Reisebericht: Große Rundreise Namibia– im Bann unendlicher Weite

08.09. – 28.09.2017, 21 Tage Rundreise mit Flug: Kalahari – Fish River Canyon – Lüderitz – Namib – Sossusvlei – Swakopmund – Kaokoland – Etosha–Nationalpark – Otjiwarongo – Windhoek


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Drei Wochen südliches Afrika in Namibia! Wir erkundeten das Land von Süden bis hoch in den Norden, ließen uns von den Landschaften verzaubern, erklommen Dünen, schmunzelten über Elefantenbabys und freuten uns, mehr über die Menschen vor Ort zu erfahren.
Ein Reisebericht von
Maren Walter

1./2. Tag, 08./09.09.2017: Anreise nach Windhoek

Unser Abenteuer Namibia kann beginnen! Nach einem kurzen Flug von Dresden nach München stößt dort unser Brandenburger Reisekamerad zu uns und unsere Reisegruppe ist komplett. Von München aus starten wir den großen Flug nach Johannesburg. Dank des netten Services von South African Airline und des Board-Entertainments (Ich mag besonders gerne die Live-Landkarte: „Über welchem afrikanischen Land fliegen wir wohl gerade? Wie viele Länder fehlen noch bis Namibia?") vergeht die Zeit buchstäblich „im Flug". In Johannesburg schnuppern wir in den Dutyfree Shops erste afrikanische „Luft", aber es geht gleich weiter zum letzten Sprung unserer Anreise nach Windhoek.
Am Flughafen in Windhoek üben wir uns zur Begrüßung in namibischer Geduld, hier haben sie sich neue Einreiseformalitäten ausgedacht und die Aufnahme verschiedener Fotos und Fingerabdrücke kann dauern. In der Ankunftshalle wartet schon unser Fahrer James auf uns, also noch schnell etwas Geld gewechselt und ab auf die Landstraße nach Windhoek, an der uns die ersten tierischen Einheimischen - ein paar Paviane - begrüßen.
Im Hotel ruhen wir uns erst ein bisschen aus, bevor wir uns im Supermarkt mit Adaptern und Snacks eindecken und durch die Fußgängerzone spazieren, um einen ersten Eindruck von der namibischen Hauptstadt zu bekommen. Zum Abendessen in einer urigen lokalen Kneipe treffen wir dann unseren örtlichen Reiseleiter René. Auch unser Team ist nun komplett und da schmecken die ersten Sprinkbock- und Zebrasteaks zu namibischem Bier natürlich besonders gut!

3. Tag, 10.09.2017: Auf geht's in die Kalahari–Wüste

Vormittags starten wir mit unserem Entdecker-Programm. René zeigt uns die Alte Feste, die von der deutschen Schutztruppe errichtet wurde, „um die beiden ansässigen sich feindlich gesinnten Völker der Nama und Herero zu befrieden", tatsächlich war sie jedoch nie in Kämpfe verwickelt. Durch die Streben der verschlossenen Tür können wir den Blick auf Pferdenüstern im Innenhof erhaschen: Hierhin wurde das an die Kolonialkriege des deutschen Kaiserreichs erinnernde Reiterdenkmal vor ein paar Jahren verbannt. Den weniger sichtbaren Innenhof empfindet man im unabhängigen Namibia als angemesseneren Erinnerungsort als den Eingang zum Nationalmuseum, wo jetzt stolz die Figuren des Befreiungsdenkmals ihre Fäuste empor strecken.
In den Gartenanlagen um Parlament und Tintenpalast bekommen wir auch einen ersten Einblick in die namibische Botanik. Ganz besonders gut gefällt uns der Leberwurstbaum! Wir packen vorsichtshalber eine seiner Früchte zum Proviant in den Safari-Truck, so werden wir auf unserer Expedition in die Wüste im Notfall nicht verhungern und im Fall von Bandwürmern oder Rheuma gleich das richtige Heilmittel zur Hand haben...
Trotz der großen Leberwurst werden wir an der Stadtausfahrtskontrolle nach der Fahrt über eine Brückenwaage ohne Überladung durchgewunken. Wir winken deswegen unsererseits den Pavianen noch einmal zu und machen uns durch schöne Landschaften mit Webervögelnestern und verschiedenen (Nicht-)Akazienarten auf gen Süden. Beim Zwischenstop in Rebohot erfahren wir in einer kleinen Ausstellung von der bewegten Lokalgeschichte der Baster, bevor wir über den Wendekreis des Steinbocks fahren und unsere Lodge in der Kalahari-Wüste erreichen.
Bei unserer ersten Sundowner-Fahrt der Reise im offenen Geländewagen freuen wir uns tierisch über unser sofortiges Pirsch-Glück, denn Springböcke, Oryxantilopen, Kudus und Zebras tummeln sich um uns herum. Plötzlich laufen alle Funkgeräte der Ranger heiß - um die Spannung zu erhöhen kommunizieren sie absichtlich nicht auf Englisch miteinander - wir biegen um eine Ecke und... Wir dürfen zwei Giraffen mit ihren Jungtieren beobachten, bevor wir zum Umtrunk auf eine Düne fahren, wo wir die Sonne als wunderschönen Feuerball und ihren Untergang über der Kalahari-Wüste genießen. Jetzt hat der Urlaub so richtig angefangen!

4. Tag, 11.09.2017: Von köchernden Bäumen, spielenden Giganten und schlauen Giraffen

Auf unserer Fahrt am Brukkarus-Vulkan vorbei und weiter Richtung Süden, haben wir Zeit, uns mit René über Wirtschaft zu unterhalten: Vor allem Minen (u.a. Diamanten, Kupfer) und Landwirtschaft (Fleisch, hochwertige Datteln), aber auch verarbeitende Industrie und zunehmend der Tourismus halten das Land ökonomisch am Laufen.
Mittags steht dann unser erster Spaziergang im geschützten Quiver Tree Forest an und wir fotografieren die eigentümlichen Köcherbäume (und uns...) aus allen erdenklichen Perspektiven. Hier beginnen wir auch die Mission, uns für neuartige Tiere und Pflanzen eigene Namen auszudenken. So erfreuen wir uns an unter dem Arbeitstitel „Murmelhasen" in unsere Herzen aufgenommenen Klippschliefern, die überaus neugierig in der Felslandschaft herumtollen.
Nachdem wir uns im Schatten unseres Safari-Trucks beim gemütlichen Picknick etwas ausgeruht haben, geht es weiter zur zweiten kleinen Wanderung des Tages. Am Spielplatz der Giganten hören wir Spannendes zur lokalen Geologie und über Glaubenssysteme der Buschleute, die nicht etwa gigantische Götter verehren, wie der Name des Gebiets vermuten lässt, sondern vielmehr ihre jeweiligen Ahnen um Beistand und Hilfe bitten. Außerdem entdecken wir hier auch Bäumchen, auf deren Kronen Giraffen Futtervorräte für schlechte Zeiten angelegt haben (Geschichte von René).
Wir fahren weiter zum Städtchen Keetmanshoop und besuchen die Felsenkirche, in dem sich heutzutage ein interessantes Heimatmuseum befindet, in dem wir noch mehr über die heutige Bevölkerung der Nama erfahren. Anschließend mischen wir uns zum Eis essen unter die Einheimischen im Ort und treffen uns „zum schmutzigen Bier" (kleine Familientradition, die ich nun erfolgreich nach Namibia exportiert habe...) in der Bar unseres Gästehauses mit Charme eines Kegelclubs, bevor wir uns für das gemeinsame Abendessen frisch machen.

5. Tag, 12.09.2017: Über den Naute–Staudamm und Dattel–Schnaps in Richtung Fish River Canyon

Heute beschäftigen wir uns noch einmal mit der lokalen Wirtschaftsgeographie. Die dünn besiedelte !Karas Region widmet sich unter anderem dem Anbau von Datteln, das benötigte Wasser wird aus dem Naute-Stausee gewonnen, dem wir vormittags mit Blick auf seinen gewaltigen Staudamm einen Besuch abstatten. Die Ambitionen sind groß, auf dem Weltmarkt spielt Namibia neben den Wettbewerbern aus Marokko, Algerien und der Türkei jedoch eine kleine Rolle. Umso schöner und einzigartiger ist es deswegen, die Produkte direkt an Ort und Stelle zu kosten. Nach so viel Theorie dürstet uns nach Praxis und wir machen Halt bei einer lokalen Brennerei, deren Besitzerin uns mit dem „weltbesten" Gin - natürlich aus Namibia -, Granatapfelschnaps, Dattelschnaps, Dattel-Sherry, kleinen Leckereien, stärkendem Kaffee und vielen Geschichten verwöhnt. Außerdem versorgt sie uns noch mit einem echten Geheimtipp: Ihrem ganz persönlichen Lieblingsort für den abendlichen Sundowner direkt am Stausee-Wasser. Den kundschaften wir natürlich sofort aus und stellen fest: es ist auch vor Sonnenuntergang friedlich-schön hier!
Nachmittags wird es bei Wind noch richtig heiß, da freuen wir uns über das kühle Nass in der schönen Pool-Anlage oder über ein schattiges Terrassen-Plätzchen vor unseren komfortablen Hütten in der Canyon Lodge. Vor dem Abendessen mögen wir es noch einmal gediegen-aktiv und klettern den hiesigen Hausberg hinauf, um zum Sonnenuntergang miteinander anzustoßen.

6. Tag, 13.09.2017: Fish River Canyon – Aus

Heute steht mit dem Fish River Canyon ein echtes Highlight auf dem Programm. Er ist der zweitgrößte der Welt, beeindruckende 500 Meter geht es vor unseren Füßen in die Tiefe. Wir wandern auf 1000 Metern über dem Meeresspiegel an seiner Kante entlang, bis wir die besten Fotospots mit Dreikantigen Wolfsmilch-Sukkulenten, einer zerklüfteten im Horizont schier nicht enden wollenden Landschaft und ein paar handverlesenen Eberhardt-Topmodels gefunden haben...
Glücklicherweise hat sich James dann doch nicht wie angedroht abgesetzt („I'm going back to Windhoek"), sondern den Truck parallel zu unserer Wandergruppe mitfahren lassen. So können wir, als unsere Beine sich ausruhen möchten, wieder einsteigen und auf der Fahrt Richtung Aus unsere Gedanken weiter durch die Landschaft schweifen und unsere Phantasie beflügeln lassen.
Im Diamantensperrgebiet von Aus sehen wir heute leider keine der von einer lokalen Initiative geschützen Wildpferde mehr. Dafür können wir beim Abendspaziergang durch die Umgebung der Klein Aus Vista Lodge einen zutraulichen Oryx aus der Nähe in seiner ganzen Pracht bewundern und vertreten uns - weil wir gerade so schön in unseren Rhythmus gefunden haben - ein wenig die Beine, bis die Sonne wieder einmal in ihrem namibischen Wolkengürtel versinkt.

7. Tag, 14.09.2017: Über Kolmanskop an die atlantische Küste in Lüderitz

Anfang des 20. Jahrhunderts begann zwischen Aus und Lüderitz der Diamantenboom und wir besichtigen in der Geisterstadt Kolmanskop seine historischen Überbleibsel. Während die Baracken, in denen bis zu 800 Ovambo-Arbeiter außerhalb der Stadt untergebracht waren, unzugänglich bleiben, zeigt uns ein lokaler Guide die Einrichtungen der deutschen 400-Einwohner-Kleinstadt samt Kegelbahn und Turnhalle. Die Errichtung eines Sperrgebiets sicherte das Schürmonopol von Gesellschaften, beispielsweise der Deutschen Diamantengesellschaft. Privatleute wurden von Schürfrechten ausgeschlossen. Dass diese Gesetze befolgt wurden, dafür sorgte unter anderem das hochmoderne Röntgengerät des hiesigen Krankenhauses, mit dem die Arbeiter durchleuchtet wurden, um in ihren Körpern versteckte Diamanten sicherzustellen.
Weiter geht unsere Fahrt in die Stadt Lüderitz. Sie trägt den Namen des Bremer Kaufmanns, der sich durch seine Trickserei im Landkaufvertrag, in dem er statt der örtlich üblichen englischen Meilen die fast 8 Mal größeren deutschen Meilen verwendete, auch den Namen „Lügenfritz" eingehandelt hat. Später stellten seine Besitztümer als Lüderitz-Land den Ausgangspunkt der vom deutschen Kaiser geschickten Schutztruppe und die Einrichtung der deutschen Kolonie dar.
Heute ist Lüderitz ein Hafenstädtchen, wo wir uns erst einmal in Gesellschaft einer freundlichen Pantherschildkröte in einem verwunschenen Garten-Café erfrischen, bevor wir die Bucht entlang fahren und uns am Diaz Kreuz ordentlich vom Wind durchpusten lassen. Nach soviel Sand und Geschichte tun die maritimen Naturgewalten richtig gut!

8. Tag, 15.09.2017: Fahrt zum Sossusvlei im Namib–Naukluft Nationalpark

Heute steht ein Verbindungstag an, wir wollen 550 km hoch in den Norden zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Namib-Naukluft Nationalparks. Zwischendurch machen wir Pause in Maltahöhe. Hier haben schätzungweise lediglich 500 der 6.000 Einwohner einen regulären Job. Wie und wovon lebt aber der Rest? Wir fragen René über Sozialsysteme und Bildungschancen Löcher in den Bauch, während wir die unseren mit leckerer Bratwust und Kartoffelsalat füllen. Dazu sind wir ins älteste Landhotel Namibias eingekehrt, dessen Bar auch gerne von Leuten der umliegenden Farmen besucht wird. Zwischen den vielen Kuriositäten im Gasthaus finden wir eine Tüpfelhyäne, welche aufgrund ihrer Nachtaktivität in freier Wildbahn nur sehr selten zu sehen ist.
Nachmittags kommen wir in der Namib Desert Lodge an und erholen uns in seiner schöner Pool- und Gartenanlage vom Fahrtag. Nach dem Abendessen bieten sich die kleinen Terrassen vor unseren Bungalows für Sommernachtsgespräche zu einem guten Tropfen Wein an. Vielleicht galoppiert auch eine Oryx-Antilope vor den angrenzenden Bergen über die Wiese. Hier lässt es sich einfach wunderbar über Gott und die Welt plaudern!

9. Tag, 16.09.2017: Ein Traum aus mehr als 45 Dünen...

Heute schälen wir uns noch vor dem Morgengrauen aus den Betten, um pünktlich bereit zu stehen, wenn bei Sonnenaufgang die Tore zum Namib-Naukluft Nationalpark geöffnet werden, der im sogenannten Sossusvlei die höchsten Sanddünen der Welt beherbergt.
Unser erster Halt: Die Düne 45. Wer mag, zieht seine Schuhe aus und stapft in Socken weiter durch den Sand. Jeder darf in seinem Tempo und Rhythmus die Düne „bezwingen" und bestimmen, wie weit oben der eigene Gipfel allen Dünenglücks liegt. Die Aussicht ist aus jeder Höhe in jedem Fall atemberaubend schön. Und wenn man dann wieder zu Atem kommt, geht es vielleicht doch noch ein Stückchen weiter hinauf und auf einmal findet man sich viel höher wieder als man anfangs vermutet hätte. Ein tolles Erfolgserlebnis, wenn nicht sogar der schönste Moment unserer Reise!
Am Fuße der Düne gönnen wir uns dann erst mal ein gemütliches zweites Frühstück, so viel Zeit muss sein. Später lassen wir James und seinen Truck zurück, und steigen um auf einen kleineren offenen Allradwagen. Es gibt wieder einmal ein „kleines Eberhardt-Achterbahn-Upgrade" und so machen wir uns auf sandigem Untergrund schaukelnd auf den Weg zum Dead Vlei. Schön, dabei den Fahrtwind um die Nase geweht zu bekommen!
Am Deadvlei erklärt uns René, wie die imposanten Tonpfannen entstehen: die Veränderungen im Flusslauf des nur in der Regenzeit Wasser führenden Flusses Tsauchab, sorgen dafür, dass ehemalige saisonale Wasserstellen vollständig austrocknen. Übrig bleiben die Gerippe der abgestorbenen Kameldornbäume, die eine sonderbare Fotokulisse bilden.
Nachdem uns René in Windeseile einen leckeren Krautsalat mit Ananas und Rosinen zum Mittagspicknick gezaubert hat, machen wir noch einen Abstecher zum Sesriem Canyon. Nach der morgendlichen Höhenbesteigung beginnt nun ein Abstieg in die Tiefe. Aus der Froschperspektive sind die steilen Wände des Canyons besonders beeindruckend.
Weil wir heute einfach nicht genug bekommen können, steigen wir in der Lodge erneut in den offenen Geländewagen und lassen uns von den lokalen Guides das schöne zur Lodge gehörige Land zeigen. Ihr Einsatz für gute Nachbarschaft mit den Antilopen: Keine Zäune, die das Weiterziehen zu nahrungsreicheren Gegenden behindern und Wassertränken, die das Leben in der ewigen Dürre erleichtern. Apropos Flüssignahrung: Wie sehr könnten wir uns an diese erfrischenden Gin Tonics gewöhnen, die aber natürlich nur zur namibischen untergehenden Sonne ihr ganz besonderes Aroma entfalten...

10. Tag, 17.09.2017: Über den Wendekreis des Steinbocks nach Swakopmund

Wir fahren durch das Naukluft-Gebirge Richtung Atlantikküste. Dieses Gebirge ist besonders kurios, denn hier führt ein Pass nicht etwa über eine Höhe, sondern durch eine Senke! In den verwinkelten Landschaften des Kuiseb Canyons hielten sich während des Zweiten Weltkriegs die beiden deutschen Geologen Henno Martin und Hermann Korn versteckt, die im von Südafrika verwalteten Südwestafrika als Berater gearbeitet hatten und nach der Kriegserklärung Südafrikas an Deutschland die Internierung fürchteten. Von einem Aussichtspunkt bewundern wir ihren ersten Lagerort, an dem sie begleitet von vielen harten Lernprozessen die Wüste zu ihrer Heimat machten.
Am Wendekreis des Steinbocks, den wir jetzt sieben Tage später zum zweiten Mal überqueren, endet der südliche Teil unserer Reise. Zur Feier des Tages beginnen wir heute schon mit unserem (am Ende dreitägigen) Bergfest und stoßen in Gesellschaft von vielen Flamingos am Strand von Walvis Bay mit Amarula-Likör an und gönnen uns leckeren Apfelkuchen aus Solitaire. Wir freuen uns auf die Abenteuer im Norden!
Nachmittags erreichen wir das gemütliche, vom Kolonialstil geprägte Swakopmund, das wir nach einer kleinen Rundfahrt zur wortwörtlichen Orientierung („Wie ihr seht, kann man sich hier nicht verlaufen, aber durchaus mal verfahren..." ;)) auf eigene Faust erkunden. Zeit für Mitbringsel und Spaziergänge am Strand!

11. Tag, 18.09.2017: Ein Buckelwal und andere tierische Freunde in Walvis Bay

Wir fahren zurück nach Walvis Bay und beginnen den Tag mit einer Kaffeepause am Hafen. Wir können es schon kaum erwarten, da werden wir an Board gerufen. Heute geht es zur Ohrenrobbenkolonie von Walvis Bay.
Zuerst führt uns aber ein Pelikan seine Flug- und Landkünste vor, was für eine Eleganz zeigt einer der größten flugfähigen Vögel! Mindestens genauso elegant sind die verspielten Benguela-Delfine, die vergnügt aus dem Wasser springen und sich vom Bugwasser unseres Bootes massieren lassen. Wir können uns gar nicht satt sehen an den zahlreichen Ohrenrobben auf der Sandbank und dann wollen wir unser Glück kaum fassen. Wie wir es von den Pirschfahrten kennen, laufen die Funkgeräte Sturm: Eines der Ausflugsboote hat einen Buckelwal ausfindig gemacht. Was für ein magischer Moment so ein mächtiges Tier in absoluter Nähe zu spüren und atmen zu sehen.
Zeit, erneut auf unser Bergfest anzustoßen, heute auf den Original-Tag. Dazu lassen wir uns Austern und andere Leckereien schmecken und lauschen den spannenden Anekdoten unseres deutschsprachigen Kapitäns. Vor der Rückfahrt in den Hafen bekommen wir Besuch an Board, eine ausgewachsene Ohrenrobbe stattet uns einen Besuch ab und lässt sich gerne fotografieren. Die Crew kennt ihre tierischen Kollegen ganz genau. Unser heutiger Kamerad lässt sich nicht gerne anfassen, was wir selbstverständlich respektieren.
Beseelt von so vielen Eindrücken kehren wir nachmittags nach Swakkopmund zurück. Hier haben wir genug Zeit, um noch einmal shoppen zu gehen. Abends treffen wir uns dann alle wieder und genießen gemeinsam Fischspezialitäten mit Sicht aufs Meer in einem lokalen Restaurant.

12. Tag, 19.09.2017: Vom gravierten Löwenmann in Twyfelfontain und versteinerten Wäldern im Damaraland


Weiter geht die Fahrt durch eine Wolfsmilch-Sukkulenten Landschaft am Brandberg-Massiv vorbei, welches mit über 2.500 m den höchsten Berg Namibias beherbergt. Am ehemaligen Minen-Ort Uis werden auch heute noch fleißig Edelsteine wie Quarz angeboten. Vor allem die Herero sind gute Geschäftsleute und stellen gerne Himba an ihre Stände, da diese mit ihrer interessanten Körperkultur gut bei internationalen Gästen ankommen.
Wir hingegen machen Halt an einem kleinen Markt, an dem Herero-Frauen Handwerkskunst anbieten. Auch ihre Art sich zu kleiden ist ein richtiger Hingucker: Die ihnen von den Deutschen auferlegten Kleider im viktorianischen Stil haben sie mit an Rinderhörner erinnernden Hüten aufgepeppt, die in allen Farben leuchten. Wer keine Mitbringsel kaufen möchte, vertreibt sich derweil die Zeit mit den Herero-Kindern, die neugierig auf uns zu kommen.
Wir fahren hinein ins Damara-Land und zum ersten unter Schutz gestellten Nationalmonument Namibias. In Twyfelfontain wandern wir in Begleitung eines lokalen Guides durch eine Felsenlandschaft, auf denen die zuvor umherziehenden Buschleute wichtige Informationen wie die Lage von Wasserlöchern eingravierten. Welche Tiere sie darstellen, gibt auch Aufschluss über die Größe des Gebiets, in dem die Buschleute unterwegs waren, da nicht alle Arten lokal vorkommen. Besonders stolz ist unser Damara-Guide auf die Gravur des Löwenmannes: Diese Platte hat eine rituelle Bedeutung, hier verwandelte man sich in Trance in die Seele eines Löwen, um sich mental auf eine erfolgreiche Jagd einzustimmen.
Als wir von der Wanderung zurückkommen, hat René mal wieder ein bisschen gezaubert und kredenzt uns echt namibische Sandwiches mit Trockenfleisch und - ganz wichtig - einer großzügigen Handvoll Kartoffelchips zwischen den Brotscheiben und ordentlich Mayonaise dazu. Lecker!
Gut gestärkt fahren wir zum letzten Programmpunkt des Tages und lassen uns abermals von einem lokalen Guide auf einem Spaziergang einen sogenannten versteinerten Wald zeigen: große luftdicht von Sedimenten bedeckte Treibholz-Baumstämme aus Angola haben sich durch eindringende Kieselsäure zu Gesteinen transformiert.
Nach einem ereignisreichen Tag freuen wir uns auf unsere gemütliche Lodge - in den Vorgärten unserer Bungalows wird das Gemüse für ein vitaminreiches Abendessen angebaut, welches wir uns auch gleich schmecken lassen. Andreas spendiert anschließend eine Runde Dattel-Schnaps aus der Naute-Brennerei und so geht unser dreitägiges Bergfest zu Ende.

13. Tag, 20.09.2017: Fahrt durchs Kaokoland

Wir fahren zu unser nördlichst gelegenen Unterkunft nach Opuwo. An schönen Termitenhügeln vorbei geht es zur Kaffeepause nach Kamanjab. Auf der liebevoll dekorierten Terrasse des Cafés schauen wir dem einheimischen Treiben auf der Tankstelle zu und entdecken auch eine Gruppe Schulkinder in ihren typischen Uniformen.
Wir fahren an der westlichen Grenze des Etosha Nationalparks entlang, den wir in ein paar Tagen besuchen werden, und halten schon mal Ausschau nach ein paar Löwen :) Wir passieren die Veterinärgrenze und man spürt sofort, dass wir hier im Kaokoland in eine andere Welt eintauchen. Das südliche Namibia ist von sauber umzäunten Privatfarmen geprägt, im Norden hingegen suchen die Tiere und ihre Hirten ohne von Zäunen begrenzt zu werden nach Weideorten, die ausreichend Nahrung bieten. So bewegen sich die Tiere auch über die grüne Grenze bis nach Angola. Dieses System wird in Windhoek als zu ungeordnet und damit seuchenanfällig eingeschätzt, weswegen am Veterinärzaun die Ein- und Ausfuhr von Tieren und Fleischprodukten kontrolliert wird. Nur die Fleischproduktion südlich des Zauns erhält die Genehmigung zum Beispiel in die Europäische Union zu exportieren.
Buntes Treiben herrscht in Opuwo, hier gehen urban gekleidete Menschen, sowie traditionell bedeckte Herero und Himba ihren Geschäften nach. Die Hauptstadt der Kunene-Region erscheint uns sogar sehr viel lebhafter als die Landeshauptstadt Windhoek. Wir fahren auf einen Hügel außerhalb der Stadt und genießen einen entspannten Nachmittag in der Lodge und seinem schönen Überlaufpool mit herrlicher Aussicht in die Weite der Landschaft.

14. Tag, 21.09.2017: Besuch bei den Epupa–Wasserfällen und Himba

James darf sich einen Tag ausruhen, denn wir sind heute mit einem lokalen Fahrer-Guide im kleinen Fahrzeug unterwegs. Wir fahren ganz hoch in den Norden an die Grenze zu Angola zu den Epupa-Wasserfällen. Auf dem Weg dorthin erzählt uns der Guide viel über die Herausforderungen, die sich den Himba im täglichen Leben stellen. In der Regel wird ein Kind der Familie zur Schule geschickt, das sich dort den staatlichen Kleidungs- und Hygienevorschriften anpassen muss. Weitere Geschwister gehen den Eltern bei ihren Aufgaben zur Hand. Die Himba leben ohne Anschluss an Wasserleitungen und Strom. In den letzten Jahren hat die Regierung jedoch Pumpbrunnen errichtet, die den Zugang zum Grundwasser erleichtern und die Wege verkürzen, die das Wasser zu den Siedlungen getragen werden muss.
An den Epupa-Wasserfällen machen wir Mittagspicknick und spazieren an der oberen Kante der Schlucht entlang, die der Kunene-Fluss dem Gestein abgerungen hat. Ganz besonders gefallen uns die großen Baobab-Bäume. Ihre große Fähigkeit zur Wasserspeicherung hat sie auch die letzten Jahre der Dürre gut überstehen lassen.
Nachmittags besuchen wir eine Himba-Siedlung, die sich mit einem Lebenden Museum und einem Zeltplatz neben der Viehzucht ein zweites wirtschaftliches Standbein im Tourismus aufgebaut hat. Ein Himba-Guide erklärt uns den typischen Aufbau der Siedlung und die Bewohner zeigen uns ihre handwerkliche Arbeit. Eine der Hütten dürfen wir auch im Inneren betreten, wo uns zwei Damen die Techniken vorführen, die für die Körperbemalung und zur Herstellung von Parfüms verwendet werden. Hygiene und Körperkultur haben hier eine große Bedeutung. So erkennt man beispielsweise an den Frisuren den Familienstand und am Schmuck der Frauen, wie viele Kinder sie bereits zur Welt gebracht haben. Die größte Freude an ihrer Arbeit hat die Familie offensichtlich als sie uns zum Abschluss unseres Besuchs Tänze und Gesänge vorführen. Nicht nur wir schmunzeln über die tapsigen Kinder, die beim Auftritt mitmachen wollen, auch die Himba untereinander scheinen sich köstlich zu amüsieren und so geht ein erlebnisreicher Tag gutgelaunt zu Ende.

15.–18. Tag, 22.–25.09.2017: Vier Tage Safari–Pirsch im Etosha Nationalpark


Vier Tage im Etosha Nationalpark zu verbringen, ist wie eine kleine für sich stehende Reise innerhalb der großen Rundreise. Sie folgt einem anderen Rhythmus und ermöglicht eine ganz andere Form des Erlebens. Wir stehen früher auf als sonst, um die kühlen Morgenstunden auszunutzen. Wir dürfen auf den Fahrten durch den Park nicht aus dem Bus aussteigen und kommen nach der Mittagspause regelmäßig in die glühende Nachmittagshitze. Es sind anstrengende, aber umso spannendere und besondere Tage. Die Liste mit unseren jeweiligen Lieblingstieren ist anfangs lang. Aber Etosha erfüllt uns peu à peu all unsere Wünsche.
Zuverlässige Besucher der Wasserlöcher sind die Elefantenherden. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel, wenn sich am Horizont eine dunkelgraue Wand auftut, die sich langsam aber beständig und unaufhaltsam einem Wasserloch nähert. Wir sind anfangs erstaunt, wie friedlich es zwischen den verschiedenen Elefantengruppen zugeht. Es gibt mal ein kleines, eher pantomimisches Kräftemessen, in der Regel beschäftigen sich jedoch einfach alle unbekümmert damit, ihre Rüssel mit Wasser zu füllen und dieses entweder in die durstigen Mäuler oder gleich über den ganzen Körper zu spritzen. Ganz besonders die Kleinsten schließen wir in unser Herz. Wenn so ein kleines großes Riesenbaby mit seinen plumpen Beinchen immer wieder über denselben Felsen purzelt, ist das einfach zu goldig anzusehen!

Von Futtertieren...

Viel Gelegenheit zum Üben haben wir beim Unterscheiden von Berg- und Steppenzebras und auch die schwebende Eleganz der Giraffen wird schon bald zu einem vertrauten Anblick. Springböcke und Oryxantilopen begleiten uns bereits seit Beginn der Reise. Nach wie vor erfreuen wir uns an ihrer Schönheit und können uns ein Lachen nicht verkneifen, wenn wieder einmal ein Springbock in hohen überschwänglichen Hopsern das Weite sucht. Aber wir lernen nun auch die anderen Antilopenarten kennen: von den kleinsten unter ihnen, den Dikdiks, den Kuhantilopen und Impalas zu den großen Kudus und Gnus - jede Art hat ihre eigene Aura und Schönheit.

... und Futter suchenden Tieren

Wo soviel „Futter" unterwegs ist, können doch die Fleischfresser nicht allzuweit entfernt sein... Die kleineren Schakale besuchen uns vor allem in den Morgenstunden gerne. Die Suche nach den großen Katzen wird ein eigenständiges Projekt, das jeden Tag von Erfolg gekrönt ist!
Als wir zum ersten Mal eine Löwin in größerer Distanz mit dem Fernglas entdecken, sind wir ganz aufgeregt. Aber wir haben unglaubliches Leo-Glück: Ganze einundzwanzig Exemplare sehen wir während dieser Tage im Etosha. Das ist selbst für René und James ein Rekord und diese Geschichte glauben wir ihnen sogar. Nun benötigen wir auch das Fernglas nicht mehr, direkt vor unseren Augen überqueren zwei Löwendamen mit einem jungen Männchen die Straße.
Das beeindruckendste Spektakel erwartet uns am zweiten Tag. An einem großen Wasserloch haben sich hunderte von Tieren zusammengefunden. Mittendrin drei Löwinnen und ein Männchen. Eine Dame rafft zu dem Unterfangen auf, Fressen zu besorgen. Immer wieder unternimmt sie Jagdversuche. Doch während auf der einen Seite die Gnus gemächlich vor ihr davon rennen, traut sich von der anderen Seite bereits schon wieder die nächste Springbockherde an die Wasserstelle heran. Bei soviel Angebot fällt die Wahl einer klugen Jagdstrategie schwer, es wird regelrecht „Schweinchen in der Mitte" mit ihr gespielt. Die Kameraden der Löwin schauen ihr nur zu wie eine gelangweilte Jury, die einen Prüfling durch die Jagdprüfung rasseln lässt. Irgendwann bequemt sich die erfolglose Löwin dann auch dazu, sich wieder hinzulegen und es kehrt Ruhe am Wasserloch ein.
Damit ist es aber noch nicht genug mit den großen Tieren. Ganz erhaben und wie aus einer anderen Zeit kommend kreuzt ein Nashorn unseren Weg. Wir lernen allmählich, das Verhalten der Tiere zu lesen. Wie angewurzelt steht eine große Springbockherde in sicherer Distanz zum Wasserloch und alle Herdenmitglieder strecken unter Hochspannung ihre Köpfe in dieselbe Rechnung. Es muss ein Leopard auf der Lauer liegen! Kein anderes Raubtier könnte sich hier im niedrigen Savannengras so unsichtbar verstecken.

Nächtliche Tierbeobachtung

Hervorragend für Verhaltensforschungsprojekte eignet sich die nachts beleuchtete Wasserstelle im staatlichen Camp von Okaukuejo. Hier genehmigen wir uns die letzten Tropfen vom Bergfest-Amarula und verbringen Stunden damit, das Kommen und Gehen der Tiere zu beobachten. Haben wir uns schon auf den Pirschfahrten mit dem Safari-Truck bei den einzelnen Stops gefühlt ewig Zeit genommen, tauchen wir erst jetzt richtig ein in das originale Lebenstempo der Tiere. Die am Bildrand bereit stehenden Giraffen warten eineinhalb Stunden, bevor sie sich überhaupt in Bewegung setzen. Es dauert eine weitere Stunde, bis sie ganz ans Wasser kommen und ihre langen Beine zum Trinken auseinander spreizen. Immer wieder lassen sie den Elefantenfamilien und Nashörnern den Vortritt, die wie Acts einer Varieté-Show nacheinander „auf die Wasserloch-Bühne" treten und nach einem Intermezzo am Wasserloch wieder den Abgang machen. Es geht bereits auf Mitternacht zu. Gisela und ich haben uns als zuletzt übrig Gebliebene unserer Gruppe vorgenommen, nur noch bis zum Erreichen der Giraffen am Wasser zu bleiben. Kaum hat es die erste Giraffe jedoch geschafft, kommt wieder Unruhe in die Gruppe. Wie soll man da nur schlafen gehen, wenn jetzt auch noch Löwen zum Trinken kommen? Wir schwelgen im seligen Tierglück!
Am Abschiedstag ziehen wir Resümee und sind mehr als zufrieden. Aber Etosha lässt nicht locker: Nach unserer Mittagsrast spendiert er uns noch ein Gepard-Weibchen, das sich auf einem Baumstamm in der Sonne sonnt. Als wir den Park bereits verlassen haben, entdeckt Annelie das uns noch fehlende Warzenschwein. Jetzt ist unsere Wunschliste restlos erfüllt!

19. Tag, 26.09.2017: Rückkehr nach Windhoek

Nach den Safari-Pirsch-Tagen erscheint uns die !Uris Safari Lodge in der Nähe von Tsumeb wie eine Oase, wir könnten noch Stunden im Garten verweilen und die Seele baumeln lassen.
Wir raffen uns dann aber doch auf und treten unsere letzte Reise zurück nach Windhoek an. Unterwegs machen wir einen Stop für die Eisenbahnliebhaber unter uns in Otjiwarongo, wo wir uns eine alte Schmalspurlokomotive anschauen, die den Ort mit Swakopmund verband.
Eine Mittagspause genehmigen wir uns in Okahandja. Hier besuchen wir auch einen Holzmarkt, auf dem wir mit den lokalen Händlern um die besten Souvenirs und Preise feilschen. Sich auf die hiesigen Gepflogenheiten des Geschäftemachens einzulassen ist schon ein Erlebnis für sich. Mit viel Charme versucht jeder, seine potenziellen Kunden zu sich an den Stand zu holen und von seinen Konkurrenten wegzulocken. Hat man erst etwas gekauft, zeigen sich dann aber doch die Cross-Selling Partnerschaften der Händler: Zufälligerweise hat nur der Kollege am Nachbarstand Verpackungsmaterial, um den Holzelefanten für die Heimreise flugtauglich zu machen usw.
Anschließend machen wir noch einen Abstecher zum Friedhof. Neben den Gräbern deutscher Soldaten sind insbesondere die Herero-Gräber interessant. Vom hastig zusammen gescharrten Erdhaufen bis zum aufwändig designten Mausoleum der Chiefs zeigen sich hier posthum die jeweilige soziale Stellung der Verstorbenen.
Am Abend genießen wir das letzte namibische Abenddämmerungs-Bier auf der Terrasse unserer Lodge in den Bergen von Windhoek und können kaum glauben, dass wir uns bereits zum Abschiedsessen im Restaurant treffen. Zu diesem Anlass trägt Gisela ein Gedicht vor, in welchem sie unsere schönsten gemeinsamen Erlebnisse noch einmal zusammenfasst. Danke danke, liebe Gisela, ich hätte glatt vor Rührung ein Wehmutstränchen verdrücken können ;)

20./21. Tag, 27./28.09.2017: Abschied in Windhoek und Heimreise

Die Zeit vor unserem Abflug nutzen wir für weitere Erkundigungen in Windhoek. Gemeinsam bummeln wir über einen Handwerksmarkt, nur für den Fall, dass jemand nach wie vor noch Platz für Mitbringsel in seinem Koffer vorweisen kann. Anschließend schauen wir uns je nach Lust und Laune in kleinen Grüppchen die Christuskirche von innen an, entspannen einfach in einem Café oder im Stadtpark (wo heute folklorisch fix was los ist, weil der Tag des Tourismus gefeiert wird). Ich besichtige mit ein paar Gästen das sehr interessante Independence-Museum, das mit bildgewaltigen Ausstellungen die Entstehung des namibischen Staates dokumentiert und erzählt. Noch ein letzter Kaffee im Panorama-Café und schon geht es zum Flughafen. Hier heißt es Abschied nehmen von René und James, die uns in den ganzen Wochen richtig ans Herz gewachsen sind. Wir werden die lustigen Späße der beiden sehr vermissen!
Auf unserem Rückflug verläuft alles reibungslos, kaum haben wir für einen Moment ein Auge zugetan, um von den Löwen in Etosha zu träumen, da sind wir auch schon in Dresden bzw. Berlin angelangt. Eine aufregende Reise geht zu Ende.

Herzlichen Dank!

„Liebe Freunde... (Haben alle etwas zu trinken?)"
Einundzwanzig Tage haben wir miteinander verbracht und einundzwanzig Löwen haben wir gemeinsam gesehen. So viele spannende Eindrücke und interessante Einblicke ins südliche Afrika haben wir miteinander geteilt.
Miteinander haben wir uns ausgetauscht, miteinander war uns heiß und kalt, hatten wir Schlafmangel, hatten wir große Lust auf das Abenteuer Namibia. Vor allem aber haben wir viel miteinander gelacht und Spökes gemacht (aus dem Mundart-Lexikon: „Unsinn minderschwerer, lustiger Art veranstalten, [...] oft unter Einsatz von belustigender Mimik und Gestik").
Danke dafür!
Ihr seid großartig.

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