DER HADRIANSWALL

Als die UNESCO 2005 beschloss, den Obergermanisch-Raetischen Limes, den einstigen Grenzwall des Römischen Reiches für seine Provinzen Raetia und Germania superior, in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen, würdigte sie mit diesem 550 km langen Monument in Deutschland das längste Bodendenkmal in Europa und das zweitlängste – nach der Großen Chinesischen Mauer – weltweit. Dennoch war es weder das erste derartige Objekt, das den Weg in die Welterbeliste fand, noch war es die erste römische Grenzanlage mit solch herausgehobener Bedeutung: bereits 1987 war dem Hadrianswall im Vereinigten Königreich der Welterbe-Titel verliehen worden und seit 2008 gehört auch der nördlich von diesem liegende Antoniuswall zu den Kulturerbe-Denkmälern aus der Reihe ehemaliger römischer Grenzanlagen.

Von Dr. Michael Krause / 16.02.2018
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Kaum eine der römischen Grenzbefestigungen ist so gut und weitläufig erhalten wie der Hadrianswall, der sich vor allem in seinem landschaftlich eindrucksvollen mittleren Abschnitt gut sichtbar durch die Landschaft der „Borders“, des schottisch-englischen Grenzgebietes, zieht. Eine Straße folgt seinem Verlauf weite Strecken und gut ausgebaute Wanderwege verbinden die zahlreichen mit dem Wall verbundenen archäologischen Stätten.

Im 2. Nachchristlichen Jahrhundert erbauten die römischen Truppen die Befestigung, die an einer der schmalsten Stellen der Insel Großbritannien zwischen Ost- und Westküste, zwischen Nordsee und Atlantik, die Nordgrenze der Provinz Britannia inferior schützen sollte. Etwa 118 km des Bodendenkmals sind erhalten, auf fast der Gesamtlänge erkennbar. Einst Sicherten Dutzende Meilen- und Hilfstruppenkastelle und etwa 320 Türme – letztere jeweils in Sichtweite voneinander – die Anlagen, die aus zum Teil mehrfachen Erdwällen und Gräben und aus einer über vier Meter hohen Steinmauer bestanden. Auf Befehl des römischen Kaisers Hadrian sollte das Befestigungssystem die römische Antwort auf die sich häufenden Überfälle der „Barbarenvölker“ des Nordens sein, vor allem wohl aber den Handel kontrollieren und kanalisieren, entsprechende Einnahmen sichern und wohl auch größere Migrationsschübe verhindern.Sein Erhaltungszustand lässt heute noch ahnen, wie einst die Anlagen und Bauten Roms die Landschaft geprägt haben müssen. Inzwischen ist das Bodendenkmal – nicht zuletzt durch zahlreiche Attraktionen wie Römerforts und Museen in seinem Verlauf sowie durch den Ausbau der Wanderwege – zu einer der bekanntesten und bedeutendsten Touristenattraktionen im Norden Englands avanciert.

Natürlich spielt er auch bei einigen der Eberhardt-Reisen, die ins bzw. eher durch das schottisch-englische Grenzgebiet führen, eine Rolle. Nicht nur beim Bestaunen auf der Vorbeifahrt, sondern mitunter auch bei Besuchen der Museen und der vorhandenen oder teilweise ergrabenen römischen Zeugnisse machen sich unsere Gäste mit der historischen Grenzbefestigung vertraut. Repräsentative und interessante Besuchermagneten wie das Chester Fort, ein einstiges Militärkastell für eine ständige Garnison, zeigt mit seinen gut erkennbaren Mauerresten den Aufbau von Toranlagen, Lagerräumen und Kasernen und hat sogar eine Therme, eine Badeanlage.



Glen Coe - Schottland – © 2012 Fasphotographic - Adobe Stock

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