Reisebericht: Rundreise durch Litauen, Lettland und Estland

13.07. – 21.07.2023, 9 Tage Rundreise durch das Baltikum mit Flug: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Riga – Gauja Nationalpark – Tallinn


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Voller Vorfreude und Neugier auf die Erkundungen der drei baltischen Länder - Litauen, Lettland und Estland - trafen sich die Eberhardt-Globetrotter aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands auf dem Frankfurter Flughafen. Die Region der drei Länder an der Ostsee ist für die
meisten Gäste noch unbekannt. So freuen wir uns, die Länder mit bewegter Historie, historischen Baudenkmälern, nordischer Natur, sowie auch Kultur und unterschiedliche Sprachen gemeinsam zu entdecken.
Ein Reisebericht von
Marieta Beck
Marieta Beck

Donnerstag, 13.07.23 – Anreise nach Vilnius

Eine kleine Gruppe der Gäste aus der Region Ost- und Süddeutschland reiste zum Frankfurter Flughafen an. Hier begrüße ich die Gäste, die bereits bei einem kleinen Frühstück die Wartezeit genossen haben. Alte Freunde, Großeltern mit erwachsenen Enkeln, Einzelgäste – alle wollen das Baltikum erkunden. Zwei Gäste reisen erst am Abend aus Berlin direkt nach Vilnius an.

Unser Lufthansa Flug ist pünktlich – los geht’s!
So sind wir schon um 13 Uhr in Vilnius gelandet, wo uns die örtliche Reiseleiterin Irene und der Busfahrer erwarten. Trotz einer kleinen Verletzung bei der Hinfahrt begrüßt uns Irene freundlich in perfekten deutsch und erzählt uns schon im Bus über die Historie Litauens. Sie zeigt uns während der Fahrt durch Vilnius die wichtigsten Punkte, die wir die nächsten Tage erkunden werden.
Der Stolz auf Ihre Heimat und Stadt ist bei der Germanistin und Historikerin deutlich zu spüren. Und so möchte Sie uns bevor wir im Hotel ankommen eine der schönsten Kirchen von Vilnius zeigen - die Kirche des Heiligen Apostel Peter und Paul. Die ursprüngliche Holzkirche aus dem 16. Jahrhundert wurde später durch eine Steinkirche ersetzt. Die heutige barocke Kirche wurde zwischen 1668 und 1676 von dem Architekten Jonas Kristupas Glaubicas errichtet. Es ist eine der beeindruckendsten und bekanntesten Barockkirchen des Landes. Sie gilt als eines der herausragendsten Beispiele für die litauische Barockarchitektur. Obwohl die Fassade gerade renoviert wird, haben die Innenfresken alle Gäste zum Stauen gebracht. Irene erklärt uns die Bedeutung der einzelnen Motive - Fresken der Heiligen, Engeln, Symbolfiguren, Blumen, aber auch das Leben der Menschen in der Zeit werden hier in einem Gesamtkunstwerk präsentiert. Rund 2.000 Stuckfiguren und Symbole schmücken diese Kirche – edel, alles im Weiß.

So ein Auftakt der Reise hätten die Gäste gar nicht erwartet…
Jetzt fährt uns unser Busfahrer Gintaras voller Eindrücke in unser erstes Domizil Courtyard Marriott Hotel in der Nähe der Stadtmitte von Vilnius. Irene verabschiedete sich von der Gruppe mit einigen Informationen zu dem Stadtteil Užupis.
Die Künstlergemeinschaft Užupis betrachtet sich als eine unabhängige Republik und verabschiedete im April 1997 Ihre eigene Verfassung, die uns Irene ausgehändigt hat. Sehr interessante Regeln und Sichtweisen.

Nach unkomplizierten CheckIn haben einige Gäste beim schönsten Wetter schon einen Teil von Vilnius selbst erkundet oder an der Terrasse ein Snack und Drink eingenommen. Wir trafen uns vor dem Abendessen an der Terrasse um uns gegenseitig kennenzulernen. Die Hälfte der Gäste sind Ärzte oder haben medizinische Berufe … so sind wir ja in guten Händen… allerdings wurde gleich ein „Verbot“ verhängt, über Krankheiten zu sprechen ?. War auch nicht notwendig, da alle Gäste fit und fröhlich sind. Ein Abendessen mit köstlichen Lachsfilet und einheimischen Bier genießen die Gäste bei einem regen Austausch.


Freitag, 14.07.2023 – Lituaen – Vilnius – Wasserburg Trakai

Nach dem abwechslungs- und vitaminreichen Frühstück treffen wir uns kurz vor 9:00 Uhr mit unserer örtlichen Reiseleiterin Virginija, die uns die ganze Woche begleiten wird. So steigen wir in den Bus und lassen uns von Virginija Ihre wunderschöne Heimat, Hauptstadt Vilnius zeigen und über die Geschichte mehr erfahren.
Der Legende nach hatte Gediminas einen Traum, in dem ein eiserner Wolf auf einem Hügel heulte. Ein Prophet erklärte den Traum und sagte, dass dies ein Zeichen dafür sei, dass Gediminas eine mächtige Hauptstadt an dieser Stelle gründen sollte. Der Name "Vilnius" soll von dem litauischen Wort "vilnis" abgeleitet sein, das "Welle" bedeutet und sich auf das Heulen des Wolfes bezieht.
Die Geschichte der Stadt ist sehr bewegt: Im 14. und 15. Jahrhundert war Vilnius die Hauptstadt des mächtigen litauischen Großfürstentums.
Im Jahr 1569 wurde die Union zwischen Polen und Litauen geschlossen, die zur Bildung der Polnisch-Litauischen Adelsrepublik führte. Vilnius wurde ein bedeutendes Zentrum für die polnische Kultur und bildete eine Brücke zwischen den slawischen und baltischen Kulturen.
Im 19. Jahrhundert wurde Vilnius Teil des russischen Reiches, nachdem es im Rahmen der polnischen Teilungen an Russland gefallen war. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch der russischen Herrschaft erklärte Litauen 1918 seine Unabhängigkeit. Vilnius wurde zur Hauptstadt des unabhängigen Staates Litauen und erlebte eine kurze, aber bedeutende Blütezeit.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Vilnius von der Sowjetunion und dann von Deutschland besetzt. Nach dem Krieg wurde Litauen Teil der Sowjetunion und Vilnius verlor seine Unabhängigkeit. Im Zuge der Perestroika und der Freiheitsbewegung – Singende Revolution - wurde nach freien Wahlen am 11. März 1990 die Unabhängigkeitserklärung Litauens verabschiedet.
Heute ist Vilnius eine lebendige, moderne Stadt, die stolz auf ihre reiche Geschichte ist. Die Altstadt mit ihren gut erhaltenen Gebäuden und kulturellen Schätzen, darunter zahlreiche Kirchen, ist ein lebendiges Zeugnis der Vergangenheit der Stadt. Die Altstadt wurde im 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Also starten wir die Erkundungen dieser geschichtsträchtiger Stadt:
Wir stehen am Kathedralen Platz vor der Kathedrale St. Stanislaus, daneben steht ein einzelner, etwas schiefer 200 m hoher Glockenturm.
Hier erzählt uns zunächst Virginija über die jüngere Geschichte Litauens, die Protestbewegung in den frühen 1990er Jahre – wo mehr als 100.000 Menschen von Vilnius über Riga bis nach Tallin eine lückenlose Menschenkette von 600 km gebildet haben – die Bronzene Fußabdrücke im Boden auf dem Domplatz in Vilnius sind Symbol der Freiheitsbewegung.
An einer anderen Stelle des Platzes ist die Bodenplatte „Stebuklas“ - die wohl Glück bringen soll, wenn man sich auf der Ferse dreimal dreht.
Wir betreten die Kathedrale – klassizistische Stuckarbeit in Weiß, Altar mit grünen Marmorsäulen und rechteckige Kanzel schmücken die Kathedrale. Im Seitenschiff der Kathedrale ist die Kapelle, die dem heiligen Kasimir, dem Schutzpatron Litauens gewidmet ist, der als Heiliger in der katholischen Kirche verehrt wird. Wir verlassen die Kathedrale und bewundern noch das Ensemble mir der Statue des Großfürsten Gediminas und das Großfürstliche Schloss auf dem großen Platz. Danach spazieren wir weiter durch die noch leeren Straßen von Vilnius zu der St. Anna Kirche. Hier finden wir einen ganz anderen Still – die Kirche wurde im 14. Jahrhundert in Backsteinarchitektur errichtet. Es ist ein beeindruckendes Gebäude mit vielen Türmen. Wir schlendern weiter durch die Stadt, die sich zunehmend füllt. Virginija zeigt uns das Restaurant wo wir heute abends essen werden. Wir machen eine kleine Pause im Bernhardiner Park und kaufen uns noch ein paar Erfrischungsgetränke, bevor unser Fahrer den Bus mit Getränken befüllen kann.

Der Bus holt uns ab und wir fahren nach Trakai, 30 km westlich vom Vilnius entfernt. Das malerische Städtchen mitten in der Natur ist mit ca. 4.500 Einwohner etwas verschlafen, aber es war einst die Hauptstadt des litauischen Großfürstentums und hat eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Landes gespielt. Die Burg von Trakai, auch als Trakai-Inselburg bekannt, wurde im 14. Jahrhundert erbaut und diente als Sitz der litauischen Großfürsten. Sie besteht aus roten Backsteinen und ist von Wasser umgeben, was sie zu einem faszinierenden architektonischen Juwel macht. Heute ist die Burg ein Museum, das die Geschichte des Großfürstentums Litauen und der Region zeigt.
Virginija erzählt uns über die Besiedlung der Karaimen. Trakai ist das kulturelle und religiöse Zentrum der jüdischen Strömung der Karaimen und vor allem ältere Bewohner sprechen heute noch die karaimische Sprache (Turksprache).Hier ist auch noch die ursprüngliche Architektur der Holzhäuser, die nach strengen Regeln gebaut worden, erhalten.

Am Ende des Ortes kommen wir schon zu dem Highlight, die Wasserburg Trakai. Sie zeigt sich bei blauem Himmel, so wie wir die bereits in den Prospekten gesehen haben - wie im Bilderbuch. Die Fotoapparate oder Mobiltelefone klicken nur noch, ein Ort, wo man gerne verweilen möchte. Aber wir wollen ja die Burg auch von Innen sehen und so schreiten wir über die Holzbrücke und stehen schon in Hof der Burg.
Erbaut wurde eine erste Burg in der zweiten Hälfte des 14.Jahrhunderts 1377 wurde sie von den Kreuzrittern des Deutschen Ordens angegriffen. Zu den Eigentümern der Burg gehörte der Fürst Gediminas, er nutzte die Burg in Trakai zeitweise als Residenz, bevor er die neue Hauptstadt Vilnius gründete. Die Burg wurde im 19. Und 20. Jahrhundert restauriert. Heute ist hier ein Museum eingerichtet, das die Geschichte des Großfürstentums Litauen und der Region zeigt. Die Trakai-Inselburg wurde im Jahr 2004 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Wir betreten den Innenhof der Burg und gelangen über Holztreppen zu den einzelnen sehr interessant eingerichteten Räumen, die die Geschichte der Burg und Litauens anschaulich machen.
Nach der sehr interessanten Besichtigung haben wir auch etwas Hunger bekommen, und so folgen wir der Empfehlung von Virginija und probieren die gefüllten Teigtaschen – „Kibinai“ in einem sehr angenehmen Gartenlokal Kiubete in Trakai.

Nach einer Stärkung und Erfrischung steigen wir wieder in Bus und fahren durch die wunderschönen Landschaften zurück nach Vilnius.
Hier machen wir erst eine Stunde Pause im Hotel, danach starten wir den zweiten Part unserer Vilnius-Tour.
Wir fahren rund um die Stadt, an Užupi vorbei und landen auf einer der Anhöhen der Stadt und gehen durch das einzige erhaltene Tor der ehemaligen Stadtbefestigung von Vilnius – Tor der Morgenröte – „Ausros Vartai“. Wir betreten also die Innenstadt und laufen die Straße hinunter - eine Kirche nach der anderen sind hier zu sehen, wir gehen an der barocken Kirche St. Kasimir vorbei und besichtigen die nahe Orthodoxe Kirche des heiligen Geistes. Die von außen architektonisch unscheinbarer Kirche überrascht uns mit außergewöhnlichen barocken und Rokoko Altären in Grün und Gold.
An der Stelle der heutigen Kirche befand sich bereits eine kleine Holzkirche, welche 1638 in Form eines lateinischen Kreuzes errichtet wurde. Zur Kirche gehörte ein Konvent, der bereits 1567 öffnete. Nach einem Brand wurde die Kirche ab 1749 unter dem bedeutenden Wilnaer Architekten Johann Christoph Glaubitz neu errichtet. Wir begeben uns wieder in den Trubel der Stadt. Vorbei an der Litauischen Philharmonie bewundern wir noch die kreative Blumendekoration eines Hotels und gelangen bald zu dem Rathausplatz. Hier überrascht uns kurzer Regen, aber wir konnten uns unter die Arkaden des Rathauses unterstellen und als Belohnung konnten wir uns noch eine Arie einer Sängerin mit toller Stimme anhören, die hier gerade für das Abendprogramm die Tonprobe machte.
Bald hört auch der Regen auf und die Sonne scheint wieder. Wir laufen durch den weitläufigen Platz und biegen in die Judengasse ein.
Die Geschichte der Juden in Vilnius reicht bis in 14. Jh. und ist reich an kulturellen und religiösen Beiträgen. Vilnius war ein Zentrum der jüdischen Kultur und Gelehrsamkeit in Osteuropa und wurde oft als "Jerusalem des Nordens" bezeichnet.
Die ersten jüdischen Gemeinschaften ließen sich bereits im 14. Jahrhundert in Vilnius nieder. Das Großfürstentum Litauen, zu dem Vilnius gehörte, bot den Juden relativ günstige Lebensbedingungen und gewährte ihnen besondere Rechte und Privilegien.
Kulturelle Blüte im 17. und 18. Jahrhundert: Im 16. und 17. Jahrhundert florierte die jüdische Gemeinde in Vilnius und wurde zu einem wichtigen Zentrum des jüdischen Lebens in Europa. Leider wurde hier über die Schicksale der Juden im 2. Weltkrieg nicht berichtet.
Heute ist Vilnius immer noch ein wichtiger Ort für das jüdische Erbe in Osteuropa. Es gibt noch eine aktive jüdische Gemeinde in der Stadt und das Jüdische Museum in Vilnius bewahrt die reiche Geschichte und Kultur der Juden in der Region.

Unser Nachmittagsspaziergang durch Vilnius führt uns noch an den Gebäuden der Universität vorbei, wo wir kurz eine Feier der Studenten in litauischen Trachten mit Tanz beobachten konnten. Wir beenden die Runde am Daukantas-Platz, vor dem Präsidentenpalast. Der Palast aus 14. Jahrhundert diente als Residenz für den Großfürsten von Litauen, im 16. – 18. Jh. wurde er als königliche Residenz genutzt, in der Sowjetzeit als Konzertsaal. Heute dient es, als Sitz des Präsidenten, für offizielle Zeremonien und politische Veranstaltungen. Noch sehen wir die NATO-Fahnen und das Symbol vor dem Palast, wo vor zwei Tagen die NATO- Konferenz beendet wurde. Wir kehren langsam zurück in die Stadtmitte, wo einige Gäste noch das sehr interessante Bernsteinmuseum besuchten oder etwas Freizeit vor dem Abendessen verbracht.

Dann trafen wir uns Alle vor dem Restaurant Bermeliu Užeiga, wo wir in einem Gewölbekeller typische litauische Spezialitäten genossen haben.
Zu Fuß laufen wir noch bei Sonnenstrahlen der „Nordischen Nächte“ an der Gediminas-Burg vorbei und erhaschten die letzten Fotos dieser wunderbaren Stadt.


Samstag, 15.07.2023 – Kaunas – Klaipeda (Memel)

Heute verabschieden wir uns von Vilnius und fahren nach dem Frühstück Richtung Norden.
Auf der Fahrt von ca. 100 km erzählt uns Virginija über die Zeiten der Zugehörigkeit zur Sowjetunion. In Litauen wurden alle Bauer, die mehr als 11 ha Land besaßen, enteignet und viele nach Sibirien deportiert. Die Häuser und Land wurden an die russische Bevölkerung zum Bewirtschaften weitergegeben. Es ist nicht leicht die Geschichte und die Schicksaale der Menschen nachzuvollziehen.
Virginija gibt uns auch Informationen über die aktuelle Industrie im Lande, Entwicklung des Tourismus und rasche Entwicklung im IT Bereich.

Unser erstes Ziel ist die zweitgrößte Stadt Litauens und mit ca. 90% Litauern eine typisch litauische Stadt. Bevor wir die wunderbare Kulisse der Stadt sichten, hat uns Virginija den örtlichen Markt empfohlen. Wir schlenderten hier vom Stand zu Stand – vom frischen Obst, vor allem Heidelbeeren und Himbeeren, Gemüse, Fleisch- und Wurstprodukte, Imkerhonig, diverses Gebäck und andere Köstlichkeiten haben hier die örtlichen Bauern und Hausfrauen angeboten und wir probiert, oder als Mitbringsel nach Hause gekauft. Jetzt erst sehen wir so richtig die wunderschöne Silhouette der Burg von Kaunas und davor die Grünflächen mit vielen Blumen und hinter den Bäumen, den Fluss Neris.
Kaunas liegt am Zusammenfluss von Memel und Neris.
Die Geschichte von Kaunas geht bis in das 13. Jh. zurück, als die Burg von Kaunas als ein wichtiger Stützpunkt gegen die Angriffe des Deutschen Ordens diente. Später wurde Kaunas zu einer bedeutenden Handelsstadt, nachdem sie 1408 Magdeburger Stadtrechte erhalten hatte. Die Stadt wurde im Laufe der Zeit durch Übergriffe und Brände immer wieder großflächig zerstört und in der Folge erneut aufgebaut.
Vor dem ersten Weltkrieg, während der Zeit, als Kaunas zum russischen Reich gehörte, wurde damit begonnen, die Stadt massiv festungsartig auszubauen. Teile dieser Festungsanlage blieben bis heute erhalten. Das neunte Fort dient heute als Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges. Nach der Wiedererlangung der litauischen Unabhängigkeit, wurde Kaunas im Jahre 1920, kurzzeitig zur Hauptstadt ernannt. Der Grund hierfür war, dass die angestammte Hauptstadt Vilnius zu jener Zeit von Polen besetzt war und daher zum polnischen Staatsgebiet gehörte. So hielt Kaunas fast 20 Jahre den Status als provisorische Hauptstadt inne. Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt von der deutschen Wehrmacht fast vier Jahre lang besetzt. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges stand die Stadt wie auch gesamt Litauen unter Russischer Besatzung, bis zur singenden Revolution im Jahre 1990 und der erneuten Unabhängigkeit des Landes.
Kaunas hat heute ca. 300.00 Einwohner und ein großes Kulturangebot. Im Jahr 2022 wurde sie Kulturhauptstadt Europas.

Wir starten unseren Rundgang durch Kaunas rund um die Burg aus dem 13. Jh. und zu der gotischen St. Georgs Kirche. Wir werfen einen Blick in die Kirche, die während der Sowjetzeit als Lagerhalle genutzt wurde. Einige Altare, Malereien wurden erhalten, die Kirchenfenster wurden erneuert. Wir schreiten weiter in die Stadtmitte durch ein Tor und sehen auf der linken Seite ein imposantes Gebäude der Kirche der heiligen Dreifaltigkeit und des Klosters, auf dem Weg zu dem großen Rathausplatz. In der Mitte steht das Rathaus, aktuell ist es von Bauzäunen umrundet. Diese nutze man um die Geschichte des Rathauses und der Stadt zum Nachlesen skizieren. Das Barocke Rathaus, das eher wie eine Kirche aussieht wird wegen der weißen Farbe und des hohen Turms „Weißer Schwan“ genannt. Der große quadratische Rathausplatz wird von Gildehäusern umrundet. Dazwischen ragt die Jesuitenkirche mit dem Kloster. Wir schlendern weiter durch die historische Stadt zu dem Fluss Memel, am Ufer dessen die Vytautas-Magnus Kirche ganz in Backsteinrot thront.

Wir kehren in die Stadtmitte zu dem Highlight von Kaunas zurück - die Kathedrale des Heiligen Apostels Petrus und Paulus. Die Kathedrale ist mit 84 m Länge, 28 m Höhe und 34 m Breite die größte gotische Kirche Litauens und ein bedeutendes religiöses und kulturelles Wahrzeichen der Stadt. Die Geschichte der Kathedrale reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Ursprünglich wurde an dieser Stelle eine gotische Kirche errichtet. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche mehrmals umgebaut und erweitert. Die heutige Form der Kathedrale wurde im späten 19. Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts im neoklassizistischen Stil gestaltet. Wir betreten die Kathedrale und bewundern die bedrückenden Werke der Meister – hier kann man nur sagen – Bilder sagen mehr als tausend Worte. Die Kathedrale spielt eine wichtige Rolle im religiösen Leben von Kaunas und ist ein Ort für religiöse Zeremonien, Festivals und Feierlichkeiten. Das können wir nur bestätigen – es ist Samstag - fast bei jeder Kirche sehen wir Hochzeitsgesellschaften, Kommunionen oder Taufen. Ein wirklich festlicher Tag in Kaunas.
Nach so vielen Eindrücken möchten wir unseren Hunger stillen und so folgen wir einzeln den Empfehlungen von Virginija und haben die kalte Rote Beete Suppe probiert oder andere typische litauische Speisen. So gestärkt treffen wir uns um am Bus. Das Ziel heutiger Reise ist Klaipeda an der Ostsee - jetzt eine kleine Siesta im Bus, hier ist unser Fahrer Gintaras dran – 215 km nach Klaipeda - und wir können uns zurücklehnen.

Virginija gibt uns im Bus weitere Informationen zum aktuellen Gehaltsniveau, Steuer- und Sozialversicherungssystem in Litauen, Miet- und Wohnungspreisen um weitere interessante Fakten zum aktuellen Leben in diesem Land.
Am späten Nachmittag landen wir in Klaipeda. Die Stadt, bekannt auch unter dem Namen Memel bezaubert uns sofort mit dem Ostseeflair und Urlaubsfeeling, vor allem mit dem Blick auf das im Kanal liegende historische Segelschiff.

Klaipeda ist mit rund 183.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Litauens und zugleich die größte Hafenstadt des Landes. Die industrielle Prägung der Stadt und der große, ganzjährig eisfreie Ostseehafen stellen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Region und ganz Litauen dar.

Die Besiedlungsgeschichte der Region um Klaipeda reicht viele Jahrhunderte zurück und geht weit hinein bis in die vorchristliche Zeitrechnung. Dabei wurden die Stadt und die Region in der Vergangenheit durch verschiedenste Einflüsse aus Deutschland, Schweden, Russland und Polen geprägt. Bis zum Jahre 1920 gehörte die Stadt unter dem Namen Memel zum Deutschen Staatsgebiet und lag an der Außengrenze Preußens. 1948 wurde Memel in Klaipeda umbenannt. Während der Sowjets war Klaipeda Sperrgebiet, da Rüstungszentrum und militär-strategischer Stützpunkt. Heute ist Klaipeda durch seine günstige Lage am Übergang zur Kurischen Nehrung der Ausgangspunkt der Touristen für die Entdeckungen entlang der Ostsee und auf die Kurische Nehrung.

Wir spazieren über die Brücke und atmen das Flair der Stadt ein – in den zahlreichen Cafés und Fischrestaurants entlang an der Promenade genießen die Gäste ihren Urlaub an der Ostsee. Hier sehen wir die alten Speicherhäuser, die heute in Wohnhäuser oder Cafés umgebaut worden sind. Wir machen einen Stopp in einem sehr schönen Laden mit wertvollem Bernsteinschmuck. Manche Gäste finden hier noch ein Geschenk oder Urlaubserinnerung.
Virginija führt uns durch die Straßen Klaipedas und zeigt uns einige Sehenswürdigkeiten der Altstadt. Auf dem Theaterplatz landen wir bei einem der Wahrzeichen der Stadt, dem Simon-Dach-Brunnen mit einer Figur aus dem bekannten Volkslied „Ännchen von Tharau“.
Der Brunnen wurde nach Simon Dach benannt, einem deutschen Barockdichter, der in Memel geboren wurde und von dem auch der Text des bekannten Liedes stammt. Unser kleine Eberhardt-Chor singt hier mit Begeisterung und Stolz das Lied. Bei weiteren Entdeckungen begegnen wir kleine lustige Details - eine glückbringende Maus, einen Schornsteinkehrer am Dach und landen bei dem wohl markantesten Wahrzeichen von Klaipeda – dem historischen Schiff.
Das Segelschiff "Meridianas" wurde 1948 in Finnland gebaut und wurde für die Heringsfischerei im Nordatlantik eingesetzt, später als Schulschiff der baltischen Flotte. In 2001 wurde das Schiff für einen symbolischen Preis von 1 Litas verkauft, und von einer Stiftung umfänglich restauriert. Heute ist die "Meridianas" im Hafen von Klaipeda fest verankert und dient nun als Restaurant. Langsam kehren wir wieder zum Bus, der uns in unser nächstes Hotel unserer Rundreise bringt. Ein komplett renoviertes Mercure Hotel Klaipeda. Über den ausgefallenen Geschmack des Architekten bei Gestaltung der Hotelhalle könnte man streiten. Die Zimmer und die Restaurants sind aber harmonisch und geschmackvoll gestaltet.
Nach dem langen Tag freuen wir uns auf das Abendessen. Trotz des sehr schön vorbereiteten Restaurants mit Temperatur eines Kühlschranks baten wir die Servicemitarbeiter das Abendessen auf einer gemütlichen sonnigen Terrasse zu servieren. Dies wurde auch flexibel umgesetzt und so konnten wir noch im Sonnenschein leckeres Abendessen und Bierchen genießen.

Auf Empfehlung von Virginija, macht sich noch eine kleine Gruppe der Gäste auf den Weg, um die Aussicht auf Klaipeda von oben zu genießen. Nicht weit vom Hotel, im Hotel Amberton ist Skybar mit fantastischer Aussicht auf Klaipeda, aber vor allem auf den Hafen, Kurische Nehrung und die Ostsee. Mit diesem Ausblicken und der untergehenden Sonne lassen wir den Tag ausklingen, während einige Gäste einfach auf der Terrasse des Hotels den Tag beendet haben.


Sonntag, 16.07.2023 – Ausflug auf die Kurische Nehrung

Das Frühstück im Mercure Hotel ist auch sehr gut, mit vielen frischen Produkten und recht vernünftig - ökologisch portioniert. Nur die Räume des Restaurants sind wieder etwas frisch, so kam jeder mit einem Pullover oder Jacke zum Frühstück.
Wieder beim schönsten Wetter und etwas frischer Brise von der Ostsee steigen wir im Bus und freuen uns nach so vielen Kunstwerken der Städte auf die freie Natur.
Schnell sind wird durch Klaipeda an der Fähre angekommen und wir haben Glück – kein Stau – wir können gleich drauffahren und den Blick auf den Hafen von Klaipeda werfen. Er ist der größte Hafen des Landes und gehört zu den wenigen eisfreien nördlichen Ostseehäfen. Jährlich laufen etwa 7000 Schiffe aus ca. 45 Staaten den Hafen an. Das Hafengelände ist ungefähr 498 Hektar groß.

In ein paar Minuten sind wir mit der Fähre auf den engen Landstrich – Kurische Nehrung.
Die Kurische Nehrung ist eine 98 km lange Halbinsel das im Norden zu Litauen (52 km) und im Süden zur Oblast Kaliningrad (46 km) gehört.
Diese unter UNESCO Weltkulturerbe stehende Halbinsel bietet einzigartige Dünenlandschaften, feine endlose weiße Sandstrände und wird von den Einheimischen liebevoll die "Perle der Ostsee" genannt.
Wir fahren durch Wälder und auf der linken Seite können wir dazwischen das Kurische Haff und einige Sanddünen sehen. Virginija erzählt uns etwas mehr über die Bernsteinschöpfung und ebenfalls über die Fauna und Flora auf der Kurischer Nehrung. Viele Kormorane haben sich in den Wäldern angesiedelt und explosionsartig vermehrt, stehen aber mittlerweile unter Naturschutz. Vernichten leider aber wertvolle Wälder. Da stellt sich die Frage – was ist wichtiger – die Vögel oder der Wald?
Auf den Weg fahren wir durch kleine malerische aber auch verschlafene Orte mit schönen Holzhäusern und liebevoll angelegten Blumengärtchen und nähern uns dem Ort Nida (Nidden). Hier steigen wir aus und nach kurzem Spaziergang stehen wir schon vor dem einstigen Sommerhaus von Thomas Mann, das heute als Museum eingerichtet ist.

Thomas Mann, der berühmte deutsche Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger, verbrachte in den Jahren 1930 und 1933 seinen Sommeraufenthalt auf der Kurischen Nehrung. Thomas Mann wählte die Kurische Nehrung als Urlaubsziel, um sich von den Anstrengungen seiner schriftstellerischen Arbeit zu erholen und Inspiration in der malerischen Umgebung zu finden. Nach dem er 1929 mit seiner Familie einen Sommer in Königsberg, dem heutigen Kaliningrad verbracht hat, vergab er dem Architekten Herbert Reissmann den Auftrag zum Bau und Möblierung des Sommerhauses an diesem malerischen Ort.
Während seiner Zeit auf der Kurischen Nehrung verfasste Thomas Mann einige seiner Werke, darunter "Lotte in Weimar" und "Joseph und seine Brüder". Die Landschaft, die Natur und die Atmosphäre der Nehrung hatten einen starken Einfluss auf seine künstlerische Arbeit.
Das Museum ist sehr informativ eingerichtet, mit vielen Bildern und Beschreibungen des Lebens mit seiner Familie an diesem wahrhaft inspirierenden Ort.
Der Aufenthalt von Thomas Mann auf der Kurischen Nehrung hat dazu beigetragen, die Region international bekannt zu machen und viele andere Künstler und Intellektuelle anzuziehen, die sich ebenfalls von der einzigartigen Umgebung inspirieren ließen. Das alljährliche Thomas Mann Festival im Juli ist ein fester Bestandteil im litauisch-europäischen Kulturleben. Nach kurzer Denkpause mit Ausblicken – den sogenannten Tiroler Blick - laufen wir an der Ostsee entlang Richtung Nida.

Wir machen einen kleinen Stopp am Friedhof mit ganz besonderen stilisierten Holzkreuzen. Der Besichtigung der Kirche war nicht möglich, da diese geschlossen war. Langsam laufen wir weiter durch den Ort Nida und besuchen noch das kleine Bernstein Museum und probieren auch den wohl heilenden Bernsteinlikör, oder Ostseegold genannt. Eine interessante Ausstellung mit Erklärungen zu Entstehung und Farbgebung des Bernsteins.
Weiter schlendern wir Richtung Ostseehafen und machen eine Mittagspause in einem gemütlichen Touristenlokal mit leckeren kleinen Fischspezialitäten.
Danach gibt es noch Zeit zu Erkundung des Ortes, kleiner Ausstellung oder der wunderschönen farbenfrohen Holzhäuser, die als Ferienhäuser mit kleinen Touristenlädchen oder Gastronomie eingerichtet sind.
Vor den Häuser wehen die typischen Kuren Wimpel, die an die Tradition der Fischerei und der Familienzugehörigkeit zurückgehen.

Nun wollen wir aber die Kurische Nehrung auch vom dem Wasser erleben und schiffen uns auf ein kleines Schiff ein, wo uns der Kapitän begrüßt und steuert bald auf die hohe See. Unsere Gruppe ist da unter sich und bald weht uns auch der frische Ostseewinde um die Ohren…
Nach kurzer Fahrt sehen wir die wunderbaren Dünenlandschaften vom Meer, und mit 52 Meter Höhe die zweithöchste Düne Europas – die Hohe Düne oder auch Parnidis-Düne. Wir sehen die Bojen im Meer – das ist die Grenze zu Russland – Region Kaliningrad. Da hat man schon etwas komisches Gefühl…
Wir genießen die Weite des Meeres und die Aussichten auf die Sandgelbe Dünen mit nur ein paar grünen Pflanzen. Der Käpten kommt aufs Deck und erzählt mit Begeisterung über „seine“ Meeresheimat.
Gut durchgepustet landen wir wieder im Nida, wo uns Virginija erwartet und laufen zum Bus, der uns auf der Anhöhe erwartet. Aber noch wollen wir die Düne und das Meer auch von oben sehen.
Nach einer kurzen Fahrt steigen wir wieder aus und laufen über einen Holzsteg nach oben zu der Düne und der Sonnenuhr. Hier genießen wir den herrlichen Ausblick auf die Ostsee und auf das Kurische Haff.
Hier gibt es einen kleinen Umtrunk für die Gruppe – ein typischer litauischer Likör – Moosbeerenlikör, auch zum Abschied von Litauen. Zum Wohl! Einige Gästen machen noch eine kleine Runde über die Dünen und bewundern die große Sonnenuhr, die an der Stelle mit einer riesigen Säule die Zeit anzeigt. (nur wird sie wohl nicht auf Sommer und Winterzeit umgestellt …)
Jetzt wollen wir auch die Ostsee „spüren“ und fahren direkt zum Meer. Hier gibt es eine Möglichkeit zu Baden, das ein paar mutige Gäste auch genießen. Die anderen spazieren barfuß im Wasser, oder nehmen einen Drink im Restaurant direkt am Meer. Der Himmel zieht sich etwas zu und wir packen schnell unsere Sachen und gehen etwas früher zum Bus, nur ein paar Tropfen haben uns erwischt und bis wir am Ort unseres Abendessens landen, scheint schon wieder die Sonne.
Mit einem leckeren Abendessen im Restaurant „Nerija“ in Nida geht der Tag langsam zu Ende. Ein köstliches Dessert, Pflaumenkuchen mit Vanilleeis war heute das kleine kulinarische Highlight.
Jetzt fahren wir zurück nach Klaipeda in unser Hotel, bevor wir morgen Litauen verlassen.


Montag, 17.07.2023 – Berg der Kreuze – Lettland – Schloss Rundale – Riga

Nach dem Frühstück in Mercure Hotel in Klaipedas verabschieden wir uns voller Eindrücke, Bilder und neuer Erkenntnisse von Litauen und erkunden das zweite Land des Baltikums Lettland.
Aber auf der Fahrt Richtung Norden besuchen wir noch in Litauen einen ganz besonderen Ort - den Berg der Kreuze in der Nähe der Stadt Šiauliau.

Die Geschichte des Berges der Kreuze reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. Während der Zeit der russischen Besatzung, als Litauen als Teil des Russischen Reiches kontrolliert wurde, wurde der Ort zu einem Symbol des Widerstands und des litauischen Nationalismus. Die Menschen brachten heimlich Kreuze auf den Hügel, um ihren Glauben und ihre Identität zu demonstrieren, da religiöse Symbole in der Öffentlichkeit verboten waren. In der Sowjetzeit wurde der Berg niedergewalzt, dennoch standen am nächsten Tag die ersten Kreuze wieder da. Jeden Tag werden es mehr, über 6.500 Kreuze sollen es heute sein. Im Jahr 1993 besuchte Papst Johannes Paul II. den Berg der Kreuze und segnete die Pilgerstätte, und hielt hier die Heilige Messe ab. Der Berg der Kreuze ist heute ein wichtiger religiöser und kultureller Ort für Litauer und Pilger aus der ganzen Welt. Es ist ein Ort des Gebets, der Meditation und der Reflexion. Es kamen uns einige Hochzeitspaare und Familien mit Kindern entgegen um hier Ihren Segen zu holen oder der verstorbenen Verwandten zu gedenken.
Ein Meer von Kreuzen aus Holz, Metall, Plastik, Rosenkränze, Kerzen und Bilder… beeindruckend, traurig… etwas gemischte Gefühle hat es in uns hervorgerufen…

Wir fahren weiter, um die Hauptstadt Lettlands Riga zu erreichen, gesamt 330 km. Nach einem kleinen Stopp an einer gut bestückten Tankstelle haben wir schon bereits die Grenze überschritten, ohne dass wir es wirklich gemerkt haben. Freie Fahrt – schließlich gehören alle drei baltischen Länder zu EU. Hier kleine Pause, Schokolade und noch ein paar Spezialitäten gekauft und weiter geht es mit den Erkundungen von Lettland.

Was uns allerdings sehr schnell aufgefallen ist, dass die Straßen nicht im so guten Zustand sind, wie in Litauen. Lettland hat Fläche von ca. 64.589 km², was ungefähr der Fläche von Bayern entspricht mit ca. 1,8 Mil. Einwohner und ca. 500 km Küste.
Unser erstes Highlight in Lettland ist das Schloss Rundale (Ruhetal), wo wir beim schönsten Wetter zunächst eine Mittagspause einlegen und uns mit Soljanka, Salat oder anderen örtlichen Spezialitäten für den Tag stärken.
Dann laufen wir über eine wunderschöne Allee zu dem imposanten Schloss - das auch „Versailles des Baltikums“ genannt wird.
Den Bauauftrag für die neue prachtvolle Sommerresidenz Schloss Rundale mit französischem Garten gab die russische Zarin Anna Iwanowa für den kurländischen Herzog Ernst Johann von Biron. Kein Geringerer als der Stararchitekt Francesco B. Rastrelli sollte das gigantische Vorhaben im Stil des Schlosses von Versailles umsetzen. Rastrelli hatte sich durch den Bau zahlreicher prächtiger Paläste in St. Petersburg, der damaligen Hauptstadt des Zarenreichs, einen Namen gemacht. Das Bauvorhaben wurde in nur vier Jahren von 1736 bis 1740 realisiert, aber durch den Tod der Zarin Anna Iwanowna wurde die Innenausstattung erst 1763 bis 1768 fertiggestellt.
Die freundliche Schlossführerin erzählte uns etwas mehr über die Geschichte, Fertigstellung des Schlosses: Zerstörung im 1 Weltkrieg, mehrfache Plünderung der Kunstgegenstände, nach den 2. Weltkrieg wurde das Schloss als Kornspeicher genutzt und große Teile der Inneneinrichtung wurden zerstört. Seit 1972 dient Schloss Rundale als Museumsgebäude und umfangreiche Restaurrierungsarbeiten begannen.
Trotz der Geschichte wurden die Säle wieder prunkvoll restauriert und mit Kunstwerken, Gemälden, Uhren und anderen Gegenständen, sowie Seidentapeten wieder nach und nach eingerichtet.
Obwohl die Restaurationsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, dennoch kann man die meisten der 43 Säle besichtigen - die prunkvollen repräsentativen Säle - den 250 m² großen „Goldenen Saal“, „Weißen Saal“, sowie einige Privaträume des Herzogs.
Auch hier gilt einfach – Bilder sagen mehr als tausend Worte…
Was uns allerdings wirklich beeindruckt hat, sind die konsequente Bemühungen, die Einrichtung mit sehr viel Kunstgefühl für die Besucher zu ergänzen um das Gesamtkunstwerk zu erhalten. Teilnahme an Kunstauktionen und damit verbundene Investitionen in Kunst- und Geschichtserhaltung sind hier wirklich bewundernswert.
Um den wunderschönen Schlosspark von ca. 10 ha zu bewundern reichte die Zeit nicht, aber das Gesamtbild konnten wir ja von den Fenstern des Schlosses betrachten.

Jetzt aber ab in den Bus, unser Fahrer warten schon auf uns, noch etwa 1,5 Stunden Fahrt nach Riga.
Wir erreichen Riga. Die Vororte sehen nicht besonders einladend aus, viele Plattenbauten aus der Sowjetzeit säumen den Einfahrtsweg.
Riga ist die größte Stadt der baltischen Länder mit ca. 606 Tausend Einwohnern und somit auch die größte Stadt des Baltikums. Die Bevölkerungszahl ist allerdings durch Abwanderung geschrumpft, in 1990 waren es noch 909 Tausend Einwohner.
Wir übernachten im Zentrum der Hauptstadt in Radisson Blu Hotel Latvija. Ein Hochgebäude in der Stadt mit 571 Zimmer und Suiten.
Nach dem Bezug der Zimmer, mit etwas Schwierigkeiten mit dem Zimmerschloss, was aber später repariert wurde, geht es schon zu Abendessen. Heute gibt es ein Büffet. Wir sind fast die einzigen Gäste im Restaurant, haben aber eine große Auswahl mit vielen Vorspeisen, frisch vorbereiten Hautspeisen, von Fisch, Fleisch, Gemüse und diversen Beilagen bis hin zu unwiderstehlichen Desserts.
Nach dem leckeren Abendessen möchten wir noch die Stadt, die wir morgen erkunden werden, von oben sehen. Denn in der 26. Etage des Radisson Blu Hotels ist eine Skyline Bar. Von hier kann man fast auf die ganze Stadt von oben sehen. Bei untergehender Sonne und einem Drink, mit atemberaubendem Blick auf die Stadt- so kann man die Momente genießen. Und on Top, nach einem kurzen Regen auch noch mit einem Regenbogen. Ein wunderschöner Abschluss des Tages.
Morgen erkunden wir die Stadt zu Fuß.


Dienstag, 18.07.2023 – Riga – Gauja Nationalpart – Sigulda und Burg Turaida

Radisson-Frühstücksköche verwöhnen uns schon am frühen Morgen und so können wir den Tag mit Power starten. Zunächst starten wir die Erkundungstour mit dem Bus. Aber bevor wir starten, gratulieren wir erst unserer Geburtstagsdame. Ein Happy Birthday-Ständchen von der Gruppe und ein Happy Birthday auf Litauisch von unserer Reiseleiterin Virginija. Ich überreiche ein Geburtstagsgeschenk im Namen von Eberhardt Travel mit Geburtstagskarte und einem kleinen persönlichen Andenken an den Geburtstag während dieser Reise.
Jetzt startet unser Bus und wir fahren zunächst rund um die Stadt. Virginija zeigt uns die wichtigen Sehenswürdigkeiten, die man zu Fuß nicht so schnell erreichen kann. Vorbei an den Hallen des Zentralmarktes, weiter entlang am Fluß Dün (Dugava) mit dem Blick auf die imposante Vanšu-Brücke, im Hintergrund das Gebäude der Lettischen Nationalbibliothek und der SedBank. Hier präsentiert sich Riga von der modernen Seite. Zurück Richtung Stadt fahren wir an der Freiheitsstaue vorbei und steigen in dem Jugendstilviertel aus.

Riga, die auch Perle des Ostens genannt hat aber eine reiche Geschichte, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht. Als eine der bedeutendsten Hansestädte des Ostseeraums hat Riga eine bewegte Vergangenheit erlebt, die durch verschiedene Herrschaftswechsel und historische Ereignisse geprägt wurde. Die Gründung Rigas geht auf das Jahr 1201 zurück, als der deutsche Bischof Albert von Buxhoeveden an der Mündung des Flusses Daugava eine Festung errichtete. Die günstige Lage an der Ostsee und am Handelsweg zwischen Ost und West trug dazu bei, dass Riga schnell zu einem wichtigen Handelszentrum heranwuchs. Während des Mittelalters blühte Riga als Mitglied der mächtigen Hanse, einem Bündnis von Handelsstädten in Nordeuropa, auf. Die Stadt profitierte von florierenden Handelsrouten und war für ihren Handel mit Getreide, Holz und Pelzen bekannt. Die gotische Architektur, die noch heute in der Altstadt zu bewundern ist, zeugt von dieser glanzvollen Zeit.
Die Geschichte Rigas war jedoch auch von wechselnden Herrschaften geprägt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt von verschiedenen Mächten kontrolliert, darunter die Deutschen Ritter, Polen, Schweden und Russland. Jede dieser Phasen hinterließ ihre Spuren in der Stadtstruktur und Kultur Rigas.
Im Zuge des Ersten Weltkriegs erlangte Lettland 1918 seine Unabhängigkeit von Russland, und Riga wurde zur Hauptstadt des neu gegründeten Staates. Die Unabhängigkeit brachte neue Möglichkeiten und Herausforderungen mit sich, und Riga blühte als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum auf.
Leider wurde die Freude über die Unabhängigkeit nur von kurzer Dauer, denn während des Zweiten Weltkriegs wurde Lettland von der Sowjetunion besetzt und später in die UdSSR eingegliedert. Riga wurde zu einem wichtigen Industriestandort und erlebte während dieser Zeit ein rasches Wachstum. Doch die Sowjetzeit hinterließ ihre Spuren in der Architektur und im städtischen Leben.
Erst mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion erlangte Lettland 1991 erneut seine Unabhängigkeit, und Riga wurde wieder zur Hauptstadt eines unabhängigen Staates. Die Wiedererlangung der Unabhängigkeit brachte neue Herausforderungen mit sich, aber die Stadt bewies ihre Stärke und entwickelte sich zu einer modernen Metropole mit einer einzigartigen Mischung aus Geschichte und Innovation.
Heute ist Riga eine blühende Stadt mit einer vielfältigen Kulturszene, einer lebendigen Altstadt und beeindruckender Jugendstilarchitektur. Die Altstadt von Riga wurde von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.
So starten wir auch die Besichtigung von Riga in dem Jugendstilviertel, das zu den schönsten und umfangreichsten in Europa zählt. Laut Informationen kann man in Riga über 800 Jugendstilgebäude bestaunen. Wir nehmen nur eine kleine Auswahl.
Der bekannte Architekt Michael Eisenstein hat in einem kleinen Straßenviertel zwischen der Alberta Straße, (Albert Iela) und der Elisabeth Straße (Elisabetes Iela), seiner Fantasie ungehemmten Lauf gelassen.
Diverse Gesichter, Masken, Statuen aber auch ägyptische und griechische Motive schmücken die meistens sehr gut erhaltenen oder renovierten Fassaden. Eine schöner als die Andere, von Sandfarben, gelb, bis zu weiß-blau. Wir laufen von einer Straßenseite zu der anderen, um diese Kunstwerke der Architektur für unsere Fotogalerie zu verewigen. Virginia klingelt an der Tür des Jugendstilzentrum um uns das wunderschöne Jugendstiltreppenhaus zu zeigen. Dann spazieren wir wieder Richtung Kronvalda-Park, an der Russischen Botschaft vorbei. Vor der Botschaft ist ein Zaun mit Protestplakaten aufgestellt ist. Man merkt den Unmut und sicher auch die unterschwellige Angst der Letten bezüglich des Krieges Russlands in der Ukraine.

Unterwegs erzählt uns Virginija über die Aufenthalte zwei Persönlichkeiten der deutschen Kultur in Riga.
Von August 1837 bis Juli 1839 arbeitete der berühmte Komponist Richard Wagner als Chefdirigent am Stadttheater in Riga. Insgesamt dirigierte er zwanzig Konzertinszenierungen, darunter Vincenzo Bellinis “I Capuleti e I Montecchi”, Mozarts “Die Zauberflöte” und Beethovens “Fidelio”. In Riga begann Wagner mit der Arbeit an seiner Oper “Rienzi”. Um seine finanzielle Situation zu verbessern, veranstaltete er regelmäßig Sinfoniekonzerte im Schwarzhäupterhaus. Sein Bezug zu Riga wurde auch in der Architektur des Bayreuther Theaters ausgedrückt, die dem Theater in Riga ähnelt.

Die andere deutsche Persönlichkeit, der mit Riga verbunden ist, ist der bekannte Komiker, Kabarettist, Schauspieler, Komponist und Dichter Heinz Erhardt, der in Riga am 20.2.1909 geboren ist. Durch die Trennung der Eltern hatte Heinz Erhardt eine turbulente Kindheit und Jugend zwischen St. Petersburg, Riga und Deutschland. Später trat er immer wieder mit selbst komponierten Stücken und selbst geschriebenen Texten in Kaffeehäusern und den Bühnen Rigas auf und an der Theaterbühne des Deutschen Schauspiels in Riga.
In den 40er Jahren startete er an der Berliner Kabarett Bühne seine Komiker-Karriere in Deutschland und ist bis heute einer der beliebtesten, aber auch einflussreichsten Komiker Deutschlands. Nach dem Rundgang hat uns eine Dame der Gruppe ein Gedicht von Heinz Erhard vorgetragen und Virginija hat uns auch einige lustige Geschichten vorgelesen.

Wir laufen zu Fuß in die Altstadt und erkunden die historischen Denkmäler der Stadt.
Zunächst an der alten Stadtmauer entlang. Unter dem Schwedentor, dem einzigen noch erhaltenen Stadttor verweilten wir bei einem musikalischen Ständchen- speziell für deutsche Gäste. Am Livenplatz bewundern wir die Architektur der Gildehäuser und das „Katzenhaus“.
Bald erreichen wir dem Domplatz, hier ragt der Dom St. Marien, welcher die größte baltische Kirche ist. Täglich um 12 Uhr finden Orgelkonzerte statt. Einige Gäste haben das Konzert später besucht und die Ruhepause in Riga genossen. Der Grundstein des Rigaer Doms wurde am 25. Juli 1211 mit einer feierlichen Zeremonie unter Leitung von Bischof Albert gelegt. Am Anfang war der Rigaer Dom als eine Kirche im Basilika-Typ geplant, doch als die Pläne sich änderten, wurde sie als hallenartige Kirche errichtet und erst Anfang des 15. Jahrhunderts zu einer Basilika umgebaut.

Weiter führt der Rundgang zu Rathausplatz im Herzen Rigaer Altstadt mit dem Rathaus, in der Mitte der Statue von Roland und gegenüber dem imposanten Gebäuden - das Schwabenhaus und das Schwarzhäupterhaus. Das Schwarzhäupterhaus ist bereits seit 700 Jahren ein Symbol der Stadt. Es ist eines der prunkvollsten Gebäude in Riga und von der Geschichte der legendären Schwarzhäuptervereinigung umwoben. Sie dienten sowohl den Kaufleuten als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für Zusammenkünfte, Feiern und Kulturveranstaltungen. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg am 29. Juni 1941 zerstört und von 1993 - 1999 originalgetreu wieder aufgebaut. Es ist nach der Rekonstruktion wieder das Symbol und eine der Hauptsehenswürdigkeiten Rigas geworden.
Auch heute bietet das Schwarzhäupterhaus prächtige Räumlichkeiten für besondere Veranstaltungen, Konzerte, feierliche Abendessen, Zusammentreffen, Konferenzen und andere Kulturevents.
Am Rathausplatz beenden wir den gemeinsamen Rundgang der wunderschönen Stadt Riga und die Gäste erkunden noch einzeln die interessanten Plätze und Sehenswürdigkeiten der Stadt. Einige entdecken noch die Bremen Musikanten hinter dem Petri Dom, besuchen das Konzert im Dom oder trödelten durch die wunderschöne Rigas Altstadt und stärkten sich in der Mittagspause für den Nachmittag. Wir treffen uns dann alle am Rigas Theater, wo uns der Busfahrer wieder einsammelt.

Nach der Stadt und Historie ist wieder ein Kontrastprogramm in der Natur unser Plan.
Es geht in den 50 km entfernten Gauja Nationalpark. Der Gauja Nationalpark ist der größte und älteste Nationalpark in Lettland. Sigulda ist ein beliebter Erholungsort, Wanderparadies und durch die Rennschlittenbahn und sehr schöne Skipisten auch als Wintersportort bekannt. Hier wurden bereits Rodel- und Bob-Weltmeisterschaften ausgetragen. Sigulda wird auch „die Lettische Schweiz“ genannt.
Der erste Stopp ist in dem schön angelegten Park und Schloss, Landgut der Familie Kropotkin aus dem 19. Jahrhundert. Von der Terrasse auf der Anhöhe haben wir einen Blick in das Tal des Gauja-Flusses. Hier erwischt uns auch wieder mal ein kurzer starker Regen, also schnell zurück in den Bus.

Nach kurzer Fahrt können wir aber wieder bei Sonnenstrahl die Gutmannhöhle, in wunderschönen Landschaften versteckt, bewundern. In der 10 m hohen Sandsteinhöhle entspringt eine wundersame Quelle, von der wir uns eine Kostprobe schöpfen. Wir verweilen etwas an dem ruhigen Ort mitten in der Natur, bevor wir die Burg Turaida in der Nähe besichtigen.
Das Museum-Reservat Turaida umfasst ein 43,63 ha großes Territorium. Der Name “Turaida” wird aus der livländischen Sprache poetisch als "Gottes Garten" übersetzt. Beim Spaziergang durch die grünen Landschaften des „Garten“ sehen wir einige Skulpturen in der freien Natur verstreut. Hier ist auch der Gedenkort an Maija, der Rose von Turaida. Der Sage nach wurde sie als neugeborenes Baby in den Armen der gestorbenen Mutter gefunden und liebevoll vom Burgschreiber Creif als eigene Tochter großgezogen. Als junge Frau hat Sie allerdings durch Liebesintrigen in der Gutmanshöhle tragisch ihr junges Leben verloren. Ihre Lebensgeschichte und Ihr tragischer Tod wurde mit der Zeit zu einer romantischen Legende über Liebe, Mut und Treue.

Am Weg hinauf zu der Burg Turaida werfen wir noch einen Blick in die kleine Kirche, die zu den ältesten Holzkirchen der Region Livland gehört. Die rekonstruierte Bischofsburg Turaida aus dem Jahre 1214 diente bis Ende des 16. Jahrhundert als die Residenz für landsmännische Rigaer Erzbischofe. Heute sind in den Räumen der Burg Expositionen eingerichtet, welche die Geschichte der Burg darstellen. Einige Gäste stiegen auf den 30 m hohen Turm und sind mit einem fantastischen Blick auf das Areal belohnt worden.

Wir laufen wieder runter zum Busparkplatz und nach dem anstrengenden Tag schenkt Marieta im Bus noch ein Vana-Likör zum Aufwärmen aus. Wir kehren zurück nach Riga und erleben in der Tat einen Stau in der Stadt. So ändern wir den Plan und statt einer Erfrischungspause im Hotel bringt uns unser Fahrer Gintaras in die Nähe unseres Restaurants Melnais Kiploks (Schwarzer Knoblauch). Hier genießen wir noch den letzten Abend die lettische Küche.
Auf dem Fußweg zurück ins Hotel bewundern wir noch aus der Nähe die wunderschöne Russisch-Orthodoxe Kirche in der Nähe unseres Hotels. Leider konnten wir das Interieur nicht sehen. Ich mache noch ein paar Bilder von unserer Geburtstagsdame mit Ihrer Familie und zu Abschluss noch ein „Zum Wohl!“ mit Glas Sekt in der Bar des Hotels.


Mittwoch, 19.07.2023 – Estland – Ostseebad Pärnu – Tallinn

Koffer packen - frühstücken – in den Bus laden – ankommen in unserem letzten Hotel dieser Reise in der Hauptstadt Estland in Tallinn. Das ist der heutiger Plan.
Wir verlassen mit etwas Wehmut Riga und Lettland, um das dritte Land des Baltikums – Estland kennenzurlernen. Wir haben ca. 310 km Fahrt, davon ca. 120 km bis zur Grenze zwischen den beiden Ländern.
Wir fahren durch flache Landschaften nach Norden entlang der Ostseeküsten an der Bucht von Riga, auch Rigaer Meerbusen genannt – es ist die größte Meeresbucht im Baltikum. Kurze Pause an der Grenze und weiter geht’s Richtung estnisches Ostseebad Pärnu.

Unterwegs erklärt uns Virginija die Unterschiede der Mentalitäten der Litauer, Letten und Esten. Laut Aussage gelten die Esten eher nordisch kühler, langsamer oder auch etwas schweigsamer. Wir werden uns bei dem Besuch wohl eine eigene Meinung bilden. Denn Estland gilt, unserer Informationen nach, als der Vorreiter in der Digitalisierung und Ideenschmiede der neuen Technologien.
Der sprachliche Unterschied zwischen den drei Sprachen – Litauisch – Lettisch und Estnisch sind auch sehr deutlich.
Lettische und Litauischen Sprache gehören zu der Sprachfamilie indogermanischer, oder auch indoeuropäischer Sprachen. Estnisch gehört zu der Familie der uralischen Sprachen – und ist mit finno-ugrischen Sprachen verwandt - (Finnisch und Ungarisch).
Ein kleines Beispiel:
Guten Tag auf: litauisch – laba diena, lettisch – labdien und estnisch – tere päevast
Dankeschön: auf litauisch – aciú, lettisch –paldies und estnisch – tänan
Da sind wir alle etwas überfordert…

Nun erreichen wir bald unser erstes Ziel der heutigen Tour – das estnische Ostseebad – Pärnu.
Es regnete fast die ganze Fahrt und wir trauen uns noch nicht so richtig aus dem Bus an der Ostsee auszusteigen, aber dann wollen wir doch den großen sandigen Ostseestrand sehen. Der Wettergott meinst es gut mit uns und es fallen nur noch ein paar Regentropfen, aber wir spüren den Ostseewind. Wir stehen vor einem sehr schönen Gebäude des Kurhauses von Pärnu. Also noch kurze Fahrt in das Ostseestädtchen Pärnu. Bei der Fahrt in den Wohngebieten sehen wir schöne Holzhäuser, aber auch tolle Villen.

Pärnu ist Estlands Sommerferienziel schlechthin und zieht seine Besucher mit seinen langen Sandstränden, den zahlreichen Restaurants, Cafés und Bars und einer gelassenen Atmosphäre an. Pärnu ist an der Fläche gemessen die größte Stadt Estlands, mit einer Fläche von 858 km² allerdings nur mit 60 Einwohnen pro qkm. Die tatsächliche Einwohnerzahl ist ca. 44.000 Einwohner. Schon bei den ersten Schritten in die Fußgängerzone sehen wir viele Blumensäulen und Blumentöpfe mit farbenfrohen Petunien. Noch die letzten Regentropfen und schon scheint wieder die Sonne.
Wir spazieren durch die kleinen Straßen mit typischen Holzhäusern, aber auch Backsteingebäuden von unterschiedlichen Stilen. Dann sehen wir schon die Türme der Orthodoxen Kirche. Laut Informationen ist die 1768 fertiggestellte Katharinenkirche die stilechteste und prunkvollste Barockkirche in Estland. Die Gestaltung der Fassade ist typisch für den barocken Stil. Wir betreten die Kirche und bewundern den barocken Altar. Wir laufen durch einen Park wieder Richtung Fußgängerzone und schauen uns noch individuell die Stadt an. Kleine Boutiquen haben sehr individuelle örtliche Souvenirs aus Holz, Bekleidung aus Leinen oder gestrickte Mützen, Schals und Pullover. Wir sind im Norden und es wird hier im Winter auch wieder kalt. Die Gäste probieren schon mal die estnischen Speisen und wir treffen uns wieder am Bus um heutiges Ziel, die Hauptstadt Estland Tallin zu erreichen.

Estland ist das kleinste der drei baltischen Länder mit einer Fläche von 45.339 km² und ca.1,3 Millionen Einwohnern.
Ähnlich wie die anderen Baltische Staaten hat Estland eine sehr reiche Historie. Die ersten estnischen Ahnen ließen sich im Jahre 9000 v. Chr. an der Küste der Ostsee nieder. Die Republik Estland ist seit 1918 ein unabhängiger Staat. Diese Unabhängigkeit wurde nach dem zweiten Weltkrieg durch die sowjetische Besetzung für ein halbes Jahrhundert unterbrochen. Das Land wurde 1991 wieder unabhängig, durch die gemeinsame Bewegung in allen drei baltischen Ländern, die als „Singende Revolution" bekannt ist. Die „Singende Revolution“ ist unter anderem auch der über einhundertjährigen Sängerfesttradition in Estland zu verdanken.
Musterbeispiel der Kultur der alten Esten sind der rhythmische Vers und die akustische Tradition der Volkslieder, bei denen die erste Zeile mehrere Male mit thematischen Variationen wiederholt wird. Die Esten haben eine der umfangreichsten Volkliedsammlungen der ganzen Welt; es wurden 113.000 Volkslieder schriftlich festgehalten.

Estland hat sich zu einem Vorreiter in der IT-Entwicklung und dem E-Government entwickelt, weshalb es oft als "e-Staat" oder "e-Estonia" bezeichnet wird. Einige bemerkenswerte Entwicklungen sind: z.B. Estland führt eine eindeutige digitale Identität namens "e-Residency" ein, die es Nicht-Einwohnern ermöglicht, digitale Dienste und Geschäfte in Estland durchzuführen. Estland hat eine der höchsten Internetnutzungsraten der Welt und bietet flächendeckend schnelles Breitband-Internet. Aufgrund seiner fortgeschrittenen IT-Infrastruktur hat Estland auch einen Schwerpunkt auf Cybersecurity gelegt und verfügt über eine starke Verteidigung gegen Cyberangriffe. Und nicht zuletzt - Estland hat eine lebendige Start-up-Kultur und ist Heimat einiger bekannter Technologieunternehmen und Innovatoren.

Nun gilt es, das interessante Land zu erkunden. Was uns dennoch bei der Fahrt auffällt, dass wir in Estland nur noch Landstraßen fahren. Trotzt der fortgeschrittenen IT-Entwicklung hat Estland noch kein Autobahnnetz. Am Nachmittag erreichen wir die Hauptstadt Tallinn, mit fast 438 Tausend Einwohner die größte Stadt Estlands. In der Stadt gibt es zahlreiche Baustellen am Straßennetz. So auch vor unserem Hotel Tallink City. Wie bereits angekündigt konnte der Bus nicht direkt bis zum Hoteleingang fahren und so mussten wir unsere Koffer rund um das moderne Einkaufszentrum rollen.
Das Hotel ist sehr modern, mit einer Glasfassade und sehr schönen Inneneinrichtung. Die 300 Zimmer sind ebenfalls sehr elegant im nordischen Still eingerichtet, allerdings recht klein. Vorteil – wir können durch die Passage und einen Park in ein paar Minuten die Altstadt zu Fuß erreichen. Nach dem CheckIn tun wir es individuell auch.
Die Sonne scheint wieder und die Stadt empfängt uns freundlich und gelassen, allerdings mit deutlich mehr Touristen, wie in Vilnius oder Riga. Durch die nur 80 km Entfernung zu Finnland und eine gute Fährverbindung und ebenfalls an der Ostsee verankerten Kreuzfahrtschiffe genießen hier viele finnische, aber auch internationale Gäste das Flair der Stadt. Die Gäste machen schon mal den ersten Spaziergang in der Stadt und ich besorge die Stadtpläne in dem Tourist Office der Stadt.
Wir treffen uns alle wieder bei dem Abendessen im Restaurant des Hotels. Bei leckerem 3-Gang Menü in schönem Ambiente lassen wir den Tag ausklingen und freuen uns schon die Stadt morgen zu erkunden.


Donnerstag, 20.07.2023 – Estland – Stadtbesichtigungen in Tallinn

Erst morgen bei Frühstück merken wir, wie viele Gäste es im Hotel sind, die wohl alle zu der gleichen Zeit frühstücken. Aber das Management des Hotels hat reagiert und noch ein zweites Frühstücksbüffet im Untergeschoss des Restaurants aufgebaut. Nach ein paar Minuten waren wieder Tische frei und wir konnten aus dem abwechslungsreichen Büffet naschen.
Dann sammeln wir uns in der Lobby ein, ich verteile noch die Stadtpläne um uns besser orientieren zu können. Erst fahren wir mit dem Bus die große Runde der Stadt – wir halten direkt an der Ostsee an dem Olympischen Dorf der Olympiade von 1980. Am Horizont sehen wir das riesige Kreuzfahrtschiff.
Virginija zeigt uns vom Bus einige Zeugen der Vergangenheit der neueren Geschichte. Die Sängerwiese von Tallinn, mit beeindruckenden Muschelform sehen wir im Vorbeifahren. Die legendären Sängerfeste haben eine lange Tradition und sind auch durch die jüngste Geschichte mit der Singenden Revolution bekannt. Auf der muschelförmigen Bühne können ca. 30.000 Sänger Platz nehmen, deren Gesang fast 500.000 Besucher erleben können.
Wir landen bald in der Oberstadt, von wo wir Tallinn erkunden werden. Wie auch die anderen Hauptstädte des Baltikums hat Tallin eine reiche Historie: Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert gegründet und war unter dänischer und schwedischer Herrschaft ein bedeutendes Handelszentrum. Im Jahr 1154 wurde Tallinn erstmals in den Chroniken als "Qlwn" erwähnt, was auf eine kleine Siedlung an der Küste hinweist. Im Großen Nordischen Krieg (1700-1721) eroberte das Russische Reich Estland, einschließlich Tallinn, von Schweden. Im Jahr 1918 erlangte Estland nach dem Ersten Weltkrieg seine Unabhängigkeit, und Tallinn wurde die Hauptstadt der Republik Estland. Die sowjetische Besetzung begann 1940, dauerte bis 1991 und endete mit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit. Heute ist Tallinn eine moderne Stadt mit einer florierenden Wirtschaft und einer führenden Rolle in der IT-Entwicklung. Die gut erhaltene mittelalterliche Altstadt ist ein beliebtes Touristenziel und wurde im Jahre 1997 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.

Auf dem Domberg starten wir unseren Rundgang. Das Schloss mit vier ursprünglichen mittelalterlichen Ecktürmen - auch „Lange Hermann“ genannt, thront dominant auf dem Domberg. Das Imposante Gebäude, das Domschloss ist heute das estnische Parlament. Gegenüber befindet sich die russisch-orthodoxe Alexander-Newski-Kathedrale, die wir uns jetzt von Innen anschauen. Der Bau kostete knapp 600.000 Rubel, es wurden ca. 430.000 gespendet und 150.000 Rubel vom Staat gezahlt. Während der Unabhängigkeit Estlands sollte die Kathedrale, die als Symbol der Russifizierung gesehen wurde, im Jahre 1924 abgerissen werden. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie im Jahre 1941 geschlossen und Ende des 20. Jahrhunderts grundlegend restauriert. Teile der Gottesdienste werden auf Estnisch abgehalten.
Die Kathedrale ist reich geschmückt und hat elf in Sankt Petersburg gegossene Glocken, die größte davon wiegt etwa 16 Tonnen und somit mehr als die anderen zehn zusammen. Im Inneren befinden sich vergoldete, aus Holz geschnitzte Ikonostasen.

Vorbei an der St. Mariengilde und der Domschule gelangten wir zum Mariendom, der Hauptkirche der estnischen Lutheraner. Von den Aussichtsterrassen des Domberges genossen wir die wunderbaren Ausblicke auf die Altstadt und eine Möve spaziert auf der Mauer hoch und runter und begutachtet die komischen Touristen…
Jetzt wollen wir über die zwei Straßen – „Kurzes Bein (Pikk)“ und „Langes Bein (Pikk Jalg) runter in die Stadt und da überrascht uns ein recht heftiger Regen. Wir hatten Glück und waren gerade unter einem Steinbogen geschützt. In ein paar Minuten war es wieder vorbei.
So konnten wir langsam durch die rutschigen Pflastersteine runter in die Unterstadt. Wir bummelten durch die Gassen der mittelalterlichen Unterstadt und entdecken die Kleinode der Stadt. Virgnija zeigt uns die einzelnen Sehenswürdigkeiten, Kirchen wie Nikolai Kirche, Tipp: den höchsten Turm mit Aussichtsplattform der Olaikirche und andere historische Gebäude der Stadt. Wir landen an dem „Raekoja plats“, dem zentralen, riesengroßen Marktplatz der Stadt, der von beeindruckenden Gebäuden wie dem Rathaus und der Apothekergilde umgeben ist.
Viele Touristen genießen die Stadt in den sommerlichen Temperaturen in den gemütlichen Straßenrestaurants und Cafés und auf den Holzbänken mit vielen Blumen und Bäumchen.
In der Langstraße 26 von Tallin (estnisch Pikk tänav), befindet sich auch ein denkmalschütztes Schwarzhäupterhaus mit einem historischen Eingangstor. Hier sind auch einige sehr schöne Jugendstilhäuser zu bewundern.
Nach dem Rundgang gibt es für die Gäste Zeit zu freier Verfügung und die Möglichkeit die interessantesten Sehenswürdigkeiten von Tallinn individuell zu besichtigen. Wir landen an dem Café Maiasmokk, das auch Marzipan Museum ist, wo einige Gäste erst eine Kaffeepause genießen, bevor Sie weiter die einzelne Kleinode Tallinns noch genauer erkunden.
Einige entscheiden sich für die St. Nikolai Kirche mit Aussichtspattform und dem Museum der sakralen Kunst. Die norddeutschen Gäste mit Bezug zu Lübeck hat ganz besonders die Replik der Bernt Notkes „Totentanz“ begeistert, die hier ausgestellt ist.
Ich bestieg dann die 200 Treppen auf den Turm der Nikolai Kirche, um den besten Blick auf die Stadt beim schönsten Wetter zu erhaschen und die Fotos mit den Gästen zu teilen. Wir könnten noch tagelang diese wunderbare Stadt erkunden und die Werke der Generationen hier zu bewundern, aber leider geht morgen unsere Reise zu Ende und so heißt es bald – Abschied zu nehmen.

Über den Viru Tor, ein Teil der Verteidigungsanlage der, im XIV. Jahrhundert gebauten Tallinner Stadtmauer, verlassen wir die Altstadt zu kleiner Pause im Hotel.
Wir treffen uns vor dem Abendessen in einem Separee der Lobby um ein Feedback der Gäste einzuholen und Resümee der Reise zu ziehen. Mit einem typischen Drink – dem Black Balsam stoßen wir auf Abschluss unserer Reise an.
Anschließend verabschieden und bedanken sich die Gäste und ich bei der örtlichen Reiseleiterin Virginija für Ihre Betreuung und viele Informationen.
Danach laufen wir in die Stadt zu unserem Abendessen in dem Restaurant „Scheeli“ mitten in der Altstadt. Mit einem köstlichen Menü schließen wir den Tag und die Baltikumreise ab. Zurück im Hotel noch ein Drink in der Lobby mit den sehr netten und interessierten Gästen.


Freitag, 21.07.23 – Rückflug nach Deutschland

Heute können wir ganz gemütlich und etwas länger frühstücken, denn wir werden erst um 11 Uhr vom Bus abgeholt und zum Flughafen Tallin - Tallinn-Lennart Meri gefahren.
Ich verabschiede mich von den Berliner Gästen, die später den Flug direkt nach Berlin nehmen werden.

Noch eine kleine Recherche: Lennart Meri, nach dem der Flughafen benannt ist, war ein estnischer Schriftsteller, Filmemacher und Politiker. Von 1992 bis 2001 war er Präsident von Estland. Meri wurde in Tallinn als Sohn des estnischen Diplomaten und späteren Shakespeare-Übersetzers Georg Meri geboren. Seine Familie verließ Estland bald, Meri besuchte insgesamt neun verschiedene Schulen in vier verschiedenen Sprachen. Neben Estnisch lernte er Finnisch, Französisch, Deutsch, Englisch, Russisch und Latein. Die Vita von Lennart Meri, sowie des Vaters ist sehr interessant und zum Nachlesen nur zu empfehlen.

Es regnet wieder, aber unser Gintaras von dem sich die Gäste und ich auch verabschiedet haben mit Dank für die sichere Fahrt während der Woche, parkt unter dem Dach, so dass wir trockenem Fuß in das Flughafengebäude kommen können.

Flug nach Frankfurt ist pünktlich und ich verabschiede mit am Frankfurter Flughafen von meinen so angenehmen Gästen. Es war für mich ein Vergnügen so interessierte Menschen auf dieser Reise zu betreuen. Und wie der Zufall will, zwei Gäste der Gruppe werde ich wieder bei den Eberhardt Reisen begleiten dürfen - also auf Wiedersehen noch in diesem Jahr in Barcelona und Vietnam.


Schlusswort

Vorab ein Satz zu Wetter – der Wettergott hat auf uns aufgepasst. Es hat immer nur dann kurz geregnet, wenn wir im Bus waren, oder ein Dach über den Kopf hatten. Sobald wir unterwegs waren, schien wieder die Sonne – Glückskinder!

Eine Reise voller Historie der vergangenen Jahrhunderte und der jüngeren Geschichte, an die wir uns noch fast Alle erinnern können. Historische Denkmäler, gepflegte lebendige Städte und die wundervolle Natur des Baltikums haben uns alle gefesselt. Nicht nur das, wir haben in den Hotels, Restaurants, oder auch in Geschäften immer sehr freundliche, höfliche und hilfsbereite Menschen getroffen, von den die meisten Deutsch oder Englisch gesprochen haben. Wir haben uns hier wohl gefühlt.

Die Reise in der Gruppe bedeutet immer auch eine Begegnung der Menschen, die das gleiche Interesse haben, die sich untereinander und mit den Reiseleitern arrangieren, austauschen und vielleicht auch mit Ideen und Information bereichern.
Ich kann von meiner Seite nur DANKE an ALLE GÄSTE sagen für die interessante, motivierende und harmonische Woche.
Ich wünsche Euch noch viele schöne Reisen und ich würde mich freuen, wenn ich Sie vielleicht bei einer anderen Reise wieder begleiten darf.

Ich verabschiede mich mit meinem persönlichen Motto von Andreas Bechstein:
„Eine lange Reise hört nicht am Ziel auf. Ein Stück von uns wird im Geiste immer weiterreisen“.
Bleiben Sie gesund und neugierig auf die Welt,

Ihre Reisebegleiterin
Marieta

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