Reisebericht: Rundreise Suriname, Guyana und Französisch–Guyana

03.10. – 20.10.2017, 18 Tage Rundreise Südamerika: Paramaribo – Georgetown – Iwokrama–Regenwald – Kaieteur–Nationalpark – Berg en Dal – Kourou – Cayenne – Teufelsinsel – Sümpfe von Kaw


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Auf unserer Entdeckungsreise bereisten wir die 3 Länder Guyana, Suriname und Französisch Guyana.
Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Hubert Lücker

1. Tag: 03.10.2017 Flug nach Suriname:

Voller Vorfreuden traf ich mich mit meinen Gäste in Berlin Tegel - unser Ziel: Südamerika, genauer gesagt Suriname, Guyana und Französisch Guyana. Wir starteten pünktlich mit KLM über Amsterdam nach Paramaribo und konnten - am Nachmittag mit etwas Zeit, bevor die Formalitäten erledigt waren und unser Guide Hendrik uns in Empfang nehmen konnte - in Suriname einreisen. Mit einem Bus und einem Gepäckfahrzeug fuhren wir im Anschluss ca. 50 km ins Stadtzentrum, da der Flughafen von Paramaribo etwas außerhalb der Stadt liegt. Nach Ankunft in Surinams Hauptstadt konnten wir in einem schönen Restaurant ein traditionelles Abendessen, eine sehr gute indonesische Reistafel, einnehmen. Gestärkt fuhren wir weiter zum Hotel, wo wir eincheckten und unsere erste Nacht in Suriname verbrachten.

2. Tag: 04.10.2017 Paramaribo – Commewijne River – Frederiksborg:

Morgens um 09:00 Uhr verließen wir unser schönes Hotel mit seinen Kolibris und Königstyrannen und begaben uns auf Stadtrundfahrt in Paramaribo. Zunächst hieß es: Geld tauschen und danach waren wir auf unserem Weg durch die sehr schönen Markthallen, in denen wir viele tropische Früchte nicht nur sehen, sondern einige auch verkostet durften. Teilweise zu Fuß erkundeten wir dann die historische Altstadt mit ihren schönen Holzhäusern und gelangten bald zum libanesischen Bazar, der Grote Kerk und der Moschee, neben der unmittelbar auch die Synagoge liegt. Es wurde fast eine Religionstour, denn im Anschluss besuchten wir noch zwei Hindutempel und eine prachtvolle Holzbasilika. Unter anderem diese Besichtigungen, aber auch die interessanten und intensiven Erläuterungen durch unseren Guide machten uns deutlich, dass religiöse Toleranz in Suriname kein Fremdwort ist. Nach dem Stadtrundgang gab es direkt am Surinam River, ganz in der Nähe des Forts, ein leckeres Mittagessen und anschließend fuhren wir gemeinsam durch das Botschaftsviertel, in dem wir unter anderem auch die Deutsche Botschaft entdeckten. Am Suriname River angekommen, überquerten wir den Fluss zünftig mit Kanus und erreichten Nieuw Amsterdam. Eine intensive Führung zeigte uns in diesem Ortsteil nicht nur aufregend bunte Vögel, sondern umfassend auch die ganze umfangreiche Pflanzenwelt. Besonders bemerkenswert hier waren die vielen Lotusblumen. Erneut bestiegen wir unsere Kanus und erreichten bald den Zusammenfluss von Commewhijn und Suriname River, in dem wir plötzlich und unerwartet eine ganze große Schule von Guayana Flussdelphinen entdeckten, die noch lange neben uns herschwammen. Zusätzlich sahen wir Fregattvögel und diverse Möwenarten, die über uns flogen, bevor wir als letzten Tagespunkt die Plantage Fredriksborg erreichten, wo uns einer der Plantageneigner eine sehr interessante Führung anbot. Noch während der Führung kamen zum Abend große Schwärme Gelbscheitelamazonen zu ihren Schlafbäumen in der Plantage, während sich ein schöner Tag dem Ende entgegen neigte. Mit den Kanus fuhren wir zurück zur Anlegestelle, hielten auf dem Weg zum Hotel aber noch in einem indonesisches Restaurant und bekamen ein hervorragendes Abendessen serviert.

3. Tag 05.10.2017 Georgetown – Kaieteur Wasserfälle:

Früh am Morgen, versorgt mit einem Frühstückspaket, gelangten wir zum Flughafen und setzten unsere Reise nach Georgetown/Guayana pünktlich und mit zügiger Einreisabwicklung fort. Unsere lokale Agentur von Mr. Nawin holet uns ab und brachte uns mit einem Bus fuhren zu unserem Hotel. Nachdem wir hier unsere Koffer verstaut hatten, führte uns das Programm gleich wieder zum Flughafen: von Ogle aus sollten wir zu den Kaieteur-Wasserfällen fliegen. Doch wir mussten diesmal etwas warten, denn zwischen den Wasserfällen und Ogle lag eine Schlechtwetterfront und die Flugsicherheit konnte die Route nicht gleich freigeben. Dann jedoch wurden wir mit einen sehr schönen Flug zu den Fällen am Rand des Tepui Gebietes belohnt und entdeckten schon beim Anflug wir nicht nur den spektakulären Wasserfall, sondern auch zwei niedrigere Tepuis, wie hier die durch Erosion entstandenen Tafelberge genannt werden.
Nach der Landung empfing uns ein Ranger, unter dessen interessanter Führung wir zu den sehr eindrucksvollen Wasserfällen liefen und unterwegs fleischfressende Pflanzen sahen, erste Eindrücke vom dichten Regenwald bekamen und sogar in den gigantischen Bodenbromelien gelbe Pfeilgiftfrösche entdecken konnten. Auf dem Rückweg zum Flugfeld hatten wir sogar das Glück, zwei der sehr seltenen roten Felsenhähne zu sehen. Auch während des Rückfluges nach Ogle hatten wir sehr gute Sicht und erhielten immer neue vielfältige Eindrücke über die Vegetation des Landes. Nach der Rückkehr holte uns Mr. Nawin ab und brachte uns zu unserem Hotel, wo wir ein gemeinsames Abendessen zu uns nahmen.

4. Tag 06.10.2017 Iwokrama:

Erneut fuhren wir heute Morgen zum Flughafen nach Ogle, während unser Gepäck im Hotel blieb und später von Mr. Nawin abgeholt und nach Iwokrama gebracht werden würde. Unsere Gruppe wurde wiederum auf zwei kleinere Maschinen aufgeteilt und wir starteten zu einem phantastischen Flug, bei dem man tatsächlich erkennen konnte, wie unberührt der Regenwald unter uns war. Ein Mitarbeiter der Lodge für unsere nächste Übernachtung stand am Zielflughafen bereit und begleitete uns zur Unterkunft, in der wir rasch unsere Zimmer in den Hütten beziehen konnten. Die Lodge lag wunderschön am Fluss mitten im Regenwald, umgeben von der heimischen Tier- und Pflanzenwelt, die intensiverer Beobachtung harrte. Nach dem Lunch erwartete uns ausführliche Vogelbeobachtung auf dem Gelände der Lodge, wo wir Karakaras, Tukane, Tangaren sowie Mohrenkaimane und Gabelbärte im Wasser entdecken konnten. Gegen Nachmittag unternahmen wir eine Dschungelwanderung, bei der wir unter anderem auch Mönchsvögeln bei der Balz oder hoch im Baum einer ungiftigen Bodenschlange begegneten. Nach dem Abendessen erfolgte noch eine weitere Entdeckungstour mit kleinen Booten und Lampen auf dem nahen Fluss und wir konnten die spannende Suche bei künstlichem Licht erfolgreich mit Sichtungen wie der einer nachtaktiven Baumpython, Nachtschwalben und eine großen Eule krönen.

5. Tag 07.10.2017 Turtle Mountain – Karanambu:

Am frühen Morgen fuhren wir mit den Booten zu einem Pfad durch den Regenwald. Unser Ziel war der sogenannte Turtle Mountain. Unsere Fahrt zum Anlegepunkt war dieses Mal vor allem aus ornithologischer Sicht sehr spannend und wir sahen gleich zu Beginn zwei Nachtschwalben am Weg, sowie später einen Trupp Klammeraffen. Der Weg auf den Aussichtspunkt war teilweise etwas anstrengend, aber wir wurden durch einen tollen Blick über den unter uns liegenden Regenwald belohnt. Beim Auslug kamen wir relativ dicht an die Klammeraffen heran und plötzlich tauchten auch fliegende Grünflügelaras auf. Nach diesen schönen Erlebnissen gingen wir zu unseren Booten und kehrten zurück zur Lodge. Inzwischen waren dort auch die Fahrzeuge mit unseren Koffern nach einer langen Nachtfahrt aus Georgetown eingetroffen. Bei den älteren, aber dschungeltauglichen Fahrzeugen wurde das Gepäck auf dem Dach verladen und dann ging die langwierige Fahrt zur Karanamdu-Lodge. Die kleine Dorfgemeinschaft Karanamdu, umgebaut in eine Öko-Lodge und unser heutiges Übernachtungsziel, erreichten wir erst nach Einbruch der Dunkelheit.

6. Tag 08.10.2017 Savanne – Rupununi Region:

Zwei Dinge standen heute Vormittag auf dem Programm: in der Savanne wollten wir Ameisenbären suchen - wobei wir auf die Hilfe der Gauchos zurückgreifen konnten, die uns die Tiere langsam und behutsam zutreiben sollten - und außerdem eine Bootsfahrt auf dem Fluss, um Vögel und Affen zu finden. Nachdem wir mit Fahrzeugen unserer Lodge die Savanne erreicht und die Gauchos tatsächlich einen Ameisenbären gefunden hatten, bot sich uns direkt neben der Straße einmaliges Schauspiel: der Ameisenbär spazierte in 2 - 3 m Entfernung an uns vorbei! Danach kamen natürlich auch die Vogel-Beobachtungen in der Savanne nicht zu kurz. Nach derartig aufregenden Tier-Erlebnissen schmeckte das Frühstück nach der Rückkehr in unsere Lodge ganz besonders. Später dann brachten uns die Boote den Fluss hinunter. Bei der interessanten Fahrt gelang es uns, viele verschiedene Vögel nicht nur sehr gut zu sehen, sondern sie auch ansprechend zu fotografieren - mehrere Eisvogelarten, Schlangenhalsvögel und Linienspechte konnten wir so „in die Apparate bannen".
Nach dem Mittag ging es mit den Jeeps in Richtung Lethem. Die Tücken der Technik schlugen hier im Dschungel zu: mein Wagen hatte mehrfach Auspuff-Pannen, aber unsere Fahrer bekamen die Fahrzeuge immer wieder flott! Am Abend war dann Lethem erreicht, wo wir im sehr einfachen Hotel übernachteten.

7. Tag 09.10.2017 Ureinwohner Dorf – Kanuku Berge:

Heute Morgen war ein Ausflug zu den hier ansässigen Kumu-Indianern geplant. Freundlich von deren Chef empfangen, fuhren wir alsbald zu einem Aufstieg in die Kanuku Berge, die eine ganz eigene Landschaft in der Nähe des großen Essequibo-Flusses bilden. Die Hänge sind mit fast undurchdringlichem Regenwald bedeckt und nur auf wenigen Pfaden, die die Indianer kennen und nutzen, gelangt man ein Stück in diesen besonderen Bergregenwald hinein, der ansonsten von Savanne umgeben ist. Nach einem Gang durch den Regenwald kehrten zum Dorf zurück, wo der Stammeshäuptling eine indianische Tanzgruppe organisieren konnte, die uns die klassischen Tänze der Kumu Indianer in ihren traditionellen Trachten vorführte. Nach Genuss unserer Lunchpakete fuhren wir in Begleitung des Kumu Chefs zu malerisch im Dschungel gelegenen Wasserfällen, an die wir auf einem guten Weg, der bis an die höheren Fälle heranführte, gelangten. Auch hier konnten wir wieder Tiere beobachten: große rötliche Süßwasserkrabben im Wasser und ringsherum viele Vögel. Nach unserer Rückkehr konnten wir dann in ein angenehmes und komfortables Hotel umziehen.

8. Tag 10.10.2017 Marani Ranch – Lethem:

Heute war der Besuch eines typischen Farmhauses vorgesehen. Wir trafen auf der Marani Ranch ein und machten uns mit der Ranchera und ihrer Familie bekannt. Mit den Bewohnern zusammen konnten wir die Ranch ansehen, die Ranchera öffnete ihr Wohnhaus für uns und erzählte die lange Familiengeschichte, die seit ewigen Zeiten hier in dieser Gegend spielt. Nach der Besichtigung des umliegenden Geländes kehrten wir nach Lethem zurück, konnten aber dabei noch einen Abstecher zur einzigen Brücke nach Brasilien einbauen. Ganz unbürokratisch durften wir sogar nach kurzer Rücksprache mit den Zöllnern auf Guayana Seite für einen „Ausflug" nach Brasilien wechseln, wo wir die Jeeps drehen und uns den Grenzfluss gut ansehen konnten. Nach dem Mittagessen ging es zurück zum Flughafen, wo es erst einmal Komplikationen mit zu viel Gepäck zu überwinden gab. Nach langem Palaver und mit Hilfe der örtlichen Agenturen fanden wir dann eine Lösung, die auf Nachschicken des Gepäcks beruhte. Also konnten wir pünktlich den Flug nach Ogle mit einer kleinen Maschine antreten, der angenehm und ruhig verlief. Per Bus gelangten wir vom kleinen Flughafen zum internationalen Airport von Georgetown, von dem wir mit Suriname Air über Paramaribo - natürlich mit den üblichen Sicherheits-Checks - nach Cayenne weiterfliegen.

9. Tag 11.10.2017 Cayenne – Einheimische Märkte – Space Center Kourou:

Es war bereits Nacht, als wir Cayenne erreichten, wo uns ein neuer Reiseleiter, Jürgen John, erwartete und uns ins schöne und komfortable Hotel brachte.
Morgens fuhren wir zunächst in die Hauptstadt Cayenne, da wir gleich früh in der Botschaft von Suriname einen Termin hatten, denn wir benötigten erneut eine Touristen Tageskarte für die Einreise. Nur hier in Französisch Guayana ist sie für Europäer erhältlich.
Dann gab es einen schönen Rundgang durch die kleine Altstadt von Cayenne bis hoch zum Fort, dem dann ein Besuch des Marktes von Cayenne folgte. Es war sehr interessant hier im Land, „wo der Pfeffer wächst" und nach unserer anschließenden Fahrt nach Kourou wartete ein sehr gutes Mittagessen auf uns. Hier gibt es das französische Weltraum-Zentrum, denn vom Space Center Kourou starten die Raketen des europäischen „Ariane"-Programms, inzwischen aber auch russische Sojus und die kleine Europarakete „Vega". Nach der Weltraumbahnhofs-Rundfahrt kehrten wir nach Cayenne zurück.

10. Tag 12.10.2017 Sümpfe von Kaw – Kreolen Dorf:

Der heutige Ausflug führte uns in die Kaw Sümpfe. Schon unterwegs lief ein Trupp kleiner Äffchen vor unserem Bus über die Straße - schöne Braunrücken Tamarine. Einen weiteren Höhepunkt der lokalen Fauna boten uns Spinnen: Wenig später standen wir vor einem unglaublichen Sponen-Netz: vielleicht 30 m lang und mehrere Meter tief war das Netz der „Sozialen Spinnen". Es beherbergte buchstäblich Tausende der gar nicht so großen Tiere, die aber durch ihre Masse und ihr dickes Netz selbst kleine Vögel überwältigen können. Wir gelangten später zum Fluss, stiegen am Anleger in ein langes Kanu und fuhren damit zu einem Dorf der Kreolen. Nach einer kurzen Besichtigung brachte uns das Kanu durch diverse Kanäle in die Sümpfe. Viele Vögel - darunter große Cocoi Reiher, Mangrovereiher, Eichhörnchen-Kuckucke etc. waren zu sehen, bevor wir in einem schwimmenden Restaurant auf einem Ponton Boot unser Mittagessen einnahmen. Unter weiteren Tierbeobachtungen - vor allem zahlreicher Vogelarten - fuhren wir mit dem Kanu bis an den Waldrand und kehrten dann per Boot und Bus ins Hotel zurück.

11. Tag 13.10.2017 Ile du Salut:

Früh am Morgen ging es heute mit einem Katamaran auf die Ile du Salut. Bei ruhiger Überfahrt umfuhr der Katamaran auch verschiedene Inseln, so dass wir einen guten Eindruck von ihrer Gestaltung bekommen konnten. Geführt von interessanten Erläuterungen durch den begleitenden Ranger gingen wir später auf der Ile Royale an Land und konnten die Ruinen des Bagno besichtigen, wie früher in Frankreich und Italien die Strafanstalten für Zwangsarbeiter bezeichnet wurden. Dabei erfuhren wir viel über die Strafkolonien und ihre Vorgeschichte - manchem vielleicht noch aus Verfilmungen wie dem Kinohit „Papillon" bekannt. Von der reichhaltigen Tierwelt der Umgebung bekamen wir auch einiges zu sehen: immer wieder grüne Leguane, später auch Goldagutis, lebhafte Gelbbrustaras und eine große Gruppe Gehaupter Kapuziner, die fast auf Tuchfühlung gehen. Dennoch war das Klima auf den einstigen Strafkolonie-Inseln ist alles andere als angenehm - man konnte den Schriftsteller Henri Charriére, nach eigenen Aussagen unschuldig zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt und unter dramatischen Umständen aus Französisch-Guyana geflohen, und seine Bücher jetzt viel besser verstehen! Zurück im Boot, auf der Fahrt zur Ile St. Joseph, konnten wir uns dann etwas erholen, bevor es gegen 16.00 Uhr zurück aufs Festland ging. Beim Einlaufen des Bootes ließen sich dann noch Massen von Rabengeiern und ein schöner Trupp Scherenschnäbel beobachten!

12. Tag 14.10.2017 St. Laurent du Maroni – Javer Dorf – Paramaribo:

Heute dann fuhren wir in Richtung Maroni Fluss zur Grenze nach Suriname, legten unterwegs aber noch einen interessanten Stopp in Iracoubo ein. Hier hatte der Strafgefangene Francis Lagrange die kleine Kirche innen komplett ausgemalt, was bis heute außerordentlich beeindruckt! Im kleinen Ort St. Laurent du Maroni Ort kamen früher die Strafgefangenen aus Frankreich an. Bei unserer Besichtigung der kleinen Innenstadt, deren alte Gebäude zwar noch vorhanden sind, aber größtenteils heute eine andere Funktion haben, konnten wir uns einen bleibenden Eindruck der einst wohl sehr bedrückenden Situation verschaffen. Bei der raschen Ausreise aus Französisch Guayana setzten wir über den Maroni und gelangten nach Suriname. Nach ebenfalls rascher und sehr freundlicher Einreise ging es direkt nach Paramaribo, unterbrochen vom Mittagessen in einem von einstigen Javanern aus Indonesien bewohnten Dorf.

13. Tag 15.10.2017 Sonntagsmärkte – Berg–en–Dal:

Am frühen Morgen besuchten wir die Sonntagsmärkte, überwiegend von Javanern und Chinesen besucht. Nachdem wir noch einige leckere Tropenfrüchte verkostet hatten, verließen wir die Stadt und fuhren weiter nach Berg-en-Dal. Unterwegs bei einem Halt in der Jodensavanne, benannt nach der Ansiedlung der früher von der iberischen Halbinsel stammenden Juden mit ihren großen Plantagen, besahen wir uns die Ruinen, die gerade noch zu sehen sind, bevor sie sich der Regenwald zurückholt wie bereits die Pflanzungen. Auf unserem Weg entdeckten wir wieder die heimische Tierwelt - Trogone, Nonnenvögel und kleine Felsleguane. Bei einem weiteren Stopp zeigte uns ein Indianer, wie man das hier übliche Kassava Brot bäckt und später im Bus konnten wir die aus der Gegend stammenden großen und sehr leckeren Pampelmusen sowie die Ananas der Indianer verkosten - alles schmeckte hervorragend.

14. Tag 16.10.2017 Anaula Lodge:

Heute bei Sonnenaufgang wurden wir alle durch die lauten Gesänge von Brüllaffen geweckt, die offenbar dicht an der Lodge waren, sich aber leider nur akustisch bemerkbar machten. Nach dem Frühstück begaben wir uns in Richtung auf die Anaula Lodge, unserem nächsten Ziel, unterbrochen durch einen kurzen Stopp, bei dem es auch einen kleinen Imbiss gab. Da die Straße in Atjonie endete, stiegen wir am hiesigen Flusshafen in Kanus um und fuhren den Fluss hinauf. Interessant war es, kleinere Stromschnellen zu durchfahren, bis wir dann an einer größeren Kaskade aussteigen mussten. Über einfache Steine balancierten wir zur anderen Seite und wurden von den Kanus, die leer durch die Stromschnelle gefahren waren, wieder „eingesammelt" wurden. Später trafen wir in der Lodge Anoula ein, deren Hütten - Cabanas - sich als sehr nett und gemütlich erwiesen. Auch hier war eine interessante Tierwelt vertreten und mit einigen Gästen fuhren wir an den Rand benachbarter Stromschnellen, wo man die Füße ins Wasser halten und auch einige Vögel - wie z.B. Rotkehlkarakaras - beobachten konnte. Nach dem Abendessen machten wir eine Nachtfahrt mit Lampen in den Kanus auf der Suche nach Kaimanen. Zwar gelang es uns, einige davon zu finden, aber sie tauchten recht schnell ab, obwohl wir uns fast lautlos mit den Kanus näherten.

15. Tag 17.10.2017 Herrnhuter Gemeine – Marrones Dorf:

Wieder von Brüllaffen geweckt, können wir heute beim Frühstück sogar ein paar Affen sehen: Totenkopfäffchen kamen vorbei. Nach dem ging es dann im Kanu zu den Dörfern der Marrones und der Herrnhuter, wo wir eine Menge über das besondere Leben der Marrones erfahren, die von entlaufenen Sklaven abstammen und eine ganz eigene Kultur haben. Auch die Arbeit der Herrnhuter Missionare lernen wir kennen und würdigen, bevor am Nachmittag der Gemeindevorstand und der Priester der Herrnhuter in unsere Lodge kamen, um mit uns über ihre Arbeit in diesem Gebiet zu diskutieren. Bei einer abendlichen Urwaldwanderung rund um die Lodge konnten wir eine Kolonie von Blattschneider Ameisen finden und über ihre Besonderheiten sprechen. Nach dem Dinner rundeten die Frauen der Marrones mit einer wunderschönen Tanzvorführung den Tag ab.

16. Tag 18.10.2017 Kanufahrt nach Atjonie – Berg–en–Dal:

Die heutige Freizeit bis zur Abfahrt nutzten die Gäste, um noch einmal Vögel zu beobachten, riesige Raupen zu finden und auch noch einmal nach Fröschen und Vogelspinnen zu sehen. Nach dem Lunch ging es per Kanu und flussabwärts zurück nach Atjonie. Der Bus brachte uns von hier nach Berg-en-Dal, wo wir zum letzten Mal die Cabanas bezogen.

17. Tag 19.10.2017 Staudamm am Suriname River – Rückflug:

Morgens nutzten viele Gäste die „letzte Chance", noch einmal den „Hauskaiman" an seinem Liegeplatz zu besuchen, nach Arassaris und Tukanen zu sehen und einen Blick auf die bunten, flinken Kolibris zu werfen. Gegen 11.00 fuhren wir dann los, mit Lunchpaketen versehen, um auf dem Weg zum Heimflug noch den Staudamm am Surinam River zu besuchen, der für die Infrastruktur Surinames hochwichtig ist. Danach erreichten wir den Flughafen von Paramaribo, um auf den Flug mit KLM nach Amsterdam einzuchecken.

18. Tag 20.11.2017 Ankunft in Deutschland:

Nach überpünktlicher Ankunft in Amsterdam erreichten wir den Flug nach Berlin-Tegel ohne weitere Probleme. Auch hier pünktlich ankommend, funktionierte die Abholung in Tegel wie immer bei Eberhardt TRAVEL sehr gut und mit dem Auflösen der Gruppe in Richtung Heimatorte findet diese neue und interessante Reise ihr Ende...

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