Mit den Augen von César Manrique
die Kanaren zu sehen ist ein Seh- und Naturerlebnis der besonderen Art.
Von Marion Kottlos / 01.12.2016
Der Maler, Architekt und Bildhauer will die Augen öffnen, mit der Landschaft sorgsam umzugehen und als Mensch so Hand anzulegen, dass die Landschaft verschönt wird. Am Mirador del Rio steht man vor einem Felseneingang, der sich harmonisch in das Landschaftsbild einfügt. Groß ist das Erstaunen, wenn man durch die Augen des Künstlers von der 479 Meter hohen Klippe auf den Atlantik und die Nachbarinsel La Graciosa blickt. Auch bei den Jameos del Agua ist von außen wenig von der Einzigartigkeit und der Schönheit zu sehen. Über eine Holztreppe gelangten wir in die 100 Meter lange offene Lava-Blase mit dem unterirdischen Salzwassersee, dem Lebensraum der kleinen, blinden Albinokrebse, die sonst nur in der Tiefsee vorkommen. Zu seinen weiteren Werken zählen zum Beispiel sein Wohnhaus und der Jardin du Cactus auf Lanzarote. Was auf seiner Heimatinsel begann, ist auch auf die Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro zu bestaunen. Seine Natur-Kunstwerke sind außergwöhnlich und voller Erfurcht. Sie nötigen dem Betrachter größtem Respekt ab. Bei unserem Aufenthalt auf der kleinsten der Kanarischen Inseln El Hiero eröffnet sich uns ein faszierender Blick von den Terrassen des Miradors La Pena in den gewaltigen Einsturzkrater des Tales El Golfo und auf den Atlantik. Zudem erlebten wir das Spiel der Passatwolken hoch über uns, als diese sich an den steilen, fast senkrechten Flanken der Klippen stauten.
Ganz samt schmiegen sich das Restaurant und der Botanische Garten in die Szenerie.