Duftsinfonien aus England

Werte Leserschaft, Entgegen meiner Gewohnheit, regelmäßig über die lukullischen Genüsse unserer Destinationen zu berichten, möchte ich Ihnen heute eine andere Warengattung vorstellen, welche uns verführt, nicht unsere Zungen, sondern unsere Nasen aktiv einzusetzen. Es handelt sich um englische Luxusseifen. Auf Diese wurden viele unserer Gäste vor allem in den netten Shops an Kathedralen, Burgen oder in gemütlichen Altstädten aufmerksam. Schlendert man hier arglos durch die Regale, so überfällt einen regelmäßig eine olfaktorische Reizüberflutung. Urplotzlich wähnt man sich von einer betörenden Duftwolke umgeben, der man unwillkürlich folgen muss, bis die Nase buchstäblich an einer dieser edlen Seifen hängenbleibt. Die Duftkompositionen sind mannigfaltig und reichen von blumig über würzig bis zu markanten Holz- und Fruchtnoten. Natürlich haben diese Schöpfungen meist alteingesessener Pflegemittelhersteller auch ihren Preis. Mit Summen zwischen 6 und 12 Pfund sollte man schon rechnen. Dafür sind sie aber auch von einer anderen Qualität als die preisgünstigen Handwaschseifen vom Markendiscounter unseres Vertrauens um die Ecke. Das Duschen oder Baden wird durch die explodierend freigesetzten Düfte und dem reichen, zartblasigen Schaum zu einem pflegenden Reinigungserlebnis der genussvollen Art. Aber viele, vor allem weibliche Reisegäste weisen auch auf eine andere Verwendung hin: Man kann die Seifen auch in den Wäscheschrank legen. Zum einen duftet die Kleidung mit der Zeit zart nach dem geliebten Geruch; und wie wir alle wissen, halten starke Düfte ja auch Kleidermotten von ihrer natürlichen Bestimmung ab, gerade unsere Sachen als Speisezimmer für ihre Larven auszuwählen. Sollten Sie also nach England reisen, dann lassen Sie sich überraschen. Irgenwann werden auch Sie sich plötzlich fragen, was denn hier so herrlich duftet. Ihr Peter Rudolph