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Rundreise Niederlande – Belgien – Luxemburg

Reisebericht: 21.09. – 01.10.2025

3 Länder in 11 Tagen = eine unvergessliche Reise durch die BeNeLux-Länder - von Amsterdams malerischen Grachten über Brügges mittelalterliche Pracht bis zu Luxemburgs bezaubernden Burgen.

Christin Kuschka

Ein Reisebericht von
Christin Kuschka


1. Tag, 21.09.2025: Aufbruch ins Abenteuer

Ein neuer Tag, ein neues Abenteuer – heute beginnt unsere gemeinsame Reise in die BeNeLux-Länder. Früh am Morgen machen wir uns in Dresden auf den Weg. Die ersten Sonnenstrahlen klettern über den Horizont und tauchen die Landschaft in ein warmes, goldenes Licht. Noch sind wir alle ein wenig müde, die Stimmen leiser als sonst, doch in der Luft liegt bereits dieses besondere Gefühl von Aufbruch und Vorfreude. Während der Fahrt füllt sich unser Bus Stück für Stück. Mit jedem Halt wird die Gruppe vollständiger, das leise Murmeln lauter, das Lächeln häufiger. Man spürt: Aus Einzelnen wird langsam eine Gemeinschaft, die die kommenden Tage miteinander teilen wird.
Hinter Eisenach zieht sich der Himmel plötzlich bedrohlich zu. Dunkle Wolken hängen schwer über der Autobahn, und bald prasselt der Regen in dichten Schleiern gegen die großen Busscheiben. Für uns drinnen ist es fast gemütlich: Tropfen tanzen über die Fenster, während wir warm und trocken in unseren Sitzen sitzen. Ab und zu lässt der Himmel kurz nach, nur um wenig später erneut kräftig loszuschütten. Uwe, unser Fahrer, hält das Steuer souverän im Griff – und wir rollen unbeirrt weiter Richtung Westen. Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich unser Hotel in Amsterdam. Gerade rechtzeitig, denn noch immer hängt ein Rest von Regen in der Luft. Hier stoßen auch die letzten vier Gäste zu uns. Nun sind wir komplett: 31 Menschen, die in den kommenden Tagen gemeinsam reisen, staunen und entdecken werden. Beim ersten gemeinsamen Abendessen lockert sich die Stimmung rasch. Die Müdigkeit weicht neugierigen Fragen, freundlichen Blicken und den ersten herzlichen Gesprächen. Ein Lachen hier, ein Zuprosten dort – und schon entsteht das, was eine gute Reise ausmacht: ein Miteinander. So endet unser erster Tag. Draußen hat der Wind die letzten Tropfen davongetragen, und wir ziehen uns auf unsere Zimmer zurück. Mit dem Gefühl, dass dies nur der Anfang ist – und uns noch viele unvergessliche Momente erwarten.

2. Tag, 22.09.2025: Zwischen Grachten, Käse und Sonne

Nach einem stärkenden Frühstück und dem Verstauen unserer Koffer starten wir heute in unseren ersten vollen Reisetag. Die Hauptstadt der Niederlande ruft – Amsterdam erwartet uns! Dort stehen bereits unsere drei Stadtführer bereit, um uns auf eine zweistündige Entdeckungstour mitzunehmen. Ausgangspunkt ist das imposante Rijksmuseum, von dem wir uns auf den Weg durch die Straßen und Gassen der Stadt machen. Anfangs ist es noch recht kühl und der Himmel wolkenverhangen, doch schon gegen Mittag lässt sich die Sonne blicken und wärmt uns mit ihren Strahlen. Mit jedem Schritt wirkt Amsterdam lebendiger: prächtige Giebelhäuser spiegeln sich in den Grachten, Fahrräder rauschen an uns vorbei, und in kleinen Innenhöfen zeigt sich die stille, fast verträumte Seite der Stadt. Nach unserem Spaziergang wechseln wir die Perspektive: Eine Grachtenrundfahrt eröffnet uns Amsterdam vom Wasser aus. Gemächlich gleitet unser Boot durch die Kanäle, vorbei an Hausbooten, schmalen Brücken und ehrwürdigen Patrizierhäusern. Alles wirkt noch ein bisschen malerischer, fast poetisch – als würde die Stadt uns für einen Moment ihr schönstes Gesicht zeigen. Im Anschluss bleibt Zeit zur freien Verfügung. Einige von uns zieht es in den Beginenhof, ein ruhiger, fast abgeschlossener Innenhof mitten in der geschäftigen Innenstadt. Einst lebten hier Beginen – fromme Frauen, die in einer Art klösterlicher Gemeinschaft zusammenlebten, ohne sich dauerhaft zu binden. Heute ist der Hof eine Oase der Stille, ein Ort, an dem man für einen Augenblick die Welt draußen vergessen kann. Andere schlendern durch die Straßen, genießen ein Stück Käse, ein süßes Gebäck oder lassen sich einfach treiben. Am Nachmittag finden wir uns alle wieder am Bus ein – doch bevor wir uns endgültig von Amsterdam verabschieden, wartet noch eine Überraschung: der Besuch des Käsebauernhofs Rembrandt Hoeve. Hier erfahren wir, wie traditioneller holländischer Käse entsteht – von der frischen Milch bis zum reifen Laib. Dazu gibt es einen Einblick in die Herstellung der berühmten Holzschuhe, der „Klompen“. Der süßlich-würzige Duft von Käse, das Schmunzeln über die handwerkliche Vorführung und natürlich die Kostprobe machen diesen Stopp zu einem besonderen Erlebnis. Mit einigen Laiben Käse im Gepäck – und einem Lächeln im Gesicht – setzen wir schließlich unsere Fahrt fort. Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel, wo wir die kommenden Tage verbringen werden. Ein Tag voller Eindrücke liegt hinter uns: von der Geschäftigkeit Amsterdams bis zur Ruhe der Grachten, vom geschichtsträchtigen Beginenhof bis zum bäuerlichen Käsehandwerk. Und über allem liegt die Sonne, die uns am Ende doch noch Gesellschaft leistet.

3. Tag, 23.09.2025: Architektur, Hafen und Geschichte

Nach einem reichhaltigen Frühstück starten wir gut gelaunt in den Tag. Die Sonne begrüßt uns freundlich als wir in unseren komfortablen Bus steigen – ein strahlender Auftakt für ein Programm, das Gegensätze schöner kaum vereinen könnte. Unser erstes Ziel ist Rotterdam. Schon während der Fahrt erfahren wir Interessantes von der Stadt, die im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wurde und sich danach ganz neu erfand. In Rotterdam angekommen nimmt uns unsere Stadtführerin Mathilde in Empfang. Mit viel Charme und Begeisterung führt sie uns durch das moderne Rotterdam, zeigt uns futuristische Architektur, aber auch die kleinen Inseln der Geschichte, die inmitten der gläsernen Fassaden bestehen geblieben sind. Wir staunen über die kühne Formensprache, über Bauwerke wie die Erasmusbrücke oder die außergewöhnlichen Hochhäuser, die das Stadtbild prägen. Danach wechseln wir die Perspektive: Eine Hafenrundfahrt lässt uns die gewaltigen Dimensionen des größten Seehafens Europas hautnah erleben. Riesige Containerschiffe, endlose Docks, Kräne, die im Takt ihre Lasten bewegen – es ist ein beeindruckendes Schauspiel, das uns die Bedeutung Rotterdams als Welthafen vor Augen führt. Zurück an Land bleibt uns Zeit, die Markthalle auf eigene Faust zu erkunden. Unter der hohen, gewölbten Glasfassade entfaltet sich ein buntes Panorama aus Ständen, Düften und Farben. Hier wird probiert, eingekauft und gestaunt. Wer möchte, nutzt die Gelegenheit, einen Blick auf die berühmten Kubushäuser zu werfen, die mit ihrer schrägen Architektur wie gelbe Würfel auf den Spitzen balancieren – ein Anblick, der uns zum Schmunzeln bringt. Am Nachmittag lassen wir die Großstadt hinter uns und fahren nach Brielle. Schon auf der Anfahrt spüren wir, wie das Tempo langsamer wird. Der kleine Ort empfängt uns mit ruhigen Gassen, Wasserläufen und einer beinahe dörflichen Gelassenheit. Bei einem gemütlichen Spaziergang erkunden wir die historische Altstadt: Kopfsteinpflaster, alte Stadtmauern und die imposante, unvollendete St.-Catharijnekerk erzählen von einer großen Vergangenheit. Hier, so erfahren wir, fand im 16. Jahrhundert ein entscheidender Moment im niederländischen Unabhängigkeitskampf statt – und man spürt noch immer den Hauch der Geschichte. Nach diesen Eindrücken bleibt uns ein wenig Zeit, durch die Straßen zu schlendern oder in einem kleinen Café einzukehren. Die Sonne zeigt sich noch einmal mild und taucht Brielle in ein sanftes Nachmittagslicht – ein schöner Kontrast zur quirligen Metropole, die wir zuvor erlebt haben. Am Abend kehren wir zurück in unser Hotel. Ein gemeinsames Abendessen rundet diesen Tag voller Gegensätze ab – von der modernen Skyline Rotterdams bis zur Beschaulichkeit Brielles. In den Gesprächen am Tisch wird gelacht, verglichen und erzählt. Und wir spüren: Genau diese Vielfalt macht die Reise so besonders.

4. Tag, 24.08.2025: Den Haag & Delft – Politik, Geschichte und Delfter Blau

Heute dürfen wir es ein wenig ruhiger angehen lassen: Unser Ziel Den Haag liegt nicht weit entfernt, und so starten wir entspannt in den Tag. Beim Blick aus dem Fenster begrüßt uns die Sonne – freundlich, aber noch mit frischer Luft, die uns daran erinnert, dass der Herbst schon vor der Tür steht. In Den Haag erwarten uns unsere beiden Stadtführerinnen, die uns auf einen ausführlichen Rundgang durch die niederländische Regierungsstadt mitnehmen. Wir spazieren durch das historische Zentrum, vorbei am Binnenhof, dem politischen Herz der Niederlande, wo das Parlament tagt und das Land gelenkt wird. Zugleich spüren wir überall auch den Hauch der Monarchie: elegante Paläste, würdige Plätze, Denkmäler, die von großen Persönlichkeiten erzählen. Zwischen den ehrwürdigen Fassaden überraschen uns immer wieder kleine Innenhöfe und grüne Winkel, die der Stadt trotz ihrer Bedeutung eine fast entspannte Leichtigkeit verleihen. Mit viel Charme und Humor lassen unsere Stadtführerinnen Geschichte und Gegenwart lebendig werden – so, dass wir Den Haag nicht nur sehen, sondern auch verstehen. Nach dem Rundgang bleibt noch etwas Zeit, in einem Straßencafé zu sitzen, durch die Läden zu bummeln oder einfach das bunte Treiben zu beobachten. Am frühen Nachmittag geht es weiter nach Delft – und hier tauchen wir ein in eine Welt der Handwerkskunst. In der traditionsreichen Manufaktur des „Delfter Blau“ erfahren wir bei einer spannenden Führung, wie das weltberühmte Porzellan entsteht. Von den ersten Skizzen über die sorgfältige Bemalung bis hin zum Brennofen dürfen wir den gesamten Prozess mitverfolgen. Besonders eindrucksvoll ist es, die Maler*innen bei der Arbeit zu sehen: Mit ruhiger Hand ziehen sie ihre feinen Linien auf das weiße Porzellan – jeder Strich sitzt, jede Blüte wirkt lebendig. Am Ende der Führung staunen wir über kunstvoll bemalte Teller, Vasen und Kacheln und begreifen, warum dieses Handwerk seit Jahrhunderten in aller Welt geschätzt wird. Gestärkt mit diesem Eindruck geht es weiter ins Zentrum von Delft, wo uns unser Stadtführer Armand bereits erwartet. Mit seiner warmen Art führt er uns durch die historische Altstadt, vorbei an Grachten und kleinen Brücken, durch enge Gassen mit Giebelhäusern und über sonnige Plätze. Die imposante Nieuwe Kerk mit ihrem hohen Turm prägt das Stadtbild – und wir erfahren, dass hier die Mitglieder des niederländischen Königshauses ihre letzte Ruhe gefunden haben. Zwischen Geschichte, malerischen Ansichten und vielen kleinen Anekdoten erleben wir Delft als Stadt, die lebendig und ruhig zugleich ist – voller Charme und unverwechselbarem Charakter. Bevor wir die Rückfahrt antreten, bleibt noch etwas Zeit für eigene Entdeckungen: ein kurzer Bummel, ein Blick in die Auslagen kleiner Geschäfte oder ein stiller Moment am Wasser. Dann geht es zurück in unser Hotel, wo wir unsere letzte Nacht in den Niederlanden verbringen. Ein Tag voller Eindrücke klingt gemütlich aus. Morgen wartet schon das nächste Kapitel unserer Reise – ein Vormittag mit Austern in den Niederlanden, bevor wir weiter nach Belgien fahren.

5. Tag, 25.09.2025: Zwischen Muscheln, Kanälen und Meer

Heute heißt es: Koffer packen. Ein letzter Blick zurück auf unser Hotel in den Niederlanden – und schon machen wir uns auf den Weg Richtung Belgien. Doch bevor wir die Grenze überqueren, wartet noch ein besonderer Zwischenstopp auf uns: der Fischerort Yerseke. Der Himmel ist grau, ein frischer Wind weht uns entgegen, als wir in Yerseke ankommen. Das Wetter passt fast zur Kulisse – rau, salzig und ehrlich. Bei einer spannenden Führung tauchen wir ein in die Welt der Austernzucht. Wir erfahren, wie viel Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl nötig sind, bis eine Auster heranwächst. In die Becken zu schauen und über die Arbeit der Austernzüchter berichtet zu bekommen, lässt uns die lange Tradition dieses Ortes mit ganz anderen Augen betrachten. Zum Abschluss gibt es die Krönung: drei fangfrische Austern, dazu ein Glas Weißwein. Für viele von uns ist es eine neue Erfahrung – für manche eine kleine Überwindung, für andere sofort ein Genuss. Gestärkt setzen wir unsere Fahrt fort, verlassen die Niederlande und überqueren die Grenze nach Belgien. Unser erstes Ziel: das malerische Damme. Inmitten der flämischen Polderlandschaft wirkt der Ort beinahe wie aus der Zeit gefallen. Hier besteigen wir den nostalgischen Raddampfer „Lamme Goedzak“. Gemächlich tuckern wir den von Bäumen gesäumten Kanal entlang in Richtung Brügge. Das Wetter bleibt zwar trüb und windig, doch gerade dadurch entfaltet die Landschaft ihren ganz eigenen Reiz: still, weit, fast melancholisch. Nach der ruhigen Fahrt erreichen wir schließlich Brügge, besteigen unseren Bus und fahren Richtung belgische Küste. In Oostende empfängt uns das Meer – und hier zeigt sich für einen Moment sogar die Sonne, die zwischen den Wolken hervorbricht und Promenade und Strand in warmes Licht taucht. Wir genießen diesen kurzen Augenblick, spazieren an der Promenade entlang oder lassen uns vom Wind direkt an den Strand treiben. Die Möwen kreischen, die Wellen rollen unermüdlich an den Sand, und das Meer zeigt uns einmal mehr, wie kraftvoll und lebendig es ist. Am frühen Abend bringt uns unser Bus Richtung Brügge, wo wir unser Hotel für die kommenden zwei Nächte beziehen. Beim gemeinsamen Abendessen lassen wir den Tag ausklingen – erfüllt von frischen Austern, stillen Kanälen und dem ersten belgischen Meeresblick. Ein abwechslungsreicher Auftakt, der Lust auf mehr macht.

6. Tag, 26.09.2025: Zwischen Grachtenzauber und stiller Erinnerung

Der Himmel liegt heute schwer und grau über uns, als wir uns am Morgen auf den Weg in die Altstadt von Brügge machen. Doch gerade dieses wolkenverhangene Licht schenkt der Stadt einen besonderen Zauber: Die Fassaden spiegeln sich geheimnisvoll in den Kanälen, das Kopfsteinpflaster glänzt feucht, und die ersten Schritte fühlen sich an wie eine kleine Zeitreise ins Mittelalter. Unsere Entdeckung beginnt auf dem Wasser. Sanft gleitet unser Boot durch die schmalen Grachten, unter niedrigen Brücken hindurch, vorbei an krummen Giebelhäusern und versteckten Innenhöfen. Alles wirkt stiller, langsamer, fast träumerisch. Niemand spricht laut, und wir lassen uns einfach tragen von dieser märchenhaften Stimmung. Zurück an Land erwarten uns unsere beiden Stadtführerinnen, die uns mit großer Herzlichkeit durch Brügge geleiten. Sie erzählen vom goldenen Zeitalter der Stadt, vom Tuchhandel, von Hanse und Reichtum – und zeigen uns Plätze, die wie aus einem Bilderbuch wirken: den Großen Markt mit dem mächtigen Belfried, den Burgplatz mit dem gotischen Rathaus und der Heiligblutkapelle, aber auch stille Ecken, wo die Zeit tatsächlich stehengeblieben scheint.
Nach so vielen Eindrücken bleibt uns Zeit für eine Mittagspause. Manche gönnen sich eine dampfende Portion belgischer Pommes, andere können dem Duft frischer Waffeln nicht widerstehen. Warm, knusprig und süß – ein Stück Belgien, das man einfach probieren muss. Am Nachmittag verlassen wir Brügge und fahren nach Ypern. Unterwegs reißt der Himmel auf, die Sonne bricht hervor und taucht die flämische Landschaft in goldenes Licht. Es passt wunderbar zu dieser Stadt, die einst im Ersten Weltkrieg fast völlig zerstört wurde und heute doch so stolz und würdevoll dasteht. Auf dem Marktplatz beeindrucken uns die monumentalen Tuchhallen, Stein für Stein originalgetreu wiederaufgebaut. Hier spürt man die Geschichte nicht nur in den Mauern, sondern fast körperlich – den Schmerz der Zerstörung ebenso wie den Mut zum Neubeginn. Am Menenpoort, dem großen Ehrenmal für die Gefallenen, halten wir einen Moment inne. Die Sonne steht tief, die Namen an den Mauern leuchten im Abendlicht. Mit diesen Eindrücken im Herzen kehren wir zurück in unser Hotel bei Brügge. Es ist unsere letzte Nacht hier – und beim gemeinsamen, köstlichen Abendessen lassen wir den Tag ausklingen. Zwischen Grachtenzauber und stiller Erinnerung liegt ein Reisetag, der uns berührt hat – auf ganz unterschiedliche, aber bleibende Weise. Morgen wartet mit Brüssel das nächste Kapitel unserer Reise.

7. Tag, 27.09.2025: Ein Tag im Herzen Europas

Die Sonne begrüßt uns am Morgen freundlich, auch wenn die Luft noch frisch ist, als wir unsere Koffer verladen und uns auf den Weg in Richtung Brüssel machen. Nach den stillen Grachten und Gassen von Brügge wartet heute das pulsierende Herz Europas auf uns. Unser erster Halt ist das Atomium, eines der berühmtesten Wahrzeichen Belgiens. Schon von Weitem blitzen die silbernen Kugeln in der Sonne, die wie überdimensionale Perlen am Himmel schweben. Wir fahren mit dem Aufzug nach oben – und genießen aus luftiger Höhe den Blick über die Dächer und Parks der Hauptstadt. Brüssel liegt uns zu Füßen, ein Mosaik aus alten Türmen und modernen Glasbauten. Um die Mittagszeit treffen wir unseren Stadtführer Sascha, der uns voller Energie „sein“ Brüssel zeigt. Während einer Rundfahrt führt er uns vorbei am Schloss de Laeken, den Wohnsitz der belgischen Königsfamilie, und hinein ins Regierungsviertel mit seinen eindrucksvollen Prachtstraßen. Am königlichen Palast steigen wir schließlich aus, und hier wartet auch unser zweiter Stadtführer Ralph. Gemeinsam, nun in zwei Gruppen, setzen wir unseren Weg zu Fuß fort. In der Altstadt entfaltet Brüssel seinen ganzen Charme: Der Grand Place mit seinen prachtvoll verzierten Gildehäusern zieht uns sofort in den Bann, und der filigrane Turm des Hôtel de Ville scheint den Himmel zu berühren. Natürlich darf auch ein Abstecher zum wohl berühmtesten Brüsseler Jungen nicht fehlen – Manneken Pis, der uns mit seinem schelmischen Grinsen begrüßt. Nach so vielen Eindrücken bleibt noch Zeit für eigene Entdeckungen: Ein paar gönnen sich eine zartschmelzende Praline in einem der Schokoladengeschäfte, andere bummeln durch die verwinkelten Gassen oder genießen ein Glas belgisches Bier in der Nachmittagssonne. Am späten Nachmittag verlassen wir Brüssel und fahren hinaus nach Brüssel-Wavre, wo wir unser Hotel beziehen. Beim gemeinsamen Abendessen lassen wir den Tag voller Bilder, Geschichten und Begegnungen ausklingen. Brüssel zeigt sich uns heute als Stadt der Kontraste – zwischen Königsschloss und Europaviertel, zwischen Weltpolitik und Waffelduft. Ein Tag, der uns nicht nur beeindruckt, sondern auch neugierig auf das macht, was Belgien noch für uns bereithält.

8. Tag, 28.09.2025: Von der Stille Namurs zum Puls Lüttichs

Heute setzen wir nach einem entspannten Frühstück unsere Reise fort. Unser erstes Ziel: Namur, die Hauptstadt der Wallonie. Als wir ankommen, liegt die Stadt noch in einem sanften Nebelschleier. Die Fassaden der Häuser wirken dadurch beinahe geheimnisvoll, und unser morgendlicher Spaziergang durch die Altstadt bekommt eine ruhige, fast verträumte Stimmung. Anschließend geht es hinauf zur Zitadelle – diesmal bequem mit dem Bus. Oben, über den Dächern der Stadt, hat sich der Nebel inzwischen gelichtet. Vor uns breitet sich das Panorama aus: die Maas und die Sambre, die sich elegant vereinen, die Altstadt mit ihren Plätzen und Gassen, und im Hintergrund sanfte Hügel, die in den aufklarenden Himmel ragen. Wir genießen den Ausblick in vollen Zügen – ein Moment, der in Erinnerung bleibt. Dann rollen wir weiter durch das Tal der Maas. Diese Strecke ist ein Erlebnis für sich: der Fluss schlängelt sich durch die Landschaft, Burgen thronen auf den Hügeln, zwischendurch tauchen kleine Dörfer und grüne Hänge auf. Bei Huy verlassen wir das romantische Tal und nehmen Kurs auf unser nächstes Ziel: Lüttich. Hier erwartet uns schon unsere Stadtführerin Hélène. Zunächst erkunden wir die Stadt bequem vom Bus aus: der imposante Fürstbischöfliche Palast, die Kathedrale, weite Plätze und belebte Straßen ziehen an uns vorbei. Nach einer Stunde steigen wir aus und teilen uns in zwei Gruppen auf, begleitet von Hélène und ihrer Kollegin Hilde. Zu Fuß entdecken wir das Herz der Stadt – mit ihren Kontrasten zwischen alter Bausubstanz, moderner Architektur und quirligem Leben. Am späten Nachmittag bleibt uns noch Zeit, um Lüttich individuell zu genießen: ein Spaziergang durch die Gassen, vielleicht ein Kaffee oder eine frisch gebackene Lütticher Waffel – außen karamellisiert, innen herrlich weich. Schließlich fahren wir weiter zu unserem Hotel. Es ist unsere letzte Nacht in Belgien, und beim gemeinsamen Abendessen lassen wir diesen eindrucksvollen Tag Revue passieren – vom morgendlichen Nebel über die Aussicht in Namur bis hin zur lebendigen Energie von Lüttich.

9. Tag, 29.09.2025: Durch die Ardennen nach Luxemburg

Am Morgen verlassen wir Lüttich. Draußen ist es noch frisch, der Himmel zeigt sich bedeckt und grau. Doch die Stimmung im Bus ist erwartungsvoll – ein neuer Reisetag liegt vor uns. Unser erster Stopp ist das kleine Städtchen Durbuy, das sich stolz „kleinste Stadt der Welt“ nennt. Und tatsächlich: Schon beim Ankommen wirkt der Ort wie aus einem Bilderbuch. Kopfsteinpflaster, schmale Gassen, alte Steinhäuser mit Blumenschmuck – hier scheint die Zeit etwas langsamer zu laufen. Wir schlendern durch die romantischen Straßen, lassen die Atmosphäre auf uns wirken oder besuchen den Topiaires-Park, in dem kunstvoll geschnittene Buchsbäume in Form von Tieren und Figuren wie eine grüne Skulpturensammlung stehen. Ein Ort zum Schmunzeln und Staunen gleichermaßen.
Danach führt unsere Fahrt durch die Ardennen weiter nach Süden. Die Landschaft zeigt sich mit dichten Wäldern, sanften Hügeln und weiten Tälern – ein Bild, das zum Entschleunigen einlädt. Unterwegs lichtet sich der Himmel, die Sonne kommt hervor und es wird spürbar wärmer. Plötzlich wirkt die Natur noch ein Stück lebendiger, sattgrün und voller Kontraste. Am frühen Nachmittag erreichen wir die berühmte Abtei Orval, nahe der Grenze zu Luxemburg. Schon beim Eintreten spüren wir die besondere Atmosphäre dieses Ortes – eine Mischung aus Spiritualität, Geschichte und Handwerk. Bei einer spannenden Führung erkunden wir die Ruinen des alten Klosters, die schlichte moderne Kirche und die stillen Gärten, in denen seit Jahrhunderten Mönche ihren Alltag leben. Danach erwartet uns ein Genussmoment: Wir dürfen das bernsteinfarbene Orval-Bier probieren, das mit seiner würzigen, leicht herben Note unverwechselbar ist. Dazu passt der cremige Käse aus klösterlicher Produktion – eine gelungene Kombination von Tradition und Geschmack. Schließlich setzen wir unseren Weg fort. Am Abend erreichen wir Luxemburg-Stadt, unser letztes Ziel dieser Reise. Im Hotel wartet ein reichhaltiges Buffet auf uns. Bei gutem Essen und vielen Gesprächen lassen wir diesen abwechslungsreichen Tag ausklingen – erfüllt von Eindrücken zwischen mittelalterlichem Charme, klösterlicher Stille und kulinarischem Genuss.

10. Tag, 30.09.2025: Luxemburg – kleines Land, große Eindrücke

Am Morgen stärken wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet des Hotels, bevor wir zu unserem heutigen Programm aufbrechen. Draußen zeigt sich Luxemburg von einer etwas geheimnisvollen Seite: dichter Nebel hängt über der Stadt, Wolken verdichten sich über den Hügeln. In dieser Stimmung machen wir uns auf den Weg ins Zentrum.
Dort erwarten uns bereits unsere beiden Stadtführer*innen Nathalie und Oskar, die uns durch Luxemburg-Stadt geleiten. Gemeinsam schlendern wir durch die Altstadtgassen, lauschen Geschichten über den großherzoglichen Palast, entdecken die Mischung aus europäischer Moderne und historischer Enge – und stehen schließlich auf der berühmten Corniche, die man zu Recht den „schönsten Balkon Europas“ nennt. Der Blick auf die Unterstadt mit der Alzette wirkt heute fast wie ein Gemälde. Zwei Stunden lang begleiten uns Geschichte, Architektur und kleine Anekdoten, bevor wir noch Zeit für eine Mittagspause haben. Manche gönnen sich eine herzhafte Quiche, andere genießen süße Pâtisserie in einem Straßencafé.
Am frühen Nachmittag bringt uns unser Bus Richtung Norden, nach Vianden. Während die Straße sich durch die hügelige Landschaft schlängelt, wird der Himmel klarer – die Sonne bricht hervor und taucht die Burg schon von Weitem in goldenes Licht. Oben angekommen erwartet uns Frank, unser Burgführer. Mit viel Witz und einem Schuss Theatralik nimmt er uns mit durch Säle und Gemäuer, lässt Ritter und Grafen lebendig werden und bringt uns mehr als einmal zum Lachen. Die mächtigen Mauern, die prächtigen Hallen und der weite Blick über das Tal beeindrucken uns zutiefst.
Nach der Führung spazieren wir noch durch das kleine Städtchen Vianden, vorbei an Cafés und Kopfsteinpflastergassen, und werfen von unten einen letzten Blick auf die stolze Burg, die über allem thront. Zurück im Hotel in Luxemburg genießen wir am Abend unser letztes gemeinsames Essen – ein reichhaltiges 3-Gänge-Menü, das uns noch einmal verwöhnt. Morgen wartet noch das Frühstück, dann heißt es Abschied nehmen von einer Reise voller Geschichten zwischen Grachten, Zitadellen und Burgen – und von Tagen, die uns lange in Erinnerung bleiben werden.

11. Tag, 01.10.2025: Heimreise mit Sonne im Gepäck

Ein letztes Frühstück im Hotel, ein letztes Mal Koffer verladen – und schon heißt es Abschied nehmen von Luxemburg. Der Morgen zeigt sich ganz in Grau: dichter Nebel liegt über der Stadt, als wolle sie uns den Abschied ein wenig schwerer machen. Leise und fast andächtig starten wir in den Tag. Kaum eine halbe Stunde später überqueren wir bereits die Grenze nach Deutschland. Und als wolle uns der Himmel trösten, lichtet sich der Nebel nach und nach, bis schließlich die Sonne hervorbricht. Mit jedem Kilometer wird es heller, freundlicher – so, als würde sich auch das Wetter mit uns auf die Heimreise begeben.
Unser Weg führt über Frankfurt, Jena und Gera zurück in Richtung Sachsen. Unterwegs wird die Stimmung im Bus ein wenig wehmütig, denn an jedem Halt verabschieden sich einige von uns. Die Gruppe, die in den letzten elf Tagen so eng zusammengewachsen ist, wird kleiner und kleiner. Es sind herzliche Abschiede, mit einem Lächeln und der Hoffnung auf ein Wiedersehen. Am Abend rollen wir schließlich in Dresden ein. Hier endet unsere 11-tägige Erlebnisreise durch die Benelux-Länder. Wir steigen aus – die Koffer vielleicht ein wenig schwerer, die Herzen aber ganz sicher voller Erinnerungen: an pulsierende Städte und stille Landschaften, an große Geschichte und kleine Begegnungen, an gemeinsames Lachen und viele besondere Momente.


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