Reisebericht: Asien–Rundreise Vietnam und Kambodscha – Schätze Südostasiens

09.02. – 28.02.2020, 20 Tage Rundreise Südostasien: Hanoi – Ha Long–Bucht – Mai Chau – Hue – Wolkenpas – Hoi An – Saigon / Ho–Chi–Minh–Stadt – Mekong Delta – Phnom Penh – Siem Reap – Angkor Wat – Tonle Sap–See


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Vietnam ist ein Land der Vielfalt - von der mystischen Halong Bucht im Norden bis ins tropische Mekong Delta im Süden hat das Land über 3400 km Küstenlinie zu bieten. Und von hier geht es weiter ins Nachbarland Kambodscha. Noch mal eine ganz neue Welt...
Ein Reisebericht von
Sinah Witzig
Sinah Witzig

Tag 1 Anreise


Doch zunächst einmal ganz von vorne. Unsere Reise beginnt schon früh, denn bereits am Vormittag soll sich unsere Reisegruppe am Flughafen in Frankfurt am Main zusammenfinden - doch schon hier stellen sich Probleme ein: der Zubringerflug aus Dresden wurde storniert und somit muss ein großer Teil der Gruppe umgebucht werden und wird nun erst in Hanoi zu uns stoßen. Wenn das nicht schon mal ein gelungener Anfang ist! In reduzierter Besetzung treten wir also einige Stunden später unseren ersten Flug nach Singapur an.

Tag 2 Ankunft in Hanoi


Als wir am nächsten Morgen in Singapur landen, fühlen wir uns zu Recht müde und vor allem einiger Zeit beraubt, denn immerhin ist der Stadtstaat Deutschland in der Zeit ganze sieben Stunden voraus. Uns bleibt ein wenig Zeit für einen Kaffee und dafür die beeindruckenden Indoor-Bepflanzungen des Changi-Airports zu begutachten, dann finden auch noch zwei weitere Reisegäste ihren Weg zu unserem reduzierten Grüppchen uns dann beginnt auch schon gleich das Boarding für die letzte kleine Etappe unserer Anreise.
Wieder eine Stunde zurück in der Zeit landen wir am frühen Nachmittag in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Die Einreiseformalitäten sind relativ schnell und unproblematisch erledigt und unser Gepäck wird auch vollständig aufgefunden - wie sich später herausstellen wird, hatten wir mehr Glück als unsere armen Gäste aus Dresden.
Vor dem Terminalgebäude erwartet uns schon unser Reiseleiterin Dung (gesprochen: Sung), mit dem wir die nächsten fünf Tage verbringen werden. Auf der Fahrt zu unserem Hotel am Rande der Altstadt Hanois bekommen wir erste Eindrücke von Vietnam und vor allem vom hiesigen Straßenverkehr: der besteht vor allem aus Mopeds, Rollern und Motorrädern und auf den ersten Blick sieht das alles mehr als chaotisch aus. Schnell werden wir lernen, dass man hier auch als Fußgänger nur weiterkommt, wenn man sich beherzt mitten ins Getümmel stürzt.
Nach einer kleinen Mittagsruhe im Flower Garden Hotel machen wir uns auf zu einem Spaziergang durch die Altstadt Hanois. Natürlich ist der neue Corona-Virus hier auch ein großes Thema - allerdings gehen die Menschen relativ entspannt damit um. Wir spazieren über den Markt - ein Gewirr aus verschiedensten Sinneseindrücken und dem ein oder anderen verstörenden Anblick (wer isst denn bitte Schildkröten?) - und bis auf die Tatsache, dass fast jeder einen Mundschutz trägt, geht das Leben ganz normal weiter. Irgendwie beruhigend.
Unsere Erkundungstour führt uns weiter über eine alte Eisenbahnbrücke, die während der französischen Kolonialzeit erbaut wurde, und bringt uns schließlich zu einer Insel im Roten Fluss, wo wir Zeugen werden, dass die moderne 8-Millionen-Hauptstadt keineswegs traditionelle Landwirtschaft ausschließt. Ein wirklich interessanter Kontrast.
Nach einer kleinen Pause geht es schließlich zum wohlverdienten Abendessen in einem Restaurant in der Altstadt. Viel gespannter als auf das exotische Essen sind wir heute allerdings darauf, ob die Odyssee unserer Mitreisenden nun endlich ein Ende haben wird - und tatsächlich, etwa eine halbe Stunde später dürfen wir sechs geschaffte Neuzugänge in unserer Mitte begrüßen, doch zu allem Überfluss ohne Gepäck. Das steht noch in Dresden. Uns imponiert die Gelassenheit unserer neuen Gruppenmitglieder und wir sind uns sicher, dass sich das Problem nach einer erholsamen Nacht auch bestimmt lösen lässt. So sind wir doch nach dem leckeren Essen froh, nach zwei aufregenden Tagen endlich in die Betten fallen zu können.

Tag 3 Hanoi


Nach einem späten Frühstück steht heute die Besichtigung der Hauptstadt Hanoi auf dem Programm. Unser erster Programmpunkt ist heute des Besuch des Ho Chi Minh-Mausoleums, das wir nach wenigen Minuten Fahrt erreichen. Und hier kann man plötzlich ganz deutlich die Auswirkungen der Corona-Geschichte sehen: wo sonst lange Schlangen zu erwarten sind herrscht gähnende Leere. Das Einreiseverbot für Chinesen sowie die verlängerten Schul- und Semesterferien machen sich deutlich bemerkbar. Doch wir wollen uns natürlich nicht beschweren.
Innerhalb weniger Minuten haben wir den Ho Chi Minh-Komplex betreten. Bewacht durch weiß gekleidete Soldaten stehen wir akkurat in Zweierreihen und warten nun doch ein paar Minuten bis wir an der Reihe sind, um das Mausoleum Onkel Ho's, wie er hier liebevoll genannt wird, zu betreten. Als wir dann im Dunkel des Gebäudes stehen geht alles recht schnell: zügig werden wir an dem gläsernen Sarkophag mit dem einbalsamierten Körper des ehemaligen Präsidenten vorbeigeschleust und sind auch schon wieder draußen - und stellen uns alle dieselbe Frage: war er das wirklich oder war es doch nur eine Wachsfigur? Mit dem Wissen, dass Ho Chi Minh eigentlich ein sehr bescheidener Mann gewesen ist und der Personenkult um ihn gegen seinen ausdrücklichen Willen inszeniert wird, wirkt das alles noch ein bisschen befremdlicher auf uns.
Von Bescheidenheit Zeugen auch die beiden ehemaligen Wohnhäuser des Präsidenten, die wir danach besichtigen können, denn im eigentlichen Regierungspalast hat Onkel Ho nie gewohnt.
Das nächste Ziel unserer Stadtbesichtigung ist nun der sogenannte Literaturtempel, die erste Universität Vietnams. Im Jahre 1070 wurde der Tempel zu Ehren des Gelehrten Konfuzius und einen Schülern erbaut. Wir lernen hier auch einige Dinge, vor allem über die vietnamesische Kultur. Die vier heiligen Tiere Drache, Phönix, Einhorn (der Qilin sieht eher wie eine Mischung aus Drache und Löwe aus - manchmal mit Horn, meistens ohne) und Schildkröte sind überall vertreten. Die Schildkröte, die für die Weisheit steht, begegnet uns gleich 82 mal, denn jeweils eine trägt eine der Doktorstelen, auf denen die Namen der Absolventen zwischen 1442 and 1779 eingraviert wurden. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Kaiserstadt dann nach Hue verlegt und die Universität verlor an Bedeutung.
Bei der anschließenden Rikschafahrt lernen wir die Straßen Hanois mit reichlich Nervenkitzel noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen. Für uns Deutsche ist es vollkommen unverständlich, wie der Verkehr so scheinbar ohne jegliche Regeln funktionieren kann. Die Rikschafahrt endet am Hoan-Kiem-See, wo wir in einem Restaurant mit schöner Aussicht eine kleine und wohlverdiente Pause einlegen.
Anschließend geht es noch einmal zu Fuß weiter durch die engen Altstadtstraßen. Wir lernen von Dung, dass jede Straße hier nach einem Handwerk oder einer Ware benannt ist, die hier traditionell verkauft wurde. Wir erreichen schließlich ein ganz besonderes Viertel Hanois, denn hier wohnen und arbeiten die Menschen ungefähr zwei Meter von den Bahngleisen der Strecke Richtung Saigon entfernt. Leider ist es nach einigen Zwischenfällen für Touristengruppen nicht mehr erlaubt die Bahngleise zu betreten. So müssen wir Zaungast spielen und von weitem beobachten, was sich auf dem Bahndamm abspielt. Auf dem Weg zurück werden wir noch Zeugen einer vietnamesischen Hochzeit, die sich komplett anders abspielt als in Deutschland, und besuchen eine Wechselstube, damit nun auch die Letzten zu Multimillionär9en werden können (1€ = 26.500 Vietnamesische Dong).
Unser letzter Programmpunkt für heute ist ein wenig entspannter: wird besuchen ein traditionelles Wasserpuppentheater. Als Bühne dient ein Wasserbecken, das mit Puppen an langen Stöcken bespielt wird. Begleitet wird das Spektakel von traditioneller Musik und Gesang. Obwohl wir nicht alles was da dargestellt wird so richtig verstehen, ist das Erlebnis doch interessant und so ganz anders als das, was wir sonst als Puppentheater kennen. Nach der Vorstellung bleibt noch Zeit für ein paar eigene Erkundungen rund um den Hoan-Kiem-See, bevor es dann weiter zum Abendessen geht.

Tag 4 Hanoi – Ha Long Bucht


Unser erstes Ziel am heutigen Morgen ist - der Flughafen. Nein, wir wollen nicht schon das Land verlassen, im Gegenteil, wir haben die erleichternde Nachricht bekommen, dass die vermissten Gepäckstücke endlich in Hanoi eingetroffen sind. Und tatsächlich - schneller als erwartet kommen sechs glücklich dreinblickende Reisende nach wenigen Minuten aus dem Flughafengebäude geeilt. Dann kann die Reise ja endlich richtig losgehen!
Auf uns wartet auch schon eines der Highlights Vietnams: Richtung Osten geht es zur berühmten Ha Long Bucht. Dank der neuen Autobahn können wir die etwa 130 Kilometer in weniger als drei Stunden zurücklegen und passieren am späten Vormittag Haiphong, drittgrößte Stadt des Landes und der wichtigste Seehafen Nordvietnams. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis nach Dinh Vu, wo wir unsere Dschunke besteigen werden.
Nach einer kurzen Wartezeit im Hafenbüro verabschieden wir uns zunächst von Dung und werden dann mit den restlichen Passagieren zusammen auf dem Tenderboot zur V Spirit Premier gebracht. Das nach traditionellem Vorbild gebaute Schiff ist eigentlich viel mehr ein schwimmendes Hotel und wir sind begeistert von den großzügigen Kabinen.
Nach einer kurzen Einweisung unseres Bordguides geht die Fahrt auch schon los und bei einem abwechslungsreichen Mittagessens vom Buffet passieren wir auch schon die ersten ikonischen Karstgesteinsformationen der Bucht. Bei bewölktem Himmel ein fast mystisches Schauspiel, das einen an den Entstehungsmythos dieser jahrtausendealten Landschaft glauben lässt. Ha Long bedeutet „herabsteigender Drache", ein Drache der die Inseleinwohner vor Eroberern aus dem Norden beschützt haben soll.
Am Nachmittag erreichen wir die Insel Cat Ba, die größte der etwa 2000 Inseln der Ha Long Bucht. Die 140 km² große Insel ist seit 1984 ein Biosphärenreservat und beheimatet viele endemische Arten wie die Goldkopflanguren von denen nur noch etwa 800 Tiere erhalten sind. Zudem begrenzt Cat Ba die den im Süden liegenden Abschnitt der Ha Long Bucht, die Lan Ha Bucht - die 70 km² große Bucht ist bekannt für eine besonders reiche und vielfältige Flora. Wir dürfen die Gegend nun in traditionellen Ruderbooten, Sampas, erkunden, die von den einheimischen Familien der Insel betrieben werden. Auf und um Cat Ba leben heute noch etwa 13 000 Menschen, viele von ihren als sogenannte Boat-People auf ihren Hausbooten. Anschließend besteht die Möglichkeit vom Tenderboot aus noch ein kühles Bad in der Bucht zu nehmen bevor dann der Afternoon Tea auf das Oberdeck lockt.
Den Abend lassen wir bei einem herrlichen Dinner ausklingen und wer mag, kann sich danach noch im Tintenfischangeln versuchen. Es hält sich jedoch hartnäckig das Gerücht, dass noch nie jemand etwas gefangen hat.

Tag 5 Ha Long Bucht – Ninh Binh


Der nächste Morgen beginnt wieder früh. Wer möchte kann sich an Deck bei einer Tai Chi Einheit ein wenig für den Tag in Schwung bringen. Nach einem ersten, für ein kleines doch recht ausgiebiges, Frühstück geht es für einige von noch einmal aufs Tenderboot. Von hier aus besteht die Möglichkeit mit kleinen Kajaks noch mal ein wenig die Bucht zu erkunden und sich gleichzeitig auch schon ein wenig zu verabschieden, denn zurück auf der Dschunke heißt es leider schon wieder Kofferpacken und Auschecken. Dann werden natürlich noch unzählige Erinnerungsfotos geschossen, denn die Aussicht ist trotz des etwas bedeckten Himmels traumhaft.
Vor dem Brunch gibt es dann noch einen kleinen Kochkurs, bei dem der Bordkoch zunächst demonstriert wie seine aufwendigen Dekorationen aus Gemüse und Obst hergestellt werden - natürlich in einer anfängerfreundlichen Variante - und anschließend lernen wir wie vietnamesische Sommerrollen gemacht werden. Sehr lecker! Anschließend folgt dann der reichhaltige Brunch und bald erreicht unser Schiff auch schon wieder Dinh Vu. Mit dem Tenderboot werden wir wieder an Land gebracht wo uns Dung und unser Busfahrer auch schon erwarten.
Uns erwarten nun trotz knapp 150 Kilometern Strecke wieder etwa vier Stunden Fahrt, denn der größte Teil führt uns über schmale und vielbefahrene Landstraßen. Die Zeit nutzt Dung um uns vieles über Leben und Alltag in Nordvietnam zu erzählen. Allgegenwärtig ist natürlich der Reisanbau und so halten wir unterwegs auch an um uns anzusehen, wie das Setzen neuer Reispflanzen vonstattengeht. Unterwegs lernen wir zum ersten Mal eine landestypische Toilettenanlage kennen - eine Erfahrung, die wir ganz bestimmt so schnell nicht vergessen werden.
Am Nachmittag erreichen wir schließlich die Provinzhauptstadt Ninh Binh. Unser Hotel, das Emeralda Resort, hat eine wunderschöne Außenanlage mit zahlreichen Seerosenteichen. Der schöne Außenpool lädt noch zu ein wenig Entspannung ein, bevor wir zum Abendessen in einem naheliegenden Restaurant aufbrechen. Im Golden Rice wird uns heute traditionell „Hot Pot" serviert, eine Art Fondue, in dem Gemüse, Fleisch und Fisch in einer würzigen Brühe gegart werden. Neben der Sättigung hat das Ganze auch noch einen gewissen Unterhaltungsfaktor.

Tag 6 Ninh Binh – Mai Chau


Ninh Binh liegt in der sogenannten trockenen Ha Long Bucht, eine Landschaft geprägt durch Formationen aus Karstgestein, di e deren der Ha Long Bucht ähneln - und besonders trocken ist es hier gar nicht, denn es gibt einige Sumpfgebiete, die man per Sampa erkunden kann.
Unser erster Stopp nach dem Frühstück ist also das Naturreservat Van Long. Immer zu zweit geht es auf den kleinen Booten durch die Kanäle des Sumpfgebietes, durch Grotten und vorbei an beeindruckenden Steinformationen. Auch den ein oder anderen Wasservogel können wir entdecken. Und angekommen zurück am Anleger werden wir dann noch Zeugen eines sehr interessanten Hochzeitsfotoshootings. Ein bisschen tut uns das junge Paar fast leid, das in voller Montur auf dem kleinen Sampa balanciert, während die Sonne immer heißer wird. Wer schöne Fotos will, muss wohl leiden!
Wieder liegt eine Strecke von etwa 120 Kilometern vor uns bis in die südwestlich gelegene Provinz Mai Chau. Und wieder sehen wir viele Dörfer uns erheitern uns an den bisweilen sehr kreativen Methoden möglichst viel Ladung auf ein einzelnes Moped zu bekommen. Dass uns ein lebendiges Schwein fast den ganzen Weg bis Mai Chau auf den Rücksitz eines Motorrads geschnallt begleitet, wirft bei uns dann doch moralische Fragen auf - Dung nimmt es mit einem Lächeln hin, das ist eben normal hier. Kurz bevor wir unser Ziel erreichen machen wir noch Halt auf einem einheimischen Markt, auf dem es auch allerhand Interessantes zu entdecken gibt.
Wenig später uns nach einigen Verkehrshindernissen erreichen wir dann unsere Ecolodge, die traumhaft inmitten von Reisfeldern liegt. Die großzügigen Bungalows mit riesiger freistehender Holzbadewanne, sowie der schöne Pool der Anlage machen es ein wenig schwierig sich in der Hitze des Nachmittags noch einmal aufzuraffen, aber die Neugier lockt schon sehr. Zusammen mit Dung gehen wir auf Erkundungstour durch die umliegenden Dörfer und sehen uns an, wie die Einheimischen hier ihren Alltag zwischen Reisanbau, Weberei und immer größer aufkommendem Tourismus bestreiten. Hier hat man tatsächlich das Gefühl in Vietnam angekommen zu sein.
Nach dem Abendessen im Hotel dürfen wir auch noch einer Tanzveranstaltung beiwohnen, bei der Jugendliche aus den umliegenden Dörfern traditionelle Tänze ihrer Kultur, der Minderheit der weißen Thai, präsentieren.

Tag 7 Mai Chau – Hanoi – Flug nach Danang


Heute heißt es Abschied nehmen - nicht nur von der wunderschönen Mai Chau Ecolodge, sondern später auch von Nordvietnam und unserem Reiseleiter Dung. Doch zunächst trennen uns etwa 180 Kilometer und vier Stunden Fahrt von der Hauptstadt Hanoi und dem Flughafen. Wieder fahren wir über endlos viele Dörfer und vorbei an noch mehr Reisfeldern.
Bevor wir zum Flughafen fahren, machen wir noch eine kleine (Nach-)Mittagspause in einem Besucherzentrum mit wunderbarer Dachterrassen-Aussicht über Hanoi und den Roten Fluss. Nach weiteren zwanzig Minuten Fahrt erreichen wir dann das Inlands-Terminal des Flughafens. Dung bringt uns noch zum Check in, wir geben unsere Koffer auf und bald sitzen wir schon im Flugzeug nach Danang. Nach einem etwa einstündigen Flug landen wir überpünktlich im wirtschaftlichen Zentrum Zentralvietnams, wo wir schon von unserem Reiseleiter Hung erwartet werden. Wir fahren durch das abends hell beleuchtete Danang und stellen fest, dass es hier ganz anders aussieht als in Hanoi. Hung erklärt uns, dass Danang eine sehr junge Stadt ist und erst in den letzten 15 Jahren zur fünftgrößten Stadt Vietnams gewachsen ist. Doch unser Ziel ist heute Abend ein anderes: die alte Handelsstadt Hoi An, die heute vor allem für ihre mit tausenden Lampions geschmückte Altstadt bekannt ist.
Da unser Restaurant für das Abendessen mitten in der Altstadt liegt bekommen wir so auch schon mal einen kleinen ersten Eindruck, bevor wir in unser Hotel fahren, das etwas außerhalb direkt am Meer liegt.

Tag 8 Hoi An


Der heutige Tag ist ganz der Altstadt Hoi Ans gewidmet. Zusammen mit Hung und unserem Bus fahren wir in die Stadt. Über viele Jahrhunderte war Hoi An die wichtigste Handelsstadt am Chinesischen Meer. Japaner, Chinesen und Vietnamesen lebten hier über Jahrhunderte mehr oder weniger friedlich zusammen, bis der Fluss versandete und die Schifffahrt unmöglich wurde. Heute ist der Thu Bon gerade noch etwa 100 Meter breit und mit Motorbooten befahrbar. Statt Hoi An wurde Danang schließlich zur dominanten Hafenstadt, was allerdings begünstigte, dass das unwichtig gewordene Hoi An in allen Kriegen vor Zerstörung verschont geblieben und heute mit seiner vollständig erhaltenen Altstadt UNESCO Weltkulturerbe ist.
Von der chinesischen Anwesenheit zeugen hier noch diverse Versammlungshäuser der verschiedenen chinesischen Provinzen. Auf den ersten Blick erinnern sie an Tempel oder Pagoden. Anschließend geht es gleich weiter mit traditionellem Handwerk: wir besichtigen eine Manufaktur, in der Stickbilder und Seide hergestellt werden. Im Erdgeschoss können wir zusehen wie die Arbeiterinnen mit Nadel und Faden fotorealistische Bilder herstellen. Bis zu zwei Monate brauchen sie für ein Bild - Arbeit die eigentlich unbezahlbar ist. Ein Stockwerk höher arbeiten die Seidenraupen. Wir können dabei zusehen, wie sie Maulbeerblätter fressen und sich in ihre Kokons einspinnen. Was auch dazugehört ist das spätere Auskochen der Kokons, bei dem die lebenden Puppen getötet werden, sodass der über 200 Meter lange Faden des Kokons unbeschädigt benutzt werden kann. Im Anschluss können wir uns wenige Meter weiter noch ansehen, wie die Familien in Hoi An traditionell wohnen und leben, ebenfalls erklärt uns Hung welch großen Einfluss Überschwemmungen hier immer wieder haben.
Wir beenden unsere Besichtigung mit einer Bootsfahrt auf dem Thu Bon Fluss und können die Altstadt so noch einmal aus einer anderen Perspektive betrachten. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung, entweder um weiter durch die Gassen zu schlendern oder um einen kleinen Ausflug zum nahegelegenen Strand zu unternehmen. Am Abend fahren wir noch einmal in die Stadt und machen einen schönen Spaziergang durch die beleuchteten Straßen bis zu unserem Restaurant mitten in der Altstadt. Die unzähligen Lampions verleihen Hoi An tatsächlich ein magisches Ambiente, das nach dem Essen noch einmal zu einer kleinen Erkundungstour einlädt.

Tag 9 Hoi An – Wolkenpass – Hue


Am nächsten Morgen brechen wir auf zur alten Kaiserstadt Hue. Wir durchfahren Da Nang noch einmal bei Tageslicht und sehen nun auch, dass die Stadt am Fuße der Marmorberge liegt. Deshalb haben sich hier viele Familien auf die Steinmetzkunst spezialisiert und fertigen winzig kleine bis monumental große Kunstwerke an. Wohl typisch europäisch fragen wir uns, wer das wohl jemals ales kaufen wird...
Wenig später können wir die langen Sandstrände Danangs sehen. Da die Stadt vor allem bei Badetouristen aus China beliebt ist, herrscht nun gespenstische Leere überall. Unser Weg führt uns weiter nach Norden und nach knapp zwei Stunden erreichen wir den bekannten Wolkenpass. Was früher eine wichtige Handelsstraße gewesen ist, ist heute nur noch Ausweichstrecke für die neugebauten Tunnel, somit sind hier fast ausschließlich Touristen unterwegs. Der Name ist heute nicht Programm, es gibt zwar einige tiefhängende Wolken, doch die Sicht ist heute phänomenal und wir bekommen noch mal einen tollen Blick auf die Stadt Danang im Süden zu sehen. Der Pass markiert auch eine Wettergrenze, so stellen wir bald fest, dass vom strahlenden Sonnenschein der Südseite leider nichts mehr übrig geblieben ist. Wir machen dennoch einen Mittagsstopp am Lang Cu Beach, denn aufs Meer zu schauen hat auch seine Reize. Wenig später stellt sich Regen ein.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Hue, doch das Wetter ist nicht auf unserer Seite und so entschließen wir uns, den letzten Programmpunkt auf den nächsten Tag zu verschieben. Nach etwas Entspannung am Nachmittag finden wir uns abends in der Hotellobby zusammen, um zum Abendessen zu fahren. Uns erwartet im Pilgrimage Village Resort ein typisches Menü nach Hue-Art untermalt von traditioneller Hofmusik. Definitiv mal etwas ganz anderes!

Tag 10 Hue


Der heutige Tag steht ganz im Zeichen der Kaiserstadt. Von 1802 bis 1945 war Hue die Hauptstadt Vietnams und Sitz des Kaisers. Bekannt ist die Stadt noch heute für die Zitadelle, den Kaiserpalast und die verbotene Stadt, die nach dem Vorbild Pekings errichtet wurden. Das Wetter ist auch heute nicht auf unserer Seite, doch dieses Mal sind wir mit Schirmen und Regenponchos gut ausgerüstet.
Zunächst sehen wir die gewaltige Mauer, die die Zitadelle komplett umschließt. Mit über 11 Kilometern Länge ist sie die längste Mauer in ganz Vietnam. Am Fahnenmast weht heute nicht mehr die Flagge des Herrschers, sondern Vietnams Nationalflagge. Während in die innere Stadt noch vier Tore führen, gibt es für die verbotene Stadt bloß eines. Der Ein- und wieder Austritt war nur dem Kaiser, seiner Mutter und ein paar Eunuchen gestattet. Die Ehefrau und die etwa 200 Konkubinen des Kaisers betraten die verbotene Stadt nur einmal, denn lebendig verließ sie keine von ihnen mehr. Generell war das Leben am Hofe nicht besonders einfach für die Untergebenen des Kaisers. Geriet einer der Beamten oder Offiziere in Ungnade konnte es passieren, dass nicht nur der Betroffene selbst, sondern mit ihm auch drei weitere Generationen seiner erweiterten Familie hingerichtet wurden. Das, sowie die Hintergründe des Eunuchentums, lassen uns doch heftig schlucken und uns glücklich schätzen, dass wir im 21. Jahrhundert leben dürfen. Doch der Kaiserpalast birgt natürlich nicht nur Schaudergeschichten, sondern auch wunderbare Architektur, die an chinesische Tempel erinnert und deren Detailverliebtheit Motiv für unzählige Fotos bietet.
Weiter geht es nun zum gestern ausgelassenen Programmpunkt: die Thien Mu Pagode. Das siebenstöckige Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert gilt als inoffizielles Wahrzeichen der Stadt. Wir lernen hier eine Menge über den Buddhismus und die Art der Ausübung in Vietnam. Im Innenhof der Pagode gibt es sogar einen Baum der tausend Blüten oder Kanonenkugelbaum, unter so einem Baum soll Siddartha Gautama der Legende nach Erleuchtung erlangt haben.
Bei unserem letzten Programmpunkt beschäftigen wir uns weiter mit den Mitgliedern der Nguyen-Dynastie (heute ist Nguyen übrigens der häufigste Nachname in Vietnam, etwa 40% der Bevölkerung tragen ihn - deswegen nennen sich hier auch alle beim Vornamen. Da kann man sich als Müller, Maier oder Schmidt doch schon fast individuell fühlen!). Am Parfumfluss liegen die Grabstätten von insgesamt sieben der zehn Kaiser. Wenn man alle besichtigen wollen würde, würde ein Tag dafür kaum ausreichen, deshalb entscheiden wir uns exemplarisch für das Khai Dinhs. Khai Dinh war der vorletzte Kaiser Vietnams und genoss eine europäische Ausbildung, deshalb verbindet auch sein Grabmal asiatische und europäische Elemente. Obwohl es das kleinste der Kaiser-Mausoleen ist, gilt es als das am aufwändigsten gestaltete. Um das eigentliche Hauptgebäude zu erreichen muss man 127 Stufen erklimmen, doch der Blick auf die aufwändig in Paris gefertigte Keramikausstattung entschädigt für die Mühe.
Nach so viel Kultur kommt ein freier Nachmittag mit einer entspannenden Massage schon sehr gelegen. Auch das Abendessen ist heute frei und so nutzen wir die Gelegenheit zur Abwechslung mal wieder europäische Küche zu genießen.

Tag 11 Flug nach Ho Chi Minh Stadt – Stadtrundfahrt


Heute dürfen wir ein wenig ausschlafen und dann heißt es leider schon wieder Koffer packen, denn heute fliegen wir in den Süden Vietnams, nach Ho Chi Minh-Stadt, besser bekannt als Saigon. Am Flughafen angekommen verabschieden wir uns von Hung und unserem Fahrer, dann stellen wir fest, dass der Flughafen doch sehr übersichtlich ist und sind froh, dass wir hier nicht allzu viel Zeit verbringen müssen.
Angekommen in der ehemaligen Hauptstadt Südvietnams und der immer noch bevölkerungsreichsten Stadt des Landes begrüßt uns Mrs. Huong. Sie hat zu Ende der DDR-Zeit fünf Jahre in Dresden gelebt und freut sich deswegen sehr über unsere Gäste aus Sachsen, mit denen sie gleich einige Anekdoten austauscht. Es ist schon Nachmittag und deshalb brechen wir auch gleich zu unserer Stadtbesichtigung auf. Das erste Ziel ist Chinatown. Das klingt für uns ein wenig absurd, da man so etwas ja eher aus westlich geprägten Ländern kennt, doch auch hier leben die Nachkommen chinesischer Einwanderer noch zum Teil sehr konzentriert in ihren Vierteln. Uns wird schnell klar, dass Chinatown eigentlich nichts als ein einziger großer Markt ist. Vom Bus aus betrachten wir das chaotische Treiben und fragen uns wie es möglich sein kann, dass es hier noch mehr Mopeds gibt als in Hanoi.
Der anschließende Besuch in der Pagode der 10.000 Buddhas ist dagegen eine wahre Wohltat: endlich Ruhe! Völlig unscheinbar liegt die Pagode in einem normalen Hochhaus mitten im Wohngebiet. Alleine hätten wir sie hier wohl kaum gefunden. Dank des modernen Treppenhauses und ein paar Erklärungsstopp zwischendurch lassen sich die Stufen hinauf zum Hauptraum gut bewältigen. Wir lernen einiges über den Glauben der hier praktiziert wird - eine vietnamesierte Mischung aus Hinduismus und Buddhismus, sehr interessant. Im Hauptraum wird dann auch klar warum diese Pagode ihren Namen trägt. Neben den drei gewaltigen, bis zur Decke reichenden Buddha-Statuen ist die Wand mit kleinen Fächern verkleidet in denen tausende kleine Buddhas ihren Platz gefunden haben - ein unglaubliches Bild.
Auf dem Weg zu unserem Hotel sehen wir noch wenig des kolonialen Saigon: die Kathedrale Notre Dame (leider immer noch in Restaurierung) und die Hauptpost, gebaut von Gustave Eiffel.
Am Abend fahren wir zum Grillrestaurant Saigon, das mitten in der Stadt auf einem Hochhausdach liegt - eine grandiose Aussicht, Tiger-Bier vom Fass und die vielen verschiedenen Speisen machen den Abend zu einem wunderbaren Erlebnis. Zum Abschluss machen einig von uns auf dem Weg zurück zum Hotel noch einen kleinen Abstecher vorbei an Rathaus und Theater, die jetzt herrlich beleuchtet sind. Vor dem Rathaus tummeln sich nicht nur Touristen, sondern auch zahlreiche Einheimische, die hier in kleinen Gruppen ihren Abend genießen.

Tag 12 Ho Chi Minh Stadt – Mekong Delta – Can Tho


Wir verlassen Ho Chi Minh Stadt am frühen Morgen Richtung Westen. Nach Tagen in der Großstadt freuen wir uns auf Land und Leute, denn heute liegt unser Ziel im Mekong Delta. Mit einer Länge von 4350 Kilometern ist der Mekong einer der längsten Flüsse der Erde und durchquert sechs Länder: die Volksrepublik China im Norden, Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha und zuletzt Vietnam. Die gesamte Fläche seines Deltas umfasst ungefähr 39.000 km² und wird aufgrund der zahlreichen Flussarme „Neundrachenflussdelta" genannt.
Unser erster Stopp ist das Dorf Cai Be, von wo aus wir zu einer mehrstündigen Bootsfahrt starten. Doch zunächst besichtigen wir noch den Tempel der Cai Dao, eine Sekte, die Buddhismus, Christentum und Konfuzianismus verbindet - sehr sympathisch.
Angekommen auf unserem Motorboot geht es nun hinaus auf den Mekong. Wir fahren vorbei an verschiedenen Dörfern und es ist leicht zu erkennen, dass sich das ganze Leben hier nach dem Rhythmus des Flusses richtet. Die Häuser stehen auf hohen Stelzen direkt am Wasser mit Zugang zu den eigenen Booten. Der Fluss ist Lebensader und Hauptverkehrsachse. Als erstes besuchen wir eine kleine Manufaktur die Reisschnaps, Puffreis und Kokoskaramellbonbons herstellt. Es ist sehr interessant wie diese lokalen Produkte hier noch von Hand hergestellt, verpackt und dann verkauft werden. Was hier nicht hergestellt wird, das ist der sogenannte Schlangenschnaps. Reisschnaps wird zu einer in eine Flasche gesteckten Kobra gefüllt und soll so heilende Kräfte entwickeln - gibt es wahlweise mit oder ohne Skorpion. Einige trauen sich zu probieren, aber ein wenig befremdlich finden wir das alle.
Da gerade Niedrigwasser ist, müssen wir zu unserem Mittagessen ein Stückchen zu Fuß gehen. Entlang des fast leeren Kanals entdecken wir jedoch allerhand interessante Pflanzen und Tiere - das entschädigt ein wenig für die Mittagshitze. In einem schattigen Garten mit kleinen Pavillons werden uns lokale Spezialitäten serviert, unter anderem der sogenannte Elefantenohrfisch, der im Ganzen präsentiert und dann zerteilt und in Reispapier gewickelt wird.
Zurück an Bord unseres Boots gibt es noch einmal frisches Obst und nach kurzer motorisierter Fahrt steigen wir auf Sampas um und werden durch unzählige kleine Kanäle gefahren. Um uns treiben zahlreiche Wasserhyazinthen, die teilweise die ganze Wasseroberfläche bedecken.
Unser letzter Stopp ist das Haus einer Familie, die bei einer Tasse Tee eine kleine Musiktheater-Vorführung für uns inszeniert.
Auf dem Motorboot gibt es dann für jeden noch eine Kokosnuss zu trinken und bald erreichen wir auch wieder den Anleger in Vinh Long. Von hier ist es noch eine 60-minütige Fahrt bis zur Provinzhauptstadt Can Tho, wo sich unser Hotel für die Nacht befindet.
Hunger hat an diesem Abend nach der Hitze des Tages und angesichts des reichhaltigen Mittagessens kaum noch jemand, aber die Hafenpromenade lädt zu einem kleinen Spaziergang und dem ein oder anderen Saigon-Bier ein.

Tag 13 Can Tho – Schwimmende Märkte von Cai Rang – Tra Su – Chao Doc


Der nächste Morgen beginnt mit einem weiteren Spaziergang zur Hafenpromenade, doch heute um unser Boot zu besteigen und den Mekong abwärts in Richtung Cai Rang zu fahren. Auf diesem Abschnitt des Flusses gibt es noch heute den größten der ursprünglich weit verbreiteten schwimmenden Märkte auf dem Mekong. Die Bauern kommen mit ihren Waren von weit entfernten Provinzen, um sie hier an Zwischenhändler und Privatpersonen zu verkaufen. Mitten auf dem Fluss werden die Waren von den großen Hausbooten auf kleine Motorboote umgeschlagen: es fliegen Ananas, Kürbisse und Reissäcke durch die Luft. Dazwischen noch kleinere Boote, die Kaffee und kalte Getränke an Touristen und Einheimische verkaufen. Ein buntes Spektakel, wie man es so selten erleben kann. In Cai Rang gehen wir wieder an Land und stehen gleich auf dem nächsten Markt, der für unser Empfinden wieder etwas gewöhnungsbedürftig ist. Neben Obst und Gemüse werden auch Frösche und Ratten verkauft und „ja", bestätigt Huong, „die werden hier gegessen". Nach einer kurzen Pause fahren wir mit dem Bus weiter.
Die Mittagspause verbringen wir wieder etwas exotisch, nämlich auf einer Krokodilfarm. Huong erzählt, dass hier früher über 10.000 Krokodile gehalten wurden, so viele sind es heute nicht mehr, aber dennoch eine Menge. Einige trauen sich das Krokodilfleisch auch zu kosten während sich die anderen mit Nudelsuppe begnügen, bevor unsere Fahrt weitergeht.
Am Nachmittag erreichen wir Tra Su, wo wir eine Schifffahrt durch ein wunderbares Biotop machen. Zunächst geht es mit dem Motorboot über endlos wirkende Kanäle voll von Lotus und Wasserhyazinthen, dann sind die Wasserstraßen gesäumt von Süßwassermangroven. Hier leben zahlreiche Wasservögel wie Reiher, Kraniche, Kormorane und sogar Eisvögel. Jedes Mal wenn wir oder der Bootsführer etwas entdecken wird der Motor ausgestellt und wir haben die Möglichkeit Fotos zu schießen - was sich manchmal als gar nicht so einfach erweist. Später steigen wir um auf Sampas und werden noch einmal unmotorisiert durch die engen Kanäle manövriert.
Unser Weg führt uns heute noch weiter nach Chau Doc, eine kleine Stadt an der Grenze zu Kambodscha. Das Hotel für die Nacht ist etwas einfacher als die luxuriösen Unterkünfte, die wir bisher hatten, doch das ist kein Wunder, schließlich befinden wir uns nicht mehr in der Großstadt. Huong leistet uns heute Abend Gesellschaft beim Essen und wir lassen gemeinsam unseren letzten Abend in Vietnam ausklingen.

Tag 14 Chao Doc – Phnom Penh


Heute heißt es sehr früh aufstehen, denn unser Schnellboot nach Phnom Penh, Kambodscha richtet sich leider nicht nach uns und fährt schon um 06:45 Uhr in Chao Doc ab. Wir haben das Boot fast für uns allein und werden begleitet und rundum versorgt von den charmanten Bootsbegleitern May und Chung. Wir werden rundum versorgt mit Tee, Kaffee und einem kleinen Mittagssnack und auch die Einreise nach Kambodscha läuft zwar ein bisschen eigenwillig, aber ganz unproblematisch ab. Am Mittag erreichen wir die kambodschanische Hauptstadt und treffen auf unseren Reiseleiter Chanthou, der uns die nächsten zwei Tage begleiten wird.
Wir haben Glück und können unsere Zimmer im Phnom Penh Hotel schon frühzeitig beziehen. Aufgrund der Hitze möchte der Großteil am Nachmittag vor allem die freie Zeit am Hotelpool genießen, während sich andere schon auf eine kleine Entdeckungstour begeben.
Den Abend verbringen wir wieder alle zusammen im authentischen Restaurant Pkha Slaa - wir merken schnell, obwohl Vietnam und Kambodscha Nachbarländer sind gibt es nicht nur in Sprache und Schrift, sondern auch in der Küche große Unterschiede - das Essen hier ist deutlich würziger, aber sehr lecker.
Da auch hier das Abendessen sehr schnell vonstattengeht, beschließt der Großteil von uns noch einen kleinen Ausflug zur Vattanac Capital Mall zu machen. Das dort ansässige Hotel soll eine Rooftop Bar mit genialer Aussicht haben - gesagt getan, wenig später finden wir uns auf dem knapp 200 Meter hohen Wolkenkratzer wieder, umringt von neureichen jungen Asiaten. Sicherlich ein lustiger Anblick, aber wir genießen die schöne Aussicht und unsere Happy Hour Cocktails und befinden den Abend für sehr gelungen.

Tag 15 Phnom Penh


Heute werden wir die kambodschanische Hauptstadt zusammen mit unserem Reiseleiter Thou erkunden. Der erste Programmpunkt ist die Besichtigung des Königspalastes, der noch heute als Wohn- und Regierungssitz des kambodschanischen Staatsoberhaupts fungiert - ein Teil ist jedoch für die Öffentlichkeit zugänglich. Thou führt uns über das Gelände und erklärt uns allerhand Interessantes über die Architektur, das Verhältnis zu Frankreich während der Kolonialzeit und die kambodschanische Monarchie. Tatsächlich war es der König, der im Jahre 1863 den Kontakt nach Frankreich suchte um ein Protektorat für sein Volk zu erlangen, das immer wieder unter den Übergriffen der Siamesen litt. Für Frankreich stellte Kambodscha eine praktische Pufferzone zwischen Siam und den Kolonien im heutigen Vietnam dar. Mit Hilfe der Franzosen entstand ab 1866 also auch der heutige Palast - was sich an der Kombination traditioneller Khmer-Architektur mit französischen Stilelementen gut erkennen lässt. Besonders die Silberpagode beeindruckt uns. Der Boden ist vollständig bedeckt mit über 5000 massiven Silberplatten, ein überlebensgroßer Buddha aus massivem Gold, verziert mit mehr als 100 Diamanten, sowie ein Buddha aus einem Smaragd gefertigt bringen uns zum Staunen. Ob das heute tatsächlich alles original ist bleibt allerdings zu bezweifeln.
Mehr Kunstschätze können wir im Anschluss betrachten, denn wir besuchen das Nationalmuseum. Gleichzeitig entsteht schon Vorfreude auf die nächsten Tage, denn hier werden einige der ersten restaurierten Funde aus dem Angkor-Gebiet ausgestellt. Auch das Museum wurde 1907 mit Unterstützung der Franzosen gebaut. Heute sind über 20 Nationen an der Restaurierung und Erforschung Angkors beteiligt!
Thou nutzt die Gelegenheit uns nicht nur über Kunst und Kultur aufzuklären, sondern auch über die jüngste Geschichte Kambodschas, das Regime der Roten Khmer und das Leben im Land heute.
Zuletzt besuchen wir eine recht neue Pagode, wiederaufgebaut an alter Stelle. Der Wat Phnom (Khmer: „Tempel Hügel") ist seit dem 14. Jahrhundert das spirituelle Zentrum Phnom Penhs. Ein Stupa, der auf einem ca. 300 Meter hohen künstlichen Berg aufgebaut wurde. Im Laufe der Zeit wurde das Bauwerk viele Male zerstört und wieder neu aufgebaut, zuletzt 1926.
Der restliche Nachmittag steht wieder zur freien Verfügung, um nochmal über die Märkte zu streifen oder den schönen Hotelpool zu nutzen. Gemeinsam kaufen wir auch die Spenden für den Besuch unserer Partnerschule am nächsten Tag ein - die Rückfahrt mit vollbepackten Tuktuks zum Hotel wird in Erinnerung bleiben. Am Abend folgt ein wahres Highlight: das Essen findet auf der schön beleuchteten Terrasse des Restaurant Bopha, direkt am Mekong, statt. Das Essen ist etwas mehr auf westliche Gaumen abgestimmt, jedoch nicht weniger schmackhaft als am Vorabend.

Tag 16 Phnom Penh – Grundschulbesuch – Siem Reap


Wir verlassen heute die Hauptstadt Richtung Nordosten. Ganze 318 Kilometer sind es, die wir bis nach Siem Reap zurücklegen müssen. Die Straßen sind ist überraschend gutem Zustand. „Bezahlt von den Koreanern und Chinesen", lacht unser neuer Reiseleiter Thol. Dennoch, durch die vielen kleinen Dörfer hindurch dauert die Fahrt doch schon ganz schön lange. Unseren ersten Halt machen wir auf dem Spinnenmarkt. Der Name ist Programm: kaum sind wir aus dem Bus gestiegen, kommen auch schon Kinder mit ihren Taranteln auf uns zugeströmt - nicht jedermanns Sache. Genau wie die kulinarischen Angebote des Marktes: gegrillte Taranteln, Küchenschaben, Grillen und Larven. Frische Spinne schmeckt, laut Thol, besser als Hähnchenfleisch. Na dann - einige Mutige trauen sich, das Gesicht wird schon ein bisschen verzogen, aber dann schmeckt es doch offensichtlich besser als erwartet.
Ein bisschen weniger exotisch ist der nächste Stopp in einem Dorf, das sich komplett auf die Steinmetzkunst spezialisiert hat. Fertige und unfertige, kleine und gewaltig große Buddha-Statuen reihen sich an der Straße. Wieder die Frage: „Wer kauft das bloß alles? Dieses Mal folgt eine Antwort. „Nein, nicht die Touristen", erklärt unser Reiseleiter „die werden gekauft von den Klöstern hier".
Am Nachmittag erreichen wir die Grundschule Phum Chouk, die seit vielen Jahren von Eberhardt Travel und unseren Gästen unterstützt wird. Mittels Spenden werden Schulmaterialien für die Kinder der teilweise finanziell schwachen Familien gekauft und verteilt. Wir werden von großen Willkommensschildern auf Englisch und Khmer begrüßt und die Kinder stehen brav Spalier, während wir das Grundstück der Schule betreten. Im Anschluss singen die Schülerinnen und Schüler der 1.-4. Klasse für uns. Sie bekommen Stifte und Hefte von uns - interessieren sich jedoch am meisten für die mitgebrachten Milchpäckchen und den Kuchen - Kinder sind sich eben überall auf der Welt sehr ähnlich. Die Neugier scheint doch auf beiden Seiten groß zu sein und beim Blick ins Klassenzimmer versteht man sich auch ohne viel gegenseitige Sprachkenntnis blendet. Ein Lächeln sagt doch sehr oft viel mehr als viele Worte.
Auf den letzten Kilometern nach Siem Reap besichtigen wir noch eine alte Steinbrücke aus dem 11. Jahrhundert. Eine von insgesamt 27, die es auf einer Straße gab, die vom heutigen Thailand bis nach Vietnam führte - so groß ist das Reich der Khmer einst gewesen.
Angekommen in Siem Reap bahnen wir uns den Weg durch den Feierabendverkehr und quer über den Markt, sodass wir gerade noch rechtzeitig kommen, um unsere Eintrittskarten für den Angkor-Komplex zu kaufen - das spart uns morgen wertvolle Zeit. Dann beziehen wir unsere Zimmer im Suadevi Hotel und Spa mitten in Siem Reap und die einen fallen nach einem guten Abendessen erschöpft und ziemlich vorfreudig in die Betten, einige andere machen sich noch einmal auf zu einer Erkundungstour: der Ruf der berühmten Pubstreet Siem Reaps ist mittlerweile bis nach Deutschland durchgedrungen.

Tag 17 Angkor Wat – Angkor Thom


Für die meisten in unserer Gruppe ist heute der große Tag - einmal Angkor Wat sehen, das war für viele die Motivation auf diese Reise zu gehen. Gemeinsam mit Thol und unserem Bus fahren wir früh morgens ins Tempelgebiet. Als wir ankommen sind wir natürlich nicht allein, doch wir versuchen den Massen auszuweichen. Auf einer Pontonbrücke überqueren wir den breiten Wassergraben. Kaum vorstellbar, dass das alles einmal ohne großes Werkzeug ausgegraben wurde. Schon von hier sehen wir die ikonischen Türme Angkor Wats im Morgendunst. Thol erklärt uns zunächst ganz anschaulich, anhand echter Lotusblumen, die verschiedenen Verwendungen in Reliefs und Architektur. Wer hätte gedacht, dass eine Blüte so wandelbar sein kann? Auf dem Weg ins Tempelinnere erzählt uns Thol über die Entstehung des im 12. Jahrhundert erbauten Heiligtums und zeigt uns die Unterschiede zwischen hinduistischen und buddhistischen Gestaltungsformen und Themen in den Wandreliefs. Stockwerk für Stockwert erklimmen wir den Tempel, die meisten von uns bis nach ganz oben.
Nun folgt noch das obligatorische Foto am Seerosenteich und dann haben wir uns eine Mittagspause redlich verdient.
Später fahren wir mit einem Minibus weiter nach Angkor Thom. Zu Fuß überqueren wir den Wassergraben auf einer Brücke, die gesäumt wird von 54 Hindu-Gottheiten und zum Südtor der Stadt führt. Wie alle Tore wird auch dieses gekrönt von einem Brama - vier Gesichtern, die jeweils in die vier Himmelsrichtungen blicken und die vier Elemente symbolisieren. Dann geht es mit dem Bus weiter, bis wir wenig später den Bayon Tempel erreichen. Bekannt ist dieses Bauwerk vor allem als Tempel der Gesichter, denn alle der ehemals über 50 Türme sind ebenfalls von einem Brama gekrönt. Der Tempel ist über die Jahrhunderte zu großen Teilen vor allem durch Umwelteinflüsse unwiederbringlich zerstört worden, doch gerade das macht seinen ganz besonderen Charme aus. Wir beenden unseren Spaziergang an der sogenannten Elefantenterrasse - ihren Namen hat sie von einem 200 Meter langen Wandrelief - mit einem Blick über den ehemaligen Königspalast.
Auf dem Weg zurück entdecken wir endlich eine Horde Paviane am Straßenrand, also noch einmal Fotostopp bevor es zurück Richtung Hotel geht.
Das Abendessen findet nach diesem langen und anstrengenden Tag zu unserer Freude im Hotel statt - in Form eines riesigen Buffets, das direkt am Pool aufgebaut wurde. Als Unterhaltung gibt es im Anschluss noch eine Show der Apsaras, der traditionellen Tempeltänzerinnen. Unglaublich wie grazil die sich bewegen können!

Tag 18 Ta Prohm – Banteay Srei


Der zweite Tempel-Tag startet wieder früh. Für ein paar von uns sogar noch früher, denn wir entscheiden uns, Angkor Wat noch einmal zum Sonnenaufgang zu besuchen.
Später treffen wir dann den Rest der Gruppe und fahren gemeinsam weiter, vorbei am Bayon Tempel bis zum fünften Tor Angkor Thoms, dem Siegestor, fährt. Dort machen wir einen kurzen Fotostopp. Dann geht es weiter Richtung Ta Prohm, besser bekannt als Dschungeltempel. Wir steigen einige 100 Meter vor dem Bushalteplatz aus und gehen zunächst durch den Wald um die Außenmauer des Tempels herum. So können wir zumindest einem Teil der anderen Gruppen ausweichen. Nach einem etwa 15-minütigen Spaziergang erreichen wir den Eingang des Tempels. Schon hier wird klar, dass der bekannte Name nicht von ungefähr kommt. Wir sehen verfallene Mauern, die vollkommen überwuchert sind von mächtigen Baumwurzeln. Nach dem Zerfall des Khmer-Reiches geriet der Tempel zunehmend in Vergessenheit und die Natur holte sich ihren Raum ungehindert zurück. Erst im 19. Jahrhundert entdeckten französische Entdecker das, was von dem zur Unkenntlichkeit überwachsenen Tempel übrig geblieben war. Luftfeuchtigkeit und Überschwemmungen während der Regenzeit hatten unterdessen ihren Teil zur Zerstörung beigetragen. Heute ist der Tempel für genau das bekannt und beliebt - nicht zuletzt als Filmkulisse für mehrere Abenteuerfilme. Auch wir können uns nicht sattsehen am morbiden Charme der bewachsenen Ruinen. Man wünscht sich nur hier einmal ein paar Minuten alleine sein zu können.
Unser nächstes Ziel liegt etwa 45 Minuten entfernt von Angkor Wat, gehört aber ebenfalls zum Angkor-Komplex. Der Banteay Srei oder Frauentempel ist einer der unbekannteren und älteren Tempel. Erbaut wurde er schon in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Er ist zwar nicht besonders groß, besticht jedoch durch seine filigranen Reliefs und Verzierungen aus rotem Sandstein. Das dem Hindu-Gott Shiva geweihte Bauwerk hebt sich ganz deutlich von den Tempel ab, die wir bisher gesehen haben und ist somit definitiv einen Besuch wert.
Nach einer Mittagspause machen wir uns auf den Weg zurück nach Siem Reap. Unterwegs stoppen wir noch in einem Dorf, das auf traditionelle Art und Weise Palmzucker herstellt. Fachmännisch erklärt uns Thol die einzelnen Arbeitsschritte und die Dorffrauen geben uns ein Stück des fertigen Zuckers zum Probieren. Schmeckt wie... Zucker eben! Thol streift plötzlich durch den Garten eines der Häuser und zeigt uns dann einen Cashew-Baum. Er findet auch noch einige der Früchte und zum ersten Mal sehen wir wie viel Frucht tatsächlich an diesem kleinen Kern hängt. Um diesen aus seiner dicken Schale zu bekommen rösten die Dorfeinwohner den Kern in der Schale, um diese dann im Anschluss zu entfernen. So viel Arbeit für einen Kern - jetzt wissen wir warum Cashewkerne in Deutschland so teuer sind.
Unsere Fahrt geht nun weiter an Siem Reap vorbei, zum Tonle Sap, dem größten Binnensee Südostasiens. Auf dem Weg kommen wir an einer großen Lotusplantage vorbei und Thol lässt es sich nicht nehmen, noch einen weiteren Stopp einzubauen. Sekunden später steht er auch schon bis zu den Knien im Schlamm und erklärt...
Endlich am See angekommen besteigen wir unser Motorboot und fahren einen schmalen Kanal entlang - die lange Trockenzeit hat ihre Spuren hinterlassen. Wenig später erreichen wir offenes Wasser und sehen auch schon die ersten Hausboote eines der berühmten schwimmenden Dörfer. Von der Schule, über die Kirche bis zu Restaurant und Disko, hier schwimmt alles.
Standesgemäß verbringen wir den letzten gemeinsamen Abend der Reise im Ta Ny Khmer Family Restaurant, das wie ein Baumhaus inmitten der Natur liegt und wunderbar beleuchtet ist. Wir haben das Restaurant auch noch ganz für uns allein und das Essen schmeckt wunderbar - was will man mehr? So geht eine schöne Reise gut zu Ende.

Tag 19/20 Rückreise – Layover in Singapur


Heute Morgen heißt es schon Abschied nehmen, denn der erste kleine Teil der Gruppe verlässt uns schon hier und reist weiter auf die Philippinen. Für den Rest von uns heißt es nun „Auf!" in Richtung Singapur.
Am Flughafen angekommen verabschiedet uns Thol, wir checken ein, verabschieden unser Gepäck mit guten Wünschen bis nach Deutschland und passieren Ausreiseschalter und Sicherheitskontrolle. Der Flug nach Singapur geht schnell vorbei und überpünktlich kommen wir in dem kleinen Stadtstaat an. Um die lange Wartezeit zu überbrücken, haben sich alle Reiseteilnehmer entschieden, an einer Stadtrundfahrt durch Singapur teilzunehmen und so beeilen wir uns also durch die Passkontrolle zu kommen und treffen dann auch gleich auf unsere Stadtführerin Emine. Auf der Fahrt in die Stadt erzählt uns die gebürtige Schweizerin allerhand über ihre Wahlheimat und man merkt, wie sehr sie für dieses Land brennt. Unser erster Stopp ist der botanische Garten, eine Oase im feucht-heißen Klima. Wir besuchen gemeinsam den berühmten Orchideen-Garten und besuchen dabei natürlich auch Angela Merkel, Barrack Obama und Queen Elizabeth II. (natürlich alle in Form von Orchideen). Weiter geht unsere Fahrt durch das koloniale Singapur; zunächst Little India, dann das arabische Viertel. Es ist toll zu sehen wie so viele verschiedene Kulturen es in Singapur offensichtlich schaffen friedlich miteinander zu leben. Dann geht es zurück in den neu aufgeschütteten Stadtteil Marina Bay. Das wohl markanteste Gebäude, das Marina Bay Sands Hotel, ist unser nächstes Ziel. Auf dem Weg dorthin lernen wir, dass das Milliardenprojekt alleine vom Chef des Bay Sands Hotel Las Vegas finanziert wurde und dieser sein Geld schon innerhalb zweier Jahre wieder zurückgewonnen hatte. Wir gastieren zwar nicht im Luxushotel, haben jedoch die Chance von der Aussichtsplattform im 56. Stock eine atemberaubende Aussicht zu genießen. Da die Aussichtsplattform im Moment renoviert wird, kürzen wir unseren Besuch ab und besuchen stattdessen noch Chinatown - entgegen der Erwartung leben hier nicht nur Chinesen, sondern auch gleichviele Inder und Malaien - darauf achtet die Regierung sehr genau.
Der krönende Abschluss unserer kleinen Stippvisite in Singapur wird unser Besuch bei der Lightshow im Garden by the Bay. Die sogenannten Mega Trees werden zur Musik aus bekannten Opern rhythmisch beleuchtet - ein wirklich beeindruckendes Schauspiel.
Dann ist unsere Zeit auch leider schon wieder um und wir machen uns auf den Weg zum Flughafen. Wir werden herzlich von Emine verabschiedet und passieren noch einmal die Passkontrolle und schon sind wir zurück im Abflugterminal. Unser Flug zurück nach Deutschland startet leider mit etwas Verspätung, aber darauf kommt es nun auch nicht mehr an - froh sind wir dann allerdings doch, als gegen zwei Uhr endlich die Lichter ausgehen und wir doch versuchen können ein Auge zuzumachen.
Mit nur ein paar Minuten Verspätung landen wir in Frankfurt. Da sich unsere Wege nun endgültig Trennen folgt eine weitere herzliche Verabschiedung. Eine fast dreiwöchige Reise mit vielen neuen Eindrücken geht zu Ende. Wir haben verschiedene Kulturen und Bräuche kennengelernt und wunderbare Landschaften gesehen. Es war streckenweise heiß und anstrengend, vor allem aber lehrreich, interessant und sehr schön.
Vielen Dank meine liebe Gruppe, dass Ihr mich mitgenommen, als eure „Reise-Mami" angenommen und meine Fürsorglichkeit über euch ergehen lassen habt. Selten hat man so harmonische Gruppen, wo es sich tatsächlich nach wenigen Tagen wie Familie anfühlt und wirklich alle aufeinander Acht geben und schauen. Vielen Dank auch, dass ich mit euch beim zweiten Mal trotzdem ein paar neue Dinge erleben durfte.
Ich wünsche Euch alles Gute, viel Gesundheit und gute Erholung vom Urlaub und wenn Ihr dann erholt seid - noch viele schöne Reisen.
Eure Sinah
Die versprochene Statistik:
Flüge gesamt: 8 (6)
Bootsfahrten gesamt: 7
Pass-Stempel gesamt: 4
Zurückgelegte Flugkilometer: ca. 24.000
Zurückgelegte Buskilometer: ca. 850
Verlorene Gepäckstücke: 6
Verlorene Reisegäste: 6 (+1)
Örtl. Reiseleiter(innen): 6
Komplizierte Esser: 6
Vegetarier wider Willen: 1
Getrunkene Hanoi/Saigon/Angkor-Bier: 300+
Lotusmotive in Reliefs: unzählige

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Es ist ein umfangreicher und interessanter Reisebericht. Wir konnten uns wieder an die vielen Höhepunkte der Reise erinnern und diese in Gedanken noch einmal genießen.
Herzlichen Dank an unsere Reiseleiterin Sinah.
Wir wünschen Ihnen, dass sie bald wieder solche eindrucksvolle Reisen anbieten können.

Tirschler; Christine & Wolfgang
29.03.2020