Reisebericht: Asien–Rundreise Vietnam und Kambodscha – Schätze Südostasiens

08.02. – 01.03.2011, 20 Tage Rundreise Südostasien: Hanoi – Ha Long–Bucht – Mai Chau – Hue – Wolkenpas – Hoi An – Saigon / Ho–Chi–Minh–Stadt – Mekong Delta – Phnom Penh – Siem Reap – Angkor Wat – Tonle Sap–See


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Vietnam ist immer wieder eine Reise wert. Ich habe das Land schon oft besucht und doch gibt es immer wieder viel zu entdecken und zu bestaunen. Das Land entwickelt sich rasant, ich hoffe nicht zu rasant.
Ein Reisebericht von
Daniela Paulan
Daniela Paulan

Reisebericht

Am 8.2. starteten wir gemeinsam nach einem schmackhaften Essen ab Dresden nach Frankfurt, in Frankfurt trafen wir die weiteren Gäste aus Leipzig und Berlin und schon flogen wir nach Bangkok, wo wir etwas Zeit hatten, um dem neuen, architektonisch sehenswerten Flughafen einen Besuch abzustatten. Anschließend erreichten wir endlich Hanoi, die Hauptstadt Vietnams, wo uns unser Reiseleiter Ot erwartete und wir nach einem ersten asiatischen Abendessen im Hotel, direkt im Zentrum, übernachteten.
 
10.02.2011 Quirlige Hauptstadt Hanoi
Heute stand die Erkundung der Stadt Hanoi auf dem Programm. Zuerst fuhren wir zum Mausoleum von Ho-Chi-Minh. Nach Gepäckkontrollen, durften wir im Gänsemarsch an ihm vorbei gehen und uns ihn anschauen, dabei war natürlich sprechen, fotografieren, essen und trinken verboten. Selbst die Arme mussten in strenger Weise nach unten hängen. Anschließend spazierten wir zum Präsidentenpalast und Ho Chi Minhs-Wohnhaus, was doch erstaunlich bescheiden ausfällt. Weiter ging es zur Einsäulen-Pagode, wo wir für ein langes Leben beten könnten, danach ging es zum Literaturtempel, der ältesten Universität Südostasiens. Nach dem Besuch der Tran Quoc Pagode, erwartete uns nun ein besonderes Erlebnis. Jeder bestieg eine Rikscha und dann ging es durch die Gassen der Altstadt, die auch die „Stadt der 36 Gassen“ genannt wird. Die Rikscha stammt aus Japan, wenn auch ihr Erfinder ein Europäer war. Der Name kommt aus dem japanischen und setzt sich wie folgt zusammen: Jinrikisha, jin = Mensch, riki = Kraft, sha = Wagen. Die Fahrt durch die belebten Straßen ist ein Abenteuer und manchmal möchte man die Luft anhalten, wenn von links und rechts die Mopeds heran sausen. Wir staunten wir nicht schlecht, wie viele Mofas und Mopeds auf Hanois Straßen verkehren. Eine nicht enden wollende Masse dieses Fortbewegungsmittels rollte an uns vorbei- Mitten durch den Verkehr fahren die Rikschas und man bekommt einen herrlichen Einblick. Besonders für die Fotografen unter uns, ist es natürlich ideal so, denn man kann Aufnahmen vom Leben in den Straßen machen. Für alle war das ein besonderes Erlebnis. Anschließend essen wir die typische Hanoi-Nudelsuppe „Pho“, die allen gut schmeckt.
Anschließend ging es zum Hoan-Kiem-See, wo wir den Jadebergtempel besuchten. Von dort fuhren wir zum Wasserpuppentheater - eine große Freiluft-Theater-Anlage, wo uns mit Holzpuppen, die im Wasser stehen, und vietnamesischer Musik, das alltägliche Leben näher gebracht wird.
Nun fuhren wir zum Abendessen, was wir uns verdient hatten. In einem schönen Restaurant saßen wir im freien und genossen unser vietnamesisches Menü. Jeden Tag gab es nun 6 - 8 Gänge und jeder konnte sich nehmen, was er wollte. Auch mit dem Stäbchen-Essen wurde es von Tag zu Tag besser, war aber keine Pflicht.
 
11.2.2011 Fahrt in die Ha Long-Bucht
Heute fahren wir ca. vier Stunden in die Ha-Long-Bucht. Unterwegs beeindruckt uns immer wieder der Straßenverkehr, denn hier, so hat man das Gefühl, fährt jeder wie er möchte. Immer wieder ergeben sich tolle Fotomotive. Angekommen in Ha Long sehen wir die schönste und traumhafteste Bucht, die durch ihre fast 2000 Karstfelsen gekennzeichnet ist.


Die Bucht gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Wir betreten unserer komfortablen Dschunke, die mit allem denkbaren Komfort ausgestattet ist und gleiten nun durch die anmutende Karstfelsen und kleinen schwimmenden Fischerdörfer. Nach jedem Berg eröffnete sich uns ein neuer, atemberaubender Blick. Nach einem stärkenden und sehr guten Mittagessen, natürlich gab es viel Fisch und Meeresfrüchte, legen wir auch schon das erste Mal an für eine Wanderung durch eine riesige Tropfsteinhöhle. Die Höhle ist riesengroß und wir staunen, denn das hätten wir hier nicht erwartet. Anschließend nutzen wir die freie Zeit am Nachmittag, um an einer Insel anzulegen und dort zu einem Aussichtspunkt zu wandern. Von hier aus genossen wir den wunderschönen Sonnenuntergang über der Ha-Long-Bucht. Anschließend nutzten einige Gäste noch die Möglichkeit, zu baden und zum Aufstieg auf einen Aussichtsberg, von dem man einen herrlichen Überblick hat. Am Abend dinieren wir auf unserer Dschunke und das Essen ist wieder vom Feinsten. Es gibt natürlich wieder viel Fisch und Meeresfrüchte, für viele etwas ganz besonderes. Heute feiern wir auch einen Geburtstag und da gibt es noch ein Stück Geburtstagstorte und einen Reisschnaps zum Anstoßen. Ein schöner Abend auf einem schönen Schiff geht zu Ende! Wir ankern in einer Bucht mit vielen weiteren Schiffen, leider ist es etwas bedeckt, so dass wir keine Sterne beobachten können. Unsere Kabinen sind komfortabel ausgestattet und verfügen über ein eigenes Badezimmer.


 
 
12.2.2011 Ha Long - Hanoi
Früh morgens stehen wir auf und bekommen einen Kaffe und Kuchen oder Kekse. Anschließend unternehmen wir schon den ersten Ausflug. Wir steigen um auf kleine Boote und fahren unter einem Karstfelsen hindurch. Auf der anderen Seite begrüßen uns kleine Affen, für alle bieten sich tolle Fotomotive. Anschließend gibt es auf dem Schiff heute einen Brunch. Es gibt ein Buffet mit allerlei Köstlichkeiten. Schon gleitet unser Schiff wieder zum Hafen und gegen Mittag müssen wir uns schönes Boot verlassen.
Es geht zurück nach Hanoi. Unterwegs halten wir wieder bei allerhand Fotomotive, z.B. Arbeit auf den Reisfelder oder Schweine auf dem Moped. Weiterhin unternehmen wir einen Spaziergang durch ein doch schon modernes Bauerndorf, bei dem wir allerhand beobachten können, auch an einem kleinen Markt kommen wir vorbei und wir trinken einen Kaffee im Dorf-Laden. Im Bus wartet der eine oder andere Reisschnaps auf uns, so dass die Fahrt schnell vorbei geht. Heute müssen wir zeitig ins Bett, denn unser Flug geht sehr früh morgen.
 
13.2.2011 Hanoi - Hue
Zeitig am Morgen klingelt der Wecker. Nach einem Kaffee und einer Frühstücksbox geht es zum Flughafen und um 6 Uhr heben wir pünktlich ab nach Hue. Hue, die alte Kaiserstadt erwartet uns. Nach der Ankunft besichtigen wir zuerst die Zitadelle. Hue war 1802 bis 1945 die Hauptstadt von Vietnam. Hue als alte Kaiserstadt in Vietnam besitzt, ähnlich wie Peking, einen Kaiserpalast. Der Kaiser Gia Long ordnete 1802 den Bau der Zitadelle an und so wurde Hue bis 1945 Sitz des Kaisers und Hauptstadt. Der letzte Kaiser Bao Dai verkündete hier 1945 seinen Rücktritt. Wir laufen durch die weitflächige Anlage und sehen neben dem Eingangsbereich mit dem Mittagstor auch die Halle der höchsten Harmonie, das Theater und den Generationentempel. Wir besuchen den Palastkomplex und müssen dann doch feststellen, dass noch viel zu restaurieren ist. Trotzdem erkennt man die gewaltige Anlage und deren Ausmaß.
Anschließend fahren wir zum Dong Ba-Markt nach Hue, wo jeder auf eigene Faust das Leben und Treiben beobachten kann. Hier gibt es alles, was man sich vorstellen: von einer gewöhnungsbedürftigen Fleischauslage über exotische Früchte oder auch Souvenirs. Natürlich ist immer handeln angesagt, denn das erwarten die Vietnamesen, wenn man bei Ihnen kauft. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Da es etwas regnet, nutzen ihn einige dazu, um den Schlaf nachzuholen. Andere spazieren entlang des Ufers durch die kleine Stadt oder kaufen ein paar Postkarten. Zum Abendessen fahren wir gemeinsam in ein Restaurant, wo wir neben einem typisch asiatischen Essen auch traditionelle Musik hören. Unser Hotel liegt direkt am Fluss Huong Giang - dem „Fluss der Wohlgerüche“ und ist komfortabel ausgestattet.
 
14.2.2011 Fahrt über den Wolkenpass
Am Morgen schippern wir mit einem Drachenboot auf dem Fluss entlang bis zur Thin-Mu-Pagode. Auf dem Boot werden verschiedene Textilien und Souvenirs angeboten und einige von uns machen davon reichlich Gebrauch. Die Preise sind auch sehr verführerisch. Die Pagode, welche der Himmelsgöttin geweiht ist, liegt zauberhaft am Fluss. Gleich am Eingang befindet sich der Turm der Pagode, welchen man schon von weitem sehen kann. Es ist in Hue die älteste Pagode, sie stammt aus dem Jahre 1601 und wurde durch den Fürsten Nguyen Hoang errichtet. Ein Traum wies ihm die richtige Stelle zum Bau dieses Heiligtums. fahren wir zu den außerhalb von Hue gelegenen Kaisergräbern. Wir werden zwei Anlagen besuchen, die des vierten Kaisers Tu Duc (1829-1883) und des zwölften Kaisers Khai Dinh (1885-1925).
Während der vierte Kaiser Tu Duc in einer schönen Parkanlage die ihm auch als Sommerpalast diente, bescheiden begraben ist, hat der zwölfte Kaiser eine prunkvolle Ruhestätte mit einer reichhaltigen und kunstvollen Ausstattung. Khai Dinh ist auch als eine Marionette der Franzosen bekannt, er bevorzugte auch die französische Lebensart und war von der Architektur Frankreichs sehr angetan. Sein Grab thront majestätisch auf einem Berg, ist aus Beton erbaut und mit unzähligen Glas- und Keramikscherben verziert. Der Aufstieg ist gesäumt von Drachen und führt vorbei am Ehrenhof mit den obligatorischen Statuen von Mandarinen, Elefanten und Pferden. Unter einem Thron mit einer Bronzestatue des Kaisers befindet sich in 18 Meter Tiefe sein Sarg.
Nun verlassen wir Hue und fahren in Richtung Süden. Wir kommen nur langsam voran, denn überall dürfen nur 40 km/h in der Ortschaft gefahren werden und die Ortschaft Hue zieht sich über viele Kilometer. Nach der Mittagspause, wo wir einen ersten Blick auf das Meer erhaschen dürfen, geht es dann über den Wolkenpass, der, wie es der Name sagt, in den Wolken hängt. Verkehr gibt es mittlerweile kaum noch auf dem Pass, da es mittlerweile einen Tunnel gibt, der die Strecke verkürzt und von vielen Nutzfahrzeugen gebraucht wird. Wir erreichen unser Hotel in Hoi An. Zum Abendessen gibt es wieder vietnamesische Köstlichkeiten in einem Restaurant. Als Zugabe sing eine der Kellnerinnen für uns ein vietnamesisches Liebeslied.
 
15.2.2011 Hoi An
Die kleine Altstadt der alten Hafenstadt hat ein typisches südostasiatisches Flair und das ist ein Grund, weshalb sie zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Zuerst laufen wir über den Fischmarkt, wo am Morgen die Fänge der letzten Nacht verkauft werden. Wie immer auf den Märkten hier herrscht eine betriebsame Stimmung. Viele Frauen die verkaufen und einkaufen. Und immer wieder schiebt sich hupend ein Moped durch die engen Reihen des Marktes. Warum das sein muss verstehen wir nicht. So gehen wir weiter zur Versammlungshalle der Chinesen aus Fujian. Im 16./17. Jh. ließen sich hier zahlreiche Chinesen nieder, später auch Japaner und Holländer. 1300 Chinesen leben heute immer noch in der Stadt. Ihre Versammlungshallen wurden zum Ort der Religionsausübung und sind es heute immer noch. An der Decke hängen große Räucher-Spiralen, welche einige Tage glimmen. In der Mitte hängen dann Zettel mit wünschen für Gesundheit etc.


Am alten Hafen entlang, wo es heute hauptsächlich Ausflugsboote für Touristen liegen, laufen wir zur japanischen Brücke. Die schlichte, überdachte, Holzbrücke beherbergt auch noch eine Brückenpagode, die dem Herrscher des Nordens geweiht ist. Diesem werden die Macht über Wind, Regen und andere schlechte Einflüsse zugeschrieben. Gleich nebenan können wir einen Blick in eines der traditionellen Häuser nehmen. Das Phung-Hung-Haus ist seit acht Generationen im Besitz derselben Familie. Hoi An ist auch berühmt für seine zahlreichen Schneidereien. Hier kann man sich günstig etwas nähen lassen. Die Stadt hat sich ihr charmantes Flair erhalten und lädt immer wieder zu einem Bummel ein. Nach einer Mittagspause machen wir noch eine Bootsfahrt auf den Thu Bon River, wo wir die Mangroven-Landschaft beobachten. Nach dem Mittagessen genießen alle ihre Freizeit. Einige schauen sich die Stadt bei einem Spaziergang an und einen großen Teil der Gruppe zieht es zum Meer, um zu baden. Besonders am Abend lädt Hoi An zu einem Spaziergang ein, denn alles ist herrlich beleuchtet, überall sind Lampions aufgehängt.
 
 
16.2.2011 Flug nach Da Lat
Der Vormittag steht nochmals zur freien Verfügung. Die Sonne lacht und einige nutzen die Zeit für einen Spaziergang. Gegen Mittag fahren wir zum Flughafen und es geht heute nach Da Lat. Nach der Ankunft in der Stadt, des ewigen Frühlings besuchen wir noch am Prenn-Wasserfall, der auf dem Weg liegt. Ein kleiner Spaziergang über die Hängebrücke und hinter dem Wasserfall entlang entspannt und bildet einen schönen Abschluss des Tages. Nach dem Bezug unseres zentral gelegenen, neuen Hotels, fahren wir zum Abendessen bei einem Künstler ins Art Café. Nach dem Essen lädt er einige Gäste von uns ein, mit ihm gemeinsam Bilder mit Tusche und den Fingern zu malen - eine interessante Angelegenheit.
 
17.2.2011 Da Lat
Da Lat ist so etwas wie der Garten von Vietnam. In seiner Umgebung gibt es unzählige Plantagen wo Gemüse und Obst angebaut wird, wo Blumen gezüchtet werden. Wir fahren zuerst zu einem Nationalpark, wo wir in Jeeps umsteigen und auf einen Aussichtspunkt fahren, wo wir den tollen Blick ins Tal begutachten. Oben verkaufen auch einige Bergvölker ihre Waren. Anschließend fahren wir mit dem Bus noch zu einem typischen Dorf, wo wir uns das traditionelle Wohnhaus anschauen können.
Unterwegs stoppen wir am Crazy House, einem ungewöhnlichem Hotel, dass von der Tochter eines reichen Vietnamesen gebaut wurde und was wir erkunden dürfen. Das Haus ist in Form eines Baumes gebaut und jedes Zimmer anders „verrückt“ gestaltet. Wir klettern entlang der vielen Wege und genießen auch die Aussicht vom oberen Punkt - ein interessanter Stopp.
Mit dem Bus fahren wir dann zum Sommerpalast des letzten Kaisers von Vietnam, Bao Dai. Das schlichte, stark vom Art-Déco-Stil beeinflusste, Bauwerk wurde zwischen 1933 und 1938 erbaut. Die Einrichtung des Palastes ist fast unverändert, bemerkenswert war für uns, dass die Zimmer mit frischen Blumen dekoriert waren. 1957 ging Dao Bai endgültig ins Exil nach Frankreich und der Plast wurde anschließend vom südvietnamesischen Präsidenten Diem genutzt. Spaziergang durch die tolle Anlage. Anschließend stoppen wir noch am Kloster, von dem wir ebenfalls eine tolle Aussicht haben.
Nach dem Mittagessen besuchen wir den Blumen-Park der Stadt, eine herrliche Anlage mit vielen farbenprächtigen Orchideen und anderen Pflanzen. Wir genießen einen
Da Lat hatte früher eine Bahnverbindung nach Saigon, davon ist noch eine kleine Strecke Strecke übrig geblieben, die sich bei Touristen großer Beliebtheit erfreut. Zwanzig Minuten dauert die Fahrt bis nach Trai Mat. Hier befindet sich die imposante Linh-Phouc-Pagode. Die Linh Phuoc-Pagode unterscheidet sich in der Architektur deutlich vom Stil der meisten vietnamesischen Pagoden, da diese Pagode im chinesischen Stil errichtet wurde.
Die Linh Phuoc-Pagode wurde zwischen 1949 und 1992 erbaut und wurde seitdem von einer Reihe von buddhistischen Mönchen geleitet und 1990 von ihnen renoviert. Im zweiten Stockwerk des Turmes, in dem in jedem Stockwerk ein anderer Gott verehrt wird, ist die größte Glocke Zentralvietnams zu finden. Die Glocke misst 4,4 Meter in der Höhe und wiegt etwa 8,5 Tonnen. Abschließend besuchen wir noch den quirligen Markt im Zentrum der Stadt, bevor wir in der Nähe zu Abend essen. Als Spezialität gibt es heute zum Nachtisch gebackene Bananen, die vor unseren Augen flambiert wurden.
 
18.2.2011 Fahrt nach Nha Trang
Heute müssen wir einige Kilometer vom Bergland in Richtung Meer zurücklegen. Die Landschaft ist herrlich, hinter jeder Kurve eröffnen sich neue Bergpanoramen. Wir stoppen an der Straße, wo Kaffee am Straßenrand getrocknet wird und verkosten diesen dann auch gleich in einem kleinen Café. Besonders hier schmeckt der Kaffee sehr gut, aber auch auf der ganzen Reise begleitet uns der kräftigte, schmackhafte Kaffee. Wichtig ist nur, dass er ohne Eis bestellt wird, denn die Vietnamesen trinken ihn gern mit Eis, was für uns sehr ungewöhnlich war. Unterwegs sehen wir auch, wie Kaffee angebaut wird. Pro Kaffeestrauch werden etwa 4 kg Bohnen geerntet, nach der Trocknung bleibt die Hälfte davon übrig. Die Sträucher blühen von Februar bis Mai, ihre Blüte riecht fast wie Jasmin. Geerntet wird etwa von November bis Januar, eine Ernte ist pro Jahr möglich. Nach weiteren Fotostopps und einem Halt in einem kleinen, typischen Dorf erreichen wir gegen Mittag Nha Trang. Nha Trang wird auch als die „Cote´d Azur“ Vietnams bezeichnet, da die Stadt herrlich am Meer gelegen ist. Mittlerweile werden unzählige Hotels gebucht und überall sind Baustellen zu sehen. Nach dem Mittagessen besuchen wir das Aquarium, wo wir viel über die Fischwelt erfahren und anschließend die Long-Son Pagode mit der weißen Buddha-Statue, die über die Stadt wacht. Diese wurde 1963 als Symbol der Buddhisten gegen das damals herrschende Diem-Regime errichtet. Eine der Heldenfiguren war der Mönch Thich Quang Duc, welcher mit einer Selbstverbrennung gegen die Diskriminierung der Buddhisten protestierte.


Wir checken in unserem Hotel ein, dass nur durch einer Straße vom Strand getrennt ist. Das Abendessen nehmen wir auf der Dachterrasse des Hotels ein.
 
 
19.2.2011 Nha Trang - Saigon
Der heutige Vormittag steht zur freien Verfügung. Fast alle nutzen ihn, um im herrlich warmen Meer Baden zu gehen. Die Sonne scheint und da bietet sich ein Bad im Meer perfekt an. Gegen Mittag verlassen wir das Hotel gemeinsam und fahren zu den Cham-Türmen, ein Wahrzeichen Nha Trangs und Symbol der Cham-Kultur. Das Volk der Cham herrschte einstmals über einen großen Teil des heutigen Vietnam und ist heute eine Minderheit von ca. 100000 Menschen. Dieses kleine Heiligtum ist hinduistischen Göttern geweiht, der Hauptturm der Frau Shivas, Parvati. Von hier hat man einen tollen Blick über die Stadt und die Küste. Weiter geht es direkt zum Flughafen, von wo wir nach Saigon fliegen. Dort erwartet uns unser neuer Bus und wir fahren sofort zum Hotel. Nach dem heutigen Abendessen in einem Lokal laufen wir durch das nächtlich beleuchtete Saigon. Die alten Kolonialgebäude wie das Rathaus oder die Oper sind wunderschön erleuchtet.


 
 
20.2.2011 Cu Chi - Stadtrundfahrt Saigon
Heute fahren wir in das ca. 60 Kilometer entfernte Cu Chi. Die Fahrt dahin ist vor allem im Stadtgebiet von Saigon durch den Verkehr interessant. Tausende Mopeds sind auf dem Weg in die Stadt. In Cu Chi befindet sich das berühmte Cu Chi Tunnelsystem, welches die Partisanen im Vietnamkrieg zum Kampf gegen die USA-Kämpfer gebaut haben. Die Ausmaße sind gewaltig, es existierten 200 km Tunnel in bis zu drei Ebenen unter der Erde, eine Tiefe von bis zu 10 Metern wurde dabei erreicht. Die Ein- und Ausgänge befanden sich im nahen Saigon River. Unter der Erde hatte gab es Kommandozentralen, Schlafräume, Krankenstation, Küchen, Nähstuben, Werkstätten und vieles mehr. Die Amerikaner haben das Gebiet auch großflächig bombardiert, noch heute sind Bombenkrater zu sehen. Allerdings konnten sie die Tunnelanlage und damit die Aktivitäten der Vietcong, so wurden die Partisanen von den Amerikanern genannt, nicht zerstören. Einige von uns versuchen sich auch in die Lage der vietnamesischen Kämpfer zu versetzen und wagen sich in einen Tunnel, wo man annähernd das Gefühl bekommt, wie eng die Tunnel waren.
Anschließend fuhren wir nach einer stärkenden Nudelsuppe wieder in die Stadt. Dort besuchten wir zuerst das chinesische Viertel von Saigon „Cholon“, wo etwa 300000 chinesisch stämmige Menschen leben, besuchen wir die Thien-Hau-Pagode. Gebaut ab Ende des 18. Jh. ist sie vor allem wegen ihres Dachfries sehr sehenswert. Erzählt werden dabei chinesische Legenden, das ganze wirkt etwas wie eine Art Puppentheater. Unser Reiseleiter Ot kauft für die Gruppe eine Räucherspirale aus Sandelholz mit einem Wunsch für unsere Gruppe, der in Erfüllung gehen soll, wenn die Räucherkerze abgebrannt ist. Weiter geht es zum Präsidenten-Palast, den wir ausführlich besuchen. Gebaut im Baustil der sechziger Jahre und diente er bis April 1975 dem Präsidenten der Republik Vietnam als Sitz.
Mit der Erstürmung durch die vietnamesische Armee und der Kapitulation endete im April 1975 endgültig das Kapitel des Vietnamkrieges. Der Palast wird auch heute noch genutzt, allerdings nur der Konferenzsaal. Unweit von hier befindet sich die Kathedrale Notre Dame. Die Kirche aus rotem Backstein, 1880-1883 erbaut wurde von den französischen Kolonialherren errichtet, damit die Gläubigen immer regelmäßig zum Gottesdienst erscheinen konnten. Auch heute noch ist die Kirche bei Gottesdiensten voller Menschen. Als wir sie besuchen, findet gerade ein Gottesdienst statt. Die Kirche ist so voll, dass noch vor der Kirche in Reihen Menschen auf ihren Mopeds dem Gottesdienst lauschen. Gleich nebenan befindet sich, ebenfalls im kolonialfranzösischen Baustil, das Postamt von Saigon. Neben Briefmarken kann man hier, auch allerlei Andenken erwerben. Markant ist die große Halle, die ein Bildnis von Ho Chi Minh schmückt. Abschließend fahren wir noch zu einer Werkstatt, wo Lackmalereien hergestellt werden. Hier werden doch viele unserer Gruppe bei der Suche nach Souvenirs fündig. Die Zeit in Saigon verging schnell, am nächsten Tag geht es nun ins Mekong Delta
 
21.2.2011 Ins Mekong Delta nach Can Tho
Heute verlassen wir Saigon. Wir fahren ins grüne und saftige Mekong Delta. Per Bus geht es ungefähr zwei Stunden bis My Tho, wo wir aufs Boot umsteigen. Mit dem Motor-Boot geht es entlang des Mekongs. Wir bekommen Kokussnuss-Saft zu trinken. Bald steigen wir aus und verkosten typische Früchte aus der Region. Dabei wird für uns Musik gespielt. Weiter geht es mit dem Boot zum nächsten Stopp. Dort sehen wir, wie in mühsamer Handarbeit Karamel-Bonbons in verschiedenen Geschmacksrichtungen hergestellt werden. Ja, jeder Bonbon wird einzeln per Hand verpackt, das gibt es nur noch hier. Weiter spazieren wir ein Stück durch ein Dorf bis wir zu kleinen Pferdekutschen kommen mit denen wir weiter fahren. Nach einem weiteren kleinen Spaziergang steigen wir nun in kleine Boote um und gleiten entlang eines kleinen Mekong-Arms mitten durch die, für die Region typischen, Mangroven. Der Ausflug war sehr erlebnisreich. Anschließend fahren wir nun wieder mit unserem Boot zu einer Bauernfamilie, wo wir die Spezialität des Mekong Deltas, den Elefantenohrfisch verkosten. Der Fisch wird in kleinen Stücken mit Gemüse und Fischsoße in Reisfladen eingewickelt und schmeckt dann ganz lecker. Anschließend gibt es noch weitere Gerichte. Nun fahren wir mit dem Bus weiter in Richtung Can Tho, die größte Stadt des Mekong Deltas. Unterwegs machen wir einen Stopp an einem Reisfeld, wo wir den Reisanbau beobachten können und auch in einem Hängematten-Café, wo wir gemütlich in der Hängematte unser Café genießen können. Nach der Ankunft in Can Tho checken wir in unser Hotel ein. Zum Abendessen verabreden wir uns, denn laut Programm gibt es heute nichts, und gehen in ein Restaurant, was unser Reiseleiter Ot ausgesucht hat. Einige sind heute mutig und bestellen Feldmaus und Frosch. Viele kosten nach anfänglicher Skepzis doch und man stellt fest, dass man es doch essen kann. Anschließend werden wir noch mutiger und lassen Ot eine Schlange bestellen. Vor unseren Augen wir die Schlange zubereitet, ja selbst das Blut der Schlange bekommen wir dann gemischt mit Reisschnaps zum probieren, woran sich aber nur einige wenige wagen. Das Fleisch der Schlange letztendlich probieren viele, denn es sieht nicht mehr nach Schlange aus, sondern wurde wie Geschnetzeltes zubereitet. Wir reden und denken heut nach lange nach, wie mutig wir heut waren….
 


 
22.2.2011 Chau Doc
Am Morgen besteigen wir in Can Tho wieder ein Boot und fahren zu den Schwimmenden Märkten. Hier wird noch richtig gehandelt und gefeilscht. Wir beobachten das Treiben, wie die Waren das Boot wechseln. Ot kauft eine Jack-Frucht für uns, die wir anschließend verkosten. Viele tolle Fotomotive ergeben sich für uns. Anschließend fahren wir weiter mit dem Bus in Richtung kambodschanische Grenze. Unterwegs besuchen wir einen Tempel der Sekte Cao Dai, einer Sekte, die sich aus allen anderen Weltreligionen jeweils das Beste heraus nimmt. Wir erreichen Chau Doc am frühen Nachmittag. Nach dem Einchecken steht heute der Tag zur freien Verfügung. Doch Eberhardt und Ot haben mal wieder eine Idee und so treffen wir uns erneut, um einen Bootsausflug zu einem schwimmenden Dorf zu machen. Hier besuchen wir eine Pangasius-Fisch-Aufzuchtsanlage. Viele tausend Fische werden hier auf engstem Raum gehalten. Weiter geht es in ein Cham-Dorf, wo wir herzlich begrüßt werden. Hier im Dorf gibt es sogar eine Mosche. Auf der Rückfahrt geht die Sonne immer weiter unter und das Licht gibt herrliche Farben, die sich im Fluss spiegeln. Wir essen heute sehr gut im Hotel zu Abend.
 
23.2.2011 - Fahrt nach Phnom Penh
Heute geht es am Morgen mit dem Schnellboot nach Kambodscha. Wir haben ein Boot für uns, was doch recht schnell entlang de Mekongs gleitet. Wir beobachten die Landschaft, während wir uns der Grenze nähern. Plötzlich gibt es einen Knall und der Motor unseres Boots geht aus. Wir befürchten schon schlimmes und so kommt es auch, trotz Reparaturversuchen der Crew, springt das Boot nicht mehr an. Sogleich kommt ein weiteres Boot uns zur Hilfe, und wir werden abgeschleppt. Nun geht es langsam und gemächlich den Mekong entlang bis wir die vietnamesische Grenzstation erreichen. Dort warten wir nur eine kurze Weile bis dann doch recht schnell ein neues Boot kommt und so fahren wir nach unserem kleinen Erlebnis weiter. Nach 5 Minuten müssen wir das Boot aber nochmals verlassen, da wir die Granzstation zu Kambodscha betreten. Hier erhalten wir unsere Pässe und lassen uns den Einreisestempel geben. Wir fahren weiter noch ca. 3 Stunden bis nach Phnom Penh. Unterwegs beobachten wir die Dörfer am Mekong - denn viele leben von und mit dem, Fluss. Auch eine Massage ist auf dem Boot möglich. In Phnom Penh erwartet uns unser Reiseleiter und begleitet uns in unser Hotel, das wirklich sehr schön und gut ausgestattet ist. Der Nachmittag ist frei - viele von uns entspannen bei schönem Wetter am Pool. Zum Abendessen sind wir in einem Restaurant, wo traditionelle Khmerspeisen serviert werden. Geschmeckt hat es wieder sehr gut.
 
24.2.2011 - Phnom Penh
In Phnom Penh haben wir drei Besichtigungspunkte auf dem Programm. Zuerst fahren wir zum Königspalast. Die Palastanlage existiert seit 1886 an dieser Stelle, wurde zuerst aus Holz und später aus Stein gebaut. Das der königliche Palast an dieser Stelle gebaut wurde kommt nicht von ungefähr, er liegt genau an der Stelle wo der Tonle Sap-Fluss in den Mekong mündet. Der Palast ist glanzvoll mit viel Prunk ausgestattet, was im Gegensatz zur Armut im Land steht. Ein Gruppenfoto vor dem Palast darf natürlich nicht fehlen. Unser Rundgang führt uns auch zur Silberpagode. Auf dem Fußboden liegen 5329 in Frankreich gefertigte Bodenfließen aus Silber, zu einem Gewicht von je 1,125 kg, also insgesamt knapp 6000 kg Silber. Einen Teil davon kann man sehen, aber der größte Teil ist, zum Schutz, mit Teppichen ausgelegt. Im Inneren ist auf einem Altar eine grüne Buddhafigur zu sehen und davor steht in einer Glasvitrine eine Buddhafigur aus Purem Gold mit zahlreichen Edelsteinen verziert. Nicht weit entfernt vom Palast befindet sich das Nationalmuseum, ein markantes braunrotes Gebäude im traditionellen Khmerstil. Ausgestellt werden hier ca. 5000 Exponate, das Museum ist weltweit führend in der Sammlung von Khmerkunst. Die Khmer sind der Volksstamm der mit 90% in diesem Land die Stammbevölkerung stellt. Wir bestaunen die Ausstellungstücke aus den verschiedenen Epochen, vor allem sind es hinduistische Götter und Buddhafiguren. Abschließend besuchen wir noch das Hauptheiligtum der Stadt, das Wat Phnom. Ein kleiner Schrein erinnert an die Gründerin der Pagode, Frau Penh. Der Nachmittag steht wieder zur freien Verfügung. Einige Gäste und ich besuchen das Tuol-Sleng-Genozied-Museums an. Hier bekommen wir einen kleinen Eindruck vom schrecklichsten Kapitel kambodschanischer Geschichte. In diesem ehemaligen Gefängnis wurde zwischen 1976 und 1979 über 17000 Gefangene gefoltert und gedemütigt und anschließend zur Hinrichtung auf die Killing Fields gebracht. Schweigend verlassen wir das ehemalige Gefängnis, immer noch nicht begreifend, was in den Menschen vorgegangen sein muss, die diesen Völkermord zu verantworten haben. Wir fahren natürlich mit dem typischen Fortbewegungsmittel in Kambodscha, dem TukTuk, einer Rikscha mit Moped. Das sollte man in Kambodscha genutzt haben, denn es ist eine bequeme und doch spannende Art die Stadt zu erkunden. Anschließend treffen wir uns wieder und unternehmen eine schöne Bootsfahrt auf dem Mekong. Wir sehen das Leben am und vom Mekong, denn auch hier gibt es schwimmende Dörfer. Zum Abschluss sehen wir den roten Sonnenball hinter dem Königspalast untergehen - der schönste Sonnenuntergang der Reise!


Zum Abendessen treffen wir uns alle wieder. Das Abendessen im Hotel vom Buffet scheckt alles sehr gut - es ist für jeden etwas dabei.
 
 
25.2.2011 - Fahrt nach Siem Reap
Nach dem Frühstück verlassen wir die Hauptstadt Kambodschas. Begrüßt werden wir heute von unseren Reiseleiter für die nächsten Tage, Thol. Er ist aus Siem Reap gekommen um uns abzuholen. Gemeinsam haben wir heute über 300 Kilometer zurück zu legen. Nachdem wir die Hauptstadt hinter uns gelassen haben geht die Fahrt zügig voran. Unterwegs wird die Straße von Reisfeldern und mit Lotusblüten übersäten Teichen geprägt. Nach gut zwei Stunden halten wir an einem Markt, dessen Spezialität gebratene Spinnen, Heuschrecken und Frösche sind. Ein ganz mutiger kauft sich für einen Dollar vier Spinnen. Zur Verkostung wagt sich dieses Mal keiner. Auf der Fahrt erklärt uns Thol eine ganze Menge wissenswertes zum Land. So erfahren wir, dass von den etwa 30 Mio. Einwohnern 79% als Bauern arbeiten. Die Schulpflicht beträgt neun Jahre, allerdings gehen 11% der Kinder nicht zur Schule, da es in ihren Dörfern keine Schule gibt und die nächste sehr weit weg ist. In einer Klasse lernen bis zu 60 Kinder. Natürlich kann man die Schule auch bis zum Abitur besuchen und danach auf einer der 43 Universitäten im Land studieren. 23% der Bevölkerung sind Studenten. Zum studieren ist allerdings auch Geld notwendig, pro Jahr etwa 5000 USD. Zwei mal im Jahr wird Reis geerntet, der meiste Reis wird exportiert, Hauptabnehmer sind Vietnam und Europa, hier wiederum Deutschland. Für die Einheimischen kostet ein Kilogramm Reis je nach Qualität 800 bis 1300 Riel. 4000 Riel entsprechen einem US-Dollar. Wenig später halten wir in einem Dorf, wo noch alte Pfahlhäuser stehen. Die alten Häuser sind noch ohne einen Nagel gebaut, nur mit Holzsplinten. Diese traditionelle Architektur ist in Kambodscha weit verbreitet. Wegen Hochwasser, den hohen Temperaturen und Tieren wird auf Stelzen gebaut. In den Häusern gibt es meist nur einen Raum, manchmal ist ein extra Zimmer für die Mädchen da, aber meist wird der Raum nur durch Vorhänge getrennt. Zum einfachen Mittagsessen sind wir bei Einheimischen in einem Restaurant. Etwa 50 Kilometer vor Siem Reap sehen wir uns noch eine sogenannte Naga-Brücke an. Die Enden der Brücke sind mit Naga-Köpfen verziert, sieben Stück, denn eine ungerade Zahl bringt Glück. Nach unserer Ankunft in Siem Reap beziehen wir unser Hotel. Vor dem Abendessen machen wir noch einen Bummel durch die beleuchteten Straßen des Zentrums und dem Nachtmarkt. Zahlreiche Köstlichkeiten der Khmer-Küche konnten wir zum Abendessen in einem Buffet-Restaurant probieren.
 
26.02.2011 - Angkor Wat - Angkor Thom
Ab heute steht mit Sicherheit einer der Höhepunkte auf dem Programm, die Besichtigung der Tempelanlagen von Angkor. Angkor bedeutet soviel wie Königsstadt oder Hauptstadt. Die meisten Besucher denken dabei vor allem an die beiden berühmten Tempel von Angkor Wat und Angkor Thom. Aber es gibt noch viele Tempel mehr, die in einem Zeitraum von mehr als 600 Jahren entstanden sind. Höhepunkt der Bauepoche waren dabei sicher die beiden schon genannten Anlagen. Wir besichtigen zuerst das unter König Suryavarmann II. erbaute Angkor Wat. Es ist ein beeindruckender Anblick schon zu Beginn des Rundgangs. Unser Reiseleiter Thol macht uns auf verschiedenen Details aufmerksam, erklärt die verschiedenen Reliefarten. Mit Hilfe einer Lotusblume erklärt er zum besseren verstehen, das architektonische Prinzip der Turmbauten und auch die immer wiederkehrenden Motive in den Wandverzierungen. Es gibt fast keinen Stein der nicht mit Verzierungen versehen ist. Immer wiederkehrendes Motiv sind auch Apsara-Tänzerinnen. Vorbei an den Bibliotheken gehen wir zur Nordost-Seite des Tempels. Von hier hat man einen Blick auf alle fünf Türme. Der mittlere und zugleich höchste Turm im Zentralheiligtum stellt den Berg Meru, den Berg der Götter, dar. Wir befinden uns jetzt in der ersten Galerie und das kann man ganz wörtlich nehmen. Hier befinden sich verschiedene, bis zu 100 m lange Reliefs mit Darstellungen aus dem Hinduismus. Der Erbauer war Anhänger dieser Religion, später wandte er sich dann zum Buddhismus. Daher hat Angkor - Königsstadt - noch einen Beinahmen bekommen. Mit Wat bezeichnen die Khmer einen buddhistischen Tempel. Die Reliefs zeigen Geschichten wie den Zweikampf zwischen Vishnu und den Dämonen Kalanemi oder Himmel und Hölle mit dem Totenrichter Yama und zahlreiche andere. Es ist faszinierend mit welchem Detailreichtum alle Reliefs ausgestattet sind. Man sieht zahlreiche Krieger, Elefanten, Götter und Dämonen und alles ist so gestaltet, das sich eine Geschichte erzählen lässt. Diese für uns fremde Götterwelt lässt sich dadurch etwas besser erfassen. Anschließend gehen wir auf die nächste Galerie und stehen in einem Hofraum. Vor uns ist jetzt das Zentralheiligtum mit seinen markanten Türmen, die 3. Ebende. Da heute Buddhatag ist, ist sie aber geschlossen. Wir werden aber morgen wieder kommen. Langsam begeben wir uns wieder nach unten und gehen dann langsam wieder zurück zum Haupteingang. Immer mal wieder einen Blick zurück nehmend verlassen wir dieses gewaltige Zeugnis aus dem 12. Jh.Inzwischen sind über drei Stunden vergangen und wir machen zuerst eine Mittagspause.


 
Am Nachmittag besuchen wir Angkor Thom, was Große Stadt bedeutet. Jayarvaman VII. begann Ende des 12. Jh. mit dem Bau dieser Stadt, nachdem er in Kriegen gegen die Cham seine Macht gefestigt hatte. Über einen Damm gehen wir auf das Südtor zu, welches mit seinen Gesichtern sehr imposant ist. Nach dem Tor steigen wir in einen kleineren Bus und fahren ein Stück bis zum Bayon Tempel, einem mysteriösen und zugleich faszinierenden Ort. Schon von weiten ist dieser Tempel faszinieren mit seinen Gesichtertürme etwas ganz besonderes. Ich persönlich habe eine große Ehrfurcht vor diesem Bauwerk und den Gedanken der Erbauer. Ursprünglich handelte es sich um ein Buddhistisches Heiligtum. Erst später wandte sich der König dem Hinduismus zu. Die vier Gesichter pro Turm stellten die beschützende Macht des Bodhisattva Lokeshvara Samantamukha (Herr der Welt) dar, der in alle vier Himmelsrichtungen des Reiches blickt. Auch hier finden sich wieder reichlich verzierte Galerien, nach dem Aufstieg zur oberen Terrasse laufen wir direkt an den Gesichtern vorbei. Vom Bayon gehen wir dann weiter zur Elefantenterrasse, die ihren Namen durch die Reliefdarstellung von Elefanten bekommen hat. Sie hat eine Länge von 300 Metern, hier nahm der Herrscher früher Paraden ab. Anschließend gelangen wir zur Terrasse des Leprakönigs. Das Wort Lepra hat hier allerdings nicht mit der Krankheit zu tun sondern bedeutet, dass der Herrscher dieses Bauwerk nicht vollenden könnte. Wenn der König vor Fertigstellung verstarb wurde nicht weiter gebaut, der neue Herrscher baute für sich einen neuen Tempel. Wir haben heute viel gesehen und die Eindrücke müssen erst noch einmal sortiert werden. Nach einer Pause im Hotel fahren wir zum Abendessen. Das Restaurant bietet zum Abendessen eine Tanzshow mit Apsara-Tänzerinnen. Ihre Gelenkigkeit in den Fingern und die dazu erforderliche Körperbeherrschung sind einmalig. Zum Ende der Vorführung stellten sich alle Tänzerinnen auf der Bühne auf und plötzlich strömten zahlreiche Menschen auf die Bühne um sich mit den Tänzerinnen fotografieren zu lassen.
 
27.02.11 - Besichtigung weiterer Tempelanlagen
Vier weitere, in ihrer Art unterschiedliche, Tempelanlagen besuchen wir heute. Zuerst besuchen wir heute den meistbesuchten Tempel, Ta Prohm, uns ist er besser bekannt als Dschungeltempel. Wie auch bei allen anderen Besichtigungen nutzt unser Reiseleiter Thol nicht die Wege und Besichtigungszeiten wie alle anderen Gruppen. So betreten wir Ta Prohm durch einen Nebeneingang und können eine ganze Weile die Anlage fast allein genießen. Majestätisch stehen die Bäume über den Ruinen, haben sie sich einverleibt. Mächtige Wurzeln haben sich wie Schlangen entlang der Mauern geschoben und man hat den Eindruck, sie halten die Mauern zusammen. Dabei ist es eher umgekehrt. Gewaltig und Beeindruckend.


 
Nächster Stopp ist am Tempel „Prasat Kravan“. Die noch vorhandenen Türme sind nicht, wie sonst aus Sandstein, sondern aus Ziegelsteinen errichtet. Auf den ersten Blick erscheinen sie eher unspektakulär. Von Bedeutung sind die gut erhaltenen Backsteinreliefs mit Darstellungen von hinduistischen Göttern. Nicht weit entfernt findet sich der Tempel Banteay Kdei. Hierbei handelt es sich um ein Kloster, umgeben von einer Mauer aus Vulkangestein. Ursprünglich vom Dschungel völlig überwuchert wurde die Anlage bereits 1946 freigelegt, dabei allerdings nur wenig restauriert. Auch heute noch muss aller drei Monate das „Unkraut“ entfernt werden. Der Dschungel holt sich schnell zurück, was ihm gehört. An den Eingängen finden sich wieder Gesichtertürme und im inneren gibt es fast keinen Stein der nicht verziert ist. Danach klettern wir nun bei Sonnenschein auf die 3. Ebene von Angkor Wat, um den Ausblick zu genießen, der uns gestern verwehrt war. Anschließend haben wir uns eine Mittagspause verdient, bevor wir zum letzten Tempel für heute aufbrechen. Gute 20 Kilometer müssen wir bis zum Tempel Banteay Srei oder auch Frauentempel fahren. Die Anlage stammt aus der Mitte des 10 Jh. und ist ein Juwel unter den Tempeln. Die Faszination stammt zweifellos vom Variantenreichtum seines Dekors. Die filigran gearbeiteten Ornamentverzierungen - meist Blumen und Rankenwerk - überziehen die wichtigsten Gebäudeteile. Unwahrscheinlich viele Details gibt es zu entdecken. Uns ist inzwischen ganz schön heiß, die Sonne scheint heute unbarmherzig auf uns herab. Da heißt es viel trinken und jeder von uns greift immer wieder gern zu neuen Wasserflasche bei einsteigen in den Bus. Unser Fahrer hat sich immer darum gekümmert, dass ausreichend kostbares Nass vorhanden ist. Auf der Fahrt zurück Richtung Siem Reap halten wir noch in einem Dorf und sehen uns an, wie man aus dem Saft der Zuckerpalme Palmenzucker herstellt. Eine durchaus mühsame Arbeit. Den Sonnenuntergang erleben wir am bzw. auf dem Tempel Pre Rup, einer ebenfalls aus dem 10. Jh. stammenden pyramidenförmigen Anlage. Die untergehende Sonne bringt die Ziegelsteine zum „glühen“ aber genauso gut kann man von oben den Untergang der Sonne genießen. Zurück zum Hotel heißt es duschen und anschließend fahren wir zum Essen.
 
28.02./01.03.11 - Tonle Sap See und Heimreise
Am zeitigen Morgen fahren zwei unserer Gäste zum Eleantenreiten. Mit einem Tuk Tuk werden Sie zum Südtor von Angkor Thom gebracht und auf dem Elefanten geht es dann weiter bis zum Bayon Tempel. Um 9 Uhr treffen wir uns dann alle wieder am Hotel und machen noch einen Ausflug zum Tonle Sap-See. Auf dem Weg dahin laufen wir noch durch ein Dorf und haben die Gelegenheit durch ein buddhistisches Kloster zu gehen. Wir können auch für einige Minuten den Vorbereitungen für eine Einäscherung beiwohnen. Im Kloster werden alle Konfessionen eingeäschert, egal ob Christ, Buddhist oder Hindi. Mit einem Boot fahren wir dann auf dem Tonle Sap bis zum schwimmenden Dorf. Auch hier spielt sich das gesamte Leben auf dem Wasser ab. Der Tonle Sap See fungiert als Wassersammelbecken für den Mekong, in der Regenzeit fließt das Wasser aus dem Mekong in den Tonle Sap und seine Fläche dehnt sich auf 10000 km² aus. In der Trockenzeit lehrt sich der See wieder und verkleinert seine Oberfläche auf 2500 km². Entsprechend verändert sich auch die Wasserhöhe und schwankt von einem bis 10 Meter. Ohne den See wäre das Leben in Kambodscha so nicht möglich. Auch der Fischreichtum ist beeindruckend, 500 Arten leben im See, davon sind 100 kommerziell verwertbar. Fisch ist eines der wichtigsten Nahrungsmittel in Kambodscha. Ein Stopp an einem schwimmenden Souvenirgeschäft ist nicht sehr beeindruckend. Immer gibt es hier auch kleine Kinder, welche betteln oder sich für einen Dollar mit einer Schlange fotografieren lassen wollen. Ob sie wirklich sehr arm sind oder nur vor geschickt werden ist nicht nachzuvollziehen. Auf der Rückfahrt zum Hotel gehen wir noch zum Mittagessen.
Dann verbringen wir noch einige Stunden am Pool des Hotels bis unser Flieger in Richtung Heimat startet. Ein bisschen Wehmut gehört dazu, aber wir freuen uns auch auf zu Hause und auf geschätzte 30 Grad Temperaturunterschied.
Vietnam und Kambodscha haben uns viel geboten und wir haben viel über diese Welt erfahren. Es gab viele Höhepunkte, an die wir noch lange zurück denken werden. Erst bei der Durchsicht und Nacharbeit der Fotos (es wurden einige Speicherchips voll) wird bewusst werden, was wir alles gesehen und erlebt haben. Asien bietet doch immer wieder eine exotische und dennoch komfortable Art des Reisens und Erlebens!

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