Reisebericht: Asien–Rundreise Vietnam und Kambodscha – Schätze Südostasiens

04.11. – 23.11.2018, 20 Tage Rundreise Südostasien: Hanoi – Ha Long–Bucht – Mai Chau – Hue – Wolkenpas – Hoi An – Saigon / Ho–Chi–Minh–Stadt – Mekong Delta – Phnom Penh – Siem Reap – Angkor Wat – Tonle Sap–See


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Karstfelsen, Reisfelder, Spitzhuete sowie Lotusblueten, Lampions, den Mekong und Angkor Wat, alles wird uns auf dieser Reise geboten. Diese exklusive Tour ist Asien pur für Kenner und auch solche, die noch nicht mit Stricknadeln essen koennen.
Ein Reisebericht von
Elisabeth Fox-Maerki
Elisabeth Fox-Maerki

1.+2. Tag

Die Freude ist riesig, wenn wir uns endlich alle in Frankfurt beim Gate in die Augen sehen- und uns begruessen koennen. Eine komplizierte Passgeschichte hat unsere Gruppe schon lange vor der Abreise zusammenschweissen lassen und es ist, als kennten wir uns alle schon laengere Zeit. Unser Flugzeug von Singapore Airlines ist nigel-nagel-neu. Alles leuchtet und die Sitzplaetze glaenzen sogar golden. Nur wenige Kleinkinder werden an Bord getragen, die Nacht ist uns sicher. Alles laeuft planmaessig, Chefpilot Logel, mit Co-pilot Kukmi.. und Doerkptnasalamuta (oder so) fliegen uns sicher, in 11 Stunden nach Singapore. Dort unternehmen wir eine 20 minuetige Wanderung zu unserem Anschlussflug nach Hanoi. Mr. Ot, unser Reiseleiter von Nordvietnam wartet bereits auf uns und in einem roten Bus werden wir zu unserem Hotel gebracht. Jetzt geht die Bus-Tuere, auf und alle Sinne werden wach. Es ist warm, 28 Grad, es ist laut mit den 4000 hupenden Mopeds, es ist schwuel und ueberall gibt es Leute, Autos, Fahrraeder, Mopeds und junge Frauen mit bunten Masken auf ihren Gesichter. Ganz Asien laechelt uns zu, das ist Vietnam wie wir es uns gewuenscht haben. Nach der Erfrischungspause in unseren Zimmer treffen wir uns bald wieder um einen Stadtbummel in die Altstadt zu unternehmen. Es gibt ueberall Gehsteige, bloss sind die vollgeparkt mit kleinen blauen Stuehlen der Strassenrestaurants, mit Mopeds, Fahrraeder, Autos und angebotener Ware. Also spazieren wir auf der Strasse, uiiii, das ist interessant, wer weicht nun wem aus ? Wie geht man ueber diese Strassen ? Wie schaut, fotografiert und redet man waehrend man sich doch um seine eigene Sicherheit kuemmern sollte ? Die vielen Farben, Lichter, Toene, Gerueche und Ansichten sind uebewaeltigend, sodass wir nach 1 Stunde unbedingt eines der vielen Kaffeehaeuser aufsuchen muessen. Mmmh das Bierchen schmeckt hier gut. Ot will uns auch den Hoan Kiem See zeigen und uns in den Tempel Ngoc Son auf seinem Inselchen fuehren. Die verewigte Schildkroete mit des Kaisers Schwert wird fotografiert sowie das Selfie «Schatzilein und ich auf der roten Bruecke in Hanoi» ist nun verewigt. Ehe wir ins Hotel zurueckkehren, spazieren wir zu unserem Restaurant fuers Abendbrot. Es ist ein luxurioeses-vegeterianisches Restaurant mit herrlichen Speisen und wir ueben uns im Gemuese-Staebchen-Essen. Gar nicht so einfach, aber wenns gelingt, ach so koestlich. Kunststueck sind die Vietnamesen alle so zierlich ! Aber eben, wir haben ja noch 19 Tage Zeit mit Stricknadeln essen zu lernen.

3. Tag

Heute ist Hanoi angesagt. Nach dem schoenen Fruehstueck mit toller Aussicht geht es gemeinsam mit unserem Reiseleiter Ot und dem Roten Bus (viele Touristenbusse sind ROT, haben wir etwas entaeuscht festgestellt aber kein anderer heisst Eberhardt) zu den Ho Chi Minh Gedenkstaeten. Nach 15 Minuten stockendem Verkehr sehen wir ploetzlich auf der rechten Seite ein Park, ein grosses graues Gebaeude, das Mausoleum des grossen Staatschefs, Onkel Ho und viele Leute in 2-er Reihe die zum Eingang marschieren. 10 Minuten spaeter sind wir bereits 3 Kurven und 1 Km weiter und die Schlange bewegt sich auch hier ? Oh je, denkt sich da ein jeder, wir wollen doch sicher auch da hinein. Ja, und siehe da, es geht ja ganz zuegig und geordnet. Weiss gekleidete junge Offiziere stehen stramm der Schlange entlang und weisen ueberholende oder Kaugummi-kauende Touristen zurecht. Ehe wir uns daran gewoehnen, stehen wir bereits im Mausoleum selbst, es ist dunkel, ein bisschen kuehl und im glaesernen Sarkophag liegt der mumifizierte Ho Chi Minh, bewacht von Offizieren und betrachtet von stillen, sich langsam voran bewegenden Touristen. Ein Erlebnis. Nun gehts weiter zum Presidenten Palast der nunmehr als Residenz fuer Staatsbesuche dient. Onkel Ho's Autos, sowie sein erstes und zweites Wohnhaus besuchen wir danach. Die ganze Anlage ist idyllisch und ausgewogen. Ein Spazierweg fuehrt dem See entlang. Er ist gesaeumt von alten, seltenen Baeumen die sich mit ihren Wurzeln spielen. Was knurrt denn da ? Ach ja, Mittag, der Hunger meldet sich und das Restaurant mit 3 Etagen wartet schon auf uns. Koestlich ist die vietnamesische Kueche und das Bier dazu schmeckt auch ganz lecker. So sind wir wieder belebt und bereit fuers Naechste. Wir besuchen eines der vielen Wohnviertel entlang der Eisenbahnschienen. Unwahrscheinlich was da alles los ist. Die Gleise sind in der Mitte der Schotterstrasse, beidseitig draengen sich Haeuser dicht aneinander etwa 2 Meter von den Gleisen entfernt. Auf den 2 Meter passiert das Leben. Kinder, Restaurants-bestuhlung, Jugendherberge-patios, Huehner, Abfall, viele Leute, sogar Mofas und Staender zum Trocknen der vielen Handtuecher der Frisoere beleben diesen Zwischenraum. Was passiert bloss wenn da der Zug vorbeikommt ? Wohin mit alledem ? Die Eingaenge sind sehr eng und eines ist sicher, der Zug, der kommt bestimmt. Sowas Unglaubliches. Schoen, dass wir das Erleben duerfen. Nun aber ab zum naechsten Ereigniss, das Wasserpuppentheater. Ein Theater mit einem Teich als Buehne und einem 7-Mann und Frau Orchester. Es ist unbeschreiblich faszinierend, lustig, eigenartig, einfallsreich und ich empfehle einfach so eine Reise zu buchen um es selbst sehen zu koennen ! Nun sind wir aber bereit ins Hotel zurueck zu kehren, denn bald gehts zum schicken Abendessen in einem wunderschoenen und beruehmten Restaurant. Zum Aperitif laedt uns Eberhardt auf einen Reisschnaps ein. Wir stossen auf eine gute Reise an und geniessen.

4. Tag

Um 8 Uhr geht es heute schon los. Gepaeckstuecke werden in den Bus geladen, Zimmerkarten abgegeben und wir steigen in unseren schoenen, sauber Bus ein. Wir werden etwa 3 ½ Stunden unterwegs sein bis wir zur Halong Bay gelangen. Vorerst fahren wir dem laengsten Bild der Welt entlang. Das 4 Km lange Mosaik von verschiedenen Kuenstler geschaffen wurde von Unesco anerkannt. Nun gehts ueber die Bruecke des Roten Flusses welcher 500 Km lang ist und gelangen so auf der Strasse Nr 18. Sie fuehrt uns vorbei an abgeernteten Reisfelder, sich badenden Wasserbueffel, Gemueseanbau, Wasserhyazinten und Haeuser die meist ganz schlank gehalten und mausseelen alleine der Strasse entlang stehen. 1 Fenster pro Stockwerk und eine Dachterrasse schauen auf die Strasse, seitlich jedoch gibt es keine Fenster bei diesen meist 3-stoeckigen, 3 Meter breiten und vielleicht 15 Meter langen Haeuser da irgendwann ein Nachbar sein Haus dort ankleben wird. Der Verkehr ist mal dichter mal lichter und die flache Gegend von Hanoi wird nun mit Huegel bestueckt. Eine Pause machen wir um den speziellen Marder-Kaffee zu trinken und natuerlich die beruehmte Seidenstickerei dieser Gegend zu betrachten. Es ist alles fair trade hier und so fuehlen wir uns gut, etwas Schoenes fuer uns selbst und die Lieben die Zuhause, die auf uns warten, zu kaufen. Heute reden wir auch ueber Renten, Krankenkasse, Schulsystem, Kinderbetreuung, einheimische Fruechte, Immobilienpreise und vieles mehr. Unser Reiseleiter Ot ist sehr versiert und weiss zu jedem Thema interessante Geschichten zu erzaehlen. So vergehen die 3,5 Stunden wie im Blitz. Jetzt sind wir da, in Halong, unser schoenes Schiff ist aus feinstem Mahagoniholz. Wir werden von der aeusserst freundlichen Crew begruesst und ein leckeres Mittagessen-Buffet steht auch schon bereit. Die Zimmer sind sehr stilvoll eingerichtet mit grossen Fenster und Blick auf die bezaubernde Halong Bay. Es ist alles wie ein Traum, genauso wie wir uns das immer schon gewuenscht haetten. Ganz oben kann man auch auf Deck, Liegestuehle, Baenke, Tische und Sessel stehen alle fuer uns bereit um dieses UNESCO Weltkulturerbe auch richtig geniessen zu koennen. Der Ausflug zu einem der noch drei schwimmenden Fischerdoerfer ist koestlich, da man mit Ruderboot oder zu zweit in einem Kayak einfach herumkurven kann. Der Badetermin mit dem Pazifischen Ozean wird auch eingehalten. Hier schwimmen zu koennen ist wahrlich koeniglich. Spaeter gibt es Happy Hour und Eberhardt laedt uns zu einem Drink auf dem Oberdeck ein. An einem langen Tisch sitzend, plaudern wir dahin und manch einen Witz erheitert die eh schon glueckliche Gesellschaft. Das Abendessen ist wie von einem Haubenkoch hergerichtet und im 5-Sterne Restaurant serviert. So stilvoll und elegant. Zu guter Letzt wohnen wir noch einer Teezeremonie bei, ehe wir in die Kabinen verschwinden.

5. Tag

Dring, dring, ach ne, 6 Uhr in der Frueh ! Der Thai Chi Kurs ist in einer viertel Stunde auf dem Oberdeck. Nicht viele Eberhardt Gaeste turnen da mit aber 5 andere Gaeste schon. Nach den zierlichen Balanceakten auf dem Schiff.... werden die Sinne belebt. Der Leib wird mit einem kleinen Fruehstueck hingehalten, da wir vorerst eine Hoehle besuchen wollen. Sie ist so gross, dass da Leute drinnen wohnten und spaeter Seefahrer und Fischer in Not dort Zuflucht fanden. Stalagtiten und Stalagmiten zieren die 100 m2 grosse und sehr hohe Trockenhoele. Wieder zurueck auf unserer Luxus-Dschunke wird uns ein Brunch angeboten wie er im Buechlein steht. Von der Aussicht auf die, nie endenden und immer anders ausschauenden, Karstberge kann man nicht genug kriegen. Wir sind wie verzaubert, schoenes, klares Wasser und Berge die wie Tuerme aus dem Meer ragen begluecken uns fortwaehrend. Tausend Fotos und 2 Stunden spaeter sind wir wieder beim Auslaufhafen und dieses Erlebnis in der Halong Bucht zu segeln geht dem Ende zu. Hier steht er ja schon, unser Reiseleiter Ot, mit dem breiten Laecheln erwartet er uns schon und fuehrt uns gleich mal in eine Perlenaufzucht. Da lernen wir die Mikimoto Methode. Eine aus Perlmutter geformte Kugel wird der Auster eingepflanzt. Die Auster umwickelt diesen Fremdkoerper in ihrer Muschel ueber 3-4 Jahre mit Perlmutter. Dann wird die entstandene Perle entfernt und in der grossen Verkaufshalle schoen eingefasst verkauft. Bei uns gehts aber bald wieder weiter, eine neue Autobahn ist erst seit September geoeffnet und auf dieser fahren wir nun die ersten 40 Km in Richtung Binh Minh. Vorbei an Austern, Garnelen und Fischzuchten und ueber eine riesen Bruecke fuehrt uns diese nigel-nagel-neue Strasse. Wir fahren in Richtung Sueden also dem Meer entlang. Hier gibt es viele Mangrovenwaelder, Bananenplantagen und teilweise Gemueseanbau, da die Erde so fruchtbar und das Wasser suess ist. Ehe wir in unsers schoenes Emeralda Resort einchecken, machen wir noch eine Paddeltour. Am Flussufer, warten schon viele, aus Bambus gefertigte flache Boote mit ihren Ruderer auf uns. Immer zu zweit im perfekten Balanceakt, werden wir auf einem ruhigen Fluss in dieser trockenen Halong Bucht gefloest. Ploetzlich sehen wir auf einem dieser Karstberge etwas Grosses schwarz-weisses. Aufregung auf den Schiffchen macht sich breit. Kameras werden gezueckt und auf einmal sehen wir sie ganz klar....es sind grosse Affen die sich auf den Baeumen und im Grass tummeln. In der Tropfsteinhoehle machen wir kehrt und schaukeln gemuetlich zurueck zum Ausgangspunkt. Im Hotel haben wir kleine Haeuser als Zimmer und die Hotelanlage ist ein echter Park mit grosszuegigem aussen- und innen-Schwimmbad, Wanderwegen, Restaurants und immer wieder Haeuser die wie kleine Doerfer inmitten des Dschungels angelegt sind. Das Abendessen ist wieder sehr fein und der Weg in unser «Dorf» ist 10 Gehminuten entfernt, wenn man es fertig bringt nicht anzuhalten um nochmehr Fotos zu knipsen.

6. Tag

Heute geht es in der Frueh nach einem grossen Fruehstuecksbuffet weiter. Wir fahren in Richtung Nordosten, in den Norden Vietnams, in die Berge. Die Karstberge werden von Huegellandschaft abgeloest und die Strasse wird immer holpriger. Natuerlich fahren wir auch durch viele Doerfer und haben so einen guten Eindruck wie sich ein Leben eines Vietnamesen gestaltet, was er isst, was er einkauft, wie er zur Arbeit faehrt ! und auch wie er heiratet. Denn in einem Dorf welches auf dem Ho Chi Minh Pfad liegt, so heisst unsere Strasse, wird gerade Hochzeit gefeiert. Zwei Restaurants die sich gegenueber liegen sind schoen mit bunten Tuechern und vielen Blumen geschmueckt. Wir halten an und Ot spricht den Onkel, der heute Tuervorsteher spielt, an. Schon sind wir eingeladen. Noch schnell ein schoenes Gastgeschenk an die Braut aus des Reisebegleiters Koffer gezaubert, sitzen wir schon an einem langen Tisch. Auf einmal sind wir zur Attraktion geworden. Gruener Tee wird uns serviert und wir erinnern uns an die Teezeremonie auf dem Schiff, denn da haben wir ja gelernt wie man den Tee auch geniesst. Die Braut ist Aerztin und wird zum Plastischen Chirurgen ausgebildet. Sie ist die zweite Tochter und ihre Mama strahlt vor Stolz in ihrem wunderschoenen roten, besticktem Kleid. Noch ein Gruppenfoto von uns mit der Braut und ihren engesten Angehoerigen und bald sind wir schon wieder unterwegs in unserem roten Bus. Wir lernen heute auch, wie kompliziert das Sterben hier in Vietnam ist. Also fuer die Angehoerigen waere es wesentlich einfacher wenn niemand je sterben wuerde, man muesste fuer die Verstorbenen keine Graeber-exhumierung nach 3 Jahren vornehmen, keine Knochen waschen, kein Mausoleum bauen fuer die gewaschenen Knochen , keine Altaere fuer die Seelen aufbauen und nicht bis zu 5 Generationen zurueck, die Seelen und Mausoleen aller immer wieder ansprechen. Unser Weg in die Ecolodge fuehrt uns tief in die Bergwelt. Karstberge werden immer hoeher, es wird auch immer feuchter, Wald und Urwald wo man hinschaut. Auf einer Passhoehe halten wir auch an zur Mittagspause. Die Bergbevoelkerung gehoeren Minderheiten an und sie bieten hier auch ihre Speisen an. Auf kleinen Schemel sitzend knabbern wir munter Klebreis im Bambusrohr gebacken und auf auf dem Grill hergerichtete Fleisch-Spiesschen. Frische Pampelmousse als Dessert und so haben wir koestlich und authentisch gegessen. Geld sind wir fast keines los geworden und auf die Toiletten haben wir auch gerne verzichtet....bald kommen wir ja in unserem speziellen Hotel an. Und was fuer eine Ueberraschung. Hier muss der Leser schon die Bildergalerie anschauen um es zu glauben. Ein Hotel auf einer Anhoehe, mit Sicht auf Reisfelder und Berge. Ein Schwimmbad wie im Maerchenbuch, lauter freundliche Leute die uns alle wohlwollend zulaecheln. Ein grosszuegiges Zimmer mit eigener Terrasse und hintenhinaus einer Freiluft Dusche in einem privaten Patio. Im Badezimmer eine riesengrosse Holzbadewanne fuer eine ganze Familie und zu guter Letzt noch ein eigenes Schwimmbad im Untergeschoss. Viel sind wir gereist, vieles haben wir gesehen, aber so ein tolles Hotel ist uns noch selten untergekommen. Danke Eberhardt ! Eine Fahrradtour ins Dorf bringt unser Blut wieder in Schwung und unser Portemonnaie wird auch in den vielen Shops ein bisschen von seiner Last erleichtert. Die Tanzvorfuehrung nach dem Abendmahl war auch sehr interessant. Wer will da schon einfach schlafen gehen, es gibt hier so vieles zu erforschen.

7. Tag

Aufwachen, rausschauen. Huch, sind die Vorhaenge doch zugezogen ? Nein, es ist soooo neblig, man sieht nicht ueber die Terrasse also nichts wie unter die Dusche. Wir wollten doch immer schon im warmen Nebel draussen duschen, oder doch in den kalten Privatpool huepfen ? Bald werden die Berge wieder frei gegeben und ausgepackt, das Fruehstueck ruft und gehts zum auschecken und abfahren. Wir fahren heute ueber die Berge zurueck nach Hanoi. Das dauert auch gute 3 ½ Stunden. Also machen wir unterwegs immer wieder Fotostopps und auch sonstige Pausen. Wir lernen was hier so angebaut und wie es vermarktet wird. Apfelsinen und Mandarinen, Bananen und Gemuese, wo man hinschaut. Eine Bueffelherde wird gerade ueber die Strasse gefuehrt und etliche Maerkte zieren die Gehsteige. So gelangen wir wieder in die Stadt Hanoi. Mai oh mai, so viel Verkehr, so hohe Gebaeude, so ein Hupkonzert und so ein Durcheinander von Verkehrsteilnehmer. Wo ist die Idylle geblieben ? Rechtzeitig kommen wir beim Flughafen an. Nun bedanken wir uns noch bei Ot fuer die Reiseleitung, beim Besten Fahrer fuer seine perfekten Fahrkuenste und beim Co-Piloten fuer seine immerwaehrende Hilfe und sein stylisches Aussehen. Einchecken, Koffer abgeben, Gate suchen ist alles kein Problem. Aber oh jeh, unser Flug hat Verspaetung - erst eine ½ Stunde dann noch 1 Stunde dazu. Die Hauptsache, wir kommen gut in Danang an. Unser Reiseleiter Mr. Ngoc (ausgesprochen «Noch») scheint auch gluecklich zu sein, dass wir endlich ankommen. Eine kurze Stunde spaeter sind wir in Hoi An und spazieren gleich zum Fluss wo uns ein feines Abendessen gereicht wird. Dies Restaurant ist von hunderten von Lampions beleuchtet und besonders romantisch. Wir sitzen, bis wir nicht die letzten Gaeste sind. Dann erst, checken wir in unserem schoenen Hotel am Fluss ein.

8. Tag

Heute duerfen wir dafuer ausschlafen und unser Hoi An Stadtrundgang beginnt erst um 10:00. Dem Fluss entlang spazierend kommen wir 5 Minuten spaeter schon ins Herz dieser alten Handelsstadt. Chinesische, japanische und vietnamesische Haendler lebten hier gemeinsam. Der Fluss der heute noch ca 100 Meter breit ist, war einmal ein breiter, tiefer Wasserweg. Schade, er hat keine Chance, wie Noch so schoen sagt, der Fluss ist versandet und Danang hat den Handelshafen uebernommen. Hoi An blieb in der Zeit stehen, wurde nie bombardiert in den zahlreichen Kriegen und ist somit zu einem UNESCO Weltkulturerbe erkoren worden. Ein lebendes Museum mit seinen Versammlungshallen (schauen innen aehnlich aus wie Pagoden) und der beruehmten japanischen Bruecke, sowie bis zu 200 Jahre alten Wohnhaeuser der reichen Handelsfamilien. Ein solches besuchen wir auch und staunen ueber die schoene Einrichtung aus Mahagoniholz, die Taefelung, die Seidenlampen, das Rattanbett, den Ahnenschrein und den hellen Patio inmitten des Hauses. Besonders aber die beiden Haus-Augen oberhalb des Einganges faszinieren uns denn wir sehen dieses Zeichen oberhalb vieler Hauseingaenge. Es ist das Ying&Yang Emblem. Diese ewige Ausgewogenheit ist die Anstrebung eines jeden Vietnamesen und sollte sicher auch unsere sein. Klassische Musik hoert man leise aus den Lautsprecher der Innenstadtstrasse und geschmackvolle Geschenke an alle Daheimgebliebenen werden hier angepriesen. Am Nachmittag gehen die meisten auf eine Fahrradtour, denn wer will schon diese Moeglichkeit verpassen, das echte Vietnam im Hinterland kennenzulernen. Wir kurven um Reisfelder, ueben uns im Verkehr, balancieren zwischen engstehenden Haeuser durch, wagen uns durch Dickicht. Wir radeln an einem Lotusblumen-Teichen vorbei, sehen sich badende Bueffel und gelangen so zu unserem einfachen und erlebnisreichen Mittagessen. Bei einer Familie lernen wir kochen und essen danach auch gleich wieder ein 6-Gang Menu....werden wir bei der Ausreise gewogen ? Zurueck zum Hotel wird wieder fleissig gestrampelt und danach ist Freizeit ehe wir uns wieder zum Abendessen treffen. Mmm so fein..in einem kleinen authentischen Restaurant werden wir verwoehnt. Spaeter kugeln wird zurueck zum Hotel direkt ins Bett ?

9. Tag

Das Fruehstueck ist wieder sehr ueppig, wir schauen uns das jedoch lieber an und begnuegen uns mit wenig und feinem Kaffee. Koffer werden verladen und bald sind wir unterwegs nach Danang. Nun kennen wir alle Danang als grosser amerikansischer Militaerstuetzpunkt heute ist Danang jedoch ein Badeort geworden. Lange, breite, weisse Sandstraende zieren diese saubere Stadt. Internationale Hotels haben die Gruenzone uebernommen und der amerikanische Flughafen ist nach wie vor ersichtlich. Ueber 470 tausend Ami-Soldaten gingen hier ein und aus und die Bevoelkerung Danangs durfte 20 Jahre lang nicht in die Naehe ihres eigenen Strandes. Heute badet hier ganz Vietnam, es ist ein Sommerurlaubs-mekka geworden. Bettler gibt es keine, da die gleich in eine Berufsschule gesteckt werden oder als Arbeiter in einer Fabrik eingestellt werden. Die Preise der Speisen und angebotenen Ware in den Geschaeften muessen auch alle gleich sein fuer Touristen sowie fuer Einwohner, ansonsten wird die Lizenz auch gleich einmal weggenommen. Toent wie Eldorado. Nun verlassen wir Danang und fahren dem Meer entlang auf eine Passtrasse. Sie windet sich auf fast 500 Meter ueber Meeresspiegel durch Wiesenlandschaft die eigentlich Urwald sein sollte. Aber schade, sagt «Noch», da diese Passtrasse zum Ho Chi Minh Pfad gehoert haben die Amerikaner auch hier Entlaubungsgift von Monsanto gespritzt um die Waffen-Zulieferungen vom Norden besser zu sehen und bombardieren zu koennen. Die Folgen dieses Krieges sind auch heute noch present. Die Erde ist verseucht, Baeume wachsen keine und eine Art von Schlingpflanze hat sich ausgebreitet und wuchert ueber allem. Ackerboeden und vor allem Menschen in Suedvietnam leiden noch immer unter Agent Orange. Auf der Passhoehe machen wir Halt und knipsen schoene Bilder von der Bucht von Danang ehe es auf der anderen Seite wieder runter geht zu einer Landzunge wo wir auch baden werden. Dass das Wasser 27 Grad hat, dachten wir uns nicht. Lustig ist es in den hohen, langen Wellen zu spielen oder sich am Pool zu vergnuegen. Das Mittagessen nehmen wir auch hier am Strand an. Gleich danach gehts weiter... auf ein Schlaefchen im Bus ... bis Hue. In der Kaiserstadt besuchen wir als erstes gleich schon mal die Grabanlage des letzten Kaisers To Doc. Da er als Kind Mumpfs hatte, konnte er keine Kinder zeugen was ihn aber nicht hinderte 1 Ehefrau, 1 Nebenfrau und 104 Konkubinen zu halten. Tee trank er bloss von Wasser, welches in der Frueh von Konkubinen in Form von Tau von den Lotusblaetter eingesammelt worden war. Er war dermassen mit seinem komplizierten und aufwendigen Leben beschaeftigt, dass er bald einmal Saigon den Franzosen zur Regierung vermachte, machtlos dastand, und bald darauf ganz Vietnam an die Franzosen verlor. Er ist und war nie beliebt bei den Vietnamesen, lebte 16 Jahre in seiner eigenen Grabanlage, ist nun hier begraben und UNESCO hat diese pompoese Grabanlage als Weltkulturerbe anerkannt und wir sind gluecklichen dies besuchen zu koennen. Nun ist Zeit in die Stadt hineinzufahren, einzuchecken in unser schoenes Hotel und uns auf den Abend zu freuen. Heute essen wir in einem sehr schoenen Restaurant. Gereicht werden Spezialitaeten von Hue, gleich 8 Gaenge ! Nur gut, dass das Mittagessen heute bloss eine Suppe war.

10. Tag

Ach wie schoen, es scheint die Sonne, wir koennen ausschlafen, der Dachterassenpool lockt, das ist Urlaub. Das Fruehstuecksbuffet ist so gross man braucht ein Fahrrad um es anzuschauen (Spruch eines Gastes). Um 9 Uhr fahren wir ab, aber bloss 10 Minuten spaeter sind wir schon angekommen. Heute faengt die Stadtrundfahrt in Hue auf dem Parfumfluss an. In einem glueckbringendem Drachenboot tuckern wir geruhsam dahin. Viele Fotos werden von den Pagoden, Bruecken, Fischer und anderen pitoresken kleineren Booten gemacht bis die Verkaufsdame auf dem Schiff nicht ihre Ware ausbreitet. Schoene Hemden, Morgenroecke, Schals und sonstiges wird nun feilgeboten und wir werden schwach.... Aber schau, da ist sie ja, die aelteste Pagode...wir legen an...noch schnell das Gekaufte bezahlen (am Schluss ist der Preis immer die Haelfte !) und freundliche Verabschiedung der Crew. Die steilen Stufen muessen nun gekraxelt werden, aber wir sind ja unterdessen schon fast Athleten, ehe wir vor der wunderbaren, nicht bombardierten, Tien Mu Pagodensaeule stehen. Die aelteste gusseisene Glocke wird auch betrachtet und dann gehts weiter zur Pagode die fuer die Ahnenverehrung noch immer gerne benutzt wird. Hier wohnen auch Moenche in ihren braunen Kutten und wir sehen wie die Jungen gerade aus der Schule wieder zurueck zur Pagode gehen. Es wird langsam warm und so sind wir gar nicht so ungluecklich in den gekuehlten Bus einzusteigen. 1 Kilometer spaeter, sind wir jedoch schon wieder angekommen...dieses mal bei dem beruehmten Kaiserpalast mit seiner Zitadelle, dem aeusseren Bereich der mit einer 11 Kilometer langen hohen Mauer eingefasst ist, dem Paradeplatz, einem Wassergraben, der Inneren Stadt inwelche man durch 4 Tore hineingehen kann und innendrinnen der Verbotenen Stadt die bloss fuer den Kaiser gedacht ist. Es ist ein sehr grosses Areal und wir koennten auch 2 Tage hier verweilen. Dieser Kaiserpalast war der Sitz von 10 Kaiser der Nguyen Dynastie. In der inneren Stadt lebten die Angestellten, Offiziere und Beamte. Hier ist auch die Audienz Halle. Um in die Verbotene Stadt zu kommen, gibt es bloss einen Eingang und fuer die Ehefrau, die Nebenfrauen sowie die Konkubinen gibt es auch keinen Ausgang, denn sie leben mit dem Kaiser und sind von der Aussenwelt abgeschieden. Bloss die Mutter des Kaisers und noch ein paar Eununche duerfen ausserdem in der Verbotenen Stadt leben und auch den Ausgang benutzen. Leider wurde waehrend der Kriegszeit vieles hier zerstoert, erst die Franzosen, dann die Amis, aber das Teehaus steht noch romantisch inmitten eines schoenen Teiches. Es ist so einladend, dass auch wir dort Tee und Kaffee trinken. Der Lesepavillon und der Wohnpalast sind noch groessten Teils original mit herrlich rot lackierten Holzsaeulen und Baldachine, dem Thron, der Saenfte und Tische sowie Stuehle. Rot und Gold wohin man schaut. Aussen sind die Pavillons mit Drachen, Schildkroeten, Phoenixe und Nghe verziert. Ein Phoenix ist ein Fabelvogel der Nghe ist jedoch ein Wulpertinger mit magischen Kraeften ! Wir lernen so vieles von Ngoc (Noch), dass wir uns nun ein gutes Bild machen koennen, wie das Leben auf dem vietnamesischen Hof anfangs des 19 Jhd bis ende des 20 Jhd ablief. Wir sind draufgekommen, dass man wirklich kein maennlicher Verwandter eines Beamten oder Offiziers sein wollte, denn wenn da was auf dem Hof nicht gerade passte, wurden bis zu 3 Generationen Maenner des Straeflings gekoepft. Auch eine Konkubine sein, ist nicht lustig, man ist eine von vielleicht 200, hat gebundene mini-Fuesse, darf nie raus, darf den Kaiser nie anschauen und wird aehnlich einer Fruehlingsrolle nackt in einen Teppich gewickelt und so zum Kaiser getragen wenn er sich gerade, zufaelligerweise, an einen erinnert. Besser Eberhardt Reisegast sein. Nun sind wir alle durchgeschwitzt und freuen uns auf den freien Nachmittag. Einige haben Massagen gebucht andere verweilen in der Stadt oder beim Pool. Wir gehen frueher schlafen, da wir morgen schon zeitig raus muessen zum Flughafen. Ich waere am liebsten ein Phoenix !

11. Tag

Uiii, 5 Uhr in der Frueh, Weckruf, nun aber auf, denn heute erwartet uns ein wunderbarer Tag. Erst der Flug von Hue nach Saigon. Wir kommen alle gut und mit Koffer bestueckt in Saigon an. Erwartet werden wir von Mrs. Huong, unsere Reiseleitung in Suedvietnam. Sie zeigt uns ihr Saigon auf der anschliessenden Stadtrundfahrt. Als erstes aber, laesst sie uns aussteigen und jeder darf in eine Riksha steigen. So erleben wir Saigons Chinatown mit seinen engen Gassen, gedeckten Maerkten, beladenen Verkaufslaeden und dichtem Mofa-Verkehr einmal anders. Vorbei am chinesischen Tuch-, Tabak-und Plastikmarkt, enlang des Blumen-,Fleisch- und Gemuesemarktes bis alle unsere Sinne geweckt und durchwuehlt sind. Die Pagodenbesichtigung der 10'000 Buddahs ist danach eine echte Erholung und der Ventilator beim Eingang in die Pagode, eine Erleichterung. Heute ist es schwuel und heiss, aber das sei immer so, jetzt sei Winter und sehr angenehm. Wir sind durchgeschwitzt und vom Verkehr in Staub gehuellt. Aber es muss Winter sein, denn die Vietnamesinnen auf ihren Mofas sind von Kopf bis Fuss fest eingekleidet sogar das Gesicht und die Haende werden eingedeckt und geschuetz, nicht nur gegen die Sonne, sondern auch gegen all den Staub ! Nun fahren wir mit dem Bus zum grossen Markt, wo wir auch ein feines, leichtes Mittagessen kosten. Sogar Clinton hatte in demselben Lokal schon gegessen. In dem franzoesischen Viertel sehen wir sehr schoene Haeuser der Kolonialzeit, hier steht auch die Kathedrale von Notre Dame, die Oper, sowie das Stadtamt. In dem Postamt sehen wir auch die gemalene Landkarte von damals und der 83-jaehrige Uebersetzer sitzt auch noch auf seinem Sessel. Er hat nun weniger Arbeit als frueher, meint er, Google Translator hat ihm viel Arbeit weggenommen. Wir werden zu geuebten Bus-Ein- und Aussteiger trainiert ! denn auch in der Fuzo steigen wir aus, damit wir das gelbe Rathaus besichtigen koennen. In dieser 2'000 Km2 grossen Stadt mit ihren 13 Mio Einwohner und 5'000 Mofas ist ganz schoen viel los. Bald checken wir in unser schmuckes Hotel ein und erholen uns ehe es auf unserer Erlebnis Tour weitergeht. Zwei Minibusse fuehren uns an eine Anlegestelle des Saigon Flusses wo unser Boot schon am Pier liegt. Auf dem Boot wird uns nun feierlich unser «Geschenk» uebergeben .... und viel Bier dazu. Die Fahrt ist einmalig, wir sehen diese chaotische Stadt in einem ganz neuen Kleid. Die beleuchteten Hochhaeuser ragen aus dem Lichtermeer der Stadt heraus, sie glitzern und glaenzen im Abendhimmel und spiegeln sich in dem ruhigen Saigon Fluss. Der Sonnenuntergang ist hier besonders schoen und die Stadt wird echt romantisch. Noch ein Bierchen.... also Mo Hai Ba Gioooo und die Freude und Gemuetlichkeit nehmen konstant zu. Nach 2 Stunden wollen wir gar nicht mehr aussteigen. Die 2 Minibusse aber, fahren uns nun zum einzigartigen Abendessen auf einer Dachterasse. Inmitten Vietnamesen werden wir verkoestigt wie die Kaiser, neun Gaenge und 2 grosse Bierbehaelter spaeter, schauen wir auf einen langen und wunderschoenen Tag in Saigon zurueck. Zur Verdauung bietet sich nun der Abendspaziergang zum Hotel an.

12. Tag

Heute gehts wieder gemuetlicher her, wie im Urlaub, fahren wir um 8:30 los. Das Mekong Delta wartet schon auf uns und wir sind gespannt. Vorerst fahren wir jedoch durch die Stadt hinaus und kommen auch an dem Wiedervereinigungspalast vorbei. Seine Geschichte ist sehr interessant und zeugt von der Zeit nach dem letzten Krieg in Vietnam. Bald sind wir aus der Stadt draussen und Reisfelder loesen die Hochhaeuser ab. Der Reis wurde bereits abgeerntet und der Spreu wird nun gesammelt und an die Ziegeleien als Brennmaterial verkauft. Hier wird alles wiederverwertet, verkauft und nochmals gebraucht. In den verschiedenen Doerfer sehen wir Zeugen vieler Religionen Moscheen, Hindu Tempel, Pagoden und Kirchen laden Glaeubige ein. Auf den Strassenmaerkten gibt es auch lebende, kleine, schwarze Voegelchen zu kaufen. Diesen gibt man seine guten Wuensche mit auf den Flug in die Freiheit! Nicht ueberall wird Reis angepflanzt in den Wasserfelder, sondern einige werden als Entenfarmen, Fischaufzuchten und Schlangenzuchten verwendet. Waehrend der Fahrt erklaert uns Huong auch vieles ueber Geschichte, Religion und die Cu Chi Tunnel. Diese unterirdischen engen Gaenge wurden waehrend der verschiedenen Kriege gebaut, teils um dem Feind zu entkommen aber auch um den Feind in der Nacht ueberfallen zu koennen. Bloss die schlanken Vietnamesen konnten in diese Unterwelt abtauchen, da die Gaenge 50-60cm breit und etwa 1Meter hoch sind. Sie konnten dort bis zu einer Woche leben, Vorratskammern sowie Schlafmoeglichkeiten, Pagode, Kueche, Lazaret, Munitionslager usw waren alle vorhanden. Nur gut, dass diese schreckliche Zeit endlich ein Ende gefunden hat und Vietnam heute voll aufbluehen kann. Bald veraendert sich die Landschaft und Duria, Rambutan, Papaya, Mango, Kokosnuss und viel andere Fruechte, Nuesse und Gemuese werden angebaut. Fluesse ziehen durch die Plantagen und ploetzlich sehen wir ihn...der Mekong Fluss. Aussteigen und in ein schoenes langes Boot einsteigen denn nun gehts mit dem Schiff weiter. Der Mekong ist breit und braun, viele Wasserhyazinthen schwimmen obenauf und Schiffe aller Art und Gattungen benutzen das Gewaesser. Wir hoeren Musik am Ufer und denken natuerlich an ein Fest, aber nein, es ist eine Trauerkapelle und sie spielen die Lieblingslieder des Verstorbenen. Ah, wir halten an, vorsichtig steigen wir aus und gehen in eine Verkaufshalle wo wir lernen wie man Reispapier herstellt fuer die Fruehlingsrollen, wie man Kokosnuesse in wunderbare Bonbons verzaubern- und wie man Popreis herstellen kann mit schwarzem Mekongsand. Alles ist aeusserst interessant und der Reisschnaps ist auch koestlich. Nach der Besichtigung einer Wuergeschlange eilen wir wieder zum Boot denn nicht weit von hier, warten die Damen schon auf uns mit ihren Sampan. Sampan sind kleinere hoelzerne Ruderboote womit wir nun in einen Seitenarm des Mekong Flusses gefuehrt werden. So lernen wir auch das Leben mit, neben und auf dem Wasser kennen. Alles ist tropisch gruen, Pflanzen wuchern, Villen thronen und einfachere Huetten verstecken sich hinter Fruchtbaeumen, Palmen und Blumen. Diese Fahrt ist ein tolles Erlebnis. Aber es will nicht enden, denn bald sind wir bei einem Restaurant und hier werden wir bewirtschaftet als haetten wir 10 Tage nichts gegessen ! Ein wunderschoen hergerichteter Fisch im Ganzen wird uns, unter anderem, gereicht. Er steht mit einer Dekoration im offenen Maul, gebraten auf dem Tisch und er heisst Elefantenohrfisch. Nein, er hat keine grossen Ohren und auch keinen Ruessel, aber seine Form gibt ihm den Namen. Es ist sehr lecker und gerne waeren wir noch laenger gesessen aber die Ebbe holt uns ein und das Wasser schrumpft gute 1 ½ Meter ! Wenn wir nicht im Schlamm gehen wollen, muessen wir wieder aufs Boot. Mit einem Umweg, entkommen wir der Ebbe und gelangen so zu einem Privathaus. Dort wird uns eine musikalische Vorstellung geboten mit Gesang ueber Liebe und Arbeit. Besonders das eine Lied wo Mutter der Tochter erklaert, dass sie nun heiraten wird, das Elternhaus verlassen muss und die Schwiegereltern verehren soll, ist tragisch und schoen gesungen. Daraufhin gehts fuer uns wieder weiter mit dem Boot bis nach Vinh Long, von wo wir nach Can Tho weiterfahren mit dem Bus. Was fuer ein herrlicher Tag auf dem Mekong. Am Abend gehen wir noch am Flussufer auf der schoenen neuen Promenade flanieren ehe wir muede ins Bett fallen.

13. Tag

Guten Morgen, alle Vietnamesen sind schon fleissig unterwegs wenn wir in aller Herrgottsfruehe - um 7:30 Uhr - unsere Koffer in den Bus verladen. Ja, die Koffer fahren Bus, wir aber, werden per pedes zum Flussufer spazieren. Noch ein bisschen lokalen Mueckenspray fuer unsere kurze Waldwanderung heute einkaufen und schon sind wir bei unserem Langboot. Auf dem Mekong wollen wir heute einen schwimmenden Markt besuchen, deshalb das zeitige Aufstehen. Es wimmelt nur so von Schiffen und Booten, alle wollen an den taeglichen Markt, zahlreiche Touristen inbegriffen. Unser Boot ist voll beladen mit unserer Gruppe und wir werden immer wieder von anderen, leichteren Booten uebeholt, also stehen wir heute nicht auf dem Bootsrennen Podium. Schade, wuerde Mr. Ngoc nun sagen, ihr habt keine Chance !! Das Marktgetriebe ist aufregend und interessant. Es gibt hier richtig grosse Schiffe, die Ware anbieten, dann gibt es kleinere Schiffe mit einer Stange, an welcher ein Prototyp der angepriesene Ware ersichtlich aufgespiesst ist. Das sind die Mittel-haendler, welche die Ware bei den Produzenten, grosse Schiffe /Grosshaendler, eingekauft haben. Zwischendurch paddeln Frauen auf ihren Sampan herum und kaufen Ware bei den Mittel-haendler um es danach in die Seitenarme des Mekongs zu rudern und es dort an Private oder Kleingeschaefte weiter zu verkaufen. Es schaut bloss alles wie ein riesen Durcheinander aus, aber da geht es ganz schoen geregelt zu und her. Wir knipsen natuerlich viele farbenfrohe Fotos. Danach gibt es noch einen Halt an einem Land-Markt wo alles zwischen Kroeten, Fisch und Fleisch bis zu Guertel, Medizin und Pijamas verkauft wird. Besonders das feine, frische Gemuese schaut sehr appetitlich aus. Nun gehts aber wieder zu unserem klimatisierten Bus, entlang vielen Nebenarmen und durch viele Doerfer. Wir sehen Reisfelder in welchen soeben der Spreu weggetragen wird, Gemuesefelder die bestellt werden, Pagoden mit ihren grossen Statuen, viele Boote und Schiffe aller groessen und Bruecken, immer wiede Bruecken. Vietnamesen sind Massen-Brueckenbauer von den kleinen Affenbruecken aus Bambus angefangen bis hin zu betonierten Strassenbruecken gibt es keine 10 Minuten Fahrtstrecke ohne Bruecke ! Mittagspause ist heute auf einer Krokodilfarm und einige mutige unter uns versuchen auch Krok-fleisch, welches einem Kalbs-Huehnchenfleisch aehnelt ! Nein, nein, das Krokodil kommt schon tot und gebraten auf den Tisch ! Auf der Fahrt zu unserem naechsten Ziel, ChouDoc, horchen wir der Legende des Klebreis's zu und lernen allerhand ueber Krokodile. Das Mittagsschlaefchen tut auch sehr gut und beim erwachen sehen wir, dass es ploetzlich wieder Berge gibt und Kuehe weiden. Mais, Gemuese und Reis stehen in voller Bluete, haben wir so lange geschlafen ? Bald heisst es wieder aussteigen, denn nun geht es in den Park des Tran Su Waldes. Ein herrlicher Ausflug erwartet uns hier. Wasser, durchzogen von Mangroven, Wasserhyazinthen und Lotusblumen. Eine Art Deich wurde fuer Eukalyptusbaeume angelegt, scheint jedoch vernachlaessigt zu sein und so stehen nun viele Ezkalyptusbaeume im Wasser. Es ist wie ein verzauberter Wald. Nach der Fahrt mit einem motorisierten Boot, steigen wir in Ruderboote um. Alles wird still, nur das leichte plaetschern der Ruder untermalt diese Idylle. Die Mangroven spiegeln sich im Wasser, kleine schwarze Laufvogegel gehen schnell auf den Wasserhyazinthen, Kraniche verstecken sich hinter Baumstaemme und Stoerche sitzen oben auf der Krone. Es zwitschert und plaetschert gemuetlich dahin. Koennte dieser Moment doch stillstehen ! Aber bald gehts auf einen kleinen Spaziergang zu einem schoenen Aussichtspunkt ehe wir wieder zurueckfahren mit dem Motorboot. Was fuer ein schoener Ausflug, das Hotel jedoch ist gar nicht so schoen, wie wir das nun gewoehnt sind in Vietnam. Immer hatten wir fast Tanzsaeaele von Zimmer in herrlichen Hotels, heute muessen wir etwas leiden in dem 3 Sterne Hotel. Das Bett ist hart, das Zimmer sauber aber schmucklos. Wir haben auch nicht viel Zeit hier zu weilen (Gott Sei Dank) sondern morgen in der Frueh gehts schon weiter.

14. Tag

Bereits um 6:30 sind wir bereit um unseren naechsten Abschnitt der Reise anzutreten. Heute segeln wir auf dem Mekong flussaufwaerts nach Kambodscha. Erst einmal ins Schnellboot huepfen indem schon alle unsere Koffer geladen sind und ab geht es auf rasanter Fahrt den Mekong hinauf. Unsere gute Huong winkt uns noch zu und der Fahrer ist schon wieder unter seinem Bus versteckt, er arbeitet wohl an seiner Tuere, die seit gestern abend nur noch sporadisch auf-und zu geht. Vorbei an vielen Frachtschiffen und Faehren sowie Fischerboote und Sampan flitzen wir. Der Mekong ist noch immer braun, da es im Norden sehr viel geregnet hatte. In der Regenzeit schwillt der Fluss bis zu 3 Meter an, dann sind diese schoenen Inseln ueberschwemmt. Gerade deswegen ist das Land hier auch besonders fruchtbar. Ein Stunde und die ersten Bierchen spaeter sind wir bereits an der Grenze. May, unsere Bootsreiseleiterin hat bereits alle Vorkehrungen fuer uns getroffen und wir muessen lediglich noch einen Stempel in unseren Pass geben lassen. Der Grenzwart freut sich nicht besonders ueber so viel Arbeit und verbringt gute 5 Minuten damit, seine Stempel und Kugelschreiber auf seinem Schreibtisch zu ordnen und wiederzuordnen. May geht auch kurz bei ihm vorbei und oeffnet seine Schublade...schwups...ah, jetzt gehts, wir kommen dran. May muss uns nun hier leider verlassen und der charmante Doc uebernimmt das servieren der vielen Getraenke, Fruechte und Sandwiches. Nun geniessen wir noch 3 Stunden auf dem schoenen Mekong Fluss, bis wir in Phnom Penh ankommen. Der oertliche Reiseleiter Ahnan findet uns auch bald und faehrt mit uns und unseren Koffern zu einem sehr schoenen Hotel. Nun haben wir den Nachmittag zur freien Verfuegung. Einige gehen gleich mal schwimmen in dem grossen Aussenpool des Hotels, andere spazieren in die Stadtmitte und wieder andere ruhen sich einfach mal aus. Wir treffen uns dann alle wieder zum Abendessen und sind schon gespannt wie das hier in Kambodscha wohl schmecken wird. Erster Eindruck : schaerfer, andere Gewuerze wobei die Speisen nicht unbedingt anders ausschauen und die Leute sind hier noch freundlicher, falls dies ueberhaupt moeglich waere. Morgen haben wir Stadtbesichtigung mit einem anderen Reiseleiter und wir freuen uns schon darauf.

15. Tag

Um 8:00 Uhr sind wir schon startbereit. Der Himmel ist weisslich mit blauem Schleier, oder umgekehrt ! So viele Autos, Mofas und Motore verschmutzen die Luft. Thol wird unser Reiseleiter von nun an und er fuehrt uns auch gleich zum Kaiserpalast. Da er freier Reiseleiter ist, wird er kontrolliert und darf nicht immer das sagen, was wir hoeren moechten. Spietzel seien ueberall in diesem kommunistischen Land wo es seit 1 Jahr bloss noch eine Partei gibt, die Volkspartei. Er sei seit April ein Aktivist und lebe in einem Kloster, die Situation hier in Kambodscha sei sehr schwierig traut er uns an. Auf einer Flaeche von 391 Km2 leben hier in Phnom Penh rund 2 Mio Einwohner. Wir befinden uns hier 12 Meter ueber Meer, jedes Jahr steigt hier der Mekong zur Regenzeit bis zu 4 Meter an. Jedenfalls schauen wir uns vorerst die Prunkgebaeude des Kaiserpalastes an. Es ist ein sehr grosses Areal, mitten in der Stadt am Mekong Fluss gelegen. Die Empfangshalle ist wohl das Paradestueck mit seinem imposanten Aufgang und dem vergoldeten Dach. Hier werden bloss lokale Politiker empfangen keine auslaendischen. Daneben ist, hinter einer Mauer gelegen, der eigentliche Palast, wo der Koenig nach wie vor mit seiner Mutter, 5 Ehefrauen und 15 Kinderlein lebt. In der Naehe des Flusses sehen wir auch ein offenes Gebaeude, oder ueberdachter Platz. Es ist die Versammlungshalle, der kuehle Wind des Mekongs kuehlt hier die Koepfe der Besprechungs-teilnehmer. Nun noch die beruehmte Silber-Pagode. Der ganze Boden soll hier einmal aus Silber gewesen sein und in der Mitte sogar aus purem Gold. Ueber die Zeit, wurde es von verschiedenen Bewegungen «ausgetauscht». Wir stehen heute auf Blech. Aber die ganze Pagode ist sehr eindruecklich und Buddah sitzt in seinen 5000 Kg Gold, ganz oben mit seinem himmlischen Ausdruck des Erleuchteten. Na ja, das Gold wurde auch schon «ausgetauscht» denn man kann da einfach hingehen ! Ausserhalb sehen wir noch eine Stupa, die nicht angemalt ist, sie sei das Grabmal des verstorbenen Koenigs Sianouh. So viele herrliche, goldene Eindruecke bringen uns wieder zum Ausgang und dann gleich weiter zum National Museum. Leider sind alle Audio Guides schon besetzt also schauen wir uns mit Thol die wunderbaren Ausstellungsstuecke der Khmer Kunst an. Statuen, Bruchteile von Eingaengen und Mauerteile sind hier verwahrt sowie alte Stoffe, Kronen und Schmuck. Wir lernen ueber die Vor- und Nach - Angkor Zeit und auch, dass im 1907 der franzoesische Generalgouvereur dieses Museum hat bauen lassen. Koenig Siswath wurde damals zur Eroeffnung eingeladen. In Kambodscha gibt es Buddisten und Hindus uns so sehen wir Vishnu mit seiner vielzahl von Armen, Nagha als mehrere Schlangen dargestellt, Ganesh der Elefant und immer wieder Apsara Taenzerinnen in ihren grazioesen Positionen sowie Buddah mit seinem serenen Gesichtsausdruck und Ngeh das Fabeltier. Aber auch hier im National Museum sind wir von Spietzel umringt was die Erklaerungen sehr nuechtern haltet. Nun gehts aber zum Mittagessen in ein nahegelegenes Restaurant.  Die wunderbaren Curries und Suppen schmecken sehr lecker. Danach noch den obligaten Besuch der Pagode nach der diese Stadt benannt wurde. Wat Phnom wurde bereits im 1373 auf einem Huegel erbaut und thront in seinem vollen Glanze nach wie vor ueber der Stadt. Am Nachmittag ist nun etwas Freizeit angesagt. Der Pool mit dem kuehlen Wasser lockt. Einige kommen gegen Abend mit zur Uferpromenade, denn dort wollen wir einfach dem Leben der Kambodschaner zuschauen. Einige zieht es zum Hardrock Cafe, da das T-Shirt als Andenken an diese Stadt in der Garderobe nicht fehlen darf. Uebermorgen ist hier ein grosses Fest, das jaehrliche Wasserfest, angesagt. Die Drachenboote welche mit 80-100 Ruderer bestueckt sind ueben schon und die alten Dschunken wurden mit riesen Leuchtbilder versehen und stehen nun am Siswath Quay bereit zur Besichtigung. Unsere Bierchen und bunten Cocktails auf der wunderbaren Terrasse untermalen das Treiben der Uferpromenade sehr angenehm. Das Hotel ist bloss 4 TukTuk Dollar entfernt. Noch schnell umziehen und dann ab zum schmackhaften Abendbrot in einem Gartenrestaurant am Mekong. Das war ein voller, schoener Tag und die geraeumigen Zimmer warten schon auf uns. Wenn man mal herausgefunden hat, wie das Licht ausgeht und die Klimaanlage an bleibt darf man auch schlafen gehen.

16. Tag

Ach wie amuesant, die Dusche hat eine Gebrauchsanleitung die man bloss mit Lesebrille (in meinem Fall) lesen kann, also probieren wir mal alle Knoepfe, Schalter und Hebel. Manchmal regnets von oben troepfelt von der Seite oder es sprueht wie ein Drache aus einer versteckten Brause die man nicht aus ihrem Kaefig befreien kann, manchmal spritzts hart aus vertikalen Duesen oder es dampft die ganze Kabine voll, Grrr geht der Jacuzzi ohne Wasser an, sodass man fast hinfaellt vor Schreck und Musik kann man auch einstellen, aber das war mir dann doch zu riskant ! Nass von Kopf bis Fuss findet man den Ausgang aus dieser Kammer wieder. Durchgewaschen ist man, wenn man draussen vor dem Spiegel wieder ankommt. Item, das Fruehstueck ist sehr ueppig und staerkt uns fuer die 250 Km lange Reise nach Siem Reap, es wird die letzte Etappe dieser wunderbaren Asien-Tour. Vorerst geht es aus der Stadt hinaus und wir sehen auch ganz deutlich, wie Wohnblock- und Villen- Siedlungen die Reisfelder abloesen. Bloss reiche Chinesen, Koreaner und Indonesier koennen sich diesen Luxus leisten, sie sind die grossen Investoren in diesem Land. Die zahlreichen Minibusse die wir auf der neuen Strasse ueberholen haben 15 Sitzplaetze und sind allesamt mit 30 Passagiere besetzt. Die meisten fahren zu den Bekleidungsfabriken die ausserhalb Phnom Penhs angesiedelt sind. Heute werden auch viele Themen behandelt und wir lernen ueber die Schulen und Kinder, ueber Waisenkinder und Universitaeten ueber Kaffeplantagen, Lotusblumen und allgemeine Ekonomie des Landes. Bei einem interessanten Markt halten wir kurz an. Es werden hier vor allem fritierte Insekten verkauft und es gibt auch einen gewissen Andrang auf die Ware. Von Spinnen ueber Maden, Kaefer, Schaben bis zu nackten Singvoegelchen gibt es alles fuer den kleinen Hunger zwischendurch. ;-) Spaeter, auf der Strassenseite sehen wir Steinmetze die aus grossen, weissen Sandsteinbloecke riesen Statuen kreiren. Sie sind allesamt viel zu gross um im Flieger mitnehmen zu koennen also knipsen wir ein paar tolle Photos, geben den Kinder ein paar Zuckerl, kaufen ein paar miniatur Statuen fuer die Daheimgebliebenen (haben sie es auch bekommen ?) und fahren wieder weiter. Die Mittagspause machen wir wieder auf einer Terrasse entlang des nun kleineren Mekongs. Den Nachmittag hingegen verbringen wir mit Kinder einer Grundschule. Eberhardt und seine Reisegaeste sponsern jaehrlich auf dieser Reise eine Schule und beschenken auch die Kinder. Dies ist ein bleibendes Erlebniss, denn die Kinder stehen schon Spalier beim Eingang und begruessen uns mit einem herzlichen, Welcome. Wir mischen uns unter die Kinder und verteilen eifrig unser Geschenk an jedes Kind. 101 Schueler gibt es hier aber bloss die Haelfte ist anwesend, denn die andere Haelfte hatte morgends Unterricht. Wir haben Soyamilch mit Schokolade und feine Kekse mitgebracht, die 35 Uniformen fuer die aermsten unter ihnen, die Schreibhefte und das viele Schreibmaterial zeichnen grosses Laecheln auf der Kinder Gesichter. Als aber die Fussbaelle auf den Boden fallen, nimmt die Freude noch zu. Wir spielen alle auch mit und schwitzen wesentlich mehr als die Kinder ? Einige unter uns, geben auch noch Bargeld in die Schulkasse und andere haben nochmehr schoene Hefte, Stifte und Schreibmaterialen aus D mitgebracht. Der Schulleiter ist geruehrt, wir auch. Viele Fotos spaeter und nach grossem Winke-winke verabschieden wir uns und fahren weiter nach Siem Reap mit einem Stopp bei der aeltesten Bruecke. Die Naga Bruecke wurde im 12 Jhdt gebaut und ist noch immer befahrbar. Nun aber auf ins tolle Somadevi Hotel. Das Abendessen faellt heute abend etwas nuechtern aus, tut uns aber sicher gut nach der ganzen Schwelgerei.

17. Tag

Um 8:00 Uhr stehen wir alle schon bereit in Tempelausruestung (Hosen bis zum Knie, T-Shirt mit Kurzarm, gutes Schuhwerk schnell zum aus- und anziehen). Da ist auch schon Thol mit einem riesen Blumenstrauss, lauter Lotusblumen hat er uns gebracht und Flaeschen dazu um die geschenkte Blume im Zimmer aufstellen zu koennen. Ahhh, danke schoen. Spaeter lernen wir dann auch noch, wie man so eine Blume falten kann, damit sie zu einer Rose oder Tulpe wird und sehr lange haelt. Gleich fahren wir die 2 Km bis zum Eintritts-karten-Palast. Keine ¼ Stunde spaeter sind wir ausgeruestet mit einer personalisierten Eintrittskarte zu den Angkor Tempel. Noch 5 Km und dann stehen wir vor diesem herrlichen UNESO Weltkulturerbe. Eine grosse Bruecke fuehrt ueber den Wassergraben zum West-Eingangs-Tempel des Angkor Wat Komplexes. Die eigentliche Steinbruecke wird gerade renoviert also spazieren wir auf einer Ersatzbruecke. Nein, Krokodile gibt es schon lange keine mehr in dem Graben aber Lotusblumen schon. Wir hoeren, wie die vielen Kriege, Kolonialherrschaften und politischen Perioden diese Tempel beschaedigt und teilweise zerstoert haben. Diese Buddistentempel wurden im 11. und 12. Jhrdt erbaut und von vielen nachfolgenden Religionen und Koenigen verwandelt, angepasst und «renoviert». Es war die Khmer Hauptstadt und hatte seine Bluetezeit vom 9. bis zum 15. Jhrdt. So sind sie heute Hindu-tempel geworden mit ein paar versteckten Buddahs meist in oberen, schwer erreichbaren Etagen. Das ganze Angkor Wat ist wie eine Stadt, mit einigen Gebaeuden, vielen Tempel, Terrassen, See, Moenchsquartiere und Ausgrabungsstellen. Wir klettern ueber viele Tuerschwellen, gehen vielen Gallerien entlang die mit herrlichem Tief-Relief verziert sind, steigen immer wieder Treppen hinauf und hinunter und vor allem, kommen wir aus dem Staunen kaum heraus. Ueberall herrliche Durchblicke, Ein- und Ausblicke. Die Kameras werden ganz wild und wollen immer ueberall dabei und zu vorderst sein. Wenn es nicht so irre heiss waere, kaeme eine echte Euphorie auf...aber eben, die Schweissperlen im Gesicht und die nassgeschwitzten Hemde zuegeln unsere Energie. Es gibt sogar eine Maenner- und 100 Mt entfernt eine Damenkueche. Auch sie schauen wie Tempel aus und wurden zu Bibliotheken umgewandelt. Ein paar «Billy» rein und tadah....aus Kueche wird Bibliothek ! Neben dem Restaurant sehen wir auch das Moenchkloster und die vielen Stupas. Die Mittagspause ist eine Erholung und die verschiedenen Salate und Speisen, geben uns die Kraft zum naechsten Tempel-Komplex. Er ist bloss 9Km2 gross und heisst Angkor Thom. Da gibt es 72 Tempel, einen Koenigspalast und eine Elefantenterrasse. Wir schauen uns vorerst Bayon Tempel an. Ein hochragender, reichdekorierter Khmer-Tempel mit vielen verschieden hohen Tuermen erwartet uns. Vor dem Tempel ein kleiner See und daneben 5 junge Moenche in ihren orange leuchtenden Kutten. Der Tempel ist grau, da er von einer japanischen Firma vor 2 Jahren gereinigt wurde. Das Moos und die Flaechten wachsen jedoch schnell wieder nach. Man stelle sich vor, blauer See, darin gespiegelter Tempel, saftig gruenes Grass mit orang bekleideten Moenchen vor dem Tempel, wolkendurchzogener blauer Himmel als Kanvas, das muss doch ein Paradestueck von Foto werden. Im Tempel drinnen wird es etwas eng, viele Durchgaenge und Kammern, Gallerien, Fenster und Tueren verleiten zu einem Versteckespiel. Aber wir sind Erwachsene also knipsen wir lustige Bilder von unseren Lieben und natuerlich auch von den schoenen Gesichter die riesengross in Stein gemeisselt, in verschiedene Richtungen schauend, die zahlreichen Tuerme, zieren. Nun besuchen wir noch die Elefantenterrasse, sie schaut auf eine grosse Flaeche hinunter wo Elefanten fuer Zuschauer kaempften. Auf der Wiese sehen wir keine Elefanten aber ein Aeffchen, wie es soeben von einer fahrenden Verkaeuferin eine Banane gestohlen hat und protzig nun dasitzt und das Gestohlene genuesslich verzehrt. Beim Ausgang kommen wir auch bei dekorierten Elefanten vorbei, knips, und wir fahren schon weiter zu unserem Hotel mit dem schoenen Schwimmbad. Das Abendessen ist beim Schwimmbad. Ein wunderbares Buffet wurde hergerichtet und eine Buehne aufgestellt. Die Tempeltaenzerinnen fuehren ihre zierliche Apsarataenze vor mit Bewegungen die wir heute in Stein gemeisselt schon gesehen haben. Ach wie schoen und gute Nacht.

18. Tag

Heute nehmen wir die persoenlichen Eintrittskarten mit Photo wieder mit, denn wir haben zwei ganz besondere Sehenswuerdigkeiten auf dem Programm. Vorerst wieder aus Siem Reap heraus beim Spital vorbei wo frueher die Tieger aus dem Teich getrunken haben, laut Legende der Aelteren. 12 Km spater sind wir beim Tempel Ta Prohm. Er wird auch liebevoll der Dschungel-Tempel genannt da er mitten in einem dichten Wald steht und seine grossen, dicken Chamba- und Harzbeaume mit den Tempeltuermen um die Wette eifern. Wer stuetzt wen, Natur und Kultur leben hier in Eintracht und die ausgewogenen Gesichter von Buddah sowie die grazioesen, eingemeisselten Asparataenzerinnen zieren die Tempeltuerme. Eine hohe Mauer umringt diese Tempelanlage und wir klettern und kraxeln auf vielen Steinbloecken herum um noch mehr zu sehen und vielleicht doch ein, noch nie gemachtes Bild, zu erhaschen. Die Motive sind manigfaltig, ueberall stehen riesen Baeume auf den Tuermen und Mauern und ihre Wurzeln zieren das Mauerwerk. Manchmal schaut es aus wie ein Oktopus manchmal eine Schlange oder ein Wasserfall. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Dieser Tempel wurde schon fuer einige Filme genuezt und ein Paeaerchen hat sich heute diese Kulisse fuer ein Hochzeitsbild ausgesucht. Die Braut ist Gelb gekleidet also ist es Dienstag....eine Woche lang, werden jeden Tag Photos des Brautpaares gemacht, jeden Tag in einer anderen Farbe. Lange bleiben wir hier, dieser Tempel ist allzu interessant. Ein Spaziergang durch den Dschungel bringt uns danach an einer Tarantula- und einer Grillen- Behausung vorbei. Wir sehen auch Massen von Termiten an der Arbeit, ehe wir beim Nordtor des Ta Phrom Tempels hinausgehen. Auch dieser Ein/Ausgang hat einen Turm mit wunderbar schoenen Buddah Gesichter. Wir fahren nun mit dem Bus weiter und benutzen dieses Mal das Siegestor um von Angkor raus zu fahren. Nur wenn ein Sieg gelungen war, kam die Armee durch dieses reichdekorierte Tor in die Angkor Stadt, ansonsten gab es das Todestor, uuups. Nach 25 Km sind wir bei unserem naechsten Tempel. Es ist der Banteay Srei auch Damen Tempel genannt. Er ist etwas abgelegen, war aber auch einmal Teil einer grossen Stadt in der Angkor Periode. Er ist von einer Mauer und einem Wassergraben umgeben und hat die allerschoensten Filigranreliefe aller hiesiger Tempel. Der Stein der hier benutzt wurde ist rosa und die Farbe kaempft mit dem Moos und den Flechten die sich hier ansiedeln wollen. Die Tuerme sind viel zierlicher und kleiner, die original Tuer- und Fensterrahmen stehen auch alle noch und viele Buddah Representationen sind noch immer ersichtlich und wurden noch nicht zerstoert. Als Beschuetzer sitzten auch immer wieder Affen auf den Simsen und Terrassen auch sie sind aus Stein gemeisselt und machen sich ueber manche lebendige Makake lustig. Wir staunen ueber die preziesen Reliefe, horchen den interessanten Geschichten Thols zu und knipsen unmengen von Bilder. Thol fuehlt sich hier freier und seine Erklaerungen sind sehr interessant. Hier schiessen wir auch das obligate Spiegelbild Foto fuer die Titelseite des Albums «Eberhardts Schaetze Suedost Asiens». Nun gehts aber zurueck zum Hotel mit dem schoenen Pool. Unterwegs halten wir immer wieder bei aermeren Familien an und beschenken sie mit unseren mitgebrachten Sachen. So viele glueckliche Gesichter sehen wir. Spaeter gibt es ein sehr feines Abendessen in einer Baumkronen-Oase und zum Abschluss statten wir der beruehmten Pub Street auch noch einen Besuch ab. Hier ist es sehr, sehr laut und lustig. Leute ueberall, jung und alt prominiert auf dieser Strasse die sich wie ein riesen Club benimmt. Das ist nun echt ein voller, wunderbarer Tag und das Bettchen ruft schon von weitem....

19. + 20. Tag.

Eigenartig ist es aufzuwachen und zu wissen, dass wir naechstes Mal in unserem eigenen Bettchen erwachen werden. Schnell die Balkontuere auf, damit die Waerme Kambodschas reinkommen kann. Wir fruehstuecken heute etwas ueppiger, da das Mittagessen verspaetet, oder fuer einige ueberhaupt ausfallen wird. Wir haben noch was vor heute morgen also steigen wir frohgemut in unseren Bus ein und fahren hinaus aufs Land immer schoen dem Siem Fluss entlang. Haeuser die hier am Ufer standen wurden 80 Meter zurueckversetzt dank Suedkoreanischer Unterstuetzung. Dies, um das Ufer zu retten. Allzugrosse Verschmutzung haben den Fluss verseucht. Nun sehen wir schoene Wasserraeder und einige Kleingaerten entlang des Flusses, aber nach wie vor, sehr sehr viel Abfall. Der Spaziergang in dem Dorf bringt uns das Leben der Kambodschaner noch naeher, wir gehoeren schon fast dazu, denken wir. Bis wir nicht ein Haus besuchen. Vorne ein Verkaufsstad, dahinter das auf Stelzen stehende Holzhaus. Im unteren Bereich steht ein Tisch mit Stuehle und ein grosses Bett. Es ist ganz vernuschelt mit einer welligen Matratze. Eine nackte Gluehbirne haengt von der Decke, ein Fernseher steht beim Fussbett und ein grosser alter Teddybaer sitzt auf dem Bett inmitten aller Tuecher. Weitergehend, kommt man hinten in einen Innenhof, da sitzen 3 Leute und hantieren mit Fischen, entschuppen, koepfen, filetieren. All dies im Sonnenschein. Eine Treppe fuehrt auf die Mauer, oben angekommen sehen wir die Becken voller Krokodile. Einige trauen sich auf den Steg ohne Gelaender um das hintere Becken mit den Riesen Kroks zu sehen. Achtung bloss nicht stolpern ansonsten landet man in so einem zungenlosen Krokodil ! Das ist nichts fuer Schwindelsuechtige. Nach diesem Abenteuer gehts weiter an der Schule vorbei bis zum Tempel/Kloster. Was fuer ein gnadenloser Prunk hier herrscht. Alles sauber gekehrt, alles bemalt und ueppig, im Kloster See schwimmen Pegasuss und zwei Gaense. Eine schoene Balustrade umgibt den See und Buddah thront in der Mitte der Bruecke. So ein krasser Kontrast. Nun gehts aber mit dem Bus weiter denn wir wollen heute auch noch eine Bootsfahrt auf dem Tonley Sap See unternehmen. Ach wie schoen wird es hier. Was heute noch See ist, kann in einer Woche schon zum Reisfeld werden. Wir fahren mit einer Barge durch Mangroven an schwimmenden Doerfer vorbei bis auf den offenen See. Der Wellengang ist betrachtlich deshalb machen wir kehrt und fahren einen anderen Kanal zurueck. So geht auch dieser schoene Ausflug zu Ende und wir goennen uns noch 2 Stunden im Hotel beim Pool ehe Thol und der Fahrer uns zum Flughafen fahren. Wir verabschieden uns noch von 2 Mitreisenden, denn sie bleiben noch einige Tage hier in Siem Reap, wohl um sich von uns zu erholen ?. Das Einchecken sowie der erste Flug nach Singapore gehen problemlos. In Singapore haben wir etwas Aufenthalt aber der Flughafen ist so gross, dass man viel Zeit braucht um von Terminal 2 zu Terminal 3 zu gelangen der Weg wird auch immer wieder von Esstellen und schoenen, teuren Shops unterbrochen sodass die 3 Stunden schnell vergehen. Es ist endlich Mitternacht und der Flieger tritt unsere Heimreise an. Noch ein hrzliches Kuesschen auf jede Wange in der Hoffnung, dass wir uns wiedersehen und wieder einmal gemeinsam auf so eine lange, schoene Reise gehen koennen.
Danke, liebe Reisegaeste fuer eine schoene und aeusserst interessante Zeit in Suedost Asien. Wir hatten sehr viel Glueck mit dem Wetter und von groesseren Pannen wurden wir verschont. Bis bald wieder Eure Elisabeth.
(Bitte entschuldigt mein eigenartiges Deutsch und meine Rechtschreibfehler, es ist nicht meine Muttersprache)

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