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Sie packen an und schauen nach vorn .... Vietnam und Kambodscha

Reisebericht: 24.02. – 15.03.2025

Nach vielen Jahrhunderten der Fremdherrschaft, können Vietnam und Kambodscha endlich selbstbestimmt ihre Zukunft gestalten. Aber die Vergangenheit ist nicht ausgelöscht, sie ist in Kultur und Gesellsc

Jürgen Müller

Ein Reisebericht von
Jürgen Müller


Abflug in Frankfurt

Nach einem mehr oder weniger frühen Start vom Heimatort, trafen sich alle Teilnehmer der Reisegruppe am Frankfurter Flughafen, in der Nähe des Check in Schalters der Vietnam Airlines.
Nach einer ausführlichen Begrüßung und Absprachen, wie wir die Zeit bis zum Abflug verbringen, und anschließendem formellen CheckIn , b.z.w. Boardkarten tauschen, waren alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Flug getan. Die restliche Zeit verbrachte jeder noch nach eigenem Interesse am Flughafen bis wir uns schließlich gegen 13:00 Uhr am Abflug Gate alle wiederfanden.
Der Flug verlief ruhig und war doch überraschend kurzweilig. Die ersten Stunden des Mittagsflugs verbrachten wir mit Essen und dem Kennenlernen des Onboard Unterhaltungssystems, dann die letzten Stunden vergingen eigentlich relativ schnell. Wir saßen diesmal alle mit Sichtkontakt zueinander und konnten den Getränkeservice für uns gegenseitig aktivieren damit wir genügend Flüssigkeit während des langen Flugs zu uns nehmen konnten.

Ankunft in Hanoi

Sehr pünktlich nach Flugplan um 06:00 Uhr flogen wir über Hanoi und landet pünktlich um 6:05 Uhr. Es dauerte dann noch zirka eine Stunde, bis wir die Zollabfertigung erledigt hatten und wir alle am Gepäckband wieder zusammenfanden. Kurz nach dem Ausgang des Ankunftsterminals stand auch schon Chau, unser Reiseleiter, winkte mit dem blauen Eberhard Reiseschild. Wir hatten also eine schnelle und problemlose Einreise nach Vietnam. Nun fuhren wir morgens um 07:30 Uhr im Berufsverkehr durch Hanoi mit einigen kleinen Staus gelangten wir bis 08:15 Uhr an unser Hotel, ziemlich zentral in der Stadt. Was wir nicht so angenehm fanden, war der Regen den wir seit Ankunft in Hanoi hatten und der uns auch während der Busfahrt ständig begleitete. Da das Hotel dieses Mal keinen Early Check In anbieten konnte, da die Zimmer am Vortag weitgehend alle belegt waren, mussten wir warten, bis die Zimmerübergabe kurz nach der Mittagszeit möglich war. Wir vertrieben uns die Zeit meistens im Hotel da es draußen stark regnete machen wir erstmal ein zweites Frühstück und saßen dann in der Lobby zusammen und machten uns erstmal in der Gruppe bekannt. Nachdem Einzug in die Zimmer und eine Ruhepause von zirka 2 Stunden waren wir wieder frisch und wollten erste Erkundigungen in der Stadt unternehmen, wofür wir zu Fuß in das französische Viertel marschierten am Schildkrötensee vorbei und schließlich am Rande der Altstadt in einem netten Café einen Kokoskaffe uns schmecken ließen. Der dreistündige Spaziergang hat uns sehr gut getan ein frischer Wind und kalte Brise half uns wach zu bleiben und unseren Jet Leck zu verarbeiten.
Wir kamen gerade rechtzeitig zum Hotel zurück, wo auch schon Chau, unser Reiseleiter wartete und wir mit ihm und dem Bus zum Abendessen in ein nettes Lokale der Altstadt fuhren. Das Willkommens Dinner an diesem Abend hat allen sehr gut geschmeckt und der Beginn in die vietnamesische Küche lässt noch viel schmackhaftes erwarten. An diesem Abend sind alle doch sehr zeitig auf die Zimmer und vermutlich in die Betten gefallen, denn nun forderte die Zeitverschiebung und die Müdigkeit ihre Beachtung.

Kennenlernen der Hauptstadt Vietnams

Nach einer erholsamen Nacht und einem vielseitigen Frühstücksbuffet, mit Europäischen Gebäck und asiatischem Reis und Suppen Gerichten, waren wir gestärkt für die Besichtigung von Hanoi.
Als Erstes gehen wir zum Literaturtempel und der kaiserlichen Akademie, das Wissens Zentrum der Ly Dynastie. In der kaiserlichen Akademie wurden in regelmäßigen Abständen die Prüfungen abgenommen, für die Anwärter der kaiserlichen Verwaltungslaufbahn. Die Anforderungen an die Anwärter waren stark an die Regeln des Konfuzius angepasst. Man wollte sichergehen, dass die Entscheidungen die im Namen des Kaisers das Volk verwalten, im Sinne von Konfuzius getroffen werden. Jeder Absolvent wurde in die Tafeln des jeweiligen Jahres eingetragen und somit dokumentiert, dass er das Examen bestanden hat und somit im Dienst des Kaisers eingetreten ist. Diese Jahrestafeln sind jeweils auf dem Rücken von Schildkröten platziert, deren Kopfform und Ausstrahlung mal hoffnungsvoll oder mal deprimiert dargestellt ist. Hoffnungsvoll mit hoch gestrecktem Kopf und kräftigem Körper und deprimiert in Jahren wo ist im Kaiserreich schlecht ging, dann mit abgemagertem Körper und zurückgezogenen, gesenktem Kopf.
Ein spektakulärer Ort ist der Besuch der Eisenbahnschienen. Hier kommt der Langstreckenzug von Saigon mehrmals die Woche an, und erreicht seine Endstation in Hanai im Bahnhof nach einer Strecke von 1600 Kilometern. Dieser Zug wurde ursprünglich während der französischen Kolonialzeit gebaut, und erfreut sich auch heute noch der Beliebtheit von Touristen. Und hier in Hanoi wurden in der nachfolgenden Zeit die Häuser immer dichter an die Schiene gebaut so dass der Zwischenraum zwischen Häuserwände und dem Zug nicht mehr als ein knapper Meter ist. Auf diesem kleinen Zwischenraum haben sich in einer endlosen Reihe Cafés angesiedelt die Gäste bewirten die neugierig sind den Zug aus nächster Nähe zu betrachten. Hier saßen wir, tranken einen typischen Eierkaffee und warten auf den Zug. Mit etwas Verspätung kündigte er sich schlussendlich mit einem lauten Pfiff an, worauf in den Cafés, entlang der Schiene schleunigst alle Tische zusammengeklappt und auf die Erde gelegt wurden und alle Besucher sich eng an die Wand drücken mussten. Und schon näherte sich der Zug und wurde in der Wahrnehmung immer mächtiger und immer breiter je näher er auf uns zukam. Schlussendlich war wirklich nur noch ein kleiner Spalt zwischen unseren Oberkörpern und dem vorbeifahrenden Zug. Beim Fotografieren musste man aufpassen das war man nicht mit den Ellbogen am vorbeifahrenden Zug anstößt. Wirklich ein spannendes und spektakuläres Erlebnis.
Nach diesem Spektakel wollten wir eigentlich zum Mausoleum von Ho Chi Minh gehen, jedoch wurden wir nicht eingelassen, wegen einem Staatsbesuch des neuseeländischen Präsidenten. Auch die Ein-Säulen Pagode konnten wir nicht besuchen, denn auch dieser Komplex war gesperrt. Nun das ist Pech, aber wir konnten es nicht ändern, deshalb entschlossen wir uns kurzfristig einen kunsthandwerklichen Besuch zu machen und bei der Produktion von Lackbildern zuzuschauen und eventuell eines dieser hervorragenden Kunstwerke als Andenken mit nach Hause zu nehmen.
Direkt danach stiegen wir wieder ins Kulturprogramm ein und besuchten die Christuskirche von Hanoi und das gegenüberliegende buddhistische Gründungszentrum. Die Lage dieser beiden Glaubensstädte entspricht so ganz den flexiblen Umgang der Vietnamesen mit den Religionen. Jeder kann nach seinem Belieben, seiner Religion nachgehen und niemand wird versuchen den anderen zu belehren.
Der letzte kulturelle Höhepunkt dieses Tages ist der Besuch des Wasserpuppen Theaters. Eine Tradition, die in Nordvietnam von den Reisbauern erfunden wurde, die bei Regenzeit sich die Zeit mit Puppen spielen in den Reisfeldern vertrieben. Dabei werden die Puppen über Stäbe, die unsichtbar im Wasser liegen, angetrieben und es werden Szenen des täglichen Bauernlebens oder typische Geschichten der vietnamesischen Kultur dargestellt.
Nach diesem langen und spannenden Tag haben wir uns ein schönes Abendessen verdient und gehen direkt in eines der Lokale in der Altstadt und erfreuen uns an dem mehrgängigen abwechslungsreichen Menü.

In der Ha Long Bucht

Heute Morgen war Kofferpacken angesagt und schon um 07:45 Uhr machen wir uns mit dem Bus auf den Weg in Richtung der Halong Bucht. Hier haben wir für die nächsten 2 Tage den Aufenthalt auf einem Kreuzfahrtschiff gebucht und wollen damit tief in die Bucht mit ihren spektakulären Karstfelsen eindringen. Nach einer vierstündigen Fahrt und 2 Zwischenstopps in einer Seidenproduktion und einer Zuchtperlen Fabrikation kamen wir schließlich an der Bucht an. Wir konnten nicht direkt auf unser Schiff gelangen, sondern mussten erst eine halbe Stunde mit dem Speedboot zum Anlegeplatz unseres Kreuzfahrtschiffes gebracht werden. Ein schönes modernes Schiff wartete vor Anker in der Bucht auf uns. Wir legten an, stiegen ein und wurden auch fix auf die Kabinen eingecheckt. Dann folgte ein leckere Capitains Lunch, ein Buffet mit vielfältigen Speisen, Seefood, Fisch und Fleich, Haifischsuppe und delikate Nachspeisen. Während dem Genuss dieses Buffets fuhren wir immer weiter in die Bucht hinaus, vorbei an den bizarren Felsformationen und nach circa 2 Stunden konnten wir umsteigen auf ein kleines Tenderboot, das uns auf einen kleinen Sandstrand brachte von wo aus wir in Kanus umsteigen konnten um die Bucht und einige der Felsen ganz nah zu erkunden. Auch zu Fuß war es interessant, bei Ebbe, entlang an dem schmalen Felsgürtel zu laufen, der sich unterhalb der hochragende Wand schlängelte, den Blick in die Tiefen der ausgewaschenen Höhlen zu werfen die sich an der Wasseroberfläche gebildet haben und auch ständig noch immer weiter ausgewaschen werden. Mehrere Meter hoch ist hier die Felswand dicht mit Muscheln bewachsen, scharfkantig so dass es unmöglich wäre hier barfuß zu laufen.
Nach diesem interessanten Ausflug werden wir wieder zurück zu unserem Kreuzfahrtschiff gebracht, entspannten noch etwas ein Deck, die Sonne begann sich langsam unterzugehen und am frühen Abend nahmen wir an einem vietnamesischen Kochkurs teil. Selbst von uns gefüllte Frühlingsrollen, gewickelt und frittiert und dann schließlich mit Genuss verkostet, war gleichzeitig unsere Vorspeise für das Abendessen. Das Abendessen war ausnahmsweise ein sehr leckeres europäisches Menü serviert in 5 Gängen mit sehr feiner Zubereitung. Hierzu musste einfach ein Glas Wein getrunken werden.
Wer nach diesem Abendessen wieder etwas aktiv sein wollte, beteiligte sich bei dem Versuch Tintenfische, Sepias mit der Angel zu fangen, die nachtaktiv unter Wasser auf die hellen Scheinwerfer des Schiffs reagieren und dann schlussendlich mit viel Glück an der Angel anbeißen. Nach anfänglichem Misserfolg unter Beachtung einer Vielzahl laut scherzender Gäste, die sich alsbald von dem Geschehen abwandten und dadurch dafür sorgten, dass mit der einkehrenden Ruhe, die Sepias dann doch noch anbissen und 3 Stück gefangen werden konnten.
Während die ambitionierten Angler sich den Sepias zuwandern, vergnügten sich die anderen bei Karaoke und Tanz auf dem Sonnendeck. Es war eine warme Nacht und so hatten alle Spaß nach ihrer Fasson.

Die trockene Ha Long Bucht

Am nächsten Morgen konnte man den Tag schon früh beginnen. Schon um 06:30 Uhr haben einige der Gäste auf dem Oberdeck eine Tai Chi Stunde absolviert, bevor sie sich dem ersten Frühstück zu wanden. Weitere Aktivitäten war nochmal Kanu fahren, oder vom Deck aus die Landschaft zu betrachten und sich nach dem Räumen der Kabinen auf das anstehende Brunch zu konzentrieren. Während dem Brunch kehrten wir durch die Bucht zurück zu unserem Ausgangspunkt, und verließen Mithilfe des Tenderboots am späten Vormittag das Schiff und kehrten zurück zu unserem Bus. Dieser brachte uns in das, südlich von Hanoi gelegene, Karstgebirge, das bekannt ist als die "trockene Ha Lang Bucht". Auf der Fahrt zum River Dày kommen wir durch eine Gegend, die von der Zementproduktion dominiert ist. Das Karstgestein eignet sich hervorragend für die Produktion von Zement. Die hier angesiedelten „Zementbarone“ zeigen ihren Reichtum mit mächtigen Bauwerken, die sie für sich und ihre Familien erstellt haben im Stil der Schlösser der europäischen Könige. Die Designelemente der Fassaden an den Gebäuden, wurden schlichtweg aus Zementformen gegossen und kopieren die barocken und romanischen Reliefs der klassischen Baumeister. Diese Märchenschlösser grenzen direkt an die armseligen Hütten und Werkstätten der normalen Menschen, und stellen in sehr deutlicher Form dar, welcher große Kontrast zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft Vietnams existiert.
Nun wir kamen in der Zwischenzeit an dem Fluss bei den Bauern an, die hier mit ihren flachen Booten die Felder bestellen, und die Ernte heimfahren. Und seit einigen Jahren hier eine zusätzliche Einnahmequelle erschlossen haben, indem sie Touristen den Fluss entlang durch das Karstgebirge rudern, hindurch durch ausgewaschene Höhlen und vorbei ein Affen die hoch in den Felsen neugierig herunterschauen.
Nach dieser Ruderboottour fahren wir noch ein Stück zu unserem heutigen Hotel, dass in einen weitläufigen Resort, mit einem großzügigen Park und vielen einzelnen Bungalows liegt. Wir beziehen unsere Bungalows, genießen die großzügigen Zimmer und treffen uns nach kurzen Spaziergängen durch den Park zum Abendessen im Organic Restaurant und lassen hier den Abend ausklingen.

Bergregion Mai Chau

Heute ist die Bergregion Mai Chau unser Ziel. Über kleine Landstraßen kommen wir nur langsam voran, es dauerte zirka 4 Stunden bis wir in der Region ankommen, wo wir uns gleich zu Fuß aufmachen einen Eindruck von den 4 Bergdörfer zu bekommen die hier das Hochtal besiedelt haben. Unser Eindruck ist, dass das Leben des Dorfes wesentlich besser organisiert und sauberer abläuft wie in manch größerer Stadt die wir gesehen haben. Eine homogene Dorfgemeinschaft kleinen Lokalen, Werkstätten mit Webstühlen und einzelne Hotels. Das einzige große Hotel ist das EcoLodge Hotel, deren Gäste sich gerne mit dem Fahrrad durch die Dörfer bewegen. Die Dörfer sind umgeben mit kleinen Parzellen von Reisfeldern, in denen die Bauern den Reis komplett von Hand ausbauen. Sonst gibt es typische Bauerngarten und kleine Bananen Ansammlungen, all das was man so als Selbstversorger braucht kann man hier finden. Nach unserem Spaziergang nehmen wir noch ein gemeinsames Essen in einem der lokalen Restaurants, was uns außerordentlich gut schmeckt.
Danach setzen wir unsere Reise mit dem Bus noch etwas fort, bis wir auf einer kleinen Halbinsel, die in den sogenannten schwarzen Fluss hineinragt, an deren vorderster Spitze das Hotel Hideaway liegt und dort werden wir einchecken. Die letzten 500 Meter zum Hotel ist eine sehr kleine Straße, die sich abenteuerlich durch die Landschaft schlängelt und steile Hügel hat womit der Busfahrer zu kämpfen hatte.
Schließlich kommen wir auf einem kleinen Parkplatz an, lassen unser Gepäck mit einem Kleintransporter zum Hotel bringen und wir schlendern zur Rezeption, bekommen unsere Schlüssel und gehen danach gleich auf unsere Zimmer. Wir haben mittlerweile Temperaturen fast 28 Grad und diese Temperaturen treiben uns zum Swimmingpool der schön, mit einem Blick auf den schwarzen Fluss, gelegen ist und sehr kühles erfrischendes, sauberes Wasser hat. Das war genau das, was wir uns gewünscht hatten. Jetzt noch einen kleinen Drink an der Poolbar, bevor wir uns fertig machen für das Abendessen. Nach dem Abendessen werden wir überrascht mit einer schönen Tanz Vorführung der lokalen Bevölkerung, die es doch tatsächlich schaffen und Gäste mit in den Tanz einzubeziehen. Nach etwas Anfangsschwierigkeiten konnten wir dann doch die einfachen Schritte der Tänzer nachmachen und mehr oder weniger elegant über die Bambus Stangen tänzeln.

Heute wechseln wir nach Zentral Vietnam

Heute ist schon der letzte Tag in Nordvietnam. Die Bergregion Mai Chau hat eigentlich noch viel mehr zu bieten, z.B. Wandern und in die Natur eintauchen, aber dazu fehlt uns einfach auf dieser Reise die Zeit, schließlich wollen wir ganz Vietnam kennenlernen.
Deshalb treten wir heute die Rückreise nach Hanoi an, zurück zum Flughafen von wo aus wir nach Zentralvietnam fliegen. Wir steigen oben auf der Passhöhe aus, nachdem wir das Tal von Mai Chau verlassen haben, schauen uns nochmal die unten liegenden, parzellierten Reisfelder und die üppig grün bewachsenen Felswände an, es ist ein friedliches Tal, wo man meint hier ist die Welt in Balance. Eine schöne Unterbrechung der langen Fahrt ist ein Stopp im Rosengarten. Hier hat ein begeisterter Botaniker seinen Garten erweitert um eine kleine Raststätte mit Restaurant. Im Garten wachsen Bäume mit den Jakobsfrüchten, Mangos und Grapefruits, auch Blumen sieht man in großer Zahl und darunter eben auch viele Rosen. Da die Rosen aber nur relativ kurz blühen, hier in Vietnam hat der pfiffige Botaniker künstliche Rosenblüten an die Stauden geheftet, somit ist fast das ganze Jahr im Garten eine Blütenpracht zu bestaunen. Wir erkennen den Fake, aber irgendwie sitzt man doch ganz gemütlich in dem Garten kann einen Kaffee trinken und im Garten spazieren gehen.
Jetzt haben wir noch circa eineinhalb Stunden Fahrzeit vor uns und wir hoffen, dass kein Stau bei der Durchfahrt durch Hanoi uns ausbremst. Wir kommen dann pünktlich um 15:00 Uhr schon am Flughafen an und haben genügend Zeit den Check in durchzuführen und entspannt auf den Abflug zu warten. Erstaunlicherweise gibt es hier eine hervorragende Pho Nudelsuppe, die jedes Mal frisch mit der lang gekochten Fleischbrühe aufgegossen wird.
Der Flug startet pünktlich und ebenso pünktlich kommen wir in Da Nang an. Unser Reiseleiter und auch der Busfahrer erwarten uns schon. Bei Nacht fahren wir in südliche Richtung bis in die kleine Stadt Hoi An erreichen, wo sich unser Hotel befindet. Aber noch bevor wir ins Hotel fahren, besuchen wir erst noch ein Restaurant in der Altstadt, denn die lange Reise hat uns hungrig gemacht. Die Gassen der Altstadt sind zu eng wir können mit dem Bus nicht hinfahren, deswegen parken wir auf der anderen Seite des Kanals und setze mit der Fähre über den Fluss und können dann zu Fuß in unser Restaurant gelangen. Ein wunderschönes Restaurant das weitgehend aus alten Balken von abgerissenen Häusern aufgebaut ist, herrlich dekoriert mit einer kleinen Dschunke im Eingangsbereich. Wir werden schon erwartet und können uns bald durch ein 7 gängiges Menü verwöhnen lassen. Sehr schnell stellen wir fest das sich hier des Kochen und die Zubereitung der Speisen sich vom Norden unterscheiden. Wir sind der Meinung hier wird wesentlich fantasiereicher gekocht, viel mit Nudeln anstatt mit Reispapier, sehr interessante Salate mit Mango und weiteren Gemüse. Teils werden Speisen von uns auf kleine Tortilla Fladen gelegt, gerollt und so verspeist. Es ist eine sehr schöne Abwechslung.
Die ganze Stimmung hier im Ort ist sehr entspannt, fröhlich und sicher auch etwas von dem warmen Wetter bei 28 Grad beeinflusst.
Nach dem Essen verlassen wir die Altstadt, diesmal in kleinen Elektrotransportern, die klein genug sind sich durch die engen Gassen zu schlängeln. Dann am Ortsrand steigen wir wieder in unseren Bus, fahre zum Hotel und beziehen unsere Zimmer.

Ein Tag in Hoi An

Nachdem wir gestern Abend so positiv überrascht waren von der kleinen Stadt Hoi An, sind wir unheimlich neugierig, heute mehr von der Stadt kennenzulernen. Um 09:00 Uhr nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg erstmal die Stadt vom Coco Nut River aus anzuschauen. Wir steigen alle in die kleinen typischen Boote, die Korbboote sind kreisrunde geflochtene Körbe, zirka 2 Meter im Durchmesser, in der Mitte eine Sitzbank und innen abgedichtet mit einer harzigen Masse. Diese Korbboote sind sehr typisch hier in Hoi An, damit bewegen sich die Leute auf dem Fluss ganz dicht in die Wasserkokos Pflanzen hinein, um zwischen den Pflanzen Fische oder Krebse zu fangen. Etwas weiter zur Flussmitte haben sie dort Netze ausgelegt, im flachen Wasser, indem sich Fische verfangen die später eingeholt werden. Unsere Bootsführer hatten sehr viel Spaß mit uns, teilweise bewegen sie die Boote wie Schaukeln und im Hintergrund klingt kräftige stimmungsvolle Musik, es scheint die Leute haben hier schon am frühen Morgen gute Laune.
Danach gehen wir etwas weiter in die Altstadt hinein, und besuchen eine Schneider Werkstatt. Einige Gäste wünschten sich maßgefertigte Kleidung anfertigen zu lassen. Schnell hatten wir verstanden wie man sich hier die Modelle aussucht und sie kombiniert mit den Stoffen die einem gefallen, mit flinke Hand nehmen sie Maß ergänzen noch ihre Aufzeichnungen mit Fotoaufnahmen und schon sind alle Informationen für einen Anzug, ein Hemd oder eine Hose registriert. Wenn man es ganz eilig hat, dann bekommt man seine Kleidungsstücke noch am selben Tag aber wir lassen uns ein bisschen Zeit und vereinbaren dass zum Frühstück im Hotel die fertigen Stücke angeliefert werden.
Nachdem jetzt die wichtigsten Einkäufe gemacht sind, können wir uns noch ein bisschen den kulturellen Dinge in der Stadt zu wenden. Wir besuchen ein altes Wohnhaus das mittlerweile zum Weltkulturerbe ernannt wurde, da es noch weitgehend ursprünglich erhalten ist, zeigt es wie man früher in der alten Handelsstadt gelebt hat. Sehr imposant ist auch die japanische Brücke, über die man früher in das japanische Handelsviertel gelangen konnte. Auch diese Brücke hat den Status Weltkulturerbe. Es ist schon sehr eindrucksvoll diese gut erhaltenen Gebäude zu betrachten, aber auch die dazwischenliegenden Gassen mit all den Händlern und Boutiquen reizen zum Hängen bleiben und zum Einkaufen. So erledigen wir noch die letzte kulturelle Besichtigung, und besuchen die die chinesische Versammlungshalle. Danach können die einen noch shoppen gehen und ein anderer Teil entscheidet sich auf die andere Seite der Stadt zu fahren, wieder mit den Elektro Cars, und zum Strand zu gehen. Als wir uns am Abend wieder alle treffen sind alle sehr zufrieden und jeder hatte einen nach seinem Geschmack einen schönen Nachmittag.
Mal wieder ein interessantes Abendessen, mitten in der Altstadt, können wir hier genießen und am Abend erleben wir wie sich die Stadt in eine bunte Lichterlandschaft verwandelt hat. Überall hängen bunde Lampions in Gruppen schön dekoriert und schmücken die komplette Stadt. Auf dem Fluss fahren kleine Boote mit Lampions geschmückt, die Menschen schwimmende Kerzen in den Fluss und schicken sie mit kleinen Schiffchen und persönlichen Wünschen auf die Reise. Auch wir setzen Schiffchen mit guten Wünschen ins Wasser und sind von der magischen Atmosphäre in der Stadt ein wenig angesteckt.
Nachdem wir im großen Bogen die Stadt durchstreift haben und eigentlich die ganze Nacht noch durchfeiern könnten, sind wir doch zum Hotel zurückgekehrt und versammeln uns nochmal an der Poolbar für einen letzten Trink, um die vielen Eindrücke dieses schönen Tages untereinander auszutauschen.

Auf dem Weg in die Kaiserstadt Hue

Heute müssen wir das Hotel und die Stadt Hoi An schon wieder verlassen, aber sie bleibt sicher auf unserer Erinnerungsliste, um irgendwann mal wieder hierher zu kommen.
Wir verlassen die Stadt und fahren in nördliche Richtung und schon nach circa 45 Minuten machen wir einen Halt bei den Marmorbergen. Diese Berge sind eine Gedenkstätte für Gläubige Buddhisten und Hinduisten in gleichem Maße. Hat man die zirka 60 Meter hohen Berge erklommen dann tun sich dicht getränkt mehrere Tempel und heilige Höhlen auf. Über verwinkelte Wege kommt man zu abgelegenen Höhen in deren Kammern Buddha Statuen platziert und Opferstätten bereitstehen. Es ist ungeheuer spannend was man in den vielen Höhlen alles entdecken kann wir nehmen uns 2 Stunden Zeit, um die ganze Anlage zu erkunden, und am Ende haben wir Mühe wieder an unseren Treffpunkt zurückzufinden, bei all den verwinkelten Wegen und Höhlen.
Wir setzen die Fahrt fort Richtung Wolkenpass über enge Kehren schlängeln wir uns die fast 1000 Meter in die Höhe und oben auf der Passhöhe entdecken wir ein heiliges Tor und eine Wandelhalle erbaut von der ehemaligen Nguyen Dynastie im 19. Jahrhundert. Später haben an diesem strategischen Ort die Kriegsparteien der Franzosen und Amerikaner Bunker angelegt, um hier diese Stellung zu verteidigen. Es ist mittlerweile eine Gedenkstätte nicht nur an die königliche Dynastie sondern auch an die Kriegszeiten die Vietnam erleiden musste.
Nachdem wir die Fahrt wieder fortsetzen und uns den Pass Richtung Norden nach unten schlängeln kommen wir bald in dem kleinen Städtchen An Cu an, das vorwiegend von der Austernzucht lebt. Die ganze Bucht im Wasser ist bestückt mit Pfählen, an denen Mopedreifen befestigt sind, so dass sich daran unter Wasser kleine Austernmuscheln ansiedeln können. In einigen Jahren, wenn sie groß genug gewachsen sind werden diese Reifen aus dem Wasser genommen und die Austern geerntet. Hier kann man in den Restaurants auch fangfrische Austern genießen und wir nutzen die Gelegenheit für unsere Mittagspause.
Unseren nächsten Stopp machen wir nach circa einer Stunde in Hue, der alten Kaiserstadt, dort besuchen wir noch vor dem Einchecken im Hotel, die Pagode "der jungen Frau" Chua Thien Mu. Just in diesem Moment, wo wir in der Pagode ankommen, beginnen die Mönche mit einer Gebetsstunde. Durch lautes Glockengeläute wird die Gebetsstunde angekündigt, sitzen circa 15 Personen im Gebetsraum, wiederholen in monotoner Weise ihre Texte und üben sich in Konzentration und Meditation. Auch 2 Kinder befinden sich unter den Betenden, die einen einjährigen Aufenthalt in dem Kloster verbringen um die Lehren der Buddhisten lernen.
Dieses Kloster ist ein Zentrum des buddhistischen Glaubens in Hoe, von hier hat sich im Jahre 1963 ein Mönch mit seinem Auto auf dem Weg nach Saigon gemacht, mit dem Ziel sich in der Stadt öffentlich zu verbrennen. Damit wollte er seinen starken Protest und die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenken, dass der damalige Kaiser die buddhistische Glaubensgemeinschaft unterdrückt und keine freie Lehre mehr zulässt. Diese dramatische Aktion hat damals eine größere Protestbewegung in Gang gesetzt. Im Andenken an diese Aktion, wird heute das Auto, mit dem der Mönche die Fahrt nach Saigon angetreten hat an diesem Ort gezeigt.

Heißer Tag beim Kaiser

Nach einer entspannten Nacht in einem erstklassigen Hotel sind alle ausgeruht und stehen bereit die Stadt Hue kennenzulernen. Gleich um 09:00 Uhr am Vormittag wollen wir die große Markthalle besuchen. Das ist der Ort wo alle Gaststätten Restaurants und auch Familien ihre Nahrungsmittel für den Tag einkaufen, entsprechend viel Aktivität ist schon am Morgen auf diesem Markt. Alle Boxen, alle Stände der Verkäufer sind prall gefüllt mit Lebensmitteln, an den meisten werden die Lebensmittel noch teilweise vorverarbeitet, das heißt das Gemüse wird geputzt und geschnitten, das Fleisch wird in passende Stücke gehauen und an den anderen Ständen werden große Töpfe mit Suppe vorbereitet die dann in Kanistern abgefüllt verkauft werden. Hier kann man erleben, wie die Stadt Hue mit Lebensmittel für den Tag versorgt wird.
Nebenbei erhält man hier eine Lektion, eine Einweisung in die Vielzahl der Lebensmittel Vietnams. Nach diesem Ausflug in das reale Leben wenden wir uns wieder der Vergangenheit zu, in die Zeit des 19.Jh. Und stell uns das Leben vor wie es im Kaiserhof, in der verbotenen Stadt, im Anwesen der Kaiserin Mutter, oder im Harem statt fand, in dem über 140 Konkubinen lebten, betreut und bewacht von einer großen Zahl Eunuchen. Dieses große Areal der Kaiserstadt, mit einer quadratischen Grundfläche die 1,6 Kilometern Länge und Breite misst, war ein geschlossener Bereich in dem ausschließlich die Kaiserfamilie mit ihren Angestellten lebten. Die Welt außerhalb dieser Mauern kannten nur wenigste Familienmitglieder.
Für diese Jahreszeit haben wir heute ungewöhnlich hohe Temperaturen 34 Grad im Schatten, das sind wir im März noch nicht gewöhnt. Deshalb entscheiden wir uns, die weiten Strecken auf dem Areal mit 4 Elektrowagen zurück zu legen. Über 3 Stunden bewegen wir uns in dieser Kaiserstadt und wir könnten noch viel länger hier verweilen und weitere interessante Dinge entdecken, aber die Temperatur zwingt uns diesen Besuch heute kurz zu halten. Wir schlüpfen wieder in unseren Bus und genießen die Klimaanlage, während wir zur kaiserlichen Grabstätte fahren. Auch diese Parkanlage hat erstaunlich große Ausmaße. Neben dem Mausoleum des Kaisers, befindet sich eine Sommerresidenz, die der Kaiser zu Lebzeiten gerne benutzt hat. Neben der großen Grabstätte des Kaisers befindet sich eine kleinere für seine Ehefrau die Kaiserin. Dieses Grabmal der Kaiserdynastie Ngyuen, musste bewahrt werden vor der Plünderung eventueller später regierender Kaiserfamilien. Deswegen hat der Kaiser angeordnet das seine Grabstätte unbekannt bleibt, nur dass sie irgendwo auf diesem Gelände seinen Leichnam versteckt haben und die Gedenkstätten oberirdisch an ihn erinnern.
Nun machen wir noch einen kurzen Abstecher mit dem Bus zu dem großen Markt der Räucherstäbchen, durch diese hohe Anzahl von Räucherstäbchen wird einem bewusst wie hoch der Bedarf an diesem Glaubensutensil in der ganzen Stadt ist. Auch wir kaufen einige dieser Räucherstäbchen als Andenken oder für zu Hause um unsere ganz privaten Gebetsecken damit zu schmücken.
Nun ist aber unsere Energie und unsere Resistenz gegen die Hitze aufgebraucht, wir kehren zurück ins Hotel schlüpfen in die schützende Klimaanlage oder in den kühlen Pool und erholen uns von diesem Tagesprogramm. Am Abend wollen wir alle wieder fit sein, denn wir erwarten ein Kaiserdinner, in kaiserlichen Gewändern und an schön gedeckten Tafeln, in ansprechenden Räumlichkeiten und Atmosphäre. Selbst der Kaiser und seien Gemahlin die Kaiserin sind unter uns anwesend, und begleiten den Abend. Es war ein sehr schönes Abendessen mit Stiel und viel Spaß und ein Ehepaar von uns durften für diesen Abend das Leben als Kaiserpaar erfühlen.

Einb Tag in Ho Chi Mingh City

Heute Morgen regnet es, als wir sehr zeitig zum Flughafen fahren. Die Mopedfahrer haben wieder ihre Plastikponcho übergezogen und meist schlüpft der Beifahrer noch von hinten unter den Poncho vom Fahrer.
Unser Flug geht heute von Hue nach Ho Ci Minh City, dem ehemaligen Saigon, in den Süden von Vietnam. Gleich nach der Landung teilen wir unsere Reisegruppe, für den heutigen Tag in 2 Gruppen auf. Ein Teil möchte gerne die Cu Chi Tunnel besuchen und der restliche Teil der Gruppe macht eine Stadtrundfahrt in Ho Ci Minh. Zusammen mit unserem Reiseführer Thron gehen wir erstmal in das Hauptpostamt, das ursprünglich von den Franzosen erbaut wurde, und werfen hier einige Postkarten in den Briefkasten ein. Ja hier werden immer noch gerne altmodische Postkarten auf die Reise gebracht, versehen mit dem traditionellen Stempel von Saigon, die dann circa 4 Wochen später in Deutschland ankommen. Danach fahren wir am Staatstheater vorbei und machen den nächsten Stopp beim Finance Tower. Von diesem Aussichtspunkt hat man einen wunderbaren Überblick über die gesamte Stadt, man sieht den Saigon Fluss sich durch die Stadt schlängeln an dem sich die hohen Wolkenkratzer der Reihe nach aufreihen. In einem der Street Food Restaurants können wir uns noch eine vietnamesische Nudelsuppe gönnen. Danach geht es in den Stadtteil Chinatown, wir bummeln durch die Blumenstraße, wo heute besonders viel los ist. Denn in 2 Tagen ist der internationale Weltfrauentag, der hier in Vietnam ausführlich gefeiert wird, zu diesem Zweck werden hier unzählige Mengen von Blumensträußen gebunden, zurechtgeschnitten und schön an der Straße auf drapiert. Die nächste Straße, die wir besuchen hat sich den medizinischen Heilkräutern zugewandt, in der Medizin Straße gibt es die alte chinesische Medizin. In großen Säcken kann man hier allerhand Kräuter, getrocknete Bananenblühten, Zimtstangen und vieles mehr kaufen. In der chinesischen Medizin gibt es für jede Beschwerde ein Kraut das Linderung verschafft. Zum Abschluss gehen wir noch in die 10.000 Buddha Pagode, die von der Stadt vor ca. 30 Jahren erbaut wurde und heute dazu dient den Verstorbenen von Saigon einen Andenken Platz für 49 Tage bereitzustellen. Danach kommen die Andenken Tafeln wieder nach Hause in den heimischen Altar. Diese Pagode ist in einem dreistöckigen Haus untergebracht und über und über mit kleinen Buddhas und großen Buddhas geschmückt und die Angehörigen der Verstorbenen suchen hier die Nähe zu ihren Ahnen. Wie überall in der buddhistischen Welt kann man als Besucher diese Gebetsstätten besuchen und mischt sich mit etwas Unbehagen zwischen die Gläubigen.
Nach dieser halbtägigen Stadtrundfahrt gehen wir nun endlich zu unserem Hotel und beziehen unsere Zimmer. Die Temperaturen in Saigon sind deutlich über 35 Grad und die Sonne scheint kräftig. Am Abend ist es etwas kühler geworden und wir gehen auf das Restaurant Schiff „la Perla“. Das liegt auf dem Singapore River und fährt uns durch die Stadt, vorbei an der bunt beleuchteten Stadtkulisse und währenddessen genießen wir ein vielfältiges abwechslungsreiches Abendessen.

Unterwegs im Mekong Delta

Heute verlassen wir die große Stadt Ho Chi Mingh schon wieder und fahren ins Mekong Delta. Im Delta teilt sich der Fluss in 4 Hauptarme, bevor er im Südchinesischen Meer mündet. Wir fahren zum oberen Arm des Mekongs, steigen dann auf kleine Boote und schlängeln uns durch die Seitenkanäle bis vor zum mittleren Mekong. Erst können wir ein Stück mit einem großen Boot, mit zirka 30 Sitzen, zurücklegen, dann werden die Seitenarme so schmal, dass wir auf Ruderboote umsteigen und direkt durch die Dörfer der Einwohner des Mekong Deltas hindurch rudern, auf kleinen Seitenarmen nicht breiter wie 3 Meter. Die Einblicke, die wir dabei haben in die Hinterhöfe und in die Gärten sind einmalig. Man sieht, dass die Bewohner dieser Dörfer ständig ihren Wasserschutz verbessern, um bei der nächsten Regenzeit bei Hochwasser kleine Dämme funktionsfähig zu haben. Als wir dann beim Mittleren Mecum ankommen, ist der Fluss wieder breit genug, dass wir auf ein schnelleres Boot umsteigen können. Wir fahren dann den Strom aufwärts bis zu einer Kleinen Fabrikation, die heute noch traditionell Reispapier, Puffreis und Bonbons herstellt. All diese Arbeiten werden an kleinen Arbeitsplätzen vorgeführt und die Produkte können anschließend verkostet werden, wobei die Puffreis Teilchen und die Ingwer Bonbons uns am besten schmecken. Und weil wir als große Gruppe schon mal da sind, wird uns noch ein traditioneller Gesang präsentiert, begleitet auf alten Instrumenten, und den traditionellen Tänzen.
Zum Essen werden wir heute mit einem Fang aus dem Mekong Fluss überrascht, der Elefantenohrfisch ist ganz flach und hat kräftige lange Zähne, sieht ein bisschen aus wie Piranha.
Leicht paniert und kross gebraten kosten wir jeder einen Teil des Fisches und natürlich mit der passenden Fischsauce. Eingerollt in Reispapier und etwas Gemüse dazu, ist das eine wunderschöne Kombination. Danach setzen wir unsere Fahrt mit dem Bus fort, bis weit in den Süden, bis zum unteren Mekong Arm. Unser Hotel in Can Tho liegt direkt am Mekong. Als wir an diesem Freitagabend noch mal in die Stadt gebummelt sind, stellen wir fest das hier ein reges Nachtleben stattfindet. Schöne Lokale direkt am Fluss gelegen, und einige Meter stadteinwärts fängt ein Nachtmarkt an, sich auf viele Besucher vorzubereiten. Da fällt es einem schwer nicht das eine oder andere zu kosten, das hier direkt vor unseren Augen zubereitet wird. Can Tho ist eine kleine überschaubare Stadt, aber hat allerhand zu bieten, wir hatten Spaß bei dem nächtlichen Bummel durch die quirlige Stadt.

Ein weiterer Tag im Mekong Delta

Gleich nach dem Frühstück gehen wir auf die schwimmenden Märkte die hier nicht weit entfernt auf dem Mekong Arm abgehalten werden. Hier wird das frisch geerntete Obst und Gemüse der Bauern aus der Umgebung früh morgens mit den Schiffen angefahren und von hier auf kleinere Schiffe von Einzelhändlern oder Restaurantbesitzern umgeladen. Es ist ein regelrechter Großhandel, der hier stattfindet jeden Morgen. Wir werden mit einem Boot gefahren, das sich mitten durch die Händlerboote hindurch schlängelt. Dabei werden uns öfter Waren oder Getränke von Kleinsthändlern angeboten, die sich mit einem Enterhaken an unserem Boot festmachen und so mit gleicher Geschwindigkeit neben uns sind. Dabei werden Ananas und sonstige Früchte einfach rübergereicht. Sobald das Interesse bei uns nachlässt wird der Haken wieder gelöst und das kleine Boot dreht ab und schaut nach anderen potentiellen Käufern. Bei all diesem kreuz und quer der vielen Boote auf dem Fluss, muss man sich gerade wundern das ist nicht zu Kollisionen kommt. Wir fahren das Flussstück der schwimmenden Märkte mehrmals auf und ab, immer wieder zwischen anderen Marktschiffen hindurch, bis wir nach ca. 2 Std. abdrehen und an Land gehen. Jetzt sind wir schon wieder auf einem Markt gelandet aber diesmal auf einem Markt an Land und hier werden neben Gemüse auch Fisch und Fleisch verkauft. Nachdem wir auch hier eine kleine Besichtigung gemacht und durch die Gänge gestreift sind, setzen wir die Fahrt mit unserem Bus wieder fort.
Wir fahren am unteren Mekong Fluss entlang, flussaufwärts in nördliche Richtung. Nach einigen Stunden kommen wir bei einer großen Krokodilfarm an, die daneben auch ein florierendes Restaurant betreibt. In dem Restaurant gibt es auf Wunsch auch Gerichte mit Krokodilfleisch, aber auch für die nicht so Neugierigen, ganz normale Speisen. Doch bevor wir hier eine Mittagspause machen, schauen wir uns die Krokodilfarm ausgiebig an. Es ist eine große Schar Kinder heute anwesend die auch die Krokodilfarm besuchen, und sie haben Bambusstecken mit daran festgebunden Futter bekommen und füttern damit die Krokodile. Diese lauern bewegungslos in ihren Becken bis die Happen vor ihrem Maul nahe genug ist um ihn zu schnappen. Das geschieht dann so ruckartig, dass die Kinder am anderen Ende der Leine kräftig erschrecken und dann nochmal versuchen das Fleischstück hochzuziehen, aber meist sind die Krokodile zu schnell und haben es schon fest im Maul. Anschließend auf dem Weg zu unserem Hotel machen wir nochmal einen schönen Stopp an einem Naturschutzgebiet in den Mangroven, dort besteigen wir wieder Ruderboote und lassen uns durch die dicht bewachsene Flusslandschaft rudern, entdecken dabei sehr viele Reiher und andere Vögel und der Fluss ist wunderbar bewachsen mit Wasserrosen und Lotuspflanzen. Für einige Vögel ist das Wachstum der Pflanzen dicht genug, dass sie über das Wasser laufen können, von einem Blatt zum anderen Blatt hüpfend, immer auf der Suche nach dem nächsten Leckerbissen.

Weiterreise nach Kambodscha

Heute ist der Tag auf unserer Reise gekommen bei dem wir Vietnam verlassen. Nachdem wir innerhalb Vietnams eine Strecke von Nord nach Süd von zirka 2000 Kilometern zurückgelegt haben, sind wir nun kurz vor der Grenze nach Kambodscha angekommen. Heute werden wir über den Mekong mit dem Speed Boot über die Grenze nach Kambodscha fahren. Wir starten diesen Morgen sehr früh, es reicht gerade mal für ein kurzes Frühstück, dann geht es schon los zur Anlegestelle des Speed Boots. Am Abend zuvor haben wir schon die Unterstützung von unserem Transfer Reiseleiter gehabt, um die Passformalitäten vorzubereiten. Auch er wird uns auf dieser Reise bis Phnom Penh bekleiden und den Grenzübergang für uns organisieren. Ziemlich genau um 07:00 Uhr fahren wir mit dem Boot los, nach dem alle Koffer verstaut sind teilweise im Untergrund des Boots aber auch teilweise unter den Sitzbänken im hinteren Teil. Wir ziehen vorbei an den unzähligen Fischzuchtstationen die im Mekong links und rechts angesiedelt sind, beobachten die geschickten Fischer die auf ihren Langbooten hockend die Netze auswerfen und darauf warten, dass Sie einen erfolgreichen Fischfang machen. Und ganz beeindruckend ist es wie sie auf ihren kleinen Booten die Wellen der vorbeifahrenden Schiffe auszubalancieren, als ob es nichts Einfacheres gebe als auf dem Wasser zu stehen. Nach weniger als einer Stunde kommen wir an der vietnamesischen Grenze an, hier steigen wir alle aus und müssen in unseren Pässen die Ausreise vermerken lassen, und das Geld, die restlichen Dong, der vietnamesischen Währung können wir hier bei einer flinken "Money Maker Lady" umtauschen in die Währung von Kambodscha, in den Riel. In ihrer Handtasche und auf Ihrem Tisch stapeln sich die Geldscheine teilweise 10 Zentimeter hoch und mit atemberaubender Geschwindigkeit zählt sie die Scheine von einer Währung in die andere, hier ist einfach Vertrauen angesagt, das wird schon stimmen, was sie ausrechnet.
Dann geht es weiter zur kambodschanischen Grenze, es ist nur eine kurze Strecke, keine 5 Minuten Fahrzeit, dann ist der nächste Stopp angesagt und wir verlassen das Schiff wieder. Unser Ausreisehelfer, manche nennen ihn spaßig auch Fluchthelfer, bereitet für uns die gesamte Bürokratie und die Formulare vor, als er damit fertig ist, muss jeder von uns mit diesem Formular in seinem Pass zur Identifikation zu den Grenzbeamten. Hier wird ein Foto vom Gesicht gemacht und die Fingerabdrücke werden gescannt der Pass wird eingelesen und somit sind wir an dem Grenzübergang eindeutig identifiziert und können in Kambodscha einreisen. Eine Sonderbehandlung bekommen all diejenigen die das Alter von 65 schon überschritten haben von diesem Personenkreis möchte man keine biometrischen Daten mehr speichern, warum auch immer.

Nun geht die Reise weiter über den breiten Mekong, der die Lebensadel in der ganzen Region prägt, über den die Lebensmittel in das Land kommen oder über den alle Güter exportiert werden, hier werden die Waren von großen Lastkähnen auf kleine Transportschiffe umgeladen, die dann die Seitenarme des Mekong entlangfahren und die Waren, Lebensmittel in die kleinen Dörfer transportieren. Das Umladen geschieht ohne Hafen mitten auf dem Fluss, indem ein Kranschiff zu den beiden Schiffen dazu stößt und die Ware umlädt, ein fliegender Wechsel sozusagen, dasselbe Prinzip wie auf den schwimmenden Märkten, die wir am Tag zuvor besucht hatten, nur alles ein bisschen grösser.
Die gesamte Reise bis nach Phnom Penh dauert über 5 Stunden, es ist aber eine kurzweilige Zeit, es gibt links und rechts unsere Fahrstrecke sehr viel zu beobachten und unzählige Fotos werden von uns gemacht, um diese Eindrücke festzuhalten.
Schlussendlich erreichen wir die Peripherie der großen Stadt, die Wohnungssiedlung wird dichter, es ist mehr Industrie zu erkennen und bald sind wir am Anlegepunkt für unser Schiff. Wir steigen aus, bald über eine steile bewegliche Rampe hoch auf das Niveau der eingrenzenden Straße. Heute ist auf dem Mekong niedriger Wasserstand, deswegen ist die Steigung dieser Rampe heute extrem steil. Wir sind froh, dass wir als Touristen hier überall Unterstützung bekommen und somit müssen wir nicht unsere Koffer selbst diesen steilen langen Weg, bei einer Temperatur von circa 38 Grad nach oben transportieren, sondern sehr gerne übernehmen das für uns Kofferträger, die sich danach durch einen angemessenen Lohn entschädigen lassen. Unsere Reiseleitung für Phnom Penh, Frau Pahl erwartet uns schon am Pier, sie unterstützt uns beim Verhandeln mit den Gepäckträgern und führt uns dann zu dem bereitstehenden Bus, mit dem wir erstmal in unser Hotel fahren. Eine kleine Gruppe hat noch nicht genug Aktivität von diesem Tag und mach dich nochmal auf den Weg die nähere Umgebung des Hotels kennenzulernen. Die andern genießen das schöne luxuriöse Hotel, den Pool und die Möglichkeit Wäsche zu waschen, bevor wir gemeinsam zum Abendessen gehen. Die Küche Kambodschas ist deutlich unterschiedlich zu der Art des Kochens in Vietnam, nicht nur dass man hier keine Stäbchen zum Essen verwendet, was unsere Nahrungsaufnahme deutlich vereinfacht, sondern die Art der Zubereitung ist hier eher typisch thailändisch oder an die Küche von Laos angelehnt. Also wir werden uns mit dieser Küche für die nächsten Tage anfreunden können, es hat alles sehr lecker geschmeckt und das Ambiente des Lokals, direkt gelegen am Mekong, war sehr entspannend. Es war für alle ein schöner Abend und ein herzliches Willkommen hier in Kambodscha.

Unterwegs in der Hauptstadt

Heute wollen wir uns die Stadt Phnom Penh genauer anschauen. Phnom Penh ist eine moderne asiatische Stadt mit sehr vielen Hochhäusern, Hotels und Bürokomplexe, zwischen den kleineren alten Häuschen. In den Erdgeschossen der Häuser sind fast ausschließlich Geschäfte untergebracht. Entweder Restaurants oder Ladengeschäfte, aber auch erstaunlich viele Autowerkstätten. Wenn man hier ist, kann man gar nicht glauben wie arm die normale Bevölkerung in Kambodscha ist. In den letzten 10 bis 20 Jahren wurde hier kräftig investiert durch ausländische Investoren sehr viele aus China. Die Großen Fahrzeuge, die hier auf den Straßen zu sehen sind werden meist durch Regierungsbeamte gesteuert, die Zugriff zu den Staatseinnahmen haben.
Nun wir begeben uns als erstes zum Königspalast. Er wurde in jüngerer Zeit komplett neu restauriert, nachdem die Rote Khmer die komplette Anlage zerstört hat in dem Wahn einen Bauernstaat zu errichten. Heute ist der Palast eine wunderschöne Residenz mit Repräsentationsgebäuden, Krönungssaal und einem Museum, in dem an die alten Traditionen Kambodschas erinnert werden und wo die verbliebenen Schätze des einstigen Königreiches gezeigt werden.
Der nächste Besuch gilt dem nationalen Kunstmuseum. Hier werden hauptsächlich Skulpturen der unterschiedlichen Epochen, und deren Götterfiguren gezeigt. Unsere Reiseführerin Pahl kennt sich in der Mythologie der dargestellten Götterfiguren sehr gut aus und kann uns eine hilfreiche Einführung in diese Betrachtung geben. Dominiert wird das Kunstmuseum durch die Mythologie des Hinduismus.
Phnom Penh zu besuchen, ohne dass man den Wat Phnom anschaut ist eigentlich unanständig. Deswegen gehen wir an den Ort wo einst die Stadt gegründet wurde und wo zu Ehren der Stadtgründerin, heute auf dem Hügel ein Tempel errichtet wurde. Eine Unterbrechung unserer Besichtigungstour machen wir am Zentralmarkt. Hier kann man nicht nur einkaufen, sondern findet auch genügend zu Essen, entweder direkt in der Markthalle oder in den daneben liegenden kleinen Cafés. Ein guter Platz für eine erholsame Mittagspause.
Die Hälfte unserer Gruppe wollen sie sich am Nachmittag noch das Genozid Museum Tuol-Sleng anschauen. Es ist eine Gedenkstätte an die wahnsinnige Verfolgungsaktion aller Intellektuellen, die hier gefoltert wurden, Geständnisse erpresst und schließlich auf den Killing Fields vor der Stadt ermordet wurden. In dieser ehemaligen Schule werden die Schicksale der fast 20.000 Menschen gezeigt, die hier gefoltert wurden, mit brutalen Methoden, der unmenschlichen Willkür dieses Regimes ausgesetzt. Es ist gut, dass wir diesen Ort am Ende unserer Besichtigungstour besuchen, denn diese Bilder machen uns alle betroffen.
Nach etwas Abstand und einer erfrischenden Dusche, sind wir wieder besser gelaunt und wollen uns in einem nahegelegenen Restaurant zum Abendessen treffen.

Fahrt nach Siem Reap

Nach 2 Tagen in Phnom Penh geht es heute los mit der Fahrt nach Siem Reap in das Gebiet der Tempel von Angkor Wat. Wir verlassen Phnom Penh auf der Straße parallel zum Tonle Sap River, Fahren durch die Peripherie Siedlungen der Stadt vorbei an kleinen Werkstätten, die alle mit Metall arbeiten oder später an Schneidereien. Alle Handwerke befinden sich sortenrein in einer Straße, dort wo ein Handwerker seine Werkstatt eröffnet, kommen bald noch mehr dazu denn dort sind dann auch die Kunden die diesen Bedarf haben. Nach einiger Zeit machen wir eine Pause auf dem Insektenmarkt. Hier kann man neben Früchten und Cashewnüssen, frisch geerntet von den Bäumen, die in der Gegend frei wachsen, auch alle möglichen Insekten gegrillt oder frittiert kosten und auch kaufen. Heuschrecken, Schaben Käfer, Maden und das Schärfste sind die gegrillten Tarantel Spinnen. Wer also hier eine Insekten Verkostung machen möchte, ist genau am richtigen Ort. Für einige unserer Gäste ist das tatsächlich eine Herausforderung und sie probieren tapfer alle möglichen Krabbeltiere. Kinder aus den benachbarten Dörfern machen sich einen Spaß daraus, lebendige Tarantel Spinnen auf der Hand zu halten und sie den Gästen aufs Hemd oder auf den Armen zu setzen. Natürlich alles gegen Dollar und auch das Fotografieren dieser Spinnen kostet Geld. So kann es leicht sein, dass die Kleinen mehr Geld verdienen wie ihre Eltern auf dem Feld.
Unser nächster Stopp auf dieser langen Fahrt ist bei der Schlangen Brücke, die Brücke aus dem 7. Jahrhundert erbaut von den Königen der Khmer die später auch Angkor Wat erbauen ließen und die Konvertierung des Glaubens vom Hinduismus zum Buddhismus vorantrieben. Die Naga Brücke ist noch komplett erhalten, es wird zwar der große Verkehr um die Brücke herumgeführt aber Fußgänger, Radfahrer und Mopeds können die Brücke normal benutzen. An allen 4 Ecken hat die Brücke das typische kambodschanische Symbol der siebenköpfigen Schlange.
Nach weiteren 3 Stunden Fahrt und einer Mittagspause in einer trubeligen Raststätte, schön gelegen an einem See, kommen wir am Nachmittag in unserem Hotel im Siem Reap an.
Für das Abendessen haben wir dieses Mal ein besonderes Programm. Wir fahren zu einer Familie nach Hause und werden von ihr im Garten verköstigt. Die Fahrt mit dem Bus geht über eine halbe Stunde und am Ende die letzten 3 Kilometer über unbefestigte Wege durch ein kleines Dorf hindurch, da es schon dunkel ist wundern sich nicht nur alle Bewohner, sondern auch die Straßenhunde, was dieser große Touristenbus in ihrem Dorf um diese Zeit will. Wir steigen aus und mit der Handy Taschenlampe tasten wir uns den Fußweg bis zum Haus unserer Verabredung entlang. Dort ist schon ein großer Bambustisch gedeckt und die ganze Familie erwartet uns. Unser lokale Reiseleiter Chan Thol übernimmt die Korrespondenz und die Übersetzung für uns. Wir sind herzlich willkommen und werden von der gesamten Familie bedient. Erst mit Obst aus dem eigenen Garten, dann kommt Tee auf den Tisch in großen Kannen, dann die Reisschüsseln und eine Gemüsesuppe. Wir fangen an uns wohlzufühlen und schöpfen uns gerne aus den Schüsseln auf unsere Teller bedienen uns beim Tee und lassen uns natürlich auch ein Bier bringen, dann kommt noch eine Platte mit Fisch und eine mit Rindfleisch und davor die obligatorischen Frühlingsrollen. Es war ein einfaches, aber schmackhaftes Essen und der Ort, an dem wir es genießen durften, unter Obstbäumen sitzend mitten in einem kleinen einheimischen Dorf ist schon etwas Besonderes.

Erster Tag in Angkor Wat

Heute ist unser Interesse groß, was wir in dem Nationalpark Angkor erwarten dürfen. Der Park umfasst immerhin fast 300 Tempel, auf einer Fläche von 25 auf 42 Kilometer. Wir fangen heute Vormittag erstmal mit einem kleineren Tempel an, dem Bang Mealea, der Frauentempel. In den unzähligen Verzierungen der Reliefs entdecken wir bei genauem Hinsehen viele Frauengestalten zwar klein, direkt in die Reliefs hineingearbeitet, aber wenn man genau schaut, entdeckt man sie. Der Tempel wurde erst im 19. Jahrhundert durch die Franzosen wiederentdeckt, das heißt das Interesse an ihm wurde durch die Franzosen gestärkt und sie waren es auch die mit der Renovierung des Tempels begonnen haben.
Auf der Fahrt zum nächsten Tempelbesuch kommen wir an einer Pfefferplantage vorbei. Nun ist uns bekannt, dass der Pfeffer von Kambodscha ganz besonders gut sein soll. Wir laufen durch die hochgewachsenen Pflanzen in die Plantage hinein und Zupfen einzelne Pfefferkörner, grüne Pfefferkörner von den Stängeln der Stauten und kosten diese kleinen Bällchen. Ja, sie schmecken gut aber haben auch eine ganz gehörige Schärfe, wenn man sie isst, ganz ohne andere Speisen. Unser Interesse daran ist geweckt, eventuell nehmen wir noch grünem Pfeffer mit nach Hause, aber den besorgen wir uns erst kurz vor dem Abflug damit er noch frisch zu Hause ankommt. Da wir ein so großes Interesse an der Botanik zeigen, führt uns Chan Thol, unser Reiseleiter noch zu einigen Cashew Bäumen. Hier sehen wir die gewachsenen Früchte entweder in Rot oder Grün und unterhalb der Früchte hängt ein Kern, eingepackt mit einer grünen Schale und das sind die Cashewnüsse die wir von zu Hause kennen. Das Öffnen dieser Nüsse ist äußerst schwierig und ab sofort haben wir Respekt vor der Arbeit, die erbracht wird, für eine Handvoll Cashew Nüsse die wir zwischendurch mal vernaschen.
Nun geht es aber weiter zum Tempel mit dem Namen Bantey Serei. Beim Inspizieren dieses Tempels sind wir uns alle einig und bezeichnet ihn erstmal als Affentempel. Im Zentrum der kleinen Tempelanlage sind viele Affenskulpturen dargestellt die offensichtlich das Heiligtum der Anlage bewachen.
Als nächstes machen wir einen kleinen Stopp zur Stärkung und Erholung im Schatten, denn wir haben mittlerweile sehr heiße Temperaturen und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Nach einem kühlen Getränk oder einem kleinen Snack machen wir uns auf den Weg zum großen Tempel von Angkor Wat. Aber auch diesmal auf dem Weg dorthin machen wir einen kleinen Stopp und lassen uns zeigen wie aus den Früchten der Zuckerpalme der Zucker gewonnen wird. Fast so wie Kautschuk werden die Früchte angeschnitten und weich geklopft, bis sie ihren Saft abgeben, der dann direkt am Baum mit kleinen Bambus Eimern aufgefangen wird und so nach unten von der hohen Palme getragen wird. Die Zuckerpalmen, die für die Ernte vorgesehen sind, werden deswegen schon mit kleinen Leitern versehen damit das Hinaufsteigen leichter möglich ist. Dann wird der gewonnene Saft in großen Töpfen gekocht und zu einer zähen braunen Masse gerührt, die dann immer trockener wird und schließlich kleine Bonbons oder sogar Granulat daraus gemacht werden kann. Wir haben dieses Zuckerprodukt auch gekostet und es als sehr lecker und natürlich süß empfunden.
Am Tempel Angkor Wat angekommen haben wir noch eine große Anstrengung vor uns. Diese Tempelanlage ist die größte und fordert deswegen auch den längsten Weg für uns zu laufen und hochzusteigen in die oberen Tempel Stockwerke. Auf steilen Treppen geht es hoch bis zirka auf 25 Meter, von hier hat man einen guten Überblick über die gesamte Anlage. Aber wir sind tatsächlich komplett durchgeschwitzt wir können gar nicht so viel trinken, wie unsere Haut wieder nach außen schwitzt, es wird nun höchste Zeit, dass wir nach 2 Stunden in der Tempelanlage wieder zurückkehren zum Bus und diesen Besichtigungstag dann auch beenden.
Unser heutiges Abendprogramm war außergewöhnlich. Wir hatten einen Dinner Abend im Theater reserviert. Was wir vorfanden, hat uns fast die Sprache verschlagen. Der gesamte Saal mit zirka 400 Sitzplätzen belegt und an den kompletten Seiten des großen Saales standen Buffets mit unterschiedlichsten Speisen, ganz leckere Salate, Papaya und Mango Salat, verschiedene Suppen, das warme Buffet hatte gegrilltes Fleisch vom Rind, vom Hähnchen mit einer hervorragenden Pfeffersauce, natürlich grüner Kambodscha Pfeffer. Natürlich verschiedene Reis und Nudelgerichte man konnte gar nicht alles erfassen was hier aufgeboten wurde. Die Tanzaufführung war eben so hervorragend, mit sehr detailreichen Kostümen, perfekter Körperbeherrschung beim Tanz, der selbst die einzelnen Finger als Ausdruck in die Performanz einbezog. Es war ein sehr imposanter Abend, der bei uns allen Eindruck hinterließ.

Angkor Wat den zweiten Tag

Unser Plan war heute um 05:00 Uhr schon nach Angkor Wat zu fahren und dort auf den Sonnenaufgang zu warten. Unglücklicherweise hat sich aber für den heutigen Tag und auch den Vormittag eine Regen Front angekündigt, da macht es keinen Sinn auf einen schönen Sonnenaufgang zu warten. Nachdem wir uns in der Gruppe abgestimmt haben, machten wir ein Alternativprogramm und starten trotzdem schon um 06:00 Uhr morgens, fuhren direkt zum Urwald Tempel, dem Ta Prohm. Dieser Tempel ist absolut der fotogenste von allen, hier entstehen besondere Bilder. Er wurde mehrere 100 Jahre sich selbst überlassen und die Natur hat die gemauerten Gebäude teilweise wieder zurückerobert. Das heißt viele Bäume haben sich zwischen den Mauern, oder innerhalb von Gebäuden und Türmen ausgepflanzt sind hochgewachsen, haben ihre Wurzeln um die Mauern gewunden und umschlingen Teile der ganzen Tempelanlage. Teilweise sind es auch nur die Wurzeln, die die Mauerwerke noch stabil halten, es ist ein fantastischer Anblick diese Synergie zwischen Natur und Architektur zu bewundern. Und eben deswegen ist dieser Tempel von vielen Touristen der Besuchspunkt Nummer 1. Und wenn man hier schöne Fotos machen möchte, ausnahmsweise mal ohne Menschen vor den Objekten, dann muss man ganz früh am Vormittag, bevor die anderen Gäste kommen, diesen Ort besuchen. Und genau so haben wir es gemacht, um 06:30 Uhr waren wir in der Tempelanlage und waren die gesamte Zeit unseres Aufenthalts alleine dort. Am Ende unseres Besuchs kam dann doch der Regen, der ja auch angekündigt war und wir kehrten mit Schirmen und Regenjacken geschützt zum Bus zurück.
Zurück am Hotel holten wir jetzt erstmal das Frühstück nach, etwas spät aber deshalb umso intensiver.
Wir können nicht alle 300 Tempel anschauen, die es hier im Angkor Nationalpark gibt, aber von einige wollen wir uns dann doch noch ein Bild machen.
Wir haben uns eine Karawane Tuk Tuks bestellt, mit denen wollen wir noch einige Tempelbesuche machen und während der Fahrt, den Spaß genießen mit diesen offenen Kutschen zu fahren. Zuerst fahren wir zu der Tempelanlage Angkor Tom. Diese Anlage umfasst insgesamt 30 einzelne Tempel und hat als einzige Anlage 5 Eingänge. Ein Eingang in jede Himmelsrichtung ist normal aber diese Anlage hat noch einen fünften Eingang und der war reserviert als Zugang für den König. Als nächstes besuchen wir den Tempel Preah Khan , dann die Terrassen der Elefanten, dann den Bapuhan Tempel und zum Schluss noch den Bayon Tempel hier haben schon die Affen auf uns gewartet und wollten für uns Motiv stehen.
Auf der Rückfahrt zum Hotel machen wir noch einen Umweg über die Altstadt von Siem Reap, dabei genossen wir nochmal den frischen Wind der uns um die Nase blies und sammelten nochmal die Eindrücke der Stadt bei Tage ein. Das war insgesamt nochmal ein toller Ausflug zu den Tempeln mit den Tuk Tuks.

Besuch am größten Binnensee Südostasiens

Am heutigen Vormittag machen wir den letzten Ausflug für diese Reise, wir fahren mit dem Bus zum Tonle Sup See, zu den schwimmenden Dörfern. Dieser See ist ein Phänomen er ist der größte Binnensee Süd-Ost Asiens, und seine Fläche vergrößert sich um das Zehnfache in der Regenzeit und schrumpft dann wieder in der trockenen Jahreszeit. Seine maximale Ausdehnung in der Länge beträgt 250 km und er wird bis 100km breit. Das Wasser zum Anwachsen kommt vom Mekong über den Tonle Sup Fluss, der sein Wasser durch Niederschläge und Schneeschmelze von China bekommt in dieser Zeit fließt der Mekong in den Tonle Sup hinein und lässt ihn einsteigen, in der Trockenzeit hingegen fließt das Wasser vom See wieder ab und der Tonle Sup Fluss wechselt an dieser Stelle seine Flussrichtung. Geschätzt leben ca. 1 Mill. Menschen hier am See, hauptsächlich von Fischfang und Gemüseanbau. Damit die Menschen am Ufer mit dem schwankenden Wasserstand zurechtkommen haben sie unterschiedliche Strategien entwickelt. In manchen Dörfern sind alle Häuser auf lange Stelzen gebaut, hoch genug dass bei Hochwasser die Häuser trocken bleiben und bei Niederwasser man unterhalb der Häuser das normale Leben immer im Haushalt stattfinden lassen kann. In anderen Gegenden werden die Hütten abgebaut und weiter entfernt wieder errichtet immer den Wasserstand folgend, und wieder andere haben ihre Wohnbehausung auf schwimmende Pontons gesetzt und Leben auf dem Wasser.
So wie wir das Empfinden herrscht hier am See bei der Bevölkerung die größte Armut die wir in Kambodscha sehen mussten. Die Menschen sind auf sich allein gestellt es gibt keine Infrastruktur Maßnahmen die ihnen hilft das Leben besser gestalten zu können. Auch Sie müssen versuchen vom Tourismus zusätzliche Einkommen zu erzeugen und übernehmen kleine Rundfahrten auf dem See oder versuchen Bilder und sonstige Souvenirs zu verkaufen.
Das Trinkgeld lassen wir bei unserem Schiffsführer und dem Jungen der ihn begleitet etwas großzügiger ausfallen, denn hier sind sie sehr stark von anderer Hilfe abhängig.
Wir kehren nach diesem Ausflug zum See, noch einmal zurück in unser Hotel, für uns ist es sehr angenehm nochmal die Kleidung zu wechseln die verschwitzte Haut zu waschen bevor wir dann zum Flughafen fahren.
Auf dem Weg zum Flughafen lassen wir uns von Chanthol noch eine französische Bäckerei zeigen. Hier können wir französische Baguettes für einen Snack auf dem Flughafen mitnehmen, ebenso sind die französischen Eclairs und sonstige feinen Backwaren hier sehr verführerisch.
Unser Flug geht am Nachmittag erstmal nach Hanoi und dann kurz vor Mitternacht mit dem Langstreckenflug bis nach Frankfurt. Eine kleine Gruppe hat eine andere Route für die Heimreise Sie fliegen erst nach Ho Chi Minh City und von dort aus nach Frankfurt in die Heimat. Wir kommen eigentlich fast zeitgleich in Hamburg an, nur mit einer Stunde Differenz landen die beiden Flugzeuge in Frankfurt.

Ankunft in Frankfurt

Nach einer Reisezeit von fast 20 Stunden kommen wir in Frankfurt bei winterlichen Temperaturen an. Hier trennen sich unsere Wege die meisten liegen weiter nach Leipzig und Dresden und 7 Personen wechseln auf die Züge der Bundesbahn und hoffen dass diese Verbindungen heute funktionieren. Am Fernbahnhof bläst der kalte Wind, hier sind wir froh unsere Winterjacken greifbar zu haben und uns an die Temperatur hier in Deutschland etwas anpassen zu können.


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