Kreuzfahrt Südostasien mit Mein Schiff 6
Reisebericht: 13.01. – 29.01.2025
Unsere Kreuzfahrt in Südostasien führt uns in vier Länder - Singapur, Malaysia, Thailand und Vietnam. Wir freuen uns auf die tropischen Trauminseln Langkawi und Koh Samui sowie die faszinierenden Städ
Ein Reisebericht von
Frank Nimschowski
1. Tag Abreise nach Singapur
Die Hälfte unserer Gruppe trifft sich mittags am Dresden International Airport. Es ist ein kalter aber sonniger Wintertag. Am Abend in Frankfurt ist dann unsere 23-köpfige Gruppe komplett, um den langen Flug nach Singapur anzutreten. Wir fliegen, wie ich es nenne, die „Himalaya-Route“. Wer nicht gerade schläft und am richtigen Fenster sitzt, hat einen fantastischen Blick auf die Berge des Himalaya.
2. Tag Ankunft in Singapur
Nach über 12 Flugstunden und reichlich 10.000 km landen wir leicht verspätet in Singapur. Da wir unsere Uhren sieben Stunden vor stellen müssen, haben wir schon späten Nachmittag. Im modernen und hochdigitalisierten Singapur gibt es keine Einreisepapiere mehr, das läuft jetzt digital und die Einreise selbst übernehmen Automaten, welche unseren Pass, Gesicht und Fingerabdrücke scannen und das ganz ohne Warteschlange. Die Koffer sind auch alle mitgekommen, noch schnell ein paar Singapur Dollar getauscht dann empfängt uns Reiseleiter Izhak. Nach dem Check In im Grand Park City Hall Hotel begeben sich die meisten mit mir noch auf eine abendliche Tour zum Marina Bay Sands Hotel. Hier schauen wir uns die Lasershow Spectra an und essen noch etwas. Zu Fuß geht es schließlich zurück durch das nächtliche Singapur zum Hotel.
3. Tag: Singapur Stadtrundfahrt und Einschiffung auf die "Mein Schiff 6"
Morgens im Hotel versehen wir unsere Koffer mit dem TUI-Cruises Anhänger, dann beginnen wir mit Izhak unsere Stadtrundfahrt durch den Stadtstaat. An den Tagen vor unserer Ankunft hatte es in Singapur viel geregnet. Wir haben Glück, dass wir heute während unseres Besichtigungsprogrammes von Regen verschont bleiben.
Zunächst halten wir für einen Fotostopp, um das Wahrzeichen Singapurs, den Merlion (halb Fisch halb Löwe), das Marina Bay Sands Hotel und die Skyline mit dem Bankenviertel abzulichten.
Ein Besuch in Chinatown darf in Singapur nicht fehlen. Allein hier könnte man schon einen Tag verbringen, um sich umzuschauen, Tempel zu besuchen, sich an Straßenständen und in Geschäften umzusehen u. v. m. Chinatown zeigt sich gerade sehr farbenfroh, denn für das nahende chinesische Neujahr hat man sich schon geschmückt. Neben einem Spaziergang durch die Gassen besichtigen wir auch den sehenswerten buddhistischen Tempel, wo gerade Mönche singen – eine tolle Atmosphäre. Zuvor hatten wir bereits den kleineren Thian Hock Keng Tempel aus dem Jahre 1821 besucht.
Im Botanischen Garten im Norden der Stadt konzentrieren wir uns auf die Orchideenschau. Hier sehen wir eine riesige Vielfalt ihrer Art. In einem separatem Bereich werden Züchtungen gezeigt, welche prominenten Besuchern aus Politik und Hochadel gewidmet wurden. In einer Kaltlufthalle kann man spezielle Sorten aus den Gebirgsregionen bewundern.
Zurück im Zentrum legen wir eine Mittagspause ein in einem Chinarestaurant im Esplanade. Dann folgt ein Rundgang durch das indische Viertel „Little India“. An den Straßenständen bieten Händler vor allem Stoffe, Gewürze, Früchte und Blumenketten an und in der Markthalle gibt es frischen Fisch aus Malaysia.
Letzter Besichtigungspunkt ist Kampong Glam, das arabische Viertel. Wir laufen durch Kandahar und die Baghdad Street zur schönsten Moschee der Stadt, der Sultansmoschee mit der vergoldeten Kuppel.
Nun wird es Zeit, zum Kreuzfahrtterminal zu fahren, wo die "Mein Schiff 6" bereits ankert. Für das Einchecken brauchen wir etwas Geduld, dann können wir unsere Kabinen beziehen. Die Koffer sind auch schon da oder werden kurzfristig geliefert. Bis zum Abendessen ist noch ausreichend Zeit, um die Koffer auszupacken, sich einzurichten und schon mal das Schiff zu erkunden. Vor dem Ablegen absolvieren wir noch die Sicherheitseinweisung. Die geplante Abfahrt zu Mitternacht verschiebt sich später in die Nacht, weil einige Flieger Verspätung haben.
4. Tag: Seetag – Erholung auf See
Heute heißt es erst einmal entspannt ankommen und sich orientieren. Relativ viele unter uns haben schon Erfahrungen mit „Mein Schiff“, so dass sie sich leicht zurecht finden.
Am Vormittag treffen wir uns an der Galerie Bar, um die anstehenden Landausflüge in Malaysia sowie individuelle Fragen zu besprechen. Nachmittags haben wir mit Tania von der Rezeption einen Schiffsrundgang. Dieser beginnt mit einem kühlen prickelnden Getränk, dann bekommen wir wertvolle Informationen zum Schiff. Viele interessante Informationen gibt es auch zu unseren Ausflugszielen von Lektorin Nadja Münchenhagen im Theater.
Die im Eberhardt-Programm erwähnte „warme Meeresbrise“ kann man tatsächlich auf Deck 12 und 14 (und ich vermute mal auch auf dem Balkon der Kabine) spüren. Das Wetter ist teils sonnig, teils bewölkt, Pool und Sonnenliegen sind gut besucht. Wir befinden uns bei ruhiger See (der Kapitän hatte gestern Abend etwas von 30 cm hohen Wellen gesagt) in der Seestraße von Malakka, eine der am häufigsten befahrenen Seewege der Welt. Zwischen Sumatra und der Halbinsel Malakka sind ständig eine große Anzahl von Fracht-, Containerschiffen und Tankern zu sehen.
5. Tag: unterwegs auf Langkawi in Malaysia
7.00 Uhr erreichen wir pünktlich Langkawi. Selamat Datang – willkommen in Malaysia! Eine Stunde später fahren wir schon mit unserem Bus ab. Mit uns auf unserer Inseltour ist Aza. Sie lebt auf Langkawi, ist Hausfrau und manchmal, so wie heute, auch Reiseleiterin. Ihr Englisch ist hervorragend zu verstehen, das ist für mich beim Übersetzen sehr hilfreich. Erstes Ziel ist die Kabinenbahn (von österreichischen Firma gebaut), welche auf knapp 700 m hoch fährt und den Zugang zur berühmten Sky Bridge ermöglicht. Wir haben zwar schönes Wetter, allerdings frischt der Wind oft böig auf. Aufgrund der starken Winde verzögert sich die Inbetriebnahme der Bahn. Wir müssen über 1,5 Stunden an der Talstation warten, bangen und hoffen, dass noch alles gut wird. Und es wird gut. Wir können mit der Bahn auffahren. Angekommen an der Bergstation gibt es von einer Aussichtsplattform auf genau 700 m Höhe eine weite Rundumsicht auf die Insel und die vielen vorgelagerten Inseln. Außerdem kann man auf die gebogene Aussichtsbrücke (Sky Bridge) gehen. Dazu müssen wir auf 325 Stufen runter und hoch durch den Busch laufen.
Zurück an der Talstation im Oriental Village verschieben wir das Einsteigen in unseren Bus noch etwas, denn auf einem nahe liegenden Baum haben wir die putzigen Dusky Leaf Monkeys (Südliche Brillenlanguren) entdeckt. Mit ihren weißen Augenringen sind sie ein schönes Fotomotiv.
Im Kilim Karst Geoforest Park teilen wir uns anschließend auf zwei Schnellboote auf und fahren durch eine tolle Landschaft. Die Ufer sind von Mangroven gesäumt und aus den Wäldern ragen Karstfelsen. Nach einer Mittagspause bei einer Fischfarm setzen wir unsere Bootsfahrt fort und besichtigen die Krokodils- und Fledermaushöhle.
Wir befinden uns im Reich der Adler, welche Langkawi zu ihrem Namen verhalfen. In einer Lagune treffen wir besonders viele der zwei hier lebenden Arten an – den Rotrücken-Adler und den Weißbauch-Seeadler. Immer wenn hier Motorboote auftauchen, kommen auch die Adler, denn oft werden sie gefüttert. Das ist nicht ganz unumstritten, aber es ist nun einmal so. Bevor die Touristen kamen, putzten hier die Fischer ihren frischen Fang aus dem nahe gelegenen Meer. Die Abfälle wurden ins Wasser geworfen, so gewöhnten sich die Adler daran, dass es für sie hier immer Futter gab.
Aufgrund der Wartezeit an der Kabinenbahn heute Vormittag ist es spät geworden. Aber wir erreichen noch unser Schiff und sind auch nicht die letzten an Bord, da andere Gruppen das gleiche Problem hatten.
6. Tag: Port Klang/Kuala Lumpur – Malaysia – Eberhardt–Inklusiv–Ausflug
Deutlich früher als geplant, erreichen wir am Morgen den Hafen von Port Klang. Dieser liegt etwa 60 km von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur entfernt. Ursprünglich waren für heute 7 Regenstunden angesagt, aber beim Verlassen des Schiffes zeigt sich die Sonne und tatsächlich werden wir während unseres Ganztagesausfluges trockenes Wetter haben…wenn Engel reisen ??
Am Hafen empfängt uns Zul. Nach der Begrüßung ist mir sofort klar, dass passt super mit Zul. Er ist in Westberlin zur Schule gegangen, spricht damit nicht nur sehr gut Deutsch, sondern kennt auch unsere Mentalität. Und wir haben außerdem Glück was den Verkehr betrifft – die Busfahrt nach Kuala Lumpur verläuft zügig, denn heute ist Sonnabend, da gibt´s keinen Berufsverkehr.
In Kuala Lumpur - hier oft mit „KL“ abgekürzt, beginnen wir unser Programm gleich mit einer ganz besonderen Sehenswürdigkeit. Bei den Batu Caves handelt es sich um mehrere Kalksteinhöhlen, welche verschiedene Hindu-Tempel beherbergen. In der hinduistischen Tempelanlage geht es um die Geschichte des Sieges von dem Gott Murugan über den Dämon „Soorapadam“. Eine ca. 43 m hohe vergoldete Statue von Murugan befindet sich auf dem Vorplatz, neben dem Aufstieg zum Haupttempel. Die meisten von uns nehmen die steilen 272 Stufen Aufstieg auf sich, um die ca. 100 m hohe Tempelhöhle mit dem Haupttempel zu besichtigen.
Auf der Fahrt in die Innenstadt von KL nähern wir uns der Skyline mit den berühmten Petronas Twin Towers, welche mit 452 Metern die höchsten Zwillingstürme weltweit sind.
Unser Aufenthalt in KL verläuft wie folgt:
- Besichtigung des Dataran Merdeka (Unabhängigkeitsplatz). Dieser befindet sich vor dem Sultan Abdul Samad Building , wo einst die britische Kolonialverwaltung ihren Sitz hatte. Der Platz mit seiner riesigen Rasenfläche erinnert daran, dass hier in der britischen Zeit Cricket gespielt wurde.
- Spaziergang in der Innenstadt mit einem chinesischem Tempel, mit dem Zusammenfluss der Flüsse Klang und Gombak als Gründungsort der Stadt sowie mit dem Besuch des Zentralmarktes mit Mittagessen beim Chinesen.
- Besuch des Schmetterlings- und Vogelparks. Zum Vogelpark muss ich unbedingt erwähnen, dass hier zwei Exemplare von Kasuaren zu sehen sind. Die großen laufunfähigen Vögel sind sehr gefährlich und urzeitliche Relikte.
- Besuch des Sky Decks auf dem 421m hohen Fernsehturm. Die offene Aussichtsplattform selbst befindet sich auf 300 m Höhe. Von hier haben wir einen faszinierenden Rundumblick auf KL, darunter auf die Wolkenkratzer Petronas Twin Towers und den mit 678 m zweithöchsten Wolkenkratzer in der Welt, den Merdeka 118. Unser Aufenthalt auf dem Sky Deck wird aufgrund eines Gewitters in der Ferne abgekürzt, die Sicherheitskräfte gehen auf Nummer sicher und schließen das Außendeck.
Nach einem Fotostopp vor den Petronas Twin Towers fahren wir am Abend zurück zum Hafen.
7. Tag – Seetag: von der Straße von Malakka in das Südchinesische Meer
Passend zum Sonntag haben wir heute einen entspannten Tag auf See. Der Tag beginnt mit einer Zeitumstellung von minus sieben auf minus sechs Stunden, obwohl wir uns noch in der alten Zeitzone befinden (abgesehen von einem kurzen Aufenthalt in indonesischen Gewässern vor Sumatra), aber mit Blick auf unser nächstes Ziel wir schon die dortige Ortszeit vorwegnehmen. Vom Kreuzfahrtoffizier habe ich auch gelernt, dass das Zeitgefühl an Bord sowieso etwas anders ist. Schnell vergisst man, welchen Wochentag man eigentlich hat – wozu auch. Man rechnet lieber mit Seetagen und Landtagen. Der heutige Seetag ist für die einen eher ein Spa Tag oder ein Lesetag oder ein Mix von beiden und weiteren Angeboten auf dem Schiff. Von der Lektorin gibt es einen sehr informativen Vortrag zu Koh Samui und bei den vielen Unterhaltungsprogrammen ist für jeden etwas dabei, darunter auch Comedy mit Jacky Feldmann.
Und wie sieht es auf den Außendecks aus? Der Himmel ist bei 27 Grad mal mehr oder weniger stark bewölkt. Nachdem die Wellenhöhe in den letzten Tagen eher nach Zentimetern bemessen wurde, haben wir heute mal etwas bewegtere See. Am Vormittag verlassen wir die Seestraße von Malakka, passieren mit etwas Abstand Singapur und drehen ins Südchinesische Meer, welches zum Pazifik gehört.
8. Tag – Seetag mit Kurs auf Koh Samui
Wir haben heute nochmals einen entspannten Tag auf See. Hinsichtlich der Uhrzeit herrscht noch immer etwas Verwirrung, weil die Handys die lokale Zeit von Malaysia anzeigen, als Schiffszeit aber schon die Zeit von Thailand eingeführt wurde. Nach dem Frühstück treffen wir uns alle an unserem Stammplatz, der Galerie Bar Deck 4. Wir stimmen uns ein auf unsere nächsten Aufenthalte Koh Samui und Laem Chabang / Bangkok.
Das Wetter ist freundlich, die Sonne verdrängt zunehmend die Wolken. Bei ruhiger See haben wir so 27 Grad.
Von Lektorin Nadja Münchenhagen gibt es einen weiteren Vortrag zu Thailand, dieses Mal spricht sie über Bangkok. Und der deutsche Vizemeister der Zauberkunst, Maxim Maurice verzaubert am Abend sein Publikum mit einer Mischung aus Gedankenlesen, Illusionen und natürlich allerlei Zaubertricks.
9. Tag: Urlaubsparadies Koh Samui – Thailand
Für unseren Aufenthalt auf der Urlaubstrauminsel Koh Samui erwartet uns das erhoffte sonnige Wetter bei bis zu 28 Grad. Koh Samui ist das einzige Ziel dieser Kreuzfahrt, wo wir auf Rede liegen und deshalb tendern.
Unsere Gruppe verteilt sich je nach Interessenlage auf verschiedene Ausflüge, wie zum Beispiel einer Geländewagentour, einem Ausflug zu Koh Samuis Tempeln oder einem Schnellbootausflug zu vorgelagerten Trauminseln mit Bade- und Schnorchelmöglichkeiten. Wer mit mir den Ausflug an die Ostküste unternimmt, muss früh aufstehen. Schon halb sieben treffen wir uns. Um das Tendern zu beschleunigen, werden neben den Rettungsbooten auch größere thailändische Ausflugsschiffe eingesetzt.
Direkt an der Pier angekommen, besteigen wir einen Kleinbus, um zur Ostküste zu fahren. Dort halten wir an der Hin Ta-Hin Yai-Felsformation am Strand Ban Lamai. Um die Entstehung der bizarren Felsformationen rankt sich eine alte Legende, aus welcher sich auch der Name ableitet (auf Deutsch Großvater- und Großmutterfelsen).
Anschließend kommen wir zu einem der bekanntesten Wahrzeichen der Insel, dem sogenannten Big Buddha. Dabei handelt es sich um eine 15 Meter große, goldene Statue, welche sich auf einer Halbinsel befindet. Der erhöhte Standort der Statue bietet gleichzeitig einen tollen Ausblick auf Teile der Insel.
Letztendlich rasten wir am Hauptstrand von Koh Samui, dem ca. 6 km langen Chaweng Beach. Hier haben wir etwas Zeit zum Baden, Strandwandern, Ausruhen etc. Wir sind hier nicht die einzigen Besucher, aber das war uns vorher bewusst, wenn man den bekanntesten Strand besucht.
Am Abend zurück an Bord ist heute die „White Night Pool-Party“ angesagt - ein tolles Bild, wenn die Passagiere in überwiegend weißer Kleidung erscheinen.
10. Tag: Laem Chabang – Bangkok, Thailand, Eberhardt–Inklusiv–Ausflug
Pünktlich 8.00 Uhr am Morgen erreichen wir den thailändischen Hafen Laem Chabang. Der Hafen selbst versprüht keine Idylle, es ist der größte Tiefseehafen des Landes für Container und andere Fracht sowie im Umfeld mit Ansiedlungen von Industrieanlagen. Kreuzfahrtschiffe spielen hier nur eine kleine Nebenrolle.
Erwartungsvoll beginnen wir mit dem thailändischen Guide Santi unsere Busfahrt nach Bangkok. Während der zweieinhalbstündigen Fahrt informiert uns Santi umfassend über sein Heimatland. Nachdem wir uns gefühlt im Schritttempo durch den üblichen Stau von Bangkok durchgearbeitet haben, erreichen wir das Flussufer des Chao Phraya. Die Sonne scheint mit voller Kraft bei Temperaturen um die 35 Grad. Der Einstieg in unsere Langboote (richtig heißen sie Longtail-Boote, manchmal auch „James Bond Boote“ genannt) ist nicht ganz einfach, bekommen wir aber mit gegenseitiger Hilfe hin. Wir unternehmen eine Bootsfahrt durch die Klongs, die berühmten Kanäle der Stadt. Der interessante Teil beginnt dann nach der Passage einer Schleuse. Hier im ältesten Bangkoker Stadtteil Thonburi, befinden sich entlang der Wasserwege die alten Klonghäuser auf Stelzen – in unterschiedlich guten Zuständen von bewohnt bis zusammengefallen.
Nach unserer Mittagspause in einem lokalen Restaurant laufen wir weiter zum berühmten thailändischen Königspalast. Seine Pracht und Fülle sind einfach unbeschreiblich. Die Palastanlage wird vom amtierenden König nicht genutzt. Er residiert in einem anderen Palast oder hält sich in Tutzing in seiner Villa am Starnberger See auf. Innerhalb der Anlage schauen wir uns auch den Tempel Wat Phra Kaeo an, in welchem sich die heiligste Buddhastatue Thailands befindet, der Smaragd-Buddha. Dieser wurde aus einem einzigen Stück grünen Halbedelstein (Jade) gefertigt und ist mit Gold und Edelsteinen verziert.
Zum Abschluss unserer Stadtrundfahrt besichtigen wir noch zwei Tempelanlagen:
• den Wat Pho-Tempel mit einer 46 Meter langen und 15 Meter hohen vergoldeten Buddha-Statue. Weshalb finden wir einen liegenden Buddha vor? Die liegende Position Buddhas symbolisiert die letzten Momente vor seinem Übergang ins Nirvana und ist oft in buddhistischen Tempeln zu finden.
• Nach dem Übersetzen mit einer Fähre über den Chao Phraya-Fluss: den Wat Arun Tempel (Tempel der Morgenröte). Sein Wahrzeichen ist der zentrale Tempelturm (Prang) mit ca. 80 Meter Höhe.
Von der hohen Temperaturen etwas müde, aber mit vielen Eindrücken, verlassen wir am Abend die Millionenmetropole zurück in das 130 km entfernte Laem Chabang.
11. Tag: Seetag im Golf von Thailand
Nach den Landausflügen der letzten zwei Tage kann heute jeder den Tag entspannt angehen. Dazu gibt es wieder zahlreiche Unterhaltungsangebote und das Wetter passt auch. Es sind so 28 Grad, bei heiterem Himmel, kaum Wind und ruhige See. Also perfekt für einen Aufenthalt auf den Außendecks.
Lektorin Nadja Münchenhagen stimmt mit ihrer unverwechselbaren Art mit einem interessanten und kurzweiligen Vietnam-Vortrag schon mal auf unser nächstes Ziel ein.
Am Abend manövriert sich unser Schiff durch zahlreiche Fischerboote. Diese sind im Dunkeln durch starke Scheinwerfer zu erkennen. Die Scheinwerfer dienen dazu, die Tintenfische anzulocken.
12. Tag – Seetag: Kurs Phu My / Ho–Chi–Minh–Stadt in Vietnam
Uns erwartet heute ein weiterer Seetag bei wiederum schönem Wetter. Der Kapitän informiert bei seiner täglichen Durchsage u. a. über die Situation mit den vielen Fischerbooten der letzten Nacht.
Wir treffen uns an unserem Stammplatz auf Deck 4, um uns auf die anstehenden Landgänge in Vietnam einzustimmen. Während die meisten nach Ho-Chi-Minh-Stadt fahren werden, bietet das Ausflugsprogramm auch interessante Alternativen an wie zum Beispiel eine Stippvisite im Mekong-Delta.
Aus dem umfangreichen Unterhaltungsprogramm heute an Bord möchte ich die Nautisch-Technische Fragestunde mit dem Kapitän sowie die Crew-Show, bei welcher am Abend Besatzungsmitglieder aus zahlreichen Ländern zeigen, was für Talente in ihnen schlummern.
Am Abend dann informiert uns der Kapitän über eine Lautsprecherdurchsage, dass wir in Phu My nicht wie geplant um 6.30 Uhr sondern erst 14.00 Uhr anlegen können. Der Grund: ein Frachtschiff benötigt unseren Liegeplatz länger als geplant. Man hört spürbar die Verärgerung des Kapitäns.
Die Verspätung hat Folgen für unsere Ausflüge: ganztägige Ausflüge, wie das gerade noch genannte Mekong-Delta, entfallen, alle anderen werden auf den Nachmittag verschoben. Zusätzliche Plätze für Ausflüge können angeboten werden. Was wir noch nicht wissen: für die 14 Gäste, welche mit mir morgen die Panoramafahrt durch Ho-Chi-Minh-Stadt unternehmen werden, wird sich die Verschiebung in den Abend als Glücksumstand erweisen.
13. Tag: Phu My / Ho Chi Minh Stadt – Vietnam
Unmittelbar nachdem der bewusste Frachter unseren Liegeplatz frei gemacht hat, legen wir mittags an der Pier des Industriehafens Phu My an. Wer mit mir den Ausflug „Panoramafahrt durch Ho-Chi-Minh-Stadt“ unternimmt, benötigt erst einmal Geduld, um von Bord zu kommen. Denn viele andere Passagiere wollen natürlich jetzt genauso zu ihrem Ausflugsbus. Schließlich starten wir 16.00 mit dem Bus Richtung Ho-Chi-Minh-Stadt. In der Abenddämmerung haben wir einen schönen Ausblick über den Saigon River auf die Skyline der Innenstadt. Dann folgt eine abendliche Lichterfahrt durch die pulsierende Stadt. Unzählig viele Mopeds sind unterwegs. Es ist das beliebteste Fortbewegungsmittel in der Millionenstadt. Da in wenigen Tagen das chinesische Neujahr gefeiert wird, sehen wir viele Verkaufsstände mit Blumen, Schmuckelementen und Geschenkartikel. In der Innenstadt halten wir kurz bei Notre Dame und der alten Hauptpost, beide während der französischen Kolonialherrschaft entstanden.
Während unserer Freizeit unternehmen wir einen exklusiven Rundgang durch die Innenstadt. Die Fußgängerzone ist farbenfroh und hell erleuchtet und geschmückt für die anstehenden Feiertage. Häufig zeigen Schlangenmotive an, dass das neue chinesische Jahr das Jahr der Schlange werden wird. Da ich erst vor wenigen Wochen in der Stadt war, kenne ich mich gut aus und freue mich deshalb, Euch diesen Rundgang anbieten zu können. Wir besuchen zum Beispiel die Dachterrasse des berühmten Rex Hotels und sehen das historische Rathaus und das Denkmal von Ho Chi Minh. Dann müssen wir auch schon wieder zurück zum Schiff. Aufgrund der heutigen Verspätung ist der Tag auch eine Herausforderung für die Besatzung. So bietet zum Beispiel das Buffetrestaurant Abendessen bis Mitternacht an. Kurz vor Mitternacht legen wir auch ab. Ein letztes Mal hören wir die Auslaufmusik von Unheilig.
14. Tag: letzter Seetag – Erholung an Bord
Das Unvermeidbare dieser Reise, das Ende, rückt nun spürbar immer näher. Es ist unser letzter Tag auf See. Vormittags nutzen wir die Zeit, um die Einreise in Singapur, den Aufenthalt in der Löwenstadt sowie den Ablauf der Abreise zu besprechen. Während dessen gibt der Kapitän mit reichlich 21 Knoten (ca. 40 km/h) Vollgas, damit wir morgen pünktlich Singapur erreichen.
Um 12.00 Uhr wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Damit haben wir an Bord die Zeit von Singapur.
Am Abend findet auf dem Pooldeck die Abschiedsparty statt. Dabei wird die von einem begabten Crewmitglied gestaltete Seekarte versteigert. Und beim musikalischen Teil greift der Kapitän persönlich zur E-Gitarre.
15. Tag: wieder in Singapur
Unser Kapitän hat es geschafft, die Verspätung von Vietnam aufzuholen – wie geplant erreichen wir am Morgen den Ausgangspunkt unserer Kreuzfahrt. Der Ausblick vom Schiff auf die Skyline von Singapur ist einfach fantastisch.
Auf verschiedenen Ausflügen konzentrieren wir uns auf das nah gelegene Arial am Marina Bay Sands Hotel mit Garden by the Bay. Diesen Bereich hatten wir vorletzte Woche bei unserer Stadtrundfahrt gezielt ausgelassen. Die meisten von uns kommen mit mir zum Ausflug „Die Gartenstadt mit Singapore Flyer“. Reiseleiter Frederik aus München führt diese Tour. Sehr beeindruckend ist der Besuch in den beiden großen Pflanzenhallen Flower Dome und Cloud Forest. Im Nebelwald ist etwas kühl. Hier findet man Orchideen aus höheren Lagen, Farne, Fauna aus dem Himalaya, aus Australien und vieles mehr. Auch einen großen Wasserfall kann man bestaunen. In der riesigen Blumenhalle herrscht dagegen angenehmes trockenes Klima. Anlässlich des Chinesischen Neujahrs gibt es eine Sonderausstellung mit den passenden Motiven. Wegen Regen muß leider der Besuch des Skywalks zwischen den Supertrees ausfallen. Am Riesenrad, den Singapur Flyer, haben wir aus einer geschlossenen Gondel einen guten Überblick von oben auf die Stadt. Der Nachmittag bleibt verregnet. Statt des geschlossenen des Skywalks an den Supertrees drehen wir so noch eine Runde durch das arabische malaiische Viertel und durch Chinatown.
Wieder zurück an Bord, müssen die Koffer gepackt und am späten Abend vor die Tür gestellt werden.
16. Tag: Singapur und Abreise
Bis um 9.00 Uhr müssen wir heute unsere Kabinen verlassen, können aber noch bis zum Abend an Bord bleiben, da unser Abflug erst gegen Mitternacht geplant ist. Einige nutzen die letzten Stunden, um in Ruhe das Leben an Bord zu genießen, andere kommen mit mir noch einmal mit in die Stadt. Wir nehmen uns zwei Taxen zum Gardens by the Bay. Ohne Wartezeit können wir hier den Skywalk an den Supertrees, welcher gestern ausgefallen war, nachholen.
Anschließend sind wir am Tower 3 des Marina Bay Sands Hotel. Hier nehmen wir den Fahrstuhl in die 56. Etage zum Sky Observation Deck. Das ist die Spitze des „Surfbretts" welches sich auf den drei Türmen befindet. Manche nennen es auch Bügelbrett. Der 150 Meter lange Pool in 200 Meter Höhe ist allerdings den Hotelgästen vorbehalten.
Frisch geduscht und nach einer letzten Mahlzeit am Buffet des Anckelmansplatzes brechen wir auf zum Flughafen. Am Cruise Terminal erwartet uns Guide Izhak, den wir schon vom Beginn unserer Reise in Singapur kennen. Am Flughafen Changi angekommen, können wir nicht wie gewohnt am Schalter unsere Koffer abgeben. Wie international immer öfters zu sehen, müssen wir mit an Automaten unsere Kofferbanderolen und Bordkarten ausdrucken. Ein Automat nimmt dann auch den Koffer entgegen. Das ist für uns natürlich alles ziemlich ungewohnt.
Da wir noch Zeit haben, schauen wir uns noch die bekannteste Attraktion des Changi Airport an, den höchsten Indoor-Wasserfall der Welt , umgeben von einer Regenwald ähnlichen Landschaft.
17. Tag: Heimflug
Kurz nach Mitternacht starten wir mit Lufthansa vom Changi Airport. Mit an Bord zahlreiche Passagiere von Mein Schiff 6. Auch Comedian Jacky Feldmann reist nach Hause.
Kurz nach dem Start meldet sich der Flugkapitän und wünscht uns ein gesundes neues Jahr: es ist der 29. Januar, Beginn des chinesischen Jahres der Schlange. Bei einem Blick aus dem Fenster sind zahlreiche Feuerwerke zur Begrüßung des neuen Jahres zu sehen.
Am frühen morgen landen wir pünktlich in Frankfurt. Nun ist es Zeit, sich voneinander zu verabschieden. In alle Himmelsrichtungen schwärmen wir aus und freuen uns nach dem langen Flug auf unser Zuhause.
„Du bist ein Kind der See und die Welt liegt dir zu Füßen, Dein Horizont erwacht und die Nacht lebt wie der Tag, Dein Stern steht über mir, zwischen Himmel und dem Meer …“ (Unheilig, Große Freiheit) das sind die ersten Zeilen der Auslaufmusik auf Mein Schiff. Wenn man an das Leben an Bord zurückdenkt, könnte man schon wieder Sehnsucht bekommen. Der Service, die Freundlichkeit und die Professionalität der Besatzung sind bemerkenswert. Mitarbeiter aus über 40 Ländern haben dazu beigetragen, dass wir uns auf dem Schiff wohlfühlen konnten.
Am Ende dieser wunderschönen Reise möchte ich mich auch bei den Kollegen in der Reisefabrik Dresden-Kesselsdorf, unseren lokalen Reiseleitern sowie allen anderen fleißigen Helfern herzlich bedanken.
Und ich danke Euch für eine sehr schöne gemeinsame Zeit und Eure Anerkennung meiner Reisebegleitung. Es war mir eine Freude mit Euch zu reisen und ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns mal wieder sehen.
In diesen bewegten Zeiten wünsche ich Euch alles Gute, eine friedliche Zukunft, Gesundheit und weiterhin Freude am Reisen!
Euer Frank