Salalah - das andere Oman

Plantagen mit Bananenstauden und Papaya, Kokospalmen am Strand, Straßenstände mit frischem Obst aus der Region, Monsunregen im Sommer – das ist eine ganz andere Seite des "Wüstenstaates" Oman. Wie kommt es, dass sich hier die Natur so vom Rest des Landes unterscheidet und die Küste um Salalah tropisch geprägt ist? Aber nicht nur klimatisch, sondern auch ethnisch und kulturell unterscheidet sich der Süd-Oman deutlich vom Rest des Landes.

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Wir Europäer kommen gern im Winterhalbjahr nach Salalah, der Hauptstadt der omanischen Südprovinz Dhofar. Salalah bietet ein verlässliches Winterbadeziel mit sommerlichen Luft- und Wassertemperaturen und vielen Sonnenstunden. Ganz anders im Sommer: während das Thermometer im Norden und in den Golfstaaten bei steigender Luftfeuchtigkeit über 40 Grad klettert, regnet es von Mai bis September bei 30 Grad in Salalah. Es ist der Südwestmonsun, der sich am Küstengebirge hinter Salalah staut und aufgrund des besonderen Reliefs der Qaraberge als leichter Nieselregen an der Küste abregnet. Viele Golfaraber flüchten im Sommer nach Salalah. Für sie ist ein Picknick auf grünen Wiesen im Nieselregen ein großes Glücksgefühl. Im Winter trocknet das Land wieder aus, aber grüne Täler und Plantagen zeugen noch vom Wunder Dhofars.

Fliegt man von der omanischen Hauptstadt Maskat nach Salalah dann scheint es eine Reise wie in ein anderes Land zu sein. Viele Menschen sind dunkelhäutiger und ihre Religion unterscheidet sich deutlich von der des Nordens. Dem Besucher fällt auf, dass die Menschen zwar genau so an Allah glauben und in der Moschee beten, aber gleichzeitig auch Heilige verehren. So findet man mit dem Hiobs Grab, dem 30 Meter langen Grab des Propheten Nabi Imran oder dem Mausoleum des Scheichs Muhammad bin Ali al-Alawi bei Mirbat interessante Pilgerstätten.

Weshalb trifft man in Salalah öfters dunkelhäutige Menschen an? Die Erklärung liegt in der Geschichte des Landes. Oman ist eine stolze Seefahrernation. Einst beherrschten sie die Swahiliküste Ostafrikas. Im 19. Jahrhundert hatte der omanische Sultan seinen Sitz auf Sansibar. Omanis vermischten sich mit Ostafrikanern. Ihre Nachfahren leben heute auch in omanischen Küstenstädten wie Salalah.

Weihrauchbäume und Kokospalmen im Oman

Von Weihrauchbäumen bis zu Kokospalmen – in der Provinz Dhofar findet man beides


Salalah und die Provinz Dhofar sind untrennbar mit dem Weihrauch verbunden. Nur hier und unter ganz bestimmten klimatischen Bedingungen wächst der knorrige Baum in Höhen zwischen 600 bis 900 Meter. Weihrauch ist weder kultivierbar, noch lässt er sich verpflanzen. Die meisten Weihrauchbäume befinden sich im Privatbesitz einiger Großfamilien. Das goldene Duftharz, welches sie ernten, wird traditionell im ganzen Land zum parfümieren von Kleidung und Wohnräumen genutzt. Selbst Trinkwasser wird mit Weihrauch aromatisiert. Empfehlung: besuchen Sie in Salalah den Weihrauchsouk (souk heisst arabisch Markt). Dieser befindet sich fest in Frauenhand. Die Frauen stellen verschiedene Duftmischungen aus Weihrauch, Myrrhe und Sandelholz her, die sie im Souk neben dem eigentlichen Weihrauchharz verkaufen.

Meine Top 3 Empfehlungen für Salalah: Besuch des Weihrauchmarktes, Besuch des Museum of the Land of Frankincense (Museum des Weihrauchlandes) – für mich das beste Museum im ganzen Land – sowie eine Fahrt nach Mughsail, ein Küstenort westlich von Salalah mit imposanter Steilküste, Aussichtspunkten und Weihrauchbäumen im Hinterland.

Reiseleiter Frank Nimschowski

 

Letztendlich noch ein Wort zur Sicherheit: für mich zählt der Oman zu den sichersten Ländern überhaupt. Ich fühle mich dort sicherer als in mancher deutschen Stadt. Bei mehr als 30 Reisen in den letzten 25 Jahren habe ich niemals negative Erfahrungen gemacht!

Ihr Frank Nimschowski, Dipl. Arabist und Studienreiseleiter für den Orient



Große Sultan Qaboos Moschee in Muscat - Oman – © pop_gino - stock.adobe.com

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