Reisebericht: Die große Rundreise durch Zentral–Asien

28.08. – 11.09.2012, 19 Tage in 3/4 Länder entlang der Seidenstraße: Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan mit Almaty – Karakol – Bishkek – Taraz – Turkestan – Taschkent – Samarkand – Buchara – Chiwa – Turkmenistan


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Das Zentralasien Erlebnis pur! 15 Tage entlang der Seidenstraße, mit 20 Eberhardt Gästen hatten wir viele Erlebnisse der besonderen Art. Lesen Sie den Reisebericht hier!
Ein Reisebericht von
Mandy Lehmann

1. Tag Anreise nach Usbekistan über Istanbul

Heute begann unsere große Reise nach Zentralasien: 15 Tage entlang der Seidenstraße standen vor uns. Nach dem Mittag trafen alle 20 Gäste mit dem Eberhardt TRAVEL Haustür-Transfer-Service in Leipzig am Flughafen ein. Die meisten kannten sich schon vom Informationsabend in Dresden, wo wir uns in Vorbereitung auf die Reise schon einmal getroffen haben. Und heute ging es endlich los - nach dem Check In flogen wir erst einmal mit Turkish Airlines nach Istanbul in die Türkei. Dort hatten wir einen Aufenthalt, den wir uns mit echtem türkischen Eis versüßten! Nach einem weiteren Flug erreichten wir Tashkent, die Hauptstadt Usbekistans am nächsten Morgen.

2. Tag Der erste Tag in Usbekistan in der Hauptstadt Tashkent

Die Einreise nach Usbekistan verlief etwas langwierig, denn der Zoll war heute Morgen sehr langsam. So dauerte es ziemlich lange, bis wir dann den Flughafen verlassen haben und von unserer örtlichen Reiseleiterin Fewsie empfangen wurden. Von nun an lief alles bestens. Wir fuhren nach dem Nachtflug zuerst in unser Hotel Tashkent Palace - ein sehr schönes 4-Hotel, wo wir gleich unsere Zimmer beziehen konnten und wir uns beim Frühstück stärkten. Nach einer Pause starteten wir zu unserer Stadtbesichtigungstour durch die Hauptstadt Usbekistans. Zuerst fuhren wir zur berühmten Koranbibliothek, wo wir ein uraltes Originalexemplar des Korans sahen. Dann ging es weiter zum Mausoleum Kafali-Shash, bevor wir in ein wunderschönes Cafe „Binket Café“ zum Mittagessen fuhren. Es gab sehr leckeres Essen - Salate als Vorspeise, Fladenbrot und schließlich einen Nudeltopf mit Lammfleisch. Es war sehr liebevoll  gerichtet und wir beendeten unser erstes usbekisches Essen mit einem „Wässerchen“ - dem berühmten Wodka. Am Nachmittag fuhren wir zum Registanplatz und besuchten die Kukeldasch-Medrese, in welcher junge Männer studieren. Weiter ging es zu Fuß zum Gewürz Bazar und dann mit einzigen Metro Zentralasiens einige Stationen kreuz und quer durch Tashkent. Wir spazierten dann über die Fußgängerzone und vorbei an hübschen Parks zurück zum Hotel. Es war sehr warm und durch den Flug waren wir alle ganz schön geschafft und freuten sich auf eine Pause zum „Beinehochlegen“. Am Abend fuhren wir zu dem wunderschönen orientalischen Restaurant Sim Sim, wo uns leckere Schaschliks erwarteten und wir den Tag gemütlich bei usbekischer Volksmusik ausklingen ließen.

3. Tag Flug mit Uzbekistan Airlines von Tashkent nach Urgench und Fahrt nach Chiva

Der Tag startete zeitig: Wir flogen um 07:50 Uhr von Tashkent nach Urgench. Der Flug war gemütlich und es klappte alles super. Unsere Reiseleiterin war mit dabei und wir flogen in die Wüste! Wir wurden am Flughafen erwartet und fuhren ca. 30km nach Chiwa, einer alten Handelsstadt in der Wüste direkt an der Seidenstraße. Wir checkten in das Hotel Asia Khiva ein und machten uns dann auf um die Stadt zu erkunden. Diese besteht fast komplett aus Lehmhäusern, kleinen Gassen, tollen Moscheen, Minaretten und Medresen. Es war richtig warm, aber diese Wüstenschadt war so schön zum ansehen, dass uns der Stadtbummel trotz der Wärme sehr viel Spaß gemacht hat. Überall hübsche Kinder, Straßenhändler und Handwerker. Wir sahen wie Koranständer geschnitzt wurden und wie Frauen Teppiche webten. In einer ehemaligen Medesse „Yasaul Boshi“ aßen wir Mittag - wieder wunderschön gedeckte Tische und sehr gute Speisen. Wir gratulierten hier auch unserem Geburtstagkind zu seinem Geburtstag mitten in der Wüste und überreichten eine typisch usbekische Kappe als Geschenk! Nach einer Siesta im Hotel (um die Mittagshitze gut zu überstehen) spazierten wir am Nachmittag weiter durch das Städtchen und besuchten eine weitere Medresse mit über 200 Holzsäulen sowie zwei Paläste. Auf der Straße trafen wir junge Musiker, welche uns ein spontanes usbekisches Straßenkonzert gaben - es war wunderschön und einer unserer Gäste schnappte sich dann gleich das Akkordeon und spiele den nun vielen Einheimischen und unseren Gästen auch ein Ständchen. Nachher im Tash Hauli-Palast besuchten wir die prachtvollen Innenhöfe des Harem des ehemaligen Khan - wirklich sehr schön.  Nachher genossen wir im Schatten eines kleinen Cafés Kaffee und staunten über das blaue Minarett direkt neben uns. Einige Gäste sind hoch zum Aussichtsbalkon des Palastes gestiegen! Am Abend ging es weiter mit dem guten Essen, wir saßen draußen bei herrlichem Wetter und ließen und gefüllte Teigtaschen schmecken. Als besondere Überraschung bekam unser Geburtstagskind eine  riesengroße Torte mit Kerzen, die wir uns alle nachher bei einem Wässerchen schmecken ließen.

4. Tag Abschied aus Chiva und Fahrt durch die Kizilkum Wüste nach Buchara

Die Wüste ruft! Wir fuhren heute durch die riesige Kizilkum Wüste nach Buchara! Und es war wirklich eine große Wüste - links und rechts nichts als Sand, San und Sand. Die Straße war etwas abenteuerlich - aber unser toller Buschauffeur hat uns sehr gut durch diese einmalige Landschaft gefahren. Wir stoppten unterwegs an ehemaligen Teehäusern in einer kleinen Oase und dort genossen wir ein leckeres Picknick mit frischen Obst und Gemüse, Wurst, Käse und Brot. Und dann ging es weiter, nun auf besseren Straßen Richtung Buchara. Unterwegs hat uns unsere Reiseleiterin Zika mit tollen Geschichten, Erzählungen, Musik, Märchen, Witzen und Erklärungen die Fahrt versüßt! Schließlich sind wir abends in der Märchenstadt Buchara angekommen und gingen das letzte Stück zum Hotel Minsifa zu Fuß - den die Gassen der Altstadt waren zu eng für unseren Bus. Hinter einem unscheinbaren, für Usbekistan so typischen Tor verbarg sich unser schönes Hotel mit einem tollen Innenhof und liebevoll gestalteten Zimmer. Wir spazierten nachher durch die Gassen zu unserem Restaurant Dolon, wo wir auf der Dachterasse zum Abendessen erwartet wurden - mit tollem Blick über die Stadt und auf den Vollmond!

5. Tag Buchara mit usbekischer Folklore Show

Heute entdeckten wir das heilige Buchara - wir  machten uns auf den Weg zu all den Sehenswürdigkeiten dieser alten Stadt! Es war ziemlich heiß, aber wir konnten uns oft im Schatten der Minaretts und Moscheen „unterstellen“, als uns Zika alles erklärte. Wir trafen immer wieder Einheimische während unseres Rundgangs, welche uns neugierig anschauten. Vor der Moschee mit den 40 Säulen (wovon 20 Unterwasser sind) haben wir die typischen Pampers der Usbeken kennengelernt -  Holzstäbchen mit Löchern! Wir aßen in dem ganz tollen Restaurant Susanne Artizan mit schöner klassischer Live-Musik zu Mittag, bevor wir zur Siesta ins Hotel zurückfuhren. Nach einem Mittagsschlaf „setzten wir unser Programm weiter fort“, wie Zika sagen würde und sahen weitere Höhepunkte von Buchara. Am Abend kam etwas besonders Tolles: eine  Folklore Show mit einer Vorführung typisch usbekischer Mode während des Abendessens in der Medrese Nodir Devon Begi  - bei toller Musik und Tanz genossen wir diesen Abend!

6. Tag Umgebung von Buchara

Die Umgebung von Buchara stand heute auf dem Programm. Nach einem wunderschönen Frühstück im Innenhof - nur für Eberhardt Gäste - fuhren wir zu zwei Walfahrtsorten außerhalb der Stadt.  Wir fuhren zur heiligen Anlage von Bahouddin Naqshbandi, wir viele Pilger aus Usbekistan hinwandern! Wir setzen uns erst einmal auf eine Bank inmitten dieses heiligen Platzes, wo ich (die Reisebegleiterin Mandy Lehmann) den Gästen wie jeden Tag ein Gedicht von Elli Michler vorgelesen habe. Dann spazierten wir durch die Anlage, bevor wir gegenüber zu einem Zelt kamen: dort treffen sich usbekische Bauernfamilien zum Essen: übergroße Betten, die als Sitzecken dienen, mit einem Tisch obendrauf, Sitzpolstern und voll mit Frauen, Männern und Speisen! Wir wurden sofort eingeladen, Essen wurde uns angeboten und wir waren mittendrin! Ein Erlebnis für sich! Weiter ging es zu dem Palast des letzten Herrschers von Buchara. Wir aßen im Choykhona Laby Haus, direkt am Laby Platz mit den tollen Wasserspielen zu Mittag, bevor wir wieder zur Mittagsruhe ins Hotel gelaufen sind, um der Mittagshitze zu entfliehen. 17 Uhr fuhren wir zum Chor Minor mit seinen vier Türmen, den vier Töchtern des Erbauers gewidmet. Anschließend weiter ins Puppenmuseum mit den für Buchara typischen Handpuppen - da hatten wir mit den Puppen unseren Spaß. Am Abend fuhren wir zu einer usbekischen Familie zum Abendessen, wo die Kinder der Großfamilie zum Abschied einen Tanz vorführten!

7. Tag Fahrt durch Wüste nach Samarkand

Die Wüste ruft wieder! Auf der heutigen Fahrt nach Samarkand ging es wieder durch Wüste und Steppe. Wir fuhren durch Bauerndörfer mit all den grauen Lehmhäusern, Frauen mit bunten Kleidern, Landbewohnern auf Eseln, Kühen, Fettschwanz-Schafen und der endlosen Weite Usbekistans. Unterwegs stoppten wir in Schahrisabs, wo wir wieder bei einer Familie zum Mittagessen eingeladen waren. Anschließend schauten wir uns die Geburtsstadt von Tamerlan an und besuchten den lebendigen Bazar der Stadt. Weiter ging es Richtung einer der schönsten Städte des Orients. Wir machten nochmal in einem kleinem Bauerndorf Stopp und besuchten eine einheimische Familie um zu sehen, wie die Menschen in der kargen Landschaft leben. Die Kinder der Familie freuten sich über die Geschenke unserer Gäste. Und schließlich erreichten wir am Abend Samarkand und unser Hotel Sher Dor. Ein weiteres Abendessen bei einer Familie in einem tollen Innenhof und zwei Runden Wässerchen rundeten den Abend ab. Ach und es gab am Klavier in der Hotellobby ein Gute Nacht Konzert von unserem Mitreisenden Heinz - war das ein Spaß!

8. Tag Samarkand und Ton – und Lichtshow auf dem Registan Platz

Samarkand - die märchenhafte und wohl schönste Stadt des Orients stand heute auf unserem Programm. Bei angenehmen Temperaturen besuchten wir als erstes das Mausoleum Gur-Emir mit dem Grad von Timur - ein wunderschönes mit Gold verziertes Gebäude. Und dann kam der wirklich beeindruckende Registan-Platz mit den drei einmaligen Medresen Ulug Beg, Shir-Dor und Tillja Kari. Der Anblick dieser drei Gebäude war toll - viele empfanden diesen Platz als einen ganz besonderen Höhepunkt der Reise! Wir nahmen uns viel Zeit, um die Medresen mit ihren  vielen kleinen ehemaligen Wohnkammern zu besuchen. Jetzt findet man dort Handwerker, Souvenirverkäufer und Künstler. Auch ein Musiker hat uns typisch usbekische Instrumente vorgespielt und unsere Gäste konnten in altertümliche Kleider der Usbeken schlüpfen - ein toller Vormittag. Wir haben anschließend in einem hübschen Restaurant Mittag gegessen bevor wir die Moschee Bibi Hanim besuchten. Nachher noch den Bazar von Samarkand mit tollen getrockneten Rosinen und südländischen Früchten - und dann ging es zurück zum Hotel für einen wohl verdienten Mittagsschlaf. Ausgeruht fuhren wir am Abend in einen der berühmtesten Weinkeller Samarkands - dort wurden wir vom „Weinchef „ persönlich begrüßt und durch das kleine Museum geführt, bevor wir  10 verschiedene usbekische Weine probieren konnten. In einem tollen Saal an einem alten Holztisch wurden uns süße Dessertweine und guter Cognac serviert. Gut gelaunt fuhren wir weiter zu unserem Abendessen am Registan Platz, bevor wir um 21 Uhr die Licht- und Tonshow vor den drei Medresen bestaunten. Und nur für unsere Eberhardt Gäste wurde die Geschichte auf Deutsch vorgetragen und so konnten alle dieses schöne Ereignis bei einem Glas Champagner genießen!

9. Tag Samarkand und Fahrt nach Tashkent

Wir besuchten am Morgen die Gräberstraße Samarkands mit vielen Mausoleen, wo wir wieder viele Usbeken getroffen haben. Nachher sind wir zum Observatorium des berühmten Ulugbeks gefahren, bevor wir in einem schönen Lokal Mittag gegessen haben. Nachher ging es weiter zum Afrosiab Museum und schließlich machten wir uns auf unsere Rückreise nach Tashkent. Fünf Stunden Fahrt auf einer guten Straße durch Usbekistan - es war sehr spannend denn links und rechts spiele sich das Leben ab, so war die Fahrt überhaupt nicht langweilig. Unterwegs stoppten wir an einem Melonenmarkt und probierten frische Melone- mhhh lecker! Schließlich erreichten wir am Abend wieder die usbekische Hauptstadt und unser Hotel vom ersten Abend! Wir spazierten noch zu einem georgischen Restaurant und verbrachten den letzten Abend in Usbekistan!

10. Tag Flug nach Bishkek in Kirgisistan

Heute sind wir früh aufgestanden, denn unser Flug nach Kirgisistan ging schon um 8 Uhr. Wir verabschiedeten uns von unserem ganz tollen Buschauffeur Utkur und unserer spitzen Reiseleiterin Zika, denn die beiden konnten leider nicht mit nach Kirgisistan kommen. So flogen wir nur 40 min in das Nachbarland, die Einreise war völlig unproblematisch, nur auf unser Gepäck mussten wir in Bishkek am Flughafen eine Weile warten. Aber das hat dann auch alles geklappt und wir wurden schon am Flughafen von unserer neuen Reiseleiterin Lira empfangen. Ein großer, toller Bus erwartet uns  und so konnte der zweite Teil unserer Seidenstraße Reise beginnen. Wir wurden in dem Land freundlich begrüßt und fuhren gleich erst einmal unsere Euro in kirgisische SOM tauschen. Und dann zum Hotel Ak Keme, ein großes Hotel mit Pool und einer tollen Anlage mitten in der Stadt. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten fuhren wir zum Mittagessen ins Café Obama - und saßen wie zu Hause auf gemütlichen Sofas! Am Nachmittag haben wir uns Bishkek angeschaut: zuerst auf den riesengroßen Osh Mark - Obst, Gewürze, Fleisch und alles was die Kirgisen brauchen gibt es hier! Nach einem Marktrundgang fuhren wir zum Regierungsgebäude und zum historischen Museum am Hauptplatz. Es erinnert hier alles noch sehr stark an sie Sowjetzeit vor der kirgisischen Unabhängigkeit. Schließlich hatten wir dann vor dem Abendessen noch genügend Zeit zum ausruhen oder schwimmen im Pool des Hotels. Abends fuhren wir zum Restaurant Arzu, wo wir wieder viel zu Essen bekamen - es gab gefüllte Teigtaschen!

11. Tag Ala Artscha und Fahrt zum Issyk–Kul–See

Die Natur ruft! Wir verließen Biskkek am Morgen und fuhren in den 40km entfernen Naturpark Ala Artscha. Traumhafte Berge umgeben diese Schlucht, es war so schön nach den vielen Städten raus in die Natur zu fahren. Wir teilten uns, einige Gäste sind mit der Reiseleiterin hoch in die Berge, ca. 3,5km zu einem Wasserfall gewandert und die anderen mit mir gemütlich auf einer Asphaltstraße zum Flussbett spaziert. Wir genossen die Stille, den Fluss, die Berge….es war schön. Nach circa 30-45 Minuten sind wir an einer Jurte angekommen und haben sogar reingeschaut. Wir machten hier Rast, sind runter zum eiskalten Fluss gelaufen und schließlich zurück zum Bus. Dort kamen die Wanderer auch gerade an und so ging es weiter. Wir wurden schon von einer kirgisischen Familie in Tokmok zum Mittagessen erwartet. In deren Wohnzimmer war schon der reich gedeckte Tisch gerichtet - da wurden wir verwöhnt! Suppe, Vorspeisen, Gemüse, ein Rindfleisch-Gericht und allerlei Süßes zum Nachtisch! Satt und zufrieden machten wir uns weiter auf die Reise zum Issyk-Kul-See, circa drei Stunden Fahrt durch die Boom Schlucht und das über 4500 Meter hohe Tian-Shan-Gebirge. Die Landschaft ist traumhaft, unterwegs stoppten wir bei einer Jurte und wer wollte konnte das Nationalgetränk „Vergorene Stutenmilch“ probieren! Schließlich sind wir am Abend im besten Hotel, dem 4-Sterne Hotel Kapriz am zweitgrößten Hochgebirgssee der Welt in 1600 Metern Höhe angekommen. Die Schlüsselvergabe hat leider nicht so gut geklappt und wir mussten eine Weile warten, aber die Anlage ist wunderschön! Am Abend gab es ein gutes Abendessen und das Hotel hat sich mit einem „Wässerchen“  - einem Wodka für die Unannehmlichkeiten beim Check-In entschuldigt.

12. Tag Issyk–Kul–See

Früh hatten wir genügend Zeit um im Issyk-Kul See zu schwimmen - es war schon kalt, aber war man einmal drin ging es auch! Der Strand am Hotel Kapriz war wunderschön und so genossen wir den Morgen am See! Nachher fuhren wir zu den Felszeichnungen von Chopon Ata  - UNESCO Welterbe mit Zeichnungen aus dem 10. Jahrhundert vor unserer Zeit! Und dann haben wir ein tolles selbstgerichtetes Picknick am Strand genossen, an einer kleinen Bucht mit Melone, Pflaumen, Gurken, Tomaten, frischem Fladenbrot, Knacker und Käse - uns ging es gut! Nach diesem schönen Päuschen fuhren wir immer entlang des Sees bis nach Karakol - ans östlichste Ende des Sees. Dort besuchten wir das Prschewalsky Museum und machten uns auf die Spuren des großen Asienforschers. Wir fuhren weiter zu einer kleinen bunten Moschee und zur russisch orthodoxen Holzkirche der Stadt. Wir kamen uns hier einige Jahrzehnte zurück versetzt vor, denn es sah aus wie in Russland vor vielen vielen Jahren. Wir spazierten nachher die Leninstraße entlang, auf der die Kühe am Straßenrand fraßen. Schließlich fuhren wir in unser überaus schönes und liebevoll eingerichtetes Gästehaus Green Yard - die wunderschönen Zimmer, die tollen modernen Bäder, der Obstgarten, der lecker Tee und Kaffee - wir fühlten uns hier im Osten Kirgisistans total wohl. Am Abend waren wir bei einer uguischen Familie zum Abendessen eingeladen und es gab leckere Teigtaschen. Später machten wir es uns noch am Lagerfeuer im Hof unseres Gästehauses gemütlich.

13. Tag Karakol und Fahrt entlang des Sees nach Bishkek

Viehmarkt am Sonntagmorgen! Wir sind freiwillig um 5 Uhr aufgestanden um den legendären Viehmarkt in Karakol zu besuchen. Es war noch dunkel, aber von überall kamen Bauern und Nomaden mit Kühen, Schafen und Pferden. Ein riesengroßer Platz voller Tiere, Männer und Frauen. Das Schauspiel war einmalig und wir waren von den Massen an Tieren und Menschen überwältigt. An die 1000€ für ein Pferd und 100€ für eine Kuh - da wurden am Sonntagmorgen Geschäfte gemacht. Nach 45min hatten wir genug von all dem Muh, Mäh und Brrr und fuhren zurück in unserem Gästehaus, wo ein unbeschreiblich gutes Frühstück auf uns wartete. Nach diesem „Schmaus“ machten wir uns auf den Weg, den wir hatten viel vor. Zuerst zu dem großen Felsen „Gebrochenes Herz“ und zu den leuchtroten Felsen „Die 7 Ochsen“. Dort machten wir im Schein der Morgensonne tolle Bilder. Wir liefen zum Hoftor einer kirgisischen Landfamilie und fragten, ob wir sie besuchen können. Wir wurden freundlich eingeladen und traten ein. Der Opa klopfte auf Eisen herum und stellte Nägel her, die jungen Männer bastelten am Auto herum, die Kinder quietschten im Hof  und die Oma schaute neugierig - ein hartes, einfaches Leben wie es schien aber die Leute wirkten dennoch zufrieden. Wir beschenkten die Kinder reichlich mit Schulheften, Luftballons und Zahnbürsten, bevor wir uns verabschiedeten. Einige Meter die Straße runter, vorbei an neugierigen Eseln auf ihrem Sonntagsspaziergang durchs Dorf kamen wir bei drei Jurten an. Hier lebt eine Halbnomadenfamilie und wir wurden zum Tee eingeladen. Wir setzten uns in die Jurte und draußen war bei den Frauen schon hektisches Treiben, denn gestern hat eine der Töchter geheiratet und heute stand der Besuch der Familie des Bräutigams an. Die Braut wurde vielleicht wie so viele junge Frauen in Kirgisistan geraubt und dann wurde sie verheiratet - das ist heute noch sehr üblich und weit verbreitet, auch in der Stadt. Auf jeden Fall tranken wir Tee und einer unserer Gäste überreichte der Großmutter der 15 Enkel viele Geschenke, die sie unter allen verteilen soll. Nachdem sich all die Kleinen über Süßigkeiten und Luftballons gefreut haben machten wir uns auf den Weg nach Bishkek. Den ganzen Tag wollten wir fahren, entlang des Sees mit einem Badestopp und einem Mittagessen bei einer Familie. Schließlich erreichten wir am Abend den Burana Turm vor der Hauptstadt und dann unser Restaurant im Stadtzentrum. Nach dem letzten Essen in Kirgisistan freuten wir uns nach dem langen Tag alle auf unser Bett im AK Keme Hotel in Bishkek, bevor wir morgen nach Kasachstan weiter fahren wollten!

14. Tag Fahrt nach Kasachstan

Ein besonderes Erlebnis stand uns bevor: Der Grenzübertritt nach Kasachstan. Wir fuhren mit unserem Bus an die Grenze nach Kordai. Dort verließen wir unseren Bus und liefen zu Fuß mit unseren Koffern zum Grenzübergang und es ging total schnell! Unsere Pässe wurden abgestempelt und schon waren wir in Kasachstan! Dort erwartete uns ein kasachischer Bus und wir machten uns auf den Weg in die Äpfelstadt Almaty! Steppe, Steppe, Steppe! Es war Wahnsinn, eine endlose Weite. Unterwegs machten wir einen Stopp in einer Mittelschule - ganz toll gekleidete Schüler und Schülerinnen! Und schließlich erreichten wir Almaty. Nach einem stärkenden Mittagessen bezogen wir unsere Zimmer und dann erkundeten wir die Stadt der Äpfel. Es hat uns gut gefallen, die Stadt ist sehr modern und grün. Am Abend spazierten wir zu einem Lokal für unser Abschiedessen, genossen Wein und verbrachten so einen schönen letzten gemeinsamen Abend!

15. Tag Heimflug über Istanbul nach Leipzig

Heute ging es früh los! Unser Flug um 06:55 Uhr startete pünktlich, der Flug war angenehm und wir kamen relativ ausgeruht in Istanbul an. Weiter ging es nach Leipzig, wo wir um 14 Uhr landeten. Nun war es Zeit für den Abschied: Liebe Gäste, es hat mir wirklich viel Freude bereitet, mit Ihnen die Seidenstraße zu bereisen. Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Gesundheit und freue mich auf die nächste Reise mit Ihnen. Ihre Mandy Lehmann!

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