Reisebericht Städtereise Istanbul – die Metropole der Türkei
Reisebericht: 11.09. – 15.09.2025
"Wenn es auf der Welt nur ein Land geben würde, dann wäre Istanbul wohl die Hauptstadt." - Napoleon Bonaparte
Ein Reisebericht von
Valentin Meyer-Plath
Anreise nach Istanbul
Heute beginnt unsere Reise in die türkische Metropole. Von verschiedenen deutschen Flughäfen fliegen wir nach Istanbul und dort angekommen, fahren wir gemeinsam in die Innenstadt. Schon dieser Transfer ist ein echtes Highlight für sich. Kurz nach der Abfahrt fällt der spektakuläre Verkehr auf – hupende Autos, dichtes Gedränge und ein scheinbar chaotisches, aber doch funktionierendes Miteinander. Während man sich langsam durch die äußeren Stadtviertel bewegt, sieht man unzählige Moscheen mit ihren eleganten Minaretten, die sich zwischen modernen Wohnhäusern und kleinen Geschäften erheben. Schließlich erreichen wir unser Hotel "Piya Sport" in der Altstadt und checken ein. Im Anschluss treffen wir uns mit unserer Reiseleiterin Aysun in der Lobby und machen uns auf den Weg zum Willkommensabendessen. Um uns schonmal einen ersten Eindruck der Stadt zu verschaffen spazieren wir vor dem Essen noch zum Hippodrom und haben einen schönen Blick auf die Hagia Sophia und die Blaue Moschee, die bereits ihre nächtliche Beleuchtung eingeschaltet haben und in warmem Licht eindrucksvoll vor dem dunklen Himmel leuchten. Spätestens jetzt haben aber alle großen Hunger und wir laufen weiter zu unserem Restaurant. Auf einer schönen Dachterrasse mit traumhaften Blick auf die Altstadt lassen wir uns typisch türkische Gerichte wie Mezze, Adana Kebab, und Baklava schmecken, während wir den ersten Abend entspannt ausklingen lassen.
Nach dem stärkenden Abendessen spazieren wir durch das stimmungsvoll beleuchtete Istanbul zurück zu unserem Hotel und sammeln dabei erste Eindrücke von dem, was uns in den nächsten Tagen noch alles erwartet.
Fahrt zur asiatischen Seite – Bootsfahrt auf dem Bosporus – Stadtviertel Üsküdar – Mädchentum (Kizkulesi) – Camlica Hügel
Nach einem ausgiebigen Frühstück mit einem herrlichen Blick auf das Marmarameer starten wir in den Tag. Das Meer liegt still vor uns, der Himmel ist klar – ein vielversprechender Morgen in Istanbul.
Mit dem Bus machen wir uns auf den Weg Richtung Hafen. Der Verkehr ist typisch für eine Millionenmetropole wie Istanbul: dicht, lebendig und voller Hupkonzerte. Doch auch das gehört zum Stadtbild dazu und gibt uns Gelegenheit, die Straßen Istanbuls aus dem Auto zu beobachten.
An der Galatabrücke angekommen, erwartet uns bereits unser Boot zur Bosporusfahrt. Langsam gleiten wir zwischen Europa und Asien entlang, vorbei an prächtigen Villen aus der Osmanischen Zeit, modernen Palästen, Moscheen und den mächtigen Brücken, die beide Kontinente verbinden. Der Bosporus, eine 30 km lange Meerenge, ist nicht nur eine geografische Grenze, sondern auch Symbol für die kulturelle Vielfalt der Stadt.
Nach der Fahrt legen wir auf der asiatischen Seite Istanbuls an, in Üsküdar. Der Stadtteil wirkt ruhiger als das oft geschäftige Zentrum. Wir spazieren durch das Viertel, vorbei an traditionellen Fischhändlern mit üppigen Auslagen.
In einem kleinen Café gönnen wir uns eine Tee- und Kaffeepause. Der türkische Schwarztee, serviert im typischen Tulpen-Glas, gehört hier einfach dazu.
Anschließend fahren wir mit dem Boot weiter zum Mädchenturm (Kız Kulesi), einem der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Der kleine Turm auf einer Insel im Bosporus ist von zahlreichen Legenden umgeben. Die bekannteste: Einem byzantinischen Kaiser wurde vorhergesagt, seine Tochter werde durch eine Schlange sterben. Um sie zu schützen, ließ er sie im Turm einschließen – doch das Schicksal fand einen Weg. Eine Schlange, versteckt in einem Obstkorb, brachte schließlich doch den prophezeiten Tod. Heute bietet der Turm vor allem eines: einen wunderbaren Rundblick auf die Stadt.
Nach der Besichtigung geht es zurück an Land und mit dem Bus weiter zum Çamlıca-Hügel. Mit 262 Metern ist er der höchste Punkt der Stadt. Von hier aus genießen wir eine beeindruckende Aussicht auf beide Kontinente – die Altstadt mit ihren Kuppeln und Minaretten auf der einen Seite, moderne Hochhäuser und das neue Finanzviertel auf der anderen. Unsere Reiseleiterin Aysun nennt den Bezirk scherzhaft das Manhatten von Istanbul.
Wir nutzen die Zeit für einen Spaziergang durch den weitläufigen Park und eine Mittagspause mit Blick auf die Skyline.
Zurück geht es erneut über eine der großen Bosporusbrücken – begleitet von dichtem Verkehr, aber auch dem Gefühl, heute viel gesehen und erlebt zu haben.
Am Abend treffen wir uns im Rooftop-Restaurant neben unserem Hotel. Bei gutem Essen und entspannter Stimmung lassen wir den Tag gemeinsam ausklingen – mit Blick auf das Lichtermeer von Istanbul.
Istanbul zu Fuß entdecken: Blaue Moschee – Hippodrom – Hagia Sophia – Großer Basar – Gewürzbasar
Heute starten wir zu Fuß in die Altstadt und machen uns auf den Weg zum Hippodrom, dem einstigen Zentrum des gesellschaftlichen Lebens im antiken Konstantinopel. Unsere Reiseleiterin Aysun erzählt uns spannend von den Denkmälern vor Ort, darunter die berühmte Schlangensäule sowie der ägyptische Obelisk, der vor über 3.000 Jahren in Theben errichtet wurde und später nach Konstantinopel gebracht wurde.
Die Warteschlange vor der Blauen Moschee ist noch sehr lang, daher verschieben wir den Besuch zunächst und besichtigen die Hagia Sophia. Dieses Meisterwerk byzantinischer Architektur wurde im 6. Jahrhundert unter Kaiser Justinian errichtet und war fast 1.000 Jahre die größte Kirche der Welt. Ihre monumentale Kuppel galt damals als architektonisches Wunder. Nach der Eroberung durch Sultan Mehmed II. 1453 wurde sie in eine Moschee umgewandelt und zeigt bis heute Spuren beider Kulturen – christliche Mosaike und islamische Kalligraphie.
Zurück bei der Blauen Moschee ist die Schlange nun kürzer, sodass wir eintreten können. Die Sultan-Ahmed-Moschee aus dem frühen 17. Jahrhundert beeindruckt mit ihren sechs Minaretten und den mehr als 20.000 handbemalten blauen Iznik-Fliesen, die ihr den Namen gaben. Aysun nutzt die Gelegenheit, uns die fünf Säulen des Islams zu erklären – ein eindrucksvoller Einblick in die religiösen Grundlagen.
Nach einer entspannten Teepause am Hippodrom haben wir etwas Zeit zur freien Verfügung, bevor wir zum Großen Basar aufbrechen. Dieser überdachte Markt ist einer der größten und ältesten der Welt, gegründet im 15. Jahrhundert und heute Heimat von Tausenden Händlern. Von hier führt unser Weg zum ägyptischen Gewürzbasar, wo wir köstliche Pistazien und aromatischen Granatapfelsirup probieren – oder auch als Mitbringsel für Freunde und Familie erwerben.
Der Tag war lang und die Füße spüren es, daher nehmen wir die Straßenbahn zurück zum Hotel – eine angenehme Pause nach so vielen Eindrücken. Abends treffen wir uns in einem schicken Lokal in der Nähe des Hippodroms.
Besuch des Chora Kloster Museums – Topkapi Palast – Abschluss–Abendessen
Der Tag beginnt mit der Abholung am Hotel und einer Fahrt entlang der historischen Stadtmauer Istanbuls, die einst die Grenzen des Byzantinischen Reiches sicherte. Unser erstes Ziel ist die Chora-Kirche, ein wahres Juwel der byzantinischen Kunst. Die Kirche wurde ursprünglich im 5. Jahrhundert außerhalb der ersten Stadtmauer erbaut – daher auch ihr Name „Chora“, was im Griechischen „auf dem Land“ bedeutet. Die faszinierenden Mosaike und Fresken aus dem frühen 14. Jahrhundert gehören zu den bedeutendsten sakralen Kunstwerken weltweit. Aysun führt uns mit großer Sachkenntnis durch die Szenen, die das Leben Jesu und der Jungfrau Maria erzählen. Das umliegende Viertel mit seinen bunten Holzhäusern verströmt einen gemütlichen, authentischen Charme und so gönnen wir uns eine entspannte Tee-Pause in der Nähe der Kirche.
Zurück in der lebhaften Innenstadt erwartet uns eine ganz andere, aber ebenso faszinierende Erfahrung: der Besuch einer Teppichknüpferei. Hier werden wir tief in die alte Handwerkstradition eingeführt. Neben einer ausführlichen Erklärung über Materialien, Knotentechnik, Farben und Muster erhalten wir auch eine Präsentation zahlreicher Teppiche bei Tee und Kaffee. Wir lernen, wie viel Kunst, Geduld und Kultur in diesen Teppichen steckt. Auch die Schmuckstücke und Kunsthandwerke in der Galerie sind beeindruckend – allerdings bleibt es bei bewundernden Blicken.
Nach dem informativen Vormittag stärken wir uns bei einem gemeinsamen Mittagessen, bevor wir zum Topkapi-Palast aufbrechen – dem Herzstück des Osmanischen Reiches. Hoch oben auf einer Anhöhe thront der Palast mit einem atemberaubenden Panoramablick über den Bosporus, das Goldene Horn und das Marmarameer. Wir durchstreifen die weitläufige Anlage mit ihren vier Innenhöfen, besichtigen die riesigen Küchen, eine Sammlung aus Silber und Porzellan sowie die Schatzkammer. Besonders beeindruckend ist der Besuch des Harems, wo die Sultane mit ihren Familien lebten. Aysun versorgt uns auch hier mit spannenden Details.
Nach so vielen Eindrücken fahren wir mit der Straßenbahn zurück zum Hotel, wo wir uns frisch machen. Am Abend erwartet uns ein besonderes Highlight: das Abschiedsessen auf der berühmten Galata-Brücke. Frischer Fisch, verschiedene türkische Vorspeisen und weitere Köstlichkeiten begleiten uns bei grandiosem Blick auf das nächtliche Istanbul. Im Lokal verfolgen wir gespannt das Basketball-EM-Finale Deutschland gegen die Türkei. Ein würdiger Abschluss für eine unvergessliche Reise.
Rückflug nach Deutschland
Der letzte Tag in Istanbul bricht an. Der heutige Vormittag steht uns zu freien Verfügung, um letzte Besorgungen auf dem Basar oder in der Stadt zu machen, bevor wir gegen Mittag aus dem Hotel auschecken. Zum Glück sind die Türken gute Verlierer und trotz der Niederlage im Basketball am Vortag bringt uns unser Fahrer gut gelaunt zum Flughafen. Hier trennen sich unsere Wege und alle Gäste fliegen zurück in Ihre Heimat nach Deutschland. Eine fantastische Reise geht vorbei.
Liebe Gäste,
ich möchte mich ganz herzlich bei euch für die schöne gemeinsame Zeit bedanken. Die fünf Tage in Istanbul vergingen wie im Flug – am liebsten würde ich gleich wieder mit euch losziehen!
Ihr wart eine tolle Gruppe, es hat mir großen Spaß gemacht, euch durch diese faszinierende Stadt begleiten zu dürfen.
Ich hoffe sehr, dass ich den einen oder anderen bald auf einer weiteren Reise wiedersehe.
Bis dahin – alles Gute und auf bald!
Euer Valentin