Reisebericht: Wanderreise Süd–Zypern – Insel der Aphrodite

03.10. – 13.10.2010, 9 Tage Rundreise Süd–Zypern – Agros – Troodos–Gebirge – Paphos – Akamas–Halbinsel – Pissouri (70 Wanderkilometer)


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Wir erlebten abwechslungsreiche Wanderungen von den Höhen des Troodos bis zum türkisblauen Meer. Schöner kann man Zypern nicht entdecken.
Ein Reisebericht von
Anne Bemmann

Reisebericht


03.10.2010 Anreise nach Agros ?Der frühe Vogel fängt den Wurm." - Diesem Motto folgten die Gäste der Wanderreise nach
Zypern. So wurden die ersten schon in den frühen Morgenstunden von zu Hause abgeholt. Am Flughafen traf ich 9 gut gelaunte und hoch motivierte Wanderer. Nachdem wir uns gegenseitig vorgestellt hatten und unser Gepäck abgegeben hatten wartete eine kleine Überraschung auf unsere Gäste. Es waren alle zu einem leckeren Frühstück eingeladen. Gut gestärkt hoben wir pünktlich auf die Minute Richtung Frankfurt ab. Dort angekommen absolvierten wir einen 20minütigen Marsch quer über den Frankfurter Flughafen, zu unserem Gate für den Weiterflug nach Larnaca. Hier trafen wir Herrn Weigel, der unsere Gruppe vervollständigte. Mit einer kleinen Verspätung von 10 min landeten wir in Larnaca. Hier wartete schon unsere örtliche Reiseleiterin Ismini (oder kurz Mini) auf uns. Freudig begrüßte sie die Gruppe und führte uns zum Bus. Als wir aus dem Flughafengebäude gingen traf uns erst einmal der Hitzeschock. Wir waren bei 8°C und leichtem Regen gestartet und Zypern zeigte sich von seiner schönsten Seite. Strahlend blauer Himmel und 32°C. Besser konnte es nicht los gehen. Im Hotel angekommen bezogen wir unsere Zimmer und wir erkundeten das Areal des Hotels. Vor dem Abendessen deckten wir uns im nächsten Supermarkt noch für die Wanderungen mit Wasser etc. ein. Nach einem reichhaltigen Abendessen zogen sich alle todmüde auf Ihre Zimmer zurück. 04.10.10 Dorfrundgang in Agros Heute zeigte uns Mini die nähere Umgebung. Als erstes steuerten wir eine Metzgerei an. Das besondere ist hier, dass das Fleisch luftgetrocknet wird und dann z.B. in Wein eingelegt wird. Natürlich durften alle probieren und es wurde mit selbst gebranntem Zivana nachgespült. Nach einem kurzem Spaziergang vorbei an der dorfeigenen Hotelfachschule, dem Altenheim in dem einen Kindergarten integriert ist und der Grundschule die in einem wunderschönen Gebäude untergebracht ist, erreichen wir die Süßwarenfabrik von Nicki. Wieder wurden wir sehr herzlich begrüßt und uns wurde gezeigt wie die Süßwaren in Handarbeit hergestellt werden. Und wir durften wieder probieren. Wie sich herausstellte hatten wir einige Naschkatzen unter uns. ? Weiter ging es zum ?Rosenhaus". Hier wird alles hergestellt was man irgendwie mit Rosenöl verbinden kann. Von Rosenwasser, Cremes, Lotions für die Haut über Kerzen bis hin zu Likör und Wein. Und wir durften wieder probieren. Als wir die Fabrik verließen dufteten wir alle nach Rosen. Jetzt waren wir hungrig und wir kehrten in die Taverne von Nikos ein. Er servierte uns viele typisch zypriotische Leckereien in Form eines Meze-Essens und gut gesättigt machten wir uns auf den Weg ins Hotel, wo wir den Tag entspannt am Pool ausklingen ließen.

Dorfrundgang in Agros
05.10.10 Kaledonia - Wasserfälle Wir wurden am Morgen von den Sonnenstrahlen geweckt. Es schien ein schöner Tag zu werden und dem entsprechend gut gelaunt starteten wir zu unserer ersten richtigen Wanderung hier auf Zypern. Unser Weg führte uns mit dem Bus erst einmal bis nach Troodos. Ab jetzt ging es zu Fuß weiter auf dem Pfad des Frühlings. Denn der Wanderweg ist nach der Göttin ?Persephoni" benannt. Zur Eingewöhnung ging es recht gemütlich zu, mit herrlichen Ausblicken auf die Berge und Täler des Troodos bis hin zum Olympus, dem höchsten Berg Zyperns. Unverkennbar durch das weiße Kuppeldach der Radarstation. Die im Volksmund genannten ?Augen des Orients" sahen wir auch noch einmal recht nah, da wir unterhalb des Sperrgebietes der Engländer wanderten.
Weiter geht es auf dem Kaledonia - Naturlehrpfad. Hier hieß es 400 Höhenmeter nach unten zu bewältigen. An den Kaledonia - Wasserfällen angekommen legten wir eine kleine Pause ein und ließen diesen schönen Ort auf uns wirken. Ganz entzückt war unsere Gruppe von einer Katze mit ihren vier Welpen. Die Kleinen waren sehr zutraulich obwohl sie dort allein in der Natur leben. Wahrscheinlich werden sie von Touristen gefüttert. Mit Futter konnten wir nicht dienen da wir nichts dabei hatten, dafür gab es ein paar Streicheleinheiten. Wir machten uns auf den Weg um die letzte Etappe bis nach Phini zu bewältigen. In Phini angekommen, warteten schon unser Bus und eine kleine Überraschung. Mini machte mit uns Dehnübungen. Unter den neugierigen Blicken anderer Touristen legten wir los, Und ein Tourist aus Israel machte sogar mit. Wir kamen mit ihm ins Gespräch und er erzählte uns, dass er eine Zeit lang in Deutschland lebte und, dass es ihm dort sehr gefallen hat.
Jetzt waren wir aber hungrig. Wir fuhren ein Stück in das Dorf hinein und Mini erzählte uns während dessen viele interessante Geschichten über Phini. In der hiesigen Taverne wurden wir bereits erwartet. Bei einem leckeren Meze - Essen ließen wir den bisherigen Tag Revue passieren. Am Nachmittag besuchten wir Herrn Pilavakis. Er und seine Frau empfingen uns sehr freundlich. Er zeigte uns sein kleines Museum und erzählte uns viel über die Dorfgeschichte und wie die Menschen im letzten Jahrhundert hier lebten. Nun war es an der Zeit ins Hotel zurück zu kehren. Am späten Nachmittag erreichten wir das Hotel. Nachdem wir uns alle etwas von der Wanderung erholt und uns frisch gemacht hatten, trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Nach geselligen Stunden zogen wir uns auf unsere Zimmer zurück um für den nächsten Tag fit zu sein. 06.10.10 Madari-Wanderung Heute geht es mit dem alten Bedford-Bus in die Nähe des kleinen Dorfes Spillia. Hier angekommen erwartet uns erst einmal ein steiler Anstieg. Es müssen viele Höhenmeter überwunden werden, ehe man die traumhaften Ausblicke auf dem langgestreckten Bergrücken des Madari genießen kann. Immer wieder entdecken wir kleine Blümchen namens ?Herbstzeitllose", die trotz langer Trockenheit kräftig blühen und uns somit erfreuen. Als wir kurz unterhalb des Gipfels des Adelfoi ankamen pausierten wir kurz und gingen
Madari-Wanderung dann die letzte Etappe an. Wir umrunden den Gipfel auf dem Naturlehrpfad. Immer wieder boten sich atemberaubende Ausblicke. Das letzte Stück ist recht abenteuerlich und uns wurde zumindest ansatzweise bewusst auf welcher Höhe wir uns bewegten. Der Naturlehrpfad ist ein Rundweg und somit endete unsere Wanderung am Ausgangspunkt unterhalb des Gipfels. Hier warteten unser Bus und einige Leckereien. Das Picknick wurde bis ganz hoch auf den Gipfel getragen auf dem das Haus des Brandschutzes steht. Von hier hat man einen herrlichen Rundumblick. Gemeinsam wurde das Essen hergerichtet. Es wurde der Tisch gedeckt, Gemüse, Käse und Wurst geschnitten und Wein eingeschenkt. Wir ließen es uns schmecken und bleiben noch eine Weile gesellig zusammen ehe uns der Bus zurück in unser Hotel brachte. Heute waren wir erst spät im Hotel und somit nutzten alle die Zeit um sich etwas von diesem erlebnisreichen Tag zu erholen und diesen ließen wir beim gemeinsamen Abendessen ausklingen.
07.10.10 Wanderungen zwischen Scheunendachkirchen Bei dieser Wanderung war der Ausgangs- und Endpunkt zwei Scheunendachkirchen. Das besondere an diesen Kirchen ist, dass sie von außen recht unscheinbar wirken und im inneren wahre kulturelle Schätze bereit halten. Start ist an die Scheunendachkirche Savros tou Agiasmati. Unser Wanderführer Antonis erklärt uns alle Fresken im inneren der Kirche. Diese sind schon über 400 Jahre alt und noch sehr gut erhalten. Wir staunen darüber wie sich die Menschen in dieser Zeit die Welt vorgestellt haben. Diese Vorstellungen flossen mit in die Malereien ein und Antonis ließ uns an seinem reichhaltigen Wissen über die einzelnen Ikonen teilhaben. Nach der Kultur machten wir uns auf den Weg in die Natur. Wieder ging es steil bergauf und wieder wurde dieser mit einem tollen Ausblick belohnt. Als wir unsere kleine Pause machten überraschte uns Antonis mit einer Spezialität. Er holte aus seinem Rucksack einen kleinen Gasbrenner heraus und
Unsere Gruppe beim plündern der Rebstöcke bereitete für jeden von uns einen zypriotischen Mocca zu. Damit hatte keiner von uns gerechnet und alle waren begeistert. Wir liefen an Weisdornbüschen vorbei und probierten die Früchte die sehr erfrischend schmeckten, wir kamen an Mandelbäumen vorbei und naschten die süßen Mandeln und unser Weg führte uns durch die Weinberge. Die Reben trugen reife Trauben und unsere Gruppe ?plünderte" den Weinberg. Im Dorf Lagoudherá angekommen ließen wir uns auf den Bänken vor der Scheunendachkirche Panagia tou Arákou nieder und stärkten uns bei einem leckeren Picknick. Im Anschluss besichtigten wir die Scheunendachkirche und Antonis erklärte uns was der Unterschied zwischen den vorhergesehenen Fresken ist und diesen, die schon über 800 Jahre alt sind. Nun ging es zurück nach Agros. Im Hotel nutzen einige von uns den Pool. Zum Abendessen unterhielten wir uns angeregt über die bisherigen Wanderung und somit waren wir (mal wieder) fast die letzten die den Speisesaal verließen.
08.10.10 Pissouri zum Felsen der Aphrodite Pünktlich 08:30 werden wir vom Hotel abgeholt. Dieses Mal sind wir schwer bepackt, da wir unsere Koffer mitnehmen müssen. Wir ziehen vom Gebirge an das Meer. Aber vorher wollen wir unsere Wanderung absolvieren. Leider beginnt es kurz nach unserer Abfahrt zu regnen. In Limassol steigt Mini zu und inzwischen ?schüttet es aus Kannen". Wir fürchteten schon um unsere Wanderung, die bei Starkregen nicht viel Sinn gemacht hätte. Doch je mehr wir Richtung Südküste fuhren desto weniger regnete es und am Ziel schien schließlich die Sonne. Erleichtert brachen wir auf. Wir gingen Richtung Meer, das sich in wundervollen Farben zeigte. Und von hier ging es wieder bergauf. Wir liefen aber nicht auf Wanderwegen sondern auf den Ziegenpfaden. Und die Ziegen kletterten mit uns um die Wette.
Mini zeigte uns versteinerte Korallen und Ammoniten und erzählte uns die Geschichte von Aphrodite. Nach unserer ersten Etappe legten wir unter einem malerischen Olivenhain eine Pause ein und genossen den Blick auf das Meer. In Pissouri angekommen wartete bereits unser Bus. Nach ausgiebigen Dehnübungen brachte uns der Bus nach Pafos. Hier kehrten wir in eine Taverne ein und genossen Souvlaki in Pitabrot. Anschließend fuhren wir ins Hotel und bezogen unsere Zimmer. Nach einem gemeinsamen Abendessen zogen sich alle auf ihre Zimmer zurück. 09.10.10. Avagas - Schlucht Unser Ausgangspunkt für diese Wanderung befindet sich im Dorf Innia. Die Avagas-Schlucht gehört zu den eindrucksvollsten Naturdenkmälern Zyperns. Wir wanderten oberhalb der Schlucht und erhielten atemberaubende Einblicke. Kaum zu glauben, dass ein heute nur noch kleiner Bach diese Schlucht mit mehr als hundert Metern tiefe geschaffen hat. Als wir wieder in der Zivilisation angekommen sind liefen wir durch eine Zitrus - Plantage und einige unsere Gruppe deckten sich mit frischen, leckeren Grapefruits ein. Am Ende unserer Wanderung erreichten wir das Meer, dass leider nicht zum baden einlud da hoher Wellengang war. So gingen wir zumindest mit den Füßen ins Wasser und wurden durch die ein oder andere hohe Welle doch nasser als ins lieb war. Doch diejenigen die es ?erwischt" hatte sorgten damit für die Belustigung der Anderen. Auf dem Heimweg stiegen wir bereits an einem Café 500 m oberhalb
Wanderung oberhalb der Avagas-Schlucht des Hotels aus. Wir ließen uns eine Brandy Sour schmecken und sprachen über die bisherigen Wanderungen. Wieder im Hotel angekommen gingen wir auf unsere Zimmer um uns frisch zu machen und trafen uns zum gemeinsamen Abendessen.

10.10.10 Akamás Die Sonne lachte und frohen Mutes brachen wir zu unserer nunmehr fünften Wanderung auf. Unser Bus brachte uns an den Rand des Naturschutzgebietes Akamás. Von hier wanderten wir auf dem Aphrodite-Trail, einem der schönsten Wanderwege Zyperns. Zu unserer Überraschung ging unser Fahrer Xavas auch mit auf Wanderschaft. Wieder erwartete uns ein Anstieg. Bereits nach ca. 10 Minuten erreichten wir den ersten Aussichtspunkt. Von hier hatten wir einen weiten Ausblick über den Golf von Chrysochou. Nach unserer ersten Etappe erreichten wir die Ruine des Klosters Pyrgos tis Rigainas. Unter uralten, riesigen Bäumen machten wir kurz Pause. Weiter geht es in Richtung Meer an dem wir schließlich entlang liefen. An einer kleinen Bucht ließen wir uns nieder und genossen das Baguette, dass Antonis am Morgen für uns zubereitet hatte. Hier rettete Wolfgang mutig eine Orange aus den Fluten die Erika versehentlich ins Meer fallen ließ. Und als Dank gab es ein kleines Küsschen von Erika. Der Rest der Wanderung führte uns weiter am Meer entlang bevor wir wieder einen Anstieg bewältigten und am Ausgangspunkt angelangten. Denn diese Wanderung ist die einzige die am gleichen Punkt beginnt und endet. Bevor wir zum Bus gingen schauten wir uns noch das Bad der Aphrodite an. Am Bus angekommen überraschte uns unser Fahrer Xavas mit einem kühlen Eistee. Zurück im Hotel machten wir uns frisch und trafen uns zum gemeinsamen Abendessen. 11.10.10 Wanderung im Zeichen des Halloumi Die Zeit verging wie im Flug und so brachen wir heute schon zu unserer letzten gemeinsamen Wanderung auf. Wir starteten wieder in Innia. Beiderseits der Landzunge Akamás fällt unser Blick immer wieder auf das blaue weite Meer. Mini erklärt uns wo die Meeresschildkröten an Land gehen um ihre Eier abzulegen und was für deren Schutz getan wird. Wir wandern an Ziegenställen vorbei und wir erfahren, dass der Hallomi hier noch traditionell hergestellt wird. Zum Abschluss der Wanderung fahren wir in eine hübsche Taverne und lassen es uns bei einem Meze-Essen gut gehen. Mini übergab uns feierlich unsere Wanderdiplome auf dem noch einmal fest gehalten ist, dass wir innerhalb der sieben Wanderungen immerhin 81 km absolviert haben. Und wir sind alle stolz darauf. Dann zeigt uns Mini noch wie auf Zypern getanzt wird. Wir lassen uns natürlich nicht lange bitten und zeigten unser tänzerisches Können. Am
Wanderung oberhalb der Avagas-Schlucht  frühen Abend sind wir zurück im Hotel und nun heißt es für uns Abschied nehmen, denn das war unser letzter Tag mit Mini. Alle werden noch einmal geherzt bevor sich Mini auf den Heimweg macht. Wir lassen den Tag beim Abendessen ausklingen und heute sitzen wir etwas länger beisammen, da der Wecker am nächsten Tag nicht ganz so früh klingelt.
12.10.10 Freizeit oder Archäologischer Park Der letzte Tag ist angebrochen und wir starteten gemeinsam Richtung Hafen. Wir bummeln durch Pafos und besichtigen den Archäologischen Park. Es ist erstaunlich wie gut die Boden-Mosaike der einzelnen Häuser erhalten sind. Der Park ist recht groß und so sind wir auch an diesem Tag viel gelaufen. Gegen Mittag trennte sich die Gruppe um Pafos individuell zu erkunden. Es war herrliches Wetter und sehr warm uns so nutzen alle den Nachmittag um im Meer zu baden. Alle genossen noch einmal das Sommerwetter, denn schon am nächsten Tag hat uns das kalte Deutschland wieder. Am Abend nach dem gemeinsamen Abendessen trafen wir uns auf der Terrasse des Hotels. Wir probierten den leckeren Commanderia Wein und ließen die letzten Tage in unseren Gesprächen noch einmal aufleben. Dann verabschiedeten wir uns von den vier Glücklichen die noch bis zum Sonntag blieben. Der Rest der Gruppe bereitete sich für die Abreise vor. Pünktlich holte uns unser Fahrer im Hotel ab und wir erreichten Dresden nach einer etwas schlaflosen Nacht, aber mit schönen Erinnerungen im Gepäck am nächsten Morgen.

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