Reisebericht: Große Rundreise Neuseeland – Nordinsel und Südinsel

13.10. – 05.11.2010, Rundreise Neuseeland mit Singapur – Auckland – Paihia – Coromandel – Rotorua – Tongariro–Nationalpark – Wellington – Kaikoura – Lake Tekapo – Dunedin – Milford Sound – Queenstown – Fox–Gletscher – Punakaiki – Arthurs Pass – Christchurch


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Blättern Sie gemeinsam mit mir im "Bilderbuch" von Aoteraoa, wie Neuseeland in der Sprache der Maori genannt wird. Wer das Land der "langen weißen Wolke" einmal bereist hat, dem wird klar, das "schönste Ende der Welt" macht seinem Namen alle Ehre...
Ein Reisebericht von
Corina Herold

Reisebericht

Kia Ora! Herzlich Willkommen zu einem Reisebericht, der bei mir während des Schreibens erneut  Gänsehaut und Fernweh hervorruft!
 
An einem sonnigen Morgen zieht es uns wie durch eine unsichtbare Hand bereits früh aus dem Bett - heute startet endlich das lang ersehnte, große Abenteuer Neuseeland!
Den Vormittag nutzen wir noch einmal zum Überprüfen und Umsortieren unseres Reisegepäckes, denn glauben Sie mir, für fast vier Wochen zu packen, ist einfacher als es scheint.
Am Nachmittag treffe ich mich vor dem Eberhardt TRAVEL Reisebüro am Flughafen Dresden mit 6 Reisegästen, welche mit unserem komfortablen Haustürtransfer-Service bequem den Flughafen erreichen.
Nach der Gepäckaufgabe lade ich alle am Namen von Eberhardt TRAVEL auf Kaffee und Kuchen ins Restaurant "Chili" mit Blick auf die Start- und Landebahn ein. Wir erreichen Frankfurt planmäßig nach einem kurzen Flug und machen uns gleich auf den Weg mit dem Skytrain zum Terminal 2. Am Abflugsgate treffe ich auf den Rest unserer Reisegruppe, die mit Zubringerflügen aus Berlin und Leipzig sowie direkt zum Flughafen angereist sind.
 
 


Ein angenehmer Flug, für den die freundliche Crew von Quantas sorgt, bringt uns nach Singapur, wo wir gegen 18:00 Uhr Ortszeit landen. Wir werden empfangen vom feuchtheißen Klima der Tropen und unserer charmanten Reiseleiterin Martine.
 
Die Erschöpfung ist mit einem Mal wie weggeblasen, als wir auf unserer Fahrt zum Hotel in den zauberhaften Großstadtdschungel eintauchen. Deshalb nutzen wir den schönen Abend und entdecken Singapur auf bequeme Art - auf einem Boot vom Wasser aus. Wir gleiten den Singapore River entlang bis zum Wahrzeichen der Stadt, dem Merlion. Diese Sagengestalt, eine Mischung aus einer Meerjungfrau (engl. mermaid) und einem Löwen (engl. lion) ist der Schutzpatron Singapurs und wirkt bei Nacht besonders geheimnisvoll.
Nach einem köstlichen Abendessen direkt am Fluss sinken wir müde, aber glücklich in unsere Betten.
 


Der nächste Tag begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. Am Vormittag gönnen wir unseren Gästen ein wenig Freizeit. Der Großteil macht sich gemeinsam mit mir zu einem kleinen Spaziergang an den Fluss auf, um die Eindrücke von gestern noch einmal bei Tageslicht zu sehen. Gegen Mittag freut sich Martine schon, uns bei einer Stadtrundfahrt die schönsten Teile Singapurs zu zeigen. Wir besuchen das farbenfrohe Indische Viertel und das lebhafte Chinesische Viertel. Ein absolutes Highlight ist für alle der Orchideen-Garten, der uns mit seinem prächtigen Blüten in seinen Bann zieht.
Am Abend fliegen wir weiter gen Sydney, unserem nächsten Stopp. Der Anflug auf die Millionen-Metropole - wir sehen die berühmte Oper mit der Harbour Bridge - lässt unsere Vorfreude auf die Stadt noch ein wenig mehr werden. Wir steigen das letzte Mal um, bevor wir in knapp 2 Stunden endlich die schneebedeckten Gipfel der neuseeländischen Südalpen aus dem Fenster erblicken. Majestätisch erhebt sich der Mount Cook in den Himmel, ein unvergesslicher Anblick!
 

Die Sonne strahlt mit unserer Reiseleiterin Gabi um die Wette, als wir nach der Landung den Flughafen in Christchurch verlassen. Wir werden von zartem Grün, blühenden Zierkirschen und dem sanften Gesang der Vögel begrüßt - der Frühling hält gerade Einzug in Neuseeland! Christchurch ist eine schöne kleine Stadt mit einem hübschen Stadtkern, der zu Erkundungen einlädt. Als die Gruppe schon tief und fest schläft, machen sich Gabi und ich noch einmal auf den Weg zum Flughafen, um den zweiten Teil unserer Gruppe abzuholen. Bei Eberhardt TRAVEL können Sie nach eigenem Belieben verschiedene Reise miteinander kombinieren, eine Flexibiltät, die auch unsere Gäste genutzt haben. Sie kommen von einer intereressanten Tour quer durch Australien (Schauen Sie dazu gerne in den Reisebericht "Die Farben Australiens - grenzenloses Fernweh 02.10. - 17.10.10) und freuen sich nun, gemeinsam mit mir ein weiteres Traumland entdecken zu dürfen.
 
 


Der nächste Tag startet schon am frühen Morgen. Heute werden wir mit dem TranzAlpine eine der schönsten Bahnstrecken der Welt erleben. Der Zug durchfährt zunächst die flache Canterbury-Ebene, schlängelt sich schließlich durch die Berge über den Arthurs Pass bis er schließlich auf der Westküste in Greymouth sein Ziel findet. Unterwegs im kleinen Dorf Springfield haben wir einen unfreiwilligen, aber sehr interessanten Stopp. Unserer Lok ist die Puste ausgegangen - wir sind froh, dass dies vor den Bergen passierte, wo eine zweite Lok innerhalb einer Stunde zur Verfügung stand. Wir spazieren in der Zeit ein wenig durch den winzigen Ort, bestaunen den traumhaften Blick auf dei Berge und freuen uns an den kleinen Lämmern auf der Weide. Wir setzen

unsere Fahrt fort und geniessen vom offenen
 


Aussichtswaggon immer wieder unvergessliche Ausblicke auf diese schöne Landschaft. Unser heutiges Ziel ist Punakaiki im Paparoa Nationalpark, ein Name, der uns noch lange in Erinnerung bleiben soll. Dort angekommen, unternehmen wir bei schönem Wetter einen kleinen Spaziergang an den berühmten Pfannkuchen-Felsen (Pancake Rocks), die ihren Namen durch die eigenwillige Form bekamen, die an übereinander geschichtete Pfannkuchen errinnert. Unser Hotel liegt nur einen kurzen Fußweg entfernt an einem wunderschönen naturbelassenen, einsamen Strand mit allerlei Treibholz, Muscheln und einigen Robben, die sich auf den Felsen tummeln - und es ist ein absoluter Geheimtipp!!! In der Nacht hören wir nur das wilde Rauschen der Tasmansee - einfach unbeschreiblich. Wir würden am liebsten noch mindestens eine Woche hier bleiben.
 





Am nächsten Morgen spingen wir schon früh aus dem Bett, wollen wir doch noch einmal am Strand entlang spazieren und den Blick träumend auf das Meer richten. Doch leider heißt es Abschied nehmen, warten doch noch so viele Abenteuer auf uns. Ein weiteres Highlight steht uns heute bevor: die Fahrt durch den dichten Regenwald des Paparoa Nationalparks in Richtung Gletscherwelt. In Hokitika, einem kleinen, hübschen Ort lernen wir viel Interessantes über die Formen und die Verarbeitung des neuseeländischen Jade (Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Schmuck mit "Pounamu" gekennzeichnet ist!). Viele nehmen sich eines der schönen Schmuckstücke mit nach Hause.
 
 
 


Gegen Nachmittag erreichen wir ein weiteres Highlight, den berühmten Franz-Josef-Gletscher. Es handelt sich hierbei um einen 11 Kilometer langen Gletscher, der im Jahre 1865 vom deutschen Entdecker Julius von Haast (dem Namensgeber für den Haast Pass) entdeckt und von ihm nach dem Österreichischen Kaiser benannt wurde. Er ist mit dem Fox-Gletscher einer der Gletscher, welche sich in den mittleren Breiten am niedrigesten über dem Meeresspiegel befinden. Seit 1982 ist er um ca. einen Kilometer gewachsen und verliert weit weniger an Länge, als andere Gletscher. Ein kleiner Wanderweg führt zu einem höhergelegenen Aussichtspunkt, von dem man einen phantastischen Blick auf den Gletscher geniessen kann. Die Wolken hängen düster am Berg und verleihen dem Franz-Josef-Gletscher eine besonders geheimnissvolle Atmosphäre.
 


Wir erreichen unsere nahe gelegene Unterkunft, das Motel "Westhaven" in Fox kurz darauf. Mit einigen aus der Gruppe unternehme ich noch eine Wanderung durch den Regenwald. Der kleine Wanderweg führt uns in Schlangenlinien immer tiefer in den Märchenwald hinein. Um uns herum ist nichts als Stille, es ist lediglich der zarte Gesang der Vögel zu hören. Die Baumstämme sind mit dichtem grünen Moos bekleidet, riesige Wurzel beugen sich über den Weg und werden für uns zu Toren in eine andere Welt. Heute abend speisen wir im gemütlichen "Cook Saddle Saloon" bei offenem Kaminfeuer.
 
 



Der nächste Morgen begrüßt uns mit dichtem
Nebel,so dass unsere geplante Helikoptertour vorerst verschoben werden muss. Nach dem Frühstück verlassen wir den kleinen Ort Fox und fahren über den Haast Pass in Richtung Arrowtown. Wir erleben bei der Fahrt über den Pass dichtes Schneetreiben und sind froh, so früh aufgebrochen zu sein. Auf der anderen Seite, im kleinen Goldgräberstädtchen Arrowtown bietet sich unseren Augen ein wunderschöner Anblick. Zartes Grün, blühende Kirschbäume und bezaubernde historische Gebäude laden vor strahlend blauem Himmel und verschneiten Bergspitzen im Hintergrund zu einem Foto ein. 1862 fand ein Schafscherer das erste Gold im kleinen Arrow River und löste auch hier einen Goldrausch aus. Zahlreiche Einwanderer versuchten ihr Glück, darunter auch viele Chinesen. Die liebevoll restaurierte Chinesensiedlung aus dem Jahr 1870 zeigt eindrucksvoll das harte Leben der Goldschürfer. Wir erreichen das Heartland Hotel in Queenstown am späten Nachmittag und haben bis zum Abendessen noch Gelegenheit, das kleine, lebendige Stadt am Lake Wakatipu, dem drittgrößten Binnensee Neuseelands, zu erkunden. Zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants innerhalb der schönen Fußgängerzonen locken zu einem Bummel. Wir freuen uns, den morgigen Tag hier zur freien Verfügung zu haben - denn Langeweile kommt in Queenstown sicher nicht auf.
 
 


Strahlender Sonenschein weckt uns am nächsten Tag. Nach dem Frühstück erkunden wir die Stadt, einige von uns wandern auf den Bob`s Peak, den Hausberg von Queenstown, und geniessen einen fantastischen Rundblick auf die Stadt, den See und die Berge (für weniger Sportliche fährt natürlich auch eine Gondel). Ein paar ganz Mutige erleben am Vormittag das Abendteuer Jetboat fahren und "schießen" in mega Geschwindigkeit zwischen den Felsen den Kawarau River entlang - keine Angst, alle sind heil zurück gekommen und hatten einen riesen Spaß! Der größte Teil der Gruppe macht sich gegen Mittag gemeinsam mit mir zu einer gemütlichen Schifffahrt über den See auf. Mit unserer "alten Lady", der Earnslaw, einem historischem Dampfschiff tuckern wir auf die andere Seite zur Walter Peak High Station. Hier lernen wir die neuseeländischen Schafrassen, die Hütehunde und ihre Arbeit und die Arbeit eines Schafscherers kennen. Im alten Herrenhaus schlürfen wir ein Tässchen Tee und bewundern den traumhaften Ausblick auf den See. Wir erreichen Queenstown am Nachmittag und geniessen noch ein wenig die warmen Sonnenstrahlen. Am Abend folgen die meisten meinem Vorschlag, im Avanti bei einem leckeren Essen gemeinsam den Tag ausklingen zu lassen. In der Bar gegenüber mit dem großen offenen Kamin schauen wir in die Flammen und lassen den Tag noch einmal Revue passieren - Queenstown war einfach super!
 
 


Ein Highlight jagt das nächste - am nächsten Tag steht endlich die Übernachtung auf dem Schiff bevor. Wir packen das wichtigste in einen kleinen Tagesrucksack, den wir mit an Bord nehmen werden. Mit lohnenswerten Fotostopps in Te Anau, den Spiegelseen und kleinen Spaziergängen in der mächtigen Bergwelt des Fjordland Nationalsparks erreichen wir den Milford Sound gegen 15:30 Uhr. Der Fjordland Nationalpark ist mit über 12.000 km² Fläche der größte Nationalpark Neuseelands und beherbergt eine Vielzahl endemischer Pflanzen und Tiere. Unterwegs warten gefiederte Piraten auf die Autos und Busse. Es handelt sich um Keas, eine Papageienart mit olivgrünem Federkleid und orangen Unterflügeln und Rücken. Sie fressen bevorzugt die Dichtungsgummis aus den Fahrzeugen ;-). Außerdem sind sie die einzige Papageienart, die außerhalb der Tropen sogar im Schnee überleben kann (schauen sie dazu in meine Bildergalerie). Eine scheinbare endlose schmale Straße schlängelt sich durch die mächtige Bergwelt. Wasserfälle stürzen an den Felsen in die Tiefe, dichter Regenwald bedeckt die gesamte Fläche und der nachts gefallene Neuschnee sorgt für Traumfotomotive.

 
 
 
    


Der Milford Sound wurde sogar schon als das achte Weltwunder gehandelt und gehört zum UNESCO Weltnaturerbe. Es handelt sich hierbei um das regenreichste Gebiet der Erde, oft ist der Fjord von dichten Nebelwolken umhüllt. Doch wie es sich gehört, wenn Eberhardt-Engel reisen, können wir ihn bei stahlend blauem Himmel und Sonnenschein bewundern. Nach dem Check-in auf dem Milford Mariner, einem kleinem Segelschiff, zieht es uns auf das Aussichtsdeck. Unser Kapitän steuert reisende Wasserfälle an, über die sich ein Regenbogen spannt und zeigt uns die Schönheiten des Fjords. Anschließend starten wir mit dem Kanu oder dem Beiboot zu einer Erkundungstour. Die Sonne lässt das Wasser glitzern und die unberührte Natur bringt uns in ihrer Schönheit zum Schwärmen. Die leichten Wellen schaukeln uns diese Nach in den Schlaf, nicht allerdings bevor wir alle das Kreuz des Südens betrachtet haben. Am nächsten Morgen werden wir wieder von Traumwetter belohnt und einem Schwarm Großer Thümmler (Flipper-Delfine), die unser Schiff bis in den Hafen begleiten. Etwas wehmütig sagen wir Goodbye zum Milford Sound...
 
 


Am Ufer werden wir schon von unserem Bus erwartet und fahren die Strecke zurück bis Te Anau. Gegen Nachmittag erreichen wir die Ostküste und unternehmen in Dunedin einen kleinen Stadtrundgang. Der Name Dunedin ist eine englische Abwandlung des schottisch-gaelischen Namens für Edinburgh und bedeutet "Stadt auf dem Hügel". Als viert wichtigste Kulturstadt Neuseelands beherbergt Dunedin die älteste Universität des Landes und ist durch ihre vielen Studenten eine sehr kulturelle und lebendige Stadt. Unser kleiner Rundgang führt uns an den wunderschönen historischen Bahnhof, ins Regent Theatre, zur St. Paul`s Cathedral und dem Rathaus. Dunedin ist zudem Hauptstadt der Region Otago und ist das Tor zur gleichnamigen Halbinsel. Ihre landschaftliche Schönheit erkunden wir, als wir der Gelbaugenpinguin-Kolonie einen Besuch abstatten. Diese Tiere gehören zu den seltensten Pinguin-Arten und werden streng geschützt. Wir beobachten die scheuen Tiere, die sich momentan in der Brutzeit befinden und bewundern die traumhafte Küste, an der sich Seebären und zahlreiche Robben tummeln.
 
 

 


Auf unserem Weg an der Ostküste Richtung Norden ist natürlich auch ein Stopp an den berühmten Moeraki Bolders obligatorisch. Ihre außergewöhnliche runde Form ist nicht durch das Meer geformt worden, sondern durch einen Kristallisierungsprozess von Calcium und Karbonaten - die Erosion legt sie schrittweise frei, so dass am Abhang bereits neue "Kugeln" zu sehen waren.
 
Unser nächstes Highlight ist endlich das große Abenteuer Helikopter-Fliegen - und als ob das noch nicht genug Superlative wären, dies erleben wir am höchsten Berg Neuseelands, dem 3754 Meter hohen Aoraki (dem "Wolkendurchbohrer, wie der Mt. Cook  in der Sprache der Maori heißt). Am frühen Morgen erhebt sich unser Helikopter über dem milchig-türkisen Lake Pukaki in Richtung Gletscherwelt. Die Sicht ist atemberaubend, die Landung auf dem Gletscher bzw. dem Schneefeld (die zweite Gruppe musste durch den plötzlich aufkommenden Wind auf einen anderen Landeplatz ausweichen) wird für uns zur einem unvergesslichen Gänsehaut-Erlebnis!
 
 


Wir statten Christchurch einen weiteren Besuch ab, bevor wir uns zum nächsten Höhepunkt aufmachen - der Walbeobachtung vor Kaikoura. Der Wettergott meint es auch heute wieder gut mit uns - stahlender Sonnenschein und vor allem ruhige See (die Seekrankheits-Tabletten haben wir aber vorsichtshalber trotzdem alle genommen) begrüßt uns, als wir auf unseren Katamaran gehen. Wir müssen weit rausfahren, der gesichtete Pottwal hält sich heute weiter draußen als sonst auf. Wie ein riesiger dicker Baumstamm liegt der 18 Meter lange Ozeanriese auf dem Wasser, nur seine Fontäne verrät, dass es sich hierbei nicht um Treibholz handelt. Kein Laut ist zu hören, alle starren gespannt aufs Wasser und ein Raunen geht durch uns, als der Wal mit elegantem Schwung in die Tiefe verschwindet. Seine 5 Meter breite Fluke tropft, hebt sich anschließend steil in die Luft bevor sie endgültig im Wasser eintaucht. Ein Traummotiv, überzeugen Sie sich selbst!
 


Am nächsten Morgen legen wir die letzte Strecke auf der Südinsel wieder einmal per Eisenbahn zurück. Mit dem TranzCostal begeben wir uns erneut auf eine der schönsten Bahnstrecken der Welt. Vom kleinen Bahnhof in Kaikoura aus führt unsere Strecke durch saftige grüne Hügel, immer entlang der zauberhaften Ostküste. Vom Zug aus können wir Delfine beobachten, die sich in der Morgensonne im Wasser tummeln. Wir sehen bezaubernde kleine Buchen, Schafherden und Robben, die auf den Felsen faulenzen. Nach zweieinhalb Stunden erreichen wir Picton, einen kleinen Hafen am Ende eines der Fjorde des Marlborough Sounds. Hier sagen wir Goodbye zu Dave, unserem Chauffeur auf der Südinsel und gehen wir an Bord unserer Fähre, die uns in ca. drei Stunden auf die Nordinsel bringen soll. Wir werden mit einer traumhaften Überfahrt bei stahlendem Sonnenschein und aalglatter See belohnt und sind schon sehr gespannt, was uns im unbekannten Norden erwartet.
 

 
Ein älterer Herr von der Südinsel, den ich auf der Fährüberfahrt kennenlerne, antwortet auf meine Frage, wie denn die Nordinsel ist, mit "sehr unterschiedlich, der Süden ist viel schöner". Natürlich hat man dieses Phänomen bei allen Neuseeländern, die selbstverständlich immer wahnsinnig stolz auf ihren Teil des Landes sind. Für unseren Chauffeur Mike, einen Aucklander, gibt es demnach nichts Schöneres als den Nordteil der Nordinsel ;-). Schön, wieder einmal echtem Nationalstolz zu begegnen. Aber wir werden uns am besten selbst ein Bild machen...
 
 


In Wellington angekommen, sind wir sofort fasziniert vom Flair der knapp 450.000 Einwohner zählenden Hauptstadt. Seine pittoreske Lage an einem wunderschönen Naturhafen, umgeben von sanften tiefgrünen Hügeln, moderne Wolkenkratzer und historische viktorianische Villen zieht uns in seinen Bann. Von unserem zentral gelegen Hotel Westplaza liegt uns Neuseelands Hauptstadt sprichwörtlich zu Füßen. Alles ist in einem kurzen Spaziergang bequem zu erreichen: die belebte Fugängerzone Cuba Street mit ihren Restaurants, Bars und Geschäften, der Jachhafen, der Botanische Garten u. v. m. Ein persönlicher Geheimtipp ist das Buenes Aires Tango Bistro, ein einfaches, aber liebevolles argentinisches Bistro mit sehr schmackhaften Speisen und einem super netten Gastwirt. Natürlich ist er nett, schließlich kommt er ursprünglich aus meiner Heimatstadt und ist vor vier Jahren nach Neuseeland ausgewandert ;-).
 
 


Wir verlassen Wellington und befinden uns plötzlich wieder inmitten der Natur. Unser heutiges Ziel, der Tongariro Nationalpark mit seinen zahlreichen Vulkanen erwartet uns. Wir übernachten im Powderhorn Chateau in Ohakune, einem Chalet nach Schweizer Vorbild mit herrlichen Zimmern und einem offenen großen Kamin vor der Bar. Die Wanderung durch den herrlichen Regenwald mit seinen Silberfarnen, Cabbage Trees und verwunschenen Wanderwegen wird für uns sicher unvergesslich bleiben. Auch die Einweisung in die Kultur der Maori bleibt uns noch lange in Erinnerung. Mit zwei Maori-Führern wandern wir durch den Wald, erfahren Interessantes über die Verwendung verschiedener Pflanzen und ihre medizinische Bedeutung. Am kleinen See lassen wir uns das liebevoll arangierte Picknick schmecken, wir kosten den berühmten Manuka Honig und lernen, wie man aus Flachs hübsche Armreifen flechtet. Mein selbstgefertigter Armreifen bekommt einen Ehrenplatz in meiner Schmuckschatulle!
 
 


Unser nächstes Abenteuer fordert ein wenig Eingewöhnung, wir erreichen Rotorua, einen Kurort am zweitgrößten See der Nordinsel, dem Lake Taupo. Die Stadt liegt auf geothermalem Gebiet auf sehr dünner Erdoberfläche - es brodelt und dampft, starker Schwefelgruch strapaziert unsere Nasen. Geysire schießen ihre Fontäne in den Himmel, überall blubbert es. Unser Hotel Sudima liegt direkt am See, neben dem wunderschönen Polynesischen Spa (Geheimtipp!). Wir lassen es uns abends in den heißen Becken direkt am See gutgehen und schauen träumend in den Sternenhimmel. Hier bekommen wir auch endlich den Kiwi, Neuseelands Wappentier, zu Gesicht. Im Kiwi Nachhaus beobachten wir, sobald sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, die scheuen, vom Aussterben bedrohten Tiere. Einen detaillierten Einblick in die Schafszucht und die Arbeit der Schafscherer und Hütehunde bekommen wir im Agrodome. Den krönenden Abschluss bildet unser gemeinsames traditionelles "Hangi"-Abendessen mit den Maoris - ein absolutes Muss bei jeder Neuseeland-Reise!
 
 
 


Um noch mehr vom Leben der Einheimischen zu erfahren, können unsere Gäste ein weiteres Highlight erleben: die Übernachtung auf einer Farm bei "echten" Neuseeländern. Wir verteilen die Gruppe auf insgesamt sieben Farmen. Ich bin mit drei Gästen aus meiner Gruppe bei Brian und Anne Price zu Gast. An der Schule in Hamilton werden wir von Brian abgeholt, der uns in ca. 30 min auf seine Farm bringt. Als wir vor dem riesigen Haus stehen, staunen wir über das endlos scheinende Grundstück der Familie Price. Anne begrüßt uns herzlich und lädt uns sofort zu Kaffee und Kuchen auf die traumhafte Terrasse ein. Im Anschluss nimmt uns Brian zu einem Besichtigungsgang über seinen Besitz mit. Wir sehen die Milchkuh Lady und ihr

 



hübsches Kälbchen, die Herde mit einjährigen Rindern und die drei Bullen. Beim Abendessen gibt es Lamm und leckeren Nachtisch, Anne bewirtet uns bis wir fast platzen ;-). Brian schaut währenddessen immer wieder auf die Uhr, was uns anfangs verwundert. Wir erfahren, dass heute um 21:30 Uhr Neuseelands wichtigstes Rugbyspiel gegen Australien ausgetragen wird. Der Volkssport hat in Neuseeland zahlreiche Anhänger und wir lassen es uns nicht nehmen, wenigstens den traditionellen Haka, einen Ritualtanz der Maori, der der Einschüchterung dient und vor jedem Spiel aufgeführt wird, zu sehen. Sie rollen die Augen und strecken die Zunge weit heraus - und die Australier wenden sich jedes Mal ab, wie uns Brian stolz berichtet. Leider leider hat es Neuseeland dieses Mal kein Glück gebracht :-(.
 
 

 


Am nächsten Morgen machen wir uns auf zur letzten Etappe in den hohen Norden. An Auckland vorbei geht es Richtung nördliche Ostküste an die zauberhafte Bay of Islands. Wir übernachten im schönen Pacific Resort in Paihia. Hier steht uns wieder ein freier Tag zur Verfügung, da unser Chauffeur Mike gesetzmäßig einen Tag Pause einlegen muss. Einige von uns fahren mit dem Boot zu einer kleinen Tour zum "Hole in the rock" und sehen wieder Delfine, wie mir anschließend berichtet wurde.
Der größte Teil der Gruppe unternimmt mit mir mit einem örtlichen Anbieter einen Tagesausflug an den nördlichsten Punkt der Nordinsel zum sagenumwobenen Cape Reinga.
 


 
Wir werden von Greg, unserem Chauffeur-Guide mit einem sog. "Buck", einer Mischung aus Bus und Truck abgeholt. Dieses Gefährt hat eine LKW-Fahrerkabine an einem Bus angebracht, eine Konstruktion, die sich durch die zahlreichen Fahrten am salzigen Ninty Mile Beach bewährt hat. Man tauscht nach drei Jahren einfach die Fahrerkabine aus und kommt so wesentlich kostengünstiger, als einen komplett neuen Bus zu kaufen. Wir haben ja auf dieser Reise gelernt, die Kiwis sind erfinderisch - dies verkörpert das Talent, aus nichts etwas zu machen ;-). Die Fahrt am Ninty Mile Beach bleibt für mich eine der spektakulärsten "Straßen" der Welt, das Sanddünen-Surfen das Erlebnis mit dem größten Spaßfaktor. Nur zwei außer mir haben sich getraut - ich empfehle Ihnen, das unbedingt auszuprobieren! Noch nie zuvor habe ich einen derart schönen und einsamen Landstrich gesehen. Bis vor einem halb Jahr führte lediglich eine Schotterpiste bis ans Kap. Hier vereinen sich die Tasmansee im Westen mit dem Pazifik im Osten, ein Ort, der gerade in der Religion der Maori eine spirituelle Rolle spielt. Geheimnisumwogen und wunderschön - wir wandern bis zum Leuchtturm und sehen hier einen Wegweiser mit Entfernungsangaben bis Vancouver, nach Sydney und zum Südpol. Am Abend lassen wir die unvergesslichen Eindrücke dieses schönen Tages bei einem leckeren Dinner in Pahia noch einmal Revue passieren und nehmen schon einmal ein wenig wehmütig Abschied von der schönen Bay of Islands.
 
 
 


Unser letztes Abenteuer in Neuseeland rückte (leider, denn die Abreise steht nun unmittelbar bevor) näher. Auf der Rückfahrt nach Auckland durchqueren wir den unbeschreiblich schönen Kauriwald und bekommen im Museum einen detaillierten Einblick in das harte Leben der Gumdigger (derjenigen, welche das Kauriharz abbauten). Im Bernsteinzimmer des Museums können wie uns am Glanz dieses wunderschönen lichtdurchfluteten warmen Harzes nicht sattsehen.
 
Wir erreichen schließlich die wunderschöne Millionenmetropole Auckland und fahren das zweite Mal über die berühmte Harbour Bridge. Beim Blick hinüber wird uns klar, das Auckland seinem Namen

 


"Stadt der Segel" in jedem Maße gerecht wird. Unser Hotel Grand Chancellor liegt inmitten der City, nur fünf Gehminuten vom berühmten Sky Tower und dem Hafengelände entfernt. In Anbetracht des traumhaften Wetters, die Sonne strahlt nur so vom stahlblauem Himmel, entscheide ich mich gemeinsam mit einigen aus der Gruppe zu einer Auffahrt auf den 328 Meter hohen Sky Tower, das höchste Bauwerk der südlichen Hemisphäre. Ein zum Teil gläserner Aufzug bringt uns schnell auf die erste Aussichtsplattform auf 182 Meter, mit einem zweiten Lift geht es innen auf die zweite Aussichtsplattform (zur Zeit 28 NZ$ pro Pers. bei Auffahrt bis zur zweiten Plattform). Von oben bietet sich uns ein 360° Panorama auf eine Traumstadt am "anderen Ende der Welt". Eine gelungener Abschluss einer Traumreise, die ich sobald ich die Gelegenheit bekomme, gerne noch einmal wiederholen würde!
 
Gegen Mittag des nächsten Tages heißt es Abschied nehmen, Abschied von Gabi, unserer netten Reiseleiterin, von Mike, unserem herzlichen Chauffeur und von Neuseeland, unserer neuen großen Liebe. "Entweder das Neuseeland-Fieber packt Dich, oder nicht. Hat es Dich einmal gepackt, kommst Du auf jeden Fall zurück" (frei nach Gabi). Also mich hat es auf jeden Fall ganz fest gepackt und ich bin sicher, Sie werden dem Zauber Aotearoas ebenso verfallen!
 
 


Ein erlebnissreicher Stoppover in Sydney rundet unsere tolle Reise ab. Wenn wir bedenken, dass hier mit knapp 4,5 Millionen Einwohnern so viele Menschen wie in ganz Neuseeland leben, müssen wir ein wenig schmunzeln. Noch einmal wird uns die Unberührtheit dieser beiden Inseln bewusst. Sydneys Opernhaus, die berühmte Harbourbridge und ein Abschiedsessen am Darling Harbour lassen für uns Sydney unvergesslich werden. Einige versprechen, auf einer Australienreise auf jeden Fall noch einmal zurückzukehren.
 
Unser Heimflug verläuft bis auf den außerplanmäßigen 5-stündigen Stopp in Singapur problemlos. Die freundlichen Stewards und Stewardessen von Quantas sorgen mit einem herzlichen Service, gutem Essen und einem riesigem Unterhaltungsprogramm dafür, dass die lange Flugzeit für uns angenehm erscheint. Wir erreichen den Flughafen Frankfurt am Vormittag und treten unsere gebuchten innerdeutschen Flüge nach Dresden, Leipzig und Berlin an. Einige von uns machen sich von hier direkt mit dem Auto auf den Heimweg.
Eines ist uns allen sicher, es war eine absolute Traumreise, die wir für ewig auf unserer "inneren Festplatte" speichern werden. Für mich ist es der Beginn einer großen Liebe - ich habe versprochen, noch mindestens einmal zurückzukehren.
Eberhardt TRAVEL - "richtig reisen. In die ganze Welt", vertrauen Sie auch bei der Planung ihres nächsten Urlaubs unseren fachkundigen Reiseexperten!
 
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Vielleicht sehen wir uns auf einer meiner nächsten Reisen?
 
Herzlichst,
Ihre
Corina Herold

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Kommentare zum Reisebericht

Super Bericht!!! Ich hätte nicht gedacht das man mit einer geführten Reise in so kurzer Zeit so viel erlebt !!! Und ich war immerhin 9 Monate mit dem Auto in NZ unterwegs und konnte mir somit mehr Zeit lassen mit den turistischen Zielen dieses atemberaubenden Landes . Vielleicht könnte man die Reise noch mit einem spannenden Ausflug zu der alten Goldgräberstadt Macetown erweitern ? Das ist in jedem Fall ein spannendes high light auf der Südinsel. Es hat mir auf jeden Fall freude bereitet diesen Bericht zu lesen!!!

Matthias Freitag
19.07.2011