Azubis erzählen: Ein Sonntag in Paris

Ein jeder  Pariser weiß das Leben zu genießen, vor allem an Sonntagen – mit meinen Tipps wird Ihr Sonntag in Paris perfekt!

Von Helene Johannsen / 27.01.2017
https://assets.eberhardt-travel.de/2023/05/645b9a9520f3433df132e302.jpg

Wie auch ich vor meinem Auslandsjahr in der „Stadt der Liebe“ nicht wusste, sind sonntags die Straßen an der Seine für Autofahrer gesperrt. Eine perfekte Möglichkeit, um die französische Stadt an einer der schönsten Wasserstraßen auf sich wirken zu lassen. Um den Sonntagsspaziergang richtig ausnutzen zu können, startet man am besten auf der berühmten Île de la Cité, auf welcher sich auch Notre Dame befindet.


Île de la Cité und Notre Dame in Paris
Île de la Cité und Notre Dame in Paris

 

Doch dies ist nicht das einzige faszinierende Gotteshaus auf der Insel. Einen Besuch wert ist auf jeden Fall die Sainte-Chapelle. Mit ihren endlos wirkenden, bunten Glasfenstern ist es die schönste Kapelle, die ich je gesehen habe. Sie wurde einst für die Aufbewahrung der Reliquie, die den Dornenkranz Christi darstellen soll, erbaut. Mittlerweile befindet sie sich in Notre Dame. Auf der Rive Droite, der nördlichen Festlandsseite von der Seine aus, befindet sich „Shakespeare and Company“ – eine bekannte, literaturgeschichtliche Buchhandlung. Das Gebäude ist ein ehemaliges Kloster aus dem 16. Jahrhundert. Genau der richtige Ort für Leseratten und Buchliebhaber. Schon der Eintritt in den mit Büchern überfüllten Raum gibt einem das Gefühl, in einer anderen Welt gelandet zu sein. Wenn man Glück hat, sitzt im oberen Teil des Hauses gerade jemand am Klavier und man hat die Chance, mit Blick auf die Seine und Notre Dame komplett dem Charme Paris zu verfallen.

Sainte-Chapelle in Paris
Sainte-Chapelle in Paris

 

Über die Pont au Double geht es vorbei an der gotischen Kirche durch den Park Notre Dames. Hier hat man einen atemberaubenden Blick nach oben auf die Monster des Gebäudes. Immer besser kann man sich den Glöckner von Notre Dame auf den spitzen Dächern vorstellen, wie einst von Victor Hugo erschaffen. Wenn man Paris von oben bestaunen will, ist der Aufstieg der 96 Meter hohen Kirche die beste Wahl. Von dort hat man eine einmalige Aussicht auf die französische Metropole mit Eiffelturm und Seine.

Weiter geht es über die Pont Saint Louis auf die gleichnamige Insel. Dort gibt es das beste Eis Frankreichs. Wenn man keine Zeit und Lust hat, am originalen Laden anzustehen, hat man auch die Möglichkeit, die leckere Süßigkeit in den anderen Cafés zu holen. Das Wichtigste dabei ist, auf den richtigen Schriftzug „Berthillon“ zu achten. Meine persönliche Empfehlung sind die Sorten Schokolade und Himbeere. Mit dem Eis in der Hand geht es Richtung Pont Marie. Falls man noch eins der besten Baguettes der Stadt als Stärkung für den Seine-Spaziergang holen will, muss man in die Boulangerie Des Deux Ponts. Dort bestellt man ein Baguette Tradition. Während man auf seine Bestellung wartet, lohnt sich der Blick nach oben, an die wunderschön verzierte Decke.

Mit den Pariser Spezialitäten geht es über die Brücke auf die Rive Gauche. Dort läuft man Richtung Eiffelturm und hat mehrere Möglichkeiten, über Treppen an den Fluss zu kommen. Am Ufer gibt es mehrere Sitzmöglichkeiten und Grünflächen. Während des Spaziergangs werden einem viele sportliche Franzosen entgegenkommen, die die freien Straßen zum Fahrrad oder Inliner fahren nutzen. Aber auch einigen Straßenkünstlern wird man begegnen, bei denen es sich lohnt, ein paar Minuten stehen zu bleiben. Auch die Straßenhändler und –künstler tragen zu dem besonderen Flair der französischen Großstadt bei. Zudem kommt man auch an den großen Sehenswürdigkeiten, wie der Conciergerie, der Pont Neuf, dem Musée d’Orsay, dem Louvre, den Tuilerie-Gärten, dem Place de la Concorde und der Pont Alexandre III vorbei. Wenn man etwas Durchhaltevermögen mitbringt, führt einen die Seine bis zum Eiffelturm. Man kann einen Sonntag in Paris nicht besser nutzen, als mit einem Spaziergang wie diesem. Spätestens nach diesem Tag hat die Stadt einen in ihren Bann gezogen und man würde sie am liebsten nie mehr verlassen.

 



Kommentare zum Reise+Blog