Reisebericht: Rundreise Tschechien – Natur und Geschichte

14.06. – 25.06.2014, 10 Tage Busreise zu den UNESCO–Stätten in Böhmen und Mähren mit Prag – Königgrätz (Hradec Králové) – Kuttenberg (Kutna Hora) – Brünn – Olmütz – Lednice – Valtice – Wittingau (Trebon) – Budweis – Krumau – Pilsen – Marienbad


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Böhmen und Mähren liegen nicht nur territorial in der Mitte Europas - die Region hat über Jahrhunderte massgeblich die Geschichte Europas mitbestimmt. Burgen und Schlösser, geschichtsträchtige Altstädte künden von der Geschichte an Moldau und Elbe
Ein Reisebericht von
Dr. Jürgen Schmeißer

14.06.2014 Böhmisches Elbsandsteingebirge, Decin, Frydlant im Isergebirge, Riesengebirge

Nur selten ist es wohl im Rundreisegeschehen in andere Staaten, dass ein erster Programmhöhepunkt bereits nach einer Reisestunde in Angriff genommen werden kann. Eine solche Ouverture genossen die zwanzig Gäste, die in Dresden starteten, um in zwölf Tagen die benachbarte Tschechische Republik kennenzulernen. Bereits wenige Kilometer hinter der Grenze stoppten wir in Tisa im Elbsandsteingebirge und stiegen hundert Höhenmeter mit einem kleinen Spaziergang nach oben auf die Tisaer Wände. Zwischen einigen Regenwolken erhaschten wir den Sonnenstrahl und schauten auf die Landschaft im Übergang von Sandstein zu Böhmischem Mittelgebirge; unter uns ein typisches Dorf, des ehemaligen Sudentengebietes.
In Decin an der Elbe nutzten wir die „Lange Fahrt" für einen Aufstieg zum Schloss, dass hoch oben über der Mündung der Ploucnice in die Elbe steht. Die Lange Fahrt war eine gute Gelegenheit, um einige Momente tausendjähriger böhmischer Geschichte zu erklären. Von Decin ging es zwischen Elbsandstein und Böhmischen Mittelgebirge, am Rande der Lausitzer Berge mit seinen böhmischen Glaszentren vorbei nach Frydlant. Im 16. Jahrhundert wurde hier ein Renaissanceschloss erbaut, das für sein Sgrafitto bekannt ist. Oft als das Schloss Wallensteins tituliert, erfuhren wir bei der Schlossbesichtigung, dass es zwar vierzehn Jahre in dessen Besitz aber  nie von ihm bewohnt war. Die prägenden Einflüsse des 19. Jahrhunderts kann man heute gut beschauen.
Da die das Isergebirge querende Verbindung über Hejnice gesperrt war, wählten wir den Weg über Liberec, Jablonec, Tanvald und erreichten Punkt achtzehn Uhr das Parkhotel am Rande von Harrachov - ein typisches Sporthotel des Wintersportortes.

15.06.2014 Böhmisches Paradies

Nach einer Fahrt zwischen Riesen- und Isergebirges gelangten wir durch die Felsenwelt von Mala Skala an den Rand der anderen Gebiete des Böhmischen Paradieses. An  dessen Südseite befindet sich, in einem Gebirgstälchen abseits üblicher erhabener Burgen, die Burg Kost, eine der besterhaltensten gotischen Burgen Böhmens. Schon die Einordnung in die Felsenwelt mit Teichen voller Entengrütze ist romantisch. In der Renaissance wurden Schlossteile mit einem „Briefumschlag-Sgrafito" verziert. Bei unserem Bummel durch Burgräume, aber auch durch den einstigen Kerker und die Folterkammer, die Küche und über einen Wehrgang zum markanten Weißen Turm erfuhren wir so mehr über  die jahrhundertealte Geschichte böhmischer Fürsten und ihrer Rückkehr auf die Schlösser nach 1993. Die Mittagspause verbrachten wir in der hübschen Innenstadt von Jicin. Wallenstein plante hier einst den Ausbau der Residenz des Herzogtums Valdstejn. Am Nachmittag spazierten wir auf einem knapp zwei Kilometer langen Rundweg durch die Prachover Felsen: zunächst über Stufen ging es bald eine natürliche Treppe im engen Felsspalt nach oben. Der kleine Anstieg lohnte sich; von hier oben beeindruckende Blicke auf die Felsen des Böhmischen Paradieses bis hinüber zur Burg Trosky. An dieser und den Burgen des Felsengebietes Hruba Skala vorbei fuhren wir zurück Richtung Harrachov.

16.06.2014 Königgrätz

Königgrätz ging mit der zu damaliger Zeit größten Schlacht in die Geschichte ein: am 3.Juli 1866 trafen auf den Hügeln westlich von Königgrätz vierhunderttausend Soldaten der Österreicher und verbündeten Sachsen auf die Preußen. Die Schlacht besiegelte die Vorherrschaft Preußens im deutschen Raum und war Vorbote der deutschen Reichseinigung unter preußischer Führung. Auf dem Hügel von Chlum machten wir uns ein Bild vom Ausmaß dieses Konfliktes. In Königgrätz, dem Königingrätz, stiegen wir hinauf zur Altstadt. Leider wird die gothische Kirche wie ein Museum verwaltet und war am Montag geschlossen. Der Weiße Turm aus der Renaissance war eingerüstet und die barocke Kapelle in der dortigen Dreieinigkeit von Gothik, Renaissance und Barock aufgrund der Baustellenathmöspäre kaum zu erkennen. So blieb uns nur der Bummel über den Markt mit der markanten Mariensäule und ein kleiner Bummel durch Nebengassen, die aber den typischen Hauch von Hradec Kralove als „Salon der Republik" in Anbetracht der verschiedenen Baustile zeigen.
Am späten Nachmittag trafen wir in Brünn, der mährischen Hauptstadt, ein und starteten zu einem Bummel durch die Innenstadt. Die Industrie- und Messestadt hat sich herausgeputzt - fast alle Gäste waren überrascht über die Brünner Symphonie von kirchlichen Altbauten und recht gepflegten Bauten aus der zeit um die vorherige Jahrhundertwende. Abendessen dann auswärts in der Mährischen Schenke und die Ansage zum zeitigen Aufstehen ...

17.06.2014 Mährischer Karst und Litomysl

An der Kasse zur Punkjva-Höhle im Mährischen Karst erwartete man uns bereits 8:20 Uhr. Das hieß recht zeitiges Losfahren. So waren wir aber fast die ersten im romantischen Punkvatal, das manchen an das Kirnitzschtal der Sächsischen Schweiz erinnerte. Mit einem kleinen Elektrozug auf Rädern ging es durech das Tal bis zum Eingang der Höhle und dort pünktlich hinein in den Berg. Auf sicherem und betoniertem Weg wandelkten wir vorbei an Stalagmiten und Stalagtiten. Ein erster Höhepunkt war aber wohl das Einspiel von Nabucco-Musik in der Schwiegermutterschlucht. Bald ging es dann mit dem Boot einige hundert Meter auf der unterirdischen Punkva durch den Fels. Nach knapp einer Stunde kam leider bereits das Ende dieses romantischen Erlebnisses. Gegen Mittag erreichten wir Litomysl, die Geburtsstadt Smetanas: natürlich nicht ohne vorher „Aus Böhmens Hain und Flur" aufzulegen. Gemeinsam bummelten wir zunächst vom Schloss hinab in die Stadt und trafen uns nach individueller Pause wieder am Schloss mit seinen Sgraffiti. Für die hiesigen Musikfestspiele waren im Innenhof des Schlosses eine Bühne und mehr als tausend Plätze errichtet - so konnte man von den UNESCO-„geehrten" Sgraffiti im Innenhof kaum etwas sehen. Beeindruckend aber das kleine Schlosstheater - eines der ältesten noch original erhaltenen Theater in Europa.
Nach Renaissance-Architektur wollten wir am späten Nachmittag auch ein meisterliches Bauwerk des Bauhauses sehen. So stoppten wir an der UNESCO-gekrönten Villa Tugenhat in Brünn, die einst Mies van der Rohe konzipierte. Zeitig im Hotel, hatten alle die Möglichkeit noch für einen individuellen Stadtbummel bevor wir uns zum Abendessen im Hotel Slavia trafen.

18.06.2014 Kromeriz, Olomouc, Austerlitz

Ein ganz intensiver Reisetag stand bevor: acht Uhr starteten wir nach Kromeriz. Dort schlenderten wir zunächst durch den Blumengarten, eine wohlgeordnete Parklandschaft im französischen Stil mit klassizistischen Kolonnaden. Bald werden  das östliche Areal und die Orangerien auch rekonstruiert sein, so dass dieses phantastische Gartenbauensemble noch mehr an Wert gewinnt. Im UNESCO-Weltkulturerbe-Standort des Schlosses mit seinem englischen Park bestaunten wir das Schloss. Von besonderer geschichtlicher Bedeutung ist jedoch der große Saal, in dem sich 1848/49 ein österreichischer Reichstag zu gründen versuchte. Zum Mittagsimbiss besuchten wir den bischöflichen Weinkeller und kosteten typische Tropfen der Region: Ruländer, Welschriesling, Veltliner und Frankovka. So gut bei Stimmung und sicher ein wenig müde fuhren wir nach Olmütz, der ehemaligen mährischen Metropole mit Erzbischofssitz. Für manchen war es wohl die nach Prag schönste historische Altstadt Tschechiens. Vom Dom St. Wenzel bummelten wir vorbei an traditionellen bischöflichen Gebäuden, oft heute Universitätsgebäude, bis zum Ober- und Unterring mit Rathaus und Dreifaltigkeitssäule - wieder ein tschechisches UNESCO-Welterbe.
Auf der Rückfahrt nach Brünn verließen wir die Autobahn und fuhren bei Austerlitz auf den Hügel bei Prace, an dem am 2. Dezember 1805 die Dreikaiserschlacht tobte.
Nach einem langen, eindrucksvollen Tag erreichten wir bei warmem Sommerwetter gerade pünktlich zum Abendessen unser Hotel Slavia mitten in Brünn.

19.06.2014 Trebic, Telc, Jihlava

Ein Autobahnstau und vier Umleitungen auf den Dorfstraßen nach Trebisc und Telc versuchten uns die Zeit für zwei UNESCO-Welterbeorte zu mininieren. Bei schönstem Sommerwetter hatten wir dennoch die nötige Zeit und den richtigen Weg, um in Trebic von der Bazilika zum Jüdischen Viertel zu laufen. Die spätromanisch-frühgotische Bazilika von Trebic ist wahrscheinlich die älteste Kirche auf unserem Reiseweg. Unter dem Schloss mit der Bazilika am Fluss liegt das ehemalige jüdische Viertel mit engen Gassen, rekonstruierten Häusern und einer Synagoge. Von hier stiegen wir hinauf auf den Hügelhang zu einem der größten jüdischen Friedhöfe in Tschechien. Weiter hinten am Hang liegen alte, verwitterte und von der grünen Natur überzogene Grabsteine mit hebräischen Schriftzeichen.
Zur Mittagsstunde ging es dann weiter nach Telc. Wenige hundert Meter vom Parkplatz entfernt erreichten wir den wohl bedeutendsten Marktplatz Tschechiens, der ob seines Bestandes an Gebäuden der Spätrenaissance im Übergang zum Barock Welt(erbe)bedeutung hat. Die Schlossbesichtigung offerierte und dann Schlossräume der Renaissance, oft noch im Originalzustand.
Kein Wunder, dass in diesen Räumen mancher Film, insbesondere auch Märchenfilm, entstand.
Auf dem Rückweg nach Brünn unternahmen wir in Jihlava den Versuch mit dem Buch auf dem Masarykplatz, dem größten tschechischen Marktplatz, einen Fotostopp einzulegen. Ja, ein Stopp wurde es - aber wohl eher verkehrsbedingt. Nach dem Markt von Telc kann man getrost auf diesen Markt voller parkender Autos und eine Tiefgarage suchender Autos, verzichten.
Am Hotel waren wir bei der Parkposition einem bayrischen Bus unterlegen - wie wird wohl morgen die heiße Schlacht am kalten Frühstücksbuffet ausgehen?

20.06.2014 G. Mahlers Geburtshaus in Kaliste, Cesky Sternberk, Sazavatal, Tabor

Der spätere Operndirektor der Wiener Oper und Komponist G. Mahler stammt aus dem kleinen mährischen Dorf Kaliste bei Humpolec. Mit einem kleinen Abstecher von der Autobahn schauten wir uns das Umfeld des Sohnes eines Brennmeisters an. Weiter ging es in zügiger Autobahnfahrt und dann über Landstraßen nach Cesky Sternberk. Nach leichtem Aufstieg erreichten wir die auf einem Felsen, hoch über der Sazava gebaute Burg der Sternberks. Der heute neunzigjähige Besitzer der Burg wohnt im ersten Stockwerk - schlurfte er nicht gerade über den Gang? Mit dem Regelzug, aus zwei Triebwagen bestehend, fuhren wir gemeinsam mit einer Gruppe Jugendlicher mit Zeltzeug durch das Sazavatal nach Kacov. Nach zwanzig Minuten war das Vergügen leider schon beendet und der Bus erwartete uns am Ausstieg neben der Sazava. Kurzer Fotostopp am Schloss-(Wohnhaus) Kacov und der dortigen Apostelsäule. Von hier ging es dann in zügiger Fahrt Richtung Tabor, um die letzte Einlasschance in die unterirdischen Gänge der Hussitenstadt zu nutzen. Danach konnte es jeder gemütlich angehen lassen: das Hotel Dvorak in Tabor bot beste Möglichkeiten zum stadtnahen Bummel.

21.06.2014 Hluboka, Cesky Krumlov

Zwei touristenintensive Orte standen heute auf dem Programm: Hluboka und Ceska Krumlov.
Am Vormittag erreichten wir das im Tudorstil errichtete weiße Schloß Hluboka, inmitten einer schönen, englischen, Parklandschaft. Einst den Schwarzenbergs gehörend, verfügt es wohl über die schönsten holzgetäfelten Wände mit oft immensen Schnitzereien. Nach gutem Zureden und mit etwas Mut fuhren wir in Cesky Krumlov eine (doch nicht!) gesperrte Straße über die Moldau zur Brauerei Eggenberg. Im alten Gemäuer erwartete uns eine Brauereiführung zu Technik, die schon Jahrzehnte Bier produziert. Einst „Verlegerabzug" für den Giganten Budweis wird nun hier in kleinen Mengen ein Privatbier entsprechend der geringen Nachfrage produziert und auf die vertriebsaggressiven Großbrauereinen mit Argwohn geschaut. In der Brauereigaststätte ließen wir uns das Bier zum Schweinebraten schmecken. Cesky Krumlov und sein Schloss gehörte einst dem Geschlecht der Rosenbergs. Zur Erinnerung findet nun im Juni das Fest der fünfblättrigen Rose statt.
Als Überraschung für die Gäste konnten wir wenigstens für zwei Stunden am historischen Trubel teilhaben, bevor es zur eher strengen Schlossführung auf das Renaissanceschloss ging. Mit den markanten Fürstengeschlechtern, die die Schlossgeschichte bestimmten, hatten wir uns bereits mehrfach beschäftigt: die Rosenbergs, Eggenbergs und Schwarzenbergs.
In zügiger Fahrt ging es dann entlang der Moldau, durch Budweis mit seiner Brauerei zurück nach Tabor.

22.06.2014 Pilsen, Eger, Karlsbad

Nach Schlösser- und Burgentagen wollten wir uns heute einige Orte mit Geschichte im Westen Tschechiens anschauen. Auf Grund seiner industriellen Geschichte gilt Pilsen oft eher als graue Stadt. Indes hat Pilsen - insbesondere in Vorbereitung  ihrer Rolle als Kulturhauptstadt Europas 2015 - mächtig an touristischer Qualität gewonnen und rund um den Markt einige ansehnliche Gebäude herausgeputzt. Bedeutsam aber vor allem St. Bartholomäus, der höchste Stadtturm Tschechiens, auf den einige Gäste stiegen und Sicht bis zum Böhmerwald genossen. Späte Mittagspause dann in Eger, dem heutigen Cheb. Auch diese Stadt, bekannt eher als Stadt der Vertriebenen aller Seiten und der Prostituierten, hat an Charme gewonnen: der Markt , die Gassen im Umfeld und die Parkanlage an der ehemaligen Kaiserpfalz. Nachmittagsstopp dann in Karlsbad und Bummel entlang der Tepla zu den Kolonnaden, an deren Quellen sich auch Atatürk, Goethe und Marx labten. Heute ist Karlsbad wohl die russischste Stadt in Mitteleuropa...
Einen Schluck aus der 12. Heilquelle Karlsbads gab es am Abend im Parkhotel Sokolov.

23.06.2014 Loket, Prag

AN einem Montag im Juni ist es kaum möglich in Tschechien Schlösser und Burgen zu besichtigen. So verschoben wir geplant den Karlsteinbesuch auf Mittwoch und hatten den Nachmittag zum individuellen Erkunden von Prag. Auf unserer Fahrt von Sokolov nach Prag stoppten wir jedoch zunächst in Loket (Ellbogen) an der Eger und waren von Burg und Ort am Flussbogen begeistert.
Nach etwas kritischer Anfahrt zum ibis-Hotel in der Nähe des Wenzelsplatzes hielten dann alle ihre Schlüsselkarten in der Hand. Insider nutzten den Nachmittag dann zum individuellen Erkunden der Stadt entsprechend ihrer spezifischen Interessen; all jene die vor langer Zeit oder noch nie in Prag waren nutzten die Orientierungstour entlang Wenzelsplatz zum Altstädter Rathaus durch Stare Mesto zur Karlsbrücke mit Blick auf den Hradschin, um einen Ausgangspunkt für individuelles Erkunden zu bestimmen. Bei bestem Sommerwetter waren wir ein gänzlich undeutender Bestandteil der Touristenmassen in dieser europäischen Hauptstadt ersten Ranges.

24.06.2014 Kolin, Kuttenberg

Strahlender Sonnenschein begleitete uns bei der Ausfahrt aus Prag. Nach einer reichlichen Stunde hatten wir Kolin, Köln an der Elbe, erreicht. Das eher unbekannte Städtchen war einst Königsstadt und erlebte 1757 die Schlacht der Großen Fritzen gegen die Österreicher, eine der ersten Schlachten im 7-jährigen Krieg. St. Bartolomäus war wegen Rekonstruktion leider geschlossen, aber einige Häuser rund um den Markt und eine intakte Synagoge waren recht ansehenswert. Am späten Vormittag trafen wir in Kuttenberg ein und erkundeten das Örtchen an der Kathedrale St. Barbara beginnend. Das riesige Jesuitenkolleg auf dem Weinberg ist frisch rekonstruiert und strahlte uns entgegen. Aufgeräumte Gässchen mit einigen Kneipen machten den Bummel und eine Rast sehr angenehm. Den Weg zum Abendessen im U Medvidku erleichterten wir uns mit einer kurzen Metrofahrt.

25.06.2014 Karlstejn, Melnik, Heimfahrt

Bereits neun Uhr hatten wir den Besichtigungstermin auf der Burg des Königs Karl IV., der später auch Kaiser des Heiligen Römischen reiches Deutscher Nation wurde. Der zentrale Parkplatz für die den Tschechen so bedeutsame Burg liegt etwa zwei Kilometer vom Burgeingang entfernt und es geht aufwärts. Als kleine Überraschung zum Abschluss der Reise sattelten wir auf eine Pferdekutsche und einen Minibus und ließen uns nach oben bringen. Die einstündige Führung durch Burg, Schloss und Turm versetzte uns zurück in das 14. Jahrhundert. Beim Abweg hinunter durch das Dorf gelangen sicher noch einige schöne Fotos von der Burganlage hoch oben in den bewaldeten Hügeln.
Einen allerletzten Blick auf eine typische Ansicht - die Vereinigung von Elbe und Moldau bei Melnik - hatten wir uns für Mittag vorgenommen. Ein doch recht langer Fahrtweg führte uns durch die Region um Kladno um Prag herum. In Melnik machten wir eine Haltemöglichkeit neben der Straße zum Busparkplatz für unseren schnellen Gang zum Markt, dem Schloss der Lobkowitzer und dem bekannten Blick vom Weinberg auf Moldaukanal - Moldau und ganz von links kommend, der Elbe.
Rückblick auf eine zwölftägige Reise durch Böhmen und Mähren - Rückblick auf tausendjährige Geschichte an Elbe und Moldau in Smetanas Vaterland.
Obwohl Ostdeutsche oft meinen, in Tschechien oft gewesen zu sein und „alles" zu kennen, zeigte die Reise, dass die Tour so mannigfaltig und umfangreich gestaltet ist, für alle Gäste ein hoher Neuigkeitswert erreicht wurde und selbst ein Wiedererkennen nach dreißig Jahren eher als Neuerlebnis ausfällt.
Machen Sie den Test; markieren Sie die Ihnen unbekannten Reiseorte:
Tisaer Wände, Decin, Schloss Frydlant, Isergebirge, Riesengebirge, Burg Kost, Böhmisches Paradies, Jicin, Schlachthügel der Schlacht bei Königgrätz, Hradec Kralove, Brünn, Mährischer Karst, Litomysl, Olomouc, Kromeriz, Schlachthügel bei Austerlitz, Trebic, Telc, Cesky Sternberk, Sazavatal, Tabor, Hluboka, Cesky Krumlov, Pilsen, Eger, Karlsbad, Karlstejn, Prag, Kolin, Kuttenberg, Melnik.
Es lohnt sich! Nächste Reise im Juli 2015.

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