UNESCO-Welterbe

LA VALLETTA - Kulturhauptstadt Europas 2018

Von Dr. Michael Krause, 17.01.2018
Blickauf Valletta - Hauptstadt von Malta – © Leonid Andronov - Adobe Stock
Schon 1980 wurde die Stadt aufgrund ihres kulturellen Reichtums als Gesamtmonument auf die Liste des UNESCO-Welterbes der Menschheit gesetzt.

Im Rotationsprinzip der „Kulturhauptstädte Europas“, das auf eine Initiative der EU zurückgeht, ist die Stadt für 2018 zusammen mit dem niederländischen Leeuwarden als Kulturhauptstadt Europas gelistet. Zudem ist Valletta die Hauptstadt des kleinsten EU-Mitglieds, des Inselstaates Malta.

Die maltesische Hauptstadt – das zeigt schon der erste Blick auf den Stadtplan – ist ein besonderer Ort. Valetta gilt als die historisch am besten durch Verteidigungsanlagen geschützte Stadt der Welt, nicht nur weil sie an den beiden größten und durch natürliche Gegebenheiten geschützten Naturhäfen des Mittelmeeres liegt, sondern weil sie durch mehrfache Ringe von Bastionen und dreieckig bzw. sternförmig vorspringenden Verteidigungsanlagen geschützt ist. 

Diese mit nahezu wütendem Ingrimm geplanten und erbauten tief gestaffelten Bollwerke erklären sich vor allem aus den historischen Gegebenheiten ihrer Anlage: Der maltesische Archipel wurde um 1530 dem Kreuzritterorden der Johanniter als Zufluchtsort überlassen. Vorausgegangen war eine mehrere hundert Jahre umfassende Geschichte, die mit Gründung und Aufstieg des Ordens in den Kreuzzügen begann und mit seiner Vertreibung aus dem Heiligen Land und danach 1523 von seiner neuen Heimat Rhodos  weiterging. Dem ursprünglichen Besitzer, dem König von Aragon, hatten die Ordensritter als Preis für die Nutzung der Insel zugesagt, sie vollkommen zu befestigen und um jeden Preis gegen die anrückenden Osmanen zu verteidigen.

Tatsächlich gelang ihnen das und die Befestigungsanlagen im Inselstaat zeugen bis heute von den Besonderheiten der Türkenkriege und Höhepunkten der Fortifikationskunst der Renaissance.

Der Johanniter-Großmeister Jean de la Valette war Gründer und Namengeber der Hauiptstadt und der italienische Festungsbaumeister Laparelli Planer und Erbauer der Befestigungsmauern und der bis heute wie aus dem Reissbrett stammenden Stadtanlage.

Neben den gewaltigen Befestigungen gibt es noch mehr historische Sehenswürdigkeiten in Europas aktueller Kulturhauptstadt: Der Großmeisterpalast, Sitz der Johanniter-Regierung seit dem 16. Jh., dient heute noch für Staatsempfänge und ist zudem eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Maltas. Auch die Kathedrale und das das bedeutende St.Elmo-Fort sind Höhepunkte bei der Besichtigung Valettas, aber eine wirkliche Besonderheit stellen die in relativ großer Zahl erhaltenen altenen Paläste und Adelssitze dar. Einst waren sie die Beherbergungsstätten der „Zungen“, der verschiedenen Nationalitäten der Ordensgemeinschaft der Johanniter, die man wegen ihres Aufenthaltes hier auch Malteserritter nennt. Sie alle stammen aus dem 16. Jh. und stellen neben verschiedenen Kirchen und den berühmten Museen Valettas wie dem Armeemuseum  oder dem Archäologischen Nationalmuseum die besonderen Schätze der Kulturhauptstadt dar.

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