Reisebericht: Silvester in Tschechien – Jahreswechsel in Prag

Am Morgen startete unsere Reise in die hunderttürmige Stadt. Während der Fahrt nach Tschechien kamen wir an bekannter Natur, der Sächsischen Schweiz, und weniger bekannten Sehenswürdigkeiten wie dem Mattoni-Adler vorbei. Auch führte uns die Reise vorbei an tschechischen Döfern, die wir von der knapp 20 Kilometer langen Landstraße zwischen Ústi nad Labem und Lovosice sehen konnten. Während der Mittagspause stärkten wir uns mit Würstchen und heißem Kaffee und genossen die frische Kühle und die herrlichen Sonnenstrahlen. Am Mittag trafen wir unsere örtliche Reiseleiterin Jana, die uns 3 Stunden lang in die interessante Geschichte und architektonische Schönheit Prags entführte. So besichtigten wir die Prager Burg mit ihren Burghöfen, den Dom St. Veit, die St. Georgs-Basilika, den Königspalast - Schauplatz des Zweiten Prager Fenstersturzes - sowie das prächtige Goldene Gässchen - die Alchemistenstraße, in der auch Kafka und Goethe residiert haben sollen. Leider vergingen die 3 Stunden wie im Flug, sodass es schon wieder Zeit war, aufzubrechen. So verabschiedeten wir uns von Jana und fuhren zu unserem Hotel „Diplomat" in der Straße „Evropská 15", wo wir unsere Zimmer bezogen. Durch den Aufenthalt in der Kälte waren wir doch ganz schön durchgefroren, sodass wir uns auf das schöne warme Zimmer und etwas Entspannung freuten. Den Abend ließen wir gemütlich im Hotelrestaurant „Loreta" ausklingen - leider ohne unsere Reisebegleiterin Ivonne, die als Dolmetscherin einem Individualgast, dessen Auto nicht mehr ansprang, aus der Klemme half.

Nachdem wir uns bei dem reichhaltigen Frühstücksbuffet stärken konnten, trafen wir uns am Vormittag um 10:00 Uhr mit unserer Reiseleiterin Jana und unserer Begleiterin Ivonne, um die Prager Altstadt zu erkunden.  Wir laufen vorbei am Regierungssitz durch die Altstadt zum Kafka Museum, in dessen Innenhof eine provokante, aber irgendwie auch witzige Statue steht. Die beiden männlichen Figuren lassen Wasser, wodurch die Form von Böhmen und Mähren entsteht. Schließlich erreichen wir Prags meistbesuchten Ort, die vom Dombaumeister Peter Parler erbaute Karlsbrücke, die von zahlreichen historischen Figuren gesäumt ist, wie dem heiligen Johannes Nepomuk. Wir passieren die Brücke, erreichen die Karlsgasse und stehen im Hof von Kopernikus. Weiter entdecken wir das älteste Mietshaus Prags mit der Eule links neben dem Toreingang, die Maria-Schnee-Kirche und den noch weihnachtlichen Wenzelsplatz. Der Altstädter Ring, der von Weihnachtsständen und Menschenmassen gesäumt ist führt uns zum Altstädter Rathaus mit der Astronomischen Uhr, deren Besonderheit uns Jana verdeutlicht. So wissen wir nun, dass die Uhr aus dem 15. Jahrhundert stammt und mit Tiersymbolen versehen ist. Sie erzählt uns, dass die Uhrenscheibe im böhmischen Stil entworfen wurde, sodass die Ziffern den Zeitraum von einem zum nächsten Sonnenaufgang wiedergeben. Auch die Planeten, der Mond- und Sonnenstand sind Teile dieses architektonischen Meisterwerkes.
Wir bedanken uns für die beiden informativen, interessanten und lustigen Tage und wünschen Jana alles Gute für das Jahr 2014. Anschließend nutzen wir unsere Freizeit, um die Stadt und typisch tschechische Küche noch besser kennenzulernen. Nachdem uns Dieter am Nachmittag ins Hotel zurückgebracht haben, ruhen wir uns aus, genießen einen heißen Kaffee und kleiden uns für die abendliche Silvesterfeier ein.
Ivonne erwartet uns bereits in der Hotellobby, teilt uns unsere Eintrittskarten aus und bringt uns in den hübsch dekorierten Silvestersaal. Nachdem wir unser Begrüßungsgetränk genossen und einen geeigneten Sitzplatz an den hübsch dekorierten Tischen gefunden haben, starteten wir voller Vorfreude in den letzten Abend des Jahres 2013. Das Buffet bot für uns alle die leckersten Speisen, einige von uns waren sogar so mutig, Sushi zu probieren. Und es war gar nicht so übel, oder?! J Nach diesem Hochgenuss war es allerhöchste Zeit, dass Tanzbein zu schwingen. Über eine bunte Musikmischung aus Klassik und Pop hätten wir uns zwar riesig gefreut, aber eine Jazzband bleibt eben eine Jazzband und so begnügten wir uns eben mit dem, was da war und nutzen unsere eigene Stimme und gute Laune, um etwas Pepp in die Räumlichkeiten zu zaubern. Und als dann doch noch der ein oder andere Pophit gespielt wurde, waren wir nicht mehr auf unseren Stühlen zu halten und tanzten fröhlich und munter durch die ersten Minuten des neuen Jahres!

Das neue Jahr ist da! Und wie könnte man es besser beginnen, als mit einer Schifffahrt auf der Moldau? Obwohl das Wetter uns mit seiner grauen Wolkendecke versucht hatte, einen Strich durch die Rechnung zu machen, ließen wir uns davon nicht beeindrucken, was wohl Wirkung zeigte, denn als wir auf unserem Schiffchen saßen und unser erstes Getränk des neuen Jahres genossen, brach die graue Tristesse auf! Wir fuhren die Moldau ein Stück flussaufwärts, vorbei an der Mánesuv most und dann flussabwärts vorbei am Rudolfinum, dem Gebäude der Tschechischen Philharmonie, der Juristischen Fakultät der Karlsuniversität, dem ältesten Hotel Prags, dem Intercontinental, und des ehemaligen Postamtes. Die eine Stunde der Moldauschifffahrt ging nur leider viel zu schnell um!
Nachdem wir den Mittag zur freien Verfügung hatten, trafen sich einige Gäste 15:00 Uhr mit Ivonne, um das klassische Neujahrskonzert der Prager Philharmoniker im Rudolfinum, diesem prächtigen Neorenaissancebau, zu lauschen. Wir hörten Werke von Johann Strauss, Bedrich Smetana, Tchaikowsky, Mozart, Puccini. Den gelungenen Abschluss des Konzertes bildete natürlich der Radetzkymarsch von Johann Strauss. Unseren Rückweg mussten wir zwar mit der Metro antreten, da die gesamte Innenstadt aufgrund des Neujahrsfeuerwerks gesperrt war, aber zum Glück waren wir in der Gruppe und die Metrostation nicht weit entfernt, sodass wir sicher im Hotel Diplomat ankamen. Glücklicherweise konnten wir sogar noch einige Blicke auf das Feuerwerk werfen. Ein gelungener 01. Januar 2014!

Heute hieß es Abschied nehmen von der Moldaumetropole Prag. Nach einem üppigen Frühstück und dem Auschecken sattelten wir auf uns fuhren nach Melnik, die Stadt am Zusammenfluss von Moldau und Elbe. Nachdem wir den Berg zum Schloss erklommen hatten, erwartete uns unser Schlossführer und führte uns ein in die Welt des ältesten böhmischen Adelsgeschlechtes der Lobkowitz. Die Besichtigung des Schlosses war eine wahre Wonne, das antike Interior und die kreative Gestaltung der Wände beeindruckten uns sehr, nicht zuletzt die Möglichkeit, im Schloss Melnik heiraten zu können. J
Bevor wir schließlich die Heimreise antraten, dinierten wir noch wie der Adel, im schlosseigenen Restaurant und wurden vom Schlossherrn persönlich begrüßt. Nun ja, ganz so war es ja nicht, aber Herr Lobkowitz saß immerhin wie das gemeine Volk im Speisesaal. ;-)
Nachdem wir das überaus köstliche Mahl zu uns genommen haben, marschierten wir schnellen Schrittes zum Bus zurück, um dann 14:00 Uhr die Heimreise nach Deutschland antreten zu können. Eine gelungene Silvesterreise neigte sich dem Ende. Gegen 16:00 Uhr kamen wir planmäßig am ersten Ausstieg am Dresdner Flughafen an. Dank unseres tollen Buschauffeurs Dieter, haben wir auch alle anderen Ausstiege pünktlich erreicht und wurden nach Hause chauffiert.
Ich wünsche Ihnen ein gesundes und tolles Jahr 2014!
Ihre Ivonne Lischke