Reisebericht: Rundreise Albanien – Tradition und Moderne

01.06. – 10.06.2019, Rundreise mit Flug nach Tirana – Kruja – Pogradec – Gjirokastra – Saranda – Ionisches Meer – Butrint – Llogara Nationalpark – Apollonia – Berat – Durres – Adria – Shkodra


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Albanien - im Reisejahr 2019 eines der Trendziele der Deutschen. Und auch unser Wunsch ist groß, dieses Land zwischen Tradition und Moderne zu erkunden. Alte Städte wie Kruja wechseln sich mit Moderne wie in Tirana ab aber auch die Natur ist fantastisch.
Ein Reisebericht von
Sylvia Sann
Sylvia Sann

1. Tag: Samstag, 01.06.2019: Anreise nach Tirana

Am zeitigen Morgen treffe ich mich mit 6 Gästen aus unserer Reisegruppe am Flughafen Dresden. Nachdem wir gegen Vorlage unserer Bordkarte unser Gepäck aufgegeben haben, gehen wir gemeinsam durch den Sicherheitsbereich und fliegen überpünktlich nach Frankfurt. Hier im Terminal 1, Bereich B treffen wir auf die restlichen Gäste unserer Gruppe. Mit einer Verspätung von rund 40 Minuten heben wir schließlich mit einer sehr kleinen Maschine der Lufthansa in Richtung Tirana ab. Schließlich landen wir auch mit Verspätung in der albanischen Hauptstadt, wo uns unsere örtliche Reiseleiterin Iliriana bereits erwartet. Unser erster Stopp ist nun unser Hotel. Leider staut es sich in der Stadt ziemlich obwohl autofreier Tag heute ist;-) und so benötigen wir für die Fahrt rund eine Stunde. Nach dem Zimmerbezug und einer kleinen Erfrischungspause startet wir unserer Stadterkundung. Zunächst halten wir an einer Wechselstube und tauschen Euro in albanische Lek. Danach führt uns Iliriana zum Skanderbeg-Platz, DEM Platz in Tirana mit der Reiterstatue, der Oper mit Nationalbibliothek und Kulturpalast. Der Uhrenturm mit einer Höhe von 30 Metern Höhe aus dem Jahr 1928 war bis zu dem Beginn der 60iger Jahre das höchste Gebäude Tiranas, was heute kaum mehr vorstellbar ist. Nachdem wir den Skanderbeg-Platz überquert haben, besichtigen wir das Museum „Bunk'Art 2", welches sich im Hof des Innenministeriums befindet und ein ehemaliger Atomschutzbunker ist. Hier wird die Geschichte und die Grausamkeiten der albanischen Geheimpolizei dargestellt. Iliriana erklärt uns die einzelnen Räume, und die Geschichten machen uns teilweise sehr betroffen. Also freuen wir uns, als wir wieder das Sonnenlicht erblicken und wir unseren Rundgang fortsetzen. Wir stoppen kurz vor der Nationalgalerie und sehen auf der anderen Straßenseite das Denkmal der Unabhängigkeit. Entlang eines Foodfestivals spazieren wir zu en Überresten der ehemaligen Burg, wo sich heute zahlreiche Restaurants, Bars und kleine Läden befinden. Als wir diese hinter uns gelassen haben, kommen wir an der Katherale mit der Mutter-Teresa-Statue vorbei. Zum Schluss unseres Rundganges sehen wir noch die verfallene Pyramide, einst als Museum von Hoxer gedacht mit dem Glockendenkmal sowie das ehemalige Politbüro und ein Stück Berliner Mauer, ein Geschenk der Stadt Berlin. Bevor wir in das Restaurant zum Abendessen einkehren, fotografieren wir noch die ehemalige Villa von Hoxer. Nach einem guten 4-Gang-Menü zum Abendessen kehren wir in unser Hotel zurück und freuen uns, endlich schlafen zu dürfen.

2. Tag: Sonntag, 02.06.2019: Kruja – Pogradec

Nach unserem ersten albanischen Frühstück verladen wir die Koffer und verlassen Tirana in nordwestliche Richtung. Heute ist der Verkehr schon geringer (es ist ja auch Sonntag;-)) und schon bald verlassen wir das Zentrum. Die Gebirgswelt und dass viele Grün, von dem die albanische Hauptstadt umgeben ist, tauchen mehr und mehr hervor. Hohe Häuser werden durch kleinere ersetzt und erstaunlicherweise kommen wir auch an vielen Tankstellen vorbei. Nachdem wir auch den Flughafen hinter uns gelassen haben, fühlt man sich nun wie auf dem Dorf. Gespannt schauen wir links und rechts aus den Fenstern um die Eindrücke in uns aufnehmen zu können. In Fushe Kruje beobachten wir das sonntägliche Leben auf den Straßen und dem Markt. Überall gibt es frisches Obst und Gemüse zu kaufen und viele Geschäfte und Frisöre sind entlang der Hauptstraße zu finden, ebenso wie ein Denkmal zu Ehren des ehemaligen amerikanischen Präsidentenm Georg W. Bush, der 2007 hier zu Besuch waren. Nach dem wir auch diese Stadt hinter uns gelassen haben, fahren wir den Berg hinauf in Richtung Kruja. Eine steile Straße begleitet von Wald führt uns hinauf in die Stadt. Oben angekommen, steigen wir aus dem Bus und Iliriana führt uns durch den Basar hinauf zur Burg, wo sich das Museum zu Ehren des Nationalhelden Skanderbeg befindet. Bereits in der Eingangshalle begrüßt uns eine überdimensionale Statue des Kämpfers aus Stein, umgeben von seinen männlichen und weiblichen Mitkämpfern. Auf mehreren Etagen wird die Geschichte der Illyrer aber hauptsächlich die von Skanderbeg (mit richtigem Namen Georg Kastriotet) mit Bildern und Ausstellungsgegenständen dargestellt. Iliriana geht mit uns gemeinsam durch die Räume und erklärt uns an den Hauptstellen die wichtigsten Punkte. Beenden wird sie ihre Führung auf einer Art Balkon in der Burg, von wo aus wir einen guten Ausblick auf die im Nebel befindlichen Berge und die Stadt an sich mit ihren vielen Häusern haben. Anschließend bleibt uns rund eine Stunde Zeit, um über den Basar zu schlendern, zu schauen, Souvenirs oder Silberschmuck (der hier wirklich günstig ist) zu kaufen. Zurück im Bus heißt unser nächstes Ziel Elbasan. Wir fahren die gleiche Strecke zurück nach Tirana und nehmen dort den Ring, um nicht durch die Stadt durchfahren zu müssen, Die neu gebaute Autobahn verkürzt unseren Weg nach Elbasan. In der hiesigen Burgruine sind einige neue und schön gestaltete Restaurants entstanden und der Innenhof ist schön mit Blumen gestaltet. In einem der Restaurants machen wir unsere Mittagspause und wer möchte, kann sich etwas zum Essen bestellen, auch typische albanische Spezialitäten. Gestärkt geht es dann weiter in östliche Richtung Vom Bus aus haben wir eine tolle Aussicht auf die unberührte Natur. Unser Chauffeur Nico bringt uns über den Pass weiter in Richtung Osten nach Pogradec am Ohridsee, wo sich unser Hotel für die kommende Nacht befindet. Nachdem wir die Gebirgswelt hinter uns gelassen haben, halten wir erneut für einen Stopp um den Ohridsee mit Nord-Mazedonien im Hintergrund fotografieren zu können. Angekommen in Pogradec merken wir allerdings, dass das schlechte Wetter (es regnet immer wieder) hier seine Spuren hinterlassen hat. Die Badesaison hat noch nicht begonnen und somit haben viele Hotels Stornierungen erhalten. In diesem eigentlich belebten Ort ist noch nicht viel los und die Einheimischen wirken etwas bekümmert. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben, bringt uns Nico zum ehemaligen Angelhaus von Hodscha und wir unternehmen einen kleinen Spaziergang durch die Parkanlage. Ein Pfau ist im Hintergrund zu hören und die Parkanlagen mit Blumen, See und Bäumen wirkt sehr romantisch. Zurück im Bus fahren wir noch einige Meter und erreichen schließlich unser Restaurant, wo wir zum Fisch-Abendessen geladen sind. Leider hängen die Wolken immer noch tief, so dass wir nicht in den Genuss kommen, den Sonnenuntergang am Ohridsee zu bewundern aber dennoch ist unsere Laune so gut, das dieser Aspekt unserer Laune keinen Abbruch tut.

3. Tag: Montag, 03.06.2019: Korce – Permet

Leider hat es der Wettergott heute überhaupt nicht gut gemeint mit uns. Bereits bei unserer Abfahrt aus Pogradec regnet es aus Strömen. Unser erstes Ziel am heutigen Tag ist das für Albanien sehr wichtige Kunstmuseum in Korca. Hier sind die Werke des albanischen Künstler Onuphre ausgestellt. Eine Mitarbeiterin des Museums gibt uns im ersten Raum, dem goldenen Raum, eine Einführung zum Museum und erklärt uns die Aufteilung desselbigen. Hier im Goldenen Raum befindet sich so viele Gemälde des Malers, dass sich unser Auge kaum auf eines konzentrieren kann. Goldgelbe Wände, Gold in den vielen Gemälden mit den Christusfiguren - naja, es ist Geschmackssache. Der nächste Raum im Obergeschoss ist der Rote Raum und dieser wirkt schon etwas ruhiger. Es sind auch nicht mehr ganz so viele Bilder auf kleinem Raum aufgehängt, so dass das Auge sich mehr auf die Feinheiten der Bilder konzentrieren kann. Der letzte Raum ist komplett in weiß getaucht und stellt das Paradies bzw. die Wolken da. Es sind auch nur zwei Bilder in diesem Raum aufgehängt. Nach rund 45 Minuten haben wir alle Bilder betrachtet und Nico bringt uns zur Kathedrale der Stadt. Diese ist russisch-orthodox und wir betrachten diese auch von innen. Sie ist für Kirchenverhältnisse relativ schlicht aber trotzdem sehr schön. Danach spazieren wir im Regen die verkehrsberuhigte Hauptstraße des Ortes entlang zum kleinen Bildungsministerium. Weiter unten mündet die Straße in einen Platz, wo sich das Theater und ein Aussichtsturm befindet. Bei dem Regen jedoch lohnt es sich nicht, hinaufzusteigen. Iliriana bringt uns noch zum örtlichen Basar, wo wir Freizeit haben. Leider haben viele der kleinen schönen Restaurants und Bars (alles ist total neu gemacht) aufgrund des schlechten Wetters geschlossen. Dennoch wird jeder fündig für seinen Mittagssnack. Auch aufgrund der Wetterlage beschließen Iliriana und ich, unseren Aufenthalt in Korca zu verkürzen und so finden wir uns alsbald auf der Passstraße in Richtung Permet Nun heißt es „Der Weg ist das Ziel". Grundsätzlich ist die Fahrt schön und naturbelassen, Wir lassen kleine kaum bewohnte Dörfer hinter uns und das Grün der Natur überrascht uns immer wieder. Auch wie hoch die Berge bewaldet sind, ist ziemlich beeindruckend. Wir halten in einem kleineren Ort und hier wird Gastfreundlichkeit besonders groß geschrieben. Alle Bewohner, die uns begegnen sind unglaublich freundlich. Besonders die Dame in der kleinen Bäckerei freut sich über unseren Besuch während sie ihr frisches Brot aus dem Ofen zieht - dieses schmeckt einfach herrlich. Was uns bei unserer Fahrt heute auffällt: neben vielen Tankstellen und der Vorliebe für das Autowaschen, lieben die Albaner auch ihre Kühe. Immer wieder sehen wir eine einzelne Kuh weiden - bewacht von einem Hirten mit Regenschirm. Da uns dieses Bild immer wieder begegnet, ist es auf die ein oder andere Weise schon sehr komisch. Weiter bringt uns Nico in Richtung Permet und nun begegnen wir (leider sehen wir durch den Regen kaum die Berge) vermehrt Esel, Kühe und Ziegen, die auch mal die Straße blockieren. Mehr in Richtung Permet zukommend, sehen wir auch immer wieder Rebstöcke, die uns allerdings auch in den vorherigen Tagen aufgefallen sind. Angekommen in Permet werden wir im Weinkeller von Familie Bualjoti zur Weinprobe von einem Weiß- und zwei verschiedenen Rotweinen erwartet. Im Keller selber ist schon ein Tisch mit kleinen Aperitifs und belegten Schnittchen aufgebaut. Neben dem Wein dürfen wir auch noch von zwei Arten Rhaki probieren und ich glaube, der Trauben-Rhaki kam gut bei meiner Gruppe sehr gut an. Beschwingt und lustig fahren wir dann zu unserem Hotel wo der Abend beim gemeinsamen Abendessen ausklingt.

4. Tag: Dienstag, 04.06.2019: Permet – Gjirokastra

Unser nächstes Ziel auf der Reise heißt Gjirokastra. Die Fahrt dahin ist nicht von allzu langer Dauer und so erreichen wir die Neustadt bereits am Vormittag. Wir fahren hindurch und biegen rechts ab in Richtung Altstadt, die hoch oben auf dem Berg liegt. Vor unserem Hotel steigen wir aus und bevor wir die Hotelzimmer beziehen, besuchen wir das Geburtshaus von Hoxer. Immer leicht bergan spazieren wir entlang neu errichteter Häuser mit zahlreichen Restaurants, Bars und Souvenirläden. Nach einem Spaziergang von ca. 20 Minuten erreichen wir schließlich das Haus, welches heute ein ethnologisches Museum ist. Man erkennt schon relativ zeitig, dass die Familie von Hoxer keine arme gewesen ist. Uns so klein das Haus von außen auch aussieht, erstreckt es sich doch über vier Etagen. Die Räume sind relativ großzügig. Wir schauen uns u.a. die Küche, den Gästeraum, den Arbeitsraum für Frauen, den Aufenthaltsraum der Männer und das Kinderzimmer an. Iliriana erzählt uns sowohl von der Kindheit Hoxer als auch das Leben allgemein zur damaligen Zeit in solchen Häusern. Als wir aus dem Haus wieder austreten, spazieren wir zurück in Richtung Hotel, biegen aber schließlich davor ab, um den Weg zur Burg zu erklimmen. Langsam und gemächlich, dem heißen Wetter entsprechend, nehmen wir den Weg bergauf. Von der Burg selber haben wir einen fantastischen Blick auf Gjirokastra sowie die Berge und Wälder im Hintergrund. Auch eine Open-Air-Bühne sehen wir hier oben. Aller vier Jahre findet hier ein Folklore-Festival statt, welches unter freiem Himmel abgehalten wird. Ein alter Uhrturm zieht außerdem unsere Aufmerksamkeit auf sich. Nachdem wir auch ein altes Flugzeug fotografiert haben, spazieren wir wieder hinab und beziehen schlussendlich unsere Zimmer im Hotel. Der Nachmittag steht uns nun frei zur individuellen Gestaltung. Einige Gäste bummeln durch die Souvenirläden der alten Stadt und einige schließen sich mir einer Mittagspause an. Wir nehmen Platz in einem kleinen Lokal umgeben von Grün und probieren ein traditionelles albanisches Gericht. Nach der Stärkung bummeln wir noch ein wenig durch die Gassen und retten uns vor einem Starkretten in ein Café, wo auch unser Fahrer Nico seinen Kaffee genießt. Zum Abendessen treffen wir uns im Hotelrestaurant in der obersten Etage mit Blick auf die Stadt wieder. Am heutigen Abend erhalten wir Besuch von einer Folklore-Gruppe, die uns traditionelle Tänze und Gesänge vortragen. Für uns klingen die Lieder alle sehr traurig aber Iliriana erklärt uns, dass diese ganz und gar nicht traurig sind sondern von Liebe, Hochzeit und Alltag handeln. Haben wir wieder etwas dazu gelernt;-)

5. Tag: Mittwoch 05.06.2019: Blue Eye – Saranda

Nach dem Frühstück verlassen wir Gjirokastra. Wir fahren hinunter in die Neustadt und biegen rechts weg. Wir nähern uns immer mehr der griechischen Grenze. Das bemerkt man auch, da in den kleinen Orten, die wir links und rechts passieren, die Schilder auch in griechischer Sprache beschildert sind. Nach einer rund 45minütigen Fahrt erreichen das „Blue Eye" eine tiefblaue Karstquelle. Nico lässt uns aussteigen und wir gehen einen kleinen, leicht trampligen Pfad entlang, bis wir schließlich zur Quelle kommen. Leider lässt es weder das Wetter noch der Müll zu, hier ein Bad zu nehmen aber auch so ist die Quelle gut anzuschauen. Auch heute ist unsere Fahrtstrecke nicht zu langen und wir erreichen am zeitigen Mittag die Burg von Lekursi. Da es noch vor 12 Uhr ist, beschließen wir, hier „nur" einen Fotostopp einzulegen und unsere Mittagspause dann in der Stadt Saranda zu verbringen. Vom Burgbalkon aus sieht man die griechische Insel Korfu sehr nah. Das ist aber auch kein Wunder, befindet sie sich nur 9 Kilometer vom albanischen Hafen entfernt. Täglich fahren hier Fähren die Gäste hin und her. Von hier oben hat man aber auch einen guten Blick auf die Stadt Saranda - auf der linken Seite mit Meer und vielen Häusern, auf der rechten Seite mit der Bergwelt, den unbebauten Feldern und den einfachen Bürgerhäusern. Nach Ankunft in der Stadt fahren wir entlang der Promenade und gleich zu unserem Hotel, wo wir unsere Zimmer auch bereits beziehen können. Auch heute bieten wir wieder unseren Gästen einen Besuch in einem Mittagsrestaurant an. Während wir Pizza, Salat oder Antipasti genießen, gönnen sich andere Gäste ein kühlendes Bad im ionischen Meer. Am Nachmittag treffen wir uns an der Hotelrezeption wieder, um mit einem örtlichen Führer in die bekannte Ausgrabungsstätte Butrint zu fahren. Die Fahrt dahin dauert ca. 20 Minuten. Während unseres ausführlichen Rundgangs durch die alte Stadt bekommen wir auch einiges zu sehen. Gleich zu Beginn laufen wir durch zwei antike Säulen hindurch, die uns uns zum antiken Theater bringt. Hier beobachten wir einige Schildkröten, wie sie sich in der Sonne aalen. Weiter geht es über das römische Thermalbad hin zur wunderschönen Taufkapelle. Aber auch die große Basilika beeinruckt uns sehr. Über das Löwentor erreichen wir die Akropolis, wo wir ein wenig Zeit haben, uns das Museum anzuschauen. Anschließend fahren wir zurück nach Saranda. 
Unser Abendessen, diesmal wieder Fisch, genießen wir auf der Terrasse eines schönen Restaurants am Meer und können diesmal den Sonnenuntergang bestaunen.

6. Tag: Donnerstag, 06.06.2019: Llogara National Park

Heute steht ein weiteres Highlight auf unserem Programm: eine Fahrt entlang der Riviera. Wir verlassen Saranda, den südlichsten Punkt unserer Reise und begeben uns wieder in nördliche Richtung. Es vergeht noch eine kurze Zeit, bis wir die Küstenstraße erreichen aber dann bieten sich uns immer wieder herrliche Fotomotive. Natur und Meer wechseln sich mit kleinen Küstenorten ab. Natürlich halten wir auch für Fotostopps. Im kleinen Örtchen Borsh halten wir an einem Restaurant für einen Toilettenstopp. Das eigentliche I-Tüpfelchen erwartet uns allerdings auf der Terrasse hinter dem Restaurant. Kleine Wasserkaskaden suchen sich ihren Weg vom Berg hinab und unter dem Restaurant hindurch. Es ist ein schöner Anblick und das Wasserrauschen rundet das Empfinden ab. Weiter geht es entlang des Meeres bis wir zur Mittagszeit das schöne Fleckchen Hirame erreichen. Hier verbringen wir bei schönstem Sonnenschein und rund 30 Grad Wärme unsere Mittagspause. Wer baden möchte, kann das am feinen Kiesstrand gern tun. Zahlreiche Bars und Restaurants laden zur Stärkung zur Mittagszeit ein und man kann zahlreich wählen zwischen italienischen Restaurants, Fischrestaurants oder aber auch nur einfach ein kühlendes Eis. Wir sind wieder zurück im Bus und verlassen die Küstenstraße. Es geht wieder hinauf in das Gebirge und hinter jeder Kurve staunen wir, dass es immer noch höher geht. Wir halten an einem Parkplatz für einen Fotostopp an. Hier beobachten wir einen Paraglider bei seinem Tandemflug. Nicht spät am Nachmittag kommen wir schlussendlich im Llogora-Nationalpark an, wo auch unser heutiges Hotel sich befindet. In dem Areal gibt es neben dem Hauptgebäude mit Hotelzimmern einige kleine Hütten und ein Reh hat hier in der Gartenanlage sein Zuhause gefunden. Wir können es in aller Seelenruhe beobachten. Zur Vollständigkeit sei auch gesagt, dass das Hotel über einen Indoor-Pool als auch über eine Sauna, Tischtennis-Platte und Tischkicker verfügt. Leider geht es mir persönlich an diesem Tag nicht sehr gut aber unsere Iliriana bietet der Reisegruppe eine kleine Wanderung zu einem Aussichtspunkt an, den sich ein Teil der Reisegruppe gern anschließt. Am Abend treffen wir uns alle wieder im Restaurant um gemeinsam zu Abend zu essen. Diesmal mit Gerichten aus dieser Region wie bspw. Polenta-Brei mit Innereien, Leber und zum Hauptgang Lammfleisch. Der Abend klingt dann an der Hotelbar aus, wo ich „notfalltechnisch" verarztet werde mit Bergtee gemischt mit Rhaki.

7. Tag: Freitag, 07.06.2019: Apollonia – Berat

Und wieder heißt es Kofferpacken und Abschiednehmen von einem Hotel. Pünktlich um neun Uhr und mit Koffer reisen wir weiter in nördliche Richtung. Unser erstes Ziel: Apollonia, die Ausgrabungsstätte der Römer, die einst auch Cäsar besuchte. Zunächst fahren wir weiter in nördlicher Richtung entlang des Meeres und kreuzen Vlora, eine Großstadt mit rund 120.000 Einwohnern. Hier ist schon recht viel los und der Autoverkehr ist sehr hoch. Aber auch zahlreiche Leute in den Cafés und Läden sind zu beobachten. Wir verlassen Vlora und über die Autobahn kommen wir in ein weiteres Städtchen. Nachdem wir dieses hinter uns gelassen haben, erreichen wir schließlich Apollonia. Wir sind aber heute nicht allein. Zahlreiche Schulklasse nutzen den letzten Tag vor den dreimonatigen Sommerferien für einen Ausflug hierher und benutzen die Überreste als kleinen Spielplatz und genießen einfach ihre Kindheit. Ein Gästeführer der Ausgrabungsstätte heißt uns willkommen und führt uns über das Gelände.
In der Kirche treffen wir noch auf einen Priester. Unser Gästeführer verabschiedet sich und wir haben noch einige Minuten freie Zeit um uns individuell umzuschauen und auch das Museum zu besuchen. Zurück im Bus bringt uns Nico schließlich nach Berat. Oben auf der Burg machen wir erst einmal unsere Mittagspause. In der einzig bewohnten Burganlage Albaniens gibt es einige wenige kleine Lokale und da die Sonne um die Mittagszeit eh sehr intensiv strahlt, ist es wirklich das Beste, sich ein schattiges Plätzchen für ein kühles Getränk zu suchen. Gegen halb vier treffen wir uns wieder und spazieren zum Onuphre-Museum wo wir zu einer Führung durch die Anlage erwartet werden. Auch hier begegnen uns zahlreiche Ikonen von Onuphre und seinem Sohn. Danach „krabbeln wir weiter über Stock und Stein" bis wir hoch oben zu einem Aussichtspunkt gelangen, von dem wir auf das alte Viertel schauen können. Kleine zweigeschossigen Häuser reihen sich aneinander und geben Berat den Beinamen „Stadt der 1000 Fenster". Unser Chaffeur Nico ist so lieb und bringt uns noch in die Stadt hinein, ganz in die Nähe des Kapitols, damit wir von hier auch noch einmal Fotos von diesem Viertel machen können. Schließlich erreichen wir nach 18 Uhr unser Hotel, wo wir unsere Zimmer beziehen. Nach dem Abendessen im hoteleigenen Restaurant genießen wir die sommerliche Wärme im Garten des Hauses.

8. Tag: Samstag, 08.06.2019: Durres – Shkodra

Wir verlassen Berat in nördliche Richtung. Unser nächstes Ziel heißt Durres, die Stadt mit den größten Hafen des Landes. Aus diesem Grund wird die Stadt auch "Albaniens Tor zu Europa" genannt. Von hier aus fahren auch viele Fähren nach Italien. Nach gar nicht allzu langer Fahrt erreichen wir die ersten Vororte von Durres, wo schon mächtig viele Leute unterwegs sind. An einem großen Platz mit dem Rathaus lässt uns Nico aussteigen und bei schönstem Sonneschein beginnt unser Rundgang mit Iliriana. Sie zeigt uns die Oper, das Rathaus sowie das Minarette im Hintergrund. Weiter führt uns der Rundgang zum römischen Amphietheater, wo gerade Leute für eine Hochzeit proben. Weiter geht es durch eine kleine Burg zum ehemaligen TOP-Hotel der Stadt. Entlang der Promenade, wo ein Rummel aufgebaut ist, führt uns Iliriana zum archäologischen Museum, wo wir dann  Freizeit haben - zur Mittagspause oder zum indiviudellen Bummel. Nach rund zwei Stunden treffen wir uns wieder setzen unseren Weg nach Shkodra fort. Wir lassen Tirana rechts neben uns liegen und halten kurz in Lezhe, wo sich das Mausoleum von Skanderbeg befindet.Hier möchte ein altes Mütterlein in unseren Bus steigen, weil sie denkt, wir seien ein Linienbus. Danach geht es weiter nach Shkodra, der nördlichste Punkt auf unserer Reise. Aufgrund der hohen Temperaturen beschließen wir, den Besuch auf die Burg auf den nächsten Vormittag zu verlegen und unsere kleine Stadtführung am späten Nachmittag zu beginnen. Somit kann am Nachmittag jeder tun was er möchte wie ein Mittagsschläfchen oder schon selber durch die Stadt zu Bummeln. Als wir uns abends wieder treffen, führt uns Iliriana zur Moschee, die direkt gegenüber von unserem Hotel sich befindet. Weiter geht es durch die belebte Fußgängerzone mit vielen Cafés und Restaurants, die alle gut besucht sind. Schließlich erreichen wir die Kathedrale der Stadt. Wir wollen diese zwar von Innen besichtigen aber zu der Zeit wird gerade, uhrzeituntypisch, eine Messe gehalten. Somit wollen wir nicht stören und Iliriana gibt Ihre Erklärung außerhalb ab. Danach spazieren wir den gleichen Weg zurück zu einem lokalen Restaurant, wo wir bereits zum Abendessen erwartet werden.

9. Tag: Sonntag, 09.06.2019: Rückreise nach Tirana

Bevor wir in die albanische Hauptstadt Tirana zurück kehren, halten wir an der Burg Rozafa, Namensgeber für unser Hotel. Da wir doch relativ zeitig da sind, sind wir noch fast alleine auf der Burg. Am ersten Eingang angekommen, erzählt uns Iliriana die Legende der Burg, dass Rozafa einst von ihrem Mann geopfert und eingemauert wurde. Sehr traurig. Dann gehen wir weiter hoch und haben einen wunderschönen klaren Blick auf die Stadt Shkodra , die Bleimoschee und die Ebene rund um das Seeufer. Wir nutzen noch einmal die Möglichkeit um schöne Fotos zu machen und setzen anschließend unsere Weiterreise nach Tirana fort. Wir erreichen die Stadt gegen Mittag und haben das große Glück, bereits unsere  Zimmer beziehen zu können. Der Nachmittag steht uns frei  zur individuellen Gestaltung. Mit einigen Gästen aus unserer Gruppe gehen Iliriana und ich zum Mittagessen. Am späteren Nachmittag bummeln wir nochmal zum Basar, der aber leider schon langsam abbaut und kaum noch Produkte anbietet. Unser Abschlussabendessen haben wir heute Abend in einem tollen Fischrestaurant.

10. Tag: Montag, 10.06. 2019: Heimreise

Unser Abreisetag ist angebrochen und eigentlich heißt es heute neben Abschiednehmen auch warten, warten, warten. Aber zudem können wir heute länger schlafen und einfach mal frühstück wann wir möchten. Die Zimmer haben wir bis halb 11 und da treffen wir uns mit Iliriana und Nico, die uns zum Flughafen begleiten. Auf dem Weg resümieren wir noch einmal eine schöne Reise in ein, O-Ton: „schönes fremdes Land" und verabschieden uns von unserem albanischen Team, das uns mit viel Liebe und Ruhe ihr Land nähergebracht haben. Natürlich nimmt Iliriana von einigen von uns das Versprechen ab, uns wieder in Nord-Albanien zu treffen. Nach dem Checkin verlassen wir den albanischen Boden und mit einiger Verspätung hebt unser Flieger von Tirana in Richtung Deutschland ab.
Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei meiner Reisegruppe bedanken, die sehr harmonisch und flexibel mit mir unterwegs gewesen ist. Wir haben viel beobachtet, viel gelacht und auch den ein oder anderen Rhaki gemeinsam getrunken.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, bleiben Sie reisefreudig und vor allem, bleiben Sie gesund.
Ihre Sylvia

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