Reisebericht: Städtereise Prag – Goldene Stadt an der Moldau

25.07. – 28.07.2013, 4 Tage Kurzreise in die tschechischen Hauptstadt Prag: Stadtführung – Prager Burg – Veitsdom – Goldenes Gässchen – Königspalast – Jüdisches Viertel – Karlsbrücke – 4–Sterne–Hotel – Moldau–Schifffahrt zubuchbar


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Mit diesen Worten veranlasste einst die weise Wahrsagerin Libussa die Gründung der Stadt Prag. Über 1000 Jahre sind seither vergangen. Davon, dass Libussa damals nicht zuviel versprochen hatte, machte sich eine 23-köpfige Eberhardt-Reisegruppe im Juli 2013 ein Bild.
Ein Reisebericht von
Dominik Zilliken
Dominik Zilliken

Unsere Reise nach Prag

Goethe nannte Prag den "prachtvollsten Edelstein in der steinernen Krone des Landes", Berlioz eine "rhythmisch fließende Reihe von Kirchen, Palästen, zinnengekröntem Mauerwerk, Glockentürmen, Turmspitzen, Laubengängen, geräumigen Innenhöfen" und Kafka ein "Mütterchen mit Krallen, das einen nicht loslässt". So vielseitig wie die Meinungen über es, zeigt sich Prag selbst heute. Für uns Anlass genug, um uns am 25.07.2013 aufzumachen, um die Goldene Stadt selbst ausgiebig zu erkunden.
Pünktlich fuhren wir an diesem regnerischen Donnerstagmorgen in Dresden mit unserem munteren Busfahrer Günther auf die Autobahn in Richtung Prag. Schnell waren wir über die tschechische Grenze und machten aufgrund der noch unfertigen Autobahn einen kleinen Abstecher durch Usti nad labem (Aussig) mit seiner hoch gelegenen Burg Schreckenstein. Ein kleiner Gruß im Voraus durch die Familie Lobkowit, der einst auch die heutige deutsche Botschaft in Prag gehörte.
Etwa um 12.00 kamen wir dann an unserem Hotel für die nächsten Tage, dem Ibis Praha Wenceslas Square an und hatten dann eine halbe Stunde später auch komplett eingecheckt. Wir verabredeten uns für 14 Uhr an der Rezeption, um dann die Stadt zu erkunden und begutachteten erst einmal unsere modern eingerichteten Zimmer.

Erste Erkundungen

Wie verabredet trafen wir uns an der Rezeption, um gemeinsam die ersten Schritte in der Millionenmetropole an der Moldau zu wagen. Das erste, was wir wohl alle benötigten, war das landeseigene Geld für die vier Tage. Also suchten wir zunächst eine Wechselstube auf, um unsere Euros in Tschechische Kronen umzutauschen. Ein Stück vor dem Wenzelsplatz besuchten wir die Wechselstube "Charafli", wo wir mit 25,5:1 einen sehr guten Kurs bekamen und alle ausreichend Geld tauschen konnten.
Nur fünf Minuten später kamen wir dann am Wenzelsplatz an, einige von uns blieben gleich hier, um zu Mittag zu essen. Die anderen entschieden sich dafür, ein bisschen tiefer in die Stadt vorzudringen. Und so machten wir uns auf in Richtung Altstadt, gingen vorbei am Altstädter Ring bis zum Pulverturm. Hier nutzte wiederum ein Teil unserer Gruppe die Gelegenheit, um sich direkt ins angrenzende Cafe im Gemeindehaus zu setzen. Die übrigen gingen weiter bis zum Altstädter Ring, schon zuvor begrüßte uns das alte Rathaus mit seinem bekannten Turm.
Wir hielten jedoch nicht inne, sondern setzten unseren Weg fort. Wir durchquerten die bekannte Karlsgasse und überquerten das Wahrzeichen der Stadt, die Karlsbrücke. Weiter führte uns unser Weg ein Stück Richtung Süden, bis zur Standseilbahn der Stadt. Wir nutzten unsere Nahverkehrstickets für eine Fahrt mit dieser auf den Laurenziberg hinauf, der in der Landessprache kurz "Petrin" heißt. Schon während der fahrt hatten wir eine wunderbare Aussicht auf die Stadt. Oben angekommen empfing uns ein wunderbarer Park, in dem viele Familien sich entspannten. Wir jedoch gingen weiter zum Prager Eiffelturm. Für nur 3-4 Euro, je nach Alter kann man dort mit dem Aufzug zur Rund 60 Meter hoch liegenden Aussichtsplattform fahren, wo man definitiv den besten Überblick über die gesamte Stadt hat.
Hiernach machten wir uns wieder auf den Weg ins Hotel, denn für den Abend war noch ein Besuch einer typischen Prager Bierstube geplant.

Ein rundum böhmischer Abend

Um 18.15 trafen wir uns wieder alle gemeinsam in der Lobby unseres Hotels und machten uns gemeinsam auf zum Traditionslokal "U Medvidku" o wir zu einem böhmischen Abend erwartet wurden.
Weil wir für 72 Stunden ein Nahverkehrsticket besaßen und alle an diesem Tag bereits ein gutes Stück gelaufen waren, entschieden wir uns für eine Fahrt mit der Tram dorthin. Mit der Linie 22, die uns immer wieder treue Dienste leisten sollte, fuhren wir direkt vom Hotel bis zur Station "narodni trida", die direkt am U Medvidku lag.
Dort angekommen wurden wir quasi in ein rustikales Kellergewölbe geführt, wo für uns alle ausreichend Platz und zudem eine rustikale Einrichtung bereit gestellt war. Uns wurde nicht nur ein typisch böhmisches Drei-Gänge-Menü mit Würstchen im Schlafrock, Schweinebraten, Gulasch und Bratwurst kredenzt, sondern auch ein böhmisches Bier aus der hauseigenen Brauerei. Und all das wurde untermalt von den Klängen einer Ziehharmonika, die von einem Einheimischen zwar nicht immer ganz richtig, aber dennoch unterhaltsam gespielt wurde. Wir nutzten unseren ersten gemeinsamen Abend um uns kennen zu lernen und natürlich, um unsere Ankunft in der Stadt der hundert Türme gebührend einzuleiten.

Rundgang durch 1000 Jahre Geschichte

Der nächste Tag begann für uns um 10 Uhr vormittags. Wir trafen uns mit unserer einheimischen Stadtführerin Jana, die uns an zwei Tagen ihre Stadt näher bringen und zeigen wollte. Und das tat sie auch. Wir sahen wirklich aus fast jeder Epoche etwas auf unserem Weg durch die Stadt. Unser Weg führte uns vom Hotel zum Nationalmuseum und den Wenzelsplatz hinab. Durch die Lucerna-Passage und die Aero-Passage gelangten wir in den Klostergarten an der Maria-Schnee-Kirche. Dort gab Jana die ein oder andere Anekdote aus ihrer Tätigkeit als Stadtführerin zum Besten. Wir besichtigten die Maria-Schnee-Kirche, gingen vorbei am Jungmannplatz und tauchten in die kleinen Gässchen der Altstadt ein.
Wir gingen vorbei an der Karlsbrücke und dem Rudolfinum bis zur Synagoge und sahen uns ein wenig in der Josefstadt, dem einstigen jüdischen Ghetto Prags, um. Von dort war es nur ein Katzensprung zum Altstädter Ring, dem großen Marktplatz im Zentrum der Prager Altstadt.
Dort angekommen hatten wir alle ausreichend Zeit, uns umzusehen und eine ruhige, ausgedehnte Mittagspause zu verbringen.

Eine Schifffahrt, die ist lustig...

Nach unserer Mittagspause trafen wir uns vor der Nikolauskirche wieder. Über das edelste Einkaufsboulevard von Prag, die Pariser Zeile, schlenderten wir bis zur Bootsanlegestelle an der Tschechenbrücke, der Cechuv Most. Wir alle wollten uns die fast einstündige Bootsfahrt auf der Moldau nicht entgehen lassen. Mit dem Boot fuhren wir von der Cechuv Most die Moldau entlang unter die Karlsbrücke, genossen den Anblick der Prager Burg, bevor das Boot umkehrte und uns ein Stück flussabwärts bis zur Insel mit dem alten Kraftwerk brachte.
Wir sahen das Smetana- und das Kafka-Museum, die Prager Burg, den Altstädter Brückenturm, das Rudolfinum, das Wirtschaftsministerium und viele bedeutende Gebäude mehr.
Den Abend nach der Bootsfahrt konnten wir alle so verbringen wie es uns gefiel.

Über den Dächern der Stadt...

... thront auf der Kleinseite die Prager Burg auf dem Hradschin. Und genau dorthin führte uns Jana heute. Um 9.30 machten wir uns auf den Weg zur Burg. Wir nutzten dafür die Tram, praktischerweise fährt die Linie 22 vom Hotel direkt bis zur Burg. Diese Möglichkeit nutzten wir natürlich gerne.
Jana führte uns vorbei an den herrlichen Gärten der Burg über eine Brücke in den Innenhof des neuen Königspalasts in der Burg. Dort organisierten wir unsere Eintrittskarten für die gesamte Burg, bevor wir unseren Rundgang begannen. Wir durchquerten zunächst den Innenhof und gingen über den Hradschiner Platz zur Burgrampe, wo Jana uns zeigte, woher Prag den Namen "Stadt der hundert Türme" hat. Inzwischen ist diese Zahl übrigens auf um die 500 angestiegen.
Unser erstes Ziel war der Veitsdom, im Uhrzeigersinn liefen wir drinnen einmal komplett hindurch und sahen alles, was es dort eben zu sehen gab. Besonders beeindruckend waren die Lichtspiele, die an diesem hellen Sommertag durch die bunten Fenster hineinfielen. Nach dem Veitsdom besuchten wir den alten Königspalast, sahen das Fenster des zweiten Prager Fenstersturzes, den Vladislav-Saal und eine Nachbildung der böhmischen Kronjuwelen.
Ein Besuch der St. Georgs-Basilika und des goldenen Gässchens rundeten unsere Führung durch die Burg ab. Dann verabschiedeten wir uns schon von Jana, die uns sicher und mit viel Wissen durch ihre Stadt geführt hatte.
Ein Teil von uns verweilte auf dem Hradschin, ein anderer Teil ging in die Stadt hinunter und genoss dabei die herrliche Aussicht über die Kleinseite sowie Alt- und Neustadt.

Ein Lichterspektakel zum Abschluss

Für diesen Abend jedoch hatten wir uns noch etwas ganz besonderes aufgehoben. Wir wollten die verschiedenen Vorstellungen der Krizik-Fontäne besuchen, viele von uns hatten eine Karte für dieses besondere Erlebnis erstanden. Die Karten wurden uns problemlos ins Hotel geliefert. Jeder konnte wählen zwischen klassischer Musik, einer Auswahl verschiedener von "Il Divo" interpretierter Stücke, der Musik aus dem ABBA-Musical und der Filmmusik von Hans Zimmer. Zu jeder vollen Stunde startete eine der verschiedenen Vorstellungen. Mit Metro und Tram gelangten wir problemlos zum alten Messegelände Prags, am Messepalast befindet sich seit 1891 die Krizik-Fontäne. Seither wurde sie jedoch in den 90er Jahren komplett umgebaut und modernisiert.
Jeder von uns, der dieses Spektakel miterlebte war begeistert von den Effekten der Wasserfontänen und dem Lichterspiel in der Fontäne, welche die Musik perfekt unterlegten. Es ist aber schwierig, dieses Erlebnis zu beschreiben, es gehört zu den typischen Dingen, die man eigentlich selbst erlebt haben muss. Wir jedenfalls waren hin und weg. Nach der Show ließen wir den Abend individuell ausklingen.

Ein Abstecher zum Zusammenfluss von Moldau und Elbe

Am Sonntag hieß es bereits Abschied nehmen von Prag. Schon um 11.45 Uhr holte uns unser Bus von unserem Hotel ab und wir traten die Heimreise an. Allerdings hielten wir unterwegs noch in der mittelalterlichen Weinstadt Melnik, die hoch über dem Zusammenfluss von Elbe und Moldau thront.
Ein wenig schade waren die mittlerweile extrem heißen Temperaturen von fast 40°C und die brennende Sonne, die den Boden der steinernen Altstadt auf über 50°C anheizte. Wir schossen auf der Aussichtsplattform von Melnik schnell ein Gruppenfoto vor dem böhmischen Becken und suchten uns dann schnell alle ein schattiges Plätzchen in der Stadt.
Um 15 Uhr holte uns unser Busfahrer Tibor vor dem Prager Tor wieder ab und fuhr uns alle nach Hause.

Die goldene Stadt Prag - ein Resumee

Ich möchte mich bei allen Gästen der Reise für die schöne und kurzweilige Reise bedanken, trotz der immerzu extrem heißen Temperaturen hatten sie hoffentlich so wie ich eine schöne und erlebnisreiche Zeit in der goldenen Stadt. Ich hoffe die Reise wird Ihnen stets in guter Erinnerung bleiben, denn Prag ist doch immer wieder einen Besuch wert.
Bleiben Sie gesund und besuchen Sie doch wieder einmal Prag mit mir!
Ihr Reisebegleiter Dominik

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