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Silvester in Tschechien – Südböhmen

Reisebericht: 30.12. – 02.01.2025

Die Stadt Budweis an der Moldau im schönen Südböhmen ist der Ort, den sich 28 Gäste für ihren Jahreswechsel 2024/25 ausgesucht haben. Gern begleitete ich sie auf ihrer Erkundungstour durch das Böhmische Kanada, bei einer Schlossbesichtigung und bei einer Führung durch die Budweiser-Brauerei – inklusive Verkostung direkt vom Lagerfass!

Dr. Andreas Wolfsteller

Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller


1. Reisetag (Montag, 30. Dezember 2024): Anreise nach Budweis in Südböhmen — Besichtigung der Brauerei und Stadtführung

Passenderweise stammt unser Chauffeur Olli aus Tschechien und wohnt in Prag. Etwas Besseres kann uns also gar nicht passieren. An den beiden Zustiegsstellen in Dresden steigen alle Gäste planmäßig ein, sodass wir pünktlich in Richtung Grenze aufbrechen. Inzwischen ist es auch hell geworden, sodass wir von der schönen Landschaft auch etwas sehen können. Zumindest bis nach Tschechien hinein; kurz hinter der Grenze wird es nämlich sehr schnell sehr neblig und frostig. Unser Nachbarland scheint sich regelrecht unter einer Nebeldecke vor uns verstecken zu wollen! Wir finden trotzdem bis nach Prag, machen dort die erste von zwei geplanten Pausen und setzen dann die Fahrt nach Süden fort. Gegen Mittag sind wir nach weiteren rund 150 Kilometern und einer weiteren Pause auch schon in Budweis angekommen. Mit einer deutschsprachigen Führung durch die Brauerei „Budweiser Budvar“ beginnt auch sogleich das Programm unserer Silvesterreise. Enthalten sind ein Besuch des kleinen Brauereimuseums, des Sudhauses, der Lagerhallen sowie einer großen Abfüllhalle. Im kalten Lagerkeller bekommen wir zur Verkostung außerdem jeder ein Glas mit Bier direkt aus dem Lagertank. Wohl bekomms! Oder auf Tschechisch: Ahoi! Nächster Stopp ist das Hotel Klika am Rande der Altstadt, wo wir auch gleich die Zimmer beziehen und eine kleine Pause machen. Unsere Stadtführerin Katerina hat uns bereits an der Brauerei in Empfang genommen und zeigt uns nun die wichtigsten Bauten und Sehenswürdigkeiten des kompakten Zentrums. Gleich hinter unserem Hotel liegt das Dominikanerkloster mit einem schönen Innenhof. Nach einem Abstecher zur Stadtmauer begeben wir uns zum Weihnachtsmarkt um den historischen Samsonbrunnen auf dem Hauptplatz. Vor dem Rathaus steht auch noch der prächtige Weihnachtsbaum. Wer möchte, kann nun in einer Wechselstube Geld tauschen, bevor wir zum Dom St. Nikolaus weiterziehen. Hier können wir uns erst draußen mit Glühwein bzw. Punsch und drinnen dank Heizung aufwärmen, während uns Katerina etwas zu den Schutzheiligen von Budweis erzählt. Was nun bei unserer Stadtführung noch fehlt, ist das berühmteste Restaurant von Budweis namens „Fleischbänke“. Hier endet unser Rundgang und wir wünschen Katerina für morgen einen guten Rutsch. Ein bisschen Freizeit verbleibt noch vor dem Abendessen, die wir zum Beispiel für einen Bummel über den Weihnachtsmarkt nutzen können. Im Hotelrestaurant erwarten uns später eine leckere Brühe, zum Hauptgang natürlich Knödel mit Rindfleisch und einer Gemüsesoße (das Nationalgericht) sowie kleine Pfannkuchen zum Dessert.

2. Reisetag (Dienstag, 31. Dezember 2024): Ausflug nach Holasovice und Krumau — Silvesterabend in Budweis

Nach der erholsamen ersten Nacht und dem ersten Frühstück im Hotel Klika lernen wir unsere heutige Stadtführerin Ladka kennen, die uns auf einen Silvesterausflug nach Holasovice und Krumau entführt. Für den letzten Tag des Jahres kommt auch die Sonne noch einmal hervor, während Bäume und Landschaft durch den Frost wie eine herrliche Winterwelt erscheinen. Beide heutigen Ausflugsziele begeistern uns sehr. Im Barockdorf Holasovice unternehmen wir trotz eisiger Kälte sehr gern einen kleinen Spaziergang durch den Ortskern mit seinen schönen Bauernhöfen, der kleinen Kirche und der hölzernen Krippe. Per Vergleich stellen wir im Übrigen heute mehrmals fest, dass wir mit Olli einen sehr guten Busfahrer haben, der sehr umsichtig und entspannt unterwegs ist — und den Bus nicht mit Schwung rückwärts gegen die Häuserwand oder eine Befestigung setzt. In Krumau beeindruckt uns schon die mehrstöckige Mantelbrücke sehr, die Schloss und Schlosstheater miteinander verbindet. Und da haben wir die Moldau noch gar nicht überquert, um mit Ladka die Altstadt zu erkunden. Unter der Mittagssonne fühlt es sich nun auch deutlich weniger kalt an. Ladka nimmt uns über den Hauptplatz am Rathaus mit zu einem schönen Aussichtspunkt, von dem aus wir über die Dächer der Altstadt hinweg einen schönen Blick zum Schloss haben, und zeigt uns insgesamt die besten Plätze. Wer möchte, kann nach dem Ende der offiziellen Führung noch mit ihr hinauf zum Schlossberg laufen, während alle anderen Gäste Freizeit haben. Ein starkes Hungergefühl in meiner Magengegend treibt mich erstmal in ein schönes Café am Hauptplatz. Anschließend mache ich zu Fuß noch ein paar Fotostopps und bekomme dann einen Geheimtipp, wo es auf dem Weihnachtsmarkt original italienische Trinkschokolade gibt. In solchen Momenten orientiere ich mich dann stets an Oscar Wilde: „Versuchungen sollte man nachgeben, man weiß nie, wann sie wiederkommen.“ So löffle ich genüsslich meine heiße Schokolade, während wir langsam zurück zum Busparkplatz schlendern. Zurück in Budweis verabschieden wir uns von Ladka und haben bis zum Beginn des Silvesterabends im Hotel noch etwa drei Stunden Zeit. Noch ist es hell (und sonnig!) — eine gute Gelegenheit, die gestern erkundeten Sehenswürdigkeiten im Zentrum noch einmal bei besserem Licht zu fotografieren. Um 19 Uhr sitzen wir dann alle festlich gekleidet im Hotelrestaurant. Gleich zu Beginn bekommen wir schon ein Glas Sekt zur Begrüßung und warten dann gespannt auf unser 4-Gänge-Silvestermenü mit Hirschgulasch oder Kaninchenroulade. Geschmacklich wird unser Gaumen heute sehr verwöhnt. Gut gesättigt vertreiben wir uns die Zeit bis Mitternacht mit Zinngießen und interessanten Gesprächen. Auch Tanzmusik wird schließlich aufgelegt. Das zweite Glas Sekt an unseren Plätzen kündigt alsbald den Silvester-Countdown an. 5, 4, 3, 2, 1! Das Jahr 2025 ist da und bringt uns hoffentlich viel Glück, Gesundheit und Freude. Auch in Tschechien wird das neue Jahr mit Feuerwerk begrüßt. Wir treten nach draußen vor das Hotel und schauen dem Spektakel eine Weile zu. Drinnen wird dann weiter getanzt und gefeiert. Nach und nach verabschieden wir uns langsam auf unsere Zimmer und freuen uns auf den heutigen Ausflug ins Böhmische Kanada.

3. Reisetag (Mittwoch, 01. Januar 2025): Böhmisches Kanada mit Trebon und Telc

„Man soll aufpassen“, erklärt uns unsere heutige Stadtführerin Alexandra, „was man am ersten Tag des Jahres macht, denn das wird den Rest des Jahres vorherbestimmen.“ So jedenfalls der Glaube in Tschechien. Gut also, dass wir heute länger geschlafen und uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet mit Neujahrsspezialitäten gestärkt haben. Arbeiten müssen/wollen meine Gäste heute auch nicht, also wird 2025 schon gut werden, zumal die Sonne auch heute wieder vom Himmel lacht. Trebon ist unser erstes Ausflugsziel des Tages und des neuen Jahres und auch nur etwa 40 Minuten entfernt. Der große Teich namens „Welt“ ist ganz zugefroren und zieht Eisläufer an. Wir laufen mit der gut gelaunten Alexandra durch das erste Stadttor zum Schloss Wittingau und besichtigen den schönen Innenhof. Der Hauptplatz von Trebon mit Mariensäule und Rathaus verläuft ziemlich schmal und wird von hübschen Fassaden gesäumt. Durch ein weiteres Tor verlassen wir die Altstadt und gehen ein bisschen entlang der Stadtmauer spazieren. Durch das „Budweiser Tor“ gelangen wir zur Kirche St. Ägidius und Maria Königin, die wir auch von innen besichtigen. Zum Mittagessen kehren wir in ein uriges Restaurant ein, in dem Alexandra extra Tische reserviert hat. Wir können typisch tschechische Hausmannskost sowie Spezialitäten probieren, die es nur zu Neujahr gibt, zum Beispiel ein Linsengericht mit Rauchfleisch. Die Linsen erinnern an Geldmünzen und sollen Wohlstand bringen. Außerdem sind Hülsenfrüchte gesund – und schmecken tut alles. Damit sind wir für die Weiterfahrt gestärkt und ziehen fröhlich nach Telc weiter. Auf der Fahrt durchqueren wir nun die Region, die als „Böhmisches Kanada“ bekannt ist, denn es gibt hier viele Mischwälder mit Ahornbäumen, viele Seen und Hügel. Telc liegt außerdem auf einer Höhe von über 500 Metern, sodass die Temperaturen draußen wieder merklich sinken. Auch Telc besitzt einen schönen Marktplatz mit Mariensäule, der jedoch größer ist als der in Trebon und ganz anders gestaltet. Die Fassaden sind im Stil der italienischen Renaissance gehalten, wodurch wir uns ein bisschen nach Tirol versetzt fühlen. Nach einer Umrundung des dreieckigen Platzes kehren wir durch den Schlosspark zum kuschelig warmen Bus zurück. Während draußen die Sonne in einem Meer aus Farben – von blutrot bis violett – untergeht, fährt uns Olli nach Budweis zurück. Pünktlich zum Abendessen sind wir wieder am Hotel Klika und verabschieden uns nach diesem tollen Ausflug von Alexandra.

4. Reisetag (Donnerstag, 02. Januar 2025): Schloss Hluboka — Heimreise

Leider geht unsere Silvesterreise nach Südböhmen heute schon zu Ende. Dabei haben wir uns mit dieser herrlichen Gegend und Landschaft doch gerade so richtig angefreundet! Es waren schöne Tage und tolle Ausflüge. Einen richtigen Höhepunkt haben wir uns jedoch noch aufgehoben: Schloss Hluboka oder Frauenberg. Die Fahrt nach Hluboka ist kurz, sodass der Trennungsschmerz von Budweis gar keine Chance hat, sich richtig auszubreiten. Ein kurzer Spaziergang durch den Ortskern führt uns den Hügel hinauf zum Schloss. (Wer möchte, kann auch ein Taxi nehmen.) Der erste Eindruck von außen ist überwältigend. Wir fühlen uns wie in einem tschechischen Märchenfilm. Das ist geradezu gewollt, denn es ist alles nicht „echt“ bzw. wie Neuschwanstein eine Wunschvorstellung einer spätmittelalterlichen Welt, die es nie gab. Einziehen würde ich trotzdem. Im Innenhof begrüßt uns ein hübscher Weihnachtsbaum, während wir auf den Beginn der Führung warten. Aufgeteilt auf zwei Gruppen besichtigen wir während der sog. Winterführung einige Räume im Erdgeschoss, z. B. den Hamilton-Raum, einen Speisesaal, ein Arbeitszimmer und ein Schlafgemach der Adelsfamilie zu Schwarzenberg. Hier würde ich allerdings als zukünftiger Schlossherr einiges umgestalten, denn die Sammlungen mit Hunderten von Jagdtrophäen und Feuerwaffen wirken eher beklemmend und gefährlich. Nach der Führung trotten wir individuell langsam den Hang hinab zum Busparkplatz, mit kurzen Abstechern in den Schlosspark oder zum Marktplatz von Hluboka. Nun beginnt tatsächlich die Rückreise nach Dresden. Wieder machen wir je eine lange Pause vor und hinter Prag. Jetzt merken wir auch, was für ein Glück wir die letzten beiden Tage mit dem Wetter hatten, denn wir fahren in eine breite Regenfront hinein, die sich von Nordosten kommend durch Tschechien bewegt. Olli fährt uns zur Abwechslung durch Prag hindurch, sodass wir von der Hauptstadt das Nationalmuseum, die Oper und den Hauptbahnhof sehen und Abschied von der Moldau nehmen können. Am Horizont ist auch der Burgberg erkennbar. Diesmal erwartet uns das Winterwunderland kurz vor und eine ganze Strecke hinter der tschechisch-deutschen Grenze. Zurück in Deutschland erwartet uns kontrollbedingt ein kleiner Rückstau; wir werden jedoch einfach durchgewunken. Überpünktlich erreichen wir den ersten Ausstieg in Dresden, müssen aber auf ein Taxi warten, das sich gegenüber dem Zeitplan ein paar Minuten verspätet. Trotzdem sind wir immer noch fast pünktlich, als wir am Flughafen von Dresden ankommen und unsere gemeinsame Reise am Anfangsort ihr planmäßiges Ende findet.


Liebe Gäste meiner Silvester-Reisegruppe 2024,
es war mir eine große Freude, mit Ihnen Südböhmen zu erkunden. Besonders die Ausflüge an Silvester nach Holasovice und Krumau bzw. an Neujahr nach Trebon und Telc waren sehr schön, was natürlich auch am sonnigen Wetter lag. Für mich ist klar: Ich möchte hier gern noch einmal Urlaub machen – vielleicht im Frühsommer, wenn auch die Schlösser und Museen wieder alle geöffnet haben. Vielen Dank an dieser Stelle an unsere Stadtführerinnen Katerina, Ladka und Alexandra sowie an unseren Chauffeur Olli, der sehr gut gefahren ist und immer freundlich und gut gelaunt war. Es war mir eine Ehre, mit Ihnen das neue Jahr begrüßen zu dürfen, und ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie auf einer meiner nächsten Eberhardt-Reisen wieder als Gäste begrüßen darf.

Herzlichst, Ihr

Andreas Wolfsteller


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