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Asien–Rundreise Vietnam und Kambodscha – Schätze Südostasiens

Reisebericht: 20.10. – 08.11.2025

Zwischen Tempeln, Tropen und Tradition: Unsere Reise durch Vietnam und Kambodscha führte uns zu den kulturellen Schätzen Südostasiens – lebendig, faszinierend und unvergesslich...

Katrin Deutschbein

Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein


1. Tag – Montag, 20.10.2025: Flug nach Hanoi

Am Mittag starteten wir unseren Nonstop-Flug ab Frankfurt in Richtung Hanoi. Durch die fünfstündige Zeitverschiebung flogen wir direkt in die Nacht hinein. Der Service an Bord von Vietnam Airlines war angenehm und zuvorkommend – eine entspannte Einstimmung auf das bevorstehende Südostasien-Abenteuer.

2. Tag – Dienstag, 21.10.2025: Ankunft in Hanoi

Nach einem ruhigen und angenehmen Flug landeten wir überpünktlich am frühen Morgen in Hanoi. Die Passkontrolle erforderte zwar etwas Geduld, verlief jedoch ohne größere Probleme. Am Ausgang erwartete uns bereits unser freundlicher Reiseleiter Lang, der uns herzlich in Empfang nahm. Die Fahrt ins Stadtzentrum dauerte rund eine Stunde. Trotz des morgendlichen Berufsverkehrs und gelegentlichem Stau konnten wir schon einen ersten Eindruck vom geschäftigen Leben der vietnamesischen Hauptstadt gewinnen. Schließlich erreichten wir unser Hotel „La Casa“, wo wir zunächst unsere Zimmer bezogen und bei einem gemütlichen Frühstück langsam in Hanoi ankamen. Gegen Mittag unternahmen wir einen ersten kleinen Spaziergang. Unser Weg führte uns zur Oper und durch einen Teil des Französischen Viertels. Die imposante koloniale Architektur beeindruckte uns sehr – elegante Fassaden, breite Boulevards und ein Hauch von vergangenem Glanz prägten das Bild. Besonders faszinierend waren jedoch die vielfältigen Eindrücke des Straßenlebens: hupende Mopeds, Händler mit ihren Waren und das geschäftige Treiben auf den Gehwegen. Überall gab es etwas zu entdecken. Die Garküchen an jeder Ecke boten exotische Düfte – manche verlockend, andere für unsere westlichen Nasen eher gewöhnungsbedürftig. Am frühen Nachmittag machten wir uns mit dem Bus auf den Weg zur berühmten Train Street in Hanoi – ein Ort, der nicht nur wegen des vorbeifahrenden Zuges fasziniert, sondern auch durch seine einzigartige Atmosphäre. Natürlich durfte dabei ein Besuch in einem der kleinen Straßencafés nicht fehlen, um den legendären Eierkaffee zu probieren. Diese vietnamesische Spezialität, bei der cremiger Eierschaum auf starkem Kaffee serviert wird, überraschte uns mit einem ungewöhnlich feinen, süßen Geschmack – ein echtes Highlight! Pünktlich um 15:20 Uhr war es dann soweit: Der große Umzug begann – so beeindruckend, dass sogar Stühle und Tische zur Seite geräumt werden mussten, um dem Zug den Weg durch die schmale Gasse zu ermöglichen. Tief beeindruckt ließen wir die Szene auf uns wirken, bevor wir weiter durch die quirlige Altstadt zogen. Unser Spaziergang führte uns schließlich bis zum sogenannten
„Schildkrötensee“, einem Ort voller Ruhe mitten im Trubel der Stadt. Ein leckeres Abendessen in einem gemütlichen Lokal rundete diesen ersten Tag in Hanoi wunderbar ab.

3. Tag – Mittwoch, 22.10.2025: Stadtrundfahrt in Hanoi – Rikscha–Fahrt – Wasserpuppen–Theater

Nach einer kleinen Verspätung unseres Reiseleiters Lang starteten wir den Tag bei angenehmen Temperaturen mit dem geplanten Besuch des Ho-Chi-Minh-Mausoleums. Leider war der Zugang an diesem Vormittag nicht möglich, da sich kurzfristig eine ausländische Delegation angekündigt hatte. Als Alternative fuhren wir zum Volkskundemuseum, das sich als sehr lohnenswert erwies. Dort erhielten wir spannende Einblicke in die vielfältige Kultur und Lebensweise der zahlreichen ethnischen Volksgruppen Vietnams. Anschließend legten wir eine kurze Mittagspause im Restaurant „Koto“ ein, bevor wir zum nahegelegenen Literaturtempel spazierten – einer der bedeutendsten historischen Orte Hanois. Am Nachmittag erlebten wir die quirlige Altstadt Hanois auf besondere Weise: bei einer traditionellen Rikschafahrt durch die engen Gassen. Den Tag rundete ein Besuch des Wasserpuppentheaters ab, das mit seiner einzigartigen Darbietung auf dem Wasser einen bleibenden Eindruck hinterließ. Zum Abschluss genossen wir ein gemeinsames Abendessen in einem lokalen Restaurant.

4. Tag – Donnerstag, 23.10.2025: Halong–Bucht

Der Tag begann mit recht kühlem Wetter – etwa 20 Grad und einem frischen Wind, der an einen frühen Herbsttag erinnerte. Am Morgen starteten wir mit dem Bus in Richtung Osten, vorbei an der geschäftigen Hafenstadt Hải Phòng, bis wir schließlich Halong erreichten. Unser erster Stopp dort war das Juweliergeschäft
„Legend Pearl“, wo wir interessante Einblicke in die Kunst der Perlenzucht erhielten. Die Erklärungen zur Herstellung und Verarbeitung der edlen Schmuckstücke waren sehr anschaulich und vermittelten einen Eindruck von der Sorgfalt, die hinter jeder einzelnen Perle steckt. Anschließend setzten wir unsere Fahrt fort zur Insel Tuan Chau, wo die Einschiffung auf unser modernes Schiff, die „Paradise Legacy“, erfolgte. Die Crew begrüßte uns herzlich an Bord, und der Manager stellte das Programm für die kommenden Stunden vor. Gleich darauf genossen wir ein hervorragendes Mittagessen mit Schwerpunkt auf frischen Meeresfrüchten – ein absolutes Highlight, geschmacklich wie auch optisch. Gestärkt begann am Nachmittag das Ausflugsprogramm. Mit dem Tenderboot ging es hinüber zur Insel Ti Top, die sich allerdings als wahrer Touristenmagnet entpuppte – Menschen über Menschen, kaum ein ruhiger Moment. Wer wollte, konnte im rund 28 Grad warmen Wasser am kleinen Sandstrand baden oder den Aufstieg über mehr als 400 Stufen zum Aussichtspunkt wagen. Oben bot sich ein grandioser Blick über die bizarren Felsen und Inseln der Halong-Bucht – ein wirklich eindrucksvolles Panorama, das die Mühe des Aufstiegs lohnte.
Zum Abschluss des Tages wurde ein vorzügliches Abendmenü serviert, während das Schiff ruhig in der Bucht lag. In dieser friedlichen Atmosphäre genossen wir den Abend und ließen die vielen Eindrücke noch einmal Revue passieren – ein wunderschöner Tag auf dem Wasser.

5. Tag – Freitag, 24.10.2025: Traumhafte nasse und trockene Halong–Bucht

Ein Morgen voller Ruhe und Eindrücke... Der Tag begann harmonisch mit einer Runde Tai Chi an Deck – für alle, die Lust hatten, den Morgen in Bewegung und Gelassenheit zu begrüßen. Die sanften Übungen im Licht der aufgehenden Sonne schufen eine ruhige, fast meditative Atmosphäre, die perfekt zum Start in den Tag passte. Nach einem kleinen Frühstück stand der Ausflug zur sogenannten „Labyrinthhöhle“ auf dem Programm. Schon der Weg dorthin versprach Abenteuer, und in der Höhle selbst erwartete uns eine faszinierende Welt aus Stalaktiten und Stalagmiten, deren Formen und Strukturen die Fantasie anregten. Kein Wunder, dass diese Höhle in Zusammenhang mit einem King-Kong-Film gebracht wird – die Szenerie wirkte tatsächlich filmreif. Zurück an Bord ließen wir uns beim ausgiebigen Frühstücksbrunch verwöhnen und genossen noch einmal die Annehmlichkeiten des komfortablen Luxusschiffes. Bei köstlichem Essen und netter Gesellschaft fiel der Abschied von der herzlichen Crew besonders schwer. Zurück an Land wurden wir bereits von unserem örtlichen Reiseleiter Lang erwartet. Nun stand uns eine rund dreistündige Busfahrt bevor, selbstverständlich mit einigen Pausen, um die Beine zu vertreten und ggfs. Souvenirs zu kaufen. Am Nachmittag erreichten wir schließlich Ninh Binh und dort warteten bereits kleine Ruderboote aus Bambus auf uns. Eine etwa einstündige, entspannte Fahrt führte uns durch die sogenannte „Trockene“
Halong-Bucht – das landschaftliche Gegenstück zur bekannten Halong-Bucht. Zwischen steil aufragenden Kalkfelsen, grünen Reisfeldern und stillen Wasserwegen genossen wir die friedliche Atmosphäre und die beeindruckende Naturkulisse. Anschließend bezogen wir unsere Zimmer im wunderschönen
„Emeralda Resort Ninh Bingh“. Die großzügigen und luxuriösen Unterkünfte ließen keine Wünsche offen. Vor dem Abendessen blieb sogar noch Zeit, den Pool zu nutzen – wahlweise den beheizten Innenpool oder den erfrischenden Außenpool. Eine fantastische, gepflegte Anlage, die den perfekten Abschluss eines erlebnisreichen Tages bot.

6. Tag – Samstag, 25.10.2025: Reise ins idyllische Bergland Mai Chau

Am Morgen startete unsere etwa dreistündige Busfahrt von Ninh Binh nach Mai Chau. Schon kurz nach der Abfahrt öffnete sich vor uns eine beeindruckende Landschaft – endlose Felder, in denen der Reis in sattem Grün leuchtete. Immer wieder passierten wir kleine Dörfer, in denen das Leben gemächlich seinen Lauf nahm. Die Strecke führte uns schließlich über den Thung Khe Pass, eine kurvenreiche Straße, die sich hoch in die Berge windet. Oben angekommen bot sich ein atemberaubender Aussichtspunkt – der Blick weit hinunter ins Mai Chau-Tal war schlicht überwältigend. Die grünen Reisfelder, die strohgedeckten Häuser und die sanften Hügel formten ein friedliches Panorama, das uns sofort in seinen Bann zog. Gegen Mittag erreichten wir das
„Ecolodge Resort“ in Mai Chau, idyllisch eingebettet zwischen Reisfeldern und Palmen. Nach einer kurzen Mittagspause machten wir uns auf zu einem Spaziergang durch das benachbarte Dorf, das von einer ethnischen Minderheit bewohnt wird. Die Dorfbewohner begrüßten uns freundlich, viele trugen noch ihre traditionellen Trachten – bunte Stoffe mit aufwendigen Stickereien. Wir konnten verschiedenes Handwerk hautnah erleben, unter anderem Frauen am Webstuhl. Überall war das Klappern, Klopfen und Lachen zu hören. Rund um die Lodge zogen sich riesige Reisfelder bis zum Horizont, und wir hatten
das Glück, bei der Reisernte zuzusehen. Es war beeindruckend, mit welcher Geschicklichkeit und Präzision die Bauern arbeiteten – jede Bewegung saß, jeder Handgriff war Routine. Am Abend erwartete uns ein Folkloreprogramm, bei dem Mitglieder der ethnischen Minderheit traditionelle Tänze und Lieder aufführten. Die farbenfrohen Kostüme, die rhythmische Musik und die fröhliche Stimmung ließen den Tag auf ganz besondere Weise ausklingen.

7. Tag – Sonntag, 26.10.2025: Fahrt von Mai Chau nach Hanoi – Flug von Hanoi nach Da Nang – Fahrt nach Hoi An

Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns vom idyllischen Mai Chau-Tal und machten uns auf den Weg zurück nach Hanoi. Die Fahrt führte uns erneut über den malerischen Thung Khe-Pass, von dem aus wir ein letztes Mal den Blick auf die grünen Berge und Täler genießen konnten. Später passierten wir weite Orangen- und Zitronenplantagen, bevor es über den Cun-Pass weiter nach Hoa Binh am Schwarzen Fluss ging. Gegen Mittag erreichten wir schließlich wieder Hanoi. Dort stand zunächst ein kurzer Stopp am Ho Chi Minh-Mausoleum auf dem Programm, das wir von außen besichtigten. Ganz in der Nähe besuchten wir anschließend die berühmte Ein-Säulen-Pagode – ein kleines, aber bedeutendes Bauwerk, das in einem Teich auf einer einzigen steinernen Säule ruht. Nach einer kurzen Mittagspause machten wir noch Halt in einer interessanten Werkstatt für Lackbilder, wo wir einen Einblick in die aufwendige Handwerkskunst erhielten. Am Nachmittag fuhren wir schließlich zum nationalen Flughafen von Hanoi. Aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen erreichten wir Da Nang mit einigen Turbulenzen und einer etwa 40-minütigen Verspätung. Dort wurden wir herzlich von unserem neuen Reiseleiter für Zentralvietnam, Herrn Lam, begrüßt. Gemeinsam fuhren wir zum Abendessen, bevor wir letztendlich im „Hoi An Blue Sky Boutique Hotel & Spa“ für die nächsten – zumindest ursprünglich geplanten – zwei Nächte eincheckten. Zu diesem Zeitpunkt wußten wir nämlich noch nicht, dass dieser Aufenthalt hier länger dauern sollte...

8. Tag – Montag, 27.10.2025: UNESCO–Weltkulturerbestätte Hoi An – Bootsfahrt – Erholung im Hotel

Ein erster Blick aus dem Hotelfenster versprach leider nichts Gutes – dichte Wolken hingen am Himmel, und der Regen prasselte unaufhörlich nieder. Dennoch ließen wir uns die Stimmung nicht verderben. Mit dem Bus machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel: einer Bootsfahrt auf den berühmten sogenannten „Bambus-Nussschalen“. Diese traditionellen, runden Boote, die aus eng verflochtenem Bambus gefertigt werden, gehören zum typischen Bild der vietnamesischen Küstenregion. Ursprünglich wurden sie von Fischern genutzt, um Netze auszulegen oder den Fang einzuholen. Ihre besondere Form – klein, rund und erstaunlich stabil – ermöglicht es, selbst in flachen oder überschwemmten Gewässern sicher zu manövrieren. Heute dienen die „Nussschalen“ oft auch als touristische Attraktion und bieten Besuchern die Gelegenheit, die einzigartige Handwerkskunst Vietnams hautnah zu erleben. Mit Regenschirmen bewaffnet, stiegen wir in die wackeligen Boote und wagten uns auf das Wasser. Trotz des anhaltenden Regens und der dicken Tropfen, die von unseren Schirmen prasselten, wurde die Fahrt zu einem kleinen Abenteuer. Die Bootsfrauen und -männer steuerten ihre Nussschalen mit beeindruckender Geschicklichkeit durch die Wasserstraßen – ein faszinierendes Schauspiel, das uns die Kultur und den Alltag der Einheimischen näherbrachte. Im Anschluss ging es mit dem Bus weiter in die Altstadt von Hoi An. Dort besichtigten wir unter anderem eine Lampion-Werkstatt, wo wir mehr über die kunstvolle Herstellung der farbenprächtigen Lampen erfuhren, die das Stadtbild prägen. Auch eine Schneiderei mit angeschlossener Seidenproduktion stand auf dem Programm – ein spannender Einblick in die traditionelle Handwerkskunst, für die Hoi An so bekannt ist. Beim Bummel durch den Markt der Stadt fiel uns jedoch schnell auf, dass viele Straßen bereits stark überflutet waren. An manchen Stellen war ein Durchkommen kaum noch möglich, und leider mussten wir erfahren, dass auch die berühmte Versammlungshalle aufgrund der extremen Witterungsbedingungen gesperrt war. Glücklicherweise konnten wir zumindest noch einen kurzen Blick auf die Japanische Brücke werfen, bevor auch dieser Weg unpassierbar wurde. Angesichts der Wetterlage entschieden wir uns, bereits am frühen Nachmittag ins Hotel zurückzukehren – Sicherheit geht schließlich vor. Auch das geplante Abendessen in der Altstadt wurde kurzerhand ins Hotel verlegt. Dort nutzten wir die Gelegenheit, die zahlreichen Annehmlichkeiten zu genießen: einige ließen sich im hervorragenden Spa bei einer Massage verwöhnen, andere gönnten sich einen Cocktail in der Bar. Trotz des Dauerregens machten wir das Beste aus der Situation – denn ändern konnten wir sie ohnehin nicht.

9. Tag – Dienstag, 28.10.2025: Unplanmässige Verlängerung in Hoi An...

Leider mussten wir den heutigen Tag unfreiwillig im Hotel verbringen. Der Regen hatte über Nacht noch zugenommen, und die Lage in Hoi An spitzte sich weiter zu. Es gab keinerlei Möglichkeit, das Hotel zu verlassen – überall in den Straßen stand das Wasser inzwischen bis an die Knie. Selbst vor dem Hoteleingang hatten sich große Pfützen und Strömungen gebildet, die ein Verlassen des Gebäudes unmöglich machten.
So blieb uns nichts anderes übrig, als den Tag im Hotel zu verbringen. Zum Glück bot dieses ausreichend Komfort, um es sich auch drinnen gemütlich zu machen. Einige nutzten die Zeit erneut für Entspannung im Spa-Bereich, andere genossen den Ausblick aus dem Balkon oder verbrachten den Nachmittag bei einer Tasse Kaffee und angeregten Gesprächen. Trotz der widrigen Umstände versuchten wir, das Beste aus der Situation zu machen – ein unfreiwilliger Ruhetag, der uns einmal mehr zeigte, wie machtlos man gegenüber den Kräften der Natur manchmal ist.

10. Tag – Mittwoch, 29.10.2025: Erholung im Hotel in Hoi An

Der Tag begann mit einer erneuten Enttäuschung: Der Wasserpegel war erneut gestiegen und es regnete kräftig weiter. Nur ein kleiner Anstieg – und doch genug, um unsere Pläne über den Haufen zu werfen. Der lang ersehnte Halbtagesausflug in die Marmorberge musste abgesagt werden. Statt Abenteuer und Entdeckung blieb uns nur das Ausharren im Hotel. Anfangs war es fast willkommen, einfach einmal nichts zu tun – durchatmen, ankommen, warten. Doch mit den Stunden kam die Unruhe. Draußen rauschte der Regen, drinnen wuchs die Stille. Gespräche verstummten, jeder hing seinen Gedanken nach. Ein leiser Lagerkoller machte sich breit, dieses Gefühl, eingesperrt zu sein zwischen Hoffnung und Stillstand. Und doch, tief in uns blieb dieser Funken: Morgen soll es weitergehen. Ganz gleich, was passiert. Diese kleine Gewissheit war wie ein Anker, ein Ziel am Horizont. Denn aufgeben kam nicht infrage – nicht heute, und erst recht nicht morgen...

11. Tag – Donnerstag, 30.10.2025: Weiterflug nach Ho–Chi–Minh–Stadt (Saigon) – Stadtführung in Saigon

Nun endlich hieß es Koffer packen, und die Evakuierung aus dem Hotel mitsamt unserem Gepäck konnte direkt nach dem Frühstück starten. Abenteuer pur, denn das Wasser stand weiterhin in der Straße vor dem Hotel. Schon beim Blick aus dem Fenster war klar: Das wird kein gewöhnlicher Reisetag. Die Straße glich eher einem Fluss, und das Hotelpersonal watete mit Gummistiefeln durch das trübe Wasser, um unseren Gästen in allen Dingen zu helfen. Mit Booten wurden wir – samt Gepäck – durch die überschwemmten Gassen manövriert. Schon das war ein Erlebnis für sich: Einheimische winkten uns zu und jeder Meter in diesem braunen Wasser fühlte sich ein bisschen nach Abenteuer an. Am Ende der Bootsfahrt wartete ein Traktor auf uns. Auf dessen Ladefläche rumpelten wir durch die überfluteten Gassen um halbwegs trockenen Fußes den Bus zu erreichen. Es war ein kurioser, aber auch irgendwie emotionaler Abschied von dieser Stadt, die uns trotz (oder vielleicht gerade wegen) der Überschwemmung in Erinnerung bleiben wird. Die Weiterfahrt mit dem Bus nach Da Nang verlief zum Glück ruhig. Unsere Flüge waren schon vor zwei Tagen umgebucht worden, und so waren wir erleichtert, als wir endlich den Flughafen erreichten. Dort hieß es erstmal: durchatmen, ankommen, zur Ruhe kommen. Als der Flieger schließlich – mit leichter Verspätung – in Richtung Ho-Chi-Minh-Stadt abhob, freuten wir uns auf das nächste Kapitel unserer Reise... Nach einem ruhigen Flug erreichten wir am Nachmittag Ho-Chi-Minh-Stadt, das ehemalige Saigon. Schon beim Aussteigen empfing uns die warme tropische Luft Vietnams. Am Flughafen wurden wir herzlich von unserem neuen Reiseleiter Binh begrüßt, der uns mit einem freundlichen Lächeln und vielen interessanten ersten Informationen über die Stadt willkommen hieß. Nach einer kurzen Fahrt durch das geschäftige Stadtzentrum checkten wir in unserem zentral gelegenen Hotel ein. Die Lage war ideal, um direkt auf Entdeckungstour zu gehen. Am späten Nachmittag machten wir gemeinsam mit Binh einen Spaziergang zum Bitexco Financial Tower, dem markanten Skytower der Stadt. Mit dem Aufzug ging es hinauf zur Aussichtsplattform – und dort bot sich uns ein atemberaubender Blick über das Lichtermeer Saigons. Zwischen den modernen Hochhäusern und den unzähligen Mopeds, die sich durch die Straßen schlängelten, zeigte sich die Dynamik dieser faszinierenden Metropole besonders eindrucksvoll.
Am Abend erwartete uns ein weiterer Höhepunkt: eine Dinner-Kreuzfahrt auf dem Saigon River. Auf einem stilvoll beleuchteten Schiff genossen wir ein köstliches vietnamesisches Abendessen mit frisch zubereiteten Spezialitäten, während wir gemächlich an der nächtlichen Skyline vorbeiglitten. Begleitet von traditioneller Live-Musik und einer leichten Brise vom Wasser wurde der Abend zu einem stimmungsvollen Erlebnis, das uns einen unvergesslichen ersten Eindruck von Saigon bescherte.

12. Tag – Freitag, 31.10.2025: Saftig–grünes Mekong–Delta – Weiterreise nach Can Tho

Der frühe Vogel fängt den Wurm – und so starteten wir bereits gegen 7.30 Uhr in unseren heutigen Ausflugstag. Zunächst legten wir einen kurzen Fotostopp am Hauptpostamt von Saigon ein, einem beeindruckenden Bau aus der französischen Kolonialzeit. Mit seiner gelb gestrichenen Fassade, den weißen Verzierungen und der imposanten Halle mit hohen Gewölben erinnert das Gebäude eher an einen europäischen Bahnhof als an ein Postamt. Leider war die benachbarte Kathedrale Notre Dame derzeit wegen Restaurierungsarbeiten eingerüstet und konnte daher nicht besichtigt werden. So blieb es bei einem Blick auf die charakteristischen Türme durch die Baugerüste. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Saigon flanierten wir noch durch das quirlige Chinatown mit seinen engen Gassen, geschäftigen Märkten und duftenden Garküchen. Besonders beeindruckend war der Besuch des Thien-Hau-Tempels, der der
Göttin der Seefahrerinnen gewidmet ist. Zwischen unzähligen Räucherspiralen und kunstvollen Holzschnitzereien herrschte eine friedliche, fast mystische Atmosphäre. Anschließend setzten wir unsere Fahrt mit dem Bus in Richtung Mekong-Delta fort. Nach einer knapp zweistündigen Fahrt erreichten wir den Ort Cai Be, wo wir ein überdachtes Boot bestiegen, um unseren Ausflug im weitverzweigten Delta zu beginnen. Es war sehr warm, und hin und wieder zeigte sich sogar die Sonne – welch ein Glück! Während unserer Bootstour legten wir mehrere Stopps ein. Besonders schön war der Aufenthalt auf der Insel Tan Phong, wo uns Einheimische mit frischem, süßem Obst bewirteten und ein kleines, charmantes Kulturprogramm mit traditioneller Musik darboten. Wenig später stiegen wir in kleine Ruderboote um und glitten für etwa 40 Minuten durch enge Kanäle, vorbei an üppigen Mangrovenwäldern und tropischer Vegetation. Die Szenerie war unglaublich idyllisch – fast ein wenig wie im Spreewald, nur eben mit Palmen statt Birken.
Nach diesem wunderbaren Erlebnis kehrten wir zum Mittagessen in ein uriges Lokal ein, um den berühmten Elefantenohrfisch zu probieren. Der Name kommt von den großen, flachen Flossen, die an Elefantenohren erinnern. Der Fisch wird knusprig im Ganzen frittiert und anschließend am Tisch filetiert – ein echtes Geschmackserlebnis! Während des Essens setzte ein heftiger Regenguss ein, begleitet von Donner und Blitz – für uns mittlerweile nichts Neues, denn das tropische Wetter hatte uns auf dieser Reise schon mehrfach überrascht. Am Abend erreichten wir schließlich unser Hotel in Can Tho. Nach dem Einchecken unternahmen wir noch einen kleinen Bummel über den Nachtmarkt, wo wir zwischen bunten Ständen, exotischen Früchten und duftenden Garküchen den Tag gemütlich ausklingen ließen. Ein langer, erlebnisreicher Tag ging damit zu Ende – voller Eindrücke, Farben und Aromen, die uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden.

13. Tag – Samstag, 01.11.2025: Schwimmende Märkte im Mekong–Delta

Bereits am frühen Morgen wurde unser Gepäck pünktlich im Bus verstaut, und wir machten uns zu Fuß auf den Weg zur Bootsanlegestelle, die direkt gegenüber unseres Hotels lag. Von dort startete unser Ausflug zu den berühmten „Schwimmenden Märkten“ von Cần Thơ, einem der lebendigsten Orte im Mekong-Delta. Auf unzähligen kleinen Holzbooten boten Händler ihre Waren an – frische Früchte, Gemüse, Blumen und lokale Spezialitäten wechselten mitten auf dem Wasser den Besitzer. Der Duft reifer Ananas mischte sich mit dem Klang fröhlicher Zurufe und dem Knattern der Bootsmotoren – ein faszinierendes Schauspiel vietnamesischen Alltagslebens. Nach dieser eindrucksvollen Bootsfahrt erreichten wir den An Binh-Markt, wo uns ein buntes, geschäftiges Treiben empfing. Überall wurde gefeilscht, gelacht und gekocht – ein authentischer Einblick in das Leben der Einheimischen. Anschließend holte uns unser Bus ab und brachte uns zu einem typischen Hängematten-Café, wie man sie im Süden Vietnams oft findet. Im Schatten schaukelten wir in bequemen Hängematten, tranken süßen vietnamesischen Kaffee oder Tee und genossen für einen Moment die entspannte Atmosphäre, die für diese Region so charakteristisch ist. Unsere Mittagspause verbrachten wir auf der Krokodilfarm von Long Xuyen, wo wir zahlreiche lebendige Mekong-Krokodile beobachten konnten – beeindruckende Tiere, die in großen Becken gezüchtet werden und respektvolles Staunen hervorrufen. Am Nachmittag setzte erneut Regen ein, doch als wir im Landschaftsschutzgebiet „Tra Su“ ankamen, klarte der Himmel glücklicherweise wieder etwas auf. Das Gebiet ist ein wahres Naturparadies mit weiten, stillen Wasserflächen und dichten Mangroven- und Melaleuca-Wäldern, in denen unzählige Vögel und andere Tiere leben. Eine etwa 20-minütige Bootsfahrt durch die grünen Kanäle ließ uns tief in diese stille, fast mystische Landschaft eintauchen – ein würdiger Abschluss unserer Reise durch das Mekong-Delta. Am Abend erreichten wir das „Chao Pho Hotel“, wo wir den erlebnisreichen Tag bei einem schmackhaften Abendessen ausklingen ließen.

14. Tag – Sonntag, 02.11.2025: Weiterreise auf dem Mekong von Vietnam nach Kambodscha – Phnom Penh

Der Tag begann sehr früh mit einem Frühstück im Hotel. Bereits kurz danach fuhren wir nur eine kleine Strecke zur Bootsanlegestelle in Châu Đốc, wo unser Gepäck verladen wurde. Anschließend setzten wir unsere Reise mit einem Speedboot fort. Die Fahrt führte uns rund eine Stunde lang einen Seitenarm des Mekong-Flusses hinauf, vorbei an kleinen Dörfern, schwimmenden Häusern und üppig grünen Uferlandschaften. Schließlich erreichten wir die vietnamesisch-kambodschanische Grenze, wo die Ausreiseformalitäten auf vietnamesischer Seite begannen. Nachdem wir offiziell aus Vietnam ausgereist waren, stiegen wir bereits nach weiteren fünf Minuten Fahrtzeit erneut aus dem Boot aus, um bei den Grenzbeamten unser Visum zu erhalten und damit nach Kambodscha einreisen zu können. Die Formalitäten zogen sich etwas hin, doch unser Bootsguide kümmerte sich um sämtliche organisatorische Details, sodass wir nichts weiter tun mussten, als geduldig zu warten. Nachdem schließlich alles erledigt war, ging es wieder an Bord. Für weitere gut drei Stunden fuhren wir nun weiter stromaufwärts auf dem Mekong, bis wir gegen Mittag Phnom Penh erreichten. Schon von der Wasserseite aus bot sich uns ein beeindruckender Blick auf die Skyline der Stadt – ein spannender erster Eindruck der kambodschanischen Hauptstadt. Am Bootsanleger wurden wir herzlich von unserer örtlichen Reiseleiterin Frau Phu Samnang empfangen. Gemeinsam mit ihr fuhren wir zunächst ins Hotel, um uns etwas frisch zu machen und kurz auszuruhen. Am Nachmittag unternahm der Großteil unserer Gruppe eine Tuk-Tuk-Tour durch die Straßen der Stadt. Auf diese Weise bekamen wir einen ersten Eindruck vom lebhaften Treiben Phnom Penhs – eine Mischung aus kolonialer Architektur, modernen Neubauten, geschäftigen Märkten und unzähligen Mopeds. Wir besuchten unter anderem den Russenmarkt, das neue Bahnhofsgebäude sowie das altehrwürdige Postamt.
Ein besonderer Höhepunkt des Tages war der Besuch des „Vattanac Capital Tower“ in der 39. Etage, von der aus wir ein grandioses Panorama über die Stadt und den Mekong genießen konnten. Den ereignisreichen Tag ließen wir schließlich bei einem niveauvollen Abendessen in einem schönen Restaurant nahe des Flusses ausklingen. Ein langer, aber unvergesslicher Tag!

15. Tag – Montag, 03.11.2025: Stadtrundfahrt in Phnom Penh

Nachdem wir am Morgen ein wunderbares Frühstück in der 12. Etage unseres Hotels mit herrlichem Blick über die Stadt Phnom Penh genossen hatten, starteten wir gestärkt in eine weitere Erkundungstour durch die kambodschanische Hauptstadt. Unser erster Halt war ein Fotostopp am Vereinigungsdenkmal. Das eindrucksvolle Bauwerk, in Form einer stilisierten Lotusblüte errichtet, symbolisiert die Vereinigung Kambodschas nach Jahren der inneren Konflikte. Nur wenige Meter weiter erhebt sich das Sihanouk-Denkmal, das dem ehemaligen König Norodom Sihanouk gewidmet ist. Die imposante, goldverzierte Statue zeigt den „Vater der Nation“ in feierlicher Pose und erinnert an seine Verdienste um die Unabhängigkeit Kambodschas. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Königlichen Palast, dem prunkvollen Zentrum der kambodschanischen Monarchie. Das weitläufige Areal beeindruckt mit seinen gepflegten Gärten, goldglänzenden Dächern und reich verzierten Pavillons. Besonders die Thronhalle, mit ihren hohen Säulen und
kunstvollen Deckenmalereien, strahlt königliche Würde aus. Ebenso faszinierend war der Blick auf das Wohnhaus des Königs, das sich etwas zurückgezogen innerhalb des Palastgeländes befindet. Ein Höhepunkt des Besuchs war die Silberpagode, deren Boden aus mehr als 5.000 Silberplatten besteht. Im Inneren bewunderten wir kostbare Buddha-Statuen, darunter einen aus massivem Gold und mit Diamanten besetzten Smaragd-Buddha. Das Wetter zeigte sich am Vormittag glücklicherweise von seiner besten Seite – kein Regen, doch die schwüle Hitze und die extreme Luftfeuchtigkeit forderten uns einiges ab. Trotz der drückenden Temperaturen setzten wir unsere Tour fort und besuchten den Wat Phnom, den bedeutendsten buddhistischen Tempel der Stadt. Der Tempel liegt auf einem kleinen Hügel und gilt als symbolischer Ursprung Phnom Penhs. Hier tauchten wir in die Rituale des buddhistischen Glaubens ein – faszinierend und für uns Europäer nicht immer ganz nachvollziehbar, aber beeindruckend in seiner Ruhe und Spiritualität. Zum Mittag kehrten wir in ein Café nahe dem Nationalmuseum ein. Nach einer kurzen Pause besichtigten wir das Museum selbst. Das Nationalmuseum von Kambodscha beherbergt immerhin eine der bedeutendsten Sammlungen der Khmer-Kunst weltweit. In den offenen Galerien aus rotem Sandstein sind Skulpturen, Keramiken und bronzene Kunstwerke aus verschiedenen Epochen der kambodschanischen Geschichte zu sehen – ein faszinierender Einblick in die reiche Kultur des Landes. Zum Abschluss unseres Tagesprogramms machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Zentralmarkt (Phsar Thmei). Das markante Gebäude im Art-déco-Stil mit seiner großen Kuppel ist ein echtes Wahrzeichen Phnom Penhs. Im Inneren herrscht geschäftiges Treiben – Händler bieten Schmuck, Kleidung, Souvenirs, Gewürze und exotische Früchte an. Leider setzte inzwischen starker Regen ein, sodass wir ins Hotel zurückkehrten. Der weitere Nachmittag stand uns dann zur freien Verfügung. Wir nutzten die Zeit, um am Pool zu entspannen und später in der Sky Bar den Blick über die glitzernde Stadt zu genießen – ein perfekter Ausklang eines erlebnisreichen Tages. Ein leckeres Abendessen in einem Restaurant unweit des Hotels rundete unseren Aufenthalt in Phnom Penh ab. Morgen sollte es nämlich weitergehen...

16. Tag – Dienstag, 04.11.2025: Busreise nach Siem Reap

Heute hieß es Abschied nehmen von Phnom Penh, der Stadt, die uns wirklich positiv überrascht hat. In weiten Teilen präsentierte sie sich erstaunlich sauber, modern und lebendig – so hatten wir Kambodschas Hauptstadt ehrlich gesagt nicht erwartet. Nach all den Eindrücken der letzten Tage fiel der Abschied schwer, doch unsere Reise führte uns weiter über mehr als 300 Kilometer in Richtung Nordwesten. Bereits nach rund eineinhalb Stunden Fahrt kamen wir das erste Mal ins Stocken – Stau! Und das sollte heute kein Einzelfall bleiben,denn gefühlt war halb Kambodscha unterwegs. Der Grund: die landesweiten Feierlichkeiten zum Wasserfest, auch Vollmondfest genannt.
Dieses dreitägige Fest zählt zu den wichtigsten Ereignissen im kambodschanischen Jahreslauf. Es markiert das Ende der Regenzeit und feiert den Moment, in dem der Tonlé-Sap-Fluss seine Fließrichtung ändert – ein einzigartiges Naturphänomen. Gleichzeitig dankt die Bevölkerung dem Wasser für Fruchtbarkeit und reiche Ernten. Überall finden bunte Bootsrennen, Musik, Tanz und Lichterfeste statt. Nach einiger Zeit erreichten wir den berühmten Spinnenmarkt von Skun. Schon beim Aussteigen empfingen uns Kinder mit Vogelspinnen in den Händen – eine Begrüßung, die wohl niemand von uns so schnell vergessen wird! Der Markt ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt für seine ungewöhnliche Spezialität: gebratene Taranteln. Zwischen Obst, Gemüse und exotischen Früchten türmten sich hier Tabletts voller frittierten Insekten, Grillen und Skorpione. Der intensive Duft von Öl und Gewürzen lag in der Luft – für viele Besucher eine echte Mutprobe, für die Einheimischen dagegen ganz normaler Alltagssnack. Weiter ging es durch die ländlichen Regionen Kambodschas. Wir passierten Dörfer mit einfachen Holzhäusern auf Stelzen, kleinen Höfen und Kindern, die am Straßenrand spielten. Für uns wirkten die Lebensbedingungen oft ärmelig und fremd, und doch schien überall eine gewisse Ruhe und Zufriedenheit zu herrschen. Unseren deutschen Verstand mussten wir hier einfach ausschalten und alles auf uns wirken lassen – es war eine Begegnung mit einem ganz anderen Lebensrhythmus. Zur Mittagspause hielten wir am idyllischen Prey Pros-See bei Kampong Thom, wo wegen des Feiertags so einiges los war. Der See bot herrliche Fotomotive, vor allem mit den im Wasser gespiegelten Wolken. Gestärkt ging es weiter zur berühmten Naga-Brücke, auch „Kampong-Kdei-Brücke“ genannt. Dieses beeindruckende Bauwerk aus dem 12. Jahrhundert, einst Teil der alten Angkor-Straße, überspannt den Fluss majestätisch mit seinen zahlreichen Steinbögen und kunstvoll gemeißelten Schlangengeländern. Von hier aus bot sich ein herrlicher Blick auf die umliegende Landschaft und die teilweise recht gepflegten Khmer-Häuser, die sich harmonisch ins Bild fügten. Die letzten 60 Kilometer bis Siem Reap hatten es jedoch in sich – für diese Strecke brauchten wir sage und schreibe zweieinhalb
Stunden. Der Verkehr, die vielen Menschen unterwegs, und die schmalen Straßen forderten unsere Geduld. Doch schließlich war es geschafft: Ankunft in Siem Reap! Am Hotel erwartete uns bereits unser neuer Reiseleiter Vannak, der uns durch den letzten Teil dieser abenteuerlichen Tour begleiten sollte. Am Abend fuhren wir gemeinsam mit ihm in ein kleines Dorf außerhalb von Siem Reap, wo das traditionelle Landleben noch ganz authentisch zu erleben ist. Zwischen Palmen, und zirpenden Grillen genossen wir ein typisch kambodschanisches Abendessen mitten im Urwald – einfach und rustikal! Müde, aber erfüllt von all den Eindrücken des Tages, fielen wir spät ins Bett. Der Wecker sollte am nächsten Morgen früh klingeln – das nächste Abenteuer wartete schon...

17. Tag – Mittwoch, 05.11.2025: Tempel Ta Prohm und Banteay Srei

Bereits um 7 Uhr morgens starteten wir unseren Ausflug – ungewöhnlich früh, aber mit gutem Grund. Zum einen ist es um diese Zeit in Siem Reap noch angenehm kühl, zum anderen sind die Tempelanlagen noch nicht von Besuchergruppen überlaufen. Unser Reiseleiter hatte mit dieser Planung also eine ausgesprochen clevere Idee. Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der faszinierenden Tempel rund um Siem Reap. Unser erster Stopp war der Ta Prohm Tempel, der auch als „Dschungeltempel“ bekannt ist. Diese Bezeichnung trägt er zu Recht: Zwischen den uralten Mauern winden sich mächtige Wurzeln riesiger Würgefeigen und tropischer Bäume, die die Gemäuer regelrecht umschlingen. Diese einzigartige Verbindung von Natur und Architektur verleiht dem Ort eine fast mystische Atmosphäre. Kein Wunder, dass Ta Prohm auch als Kulisse für den Film „Tomb Raider“ diente. Wenig später besuchten wir den Pre Rup Tempel, auch „Krematoriumstempel“ genannt. Seine rote Laterit- und Sandsteinarchitektur leuchtet besonders schön im Morgenlicht. Der Name rührt von der Annahme her, dass hier einst königliche Einäscherungen stattfanden – tatsächlich diente der Tempel aber als Ort hinduistischer Rituale. Von der oberen Terrasse aus bietet sich ein weiter Blick über die umliegende Landschaft, der den Aufstieg allemal lohnt. Nach diesen Tempelbesuchen hielten wir im charmanten Dorf Preah Dak an und ließen uns über den lebhaften Markt treiben. Es gab unglaublich viel zu entdecken – von duftenden Kräutern und tropischen Früchten bis hin zu wirklich ungewöhnlichen Speisen wie gegrillten Froschschenkeln und anderen exotischen Köstlichkeiten. Ein spannender Einblick in die lokale Alltagskultur! Als drittes stand für uns nun der sogenannte „Bauerntempel“ auf dem Programm. Diese Anlage ist kleiner und schlichter als die großen Königsheiligtümer, doch gerade das macht ihren Charme aus. Sie diente einst den einfachen Menschen zur Verehrung ihrer Götter und vermittelt einen authentischen Eindruck davon, wie spirituelles Leben jenseits der königlichen Pracht ausgesehen haben mag. Nach diesen vielen Eindrücken legten wir eine wohlverdiente Mittagspause im „Rom Chorng Angkor Restaurant “ ein. Das stilvolle Ambiente und die ausgezeichnete Khmer-Küche boten genau die richtige Stärkung für den weiteren Verlauf des Tages. Am Nachmittag stand als letzter Programmpunkt der benachbarte Banteay Srei Tempel, auch „Frauentempel“ genannt, auf dem Plan. Er gilt als einer der schönsten Tempel Kambodschas – filigran gearbeitet, mit außergewöhnlich feinen Reliefs aus rosafarbenem Sandstein. Die Darstellungen von Göttern und Tänzerinnen sind so detailreich, dass man kaum glauben mag, sie seien im 10. Jahrhundert geschaffen worden. Leider setzte während unseres Besuchs heftiger Regen ein, sodass wir die besondere Magie dieses Ortes nur eingeschränkt genießen konnten. Glücklicherweise war das Unwetter nur von kurzer Dauer. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir dann entspannt im Hotel – ob am Pool oder im Wellnessbereich, jeder fand seine eigene Art, die Eindrücke des Tages wirken zu lassen. Am Abend rundeten wir diesen ereignisreichen Tag mit einem köstlichen Buffet im nahegelegenen Restaurant „Morakot Angkor“ ab. Begleitet wurde das Essen von einem Kulturprogramm mit traditionellen Tänzen, das uns noch einmal die Schönheit und Vielfalt der Khmer-Kultur näherbrachte. Ein gelungener Abschluss eines unvergesslichen Tempeltages in Siem Reap.

18. Tag – Donnerstag, 06.11.2025: Das versunke Reich der Khmer – Angkor Wat – Angkor Thom

Am Vormittag stand eines der absoluten Highlights unserer Reise auf dem Programm: die Besichtigung der weltberühmten Tempelanlage Angkor Wat. Schon beim Betreten des weitläufigen Areals waren wir beeindruckt von der majestätischen Architektur und der mystischen Atmosphäre dieses Bauwerks, das zu den größten sakralen Anlagen der Welt zählt. Die kunstvollen Reliefs, die detailreichen Darstellungen aus der hinduistischen Mythologie und die gewaltigen Türme, die sich elegant in den Himmel erheben, vermittelten einen faszinierenden Eindruck von der einstigen Pracht und Bedeutung des Khmer-Reiches. Der Anblick war schlicht überwältigend – ein Moment, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Im weiteren Verlauf des Vormittags besuchten wir die Tempelanlage Angkor Thom, die einst als königliche Hauptstadt diente. Ein kurzer Stopp am Südtor von Angkor Thom bot zunächst einmal Gelegenheit für wunderschöne Fotomotive. Das mächtige Tor spiegelte sich im ruhigen Wasser des angrenzenden Sees, während am Straßenrand einige Affen neugierig das Geschehen beobachteten. Die Sonne strahlte vom fast wolkenlosen Himmel – ein typischer, tropisch-schwüler Tag, wie wir ihn in Kambodscha mittlerweile gewohnt waren. Besonders eindrucksvoll war kurze Zeit später die Besichtigung des Bayon-Tempels, auch als „Gesichtertempel“ bekannt. Unzählige in Stein gemeißelte Gesichter lächeln dort geheimnisvoll in alle Himmelsrichtungen und schienen uns als Besucher mit einem stillen, zeitlosen Ausdruck zu begrüßen. Diese einzigartige Atmosphäre machte den Rundgang durch die Anlage zu einem unvergesslichen Erlebnis. Am Nachmittag nutzten wir die Zeit, um uns in unserer gepflegten Hotelanlage etwas zu entspannen und die Eindrücke des Vormittags nachklingen zu lassen bzw. die Ruhe zu genießen und neue letzte Energie für den morgigen Tag, den Rückflugtag nach Deutschland zu tanken. Am Abend erwartete uns schließlich ein letztes gemeinsames Essen, bei dem wir die Erlebnisse der vergangenen Tage noch einmal Revue passieren ließen. In geselliger Runde und bei köstlichen Speisen klang der Tag in angenehmer Atmosphäre aus.

19. Tag – Freitag, 07.11.2025: Bootsfahrt auf dem Tonle–Sap–Fluss – Rückflug von Kambodscha

Am Morgen unseres letzten Reisetages begrüßte uns der Himmel mit grauen Wolken und anhaltendem Regen – ein leiser Hinweis darauf, dass unsere erlebnisreiche Zeit in Kambodscha sich dem Ende neigte. Trotz des ungemütlichen Wetters stand noch ein besonderes Ziel auf unserem Programm: der Tonle-Sap-Fluss. Vom Bus wechselten wir in ein Motorboot, das uns zum berühmten „schwimmenden Dorf“ Kampong Phluk brachte. Schon auf der Fahrt bot sich ein faszinierender Anblick: Stelzenhäuser ragten hoch über dem Wasser, und das Leben spielte sich fast ausschließlich auf und am Fluss ab. Wir fuhren vorbei an der Schule, dem kleinen Krankenhaus und sogar an der Polizeistation – alles schwimmend oder auf hohen Pfählen gebaut. Es war beeindruckend zu sehen, wie selbstverständlich die Menschen hier mit und auf dem Wasser leben. Anschließend führte unsere Fahrt weiter hinaus auf den Tonle-Sap-See, der sich heute von seiner rauen Seite zeigte. Durch den kräftigen Wind war die Wasseroberfläche stark bewegt, und das Boot schaukelte heftig in den Wellen. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – dieser Unruhe blieb die gut einstündige Bootsfahrt ein eindrucksvolles Erlebnis, das uns die gewaltige Weite des größten Sees Südostasiens noch einmal deutlich vor Augen führte. Auf dem Rückweg zum Flughafen legten wir noch zwei kurze Stopps ein: Zuerst besichtigten wir eine kleine Froschfarm, wo wir einen Einblick in eine ungewöhnliche, aber für die Region wichtige Einkommensquelle bekamen. Danach hielten wir im Dorf Phumi Ta Prak, das mit seinem authentischen Bauernmarkt einen letzten, unverfälschten Eindruck des kambodschanischen Landlebens bot. Hier kauften ausschließlich Einheimische ein – frisches Gemüse, getrockneter Fisch und exotische Früchte bestimmten das Bild. Gegen Mittag erreichten wir schließlich den neuen Internationalen Flughafen von Siem Reap. Die Stimmung war ruhig, ein wenig
wehmütig – die Aufregung der vergangenen Tage wich der Gewissheit, dass unsere Reise nun zu Ende ging. Über Hanoi traten wir spät in der Nacht den Rückflug nach Deutschland an – im Gepäck unzählige Eindrücke, Bilder und Erinnerungen an ein faszinierendes Land zwischen Tradition, Wasser und herzlicher Gastfreundschaft.

20. Tag – Samstag, 08.11.2025: Ankunft in Deutschland

Der Nachtflug mit Vietnam Airlines war angenehm und ruhig. Überpünktlich landeten wir kurz vor 6 Uhr morgens in Frankfurt, wo sich schließlich unsere Wege trennten. Damit ging eine abenteuerliche Reise voller unvergesslicher Eindrücke und Erlebnisse zu Ende.

Ich wünsche allen Mitreisenden noch einmal alles Liebe und Gute – und natürlich weiterhin viele schöne und erlebnisreiche Reisen!

Eure Reisebegleiterin
Katrin


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