Reisebericht: Städtereise Prag – Goldene Stadt an der Moldau

24.07. – 27.07.2014, 4 Tage Kurzreise in die tschechischen Hauptstadt Prag: Stadtführung – Prager Burg – Veitsdom – Goldenes Gässchen – Königspalast – Jüdisches Viertel – Karlsbrücke – 4–Sterne–Hotel – Moldau–Schifffahrt zubuchbar


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Am Donnerstag, den 24.07.2014 startete unsere 4-tägige Reise in die Stadt der 100 Türme - diesen Name trägt Prag neben vielen anderen wie Goldene Stadt oder Mutter aller Städte zurecht: das Stadtbild ist geprägt von dunklen Spitzen Türmen, hellen spitzen
Ein Reisebericht von
Ivonne Lischke

Tag 1, 24.07.2014: Anreise – Stadtspaziergang – Abendessen im U Medviedku


Nachdem wir alle im Bus saßen und unsere Reiseleiterin Ivonne kennengelernt haben, fuhren wir schnurstracks Richtung Prag. Uns begleiteten schönes Wetter, interessante Sehenswürdigkeiten und die Vorfreude auf die Stadt, die viele von uns vor vielen Jahren das letzte Mal besucht haben.
Nach einer kurzen Mittagspause, bei der uns einzelne warme Regentropfen um die Ohren flogen und uns heißer Kaffee stärkte, türmte sich bereits das mächtige und beeindruckende Bild der Stadt vor uns auf. Über der Moldau fuhren wir über die Hlávkuv most (Hlávkuv Brücke), immer weiter Richtung Altstadt, vorbei am prächtigen Gebäude des Prager Hauptbahnhofs, die vierspurige Wilsonova und erreichten pünktlich in der Mittagssonne unser 3-Sterne-Hotel City Central mitten in der Prager Nové Mesto (Neustadt).
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und uns kurz ausgeruht hatten, nahm uns Ivonne mit zu einem ersten orientierenden Spaziergang durch die Goldene Stadt. Das Nationalmuseum, der Wenzelsplatz, der Altstädter Ring: prachtvolle von der Geschichte durchdrängte Bauten, heilige Reiter auf Pferden, das Ambiente einer modernen Großstadt - so zeigte sich uns Prag in den ersten Augenblicken nach unserer Ankunft.
Da wir alle ein wenig müde waren, beschlossen wir, uns an der „lieblichen Schönen" niederzulassen. Ein schönes Restaurantcafé mit herrlichem Blick auf die Altstadt oder ein einfaches Café direkt an der Moldau? Ein Teil der Gruppe zog die herrliche Sicht auf die Altstadt einfach an, während Ivonne sich mit dem anderen Teil der Gruppe am Wasser niederließ - für die erste kurze Erholung und einen Kaffee oder ein Bier war es angenehm.
Langsam schlenderten wir in der Nachmittagssonne entlang der Uferpromenade Richtung Neustadt und erblickten einen architektonischen Augenschmaus: das Tancicí dum - das tanzende Haus. 1996 von zwei Architekten erbaut, scheint es, als schmiege sich die Tänzerin an einen Herrn mit Hut - im Volksmund auch bekannt als das amerikanische Tanzpaar Ginger und Fred.
Schließlich kamen wir vom langen, fast dreistündigen Ausflug ziemlich erschöpft im Hotel an. Nach einer Erholungspause trafen wir uns 18:30 Uhr an der Rezeption des Hotels und fuhren mit unseren Nahverkehrstickets in die Altstadt zum Restaurant U Medviedku. Im historischen Saal speisten wir deftiges Prager Käseschnitzel oder Großmutters Rindsbraten und erfrischten unsere müden Glieder beim tschechischen Bier. Ein anstrengender, aber beeindruckender erster Tag ging langsam zu Ende.

Tag 2, 25.07.2014: Altstadt – Moldauschifffahrt


Nach einer mehr oder weniger geruhsamen Nacht und einem mehr oder weniger stärkenden Frühstück trafen wir uns heute mit unserer örtlichen Stadtführerin Jana Om zur Stadtführung durch die Altstadt, sodass wir die geschichtsträchtigen Plätze und Gebäude nicht nur sahen, sondern auch darüber erfuhren. So durften auch die vor dem Brunnen des Nationalmuseums und auf dem Wenzelsplatz sich befindenden Denkmäler von Jan Palach und Jan Zajíc nicht fehlen. So bescheiden sie auch sein mögen, repräsentieren sie doch den Mut, aber auch die Ohnmacht der beiden Studenten gegen die damalige Diktatur. Jan Palach übergoss sich am 16. Januar 1969 mit Benzin und zündete sich selbst an, Jan Zajíc tat es ihm gleich und übergoss sich am 25. Februars 1969 auf dem Prager Wenzelsplatz mit Brennstoff und zündete sich an. Die Lage des Kreuzes zeigt die Richtung, in die der entzündete Jan Palach zum Boden fiel. Auf der linken Schulter des Kreuzes stehen die Namen von Jan Palach und Jan Zajíc mit ihren Lebensdaten.
David Cerny ist ein anderer Name, der uns in den kommenden Tagen noch öfters begegnen sollte. Cernys provokative Werke sind in allen Ecken Prags zu finden: seien es pinkelnde Männer, auf dem Kopf hängende tote Pferde, erhängte Beamte. Cerny zeigt mit seinen Werken immer wieder nicht nur eine gehörige Portion schwarzen Humor, sondern auch politische und sozialkritische Aussagen. Sicher ist er nicht bei allen Menschen beliebt, wohl aber international anerkannt und populär!
Weiter gingen wir vorbei am ältesten Mietshaus Prags, zum Johannes Kepler Museum, zur Synagoge im Jüdischen Viertel und zum Altstädter Rathaus. Wir erfuhren so viele interessante Details über diese geschichtsträchtige und schöne Stadt.
Nachdem wir uns fürs Erste von Jana verabschiedet haben, hatten wir ein wenig Zeit für uns. Wir gingen unserer Wege und entdeckten Prag ganz individuell. Einige von uns trafen sich am Nachmittag an der Moldau zur einstündigen Schifffahrt. Das Wetter war herrlich, die Schifffahrt entspannend und unsere Gemüter einfach zufrieden. So lässt es sich leben! Nach der Schifffahrt schlenderten wir zurück zum Hotel oder blieben noch ein wenig in der Altstadt.
Am Abend erprobten wir trotz unserer individuellen Freizeit gemeinsam einen Top-Tipp aus unserem Reiseführer: das Restaurant U Kalicha, das an den Romanhelden Der brave Schwejk des Schriftstellers Jaroslav Hašek erinnert. Ein großer Saal in dunkler Atmosphäre, Graffiti, ein aufdringlicher Musiker, eine aufdringliche Kellnerin, schlechtes Essen - das war unsere Erfahrung mit diesem Top-Tipp. Vielleicht war der Tester ja schon ziemlich satt oder betrunken oder beides? Wir wissen es nicht, es wird uns wohl ewig ein Rätsel bleiben...
Um nicht vollkommen hungrig und frustriert ins Bett zu fallen, entschieden sich einige von uns noch das Pilsen Restaurant Graffu aufzusuchen, welches sich in unmittelbarer Nähe unseres Hotels befindet und köstliches Bier zu bieten hat. Andere von uns fuhren noch einmal in die Altstadt und bestaunten die Karlsbrücke am Abend. So konnten wir auch den zweiten Tag noch zufrieden ausklingen lassen.

Tag 3, 26.07.2014: Prager Burg – Wasserspiel & Ballett Carmen


Heute erwartete uns der zweite Teil der Stadtführung mit Jana Om - das Areal der Prager Burg. Durch die sengende Hitze, die bereits an diesem Morgen Prag beherrschte, entschlossen wir uns mit unserer Stammbahn, der Tram Nr. 22, durch die schöne Stadt zu fahren - vorbei an sehr alten Häusern, schmalen Gassen und 100 Türmen. Angekommen am Gelände der Prager Burg, erwartete uns bereits der 1534 angelegte Königsgarten, mit dem 1564 fertig errichteten Lustschloss der Königin Anna und dem ebenfalls 1564 fertig gestellten Singenden Brunnen. Nicht zuletzt verwöhnte uns der Blick auf die Burg, das geschmückte Gebäude der Orangerie und die ehemalige Präsidentenresidenz, bei welcher wir uns eine kleine Abkühlung holen konnten.
Weiter führte uns die Besichtigung in das beeindruckende Areal der Prager Burg, auf den Hradschin-Platz, von wo aus wir erneut den Blick über Prag genießen konnten, in den St. Veitsdom - die Krönungskirche und Grabstätte der böhmischen Könige - die barocke St. Georgs-Basilika, das Goldene Gässchen, die Wunder- und Heilergasse der Alchemisten des Königs Rudolf II.
Nach fast 4-stündiger Stadtführung mit unserer Jana, bedankten wir uns herzlich für die interessanten Informationen, Geschichten und Anekdoten, die sie uns in den letzten beiden Tagen über ihre Stadt berichtet hat. Da wir nach dieser interessanten, aber doch anstrengenden Tour ziemlich matt waren, entschlossen wir uns zu einer Rast nach individueller Lust und Laune. Ich für meinen Teil, liebe Gäste, habe nach einer kräftigenden Stärkung gemeinsam mit Herrn Weist das 1630 vollendete Palais Waldstein ganz in der Nähe der Prager Burg aufgesucht. Ein kleines Labyrinth, in das sich nicht nur Menschen „verirren".
Am Abend haben sich einige von uns dann in den etwas fragwürdig wirkenden Norden der Stadt aufgemacht, um beim Wasserspiel der modernen Interpretation des Balletts Carmen zu lauschen. Das bunte Schauspiel, welches sich uns bot, war wirklich ein Augenschmaus. Eine knappe Stunde lauschten wir den Klängen und Künsten des Balletts und erfreuten uns am bunten Wasserspiel. Ein gelungener Tag nahm damit sein Ende.

Tag 4, 27.07.2014: Melnik – Heimreise


Was sind schon vier Tage? Nichts, wie wir gemerkt haben. Die Zeit verging wie im Flug, die Abreise aus Prag stand an. Nachdem wir noch einmal die letzten Augenblicke des schönen Anlitzes der Stadt genossen haben, machten wir uns mittags auf ins mittelböhmische Melnik, gelegen am Zusammenfluss von Elbe und Moldau. Bereits von der Landstraße aus, haben wir das thronende Schloss der Familie Lobkowicz erblickt.
Gemeinsam mit Ivonne schlenderten wir den Weg zum Schloss, vorbei am von einigen Cafés und Restaurants gesäumten Marktplatz zum Schloss. Einige von uns nahmen Ivonnes Einladung an und schauten sich das Gut der Familie Lobkowicz an. Andere von uns genossen vom Blick der Schlossterrasse den Blick ins Tal, wieder Andere speisten in den königlichen Sälen der Familie.
Nach dem etwa zweistündigen Aufenthalt hieß es endgültig Abschied nehmen von Tschechien und Prag. Die Heimfahrt durch das Naturerbe Mittelböhmen mit seiner herrlichen Flora verging wie im Flug, sodass wir überpünktlich in Dresden ankamen. Leider meinte es Petrus nicht so ganz gut mit uns und schickte uns einen kräftigen Regen, von dem wir uns aber nicht stören ließen. Nach und nach verabschiedeten wir uns voneinander mit den schönen Erinnerungen an die letzten vier Tage im Gepäck.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Zufriedenheit und Gesundheit!
Ihre Ivonne Lischke
Eberhardt TRAVEL GmbH

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Kommentare zum Reisebericht

Danke für die nette Reisebegleitung. Es waren schöne und interessante Tage. Sie haben sich wirklich alle Mühe gegeben, uns die Reise zu einem Erlebnis zu machen. Mir hat es Appetit auf mehr gemacht.

HJW
07.09.2014