Goeiemiddag Namibia, guten Tag Namibia.
Reisebericht: 04.10. – 18.10.2025
Aber zuerst von Anfang an!
Ein Reisebericht von
Nicole Madeleine Ogola
Anreise von Frankfurt via Johannesburg nach Windhoek
Tag 1. Samstag – 04.10.25
Wir, dass sind genau genommen 11 Personen, bestehend aus einer Familie zu sechst, zwei Paaren und der Reisebegleitung, also mir. Und wir fliegen heute über Johannesburg nach Windhoek.
Ein Teil von uns trifft sich bereits im Zug auf unserem gemeinsamen Weg zum Frankfurter Flughafen.
Die Anreise läuft nach Plan und nach Check - in und Co treffen wir am Flughafen die 4 noch fehlenden.
Nach kurzer Bekanntmachung, was bei dieser komfortablen Gruppengröße nicht allzu lange dauert, stellen die Gäste fest, dass sie sich nicht unbekannt sind.
Was für eine Geschichte, ja die Welt ist eben doch kleiner als man denkt.
Unser Flug startet pünktlich gegen 21 Uhr.
Unser erstes Tag in Namibia – Windhoek
Tag 2. Sonntag – 05.10.25
Nach einer Nacht, die am Ende dann gar nicht so lang war, sagen wir erstmal Goeiemöre, (guten Morgen) Johannesburg, bevor uns unser Anschlussflug nach Windhoek, unserem eigentlichen Reiseziel bringt. Ein wunderbarer Flug, ganze 2 Stunden, die erst beim Landeanflug etwas wacklig wurden. Beim Ausstieg wissen wir auch warum, ein kräftiger warmer Wind bläst uns zur Begrüßung ins Gesicht.
Schön, dass wir da sind. Die Visaangelegenheiten dauern einen Augenblick, hält uns eine nette Dame doch mit den Geburtsurkunden unserer jüngeren Mitreisenden auf. Geht ja gut los denken wir. Aber beide Seiten sind wohlgesonnen und so ist das bald kein Thema mehr. Wir sind also vollzählig im Land und draußen wartet schon Louw, unser Tourguide. Mit ihm werden wir die nächsten 14 Tage durch ganze 3 Länder reisen.
Er ist mit Sicherheit genauso gespannt auf uns, wir wie auf ihn. Er begrüßt uns supernett, die Chemie stimmt und nach kurzem Geldwechsel geht’s auch schon los Richtung Windhoek.
Ganze 40 km westwärts geht’s für uns und Louw erzählt uns direkt die ersten Geschichten über Windhoek selbst. Wann und wie und wo da etwas geschah. Zum Beispiel dass die Stadt 1650 Meter über dem Meeresspiegel liegt, oder auch das die Portugiesen 1688 als erste hier zum Handel an Land gingen und dann die englischen und deutschen Missionare folgten, bis Deutschland schließlich von 1884 an Namibia unter dem damaligen Namen: Deutsch – Südwestafrika kolonialisierte. Das Ganze endete erst 1915 mit dem Ende des ersten Weltkrieges.
Mit der deutschen Geschichte erklären sich dann auch die deutschen Straßen und Flußnamen.
Wir sind angekommen, aber noch nicht in unserem sehr schönen Avani Hotel, wunderbar mitten im Zentrum der Stadt gelegen, sondern zuerst an der Christuskirche und dem gegenüberliegenden Freiheitsdenkmal mit der Statue von Sam Nujoma, dem berühmtesten Freiheitskämpfer Namibias.
Wir nutzen den Stopp um hier ganz nach oben zu fahren. Dort befindet sich nämlich ein sehr schönes Restaurant, mit einem noch schöneren Ausblick über die ganze Stadt.
Von hier sehen wir doch direkt den Namen - Avani, unser Hotel ist also nur um die Ecke. Na prima, haben wir doch schon einen Blick in Richtung Dachterrasse, wo man den schönen Pool bis dato allerdings nur erahnen kann.
Wieder unten, schlendern wir um die Christuskirche. Da heute Sonntag ist und damit Gottesdienste stattfinden, ist der Zugang für uns nicht möglich, aber auch von außen sehr schön anzusehen. Direkt gegenüber der Parlamentsgarten, eine außergewöhnliche Grünanlage mit herrlich, ganz in lila blühenden Jacaranda Bäumen.
Eine Station haben wir noch. Der Bahnhof von Windhoek wartet. Eine herrliches im Wilhelminischen Stil gehaltenes Gebäude. Leider auch verschlossen, aber durch die großen Flügeltüren eröffnet sich uns ein Blick auch ins Innere.
Draußen vor der Tür eine alte Dampflock und man hat das Gefühl in einem anderen Jahrhundert gelandet zu sein.
Dabei ist der Bahnhof ja noch aktiv. Nur heute eben nicht.
Jetzt geht’s aber in unser Hotel, die Begrüßung ist super, der Service auch. Schnell sind wir alle in unseren Zimmern, wollen wir doch schon bald wieder los, zu unserem ersten gemeinsamen Abendessen in Leo’s Garden Restaurant. Im wunderschöner Innenhof mit Springbrunnen und anmutender Architektur, erwartet uns eine herrlich gedeckte Tafel.
Das Essen a‘ la Carte ist ausgezeichnet und so reden wir über dies und das und freuen uns schon auf morgen. Dann geht’s für uns schon Richtung Norden. Der Etosha Nationalpark wartet auf uns!
Also wird es höchste Zeit ins Hotel zurückzukehren. Jetzt brauchen wir erstmal Schlaf.
Unser Weg von Windhoek geradewegs gen Norden zum Etosha Nationlpark
Tag 3 – Montag, 06.10.25
Es ist acht Uhr morgens uns nach einem ausgiebigen Frühstück an einem super Buffet verlassen wir schon Windhoek. Heute ist der Weg das Ziel und die Kilometer, rund 400 km müssen wir mit nur kleineren Pausen zurücklegen. Aber voller Vorfreude starten wir.
Louw erzählt uns beim Verlassen der Stadt, von den Brauereien, der Energiegewinnung, den Diamanten,- Uran und Kupferminen, der Landwirtschaft, der Fischindustrie und natürlich dem Tourismus. Wir hören von den verschiedenen Ethnien und das die Ovahimbi’s die größte Gruppe darstellt. Und vorallem hier im Norden Namibias und im Süden Angolas vertreten ist.
Und auch das sich die Himba’s, wie man sie gewöhnlich nur nennt, aus Tradition mit einem Gemisch aus rotem Sand und gekochten Kuhfett einreiben. Ach wir haben soviel erfahren und am Ende verflog die Zeit bis zu unserem ersten kurzen Stopp in Okahandia.
Ein traditioneller Holzmarkt direkt an der Straße hat uns in kürzester Zeit das Handeln gelernt. Stolz wurde die ersten Geschäfte getätigt. Die Verkäufer waren glücklich, wir auch, also ging es weiter Richtung Otjiwarongo. Nach einem kleinen Stopp dann aber durch bis Outjo.
Das war wirklich schön. Hier haben wir den Mittag verbracht und uns in der Bäckerei mit allerlei leckeren Köstlichkeiten versorgt. Ein Verständigungsproblem gab es hier nicht.
Bei Schweinsohren, Apfelstrudel und Mandelecken geht eben alles ganz einfach.
Aber weiter geht’s. Immer geradeaus und unsere Augen suchen immer leicht zusammengekniffen den Horizont nach Tieren ab. Der ein oder andere Springbock trollt sich ganz entspannt am Straßenrand.
Spannend wird‘s aber als die ersten Zebras auftauchen. Und dann doch tatsächlich auch Giraffen.
Und siehe da, selbst ein paar Trappen kreuzen dann noch unseren Weg.
Noch ein halbes Stündchen und wir sind an unserer Lodge für die nächsten beiden Nächte angekommen.
Nicht nur der Name selbst, also Toshari ist wohlklingend, nein die Lodge selbst ein kleines Juwel.
Zwei kleine Terrassenpools laden uns schon beim Vorbeigehen ein, bevor direkt an der Rezeption noch ein kleiner Infinity Pool auf uns wartet.
Also das gefällt uns ja hier! Wir werden mit gekühlten Eistee herzlichst begrüßt, bevor wir unsere Zimmer, welche sich als kleine Doppelbungaloweinheiten präsentieren, beziehen.
Ein Stündchen haben wir Zeit, bevor wir zu unserer ersten Pirschfahrt in unserem Gefährt aufbrechen. Die einen erkunden die traumhaft angelegt Anlage, die anderen nutzen schonmal die tollen Pools.
Aber nun ist es soweit, die allererste Pirschfahrt wartet auf uns. Nur 20 Minuten dauert die Fahrt bis zum Ombika Gate, unserem Eingang in den Etosha Nationalpark.
Wir sind auf dem Weg zum Okaukuejo Camp. Bekannt vorallem für sein nachts beleuchtetes Wasserloch, wo man sehr gut Nashörner, Elefanten oder auch Löwen und Leoparden beobachten kann.
Bei uns ist es später Nachtmittag und es ist warm. Sehr warm sogar. Das Thermometer zeigt noch 30 Grad und das um 17 Uhr. Und außer einer Gruppe Giraffen und einem Schakal ist es wohl auch dem Rest der Tiere zu warm. Am Horizont eine Herde Zebras und ein einzelnes Gnu welches gemütlich seine Runde dreht. Dafür singen die Vögel mehrstimmig und die Grillen zirpen dazu. Wir sitzen gemütlich und völlig entspannt im Schatten mit Blick auf die Wasserstelle und genießen diese Stimmung.
Aber jetzt müssen wir los. Der Park schließt 18.30 und wir haben noch ein Stück zu fahren.
Also machen wir uns auf dem Rückweg und sehen doch tatsächlich eine Gruppe jüngerer Streifenknu Bullen. Sie überqueren völlig entspannt den Weg und wir sind begeistert.
Zügig sind wir in der Lodge und das Abendessen wartet schon. Ein tolles Buffet, mit jeder Menge Wildfleisch, tollen Salaten und einer Dessert - Straße die keine Wünsche offen lässt.
Die Musik dazu lieferte der hauseigene Toshari Choir.
Der Abend wird nicht allzu lang. Morgen wartet eine neue Safari auf uns. Und wer früh aufsteht, hat da ja bekanntlich die besten Chancen.
Unsere erste Pirschfahrt im Etosha Park
Tag 4. – Dienstag 07.10.25
Pünktlich 06:00 Uhr treffen wir uns zum Frühstück und kurz vor sieben geht es los.
Während wir aber so langsam alle am Bus eintrudeln, erscheint eine Dame von uns mit roten Shirt und grünem Poolhandtuch. Die ersten von uns fangen an zu kichern und fragen dann auch direkt an welchen Wasserloch genau, Sie denn heute baden gehen möchte? Nun lachen wir alle und schmieden schon Pläne wann und wo das wohl mit unseren Fotos am besten einher gehen würde.
Nur zur Erklärung, lediglich der Sitzplatz im Bus sollte mit Handtuch und Co etwas gedämpft werden. Nun gut 😊
Also, wir starten wieder Richtung Etosha. Heute sind wir wirklich aufgeregt. Stehen doch die Chancen nicht schlecht Elefanten, Raubatzen oder auch Nashörner zu sehen.
Wir nehmen denselben Eingang zum Nationalpark wie gestern, das Ombika Gate. Allerdings fahren wir in eine andere Richtung. Gestern haben wir erfahren, das ca. 20 Km westlich von uns Löwen gesichtet wurden.
Also probieren wir zuerst dort unser Glück. Auf dem Weg dorthin sehen wir jede Menge alte Bekannte von gestern, Springböcke und Zebras, ein paar einzelne Oryx Antilopen grasen und wandern links und rechts des Weges.
Auch auf die Giraffen können wir uns verlassen und eine einzelne Trappe stolziert ebenfalls schon erhaben umher.
Louw erzählte uns gestern schon, dass die Antilopen hier Hörner tragen und kein Geweih. Das Horn bleibt lebenslang erhalten, das Geweih dagegen wird irgendwann abgestoßen.
Wir sind gespannt und tatsächlich, wir kommen an unserem ersten Wasserloch an und siehe da, ein einzelner Löwe erfrischt sich dort. Wie immer sind eine Menge Springböcke in der Nähe, die gebührend Abstand halten und bei nur einem Seitenblick des Löwes regungslos verharren, vermutlich mit der Hoffnung das der Kelch zumindest heute noch einmal an Ihnen vorbei geht.
Wir halten alle Kameras drauf und sind ziemlich glücklich, dass wir so erfolgreich waren. Der Löwe hat genug vom Wasser und sucht dringend Schatten, wo er gemütlich den Rest des Tages verdösen kann. Sein Objekt der Begierde ist das ummauerte Wassertankgelände.
Die drei Behälter sind hoch genug um darunter der Sonne für heute aus dem Weg zu gehen. Die Mauer ist nicht allzu hoch und sollte zumindest für einen Löwen zu erklimmen sein. Also guckt er ein bißchen hier, ein wenig da, stellt sich auf und katzengleich spring er mit einem Satz, in den uns verborgenen Teil der Anlage.
Ja, der ist erstmal weg und wird bei jetzt schon 35 Grad bestimmt so schnell dieses Plätzchen auch nicht aufgeben. So ziehen auch wir weiter. Ein einzelnes Gnu schaut zu uns rüber aber das wars. Aber schon nach ziemlich kurzer Zeit entdecken wir rechts von uns die ersten Elefanten.
Ein Bulle mit einigen Elefantenkühen samt Kinder jeglichen Alters trollen sich entlang des Weges und warten darauf unseren Weg zu queren. Wir sind nicht die Einzigen die so früh unterwegs sind und so schieben wir uns gegenseitig näher bis dann endlich das erste Tier auf die linke Seite wandert. Die Elefanten haben Zeit, wir auch und so beobachten und filmen wir dieses Schauspiel solange, bis Sie nur noch von hinten, hinter Dörnenbüschen zu sehen sind.
Das, dass der Tag der Elefanten werden würde, wussten wir bis dahin noch nicht.
Namibia zählt ungefähr 25.000 Elefanten, man schätzt, dass sich 2500 bis 3000 davon im Etosha Nationalpark aufhalten. Die genaue Zahl wird aus Sicherheitsgründen von .den Behörden nicht bekannt gegeben Unsere Gruppe hier besteht aus ca. 25 Tieren.
Unser erster Stopp wo wir das Fahrzeug verlassen ist Olifantsbad. Was für ein passender Name! Und ebenfalls eine Wasserstelle für die Tiere, aber auch mit einem abgeriegelten Gelände für uns, mit Bänken, ein paar Hochständen mit Sitzbänken zum besseren Beobachten und einigen Erklärungstafeln.
Hier gibt es wieder ein paar Elefanten die sich ausgiebig mit Wasser und Schlamm bespritzen um sich gegen die Hitze und so einiges Ungetier zu schützen. Dazu grüßt uns ein Warzenschein und wieder einige Oryx Antilopen oder wie man in Afrikaans sagt: Gemsbok.
Sie sind groß, sehen erhaben aus und man kann verstehen, dass dies das Wappentier Namibias ist.
Unsere nächstes Ziel ist Aus. Ebenfalls eine angelegte Wasserstelle für Game, was hier einfach nur Wildtiere bedeutet. Hier versuchen zwei Warzenschwein - Muttis, ihre Kinder im Zaum zu halten. Sie keilen sich rum, wälzen sich wieder im Schlamm, bevor sie erneut aufeinander losgehen. Die Zeit vergeht dabei wie im Flug.
Auf unserem Weg zum Mittagessen im Okaukuejo Camp, fahren wir nochmal in Olifantsbad vorbei und wir können unser Glück kaum fassen. Eine Elefantenherde von mindestens 50 Tieren verbringt hier seine Zeit. Große, Kleine, Junge, Alte, Mütter, Väter, Kinder, einfach alles.
Hier und da gibt es eine Rauferei, zwei Halbstarke schieben sich gegenseitig einmal quer durch das Wasserloch bevor einer der Erwachsenen einschreitet, damit hier endlich Ruhe ist.
Wir sitzen lange und beobachten dieses Treiben.
Jedes Safariherz schlägt hier automatisch höher. Wir verlassen die Szenerie und fahren ins Camp. Auch das hat ja eine Wasserstelle und mal schauen was uns dort erwartet.
Aber zuerst sitzen wir zusammen, erzählen uns von dem gerade erlebten und essen eine Kleinigkeit. Wir haben genug Zeit und so erkunden alle noch ein wenig die Anlage, bevor wir am Wasser wieder auf unsere Elefantengruppe stoßen.
Für uns geht’s weiter und wir probieren Okondeka. Diesmal eine natürliche Wasserstelle. Weiter geht es an dem jetzt trockenen Salz- und Kalk - See.
Dieses Bild was wohl wie kein anderes für den Etosha Nationalpark steht. Die Ost - Westausdehnung beträgt ganze 120 km. Von Süd nach Nord ganze 70 km.
Hier stehen direkt an der Graslinie jede Menge Zebras, Antilopen, Strauße und Springböcke. Es sieht von weitem aus wie der Einzug auf die Arche Noah. Ein schönes Bild.
Wir fahren langsam Richtung Parkausgang, aber ein Schauspiel wartet noch auf uns, zwei Elefantenbullen kommen aus unterschiedlicher Richtung um sich am Wasser aufzuhalten. Respektvoll halten sie Abstand, von dem Jüngeren typisches Macht - Imponiergehabe inklusive, aber der Ältere der beiden hat einfach keine Lust sich auf irgendetwas einzulassen und lässt sich nicht provozieren. Die Sache geht also friedlich aus.
Auf unserem Rückweg zur Lodge mutmaßen wir lachend, wieviel hunderte Elefantenbilder wir heute im Kasten haben. Naja, sicher ist sicher.
Erst am späten Nachmittag erreichen wir unsere Toshari Lodge und haben ein wenig Freizeit für Pool und Co, bevor wieder ein ausgezeichnetes Abendbuffet auf uns wartet.
Und als wir uns alle zum Abendessen treffen, gibt es noch etwas zum Feiern.
Ein Ehepaar unserer Gruppe wurde heute Mittag zum ersten Mal Oma und Opa. Also wenn das nicht ein Grund zum Anstoßen ist. Ein kleines Münchner Mädchen ist der neue Erdenbürger!
Amanda (wir sind alle begeistert von dem Namen), wir trinken heute Abend auf dich, deine Eltern und Großeltern und irgendwie auch auf aus, weil irgendwie waren wir ja auch dabei!
Was für eine schöner Tag heute zu Ende geht. Wir reden und erzählen und machen schon Pläne für morgen, weil dann geht es auf unserer Weiterreise noch einmal quer durch den Park 200 km gen Osten. Wir sind gespannt was alles auf uns wartet.
Einmal quer durch den Etosha Park bis Otavi
Tag 5 – Mittwoch 08.10.25
Noch einmal frühstücken wir hervorragend und verlassen um 8:00 Uhr unsere Lodge. Der Weg heute ist weit, insgesamt wieder um die 400 km, also trödeln wir nicht.
Noch kurz tanken, dann machen wir uns ein letztes Mal auf in Richtung Etosha Park, welchen wir mit 160 km nochmal durchqueren, bevor wir ihn nordöstlich verlassen werden.
Wir fahren den alt bekannten Pfad Richtung Ombika Gate. Allerdings lassen wir Okaukuejo wortwörtlich links liegen und fahren Richtung Osten.
Erster Stopp Gemsbok Flakte. Hier liegt heute ein ältere Löwe schon am Wasser. Leicht in einer Senke, ziemlich entspannt. Zuerst denken wir es ist der alte Bekannte von gestern, aber nein, dieser ist größer und hat viel mehr Mähne.
Vielleicht ist sein jüngerer Kumpane ja wieder bei den Wasserbehältern im Schattenversteck. Wir werden es nicht erfahren. Niemand lässt sich sonst blicken. Außer eine Herde Springböcke und Zebras, auf welche ja meistens Verlass ist.
Also machen wir uns weiter auf die Suche nach den größeren Tieren.
Hier in unserem Gefährt hat jeder seine Aufgabe.
Die Talente kristallisierten sich relativ zügig raus. Somit ist im hinteren und mittleren Teil auf unseren hervorragenden Spähtrupp verlass, welcher selbst im dichtesten Dickicht die Nashörner erspäht.
Genauso wie der Bartender, der uns auch außerhalb seiner, wohlbemerkt selbst festgelegten Happy Hour, mit Getränken versorgt.
Der Stenotypist, der außerdem die Funktion des Türöffners übernommen hat. Es brauchte eine Weile Übung. Also Nachsicht!. Die Generation Z & Alpha, die den Babyboomern und der Gen X erklärt wie man hervorragende Fotos mit Handy und Fernglas hinbekommt.
Dazu eine Person, die farblich alles hergibt um im Zweifelsfall entsprechende Opfer zu erbringen.
Dann ist da noch unsere Copilotin, als engagiertes Mitglied, um im Fall der Fälle, unseren besten Mann zu unterhalten.
Ja, auf uns kann man sich verlassen! Also rollen wir Kilometer um Kilometer als eingespieltes Team.
Angekommen in der Mopane Picnic Site stoppen wir nur kurz für die natürlichen Bedürfnisse, bevor wir kurz vor Mittag Rietfontain erreichen.
Herrschaftszeiten, was ist denn hier los, geschätzte 1000 Tiere aller Gattungen tümmeln sich hier.
Eine riesige Elefantenherde, Gnus, Gemsböcke, Steinböcke, Oryx und, und, und.
Wir halten den Atem an, fotografieren was die Technik hergibt und ziehen weiter nach Halali. Dort verbringen wir unsere Mittagspause. Unser mitgebrachten Lunchpakete werden hier geplündert. Ja auch Safari macht hungrig.
Wir teilen uns auf. Einige von uns beeilen sich um an die auch hier vorhandene Wasserstelle zu kommen. Und sie werden nicht enttäuscht. Eine Gruppe Elefantenbabys hat es Ihnen angetan.
Der Rest von uns sitzt entspannt bei Kaffee und erzählt sich Reisegeschichten.
Nach anderthalb Stunden brechen wir auf.
In Halali hat Louw von einem Rancher erfahren, dass nicht weit weg von uns ein Löwenrudel gesehen wurde. Also beeilen wir uns und siehe da, ein voller Erfolg.
Fünf Löwendamen plus seine Majestät liegen unter einem Baum direkt an unserem Weg. Wir können unser Glück kaum fassen.
Alle liegen in einem Knäuel zusammen, bis plötzlich eine Herde Zebras anfängt los zu galoppieren. Und was sehen wir hinter unseren dösenden Damen….da sind noch zwei Schwestern unterwegs, etwas früher als gewöhnlich auf die Jagd zu gehen. In Anbetracht der Willkür, ging diese Sache aber zu Gunsten der Zebras aus.
Allerdings ist diese Aufregung der schlummernden Verwandtschaft nicht entgangen, sodass alle fünf, inklusive des Herrn des Hauses aufgestanden sind, um neugierig dieses, wenn auch erfolgloses
Treiben zu beobachten. Was für ein Bild! Fünf stehende Löwinnen eng aneinander geschmiegt, neugierig was da vor ihren Augen passiert.
Wir sind fix und fertig und können kaum glauben was wir gerade gesehen haben. Irgendwann haben auch die Löwen genug und legen sich wieder gemütlich hin. Es ist er 14:30 Uhr, die Sonne steht noch hoch oben und so entscheidet sich der Trupp für eine weitere Siesta.
Und wir, wir fahren weiter für die nächste auf unserer Route liegenden Wasserstelle. Bevor wir diese aber erreichen, sehen wir schon von weitem zwei Jeeps am Wegesrand stehen. Irgendetwas muss dort los sein. Als wir näher kommen, liegt ein Gepard zusammengrollt in einer grünblättrigen Baumgabel kurz über dem Boden. Die Guides sind wirklich große Klasse. Ihnen entgeht einfach nichts. Wir warten geduldig bis die Katze ihren Kopf hebt um das perfekte Foto zu bekommen. Ein kurzer Moment, prima alles im Kasten, weiter geht’s.
Und dann sind wir dort, an dieser ganz natürlichen Quelle, die sich in zwei ebenfalls natürliche Becken ergießt. In und um diese Becken wiederrum zählen wir 45 Elefanten, jeglicher Größe und jeglichen Alters. Kaum zu glauben: stehend, badend, liebend. Wir sind begeistert.
Entlang unserer Weiterfahrt, sehen wir in der Ferne immer wieder den ausgetrockneten Etosha See. Eine ganz eigentümliche Szenerie. Am Horizont ein weißer Streifen, davor grün schimmernde Algen, davor dann die Grasnarbe mit einzelnen Tieren. Ein großer Sekretärvogel geht spazieren. Wie wir erfahren, ist seine Lieblingsspeise, Schlange!
Ja tatsächlich. Sind von denen aber gerade keine zu finden, begnügt er sich auch mit Insekten und kleinerem Getier.
Unsere letzte Station im Park ist in Namutoni, dieses 1897 von der Deutschen Kolonialverwaltung errichtete Fort, welches die nördliche Grenze des deutschen Einflussgebietes markierte und heute nur noch als Restcamp dient. Namutoni liegt direkt an einer Quelle, und wurde bis Anfang 1900 als Militärfort genutzt aber Mitte der 60er Jahre dann sogar als Hotel.
Aber nun heißt es Abschied nehmen von Etosha. Unser Weg führt uns noch gute 200 km nordöstlich Richtung Gabus Game Ranch, wo wir unsere nächsten beiden Nächte verbringen werden. Wir durchfahren Tsuneb, dass letzte größere Dorf in Richtung Otavi und erreichen unsere Lodge gegen 18.30 Uhr. Eine wunderschöne Gartenanlage mit Grillplatz, Pool und einer angrenzenden Wasserstelle, welche man hervorragend vom gemütlichen Feuerplatz aus beobachten kann. Auch unser Abendessen findet auf der Terrasse statt.
Das einzige Problem, was eigentlich gar keines ist, der Strom ist weg! Wie wir hören, wurden zwei Strommasten von Termiten zerfressen und diese sind dann einfach umgefallen. Also nicht bei uns, aber im Dorf, also Otavi und von dort kommen eben die Leitungen. Also kann es eine Stunde dauern oder zwei oder auch morgen dabei werden.
Kein Strom heißt, kein Internet und Dinner bei Kerzenschein. Wird schon werden.
Heute Abend gibt es keinerlei Ablenkung, nur wir zusammen bei tollen Buffett.
Wir mutmaßen schon lachend um die Frisuren der anwesenden Damen, wenn wir morgen früh alle luftgetrocknet wegen fehlender Elektrizität erscheinen.
Da fällt uns nicht zum ersten Mal auf, dass wir farblich, (eine Dame ausgenommen), eher wie Erdhörnchen und Co abliefern. Selbst wenn wir jetzt wollen würden, wir haben schlicht nichts. Eine Teilnehmerin sagte passend, meine farbigste Farbe die ich dabei habe ist: Weiß!
Wir lachen, stimmt, wir sehen dezenter aus als Großwildjägervor vor hundert Jahren. Die Nuancen reichen von Safarigrün bis Erdhörnchenbeige, von Elefantengrau über Krokodiloliv. Mit etwas Glück gepaart mit ein wenig weiß.
Es kommt der Einwurf bedingt durch den Mangel an anderer farbenfroher Kleidung, dass ein rosa Schlafanzug zur Wahl stände. Und da wir ja morgen sowieso mehr als 600 km zurücklegen werden, das Ganze auch gleich als Pyjamaparty im Bus gestalten könnten.
Was für einen schönen Abend wir haben.
Siehe da, das Licht geht an und wir verabschieden uns damit in unsere Zimmer.
Wir reisen in die Sambesi Region zum Okavango
Tag 6 – Donnerstag, 09.10.
Guten Morgen, der Strom ist auch noch da. Also sehen wir alle aus wie immer und frühstücken wie meistens um sieben. Wir fotografieren noch hier und da und verabschieden uns von den wirklich netten, deutsch sprechenden Gastgebern. Abfahrt exakt 8 Uhr.
Wir nehmen Kurs Richtung Norden, wollen wir heute doch zum Okavango. Wir durchqueren nochmal Otavi. Noch 90 km bis Grootfontain.
Die Temperaturen klettern auch heute wieder auf 36 Grad und wir haben die Fans im Bus auf Hochtouren laufen.
Links von uns türmen sich ein paar Berge auf, welche erstmal die letzten auf unserer Reise sein werden.
Die Berge gehören zum Otavi Gebirge, welches vorwiegend aus Dolomit besteht. In den Bergen selbst leben nur einige Paviane, Kudus oder Oryx.
Nicht weit von hier, nur 20 km von Grootfontain entfernt, befindet sich auf einer Privatfarm ein ca. 80.000 Jahre alter Meteorit mit einer erstaunlichen Größe von 2,70m x 2,70m x 0,90m und einem Gewicht von rund 60 Tonnen. Dieser wurde 1920 beim Pflügen auf einer Privatfarm entdeckt. Und das diese Farm Hoba heißt, nannte man den Meteorit auch einfach Hoba Meteorit.
Ein Umweg auf diese Farm wäre für uns zu aufwendig, also lassen wir diese links liegen und fahren besser unserem Ziel entgegen.
Am Wegesrand zeigen sich einige Marula Bäume. Aus denen wird genauso wie in Südafrika der sehr bekannt Amarula Likör hergestellt. Affen, aber auch Elefanten zeigen nach dem Genuss der vergorenen Früchte ein seltsames Verhalten. Und ja, sie sind schlicht betrunken.
Wir fliegen geradezu vorbei an Obstplantagen und riesigen Maisfeldern. Die Landschaft wechselt von Dornenbüschen ganz in graubraun über wirklich saftig grüne Bäume, dann wieder ganz offene, strohgelb farbene Grasflächen. Eine Gruppe Paviane, hangelt sich gemütlich an den Pfosten eines Weidezauns entlang.
Langsam verlassen wir das Gebiet der kommerziellen Farmen. Ein kleineres Weinanbaugebiet zeigt sich noch, bevor hier mehr und mehr verschiedene Ethnische Gruppen ihr Land privat bewirtschaften.
Ebenfalls links von uns schlängelt sich die Eisenbahnlinie entlang. Das Netz mehr als 3000 km lang, leider marode und erneuerungswürdig. Es wird daran gearbeitet, aber auch hier geht es eben langsam voran. Die Verbindungen dienen vornehmlich dem Gütertransport, der bedingt durch die schlechte Beschaffenheit bis dato über die Straße bewegt werden muss.
Wir erreichen Grootfontain am späteren Vormittag. Louw unser Guide ist hier aufgewachsen und hat damit eine Menge zu erzählen. Grootfontain, bekannt als Militärstation hat immer noch einen Militärflughafen und war bis 2016 der Hauptsitz der namibischen Luftwaffe. Mit fast 27.000 Einwohnern ist die Stadt nicht wirklich klein, obwohl Louw hier alles als Dorf bezeichnet.
Grootfontain, die Damara nannten es Geijous, also Klicklaut, die Hereros sagten hierzu Otjiwanda Tjongue, was soviel wie Hügelrand des Leoparden bedeutet und in Afrikaans heißt dieser Ort, große Quelle. Und das kann man hier wörtlich nehmen.
Der Norden hier ist landschaftlich geprägt. Louw erzählt uns alles zu den entsprechenden Themen. So haben die kommerziellen Farmen mit einer Bewässerungsanlage die Möglichkeit auf bis zu 3 Ernten pro Jahr und selbst wenn das nicht vorhanden ist, reicht es bei Regenwasser immerhin noch für Eine.
Meist handelt es sich um Mais oder auch Luzerne für die Viehzucht.
Wir bleiben weiter schnurgeradeaus auf der B8 in Richtung Murnami Gate und haben unseren ersten Stopp zum Bein vertreten aber schon geht’s weiter. Hin und wieder sehen wir Makalani Palmen, deren geschnitzte Nüsse schon an einigen unserer Taschen und Rucksäcke hängen!
Wir halten entlang unseres Weges an einem Straßenholzmarkt zu unserer Linken. Sind wir doch immer noch auf der Suche nach Holzelefanten und Co. Also schlendern wir ein bißchen umher, aber da ist heute nichts dabei.
Also wieder in den Bus und los. Bäume mit Affen-Oranjen als Früchte säumen unseren Weg. Am frühen Nachmittag erreichen wir Rundu. Mit gut 100.000 Einwohnern, natürlich auf großer Fläche, geht es schon wieder anders zu als in den ländlich geprägten Gebieten, die wir bereits hinter uns gelassen haben.
Wir müssen tanken und da erscheint uns der gegenüber liegende Supermarkt gerade recht um uns mit entsprechenden Mittagssnacks für unterwegs einzudecken. Ja, der Markt ähnelt unseren zuhause. Wir finden alle was wir wollen und da gehts auch schon weiter.
Nördlich von uns liegt Angola, der Okavango River ist hier die natürliche Grenze. Gerade einmal 3 km sind es von hier. Hmmm, also der blaue Streifen am Horizont ist bereits alles Angolanisches Gebiet.
Wir biegen jetzt scharf nach recht, immer am Fluss entlang und fahren in den sogenannten Caprivistreifen. Dieser Zipfel, der wie ein ausgestreckter Finger, genau zwischen Angola im Norden und Botswana im Süden zeigt.
Wir hängen alle ein wenig in den Seilen, die Fahrt mit dem rhythmischen Bewegungen im Bus macht einfach schläfrig. Also gibt sich jeder gewollt oder auch nicht, ein wenig dem Schlaf hin.
Der Einzige der stoisch durchhält ist Louw. Sein Land, seine Erfahrung. Wir sind sehr glücklich darüber.
Eine nicht endende wollende Baustelle tut sich auf. Wir fahren mal links, mal wieder rechts um dann doch wieder links zu landen. Was grundsätzlich sowieso die bessere Idee in diesem Land ist. Hier herrscht Linksverkehr!
Noch 40 km bis Divundu. Das heißt, gemessen an den Kilometern die mal im Buch standen, sind wir gefühlt schon an Ort und Stelle. Wir sehen ein paar Manketti Bäume, dieses Holz erfahren wir ist besonders leicht und damit hervorragend geeignet um Feuerfunken zu erzeugen. Man schnitzt zwei Stöcke, diese werden so schnell es geht gegeneinander gerieben und erzeugen Funken.
Eine Herde Nguni Rinder kreuzen unseren Weg. Eine besondere Rasse des südlichen Afrikas. Die Tiere sind nicht so massig, und bringen insgesamt weniger Fleisch, allerding sind Sie hervorragend an die klimatischen Verhältnisse angepasst. Ihre Färbung meist gefleckt. Von schwarz, über hell und dunkelbraun mit weißen Flecken. Sehr schöne Tiere mit großen weiten Hörnern.
Ja, wir sind in Divundu. Und hier ganz in der Nähe liegt unsere Ndhovu Safari Lodge.
Immer entlang der Mainroad wird es jetzt etwas belebter, Schulkinder, abwechseln in brauner oder gelber, sehr hübscher und blitzblanker Schulkleidung säumen zu beiden Seiten die Straße. Es ist späterer Nachmittag und die Kinder sind jetzt auch auf ihrem Nachhauseweg.
Die Straßen sind breit, sehr breit sogar. Es herrscht geschäftiges Treiben. Frauen balancieren auf ihren Köpfen Krügen und Körbe. Andere überqueren samt Kühen die Straßen, wieder andere fahren mit rauchenden Lastwägen vor uns her.
Wir biegen nach rechts ab und keine 15 Minuten später fahren wir auf ein sehr schönes Gelände mit Zelthäusern. Typisch im Safaristil, komplett mit allen was dazu gehört. Wir sind baff. Fühlt es sich doch jetzt richtig nach Safari.
Die Lodge liegt in direkt am Okavango River. Wir werden in der offenen Lobby mit kaltem Juice begrüßt und Ralf, der deutsche Eigentümer stellt sich kurz vor. Verteilt die Zeltschlüssel und los geht’s.
Nummer eins bis fünf. Alles in einer Linie. Zwei davon erneuert, eher Bungalow als Zelt, aber alle sind zufrieden. Jeder zieht schnell ein, dann sehen wir uns alle irgendwo im Garten wieder. Jeder will die Hippos sehen. Direkt vor unseren Zelten führen die Trampelpfade entlang, um nachts vor unseren Türen zu grasen.
Wir treffen und halb 8 zum Dinner im offenen Bereich der Lobby und essen sehr gut als Menü.
Bezüglich der Hippogefahr bei Nacht, was normalerweise natürlich nie gefährlich wird, werden diverse Pläne geschmiedet.
Über Pfeifen in diversen Tonlagen, bis hin zu Morsezeichen, über die Benutzung von Peaceful Sleep ist fast alles dabei. Das letzter ist wohl keine gute Variante, da man da bereits zu Körperkontakt neigt.
Alles lassen wir das mal auf uns zu kommen.
Wir erleben das Leben am Okavango mit einer Pirschfahrt im Buffalo Park
Tag 7 – Freitag 10.10.25
Siehe da, die Sonne geht auf. Es ist genau 06:10 und alle scheinen überlebt zu haben.
Man muss zugeben, dass die Geräusche bei Nacht schon etwas eigenwillig anmuten, aber vermutlich liegt das daran, das wir sonst eher mit Hahnenschrei oder dergleichen erwachen. Ein Knurren und Röhren eines Nilpferdes und das Geschrei der Tucane gehören sonst ja nicht zu unserem Alltag.
Wir treffen uns in Nachtwäsche, mal mit mal ohne umgehangener Decke, bereits frisiert oder auch nicht, im Garten um die besten Bilder des erwähnten Sonnenaufgangs einzufangen und außerdem müssen wir kurz gucken ob alle Hippos noch dort sind wo sie gestern Abend waren.
7 Uhr Frühstück. 07:45 Uhr setzen wir mit dem Boot auf die andere Seite des Flusses über. Wie schön das hier ist.
Die ersten Kameras klicken um die Wette, dabei dient die Fahrt ja nur der Übersetzung. Auf der anderen Seite warten zwei Jeeps auf uns.
Wir klettern voller Vorfreude hoch und rein und finden alle einen passenden Platz. Unsere beiden lokalen Driver stellen sich als Erasmus von Rotterdam und Sylvester vor. Na prima. Kann ja nichts mehr schiefgehen.
Erasmus überlässt nichts dem Zufall. Weiß man von einem Babyelefanten - Kill der Löwen am frühen Morgen und los geht’s. Langsam fährt er nicht. Trotzdem halten wir hier und da, weil die Kulisse einfach alles hergibt. Das Okavango Delta und da sind wir uns schnell einig, ist wohl mit das schönste was wir je gesehen haben.
Ein Binnenflussdelta, wo riesige Büffelherden friedlich grasen, davor alle Arten von Vögeln stolzieren, Oryx- Antilopen die bis zum Bauch im Wasser stehen. Warzenschweine die in Herden umherrennen und Krokodile die auf diversen Sandbänken dösen.
Ach ja und von links ein Elefantenbulle. Meine Güte. Er kommt schnurgerade auf unseren Jeep zu.
Ja was soll man sagen, das Blut floss ein wenig schneller, jedenfalls bei uns. Als der junge Bulle, der heute scheinbar gar nicht gut gelaunt war und das mit seinem riesigen Kopf schüttelnd auch kundtat, kurz vor uns einen Haken nach links schlug, fingen wir wieder an im Rhythmus zu atmen.
Genug hier, die Löwen warten immer noch. Unser zweiter Jeep wartet schon. Schlingernd preschen wir die sandigen Fahrrillen entlang, mit beiden Händen an allem was sich bietet festhaltend, den Kopf links, rechts, hoch und runter, um den peitschenden Ästen aus dem Weg zu gehen.
Wir kommen durch das alte noch erhaltene Portal der Villa Breytenbach in Pica Pau. Das Einfahrtstor mit entsprechender Beschriftung steht noch wie in alten Zeiten. Ein ehemaliges Militärgebiet, von dem nur noch, mal mehr oder weniger, einzelne Wände der ehemaligen Baracken und Gebäude stehen.
Das Gelände ist riesig und sieht ein bisschen verwunschen aus. Die hier lebenden Tiere haben dieses Areal komplett übernommen. Hier und da halten wir, zu besonders ist der Ausblick der sich bietet.
Der Wald lichtet sich und wir fahren wieder am Ufer entlang. Leicht erhöht, überhalb des Wassers bieten sich großartige Bilder.
Geier, Marabus, Ibise, Reiher und einige mehr. Dazwischen auf kleinen Inseln mehrere Elefanten, davor Krokodile und wieder Reiher soweit das Auge reicht.
Jetzt sind wir etwas tiefer und fahren auf derselben Höhe wie das Land vor uns. Trockene Flächen bis zum Fluss. Vor uns, noch etwas entfernt, sehen wir unseren zweiten Jeep. Der Blick nach rechts und wir wissen auch warum. Ein gerissenes ca. 2 Jahre altes Elefantenbaby liegt dort, auf und um den Körper hüpfen mit weit ausgebreiteten Flügeln die Geier. Einige Marabus stolzieren dazwischen und sorgen dafür, dass auch sie ihren Teil davon abbekommen.
Eine Löwin liegt mitten auf dem niedrigen Gras und schaut schon wieder ein afrikanischen Radio, wie man die Pumbas oder besser gesagt Warzenschweine hier auch nennt, gierig hinterher.
Sie müsste eigentlich satt sein, aber vielleicht lässt sie der Überfluss dieser Szenerie, auch einfach nur übermütig werden. Wer weiß das schon.
Rechts davon, liegt er, ein Prachtexemplar von einem Löwen, wie er besser in keinem Magazin abgebildet sein könnte. Unsere Vorhut hat einzigartige Fotos, die sie Gott sei Dank mit uns teilen.
Bei uns entscheidet sich der König der Tiere aufzustehen und gemütlich in den angrenzenden Wald zu trotten. Aber Erasmus wäre nicht Erasmus, wenn er uns nicht hätte zeigen wollen was er kann.
Also dreht er geübt unser Vehikel und fährt ebenfalls in den Wald. Selbst unser Hinweis….We think it is close enough and we are really happy…..brauchte einen Moment bevor er stoppte. Und da standen wir also, um unserem Gegenüber, welcher nicht nur ein Löwe, sondern auch noch ein Löwin war sozusagen direkt in die Augen zu schauen.
Wir sahen eine sich zur Löwin beugende riesige Mähne, woraufhin die Dame aber gar nicht begeistert reagierte und dies auch durch heftige Gegenwehr bekundete. Der Löwe verstand diese Sprache sofort und lies von ihr ab. Er stand nach wie vor etwas unschlüssig rum und blickte auch immer wieder zu uns herüber. Außer dem Klicken der Kameras war kaum etwas von uns zu hören und durch unser geübtes Kleiderfarbspiel wohl auch wenig zu sehen.
Aber besser wir lassen die beiden allein, also Rückwärtsgang rein und raus aus dem Wald.
Wir setzen unseren Weg fort, wieder am bekannten Ufer entlang und treffen uns zu einer Getränkepause auf etwas offenen Gelände.
Dixi heißt hier Busch und diesen nutzen wir auch. Immer in Sichtweite, um keine Kurve herum und vorallem immer zu zweit. Man weiß ja nie!
Louw zeigt uns genau hier Löwenspuren im Sand. Ja prima.
Wir gucken uns an und zucken mit den Schultern. Wer den Busch bis jetzt nicht genutzt hatte, hatte auch plötzlich kein Bedürfnis mehr.
Alle wieder rein in die Jeeps und weiter geht’s. Nochmals die bekannte, schlingernde Sandpiste, da noch ein Kudo Kadaver mit den immer hungrigen Geiern. Sie stehen drauf und drumherum. Sie kreisen und sitzen hoch oben in den Gipfeln.
Immer mindestens 20 oder 30 Tiere.
Wir erreichen das Ufer mit der Anlegestelle für unser Boot, welches uns wieder auf unsere Seite des Flusses bringt. Unterwegs soweit das Auge reicht wieder dicke, große, schnaubende Hippoköpfe uns halb aus dem Wasser beobachtend.
Aber davon gibt’s heute noch mehr. Am Nachmittag wartet eine Sundowner Bootstour auf uns.
Ja, und zu dieser Treffen wir uns wieder 16 Uhr. Unser Patong Boot, ganz flach auf dem Wasser liegend, bietet Platz für unsere Gruppe von 12 Personen. Alles in Regiebestuhlung, mit kleinem Buffett und Getränken. Ist das gemütlich hier. Unser Bootsführer stellt sich als Michael, und nein, weder Jackson, noch Jordan vor. Wir lachen und los geht’s.
Ganz still gleiten wir zuerst den Fluss runter, dorthin wo der Buffalo Park am linken und der Mahango Park am rechten Ufer den Bwabwata Nationalpark bilden. Selbst der Fluss gehört dazu und ist damit nur einen kurzen Teil befahrbar. Der weitere Teil dessen wird sehr für die Tier und Pflanzenwelt geschützt und ist damit für uns tabu.
Was aber gar nichts macht, weil in die andere Richtung befahren, lässt der Okavango das Herz genauso höher schlagen.
Wir gleiten dahin, immer wieder sehen wir Kinder am Ufer, die sich Ihre Zeit mit angeln vertreiben. Das Ufer, mal hoch bewachsen, mal nur sandig oder aus Stein. Noch um eine Biegung herum und dann taucht eine Wand aus Vögeln auf. So etwas haben wir ja noch gar nie gesehen. Hängen in der leuchtend rot - orangen steilen Erdwand, Vögel in den ca. 15 cm tiefen Löchern.
Sie fliegen und flattern und sind komplett mit sich beschäftigt.
Der Vogel, ein nicht sehr großer, aber dafür sehr bunter Zeitgenosse mit dem Namen, Karminspint (hoffen wir), auf jeden Fall gehört er zu den sogenannten Bienenfressern, lädt zu einer perfekten Flugshow ein. Und jeder von uns versucht per Kamera diese Flugkünste einzufangen. Was für eine Symbiose.
Ein Stück weiter, ein erster Elefant am Ufer, ein zweiter, ein dritter und meine Güte, da kommen immer mehr. Einige von ihnen kommen rennend den nicht sehr steilen Weg zum Wasser runter, die Rüssel aufgeregt in alle Richtungen schwenkend und trötend. Was für eine Kulisse.
Ein zweites Boot kommt hinzu und plötzlich sagte jemand von uns, guck mal, das ist doch der Jens aus dem Leipziger Zoo. Zwei Stimmen sagen, WER? Und der Rest von uns wiederholt.
Jens Hirmer, der, der bei der Sendung Elefanten, Tiger & CO vom Leipziger Zoo dabei ist.
Ungläubig gucken wir rüber. Er sitzt völlig relaxt, ebenfalls mit einem Sundowner und beobachtet wie wir, das Ufertreiben vom Wasser aus.
Louw ruft einmal laut „Jens“ und er guckt zu uns rüber. Wir winken, er auch. Jesses, wen man hier alles trifft!
Wir beobachten den Sonnenuntergang, die Farben gleichen denen eines Bob Ross Gemäldes. Orange mit rosa und hellblau, alles leicht milchig und verwaschen. Also nein, besser hätte man das nicht malen können.
Wir drehen eine Schleife und fahren langsam zurück. Ach ja, vorher, auf einer kleinen Insel stehend einige Touristen, am Ufer ein paar Einbäume liegend. Jetzt kommen Sie an uns vorbei, alle mit Schwimmwesten. Das Wasser hier, allerdings gerade mal Knietief. Amüsiert fragen wir uns was sie vorhaben, oder wen sie erschrecken möchten. Diese Frage bleibt aber für uns unbeantwortet.
Gemütlich bringt uns unser Boot wieder zurück ins Camp. Was für ein schöner Sundowner, was für ein schönes Nachmittag.
Nicht mehr lange und wir treffen uns zum Abendessen im offenen Restaurant.
Auch heute Abend gibt es wieder ein ausgezeichnetes Menü. Die Tage sind aufregend und diese Abenteuer müssen verarbeitet werden, also verabschieden wir uns zeitig für unsere wohlverdienten Träume.
Vom Okavango zum Kwando – wir besuchen das Volk der Mafwe in deren Village
Tag 8 – Samstag 11.10.25
Ein letztes Mal werden wir hier von den grunzenden, schnaubenden Hippos geweckt. Es zirbt und pfeift uns tiriliert um unsere Zelte. Was für ein außergewöhnliches Gefühl, die Reisverschlüsse unserer Safarizelte aufzuziehen und durch Moskitonetze nach draußen zu schauen.
Schon hört man wieder Kameras klicken. Nur noch ein einziges Foto. Nur noch eins!
Wir packen zusammen und frühstücken, bevor wir uns wieder auf dem Weg machen. Heute geht es weiter. Fast die Mitte von dem ehemaligen so genannten Caprivistreifen erreichen wir heute.
Gut und gerne 300 Kilometer werden das werden. Und wir verlassen dann auch den Okavango River. Was wir nicht verlassen, ist der Bwabwata Nationalpark. Ein kurzes Stück raus, dann aber wieder rein. Er ist riesig und misst ganze 6274 Quadratkilometer.
Wiki sagt es so: er liegt in den Regionen Sambesi und Kavango Ost und erstreckt sich entlang des Caprivizipfels. Im Norden liegt Angola, im Süden Botswana. Der Park entstand durch das Zusammenlegen des Caprivi Wildparks (Buffalo) und des Mahango Wildparks.
Die Parks wurden dann zusammengelegt, weil es sich dazwischen um eine wichtige Migrationsroute für Elefanten zwischen Botswana und Angola handelt. Und um die Tiere zu schützen, war dies der einzig richtige Weg.
Ok, also fahren wir, Kilometer um Kilometer, immer geradeaus. Manchmal sehen wir nach 30 km schnurgerader Strecke ein Verkehrsschild was eine leichte Biegung zeigt. Wir schmunzeln. Interessant uns darauf hinzuweisen.
Louw unser Guide und bester Mann erzählt uns nicht müde werdend, anders als wir, Geschichten von Namibia. Von Land und Leben, von Kultur und immer wieder Natur.
Bevor wir heute unsere Lodge erreichen, machen wir einem kurzen Umweg um ein lebendiges Museum des Tribes der Mafwe zu besuchen. Mafwe Village, so nennt sich dieses Dorf, zeigt uns die überlieferte Kultur dieser hier lebenden Bevölkerung.
Es wird gezeigt wie man Fallen baut und das für alle Tiergrößen, man zeigt uns wie und mit was man fischt und wie man traditionelle Kleidung und mehr herstellt. Was nicht fehlen darf ist Musik und natürlich der Tanz, also zeigt man uns Beides. Traditionell auf Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten aufgeführt dient es heute nur unserem Interesse. Die Frauen barbusig und mit Röcken aus Schilfrohr, die schon bei jedem Schritt rhythmisch rasseln.
Wir sitzen im Schatten 38 Grad, die Mafwe singen, tanzen und spielen Ihre Instrumente in der Sonne.
Um sich ihre Füße nicht im Sand zu verbrennen, wurde dieser kurz mit Wasser gekühlt, stehen Sie dagegen still, sind beide Füße auf einem Untersetzer platziert. Natürlich aus demselben Material wie viele der anderen Körbchen, welches sich Hippogras nennt und sich perfekt flechten läßt.
Der Höhepunkt bildet eine Tanzeinlage von zwei unserer Mädels. Vorgemacht von den Mafwe Damen, standen unsere in nichts nach. Laura zeigte uns noch, wie man die Hüfte entsprechend der klingenden Röcke bewegt, unterstützt durch unser rhythmisches Klatschen.
Was für ein Spaß. Zum Schluss gibt es noch was zum Probieren. Erst eine Erde, die aufgetragen auf unsere Arme, an eine SPA Anwendung erinnert. Und dann gabs da noch die Kerne eines Baobab Baumes. Diese durften gelutscht werden. Aber so einfach war das nicht. Die Frucht selbst wird geöffnet, darin befindet sich weißes Fruchtfleisch, darin wiederum befinden sich dann die Kerne, diese wiederum freigelegt und gesammelt, ergeben im besten Fall neue Bäume. Alles ganz dem natürlichen Kreislauf angepasst.
Wir stöbern noch in der Village eigenen Shoppingmail und die meisten werden fündig. Ein Kette hier, ein paar Untersetzer da, einige holzgeschnitzte Tiere dort.
Wir verabschieden uns herzlich und machen uns auf den Weg zur Namushasha Lodge.
Bevor wir die Hauptstraße verlassen, sehen wir, nicht zum ersten Mal, wie frisches Fleisch an der Straße verkauft wird. Ein Baum oder auch zwei, dazwischen eine Querverbindung und dann hängen Sie da, die halben Hälften von allem.
Jedesmal wundern wir uns, wie das geht bei fast 40 Grad im Schatten. Aber es funktioniert, wie auch immer. Oft staunen wir über Dinge, die hier einfach funktionieren. Egal, ob wir das für richtig halten oder nicht. Eine Beurteilung dessen maßen wir uns sowieso nicht an.
Am frühen Nachmittag erreichen wir unsere Lodge an.
Die Zimmer noch nicht ganz bezugsfertig, also warten wir gemütlich auf der Terrasse oberhalb des Flusses. Jetzt sind wir am Kwando River. Auch dieser entspringt dem Hochland von Angola, fließt durch Caprivi und bildet die Grenze zwischen Namibia und Botswana, verzweigt sich dann in den Linyanti Sümpfen und mündet dann im Chobe, der dann wiederum in den Sambesi fließt.
Wir beobachten wieder Hippos und sind gespannt was uns hier erwartet.
Unsere Zimmer, jetzt bereit, entlocken uns ein Juchzen. Die Häußchen, doppelt oder einzeln stehend sind nicht einfach Zimmer. Das hier, dass ist Luxus pur. Wir können kaum glauben was wir sehen. Die Einrichtung wow, die Terrasse zum Fluss wowowow. Wir gucken alle auf den Fluss und sehen, na was wohl: Hippos.
Ein Buffet vom Feinsten erwartet uns zum Abendessen und wir reden und erzählen wie jeden Abend. Wir haben uns nicht gesucht, aber scheinbar gefunden. Was für eine super Truppe wir sind.
Es wird Zeit für uns. Es war ein langer Tag und die Eindrücke viel. Also verabschieden wir uns alle bis morgen.
Wir erleben den Kwando auf einer Bootsfahrt
Tag 9 – Sonntag, 12.10.25
Guten Morgen Namushasha. Ab 7 frühstücken wir, eine Stunde später geht’s auf eine Pirschfahrt rüber auf die andere Seite des Flusses. Wir werden mit einem kleinen ganz flach auf dem Wasser liegenden Boot abgeholt.
Der Kwando ist anders als der Okavango. Das Ufer flacher, die Pflanzen auch. Wir gleiten vorbei an Papyrus und jeder Menge Seerosen, aber mehr dazu später.
Jetzt sind wir erst einmal auf der anderen Seite angekommen und da stehen schon 3 Jeeps bereit.
Außer uns möchten auch noch ein paar andere Hotelgäste mit auf diese Tour und so teilen wir uns auf. Ein Jeep und ein halber für uns allein. Passt prima so. Wir klettern hoch, die Fahrzeuge werden uns immer vertrauter, jeder Handgriff bei Einstieg sitzt.
Also geht’s los, wir schaukeln von rechts nach links und das Ganze wieder zurück, die sandigen Pisten entlang. Auch das ist uns schon vertraut. Zuerst befahren wir das flache Ufergebiet, wo sich immer wieder Wasserläufe durch die grünen flachen Wiesen schlängelt.
Ein Lizard, gerade ins Wasser gleitend schaut regungslos zu uns hoch. Wir genauso zurück und dann schwimmt und fährt wieder jeder von uns seines Weges.
Weiter weg sehen wir Büffel grasen. Sie sehen von der Entfernung herrlich friedliebend aus, sind aber das meist gefürchtetste Tier in Afrika. Egal wie geduldig sie schauen, ihre Stimmung kippt von einer Sekunde auf die andere und dann ist Alarm angesagt. Leider meist zu spät, von daher zeigen wir lieber jede Menge Respekt und halten gebührend Abstand.
Wir fahren zwei Jeeps im Konvoi, rechts der Fluss, links die noch nicht wirklich grünen Dornenbusch Flächen. Es ist Frühling, der große Regen kommt erst in ein paar Wochen und von daher sehen wir nur junge, helle noch halbeingerollte Blättchen.
Nun kommt Bewegung vor uns auf, vor dem ersten Fahrzeug rennen ein paar Büffel vom Wasser kommen, Richtung der besagten Buschlandschaft. Nicht links oder rechts schauend, einfach nur geradeaus, auf die andere Seite. Wir stehen mit laufenden Motor und harren der Dinge. Aber alles geht gut, es dauert ein bisschen bis alle die Seite gewechselt haben, dann geht wieder jeder seiner Beschäftigung nach.
Aber heute sollten nicht die Büffel die mit der komischen Laune sein. Parallel zu uns sehen wir Elefanten, viele Elefanten. Wir sehen sie in einer riesigen von ihnen verursachten Staubwolke stehen und schlucken. Sie kommen geradewegs auf uns zu. Aber nicht langsam und still, sondern immer noch rennend. Wie schnell sie sein können und wieviel Lärm das macht. Wir lassen unseren Fahrerguide wissen, dass uns nicht so ganz wohl zumute ist, aber er winkt ab und sagt, keine Sorge bei mir seid ihr sicher. Auch dieses Mal wieder wissen die erfahrenen Guides alle Signale richtig zu lesen und so biegt die Herde wieder einmal kurz vor uns ab.
Nur einem Tier, ein junger Bulle dem die Musth am Ohr herabfließt. Eine hormonelle Angelegenheit, die bei jüngeren Bullen einmal im Jahr stattfindet und sie ziemlich aggressiv und angrifflslustig macht. Er donnert hinterher und droht ständig mit seinem weit schwingenden Rüssel in unsere Richtung.
Aber gut, auch er hat die Kurve gekriegt und später erfahren wir, dass hier im Bwabwata Nationalpark, ganz nah zu Botswana dieses Verhalten des Öfteren bei Elefanten zu beobachten ist. Der Park ist frei zugänglich von beiden Ländern, das heißt sie wandern in beiden Territorien, aber in Botswana wo es einen zu hohen Bestand an Elefanten gibt und dort kontrolliert und unter Auflage geschossen werden darf, sich diese Tiere unwohl in der Nähe von Fahrzeugen fühlen. Elefanten haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis und sind damit jedesmal in Alarmbereitschaft.
Wir ziehen weiter unsere Runden, immer auf der Suche nach Löwen oder Leoparden, aber heute sehen wir nichts. Löwenspuren im Sand ja, aber das wars. Dafür wie meistens Warthocks mit ihren Steil aufgestellten Schweifen die so lustig an Radioantennen erinnern. Wir treffen auf Kudus und andere Antilopen und sehen auch mal wieder die klitzenkleinen Damara Antilopenböckchen.
Wir treffen uns alle am Hoerseshoe, einer wunderschönen Flussschleife, mitten im Buschgebiet. Die Lodge hat uns ein paar Getränke und Snacks vorbereitet und so stehen wir, glücklich und staunend mit Blick auf die Biegung zusammen und tauschen unsere Sichtungen aus.
Wir stellen fest, dass wir wohl so ziemlich alle dieselben Begegnungen hatten und so fahren wir gemütlich zurück, steigen in das bereits wartende Boot und fahren das Stück zurück bis zur Lodge.
Jetzt ist erstmal Mittag, die Sonne steht am Zenit und es ist warm, sehr warm. Wir haben nun jeden Tag konstant 38 Grad. Einige von uns bleiben im offene Restaurant mit Blick auf den Kwando, andere ziehen sich in ihre Zimmer zurück.
Erst am Nachmittag treffen wir uns wieder. Eine Flussfahrt wartet noch auf uns. Wir sind alle zu früh, also eigentlich nicht, eher die anderen zu spät und erstmal müssen wir die Sache mit dem Boot klären, ist doch erstmal gar kein Platz für uns.
Macht nichts, Louw organisiert Ersatz und schon legen auch wir ab, geschlossen in unserer Gruppe. Auch dieses Mal gibt es einen Sundowner, den wir gleich noch abholen werden und so drehen wir die erste Runde bei den Riverhorses, der Nilpferden oder Hippos wie wir einfach sagen.
Wir schießen Foto um Foto, immer auf der Hut nach dem passenden Moment, wo wenigstens ein Hippo sein Maul, wie zum Gähnen im 90 Grad Winkel weit aufreißt. Und es gelingt. Tja, ist halt alles nur ein Frage der Zeit und Geduld.
Wir haben genug, holen am Steg noch unsere Verpflegung ab und schon geht’s weiter. Wir tuckern durch das flache Wasser, sehen wieder die hohen schönen Schilfgräser und links von uns eine riesige Herde Büffel. Ein einmaliger Anblick der sich auf eine Länge von bestimmt 400 Metern entlang des Ufers erstreckt. Direkt vor uns gleitet ein Krokodil ins Wasser, immer vor uns herschwimmend, dann sehen wir nur noch Luftblasen an der Wasseroberfläche. Irgendwo ist es wohl abgetaucht.
Langsam wenden wir und fahren zu unserem besagten Sundowner an ein flache Uferöffnung wo sich unser Boot ein wenig aufs Ufer schieben kann. Als es hieß wir könnten jetzt aussteigen, guckten wir uns alle an, dachten wir doch es ist ein Scherz. Die Hippos nur 10 oder 15 Meter von uns keilend im Wasser. Aber nein, wir konnten tatsächlich aussteigen. Nicht ganz nah ans Ufer, kein Lärm und alles ist ok.
Wir knabbern Chips, Cracker und Würstchen und stoßen mit Gin, Wein, Bier oder auch nur Cola und Wasser auf unsere heutigen Erlebnisse an. Die Apparate klicken im Akkord, niemand kann aufhören zu fotografieren. Wir sind alle sprachlos angesichts dieser Naturkulisse. Mehr geht nicht.
Zurück im Hotel treffen wir uns schon fast zum Dinner Buffet. Wie immer lässt das nichts zu wünschen übrig und so verbringen wir noch einen wunderbaren ausgelassenen Abend zusammen.
Wir fahren nach Kasane in Botswana
Tag 10 - Montag 13.10.25
Heute verlassen wir Namibia. Wollen wir doch für die kommenden beiden Nächte nach Botswana, bevor wir danach noch 2 Nächte in Simbabwe, an den Victoria Falls verbringen.
Es geht pünktlich los. Schon nach einer halben Stunde haben wir unser erstes Ziel erreicht. Ein Holzmarkt namens Mashi Crafts wartet auf uns. Die Wünsche nach Holzelefanten stehen ja immer noch im Raum und so wechseln einige kleine und größere Souvenirs den Besitzer.
Wir wechseln kurz die Straße, ist doch Montag und damit Markt. Ein paar größere Kohlsorten haben unsere Neugier geweckt, also schauen wir uns alles in Ruhe an.
Nach einer halben Stunde machen wir uns auf den Weg, ein letzter Stopp in Katima, die letzte größere Stadt mit rund 40.000 Einwohner nutzen wir noch für einen letzten Supermarktbesuch in Namibia, bevor wir weiter zum Grenzübergang rollen.
Und dann sind wir auch schon da. Alle Mann aussteigen, Pass in der Hand und ruck zuck haben wir unseren Ausreisestempel im kleinen Büro der Grenzstelle erhalten. Nach das ging ja mal zügig was. Ausgereist sind wir, jetzt scheinbar im Niemandsland und dann kommen wir zur Einreisestation nach Botswana. Sieht ähnlich ausn, allerdings fahren mit unserem Bus durch ein Senke mit Flüssigkeit, welche vor der Verbreitung der Maul und Klauenseuche schützen soll.
Diese Prozedur gibt es aber nicht nur für das Fahrzeug sondern auch für unsere Schuhe. Jeder mit einem zweiten Paar in der Hand bewaffnet, pressen wir unser Füße nebst des zweiten Paares auf ein gedrängtes Tuch im Boden. So, alles desinfiziert, dann die Treppe hoch für unseren Stempel.
Ne hier ist es zu voll, also ums Eck, Louw vorneweg und schon sind wir samt Stempel wieder draußen. Hello Botswana, here we are.
Wir sitzen alle wieder im Bus und los geht’s Kilometer um Kilometer, die Hauptstraße wird von Elefanten und Giraffen gesäumt. Wir kommen uns vor wie in einem Safaripark in Europa. Nicht mehr lange bis wir in Kasane ankommen. Ein klassisches Anlaufziel für Safaritouristen hier oben im Norden.
Unser Chobe Busch Lodge befindet sich ganz in der Nähe und so sind wir in ganz kurzer Zeit an Ort und Stelle.
Wir warten kurz auf den Bezug der Zimmer und verabreden uns zum Abendessen in der Lobby. Jeder erkundet das Gelände auf eigene Faust. Die ersten Bilder von echt großen Warzenschweinen und Pavianen trudeln in unserer Bildergruppe ein. Also hier muss man nur auf der Terrasse oder dem Balkon stehen und hat einen Ausblick wie im privaten Tiergehege.
Unser Abendessen ist vorzüglich, aber wir können uns heute nicht ganz so lange dem Beisammensein hingeben. Wartet morgen doch eine Morgenpirsch auf uns, 04:45 klingeln die Wecker….
Der Chobe NP gehört uns. Ein Tag mit Pirsch – und Bootsfahrt im gleichnamigen Park
Tag 11 – Dienstag 14.10.25
Es ist 04:45 Uhr und wie angekündigt müssen, bzw. wollen wir raus. Der Chobe Nationalpark wartet auf uns.
Kurz vor 6 gibt’s noch Tee, Kaffee und ein paar Muffins, bevor es für uns wieder in die Jeeps geht. Zwei Stück warten auf uns, jeder hat seinen Platz, zack zack, wir sind ein eingespieltes Team!
Andy, einer unserer Guides empfängt und brieft uns kurz für den Aufenthalt. Wie und was man im Park tun oder besser lassen sollte. Das mit dem briefen nehmen wir sehr genau und so lassen wir ihn wiederum wissen: Hey Andy, we don‘t wanna die for a pic.
Beide Seiten lachen, wir haben uns verstanden und los geht’s, zum Lodge Tor raus. Nur 10 Minuten fahrt bis zum Eingang das Parks. Formalitäten erledigt und wir sind drin. Eine Menge Fahrzeuge stehen da aber der Park ist groß, die Wege verzweigt und sich aus dem Weg gehend. Unserer führt uns zuerst etwas erhöht Richtung Wasserläufe. Hinter uns geht die Sonne auf, die Farben wie immer purpurrot bis leuchtend pink. Die Kameras klicken bereits.
Wieder etwas herab schaukeln wir entlang der Wasserbecken. Hier und da ein paar Geier. Antilopen sowieso, Perlhühner auch.
Wir hören von Löwen. Sieben Löwinnen sollen hier vor zwei Tagen an einem Riss eines Elefantenjungen gewirkt haben. Die Reste sind noch zu sehen. Die Haut fast instant und Knochen überall des Weges. Büffelschädel, Oberschenkel, Unterschenkel, mein Güte. Es seht aus wie ein Friedhof. Auf der anderen Seite in den Auen, weit weg 2 Elefantenbullen. Sie lassen sich die Wurzeln der Wasserlilien schmecken.
Im Wasser ein Krokodil, davor ein Nilpferd. Wir beobachten Minute um Minute, plötzlich tauchen ganz winzig hinter ihr zwei klitzekleine Ohren auf. Ein Hippobaby. Keine zwei Monate alt, solange sondern sich die Mamas für die Geburt mit ihren Babys von der Herde ab.
Sie dreht sich zur Seite, damit das Baby an die Milch kommt Die Mutter hat das Krokodil ständig im Blick. Sind diese und die Löwen die einzige aber ständige Gefahr für ihre Jungen.
Genug geschaut, weiter geht es wieder zurück in den Busch. Die Wege von ziegelrot über saharagelb, fein und vorallem tiefsandig. Links und rechts des Weges, von den Elefanten komplett zerstörte Busch und Baumwuchse. Andy klärt uns auf, sobald auch nur das geringste Grün zu sehen ist, stürzen sich die Dickhäuter im wahrsten Sinne des Wortes darauf und im Handumdrehen, bleibt wieder nichts mehr als ein paar völlig zerschundene Äste zurück.
Unter uns schlängelt sich der Chobe River entlang der Auen, wir halten an einem Toilettenhaus mitten im Busch. Massiv gebaut und mit Sicherheit beliebt. Niemand hat hier das Bedürfnis sich hinter, oder unter Bäumen den Hals bei der Notdurft zu verrenken. Zu groß ist die Gefahr das da eine große Katze lauert. Wir lesen langsam jeder Fährte mit und ahnen zumindest wer, wo und vorallem in welche Richtung spaziert.
Unser Andy, mit Walky - Talky ausgestattet empfängt doch die Nachricht: Löwen gesichtet. Also werden wir schneller, wollen wir doch auch dabei sein. Das Tempo ist gelinde gesagt HOCH und so kommen wir nach Kurven und Biegungen, nach Wendungen und Kehren an einem Ort an der genau dies vermuten lässt. Löwen sind hier!
Schon von weitem sehen wir einige Fahrzeuge und Vehikel rund um Büsche und dichtes Geäst stehen und plötzlich sehen wir sie. Zuerst ein junges Löwenmännchen, seine Mähne noch recht kurz gewachsen, aber eindeutig zu erkennen. Er liegt geschützt im besagten Geäst und lässt sich nicht stören. Aber jetzt kommen die Damen. Eine nach der anderen. Eine schöner und stolzer als die andere. Und groß sind Sie. Sehr groß.
Sie laufen entspannt, alle in eine Richtung. Keine dreht sich nach der anderen um, keine wartet auf die andere. Einfach weiter und weiter. Der Löwe schließt sich dem Treiben an.
Die Jeeps kreisen im die Büsche und Bäume, immer auf der Suche nach dem besten Platz. Manchmal wird einem etwas mulmig wenn sie zu nahe kommen. Sie laufen mit geradem Blick nach vorne gerichtet, einfach an den Fahrzeugen vorbei und der gemeine Tourist fragt sich wohl öfters warum dem so ist. Sie spazieren im wahrsten Sinne entlang des Buffets, lassen dieses einfach unberührt und zeigen nicht das allerkleinste Interesse an den Happen um Sie herum.
Wir gehören ja eher zu der Abteilung, sicher ist sicher und haben schon mehrfach über die Ausführungen des Wortes: normalerweise oder auch usually gelacht. Ja also, normalerweise ist dies eben So oder auch So. Aber herrje, erkläre das mal einer danach.
Trotz oder gerade wegen der Aufregung haben wir großartige Fotos geschossen. Unsere Fahrt im Chobe Park ist toll. Die drei Stunden zerrinnen am Ende wie der Sand in der Uhr und es wird Zeit für uns in unsere Lodge zurückzukehren. Schnell sind wir aus dem Park, über die Hauptstraße zurück und hier wartet ein großes, großartiges Frühstück auf uns alle.
Die nächsten paar Stunden gehören jedem allen. Es wartet wie immer der Pool, der Park, oder auch Balkon oder Terrasse der großen Anlage auf uns. Wer Lust hat vertreibt sich die Zeit an den Ständen entlang der Straße nach Kasane.
Es ist 14.30 Uhr und das nächste Highlight wartet schon auf uns. Eine Bootsfahrt auf dem Chobe River. Wir treffen uns und laufen gemütlich bis zum Bootsableger. Dort warten nicht nur ganz schön viele andere Gäste mit demselben Ziel, nämlich eines der Boote zu erwischen.
Aber es sind genug da und wir haben ein nur für uns gebuchtes. Super in Safaribestuhlung, Doppelstöckig und einer Bar. Die Besatzung trägt eifrig Boxen und Kisten an Bord, wir nehmen Platz und werden im Anschluss von einer Dame namens Mins begrüßt. Sie fungiert als örtlicher Guide und so legen wir ab.
Es ist warm, wie immer. Um genau zu sein, es sind wieder stolze 37 Grad. Den ersten Drink an Bord erhalten wir gratis. Dazu kleine Snacks, ein bisschen Trockenfleisch, ein paar Nüsse und Chips. Bier und Wein, Cola, Säfte und Wasser. Alles dabei.
Wir sind voller Vorfreude. Ein Teil dessen, was wir heute Morgen noch vom Land aus sahen, betrachten wir nun von der gegenüberliegenden Seite aus. Also direkt vom Fluss. Das Land ist so flach mit Wassergabelungen und Verzweigungen mit kleinen Inseln und mit Landzungen. Erst kommen ein paar Vögel, dann Krokodile, hier juchzen wir noch bei jedem noch so winzigen, nicht wissen wie groß diese heute noch werden würden. Dann folgen Büffel, viele, viele Büffel. Auf Landzungen oder auch Inseln stehend, bis zum Bauch im Wasser, Madenhacker auf dem Rücken.
Was für Bilder, wir gleiten dahin, beobachten das Treiben am Land zur linken und auf den Inseln zu rechten. Jedesmal wenn sich das Boot dreht, erhalten wir einen neuen Winkel auf unsere Objekte der Begierde und so fotografieren und dokumentieren wir alles. Sitzen stehend, hockend, egal wie, Hauptsache die Kamera in der Hand. Die Krokodile werden von kleiner über mittel bis riesengroß. Die Krokomädels liegen auf ihren Eiern und lassen niemanden in ihre Nähe. Obwohl der geschlossenen Augen, sind wir sicher das ihnen nichts, aber auch gar nichts entgeht.
Wir gleiten weiter entlang der Nebenarme des Chobe Flusses. Eine Elefantenherde hat sich auf den Verzweigungen niedergelassen, mal in größeren Gruppen samt Babys, mal nur Mutter mit Kind, mal ein einzelner Bulle oder auch zwei. Ängstlich müssen sie hier drüben nicht sein, die Löwen kommen nicht bis hier rüber und wie es scheint, sind die Krokodile ja zur Zeit mit sich selbst beschäftigt.
Ein Gelbschnabelstorch stolziert aufgeplustert umher. Den langen Schnabel ständig im Wasser, das Gefieder weit und Schatten werfend gespannt um die Fische für sich in die richtige Position zu bringen.
Wir beobachten wieder unsere alten Freunde die Hippos, grunzend und schubsend hängen Sie so vertraut im Wasser rum. Ein Wasserwaran liegt auf einer der Grasnarben entlang der Hippopfade rum. Immer wieder Krokodile und immer wieder Elefanten. Ein Elefant entschließt sich das seichte Gewässer zu durchqueren. Wir trauen unseren Augen nicht. Es braucht etwas Übung, bis er sich komplett ins Wasser gelassen hat. Dann läuft er zielgerichtet los. Im Auge immer das andere Ufer.
Was für ein Bild, der Elefant bis zum Bauch im Wasser. Nein nicht nur bis zum Bauch, mehr als die Hälfte ist unter Wasser. Was für ein Anblick. Oben hellgrau, unten gefühlt schwarz durch das Wasser.
Das Ganze passiert mit noch einem Dickhäuter. Sie können stehen und so vermuten wir, dass es nicht tiefer als 4 Meter ist.
Unser Kreis wir größer, wir verlassen die Nebenarme und nehmen Kurs auf den Hauptstrom des Chobe. Jetzt befinden wir uns genau in der Mitte und befahren die Grenze. Links in 100 Metern Namibia, rechts von uns die Nebenarme gehörend zu Botswana. Wir fühlen uns wie im Garten Eden. Tiere über Tiere, ganz ruhig, auch wenn der Schein der friedlichen Nachbarschaft trügt. Manche leben ausgezeichnet nebeneinander, andere sollten sich einfach nicht in die Quere kommen.
Der Abschuss unserer Fahrt bildet ein Stopp zum Sonnenuntergang. Wie schön das ist. Immer wieder Sonnenuntergang und doch sieht es immer wieder anders aus. Unsere Sundowner sind getrunken und damit haben wir die Hände wieder frei für alles was Fotos oder filmen kann.
Wir tuckern zurück zu unserem Bootstreff und nach gefühlt 500 neuen Bildern gehen wir demütig und glücklich von Bord. Eine Dusche später treffen wir uns zum Abendessen, heute im Außenrestaurant der Chobe Bush Lodge.
Was für ein Ambiente! Tolle Buffets im Freien, inklusive einer Einlage mit Musik und Tanz, essen und trinken und prosten wir uns zu, auf einen wieder so großartigen und unvergesslichen Tag.
Das war Botswana und es hätte schöner nicht sein können.
Unsere Reise bringt uns von Botswana nach Simbabwe
Tag 12 – Mittwoch 15.10.25
Ausschlafen wollen wir das nicht nennen, aber immerhin geht es heute ganze 2 Stunden später los als gestern. Unser Reise führt uns zu unserem letzten großen Ziel, den Victoria Wasserfällen und dem Sambesi River in Simbabwe.
Wir frühstücken, Pässe und vorab erledigtes E Visa befinden sich im Handgepäck und so machen wir uns auf den Weg. Unsere Etappe heute ist nicht lang, nur ca. 120 Kilometer legen wir zurück, was bei uns gefühlt also gleich um die Ecke ist.
Nur 30 Minuten brauchen wir bis zur Grenze um Botswana zu verlassen. Das geht super flott. Niemand vor uns, also rein, Pässe vorlegen und schon stehen wir wieder am Bus. Wir sind also nicht mehr in Botswana, aber auch noch nicht in Simbabwe. Jedes Mal fragen wir uns, zu wem wir denn gerade gehören.
Ein kurzes Stück mit unserem Bus und schon stehen wir vor einem einstöckigen Gebäude. Das Visa gibt es im Freien, also wir stehen in Freien. Ja so geht es auch. Eine jungen Frau, in einem kleinen Container misst unsere Temperatur am Handgelenk. Wir lachen, Außentemperatur 38 Grad Celsuis. Wie hoch wird diese also drinnen sein. Sie lacht und fragt, hey Guys where are you from…..dazu gibt es noch ein paar Komplimente wie gut wir aussehen, was bei dieses Temperaturen und der an uns klebender Kleidung schwer vorstellbar ist. Also grinsen wir nur und gehen rüber zu Ihrem Kollegen der uns ebenfalls nach unserer Nationalität fragt und dann mit den Worten: Herzlich Willkommen in Simbabwe begrüßt.
Wir schauen uns an, dann wieder ihn, ein lautes Lachen von Ohr zu Ohr und schon ist der Nächste dran. Ok, wir sind hier. Hello Simbabwe.
Der Grenzübergang hier in Kongula ist sehr interessant, es ist sozusagen ein Vierländereck. Treffen sich doch Sambia, Simbabwe, Namibia und Botswana. Die Grenzübergänge alle in allernächster Nähe. Nur die Größenverhältnisse dieser Länder sind hier etwas anders. Sambia mit 21 Mio. Einwohnern, Simbabwe mit 16 Mio. Namibia mit nur 3 Mio. und Botswana gerade einmal 2, 5 Millionen.
Wenn man sich die Fläche dazu anschaut ist das kaum zu glauben. Aber trotzdem so.
Es sind von hier nur noch 80 Kilometer bis zu den Victoria Wasserfällen.
Wir fahren die kommenden Kilometer entlang A33, dann irgendwann nach links auf die A3. Es wäre nicht das südliche Afrika, ständen nicht wieder am Straßenrand Giraffen, Elefanten und Paviane rum. Selbst hier sind unsere Kameras immer auf Empfang, man weiß ja nie!
Nach Bananen und Mango Plantagen rechts von uns, erreichen wir schließlich Victoria Falls, Louw nennt es wie immer ein Dorf. Aber dieses Dorf hat dann doch stolze 35.000 Einwohner.
Es wird lebhaft an der Straße. Die typischen uns vertrauten Bilder, Autos hier und dort, Fußgänger dazwischen, der ein oder andere Eselskarren, fliegende Händler am Straßenrand.
Aber auch Fährräder sind auch unterwegs und diese, werden ganz eindeutig von Touristen gesteuert. Beachtlich bei der Wärme, wir schwitzen im Bus, vom reinen Zuschauen wohlbemerkt.
Unser Ziel sind zuerst die Victoria Fälle, schnell sind wir aus dem Bus raus, versprechen direkt noch den ersten Markverkäufern das wir aber auch ganz sicher später wiederkommen und machen uns die Straße überquerend auf den Weg zum Eingang für die Wasserfälle.
Louw erklärt uns kurz die Wege während wir auf die Tickets warten und dann haben wir 2 Stunden Zeit das Geländer eigenständig zu erkunden.
Wir fangen an Richtung Livingstone Statue, also immer nach links entlang der schattigen Allee, die Temperaturen trotzdem hoch, mit einer Luftfeuchtigkeit, die es nicht vermeiden lässt, das alles, aber auch alles was wir am Körper tragen förmlich mit uns verschmilzt.
Wir reden nicht viel und plötzlich zeigen sich uns die Fälle zum ersten Mal. Wir stehen mit offenen Mund, aber ohne ein Wort. Jeder ist mit sich und seiner Foto - und Filmausrüstung beschäftigt.
Als wir das erstmal verarbeitet haben, gehen wir weiter bis zum Livingstone Denkmal. In voller Größe steht er da. David Livingstone. Der schottische Missionar, und Afrikaforscher. Gilt er doch als Entdecker der Victoria Fälle. Wieder gibt es Bilder en Masse. Aber von hier geht es nicht weiter. Wir müssen zurück, bevor wir uns immer links halten, ganz entlang der Fälle. Das Brausen und Donnern, übertrifft alles, der Sprühnebel den die Fälle zu dieser Jahreszeit mit sich bringen ist dicht.
Wir filmen und fotografieren aus jeder erdenklichen Perspektive und laufen uns alle immer wieder über den Weg. Aufregend ist es hier. Immer wieder stürzen von der gegenüberliegenden Seite, dann schon Sambia, riesige Wassermassen in die Tiefe. Nach jeder Biegung sieht es wieder anders aus.
Irgendwann haben wir das Ende erreicht. Hier dreht sich der Sambesi Fluss einmal um die eigene Achse. Eine Brücke die verkehrstauglich ist, bestimmt das Ende. Hier kann man den Vic Falls Park verlassen, was wir aber nicht tun, sondern zurück den Weg entlang der Kante nehmen, zu schön ist der Ausblick und zu schade wäre es dies nicht noch etwas in uns aufzusaugen.
Louw gesellt sich zu uns und wir spazieren gemeinsam zurück. Wir sind am Ausgang was auch gleichzeig der Eingang ist angekommen und verlassen den Park.
Auf dem Weg zu unserem treuen Gefährt, kreuzen wir wieder die Straße und kommen automatisch entlang des schon gesehenen Holzschnitzer - Marktes. Einige von uns, immer noch auf der Suche nach Elefanten und Co werden fündig. Und jetzt heißt es handeln, handeln, handeln. Aber wir haben Profis an Bord und so wird es den Händlern nicht leicht gemacht.
Wir sind alle im Bus und los geht’s, wir drehen noch eine kleine Runde durch das Zentrum, Louw möchte uns wissen lassen, wo wir was finden. Neben einer Brauerei und ein paar Pubs, tut sich wieder links und rechts der Straße ein Holzmarkt nach dem anderen auf. Wir sehen wirklich tolle Exemplare und es gibt wohl kein Tier welches nicht geschnitzt wurde. Die meisten davon allerdings in einer für uns nicht transportablen Größe. Aber gut zu wissen wo etwas wäre und so geht’s auf unsere letzter Etappe, nur 8 Kilometer außerhalb der Stadt.
Dort wartet die A‘zambezi River Lodge auf uns. Der Name sagt bereits wo diese liegt, der Sambesi ist also für der Tür. Direkter Zugang für uns, alle Zimmer haben Riverview. Toll!
Freundlich begrüßt, mit kühlem Tee für alle, nebst kurzer Registrierung in der Lobby, beziehen wir unsere Zimmer. Alle sind prima und so genießen wir den Rest des freien Tages ganz nach eigenem Wunsch.
Pünktlich 19 Uhr treffen wir uns zum Abendessen im offenen Restaurant. Wir erwarten Louw mit Karte und einigen Dankesworten. Alle sind gerührt, aber jede Reise hat ein Ende, und für ihn ist das bereits morgen, ganz zeitig. Eine neue Gruppe erwartet in im Etosha Nationalpark.
Wir stoßen nochmal an, reden, essen und lachen. Plötzlich kommt Bewegung in die Runde. Im Garten stehen Hippos. Was? Im Hotelgarten? 20 Meter entfernt? Aber ja, das stimmt. Auf wirklich kurze Distanz sehen wir 2 Nilpferddamen, dick und rund und kurzbeinig auf der Wiese.
Ganz ruhig schnaubend und grasend als wäre das das normalste dieses Augenblickes. Ein Hippobaby, vielleicht 2 Monate alt, grunzt und grast genauso entzückt wie Mutter und Tante. Wir fotografieren, Leute stehen an der Wiese und beobachten das Treiben. Dann kracht es im Geäst und jemand sagt, da, ein Elefant. Tatsache! Ein, ein junger Bulle, gut gewachsen, schiebt sich das Ufer hoch, ebenfalls Kurs auf die Wiese.
Die Hippos, ihn bis dahin ignorierend, laufen nun allerdings einen Schritt schneller. Auf die Frage warum der Elefant das jetzt macht, war die lachende Antwort von Louw, weil er‘s kann. Ja, da hat er wohl recht, manchmal ist eben alles ganz einfach.
Wir beenden den Abend, sind wir doch alle geschafft. Aber vorher gibt es Fotos von uns und Louw. Nach mehreren Versuchen, einmal ist es zu dunkel, die Augen zu, oder wir stehen das wie die Jungkonfirmanten. Schüchtern und unbeholfen.
Aber dann wird es doch noch was. Wir rücken gebührend zusammen. Na endlich sehen wir aus wie die Gruppe die wir sind. Ganz eng und verbunden, mit ganz außergewöhnliche Eindrücken und Erfahrungen auf dieser so speziellen Reise.
Also lassen wir Louw ziehen. Job ist Job und wir gehen erstmal schlafen.
Eine Bootsfahrt auf dem Sambesi
Tag 13 – Donnerstag 16.10.25
Wir schlafen aus. Also wir versuchen es, was aufgrund der kurzen Nächte unserer bisherigen Reise nicht ganz so einfach ist.
Also trudeln wir unterschiedlich zum Frühstück ein. Wieder auf der offenen Terrasse des Restaurants.
Danach gehört uns der Pool. Niemand weiter in der Anlage, also nicht jetzt. Wie sich rausstellt ist alles auf Safari oder an den Falls. Klasse, wir haben damit alle Liegen übernommen. Wir fühlen uns herrlich privat. Es sind 32 Grad, das um 09:30 morgens. Wir machen also nichts, nichts außer liegen, reden, lesen und schwimmen und natürlich unserer allgegenwärtigen Bildersortierung.
Aber ein Highlight wartet noch auf uns. Heute Nachmittag um 16.30 geht’s auf eine Sunset Sambesi Cruise. Wir freuen uns sehr und lassen den Tag bis dahin ganz entspannt vergehen.
Los geht’s, der Bus wartet für die 200 Meter bis zum Bootsableger. Ähm. Keiner weiß warum, aber Safety first. Sehen wir doch hier überall Schilder, die vor Krokodilen, Hippos und anderen großen Tieren warnen. Also immer schön die Augen auf.
Wir fahren also rüber und bewegen uns Richtung Boot. Wir werden schon gefragt, ob der Transfer rückwärts tatschlich sein muss oder wir nicht einfach laufen könnten. Wir gucken uns an und sagen, ja klar, natürlich laufen wir. Der Hotelgarten grenzt an den Anleger.
Wir werden zurück sein bevor es dunkel wird, also werden sich Hippo und Co noch im Fluss vergnügen.
Unser Boot, kommerziell und das erste Mal sind wir nicht allein gebucht. Wir haben zwei Tische, der Rest ist ebenfalls belegt. Getränke und Häppchen inklusive, der Kapitän begrüßt uns, stellt seine Crew vor und schon geht’s los. Wir schippern entlang des Sambesi, einmal um die Insel Chundu, immer entlang der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe. Hier ist der Fluss ziemlich befahren und so begegnen wir jeder Menge anderer Touristenboote. Große und kleine, einstöckig, zweistöckig.
Am Ufer entdecken wir die ersten Elefanten, und Krokodile. Wir lassen unsere Augen in die Ferne schweifen und beobachten das Treiben am Wasser.
Eine Gruppe Elefanten turnt im Wasser umher. Keilend, ihre massigen Körper gegenseitig aufbäumend und schiebend messen Sie ihre Kräfte. Die Boote kreisen und wir sind etwas, naja, sagen wir mal betroffen. Merkt man hier aber vermutlich die hohe Touristendichte.
Wir drehen unsere Runde, immer noch auf Sambesischer Seite und von dort werden wir auch den Sunset erleben. Dieser wird auch unser Letzter werden. Insgesamt waren es 4 auf 4 Flüssen. Jeder anders, durch Licht, Natur und den Rest der Umgebung.
Aber 4 Mal unbeschreiblich schön. Alleine diese Auf und Untergänge könnten ein Album füllen. Genau wie die der Elefanten und Nilpferde.
Selbst mit den besten Vorsätzen können wir die Finger nicht von den Kameras lassen und denken jedesmal. Eins noch, nur noch ein Einziges.
Nach zweieinhalb Stunden, nun wieder im simbabwischen Teil des Flusses, werden wir von der Mannschaft an Bord verabschiedet. Im Nu sind wir auf unserem kurzen Weg zur Lodge, aber Achtung, Elefantendung, nicht zu übersehen und auch nicht zu überriechen, lässt uns ahnen wer hier kurz vor uns spazieren ging.
Aber der Weg ist frei und wir haben noch ein paar Minuten bis zum Abendessen.
Und da sind wir auch schon wieder vollzählig, also nicht ganz, Louw fehlt. Schade und vorallem ungewohnt für uns. Ein letztes gemeinsames Abendessen von uns 11. Die Tanzgruppe ist auch wieder bereit für ihre allabendliche Vorführung mit Trommel, Tanz und Gesang.
Für die Musiker ist das auch kein einfaches Unterfangen. Stiehlt ihnen doch bis jetzt jeden Abend eine Tierparade die Show. Gestern Hippos, Mutter, Kind und Co. Zuzüglich ein Elefanten.
Heute, fünf riesige Hippos schnaubend mit Kopf immer über der Wiese. Und auch auf den Elefanten ist Verlass. Ein übermütiger Kerl, der auf Krawall aus ist. Ein Baum wird gerüttelt und geschüttelt, dann verschwindet er in der Uferböschung, um nach kurzer Zeit doch wieder aufzutauchen. Ein kleines und ganz junges getigertes Kätzchen spielt mit raschelnden Laub zu unseren Füssen. Was für eine Kulisse. So etwas könnte man sich gar sich gar nicht ausdenken.
Es wird Zeit für uns. Morgen ist Abreise. Ja, leider. Aber irgendwann geht auch die schönste Zeit zu Ende. Also beeilen wir uns lieber und um genügend Schlaf zu bekommen.
Etwas später macht ein Bild der Verwüstung an unserem Pool Weg, der zu unseren Zimmern führt die Runde. Hat der Halbstarke doch wirklich einen Riesenkeramik Blumentopf einfach mal vom Platz geschoben. Also gibt’s denn sowas!
Aber es hört noch nicht auf, bewegen sich doch jetzt unsere 4 dicken Rasenmäher vor unseren Zimmern gleichmäßig nebeneinander malmend. Hier ist es wirklich wie im Dschungelbuch. Warzenschweine, Hippos, Elefanten, Krokodile, Reiher und sonstiges lümmelt und tümmelt sich in unserem Garten. Besser die Terrassentür bleibt heute Abend verschlossen.
Heute starten wir glücklich, der verbrachten Zeit, zu unserer gemeinsame Heimreise
Tag 14 – Freitag, 17.10.25
Guten Morgen. Unser allerletztes Frühstück hier in Afrika. Ach Mensch. Die Sonne scheint wie immer, die Geräusche sind dieselben und eigentlich könnte es so immer weitergehen.
Wir haben genug Zeit, erst gegen 9:30 Uhr erfolgt unser Transfer zum Vic Falls International Airport. Die Taschen sind größtenteils gepackt, also lassen wir uns Zeit und somit fällt unsere Kaffeezeit etwas länger aus.
Wir reden über dieses und jenes, manchmal ist es auch ganz still und jeder lässt Revue passieren.
Aber gut. Jetzt geht es los auf unserer letzte Etappe. Rein in unseren Transferbus und los für die letzten 20 km auf der Straße. Wir witzeln und fragen unseren Transfer Guide ob er nicht vielleicht doch noch etwas für uns tun kann. Für unsere Fotosammlung, die irgendwo bei 1000 Bildern + liegt, fehlt ja immer noch ein Leopard. Und wie wir gelernt haben, ist hier nichts unmöglich.
Die Straße ist quasi der Bush, ja und damit wäre das jetzt nicht so ausgeschlossen. Er lacht uns läßt uns wissen: You never know what happens next!
Wir lachen auch und so starten wir. Ein letztes Mal entlang der schnurgeraden Straßen. Alles ist so vertraut und manchmal kaum zu glauben, wie schnell man andere Landschaft mit allem was dazu gehört förmlich inhaliert.
Am Flughafen angekommen geht alles ziemlich entspannt zu. Wir checken in Ruhe ein, haben jede Menge Zeit. Pünktlich hieß es dann Boarding und so wir machen uns alle auf den Weg nach Johannesburg.
Der Flug mit Air Link, eine wirklich angenehme Airline, mit sehr guten Service an Board, bringt uns wohlbehalten nach zu unserem Drehkreuz in Südafrika.
Hier wird die Zeit nicht zu lang. Unser Gepäck wird bis Frankfurt/ M durchgecheckt, also gibt es für uns nicht viel zu tun. Ein bisschen stöbern in den Flughafenshops, ein Kaffee hier, ein Muffin dort. Bilder sortieren, die letzten Nachrichten verschicken und schon steigen wir auch hier ein. Also fast, denn kurz vorher kommt Bewegung in unser Grüppchen. Werden bei einigen die Reisepässe eingesammelt, die Boardingpässe ebenfalls. Wir gucken uns an und heben die Schultern. Keine Ahnung.
Die Lady vom Check-In klärt uns auf. Wir brauchen neue Boarding Pässe für Condor. Wir fragen grinsend ob ein Upgrade drin wäre. Sie lacht zurück und sagt, pitty no.
Was solls, fragen kostet ja nix. Also stehen wir in der Schlange, um kurz darauf in unserer Reihe zu sitzen.
Der Flug unaufgeregt. Wie immer, ein kleines Abendessen, ein bisschen Entertainment und dann fangen die meisten doch an irgendwie zu schlafen. Und so vergeht am Ende die Zeit wortwörtlich wie im Flug.
Wir enden da wo alles begann – Frankfurt M. Airport
Tag 15 – Samstag, 18.10.25
Wir landen überpünktlich am Samstagmorgen, 5:00 Uhr in Frankfurt am Main.
Durch das Nachtflugverbot hier, sind wir eine der allerersten Maschinen und damit läuft die Abfertigung komplett nach Plan. Alles geht schnell und ehe wir uns versehen, stehen wir auch schon draußen und suchen unseren Weg zum Flughafen Fernbahnhof.
Eine letzte gemeinsame Reise. Der Zug passt hervorragend, eine Direktverbindung von hier bis Dresden Hauptbahnhof.
Sitzplätze sind gebucht, also kann nicht viel passieren. Nach einer halben Stunde Wartezeit steigen wir ein. Wir alle ähnlich, nur um ein oder zwei Wagen versetzt.
Und schon rollt die Bahn Richtung Nord Ost.
Ich, die Reisebegleitung von Eberhardt Reisen steigt als erste aus. Schade. Aber mein Endziel ist Eisenach. Und bevor wir das erreichen, treffen wir uns noch einmal.
Zum umarmen und für die letzten lieben Worte.
Ich bedanke mich bei euch. Für eure Freundlichkeit, eure große Lust am Reisen und ich bedanke mich für die unglaublich schöne Zeit.
Waren wir mal Fremde und sind Freunde geworden. Mitten in Afrika!
Am schönsten wohl zu sagen mit dem afrikanischen Sprichwort:
-Motho ke motho ka batho- -Ein Mensch ist ein Mensch, durch andere Menschen-
Seid lieb gegrüßt, bleibt gesund und reisefreudig.
Nicole Ogola eure Reisebegleitung & Louw van Zyl euer Tourguide
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