Deutschland

Reise quer durch Deutschland - Etappe 2 von Radebeul in die Lausitz und den Spreewald

Von Peter Wagner, 26.02.2021
Kahnfahrt rund um Lübbenau im Spreewald – © Eberhardt TRAVEL - Kristin Weigel
Eberhardt-Prokurist Peter Wagner reist von Radebeul in Sachsen weiter nach Brandenburg. Lesen Sie hier von: Radebeul beim Aufwachen und dann noch sächsischer Kaffeegenuss – Die Lausitz mit ihren Erinnerungen und Überraschungen – Ein bisschen Spreewald geht immer ...

Eigentlich wachst Du jeden Morgen auf.
Eine nicht überraschende Feststellung, finde ich.

Interessanter sind dann das „wo“ und vor allem das „wie“.
Die Ortsfrage ist schnell geklärt und hält nichts Überraschendes bereit. Ich bin in einem schönen Hotel in Radebeul.

Das „wie“ wird dann schon interessanter. Immer wieder verblüffend, dass viele Menschen ihr Hotel nach dem ersten Eindruck bewerten und das ist meistens der äußerliche, dem sich dann die Lobby anschließt. Das wird alles gespeichert.

Fragt man die Erinnerungen nach dem Zimmer ab, dann sind es entweder wirklich ärgerliche Dinge:, wie, dass man z.B. nicht seinen gewohnten Fernsehkanal empfängt, um seine geliebte Serie zu schauen oder aber positive Dinge, wie die Größe des Badezimmers, wobei man sich ja da wirklich nur manchmal aufhält.

Tja; und dann das Bett. Überraschenderweise schläft man entweder gar nicht oder so einigermaßen. Manchmal habe ich schon gedacht, dass es zu teutonischen Reiseritualen gehört, dass man das Nachtlager als eine Zumutung beschreibt, um den Wert der Reise zu erhöhen. Man erbringt Opfer – da traf ja für die reisenden Kaufleute vergangener Jahrhunderte zu und hat sich vielleicht so in der Erbmasse erhalten.

Ich glaube aber auch, dass über diesem Thema der Mantel des Schweigens liegt, weil es dann wirklich ins sehr Persönliche geht und wer pludert schon gerne über die Gesamtheit seiner Schlafgewohnheiten.? Das Problem ist auch, dass man ja als Kronzeuge in eigener Sache fast komplett ausfällt Meistens wird von Dritten darüber philosophiert. Das ist auch die Begründung dafür, dass man nach einem ersten Ansatz dieses Thema dann relativ schnell verlässt, um sich den wirklich wichtigen Dingen des Reisetages zu widmen – dem Wetter zum Beispiel.

Also verlasse ich dieses kleine Tabu, das auch gar nicht so richtig in diesen Morgen zu passen scheint. Dies umso mehr, als dass ich ja auf der Durchreise bin. Ich kann also gar nicht teilhaben am Entdecken all dieser Unterschiede, was es bei mir zu Hause nicht gibt, oder wo sich der Innenarchitekt nicht ausreichend Gedanken oder gar die falschen gemacht hat.

Koffer zu, Fahrstuhl geht fast direkt zum Auto und dann vorfahren direkt unter die Rezeption. Auschecken ist ein fürchterliches Wort – meistens komme ich mir vor, als ob ich um Gnade flehe, dass ich jetzt gehen darf. Alles bezahlt? Nichts für umsonst mitgenommen? Ich habe stets den Eindruck, dass an meiner ehrlichen Antwort, das Schicksal von tausenden Arbeitsplätzen und die Zukunft ganzer Hotelketten hängt.

Mitunter beschleicht einen so etwas, wie ein Entlassungsgefühl. Fehlt nur noch, dass ich in einem Beutelchen meine bescheidenen Habseligkeiten (Kreditkarte, Parkticket etc.) ausgehändigt bekomme, dann unterschreibe oder besser noch den Empfang quittiere und dann öffnet sich endlich  die große geheimnisvolle Tür und ich stehe in der Freiheit – na ja, immerhin im Freien.

Wissen Sie eigentlich, wie viele Spuren, Sie ein einem solchen Hotel hinterlassen? Ihre Codekarte registriert Ihr Kommen und Gehen. Die Bar ihren Konsum und die Parkautomaten ihre Anwesenheit. Melde- und Pandemiezettel erfassen die letzten Daten und was noch fehlt erledigt die Kreditkarte. Ihr Handy verewigt Sie und Ihren Aufenthalt für immer. Da gehen Sie in Zeiten der Digitalisierung nicht verloren.

Ein letzter Blick auf den Frühstücks-Bereich, vor dem sich die Corona bedingte Zeremonie abspielt: Maske, Warten, Zuteilen, Maske, Handschuhe Abstand am Buffet – begleitet durch die abermalige Registrierung. Du wirst zu einem Puzzlestück, das im Ernstfall gefunden werden kann.

Ich dreh mich um und fahre ein paar Meter in das nunmehr dörflich wirkende Radebeul. Kaum jemand unterwegs. Es ist Samstagmorgen. Halt an einem Bäcker. Frühstück. Scheint hier nicht so üblich zu sein. Die beiden Herrschaften hinter mir, lassen keinen Zweifel dran, dass mein Frühstück jetzt aufhält. Immerhin ist man auf Brötchentour und am Beginn eines durchgeplanten Wochenendes. Diesen offensichtlich zeitlich sehr streng getaktete Teillebensabschnitt unterbreche ich jetzt abrupt mit meinem ungewöhnlichen Wunsch, das Frühstücks- Angebot anzunehmen.

Wer frühstückt um diese Zeit an der leeren Hauptstraße von Radebeul? Das Leben versöhnt uns schließlich wieder. Die Verkäuferin erkennt die Dramatik der Situation und bedient die beiden älteren Herrschaften, die jetzt zufrieden wieder nach Hause schlurfen, wo der gute Kaffee bereits vor sich hin dampft. Für mich Gelegenheit, mich daran zu erinnern, dass Kaffee und Sachsen auch eine Frage der Innovation sind. Der Kaffeefilter wurde in Dresden erfunden. Zugegebenermaßen inzwischen durch Kapseln und direkt mahlende Maschinen etwas an die Seite gedrängt – aber ich denke, dass da wo die frischen sächsischen Brötchen jetzt hin schlurfen, der „Gudde Gooffee“ noch durch das ehrwürdige Papiertütchen rinnt und Anlass zum tiefen seufzenden Nachdenken über die guten, alten Zeiten ist.

Die Sachsen fassen das in dem Satz zusammen „Nu ersdma n Schälchen Heeßn“.

Bei so viel morgendlicher Laienphilosophie verpasse ich fast den feierlichen Moment des Frühstückservierens. Jetzt kann der Tag beginnen. Also der Kaffee mundet und der erwählte russische Zupfkuchen verspricht rein äußerlich durchaus, ja durchaus…

Das Leben holt mich schnell ein. Irgendwie müssen die Russen dieses Stück bei ihrem Abzug aus Dresden vergessen haben. Jetzt kommen aber augenblicklich alle in mir schlummernden ostdeutschen Gene zum Einsatz: „Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt und gemeint haben die es ja auch nicht so“.

Und mit der neu entstandenen Mentalität des glücklichen Vereinigungsbürgers sage ich mir, dass frischer Zupfkuchen bläht, dann stopft und Ausgangspunkt für Unverträglichkeit sein könnte. Eigentlich haben die das doch alle nur gut mit dir gemeint (denke und fühle ich), nehme das kleine Tablett, trage das artig in die Bäckerei zurück.

Murmele: das war echt lecker und beginne den 2 Tag einer Daseinsform, die ich erst wieder kennenlernen muss – Urlaub. Klar, dass in einem solchen Zustand der Protestbürger unerwünscht ist.

In den ehemaligen Braunkohle-Tagebaugebieten der Lausitz wird heute auf Tourismus gesetzt
Lausitz Erinnerungen und Gegenwart – alles fließt – erst recht im Spreewald

Es geht auf die Autobahn. Ein Stück in Richtung Ost und dann noch nach Norden. Die Landschaft wird flach und flacher, sandiger, viele Kiefernwälder und die Namen auf den Schildern lassen Kindheit aufleben und auch gleichzeitig wieder zudecken. Cottbus ist in weiter Ferne und du verdrängst alles was irgendetwas mit Dir zu tun hat. Du bist nicht auf einer Erholungsreise ins Gestern, sondern der Wagen treibt Dich voran und dann, Du merkst das, setzt Du den Blinker und fährst raus.

Du nimmst Dir einige Dutzend Minuten Zeit und findest Dich vor dem Haus wieder, dass aus Trümmersteinen des alten Gutshofes entstand. Das Haus in dem Deine Mutter nach Jahren des Umherirrens eine Zuflucht fand. Jenes Findelkind, das von Russen im Straßenrand gesichtet wurde und im nächsten Kinderheim die erste Station in einem Leben fand, das ein nie endendes Suchen nach dem Woher sein sollte.

Ich fahre da ganz langsam dran vorbei und höre noch die Hufe trommeln, als Dein Bruder auf einem wilden Ackergaul an Dir schreiend vorbeipreschte und du siehst die Ecke, in der diese Bank stand, von der die Geschichten oder besser Geschichte versuchten, sich mit leisen Tönen Gehör zu verschaffen.

Kein beschaulicher Ort für Ferienidylle - aber ein ungewöhnlicher. Du wirst sehr viel später zweimal Post in den Händen halten. Einmal vom Suchdienst des Roten Kreuzes mit wenig Hoffnung und einmal einen Brief, in der ein Sohn sein Weggehen erklärt, weg von einer Heimat, weg von seinen Eltern, um jenseits einer Mauer, der du gestern schon begegnet bist, ein neues Leben anzufangen. Ein neues? Oder war es die Fortsetzung des alten in einer anderen Umgebung?

Das presst sich alles in wenigen Minuten durch Deinen Kopf und Bilder kommen hoch und verschwinden. Vielleicht war das ein Ort, eine Gegend, in der ich nie sesshaft werden wollte oder konnte, weil gerade damit so viel mit dem Schicksal der eigenen Mutter und einer Familie zusammenhing, die keine Zeit hatte zu wachsen und im schweren Wasser der Geschichte unendliche Mühe, sich selbst zu finden.

Es geht weiter ohne Wehmut aber mit dem Geruch der frischen Kiefern an diesem frühen Morgen in der Nase.

Alle lebten hier von der Kohle. Sie hat ihnen das Leben bestimmt zu jeder Tag- und Nachtzeit. Sommers, wie Winters.

Dann standen die Bagger - jedenfalls die meisten - irgendwann nach der Wende nacheinander plötzlich still. Stille in diese Gegend hat so etwas Endliches. Es hängt vielleicht auch mit dem endlosen Horizont zusammen und der gleißenden Sonne, die beide keinen Anlass geben auch nur an Limitierungen zu glauben.

In dieser Stille stehe ich dann vor einem dieser Riesenabräumgeräte. Vielleicht heißt das auch anders? Für alle die das nicht wissen, verkürzt sich diese Unmenge Stahl auf den Namen F60. Eine Förderbrücke, die 60 Meter hoch ist. Besichtigung und Führung sind möglich. Du musst den nicht unbedeutenden Eintritt zahlen und bereit sein, dich in das paramilitärische Regime des dort geltenden Bergrechts einzuordnen. Nein, es ist eher ein Unterordnen.

Hier bist du nichts, wenn du nicht irgendeinen Bezug zur Kohle hast – exakter zur Braunkohle. Du stehst vor einem Konstrukt, dass sich in die Erde frisst und zunächst deren „gute Haut“ abträgt, Dann kommt irgendwann ein Kohleflöz und daraus wird der braune Rohstoff gebrochen, in Waggons befördert und ins nächste Kraftwerk oder wohin auch immer gefahren.

Es ist nicht meine erste Führung dort. Prägnant ist die Verklärung der alten Zeiten. Mitunter wähne ich mich in einem tollen Projekt der Landschaftspflege des alten SED-Regimes zu stehen, das eigentlich nur durch den Mauerfall unterbrochen wurde.

Was sagte Manfred Rommel?  „Nostalgie ist die Fähigkeit, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich nicht gewesen sind.“.

Ich fahre zu den neuen Seen, die das Senftenberger Gebiet prägen und der Seenlandschaft auch ihren Namen gegeben haben. Idylle pur. Das Wasser deckt zu, heilt Wunden und bringt auch einen kleinen Teil der Arbeitsplätze zurück, die verlorengegangen sind. Die Dörfer bleiben still, ruhig, mitunter gespenstisch leer. Man meint, dass sie einfach dastehen und jemand noch keine Idee hatte, was man mit ihnen machen kann. Was denken wohl die Menschen hinter den runtergelassenen Rollläden?

Auf Kahnfahrt im Spreewald - Museumsdorf Lehde und Spreewälder Postfrau im Kahn

Es geht jetzt in Richtung Lübbenau. Der malerische Spreewald wartet. Er ist zuerst an einem Samstag im August ein leerer erster Parkplatz und eine Stille, die sich förmlich hinter einem fest gesetzt hat. Es ist eine Mischung aus Hitze, Pandemie, Trägheit und eben auch Samstagsnachmittag.

Der Fährmann sieht so aus, als ob er eigentlich wollte – es stellt sich aber schnell raus, dass er jetzt keine Lust hat. Soll der nächste machen, der kommt gleich. Eigentlich kein Anlass zum Diskutieren. Man nimmt, was man bekommt und man nimmt, wie es kommt.

Das ist dann doch ein schnuckliges Kähnchen mit Spuckschutz und kleinen Tischchen, unter denen bei immerhin 32 Grad Hitze die kleinen Sektflaschen vor sich hin brodeln und auf ihre Käufer warten. Schade, andere Warmgetränke hat der Fährmann nicht an Bord.

Die Gemütlichkeit des Dahingleitens durch die Fließe ist an diesem Nachmittag durch nichts mehr zu übertreffen. Es scheint, als stakt der Mann alle Alltagssorgen ganz tief in diesen Spreewald hinein und das Spreewasser spült es dann dahin.

Häuschen wechseln sich ab, die in einer malerischen Kulisse stehen und unser Fährmann muss immer wieder daran erinnern, dass das Leben hier aber ein ganz ein anderes ist. Das nimmt die kaufwillige Kundschaft so hin, als ob er die kommenden Angebote eines Discounters anpreist.

Plötzlich jedoch merkt man richtig, wie sich die Wahrnehmung verändert. Die deutsche Post kommt in einem gelben Kahn und stakt sich so durch das Spreewasser. Jetzt spürt man einen Hauch von realem Leben. Die Mitteilung, dass man seine Amazon-Sendungen mit dem Boot selbst abholen muss und auch die Retouren wieder selbst dahin befördern muss, schafft eine begreifbare Brücke ins reale Leben, das sich außerhalb der malerischen Landschaft abspielt.

Ein kurzer Stopp, um Gurken zu probieren, Kleine Probierpackung und eine Fettbemme. Das ist dann sozusagen die Gurke to go.

Nebenbei wächst die fassungslose Erkenntnis, wie schnell es ein Fettfleck auf Textil schafft, sich zu verbreiten und keinen Zweifel daran zu lassen, dass er ab jetzt Dein treuer Begleiter ist.

Zünftiger Halt am Café Venedig. Naja, man stutzt etwas ob des irritierenden Namens, aber der bereitstehende Service ist auf die anlandenden Gäste vorbereitet. Schnelligkeit und Qualität ein Muss. Das ist einfach gut organisiert und Zeit zum Erklären bleibt auch noch. Wohltuend die regionale Küche. Spreewälder Sahnequark mit Lausitzer Leinöl oder Pikanter Hefeplins. Nicht das Essen; aber die Wirtschaft gibt es seit 1925. Die Bienen kommen jedes Jahr aufs Neue und natürlich auch die Mücken. Aber es bleibt einfach nett.

Neben mir nimmt eine arabische Familie Platz und probiert sich an Spreewaldgurken. So schauen Neigschmeckte im Ländle drein, wenn sie erfahren, dass es gerade Kutteln gab.

Es geht weiter. Halt – das Gurkeneis habe ich noch vergessen. Das rudimentäre Erinnerungsvermögen entspringt aber dem natürlichen körperlichen Verdrängungsmechanismus. Es muss wohl so gewesen sein, dass mein Magen an alle Speicherkapazitäten meiner Groß- und Kleinhirnrinde ein „sofort löschen der Festplatte“ angeordnet hatet. Ich kann das also nur in erinnerungsarmen Ansätzen wiedergeben. Gurkeneis kann man - muss man aber nicht.

Die Autobahn nimmt mich wieder auf. Im Kofferraum Gurkenbier und Gurkenschnaps für die Daheimgebliebenen. Jetzt werden meine Veganerfreunde Zustände kriegen – denk ich so beim Fahren. Ja, wer Natur liebt, muss auch mal Opfer bringen. Der Weg zur Gurkenrepublik ist aber noch lang, erfahrungsreich und voller Entbehrungen.

Der Nachmittag denkt auch langsam, dass er jetzt an diesem Samstag genug geliefert hat.

Waldfriedhof Halbe

Halbe – Stille  - Sand, Kiefern und Erinnern

Wenige Kilometer bis Halbe. Halbe hatte ich nicht in meinem Notizbuch stehen. Aber auch hier führt es mich raus. Eine der größten Friedhöfe des letzten Krieges. Unvorstellbares Dahinschlachten von Tausenden Menschen, Soldaten Volkssturmmännern, jungen Leben, Jugendlichen.

Geopfert auf dem Endsieg-Altar, vernichtet durch den Krieg.
Ruhe, Ruhe unter großen Fichten. Das Nachdenken über Sinn, Heimat, Opfer, Träume, Ängste, Schmerzen…………Halbe liegt da und es ist, weil es war.

Halbe? Wer kennt Halbe? Wer kennt die Namen auf den Kreuzen? Wer kennt das Gestern, um das Heute zu verstehen?
Halbe vor den Toren Berlins.
Halbe im Abgrund und Halbe als „Niemals-dorthin-Platz“.
Halbe ist wie ein Muttermal, dass du nicht raus brennen kannst.
Halbe verbietet Dir nicht den Mund, sondern erinnert Dich an die Schreie in einer Stille, die auch zu diesem Land gehört.
Halbe zeigt sich politisch korrekt und ist doch so wenig verständlich und ich befürchte verstanden.

Im Wegfahren geht die Sonne im Rückspiegel runter, um sich für einen neuen Morgen und für die Nacht zu rüsten.

Ganz hoch hinaus in Potsdam

Beschaulich empfängt mich meine nächste Station. Ort für die nächsten 4 Tage wird Potsdam sein.

Nach einem langen und erlebnisreichen Tag sehne ich mich nach etwas Ruhe. Es gibt in Potsdam keinen besseren Platz als das „Loft“ über den Dächern der Stadt. Du schaust von oben auf die keiner Regel folgenden Ziegellandschaft und weißt oder besser glaubst, um das Leben da unten zu wissen. Du siehst die Vögel in den Abendhimmel ziehen und denkst daran, durch welche Orte und Zeiten dich der heutige Tag geführt hat.

Da beschleicht dich nicht die befürchtete Wehmut oder ein schleichendes Hintersinnen, das dann das Traurige in Dir weckt.

Über den Dächern von Potsdam siehst du in einen -himmel, der alles bereithält, was jedermann nur irgendwie von diesem lauen Sommerabend erwartet.

Die Musik, die sich zwischen den Häusern himmelwärts windet und sich wieder verliert, ist wie eine Wandergefährtin, die dich durch diese Nacht mit ihren Sternen bringen wird.

Du bist dankbar für diesen Tag.

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