Insel Jersey

  • Geführte Rundreisen und Aktivreisen
    auf Jersey im Ärmelkanal – Britisch.
    Nur anders.
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Rundreise Kanalinseln & Normandie

11 Tage besondere Rundreise in Frankreich und zu den Kanalinseln: Paris – Rouen – Honfleur – Caen – St. Malo – Mont-Saint-Michel – Guernsey – Sark – Jersey – Rennes

2 Reisetermine  /  2 Varianten

Fluganreise

  • 01.06. – 11.06.2024 / ab 3.368 €
  • 17.08. – 27.08.2024 / ab 3.548 €

Fluganreise

  • 01.06. – 11.06.2024 / ab 3.468 €
  • 17.08. – 27.08.2024 / ab 3.648 €

Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

9 Tage Rundreise in West-Frankreich mit Flug nach/von Paris – Rouen – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Granville – Chausey-Inseln – St. Malo – Cancale – Mont-Saint-Michel – Cap Frehel – Quimper – Pointe du Raz – Concarneau – Carnac – Vannes – Rennes – Chartres

3 Reisetermine  /  2 Varianten

Fluganreise

  • 03.05. – 11.05.2024 / ab 2.258 €
  • 07.06. – 15.06.2024 / ab 2.148 €
  • 12.09. – 20.09.2024 / ab 2.398 €

Eigenanreise

  • 03.05. – 11.05.2024 / ab 1.988 €
  • 07.06. – 15.06.2024 / ab 1.988 €
  • 12.09. – 20.09.2024 / ab 2.068 €

Wandern auf den Kanalinseln Jersey und Guernsey

8 Tage Wanderreise auf den Kanalinseln Jersey und Guernsey im Atlantik mit St. Helier – Bonne Nuit Bay – Rozel Bay – Green Lanes – Plemont Bay – Devils Hole (54 Wanderkilometer)

4 Reisetermine  /  1 Variante

Fluganreise

  • 25.05. – 01.06.2024 / ab 2.148 €
  • 31.08. – 07.09.2024 / ab 2.148 €
  • 24.05. – 31.05.2025 / ab 2.298 €
  • 30.08. – 06.09.2025 / ab 2.148 €

Singlereise Kanalinseln – Jersey & Guernsey

8 Tage Rundreise für Singles auf den Inseln im Atlantik mit Wandern, Gartentour und Ausflügen – St. Helier – St. Aubin – Gorey – Greve de Lecq – Rozel Bay

4 Reisetermine  /  1 Variante

Fluganreise

  • 27.04. – 04.05.2024 / ab 1.948 €
  • 14.09. – 21.09.2024 / ab 2.198 €
  • 26.04. – 03.05.2025 / ab 1.890 €
  • 13.09. – 20.09.2025 / ab 1.890 €

Rundreise Jersey und Guernsey – Kanalinseln entdecken

8 Tage Flugreise zu den Kanalinseln: Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ) – St. Helier in kleiner Reisegruppe

11 Reisetermine  /  1 Variante

Fluganreise

  • 11.05. – 18.05.2024 / ab 1.998 €
  • 25.05. – 01.06.2024 / ab 1.998 €
  • 15.06. – 22.06.2024 / ab 2.148 €
  • + 8 weitere Termine

Gruppenreise auf die Kanalinseln

8 Tage Flugreise zu den britischen Inseln

Staffelpreise / Termin individuell
  •   10 Personen ab 1.798 €
  •   20 Personen ab 1.698 €
  •   30 Personen ab 1.638 €

Rundreise Kanalinseln – Jersey und Guernsey per Bus

9 Tage Rundreise per Bus inklusive Anreise durch die Normandie zu den Kanalinseln Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ)

1 Reisetermin  /  1 Variante

Busanreise über A4, A5 & A6

  • 06.06. – 14.06.2025 / ab 2.278 €

Bailiwick Jersey

Politisch-historisch eine besondere Erscheinung
Nur wenige Menschen wissen mit dem Begriff „Bailiwick“, die als Staats- bzw. Regierungsform für die Kanalinseln Jersey und Guernsey angeführt wird, etwas anzufangen. Das hat vor allem seinen Grund darin, dass es sich um ein aus dem hohen Mittelalter stammendes Rechtssystem handelt, in dem sowohl alte angelsächsische sowie normannische Gesetzes-Ordnungen zusammengeführt wurden. Bereits der Name ist eine solche Kombination: Bailie war im Altfranzösischen und Normannischen die Bezeichnung für das Amt eines königlichen Stellvertreters, -wick (auch wich) als angelsächsischer Ortsnamenszusatz bedeutete in etwa „Siedlung“. Damit ist also eine Siedlungs- oder Regierungsform gemeint, in der ein hoher königlicher Beamter – im Falle Jerseys ein Kron-Gouverneur - im Namen des britischen Monarchen (derzeit also Charles‘ III.), als Bailiff (übersetzt etwa als „Vogt“) dem aus den Vertretern der 12 Gemeinden Jerseys gebildeten Inselparlament vorsteht.
Historisch kam das so, dass die Kanalinseln ursprünglich zum Herzogtum Normandie gehörten, der Normannenherzog (als erster Wilhelm der Erober) aber seit 1066 n.Chr. auch englischer König war. In den Streitigkeiten zwischen Frankreich und England ging die Normandie im Jahre 1204 für England verloren, als deren Rest blieben nur die Kanalinseln in unmittelbarem Besitz der englischen Krone. Seitdem haben sie einen Sonderstatus, der sich in eben dieser etwas archaisch anmutenden Regierungsform durch Königs-Stellvertreter und Inselparlament widerspiegelt. Daher wird Jersey beispielsweise nicht als zum Vereinigten Königreich gehörig betrachtet, da es de facto direkt dem König gehört und eine nur von diesem bestimmte Selbstverwaltung besitzt. Aus diesem Grund hat die Insel auch eine eigene Währung – das Jersey Pfund – ein eigenes Steuersystem und gibt eigene Briefmarken heraus. Durch die nur mittelbare Zugehörigkeit und hohe Autonomie war Jersey jahrhundertelang ein Steuerparadies. Übrigens sind in der deutschen bzw. mitteleuropäischen Geschichte solche Dinge mit entsprechenden Begriffen auch üblich gewesen – das Vogtland (heute anteilig zu Sachsen, Thüringen, Bayern und Tschechien, früher Böhmen, gehörig) ist ein solches Beispiel einer historischen „Stellvertreter-Regierung“. Und das alte Wort Bailie findet sich in den Verwaltungsregionen der während der Kreuzzüge im 12. Jh. gegründeten Mönchsritterorden – der Johanniter, Tempelritter und des Deutschen Ordens – als „Balleien“ wieder, die später „Komtureien“ genannt wurden.

Sprache auf Jersey

… nicht einfach nur Englisch
Jersey geht in sehr vielen Bereichen seit Jahrhunderten seinen eigenen Weg, wirkt mitunter mit seinen Traditionen und Eigenheiten fast „wie aus der Zeit“ gefallen – vereinigt aber für jeden Besucher sichtbar, auf elegante und überaus freundliche Weise Tradition und Moderne. Das zeigt sich auch in der Sprache. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war nämlich nicht, wie bei britischem Kronbesitz zu erwarten wäre, Englisch die auf der Insel meistgesprochene Sprache, sondern ein vom alten Normaud (Normannisch) abgeleiteter altfranzösisch-normannischer Dialekt, der je nach sprachhistorischer Definition oft als eigene Sprache oder aber als stark vom Französischen abweichender Dialekt gesehen wird. Bis heute ist „Jèrriais“ – diese Sprache trägt denselben Namen wie die hier geborenen Inselbewohner – das von den Engländern „Jersey-French“, also Jersey-Französisch, genannt wird, noch zweite Amtssprache in Jersey, wurde aber bei den meisten Einheimischen als übliche, also auch zu Hause in den Familien gesprochene Sprache inzwischen vom Englischen verdrängt. Daran hatten auch die vielen im Zuge der Industrialisierung und des Tourismus eingewanderten Briten von der Hauptinsel sowie vor allem die Rückkehr der tausenden Jersey-Einwohner nach dem 2. Weltkrieg einen Anteil, die vor der deutschen Besetzung der Insel zwischen 1940 und 1945 nach England geflohen oder evakuiert worden waren und in der Zwischenzeit nur Englisch gesprochen hatten. Das einst übliche „Jèrriais“ kann zwar noch in der Grundschule Jerseys als Nebenfach belegt werden, ist aber kein Pflichtfach mehr und hilft auf höheren Schulen oder beim Studium nicht weiter.

Elizabeth Castle

die gewaltigste Festung der Kanalinseln
Mit 24 Hektar Ausdehnung gehört Elizabeth Castle, das auf Jèrriais „Lé Châté Lîzabé“ heißt, auf einer Gezeiteninsel vor der Inselhauptstadt St. Helier nicht nur auf den Kanalinseln zu den besonders großen Festungen. Einzigartig ist ihre Lage, denn bei Flut ist sie durch einen tiefen Meeresarm von der Insel und der Stadt getrennt und wird zur uneinnehmbaren Wasserburg und bei Ebbe behindern Schlick und Sand das Vorankommen etwaiger Belagerer. Der Grund für ihre Errichtung und ihre weitläufigen Befestigungen während der Regierungszeit von Elizabeth I. (der Großen) liegt wahrscheinlich in der Verbesserung der Schiffsartillerie, der die bis dahin als uneinnehmbar geltende Festung Mount Orgueil Castle an der Ostseite der Insel nicht mehr gewachsen war. Dabei war es doch ausgerechnet ein Engländer, der Freibeuter Sir Francis Drake, von Elizabeth I. zum Admiral ernannt, der entscheidende Verbesserungen in der Seekriegsführung und Schiffsartillerie eingeführt hatte – die Normung der Kanonenkaliber etwa oder das koordinierte massive Schießen von Breitseiten. Also musste eine Festung her, die auch dem gewachsen war.
Schon um 1550 begann der Bau einer Geschützplattform, die mit immer neuen Verschanzungen versehen wurde. 1594 wurde Elizabeth Castle vom Militäringenieur Paul Ivy vervollständigt, so weitläufig und stark, dass es einer großen Garnison Quartier bieten und auch Kanonenangriffen trotzen konnte. Von 1600 bis 1603 war ein weiterer Pirat und Günstling der Königin, Sir Walter Raleigh – der 1584 in Nordamerika eine Kolonie gegründet und sie zu Ehren „seiner“ jungfräulichen Königin „Virginia“ genannt hatte – Gouverneur von Jersey und damit auch Kommandant der Festung und gab ihr nach ihrer Fertigstellung den Namen seiner Königin: Elizabeth Castle. Bis 1923 wurde die Festung militärisch genutzt und im 2. Weltkrieg von der Organisation Todt der deutschen Besatzer noch einmal ausgebaut mit Beobachtungs- und Feuerkontrolltürmen. Heute gehört sie zu den großartigsten Festungsanlagen, die man auf den Britischen Inseln besichtigen kann. Ähnlich wie am St. Michaels Mount in Cornwall ist es ein besonderes Erlebnis, die Inselfestung zu Fuß zu erreichen und dann mit auflaufender Flut zu erleben, wie sie komplett von Wasser umschlossen wird und man sie nur noch per Amphibienfahrzeug, den sogenannten Puddle Ducks, verlassen kann.

La Hougue Bie

Jerseys bekanntestes Steinzeitdenkmal
Dass Jersey eine sehr bewegte und auch sehr weitreichende Geschichte hat, beweisen neben traditionellen und kulturellen Besonderheiten auch zahlreiche Architekturzeugnisse aus der Jungsteinzeit, die der „Megalithkultur“ (Großstein-Kultur) zugerechnet werden. Das bekannteste Steinzeitmonument ist „La Hougue Bie“, neben dem Grabhügel von La Varde auf der Nachbarinsel Guernsey eines der größten Ganggräber auf den an diesen Monumenten nicht eben armen Britischen Inseln. Da sowohl Irland und Großbritannien als auch die Kanalinseln vor und während der Eiszeit fest mit dem europäischen Kontinent verbunden waren und erst durch das Steigen der Meeresspiegel nach dem Abschmelzen der Eiszeitgletscher zu Inseln wurden, ist anzunehmen, dass steinzeitliche Siedler in die Regionen vordrangen, die gerade eisfrei geworden waren. So finden sich auf den Britischen Inseln sehr viele sehr alte Architekturzeugnisse – Gräber, stehende Steine und Steinkreise – errichtet aus tonnenschweren Steinen. Der Name La Hougue Bie wiederum, den Jerseys größtes Megalith-Denkmal heute trägt, verrät die Herkunft aus dem Normannischen – einem seit dem 10. und 11. Jh. in der Normandie und nach der Eroberung Englands durch die Normannen auch dort gesprochenen altfranzösischen Dialekt, der noch viele Worte aus dem Altnordischen enthält, denn die Normannen kamen ja ursprünglich aus Nordeuropa. „Hougue“ ist die ins Französische übertragene Form von „haug“ – altnordisch etwa „Hügel, Aufschüttung“ und „Bie“ ist vermutlich auf altnordisches „Bý(r)“ zurückzuführen, was „Bau, Wohnung oder Siedlung“ bedeuten konnte.
Ist die Benennung auch vermutlich normannischen Ursprungs, so ist der Bau des Grabhügels jedoch viel älter: vor etwa 5000 Jahren, um 3000 v.Chr. errichteten jungsteinzeitliche Siedler aufwendige Begräbnisstätten aus großen Steinen: Kammern, gebildet aus mehreren im Rechteck aufgestellten tonnenschweren Steinplatten, mit zwei oder drei ebensolchen flachen Findlingen abgedeckt. In so einer Grabkammer wurden Verstorbene rituell mit Grabbeigaben zur letzten Ruhe gebettet, ein aus großen Steinen gebildeter Eingang führte in die Kammer. Später wurden die Kammern, wenn keine Bestattung mehr hineinpasste, mit einem „Wächterstein“ verschlossen und ein Hügel aus Steinen und Erde darüber errichtet. Ein solches Steinkammern-Grab, auch „Ganggrab „ (englisch: „passage tomb“) genannt, ist La Hougue Bie. Bekannt wurde es vor allem durch seine ungewöhnliche Größe: drei mal neun Meter misst die innen bis fast zwei Meter hohe Grabkammer, ein elf Meter langer Steingang führt hinein. Nach der Christianisierung errichtete man auf dem 14 Meter hohen Hügel, um den sich alte Legenden rankten, eine Kapelle. Der heutige Steinbau des Kapellchens „Notre Dame de Clarté“ stammt aus dem 12. Jh., 1520 wurde ihm die „Jerusalemkapelle“ angefügt. Seit 1924 wurde das Ganggrab erforscht und gilt seither als eine der Sehenswürdigkeiten Jerseys, die gern von unseren Reisegästen besucht wird.

Der Jersey Zoo

spezialisiert auf die Erhaltung seltener Arten
Jerseys Zoo ist eigentlich nicht unbedingt spektakulär und bricht weder Rekorde in der Anzahl seiner Großtiere noch was die Anzahl seiner Besucher betrifft. Eigentlich ist er eher abgelegen und die Zahl seiner Besucher – abhängig von der Zahl der Touristen, die die Insel besuchen, liegt zwischen 150.000 und 200.00 im Jahr. Zum Vergleich: der mit über 630 Tierarten aufwartende Zoo in Leipzig zählt über ein und eine Viertel Million Besucher jährlich. Aber der Tierpark in Jersey hat eine wichtige Besonderheit – seit seiner Gründung 1958 durch den Autor und Naturforscher Gerald Durrell ist er als Refugium für seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten gedacht. Von den 133 hier lebenden Arten stehen die meisten auf der „Roten Liste gefährdeter Arten“ in deren höchster oder zweithöchster Gefährdungsstufe. Der Zoo wird betrieben vom Durrell Wildlife Conservation Trust, dessen „Wappentier“ der ausgestorbene Dodo ist und dem am Eingang des Zoos ein Denkmal gesetzt wurde. Auch Gerald Durrell selbst ist im Zoo als Denkmal mit einem Schwarzweißen Vari zu sehen. Begünstigt wird diese Haltung seltener Tiere durch die milden Klimaverhältnisse der größten Kanalinsel, die mitten im Golfstrom liegt und daher fast mediterran wirkt. Großer Wert wird in dem etwa 13 Hektar großen Tierpark darauf gelegt, dass er in einer nahezu naturbelassenen Fläche mit ungestörter Flora und Fauna der Insel liegt.
So leben außerhalb der eingehegten Gebiete und Vogelvolieren einheimische Säugetiere und Vögel, von Futterplätzen und Nistkästen unterstützt, zwischen den Exoten. Zu denen gehören besonders Flughunde, nachtaktive Tierarten und vor allem viele Affenarten und Menschenaffen. Besonders viele gefährdete Vögel und Säugetiere des Regen- und des Nebelwaldes, vom Aussterben bedrohte Reptilien- und Amphibienarten und vor allem seltene Lemurenarten und Primaten gehören zum Bestand des Zoos in Jersey und werden erfolgreich gezüchtet. Zu den herausragenden Ergebnissen dieses Zoos für gefährdete Tierarten gehört es, bereits die letzten Exemplare einiger als ausgestorben geltender Tierarten erfolgreich wiedergezüchtet und in ihrer Ursprungsheimat ausgewildert zu haben. Das gelang beispielsweise beim Mauritiusfalken, von dem es vor vierzig Jahren nur noch vier lebende Wildtiere gab. Nach der Zucht in Jersey und der Auswilderung in Mauritius gibt es dort jetzt wieder etwa 1000 Tiere. Ähnliches gelang mit der letzten noch existenten Wildpferde-Art, dem Przewalski-Pferd, das nur noch in Zoos präsent war, von Jersey in Zusammenarbeit mit anderen Zoos aber wieder in die Steppen ausgewildert wurde. Auch mit verschiedenen anderen Vogelarten und Amphibien gelang mit Hilfe des Zoo-Schutzprogrammes in Jersey eine erfolgreiche Wieder-Ansiedlung in angestammten Lebensräumen.

Die Jersey Kühe

„Europas sanfteste Rinder“
Jersey hat tatsächlich eine eigene Rinderrasse, noch dazu eine, die als eine der ältesten Haustierrassen weltweit gilt! Das liegt vielleicht daran, dass die Tiere jahrhundertelang ohne Beeinflussung durch andere Rassen von außen blieben und nur auf der Insel weitergezüchtet wurden. Ursprung sind wohl mittelalterliche Rinder, die vermutlich aus der Normandie, in deren Besitz sich die Kanalinseln befanden, nach Jersey eingeführt wurden. Ihr heutiges Erscheinungsbild – sie sind kleiner als Rinder anderer Rassen und auch leichter, deutet noch auf die Nähe zu den mittelalterlichen Vorfahren. Dass die Einfuhr neuer Rinder aus anderen Regionen mit sehr hohen Importzöllen belegt war und nur der Export von Jersey Rindern lange Zeit preiswerter war, hat diese Situation gewiss begünstigt. Die Jersey Kühe, die man auf den Weiden der Insel fast überall sehen kann, gelten als besonders sanftmütig, demgegenüber aber sehr robust gegen Witterung und relativ einfach in der Haltung. Zwar geben die fast immer hellbraunen bzw. milchkaffee-farbigen Tiere aufgrund geringerer Größe weniger Milch als große Rassen, dennoch ist ihre Milchleistung im Vergleich zu Körpergröße und Gewicht sehr hoch. Ihre auf der ganzen Insel fast gleiche Farbe ist dadurch zu erklären, dass den Jersey-Züchtern auffiel, dass englische Landwirte für derart gefärbte Kühe mehr zahlten – was dazu führte, gezielt nur bräunliche Rinder für die Weiterzucht zu nutzen. Außerdem wird die Milch wegen ihres hohen Fett- und Eiweißgehalts als besonders nahrhaft geschätzt. Damit wiederum setzte sich durch, dass man im 20. Jahrhundert besonders gern Jersey-Rinder als Kreuzungspartner nutzte, um so erhöhten Fettgehalt der Milch bei neuen Rassen und Sanftmut für bessere Melkbarkeit zu erreichen. Heute findet man die fettreiche Milch der Jersey Kühe oftmals sogar als beste Barista-Milch in deutschen Supermarktregalen.

Jersey meets Coco Chanel

… der Stoff, aus dem die Kleider sind
Der besondere, als „Jersey“ bezeichnete Kleidungsstoff ist ein ursprüngliches Produkt der Kanalinsel. Was heute gern für Sportbekleidung, T-Shirts, Nachtwäsche und Bettwäsche verwendet wird, hat sich im Laufe der Zeiten stark verändert und wird inzwischen weltweit hergestellt, ist aber immer noch nach dem Ursprungsprodukt von der größten Kanalinsel benannt. Bereits seit dem Mittelalter galt Jersey, das lebhafte Handelsbeziehungen mit England und Frankreich, später auch mit den nordamerikanischen Kolonien pflegte, als wichtiger Exporteur für Webwaren. Dabei wurde der heute international als „Jersey“ bekannte Kleiderstoff ursprünglich aus feiner Wolle gestrickt oder gewirkt, erst später – und heute allgemein üblich – kamen Mischfasern zum Einsatz, die auch Baumwolle, Viskose-Mischungen und Seide enthielten. Wichtig war und ist vor allem die feine, angenehm zu tragende und Feuchtigkeit aufnehmende fließende Struktur, die im Allgemeinen nicht knittert und zumeist eine leichte Rippenmusterung aufweist.
Als besonderes Gewebe gelangte es durch eine Mode-Erscheinung ins Rampenlicht: Eine bedeutende englische Dame der Gesellschaft, die auf Jersey geborene Lillie Langtry, die bekannt wurde durch eine dreijährige Liaison mit dem englischen Kronprinzen zu Königin Victorias Zeiten, der später als Eduard VII. gekrönt wurde, machte danach Karriere als berühmte Schauspielerin und wurde zum gefragten Modell für Porträtmaler. Das bekannteste Bild von ihr malte 1878 der zu großen Ehren gekommene und geadelte Maler John Everett Millais. Es zeigte sie in einem schlichten schwarzen Kleid, gefertigt von einer Näherin auf Jersey – natürlich aus dem besagten einheimischen Stoff. Bild und Stil gefielen in der britischen High Society sehr gut und bald gab es große Nachfrage nach Jersey-Stoff. Den großen internationalen Durchbruch verdankt das Inselgewebe allerdings der „Grande Dame“ der Haute Couture – Coco Chanel verwendete die Stoffe, die vor allem durch Baumwolle zu Maschinen-Trikotstoffen verändert wurden, gern für ihre Kollektionen. Die internationale Nachfrage nach dem Stoff, der zwar nun fast überall hergestellt wurde, aber seinen Namen behielt, stieg rasant. Allerdings gibt es heute verschiedene Jersey-Arten, die je nach Herstellungsart und Materialmischung Zusatzbezeichnungen tragen. Die Stoffe, die einst nur für Kleider und Unterwäsche Verwendung fanden, werden nun für nahezu alle Bereiche verwendet und bedürfen besonderer Nadeln beim Nähen. Ihre pflegeleichte Art führt zur häufigen Verwendung bei Sportbekleidung und anderen „bequemen“ Stoffartikeln mit weicher Struktur und glatter Oberfläche.

Blumenschlacht

Jerseys berühmter „Battle of the Flowers“ ist ein angenehmer „Krieg“
Karneval im August – allein das ist schon ungewöhnlich. Aber dieser als „battle oft the flowers“ – zu Deutsch etwa „Blumenschlacht“ - durchgeführte Festaufmarsch ist eine Art Mischung aus Kirmes und Kanevalsumzug, der alljährlich am zweiten Donnerstag im August auf der traditionsreichen Kanalinsel stattfindet und inzwischen eine mehr als 120jährige Geschichte hat. Bei der kunterbunten Fest-Parade konkurrieren buntgeschmückte Blumenwagen, Musikkapellen, Tänzer und Themenwagen ähnlich wie bei den rheinländischen Karnevalsumzügen, verkünden Lebensfreude und „kämpfen“ um Preise in verschiedenen Kategorien wie „schönster Schmuck“, „kreativste Idee“ oder „Publikumsliebling“. Allerdings besaß der Ursprung dieses Jahreshöhepunktes wohl eher noch eine etwas kämpferische Komponente: bei den ersten Ereignissen dieser Art endete der Umzug der phantasievoll mit Blumen geschmückten Fahrzeuge damit, dass die Zuschauer und Akteure die Blumen von den am Endpunkt angekommen Wagen abpflückten und sich gegenseitig scherzhaft damit bewarfen. Allerdings sorgten zwei echte, blutige Kriege 1914 – 1918 und 1939 – 1945 nicht nur für Unterbrechung der bunten Tradition, sondern auch für den Wegfall des abschließenden Blumen-Kampfes. Ins Leben gerufen worden war der farbenfrohe Umzug im Jahre 1902 als Feier anlässlich der Krönung des englischen Königs Edward VII. und seiner Gemahlin Alexandra. Jede der zwölf Gemeinden der unmittelbar dem König „unterstellten“ Kronkolonie Jersey gestaltete dabei mindestens einen der Blumenwagen. Daran hat sich bis heute, trotz der Unterbrechungen durch die beiden Weltkriege und die Corona-Pandemie, nichts geändert. Nur der Zeitpunkt wurde bei Wiederbelebung des Spektakels im Jahre 1951 verlegt – vom letzten Donnerstag im Juli auf den jetzigen Termin im August. 40.000 – 50.000 Zuschauer, Einheimische wie Touristen, lockt das Fest jedes Jahr an den Ort des Festes, die Victoria Avenue der Inselhauptstadt. Seit 1989 gibt es dazu noch ein weiteres Highlight: die nächtliche „Mondlicht-Parade“, bei der die blumenbedeckten Prachtwagen sich in festlicher Beleuchtung präsentieren und durch die herrschende Partystimmung Bewohner wie Besucher in ihren Bann ziehen.