Reisebericht: Singlereise Vietnam und Kambodscha

07.04. – 22.04.2023, 16 Tage Rundreise Asien für Singles und Alleinreisende: Hanoi – Mai Chau – Van Long – Halong–Bucht – Hoi An – Saigon – Mekong–Delta – Siem Reap – Tonle–Sap–See – Angkor


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10 Singles treffen sich, um die Höhepunkte von Vietnam auf unterhaltsame Art kennenzulernen. Eine abwechslungsreiche Reise die zum Abschluss den Höhepunkt Kambodschas Angkor Wat hat. Eine Traumreise schlechthin.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

Freitag, 07.04.2023 Flug nach Hanoi in Vietnam

Pünktlich startet unsere Single-Reisegruppe mit Vietnam Airlines nach Hanoi. Es kommt sogleich zum gegenseitigen Kennenlernen, es sind ja auch alle in einer ähnlichen Altersgruppe. Wir fliegen mit dem sog. Dreamliner von Boing in Richtung Osten über Ungarn, das Schwarze Meer, vorbei an Armenien, über das Kaspische Meer, Usbekistan, Samarkand, Tajikistan, alles wohlklingende Namen der alten Seidenstraße. Wir streifen Afghanistan - unter uns für Europäer nicht vorstellbare weite undurchdringliche Gebirgslandschaften, jedenfalls in der Zeit bevor es Flugzeuge gab. Die Flugzeuge brachten nicht nur Segen, besonders für die Region für die wir uns bei dieser Reise entschieden haben Vietnam, Kambodscha und Laos sind Opfer eines schrecklichen Krieges geworden, der bis heute seine Spuren hinterlässt.
Wir freuen uns alle auf diese Reise und wir stellen schon sehr bald fest, dass wir uns etwas zu erzählen haben.

Samstag, 08.04.2023 Ankunft in Vietnam – Ethnologisches Museum

Nach dem langen Flug kommen wir überpünktlich in Hanoi am Flughafen an. Unser Gepäck ist auch schnell auf dem Laufband und die Formalitäten werden zügig abgewickelt.
Unser Reiseleiter Tom wartet schon auf uns und wir fahren als Erstes in das gebuchte Hotel um unser Gepäck abzuliefern und um uns ein wenig frisch zu machen. Es stellt sich heraus, dass niemand während des Fluges geschlafen hat. Also piano oder pianissimo ist angesagt. Das begreift auch Tom unser Reiseleiter vor Ort sehr schnell und er schlägt vor erst einmal zum ethnologischen Museum zu fahren. Es liegt ein wenig im Grünen etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt und bietet eine schöne Atmosphäre zur Einstimmung.
Tom macht die Führung durch das Museum selber und erzählt uns ein wenig über die 53 anerkannten Minderheiten in Vietnam. Im Museum gibt es Exponate die vor allem vom Leben auf dem Land erzählen. Die Minderheiten sind bäuerliche Gesellschaften die von der Landwirtschaft leben. Wir spazieren durch die Anlage und können einen Bautrupp beim Dachdecken mit Blätter-werk beobachten.
Wir trinken einen Kaffee in der Cafeteria der Anlage und Tom schlägt vor, uns in ein kleines typisches Restaurant zum Hühnersuppe essen, zu führen.
Wir sind sofort dabei und beschließen, dass gemeinsames von Eberhardt-Reisen spendierte zusätzliche
Abendessen auf den nächsten Tag zu verschieben, wenn alle etwas wacher sein werden. Wir essen unsere einfache Hühnersuppe und trotz aller Müdigkeit besichtigen wir die Long Bien Brücke welche von den Franzosen als freitragende Brücke über den Roten Fluss gebaut wurde. Für die französische Kolonialregierung war der Bau dieser Brücke von großer strategischer Bedeutung, da sie die Kontrolle über Nordvietnam sichern sollte.
Es war mal eine Eisenbahn- und Straßenbrücke. Heutzutage wird sie nur noch als Eisenbahnbrücke und für Fußgänger bzw. Vespa-Fahrer genutzt. Wir unternehmen einen kleinen Marsch entlang der Brücke und absolvieren in dem Zusammenhang gleich ein: wie komme ich heil auf die andere Straßenseite-Training. Es klappt schon ganz gut. Die Vietnamesen schlängeln sich umeinander durch den Verkehr, egal ob Auto, Vespa oder Fußgänger. Handzeichen sich ebenfalls wichtig. Wir stellen uns ganz gut an. Nur Mut, einfach losgehen und stetig und zügig weiter.
Wir lassen das alles auf uns wirken, bewundern die abenteuerliche Elektrifizierung und Kabelführung und lassen die Atmosphäre auf uns wirken.
Nach diesem ersten bestandenen Abenteuer fahren wir in das Hotel um unsere Zimmer zu beziehen und uns ein wenig auszuruhen. Wir verabreden uns für den späten Nachmittag zum Abendessen in der Nähe des Hotels. Wir finden dann auch gleich ein nettes Restaurant, wo man kaum englisch spricht, und wir kein Vietnamesisch. Die besten Voraussetzungen um sich vom Essen überraschen zu lassen. Das sind wir dann auch, allerdings positiv. Wir bestellen verschiedene Gerichte, stellen sie auf die Mitte des Tisches und essen vielfältig und ausreichend. Die vietnamesische Küche bietet für jeden etwas. Dazu eine Flasche vietnamesisches Saigon-Bier und wir sind zufrieden angekommen zu sein.
Nach dem Abendessen wagen sich dann tatsächlich noch einige von uns in die Altstadt von Hanoi. Der Rest der Truppe fällt müde ins Bett, welches sich als komfortabel darstellt. Wir sind gespannt auf morgen.

Sonntag, 09.04.2023 Xin Chao Vietnam – Besichtigungen in Hanoi – Rikscha–Fahrt – Wasserpuppen–Theater

Ausgeschlafen und nach einem üppigen Frühstück treffen wir Tom wieder, der pünktlich im Hotel wartet.
Wir beginnen heute mit der Besichtigung von Hanoi und als erstes führt uns unser Weg zu dem sog. Literaturtempel. Wir haben mit allem gerechnet aber nicht, dass eine Vielzahl von Schülern aller Altersgruppen diesen Tempel besucht. Wir kommen aber trotzdem schnell hinein.
Der Tempel der im Jahr 1070 gegründet wurde war ein Gelehrtenzentrum in dem sieben Jahrhunderte lang Mandarine (Verwaltungsbeamte im alten China) ausgebildet wurden. Er ist dem chinesischen Philosophen Konfuzius geweiht, der hier verehrt wird. Wir durchschreiten die Anlage die aus mehreren Teilen besteht bis zum Gebäude mit dem Konfuzius-Tempel. Seine Lehren aus dem 5. bis 6.Jahrhundet vor unserer Zeitrechnung haben auch heute noch eine große Bedeutung in Vietnam und entsprechend wird er und seine Philosophie
Nach der Besichtigung müssen wir uns ein wenig beeilen, denn wenn wir nicht rechtzeitig zum Mausoleum des wohl berühmtesten Vietnamesen Ho-Chi-Min kommen, wird uns das Tor vor der Nase zugeschlagen.
Wir erwischen gerade den letzten Einlass. Noch einmal Glück gehabt. Unter strengen Sicherheitsauflagen kommen wir in das Allerheiligste, nämlich den Raum, der den gläsernen Sarg mit seiner Mumie enthält.
Fotografieren streng verboten! Er wird wohl jährlich neu einbalsamiert was seinen guten Erhaltungszustand erklärt. Wenn das alles der wohl bescheidene Mann, der 1969 starb und eigentlich etwas anderes wollte, wüsste… !
Anschließend erleben wir noch den Wachwechsel der im Moment stündlich stattfindet.
Nach diesem Besuch statten wir der Einsäulen-Pagode Ly Thai Tong von 1049 n.Chr. einen Besuch ab. Sie soll an eine Lotusblume erinnern und am Altar der sich auf der Betonsaeule befindet ist entsprechend frequentiert.
Wir fahren anschließend in den kolonialen Teil der Stadt, dorthin wo sich das Opernhaus befindet, welches die Pariser Oper zum Vorbild hatte. Hier beginnt unsere Fahrt mit der Rikscha. Jeder von uns bekommt eine und dann geht es los, erst ein Stück durch das koloniale Viertel und dann in die Altstadt. Vielfältig sind die Eindrücke: schmale Häuser mit mehreren Stockwerken, koloniale Bauten, einige Botschaftsgebaeude und dann das Gemenge der Altstadt. Nach einer gewissen Zeit dann wartet wieder Tom auf uns und wir gehen zu Fuß weiter. Der Gemüsemarkt lockt mit der Buntheit seiner Produkte und so manches Mal bleiben wir stehen um ein Foto zu machen.
Wir brauchen jetzt alle einen Kaffee. In einem kleinen Kaffeehaus werden die Stühle für uns verrückt und wir genießen das gute Getränk. So gestärkt geht es weiter durch die Vielfalt. Zwischendurch mal ein chinesischer Tempel.
Aber auch die christliche Kathedrale St.Joseph ist zu bestaunen. Wir bekommen ein paar Minuten um den Innenraum anzuschauen. Die Kirche ist gut gefüllt, denn heute ist Ostersonntag, ein christliches Fest und es gibt wohl etliche Christen in Hanoi
Anschließend laufen wir in Richtung Hoan Kiem-See. Hier dreht sich alles um die goldene Schildkröte die wohl im 15.Jahrhundert der Legende nach aus dem See aufgetaucht ist. Sie hat ein Schwert überreicht mit dem ein General die Chinesen vertrieben hat. Es hat wohl früher tatsächlich lebende Schildkröten im See gegeben. Da er ein beliebtes Nacherholungsgebiet der Stadt ist, treffen sich hier am Sonntagnachmittag zahlreiche Familien.
Von Weitem sehen wir die rote The Huc Brücke oder auch Sonnenstrahlbrücke genannt die zum Jadebergtempel führt.
Wir steuern das berühmte Wasserpuppentheater an, welches als eine der authentischsten Kunstformen Vietnams gilt und im Delta des Roten Flusses entwickelt wurde. Früher spielte man wohl so in den Reisfeldern und in den Flüssen Theater, heute inszeniert man das ganze in großen Becken. Die Themen sind das alltägliche Leben der Reisbauern Schon im Ethnologischen Museum haben wir davon erfahren.
Wir bekommen gute Plätze und können das Puppenspiel, welches selbsterklärend ist, verfolgen. Die Spieler, von denen erst einmal nichts zu sehen ist, stehen dabei hinter einer Bühne und bewegen die Puppen an langen Stangen. Ein sichtbares Orchester welches erhöht an den Seiten sitzt begleitet das Ganze mit Musik und Gesang.
Am Ende tauchen die Puppenspieler auf, es sind Männer und Frauen, die sich den Applaus abholen.
Danach fahren wir in Richtung Hotel zu einer Zweigstelle des empfohlenen Restaurants Cha-ca Thang long und wir bekommen unser von Eberhardt-Reisen versprochenes Abendessen. Es gibt alles was im Wasser lebt in appetitlicher und geschmackvoller Weise serviert. Wir müssen zwar ein wenig selber kochen, natürlich mit Anleitung und Unterstützung vom Personal. Der Fisch und die anderen Seetiere sind köstlich und wir beschließen diesen Abend und den Aufenthalt in Hanoi mit diesem Festmahl.

Montag, 10.04.2023 Von Hanoi in die friedvolle Bergwelt von Mai Chau

Als wir am Morgen aus dem Fenster schauen blicken wir in Regen. Aber wir wollen heute Hanoi eh verlassen und in die Berge fahren. Tom verspricht uns dort besseres Wetter. Jedenfalls ist es warm und wir sind ja schnell im Bus.
Es herrscht dichter Montagsverkehr und das heißt, dass wir etwas länger brauchen um auf die Autobahn zu gelangen. Dann geht es in Richtung Berge und die Stadt Hoa Bin, die im ersten Indochinakrieg eine bedeutende Rolle spielte. Wir lassen die Stadt aber liegen und fahren weiter in Richtung des Thung Kee Passes der ca. 1000 m.ü.M. liegt. Das Wetter ist ein wenig besser geworden. Von dem Pass selber können wir nicht viel sehen aber ein wenig weiter an einem Aussichtspunkt kommt tatsächlich die von Tom angekündigte Sonne heraus. Hier verläuft eine Wetterscheide, die davür sorgt, dass im Mai Chau-Tal die Sonne scheint. Und auf dieses Tal blicken wir von oben herab. Grün ist die dominierende Farbe. Hier im Nordosten von Vietnam leben zahlreiche der schon erwähnten Minderheiten und betreiben Subsistenzwirtschaft, d.h. sie leben fast nur von ihren landwirtschaftlichen Produkten und in den letzten Jahren auch vom Tourismus. Einige haben sich kleine Pensionen aufgebaut und der Gast kann so landestypisch in den oft nur aus Naturmaterialien erbauten Häusern wohnen.
Wir fahren hinunter nach Mai Chau und essen in solch einer Pension mit Restaurant zu Mittag. Das Essen ist vielfältig und es schmeckt allen sehr gut. Wir werden von der Familie bewirtet und fühlen uns alle wohl, zumal die Sonne auch ein wenig scheint.
Anschließend fahren wir in Richtung Hotel, welches auf einer Halbinsel über dem Hoa Binh-See liegt. Die Spannung steigt als wir uns mit dem Bus nähern. Die Piste ist ein wenig schlechter dorthin und irgendwann ist Schluß für unseren Bus. Den Rest gehen wir zu Fuß und unser Gepäck wird auf einen Karren vom Hotel verladen. Wir durchqueren das kleine Dorf welches vor dem Hotel liegt, auch hier gibt es die schon erwähnten Pensionen.
Unser Hotel ist ein idyllisches Fleckchen in einem schönen Garten. Die Atmosphäre ist ruhig, Partygäste mag man hier nicht was aus der Hausordnung hervorgeht, also ein Ort zum Erholen. Die Zimmer sind komfortabel ausgestattet und haben einen Ausblick auf den See, der wohl ein Stausee ist. Schwimmen soll man nicht in ihm. Aber es gibt einen Pool in dem man schwimmen kann, was Einige von uns auch tun.
Wir treffen uns wieder zum Abendessen im Restaurant, welches sich im Haupthaus zusammen mit der Rezeption befindet.
Alle haben sich ein wenig ausgeruht und genießen das Abendessen. Heute gehen wir früh ins Bett, denn morgen steht uns eine kleine Wanderung bevor.

Dienstag, 11.04.2023 Wanderung mit Treffen einer Bauernfamilie

Heute morgen ist das Wetter ein wenig diesig, der See liegt im Nebel. Ob wir ihn mal in der Sonne sehen können? Heute morgen jedenfalls nicht.
Wir überlegen, ob wir Regensachen einpacken oder nicht. Die meisten entscheiden sich dagegen, da es sehr warm ist und Tom rechnet eher mit Sonne.
Erst einmal fahren wir in Richtung Mai Chau um ein wenig auf dem Markt spazieren zu gehen. Es gibt Gemüse und auch eine Fischabteilung. Bei dem Fleischangebot wird deutlich dass die Vietnamesen ein anderes Verständnis von Fleischpräsentation haben. Die Hühner strecken uns ihre Gliedmaßen entgegen und was ist das da? Tom sagt: gebratener Hund! Hundefleisch wäre sehr gut aber sehr teuer.
Nach dieser Appetitanregung brauchen wir Bewegung. Wir fahren zum Ausgangspunkt unserer Wanderung und verabschieden den Bus.
Wir spazieren langsam durch die verschiedenen kleinen Dörfer abseits der Straße. Die Bewohner sitzen entweder vor ihren Häusern, werkeln im Garten oder gehen einer anderen Tätigkeit nach, wie Korbflechten. Die Gärtchen lassen auf den privaten Verbrauch schließen, da sich alles findet, was man für ein vietnamesisches Essen benötigt. Der Weg ist einfach und weisst keine Steigungen oder Gefälle auf. Die verschiedenen Grüntöne leuchten im Sonnenlicht. Ja richtig, die Sonne läßt sich blicken und wir sind zufrieden, obwohl das natürlich gleich Temperaturanstieg mit sich bringt. Das Tal von Mai Chau ist fruchtbar und wir erfahren einiges über die Bewohner.
Zwischendurch machen wir eine kleine Pause in einem Kaffee welches zu einer Pension gehört. Auch der Körper pocht trotz des Schwitzens auf andere Rechte. Die Toiletten sind hier einfach aber man achtet auf Sauberkeit.
Weiter geht's, die Temperaturen steigen weiter und die Marschgeschwindigkeit verlangsamt sich.
Nach 9 km Gesamtstrecke beschließen wir unseren Bus in eines der vor uns liegenden Doerfer zu bestellen, denn man kann die Tour nicht überall unterbrechen. Hier ist ein günstiger Moment, zumal das Mittagessen schon auf uns wartet. Wir gehen noch ein wenig und warten dann an einer vorbestimmten Stelle auf unseren Bus der auch nicht lange auf sich warten lässt. Er fährt uns zu unserem kleinen Restaurant wo ein
tolles reichhaltiges Mittagessen serviert wird.
Dann fahren wir zurück zu unserem Hotel und können uns am Nachmittag erholen.
Wir treffen uns wieder zum Abendessen und lassen den Tag noch einmal Revue passieren. Überhaupt ist die Stimmung in der Gruppe gut und wir versammeln uns noch einmal am Pool, wo es eine kleine Show geben soll. Ein paar junge Frauen zeigen die Folklore ihrer Heimat und fordern beim Bambustanz zum Mitmachen auf. Auch aus unserer Gruppe traun sich einige. Klack, klack, klack, die Bambusstäbe gegeneinander und auseinander - und dazwischenspringen. Ein wenig Sport vor dem Zubettgehen.

Mittwoch, 12.04.2023 Trockene Halong–Bucht – Schutzgebiet Van Long – Ninh Binh

Die Hoffnung auf einen See in Sonne erlischt heute morgen. Es regnet leicht und es ist neblig. Da gibt es nur eins: ein gutes Frühstück und es ist warm.
Wir verladen unser Gepäck was zum Bus gebracht wird und wir treten unseren letzten kleinen Spaziergang hier im Tal von Mai Chau an.
Der Bus schlängelt sich den Pass nach oben und ...... bleibt stehen. Was ist los? Der Fahrer macht ein bedenkliches Gesicht und geht hinter den Bus. Es gibt ein Problem mit dem Öl, was er verliert. Es wird ein neuer Bus angefordert, da unser Bus nicht weiterfahren kann. Wir warten und warten. Endlich kommt ein neuer Ersatzbus und wir müsssen uns von unserem Fahrer Jerry verabschieden natürlich nicht ohne seine Leistung zu würdigen.
Ja was ist denn das für ein Bus? Modern und groß aber mit einem großen Bildschirm und riesen Musikauswahl.
Wir stellen fest: wir sitzen in einem Karaokebus. Das Mikrofon schallt wie in einem Konzertsaal.
Helene Fischer klingt durch den Bus und wir grölen mit, nein - singen mit. Passt irgendwie nicht aber die Stimmung ist ausgelassen nach unserer Havarie.
Nach unserer Toilettenpause in einer Bambusverarbeitungsstätte mit Verkauf lernen wir eine andere Seite von Tom kennen: er kann singen
und gibt uns eine Kostprobe von seiner Kunst. Wir sind baff!
Am Nachmittag kommen wir am Van Long Nature Reservat an. Dort lädt uns die Agentur sozusagen als Entschuldigung für den Buszwischenfall zu einer Kaffeepause mit Ananas und Bananen ein.
Dieses Reservat wird auch als Trockene Halong-Bucht bezeichnet, obwohl sie alles andere ist als trocken. Deshalb müssen wir jeweils zu zweit auf Boote steigen und werden durch das Reservat gerudert. Die Gruppe zieht sich auseinander und das ist auch gut so. Still liegt die Landschaft und wir gleiten fast lautlos dahin. Hier soll es auch seltene vom Aussterben bedrohte Tierarten wie die Langschwanzlanguren geben.
Die Felsenlandschaft hat auch im Dunst ihren eigenen Reiz. Auf einem Felsen dann entdecken wir sie. Eine Gruppe Affen, die es sich dort gemütlich gemacht hat. Die Langschwanzlanguren ziehen natürlich die Aufmerksamkeit auf sich und schon bald finden sich mehr Boote ein um einen Blick auf die Tiere zu erhaschen. Das war zweifellos der Höhepunkt dieser Bootsfahrt.
Anschließend fahren wir weiter in Richtung Ninh Bin. Der Ort hat einen modernen Charakter und wir sind erstaunt über unser Hotel was ein wenig den Charakter eines Business-Hotels hat. Neben einem riesigen Palast des dort herrschenden Ministers. Man hat hier offensichtlich viel vor. Von dem Ort können wir uns noch ein besseres Bild in der Rooftop-Bar des Hotels machen, die wir nach dem Abendessen aufsuchen.
Alles haben wir hier erwartet, nur nicht das. Wir blicken von oben auf erleuchtete Paläste und Hochhäuser. Der Cocktail schmeckt uns entsprechend. Gegensätze an einem Tag sind heute Nacht zu verarbeiten.

Donnerstag, 13.04.2023 Naturweltwunder Halong–Bucht – Übernachtung auf der Dschunke

Nun wir haben wohl den Nieselregen am Morgen hier in Nordvietnam gepachtet. Wir starten und fahren entlang der Küste in Richtung Halong-Bucht, wo uns ein Schiff erwartet um uns dieses Naturweltwunder zu erschließen.
Auf dem Weg dorthin halten wir an einem Austernperlenzuchtbetrieb mit der Möglichkeit uns uber das Verfahren der Perlenzüchtung zu informieren. Die Austern werden geimpft und dann wachsen die Perlen verschiedenster Färbung in dem erstaunlichen Tier heran. Natürlich kann man hier auch eine Perlenkette und andere aus Perlmutt gefertigte Schmuckstücke erwerben. Ein Plakat welches prominente Personen mit Perlenschmuck zeigt, allen voran unsere ehemalige Bundeskanzlerin Frau Merkel, soll zum Kauf animieren. In unserer Gruppe hat das weniger Erfolg. Einige trinken einen Kaffee und besuchen die Örtlichkeiten.
Weiter geht die Fahrt zur Tuan Chau Marina und wir checken bei Bahya Cruises für unsere kleine Kreuzfahrt ein. Wir werden freundlich empfangen und von unserem Kreuzfahrtmanager über das Prozedere informiert. Endlich ist es soweit: wir dürfen auf das Schiff mit dem Namen Auca II.
Wir werden von der kleinen Crew mit Musik empfangen und die Kabinen werden verteilt. Es handelt sich um Außenkabinen, alle auf einem Deck und sehr komfortabel. Wir richten uns ein. Viel Zeit haben wir nicht,
denn schon bald beginnt das Mittagessen, welches am Tisch serviert wird und wieder keine Wünsche offen lässt.
Der Dunst in der Halong-Bucht sorgt für die Atmosphäre und einige von uns müssen ab und an ein Foto machen. Dann bereiten wir uns auf unseren Ausflug auf der Cat Ba Insel vor. Es handelt sich um die größte Insel des seit 1986 geschützten Archipels. Die Häfte der Insel wird vom Nationalpark eingenommen. Wir werden mit einem Tenderboot an Land gefahren. Einige aus unserer Gruppe fahren mit dem Fahrrad, andere bevorzugen das Elektroauto. Es geht durch Regenwald zu unserem Ziel, dem Viet Hai Village welches direkt im National Park liegt. Wir lernen bei einem Spaziergang die Viet Hai Community Farm mit ökologischer Landwirtschaft und dem Projekt zum Schutz der Languren kennen. Wir trinken frischen Kokosnusssaft und kehren anschließen auf gleichem Weg zu unserem Schiff zurück. Dort treffen wir uns mit den anderen Mitreisenden des Schiffs zur Happy Hour mit leckeren Cocktails und sehen uns anschließend die unterhaltsame Kochshow an, bei der wir lernen wie man Frühllingsrollen wickelt und womit man sie füllen kann.
Dann senkt sich die Nacht auf die Bucht und wir gehen zum Abendessen. Einige nehmen noch das Abendprogramm wie Fischen vom Schiff aus war. Die anderen lassen sich leise in den Schlaf schaukeln.

Freitag, 14.04.2023 Ha Long–Bucht auf der Dschunke – Flug nach Da Nang – Fahrt nach Hoi An

Heute gibt es ein sehr frühes Frühstück und den ersten Ausflug fast vor dem Aufstehen, aber nur fast. Die Fahrt führt mit Booten in die Luon Lagune und wieder zurück zum Schiff. Auch dabei sind schon wieder andere Boote in der stark frequentierten Halong-Bucht unterwegs. Es werden Kajakfahrten angeboten, was von unserer Gruppe allerdings nicht in Anspruch genommen wird.
Anschließend müssen wir uns auch schon wieder auf die Abreise vorbereiten: Gepäck flugkonform vorbereiten und zu bestimmter Zeit vor die Tür und check-out.
Dann haben wir einen letzten Brunch an Bord und würdigen die gute Küche der Mannschaft. Die Zeit verging schnell hier an Bord und am Vormittag sind wir schon wieder in einem neuen Bus. Der Karaoko-Bus war nur ein Eintages-Ersatz.
Es geht in Richtung Hanoi-Flughafen wo wir pünktlich zu unserem Abflug ankommen. Wir verabschieden uns von Tom und starten mit Vietnam Airlines zu unserem nächten Ziel.
Pünklich kommen wir in Da Nang Flughafen an und werden von unserem vietnamesischen Reiseleiter Chen erwartet. Der Ort liegt in Zentralvietnam und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit einem Hafen. Einen zweifelhaften Aufschwung erlebte die Stadt mit den französischen Eroberungen und vor allem während des Vietnam-Krieges als dort die US-Armee stationiert war.
Wir lassen die Stadt hinter uns, denn unser Ziel ist die historische Stadt Hoi An, die ein wenig entfernt am Nordufer des Flusses Thu Bon liegt. Sie war in historischer Zeit ein wichtiger Handelshafen .
Unser Hotel ist charmant und liegt an einer Hauptachse der Stadt. Es bietet somit Orientierung, -- wenn man sie erst einmal hat.
Das stellt sich denn doch ein wenig komplizierter dar, was wir beim Suchen eines Restaurants merken, denn man sollte in die richtige Richtung laufen.
Aber schließlich landen wir nach einigen Irrungen in einem netten für unsere Verhältnisse preisgünstigen Laden und die jungen Vietnamesen freuen sich, unserer nette Truppe bewirten zu können. Wir werden satt und finden dank google-maps auch wieder auf einem Schleichweg schnell in unser Hotel zurück.

Samstag, 15.04.2023 Hafenstädtchen Hoi An – Freizeit

Bei unserem Frühstück heute Morgen mangelt es an nichts. Es gibt typisch vietnamesische Gerichte an die wir uns so langsam gewöhnen. Warum nicht eine schmackhafte Nudelsuppe am Morgen essen.
Wir sind heute sehr gespannt auf unsere Stadtbesichtigung von Hoi An. Hier war vom 16. bis zum 18. Jahrhundert ein wichtiger Handelshafen. Es gab Verbindungen zu Japan, China und nach Europa. Händler aus verschiedenen Ländern wählten deshalb die Stadt als ihr Zuhause, allen voran die Chinesen und Japaner die ihre Kultur und Traditionen mitbrachte. Der Architektur- mix wurde später ergänzt durch die Franzosen mit ihren kolonialen Bauten. Dazu kommt, dass die Stadt von den Zerstörungen des Vietnamkrieges weitgehend verschont blieb.
In der von der UNESCO geschützten Stadt sind PKWs verboten, weshalb wir mit einem Elektrofahrzeug bis an den Rand des geschützten Ensembles gefahren werden.
Wir spazieren entlang der alten Gassen bis zu einem lebhaften Gemüsemarkt. Wir erfahren auch hier einiges über exotische Früchte wie Rambotan, eine Lichiart. Die Frucht sieht aus wie ein roter Seeigel mit langen Stacheln. Auch sonst ist lebhaftes Treiben zu beobachten. Danach beginnen wir unsere Besichtigung der vielfältigen Bauten der alten Handelsstadt mit ihren damals schon internationalen Bewohnern.
Als erstes besichtigen wir die Qan Am Pagode. Die Formensprache ist eindeutig chinesisch. Die reichen chinesischen Händler nutzten diese Orte um die Götter um günstige Geschäfte zu bitten aber auch um einige Geschäfte zu tätigen.
Auch die Phuc Quien Versammlungshalle ist solch ein besonderer Ort.
Jede chinesische Region hatte ihre eigenen Treffpunkte und sicher gab es manche Konkurrenz.
Weiter geht es in eine alte chinesische Apotheke. Aufgereiht stehen die Behälter mit uns teilweise bekannten Heilpflanzen wie Ingwer und Ginseng. Aber auch unbekannte und für uns seltsam anmutende Naturstoffe wie Antilopenhorn werden gezeigt. Hier wurde wohl auch diagnostiziert, z.B. mit der Pulsdiagnose und mit Akupunktur behandelt.
Der nächste Tempel wartet auf uns. Wir werden immer wieder durch Fotomotive und dem überbordenden Warenangebot abgelenkt.
Wir laufen in Richtung des berühmten Wahrzeichens von Hoi An, die japanische Brücke. Sie vereinigte zwei historische Stadtviertel, das chinesische und das japanische. Die Grenze war die 18 m lange Brücke die über einen Nebenfluss des Thu Bon führt. Der Bau ist auf japanische Kaufleute zurückzuführen. Begonnen wurde der Bau wohl im Jahr des Affen und im Jahr des Hundes fertiggestellt. Man sieht die steinerne Portalfiguren an den beiden Zugängen. Die Holzbrücke überstand die Zeiten trotz mehrfacher Zerstörungen allerdings weitgehend unverändert. Im Moment wird sie gerade restauriert.
Da sich vor dem Phung Hung Haus die Menschenmassen drängen beschließt unser Reiseleiter stattdessen später das Tan Ky Haus zu besuchen,
Welches ebenfalls einer Haendlerfamilie gehört.
Wir brauchen jetzt erst einmal eine Kaffeepause. In einem sehr schönen ansprechenden Kaffee bekommen wir denn auch die verschiedensten Kaffeekompositionen serviert. So gestärkt geht es zum ca. 200 Jahre alten Tan Ky Haus. Das Haus gehört immer noch der Familie und wird auch genutzt. Man kann wohl hier sogar etwas zu Mittag essen. Es werden jedenfalls Nudeln von einer der anwesenden Damen produziert. Es gibt alte Holzmöbel und das Konterfei eines der Vorfahren können wir auch berrachten. Sehr viele Eindrücke in kurzer Zeit. Uns schwirrt langsam der Kopf.
Jetzt verabschieden wir uns für heute von Chan der uns noch in eine Schneiderei für Seidenprodukte bringt.
Dort sitzen im Erdgeschoss Kunststickerinnen die mit den feinen Seitenfäden kunstvolle Bilder sticken.
In der oberen Etage zeigt man uns die Seidenraupen in ihren verschiedenen Stadien und erklärt uns die Herstellung von Seidengarn welches aus 3 bis 15 Seitenfäden versponnen wird, je nach Gebrauch. In der Schneiderwerkstatt kann man sich, innerhalb eines Tages, maßgeschneiderte Kleider, Kimono, Schlafanzüge oder Hemden nähen lassen. Die anfängliche Skepsis weicht angesichts der Professionalität der anwesenden Damen. Der Stoff ist schnell ausgesucht. Das Maßnehmen dann klingt wie das Gezwitscher von Vögeln mit den vietnamesischen Klängen und den schnellen Dialogen dieser für uns fremden Sprache. Wir lassen alles mit uns geschehen und der geforderte Preis ist für die Seide und die Verarbeitung in Windeseile kaum zu glauben. Morgen früh um 08.00 Uhr wird alles ins Hotel geliefert. Wir sind auf morgen gespannt.
Dann fahren wir ins Hotel, denn wir werden ja noch einmal heute Abend zum Abendessen in die Altstadt kommen.
Nach einer kurzen Erholungspause dann starten wir wieder mit dem Elektroauto in die Innenstadt welche jetzt mit der Beleuchtung der Geschäfte und die vielen bunten Laternen einen magischen
Glanz hat. Man fühlt sich ein wenig wie im alten China- jedenfalls wie man es sich vorstellt. Die allgegenwärtigen Rikscha-Fahrer tun ihr Übriges dazu.
Das Mehrgänge-Menü ist wieder abwechslungsreich und offenbart fremdartige Geschmacksnoten und Kompositionen. Die verschiedenen frischen Kräuter, die nie fehlen, kommen überraschend gut zur Geltung. Da gibt es Thaibasilikum, besondere Minze und weitere uns unbekannte Kräuter.
Nach dem Abendessen taucht der Großteil der Gruppe noch in das Nachtleben ein und vertraut, während einer Bootsfahrt, seine Wünsche einer Laterne dem Thu Bon Fluss an. Die Lichter der Schiffe und Gebäude mit ihren Spiegelungen im Fluss tragen zur besonderen Stimmung bei. Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende und ein Taxi bringt uns in unser Hotel zurück.

Samstag, 16.04.2023 Freizeit am Strand oder gemeinsames Kochen mit Vietnamesen

Am morgen nach dem Frühstück werden die gestern vermessenen und bestellten Kleidungsstücke von einer Mitarbeiterin der Seidenmanufaktur in das Hotel zur Anprobe gebracht. Alle sind zufrieden und glücklich. Alles ist wie gewünscht.
Heute wartet für fast alle aus der Gruppe ein zusätzlich gebuchter Ausflug zu einem Kochkurs auf uns.
Ein Teil der Gruppe fährt wieder mit dem Fahrrad und die anderen werden mit dem Elektroauto gefahren. Schon nach 20 Minuten sind wir auf der Farm, nicht weit von Hoi An entfernt in einem ländlichen Gebiet am Fluss. Hier gibt es erst einmal einen Tee bevor mal wieder ein Bootsabenteuer beginnt. Wir werden auf kleinen runden Booten durch den Fluss gepaddelt. Ein Wunder, dass sie sich nicht nur im Kreis drehen. Eine besondere Paddeltechnik sorgt dafür. Am Ufer stehen Nipa-Palmen deren Palmwedel zum Decken von Hausdächern verwendet werden und während des Krieges den Bewohnern Sichtschutz boten. Die Ruderboote sind wohl auch aus ihnen gefertigt und schwanken ganz schön. Balance ist gefragt bei der Fahrt.
Dann legen wir wieder an. Wir unternehmen mit unserer Begleiterin und einem weiteren Begleiter einen Spaziergang durch diese Art Kooperative. Die Beete tragen jeweils die Nummer der Familie, welcher das Beet gehört. Für die Bewirtschaftungen ist die ganze Gemeinschaft zuständig. Wir werden zum Ernten von Auberginen geschickt, denn auf unserer Speisekarte steht ein Auberginengericht. Dann geht es ans Schnippeln von Knoblauch, Zwiebeln, Zitronengras und Chili. Jeder bekommt eine eigene kleine Kochplatte und wir müssen von uns marinierten Fisch in ein Bananenblatt einwickeln. Alles unter der Anleitung einer Köchin und weiteren Helfern.
Spannend ist die ganze Angelegenheit und am Ende dürfen wir das von uns gekochte 3-Gänge-Menue essen - und es schmeckt uns.
Danach werden wir in unser Hotel zurückgebracht. Erholung für den Nachmittag? Aber nicht für unsere Gruppe.
Nach einer kurzen Ruhepause treffen wir uns wieder um noch einmal in die Stadt zu fahren. Es fehlen noch Lampions und das eine oder andere Souvenir. Oder sollte man sich noch einmal den versäumten Seidenkimono bestellen?
Die Agentur spendiert noch einmal eine Fahrt mit dem Elektroauto und wir laufen dann noch einmal zu Fuß zur japanischen Brücke. Dort ist das gestern nicht besichtigte Phung-Hung-Haus welches als Handelshaus besonders gepriesen ist. Es ist ein kleines Eberhardt-Extra, denn wer weiss was uns sonst entgeht. Wir können noch einmal über die japanische Brücke gehen und sehen einige interessante Geschäfte die später vielleiht einen Besuch wert sind. Der Eintritt stellt sich erst einmal als ein wenig schwierig dar, denn man muss immer 5 Sehenswürdigkeiten kaufen. Aber die Darstellung, dass wir das gestern schon gemacht hätten und nur noch das Haus fehlen würde, führt zur Einsicht, eine Ausnahme zu machen. Das 1780 entstandene Haus in dem 8 Generationen einer Familie wohnten ruht auf 80 Hartholzsäulen. Die Händlerfamilie verdiente ihren Wohlstand durch den Handel parfümierter Hölzer und Gewürze. Es sind alte Möbel erhalten und die chinesischen Gottheiten fehlen auch nicht.
Dann wollen einige noch einmal in die Schneiderei und machen sich auf den Weg dorthin. DIe Einkaufsinteressen gehen ein wenig auseinander aber irgendwie treffen wir uns immer wieder. Wir beschließen noch einmal in der Stadt zu essen und finden denn tatsächlich auch wieder ein kleines Restaurant. Dann aber geht es für einige ins Hotel entweder zu Fuss oder mit einem der vielen Taxis.

Montag, 17.04.2023 Flug nach Ho Chi Minh Stadt (Saigon) – Streetfood–Tour auf der Vespa

Heute morgen ist es schon schwül und heiss. Wir werden schon am Morgen nach dem Frühstück zum Flughafen nach Da Nang gebracht. Es soll im Süden ja noch heißer werden. Aber jammern gilt nicht, wir wollten es alle so. Wir verabschieden uns von Chen und starten zu neuen Zielen im Süden von Vietnam, von dem ein großer Teil das Mekong-Delta ausmacht.
Am frühen Nachmittag landen wir in Saigon, wo wir am Flughafen vom lustigen Huy empfangen werden. Wir stellen ziemlich bald fest, dass er deutsche Sprüche und Redewendungen mag, von denen er ein reiches Repertoire hat.
Sogleich beginn die Besichtigung von Saigon mit seinen ca. 14 Mio. Einwohnern. Wolkenkratzer aber auch Kolonialbauten prägen das Bild, zumindest in der Innenstadt.
Unser erstes wichtiges Ziel ist der Palast der Wiedervereinigung welcher von einer weitläufigen grünen Anlage umgeben ist. Vorbei an 2 Panzern die eine Rolle bei der Rückeroberung spielten laufen wir auf das Gebäude zu. Hier stand im 19.Jahrhundert der Norodom-Palast, die alte Residenz des französischen Generalgouverneurs. Er wurde später zum Präsidentenpalast. Nach seiner Zerstörung 1966 hat man ihn wieder aufgebaut.
Der Präsident Van Thieu wurde 1975 vom Dach mit dem Hubschrauber ausgeflogen auf der Flucht vor Nordvietnamesischen Truppen. Es war das Jahr in dem Südvietnam kapitulierte. Also ein Gebäude mit Symbolgehalt und ein Muss bei einem Saigon-Besuch.
Die Innenräume sind gut erhalten und mit interessantem Mobiliar aus den 60er Jahren des 20.Jahrhunderts ausgestattet. Ein wenig ist es wie eine Zeitreise in unsere Kindheit und Jugend, denn wir alle kennen diesen Stil aus unserem eigenen Leben. Im Keller versteckt sich ein Bunker und ein Befehlsstand mit Funk- und Faxgeräten. Das waren noch Zeiten als Faxgeräte die Büros zierten. Na ja, sie haben ganz schönen Krach gemacht.
Wir fahren in die Innenstadt von Saigon, dort wo die große Kathedrale Notre Dame aus dem 19.Jahrhundert steht. Sie ist im Moment komplett eingerüstet und wird renoviert. Wir machen zu Fuß einen kleinen Spaziergang zum kolonialen Gebäude des Postamtes, wo es tatsächlich noch eine funktionierende Post gibt, wo man sogar Briefmarken kaufen kann. Vorbei geht es am Hotel Continental, wo prominente Schriftsteller wie Sommerset Maugham, Graham Greene (der stille Amerikaner) und André Malraux residierten. Während des Vietnamkriegs war es die Herberge für internationale Journalisten. Auf der Flaniermeile trift sich an den Feierabenden und den Wochenenden die Jugend und die Familien.
Jetzt aber fahren wir zu unserem Hotel, denn wir haben heute abend noch einen wichtigen Termin. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und uns sortiert haben treffen wir uns zu einer Rundfahrt der ganz besonderen Art: eine Streetfood-Tour mit einer Vespa.
Die Vespas müssen wir allerdings nicht selber fahren, denn wir alle wollen heil nachhause kommen. Wir werden gefahren. Vor dem Hotel stehen die Fahrer und die Fahrerin schon Spalier als wir uns einfinden. Schnell ist der passende Partner gefunden. Wir bekommen von unseren Fahrern die alle noch sehr jung sind den Helm aufgesetzt und los geht die Fahrt. Erst einmal ein bisschen vorsichtig, damit man die Balance findet aber schnell ist die richtige Sitzposition gefunden. Wir haben es hier mit jungen Vespa-Profis zu tun, die wahrscheinlich schon bei den Eltern mitgefahren sind und schon als Kinder das richtige Verhalten verinnerlichten. Jedenfalls wir fühlen uns alle sicher, was die Gruppe bei unserem ersten Halt versichert. Wir fahren mit dem Lift auf das Dach einer Hotelbar und bekommen dort unseren ersten Cocktail, denn alles was wir heute abend konsumieren ist inclusive. Hier oben haben wir einen fantastischen Blick über das erleuchtete Saigon. Von Weitem sehen wir den Bitexco Financial Tower der bei seiner Eröffnung im Jahr 2010 zu einem Wahrzeichen der Verjüngung der Stadt wurde. Seitdem ist viel geschehen und es gibt mehrere Hochhäuser.
Wir müssen weiter, denn wir haben noch einiges vor. 4 weitere Orte stehen auf dem Programm, wir besuchen 2 Restaurants in Chinatown und 2 weitere Bars mit unterschiedlichem Charakter. Irgendwann sind die geplanten 4 Stunden vorbei. Die Zeit ist wie im Fluge vergangen und geflogen sind wir zwischendrinn auch ein wenig, allerdings auf der Vespa. Wir haben heute einen Teil des wieder florierenden Nachtlebens von Saigon kennengelernt, ein unvergessliches Erlebnis.
Wir verabschieden und bedanken uns von unseren Fahrer/-innen und träumen vielleicht heute Nacht von den Lichtern von Saigon.

Dienstag, 18.04.2023 Ausflug ins Mekong–Delta mit Bootsfahrt

Heute bricht der vorletzte Tag in Vietnam an und wir freuen uns auf einen Ausflug in das Mekong-Delta.
Der Mekong ist einer von den 10 längsten Flüssen der Erde der im Hochland von Tibet entspringt und 6 Länder durchquert. Mit seinen ca. 4900 km Länge ist er die Lebensader von Südostasien. Sein Wasserstand verändert sich mit den Monsunregenfällen um 10-15 Meter. Sein Delta ist ein riesiges Einzugsgebiet und wird vor allem landwirtschaftlich genutzt. Im Delta gibt es am Tonle-Sap-Fluss, den wir ja in Siem Reap in Kambodscha ja noch besuchen werden, ein besonderes Phänomen. Der Tonle-Sap-Fluss der er aus dem gleichnamigen See gespeist wird, wechselt die Fließrichtung, wenn der Mekong Hochwasser führt und seine Wassermassen in den Nebenfluss drängen, und füllt dann alljährlich für mehrere Monate den See, dessen Abfluss er normalerweise ist. Erst wenn der Monsun und die Hochwasserpegel zurückgehen, kehrt auch der Fluss seine Richtung wieder um und das Wasser des Sees fließt zum Mekong hin meerwärts ab. Aber noch sind wir ja in Vietnam und bekommen schon eine Ahnung über die Bedeutung dieses riesigen Stroms.
Während der Fahrt die ca. 2,5 Stunden dauern wird fahren wir durch eine dicht besiedelte Landschaft.
Huy erzählt uns ein wenig über die Lebensbedingungen und die Wohnungssituation hier im Süden.
Er schmückt das ganze gern mit seinen unvergleichlichen Witzen.
Auch wird mit den 7 Paradoxien des Sozialismus gezeigt, dass man den Humor nicht verloren hat

1.Jeder hat Arbeit aber keiner arbeitet
2.Keiner arbeitet aber jeder verdient Geld
3.Man verdient Geld hat aber nicht genug davon zu leben
4.Man hat nicht genug zum Leben aber trotzdem lebt man
5.Man lebt ist aber nicht zufrieden
6.Man ist nicht zufrieden aber man applaudiert
7.Man hat applaudiert aber man ist nicht einverstanden

Das Ganze wird noch ergänzt aus unserer Gruppe
8.Es gibt nichts und trotzdem hat jeder alles. Einige von uns kennen sich aus.

Die Landschaft wird zunehmend grüner und an der Straße werden überall in kleinen Geschäften die Produkte verkauft.
Im Mekongdelta gibt es nichts was nicht wächst. Die Bauern betreiben gemischte Landwirtschaft. In den Restaurants und auf den Veranden der Häuser gibt es Hängematten für den Mittagsschlaf. Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit zwingen die Menschen zur Pause.
Schließlich kommen wir in Phu Thuan an. Wir besteigen hier eines der typischen Holzboote mit Dach. Wir treffen den lokalen Führer und den Steuermann des Schiffs. Dann geht die Fahrt über die braunen Fluten des Mekong. Das Wasser strömt nicht nur im Mekong sondern schon wieder aus allen unseren Poren.
Hier auf dem Wasser aber ist es angenehm. Ein leichter Fahrtwind bringt ein wenig Erfrischung. In Abständen stehen Häuser am Ufer natürlich mit den dazugehörigen Booten. Es gibt sogar Fähren welche die Entfernung von 1,5 bis 2 km von Ufer zu Ufer überbrücken.
Heute nimmt man auch gerne mal sein Mofa mit um auf der anderen Seite mobil zu sein.
Wir halten an einer auf den ersten Blick merkwürdigen Anlage an. Es handelt sich um eine Art Köhlerei in der Kohle aus den Schalen der Kokosnuss verkohlt wird. Dieser Kohlenstoff wird als Zahnpasta oder auch als Düngemittel verwendet.
Weiter geht die Fahrt zur Insel Tan Hiep. Am Anleger warten 2 Tuktuks auf uns. Es werden jeweils 5-6 Plastikstühle auf die Ladefläche gestellt. Wir steigen ein und die Fahrt geht über eine rumpelige Piste bis zu einer kleinen Farm auf der Talikora angebaut wird. Aus der Pflanze wird ein Stoff ähnlich dem Agar Agar gewonnen. Man bietet uns einen grünen Pudding an, der gar nicht so übel schmeckt. Auf alle Fälle ist es gesund. Kosmetik wird ebenfalls daraus gemacht, z.B. Gesichtsmasken für die Schönheit.
Dann geht es ein Stück weiter mit unseren Tuktuks zu einer Bootsanlegestelle. Hier besteigen wir etwas kippelige Ruderboote Sampans genannt. Wir fahren durch ein Dickicht aus Wasserkokosnusspalmen (Nipa-Palmen) die im Wasser stehen können und ausschließlich in Mangrovenwäldern wachsen, nicht zu verwechseln mit der Kokospalme. Sie wurden gegen die Erosion gepflanzt und die Blätter nutzt man zum Decken der Häuser. Während des Krieges waren sie ein guter Sichtschutz gegen Angriffe.
Still gleiten die Boote durch das Dickicht begleitet von den Stimmen der Insekten. Mücken gibt es aber keine, was uns nicht gerade stört.
Bei dem anschließenden Spaziergang bekommen wir noch einige Pflanzen und Früchte gezeigt. Unser nächstes Ziel ist eine Bauernfamilie die sich mit der Bewirtung von Reisenden ein kleines Zubrot verdienen. Wir bekommen Pomelos, die man in eine salzige Gewürzmischung tunkt, frische Drachenaugen die wie Lichi schmecken und einen selbst gebackenen Kuchen zu kosten.
Dazu trinken wir grünen Tee der mit lokalem Honig gesüßt wird.
Wir kaufen auch hier getrocknete Drachenaugen die im Geschmack ein wenig an Datteln erinnern. Auch ein wenig Tee können wir kaufen.
Leider müssen wir diesen gastlichen Ort schon bald verlassen denn unser Mittagessen wartet auf uns. Wir gehen ein Stück weiter und treffen wieder auf unser Boot. Das bringt uns zu einem sehr schönen hier Homestay genannte Unterkunft, wo wir wieder ein köstliches Mahl serviert bekommen. Der Fisch (Elefantenohrfisch) den wir vorgesetzt bekommen ist wieder eine kleine Überraschung, da er stehend serviert wird.
Nach dem Essen mahnt unser Reiseleiter Huy zum Aufbruch da wir wohl bei der Rückfahrt mit Stau zu rechnen haben. Und so kommt es auch. Es ist ganz schön voll auf der Autobahn. Aber schließlich kommen wir noch rechtzeitig im Hotel an um uns ein wenig vor dem Abendessen zu erfrischen.
Den Abend verbringen wir wieder in einem netten Restaurant, welches sehr gut besucht ist. Saigon ist eine lebendige, aufwärtsstrebende Metropole, die sich in den letzten Jahren wirtschaftlich stark entwickelt hat, allerdings durch Corona auch zurückgeworfen wurde. Morgen

Mittwoch, 19.04.2023 Freizeit in Saigon – Flug nach Siem Reap in Kambodscha – Besuch des Phare Circus

Heute morgen kann wer will ein wenig länger schlafen. Wir haben heute morgen Freizeit in Saigon. Einige nutzen es für einen Spaziergang oder für einen Besuch des nahen Cafes, dort wo die Besucher ihre gefiederten Gefährten im Käfig mitbringen und aufhängen können.
WIr checken erst am Mittag aus und fahren danach mal wieder zum Flughafen. Heute verlassen wir Vietnam und reisen nach Kambodscha.
Es werden heute 38 Grad im Schatten und das wird sich bis zu unserer Abreise nach Deutschland wohl auch nicht ändern.
Auch diesmal wieder verläuft alles reibungslos. Wir verabschieden uns von Huy und wir fliegen zum letzten Höhepunkt dieser Reise, nach Siem Reap, dem Ausgangsort zum Besuch von Angkor Wat, der berühmten Tempelanlage der Kmer-Kaiser.
Es ist schon später Nachmittag als wir ankommen und es ist gefühlt hier noch viel wärmer. Es ist hier ja auch in der Zeit vor Sommermonsunbeginn die wärmste Jahreszeit.
Unser Reiseführer Savy begrüßt uns und wir gehen erst einmal Geld wechseln um einfach ein bisschen lokales Geld in der Tasche zu haben. Allerdings merken wir bald dass das gar nicht notwendig gewesen wäre.
Wir holen im Hotel nur kurz unsere Zimmerschlüssel und geben das Gepäck ab. Wir sind heute abend im Restaurant des Phare Circus, einer berühmten Zirkustruppe, angemeldet und wollen anschließend in die Show.
Nach dem Essen geht es los und wir nehmen unsere Plätze ein. Die Künstler geben alles. Es ist eine Mischung aus Akrobatik, Show und Schauspiel wobei die Gesichter mit ihrer Mimik eine besondere Rolle spielen. Wir bemerken auch sogleich den Unterschied der Menschen hier in Kambodscha zu den Vietnamesen, obwohl das bei den Asiaten für uns Europäer schon ein wenig schwierig ist.
Dann allerdings wollen alle ins Bett denn es steht morgen ein anstrengender Tag auf dem Programm: die Besichtigung von den Angkor Tempeln.

Donnerstag, 20.04.2023 Die legendären Tempel von Angkor – Angkor Thom – Ta Phrom und Angkor Wat

Früh geht es heute wieder los, denn wir wollen den kühlen Morgen nutzen, was man hier so kühl nennt.
Unser erstes Ziel ist das Empfangsgebäude des Welterbes wo wir unsere Einrittskarten lösen. Wir werden auch fotografiert zu dem Zweck. Ordnung muss sein. Dann fahren wir in Richtung der gut erhaltenen Tempelanlage Angkor Thom.
Das Reich der Kmer entstand Anfang des 9.Jahrhunderts, als Jayavarman II. sich zum göttlichen König des Landes ausrief. Er glaubte an Shiva, eine Hindu-Gottheit. Angkor allerdings entstand unter seinen Nachfolgern Suryavarman II. und Jayavarman VII, als sich der Buddhismus verbreitete. Nun es dauert länger sich die Namen zu behalten, man muss es auch gar nicht, denn die Bauten sprechen für sich. Sie vereinen hinduistische und buddhistische Elemente. Für 600 Jahre war Angkor das politische und religiöse Zentrum des Kmer Reiches. Nach dem Tod des letzten Herrschers Jayavarman verfiel Angkor und wurde erst im 19.Jahrhundert wiederentdeckt. Mitte des 20.Jahrhunderts begann man mit der Restaurierung. Nach den fürchterlichen Auseinandersetzungen im 20.Jahrhundert in denen mindestens 2 Mio. Kambodschaner den Tod fanden wurde Angkor schrittweise wieder für Besucher geöffnet. Alle Gebäude sind auf einem Areal von 200 qkm und so muss man schon einige Wege mit dem Bus zurücklegen. Wir beginnen unsere Besichtigun mit dem Angkor Thom, welcher ?Ende des 12.Jahrhunderts errichtet wurde. Der Buddhismus hatte sich schon verbreitet und findet in den Gebäuden Ausdruck. Wir schreiten vor dem Eingang eine Galerie der guten Götter auf der rechten Seite und die bösen Wesen auf der linken Seite ab, natürlich nicht ohne einige der ausdrucksstarken Gesichter auf Fotos zu bannen. In der Ferne sehen wir ein Gebilde welches von der Ferne wie ein Gebirge wirkt, aber sich bei näheren Ansehen als ein Komplex mit in den Stein gemeißelten Gesichtern entpuppt die freundlich lächelnd in alle 4 Himmelsrichtungen schauen. Es ist der Bayon-Tempel der das Zentrum von Angkor Thom bildet. In den umlaufenden Galerien sind Schlachtenszenen und Szenen vom Alltag der Bewohner dargestellt.
Einigen von uns setzt die Hitze zu und sie würden gerne ein wenig zügiger durch die Anlage, auch hat sich die Rache der Götter bei einigen bemerkbar gemacht. Andere aus der Gruppe sind aber sehr interessiert und so erfahren wir einiges über die feinen Steinmetzarbeiten.
Wir laufen in Richtung Elefantenterrasse und steigen dort wieder in den Bus.
Wir besichtigen jetzt zweifelsohne den interessantesten Tempel von Angkor, den man hier den Zugewachsenen nennt. Es handelt sich um den Ta Phrom, der durch den Film Lara Croft:Tomb Rider u.A. bekannt wurde. Angelina Jolie setzte die Tempel in Szene..... oder war es umgekehrt?
Hier im Tempel der von Würgefeigen und anderen Baumriesen förmlich umschlungen wird war in der Blütezeit ein riesiges Kloster. Wir sehen auch besonders hier buddhistische Mönche die nicht aus Kambodscha sind, sondern mit thailändischen Reisenden angereist hierher sind, um den Tempel zu besuchen. Unser Führer Savy erkennt sie an der Sprache.
Man versucht diesen sagenhaften Tempel so gut wie es geht zu erhalten ohne die Vegetation zu zerstören. Der Tempel ist deshalb auch an mehreren Stellen abgestützt, was aber die Wirkung nicht stört.
Jetzt haben wir uns ein Mittagessen verdient, denn die Besichtigung von Ta Phrom zieht sich hin, gibt es doch viel zu sehen.
Wir fahren zu einem Restaurant, welches Savy ausgewählt hat und lassen uns das kambodschanische Essen schmecken.
Der eigentlich Höhepunkt, der Tempel von Angkor Wat, steht uns jetzt noch bevor. Er war bei seiner Entstehung im 12.Jahrhundert dem Gott Vishnu, dem Bewahrer der Schöpfung, geweiht. Der Grundriss folgt einem mandala, dem heiligen Plan des Universums, die Außenmauern bedeuten das Ende der Welt und der Tempelgraben symbolisiert den kosmischen Ozean. Der Tempel ist nach Westen zur untergehenden Sonne, die ein Symbol des Todes ist, ausgerichtet. Wir sind einfach nur sprachlos angesichts dieser Anlage. Allerdings beim letzten Aufstieg auf das Hauptheiligtum streichen viele von uns die Segel.
Von oben hat man einen Blick über die gesamte Anlage und man trifft auf Buddha, ein Zeichen für die Verdrängung des Hinduismus aus Kambodscha. Wieder unten setzten wir gemeinsam unseren weiteren Weg in Richtung Tempelgraben fort. Am Rande sollte man erwähnen dass es ein ausgeklügeltes System von Wasserleitungen gab, was die Stadt mit Wasser versorgte. Auch zahlreiche Seen wurden angelegt um sich die Monsunregenfälle nutzbar zu machen.
Wir laufen schon etwas geschafft von der Hitze und unseren Besichtigungen zum Bus zurück. Dort treffen wir einen Teilnehmer unserer Gruppe wieder der sich schon allein auf den Weg zum Bus gemacht hatte. WIr finden uns eben immer wieder.
Wir beschließen den Tag mit einer beschaulichen Bootsfahrt in den Sonnenuntergang hinein, bevor wir zum Hotel fahren.
Wir treffen Savy wieder zum Abendessen, der für einige von uns Kampotpfeffer zu einem günstigen Preis besorgt hat.
Das Abendessen wieder in einem ansprechenden Restaurant ist wie immer gut und reichhaltig.
Ein vollgefüllter Tag am Ende der Reise lässt uns in die Kissen sinken.

Freitag, 21.04.2023 Bootsfahrt auf dem Tonle Sap–See – Besuch des ersten Naturschutzzentrums Kambodschas – Rückflug

Heute am letzten Tag der Reise müssen wir wieder früh raus. Wir wollen das erste Naturschutzzentrum von Kambodscha besuchen. Der Natur- und besonders der Tierschutz steckt ja noch in den Kinderschuhen. Hilfe und Engagement kommt wie so oft aus dem Ausland. Wir Deutschen sind da ganz vorne mit dabei, so auch bei diesem Projekt.
Nach einer Stunde Fahrt kommen wir am Angkor Center for Conservation of Biodiversity an, welches nur im Rahmen einer Führung besucht werden kann.
Dieses Zentrum kümmert sich um Tiere, die verletzt aufgefunden wurden und nicht mehr in der Natur überleben würden. Auch werden sie zu Zuchtzwecken verwendet. Einige Tiere werden aber auch wieder in die freie Natur ausgewildert was das eigentliche Ziel dieses Zentrums ist.
Wir lernen einige interessante Tiere kennen. Besonders unterhaltsam sind die Affen. Aber auch über die verschiedenen Vögel weiss unser Führer Geschichten zu erzählen.
Nach einer gewissen Zeit treten wir wieder die Rückfahrt an. Wir müssen ja noch unsere Koffer packen und aus dem Hotel auschecken.
Nach dem Mittagessen kommt jetzt wirklich der letzte Programmpunkt der Reise, eine Fahrt mit dem Schiff auf dem Tonle Sap See, der der größte See Südostasiens ist und zu den fischreichsten Binnengewässer unserer Erde gehört. Es soll fast 200 Fischarten in ihm geben.
Erstaunlichangesichts der braunen Brühe
Wir fahren los und es kommt uns am Ufer gleich eine große Herde von Wasserbüffeln entgegen. Entgegen vieler gegenteiliger Annahmen sind die Tiere domestiziert und wenig aggressiv. Wir fahren zu einem schwimmenden Dorf, bei dem es sich um ein vietnamesisches Dorf handeln soll. Sie werden hier geduldet und leben vom Fischfang. Ein schwimmendes Haus ist praktisch, wird es doch nicht überflutet sondern schwimmt oben wenn die Monsunwassermassen vom Himmel kommen. Es ist ein einfaches für uns nicht vorstellbares Leben was die Menschen hier führen.
Es gibt eine Wasserpolizeistation, die allerdings auf Stelzen, mehrere Geschäfte und Wohnhäuser. Hier besucht man seinen Nachbarn mit dem Boot, denn das ist unabdingbar um hier existieren zu können.. Wir werden ein wenig nachdenklich wenn wir an die Lebensbedingungen vor allem die hygienischen, denken. Laut Aussage von Savy sind die Menschen aber nicht kränker als andere die in festen Behausungen leben.
Es ist Zeit zurückzukehren. Ein letztes Mal schaun wir auf den See. Der angenommene Flugplatz entpuppt sich als buddhistischer Tempel. Auch hier gibt es die verschiedenen Religionen, die sich alle gegenseitig restektieren. Es scheint hier zu funktionieren. Das wichtigste für die Menschen in Kambodscha und Vietnam ist Frieden. Davon hatten sie in der Vergangenheit wenig.
Savy bringt uns zum internationalen Flughafen von Siem Riep und wir beenden unsere Reise mit einem Zwischenstopp am Flughafen in Hanoi, dort wo unsere Reise vor 2 Wochen begann. Jetzt liegen sie hinter uns und wir freuen uns auf die vielen Bilder in unseren Mobiltelefonen, Computern und Fotoapparaten und vor allem in unseren Köpfen. Mögen sie da noch eine Weile bleiben.

Samstag, 22.04.2023 Ankunft in Deutschland

Ende Gut, alles gut. Wir landen überpünktlich in Frankfurt und eine schöne Reise geht zu Ende.

Schlusswort

Zwei faszinierende Länder, bunte Vielfalt der Kulturen, aufstrebende Metropolen und vor allem freundliche höfliche Menschen, das alles haben wir erlebt. Vielen Dank an die Gruppe, die diesmal wirklich erste Klasse war. Habt noch möglichst lange etwas von diesen 2 Wochen. Die Erlebnisse hätten für 4 Wochen gereicht. Gerne mal wieder in diesem Weltentheater
Gina (aus Bad Homburg - nicht Tirol)

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Sehr schöner, ausführlicher Bericht, der die Eindrücke dieser Reise nachvollziehbar vermittelt.
Außerdem tolle Bildauswahl, man möchte gerade wieder hin

Josef Backes-BeySe
28.04.2023

Liebe Gina,
Danke für den tollen Reisebericht, der mir sehr hilft, alle diese wundervollen Eindrücke in meinem Kopf und auf meinem Mobiltelefon zu ordnen und für später zu speichern. Ich werde Deinen Bericht sicher noch oft lesen. Ein großes Dankeschön auch an alle Beteiligten bei Eberhardt-Reisen für die tolle Organisation und Vorbereitung dieser wundervollen Reise.
Yvonne Krombholz

Yvonne Krombholz
01.05.2023

Liebe Gina,
vielen lieben Dank für diesen Reisebericht. Beim Lesen ist mir erst wieder bewusst geworden, was wir alles erlebt haben. Es war eine unglaubliche Reise mit so vielen bemerkenswerten Eindrücken. Dank des Reiseberichtes hatte ich ein paar "Ah stimmt ja, das haben wir auch gesehen"-Momente.
Ich kann diese Reise wirklich von Herzen weiterempfehlen.
Danke an Gina und danke an Eberhardt-Reisen für die sehr gute Organisation und die Auswahl der hervorragenden Hotels.

Susanne Kreutzer
02.05.2023