Reisebericht: Singlereise in Thüringen über Weihnachten & Silvester

22.12. – 02.01.2020, 12 Tage Festtagsreise für Singles: Thüringer Wald – Bad Tabarz – Eisenach – Weimar – Lauscha – Oberhof – Inselsberg – Saalfelder Feengrotte – Viba Nougatwelt


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Dieses Jahr führte unsere Weihnachts- und Silvesterreise nach Thüringen. Wir besuchten die Heidecksburg, Schloss Friedenstein und Schloss Berlepsch.Natürlich die Stadt Lauscha, Eschwege, Schmalkalden, Mühlhausen und interessante Museen.
Ein Reisebericht von
Kerstin Hugel
Kerstin Hugel

22.12.19 Schloss Heidecksburg

Nachdem in Jena die letzten Gäste zugestiegen waren fuhren wir nach Rudolstadt zum Schloss Heidecksburg der ehemaligen Residenz der Fürsten von Schwarzburg - Rudolstadt. Das Schloss thront oberhalb der Stadt über das Saaletal. Währen einer Führung besichtigten wir die Festsäle. Dabei besticht der Festsaal mit dem Stuckmarmor und dem Deckenfresko. Er zählt zu den schönsten Rokokosälen in gesamt Deutschland. Aber auch der Rote Saal und die Marmorgalerie sowie das Spiegelkabinett waren sehenswert. Auch einige Wohnräume wurden besichtigt. Anschließend besichtigten wir in der ehemaligen Hofküche die Ausstellung Rococo en miniature. Dabei wurden verschiedene Schlösser, Gebäude und hunderte von Figuren in verschiedenen Lebenslagen dargestellt. Dabei immer schön verziert und bemalt. Nun stellte sich langsam der Hunger ein und wir besuchten im Schlosshof den Weihnachtsmarkt und ließen uns die Thüringer Bratwurst und den Glühwein schmecken. Am Abend ließen wir uns vom schmackhaften Buffet verwöhnen.

23.12.19 Lauscha – Museum Rotschnabelnest

Unser heutiges Ziel war im Thüringer Schiffergebirge die Stadt Lauscha. Sie ist die Wiege des Christbaumschmuckes. Das Familienunternehmen Farbglashütte existiert bereits seit 165 Jahren und ist damit die älteste noch bestehende Hütte. Zuerst sahen wir einen Film über die Entstehung und Geschichte der Glasherstellung. Nun begaben wir uns in die Produktion wo wir den Glasbläsern über die Schultern schauen konnten. An diesem Tag wurden Rosenkugeln geblasen. Anschließend begaben wir uns in den „Hexenküche" wo mit geheimnisvollen Rezepturen in der Nacht das Glas geschmolzen wird. Anschließen liefen wir durch das Lager wo Glasstäbe aufbewahrt werden, die von Optikern und anderen Glasmachern genutzt werden. Wieder am Tageslicht erfahren wir das in der Farbglashütte auch künstliche Augen hergestellt werden. Wir werfen noch einen Blick in die Kunstbläserwerkstadt und nutzen die Möglichkeit zu einkaufen. In der Rennsteigbaude in Neuhaus am Rennweg kehrten wir zum Mittagessen ein. Anschließend fuhren wir nach Reichmannsdorf in das Museum Rotschnabelnest. Auch heute hat der Verein das Museum extra für uns geöffnet. Nach einer kurzen Einführung bestaunten wir die 100 Handwerkerstuben in Miniatur. Sowie die Heimatstube, das alte Klassenzimmer und in der Märchenstube 60 Märchen und Sagen in Miniatur. Sehr beindruckend.

24.12.19 Eschwege – Kinderchristmette

Unser Weg führte uns in das Werratal in die schöne Fachwerkstadt Eschwege. Immerhin sind dort über 1000 Fachwerkhäuser zu bewundern. Zur Stadtführung teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Die erste Gruppe besuchte zuerst das Zinnfigurenkabinett. Extra für uns haben sich zwei Mitarbeiter des Vereins bereit erklärt die Ausstellung zu öffnen. Mit viel Leidenschaft und Lebensfreude wurden uns die verschiedenen Vitrinen erläutert und die eine oder andere Geschichte erzählt. Dabei tauchten wir 5000 Geschichte ein und bestaunten 15.000 Zinnfiguren. Die anderen Gäste unternahmen einen Stadtrundgang durch die Straßen und Gassen der Stadt und erfuhren Interessantes über die Fachwerkhäuser und ihre Verzierungen. Wir erreichten den Schulberg und hatten einen schönen Blick in das Werratal. Zurück in Bad Tabarz besuchten wir in der Peter und Paul Kirche die Kinderchristmette. Die Kinder trugen die Weihnachtsgeschichte vor und zwischen drin wurden gemeinsam Weihnachtslieder gesungen. Am späten Nachmittag wurden wir am Restaurant zu einer kleinen Feier begrüßt. Das Tabarzer Echo erfreute uns mit Weihnachtsliedern und weihnachtlichen Geschichten. Nach dem guten Weihnachtsbuffet schaute sogar der Weihnachtsmann vorbei und verteilte Geschenke. Wir ließen uns das Gala Buffet munden.

25.12.19 Bad Salzungen – Marienglashöhle

Der bekannte Kurort Bad Salzungen war unser Ziel. Er liegt eingebettet zwischen dem Thüringer Wald und der Rhön. Bereits vor 200 Jahren waren die ersten Kurgäste zu Gast. Vor allem wegen der unterschiedlichen 2% - 27% Solequellen die im Gradierwerk und in der SOLEWELT Bad Salzungen genutzt werden. Zuerst besuchten wir das Museum am Gradierwerk wo sich das Saline- und Kurmuseum befindet. Anschließend begaben wir uns auf den Markt zum Rathaus und zu einige Fachwerkhäuser, die wir bewunderten. Wir erreichten den Burgsee und hatten einen schönen Blick auf die Schnepfenburg und Teile der alten Stadtmauer. Noch ein kurzer Blick in die Kirche und schon ging es zurück zum Bus. Auf dem Weg dahin sahen wir noch das älteste Fachwerkhaus der Stadt, die Kinderklinik „Charlottenhall". Am Nachmittag besuchten wir die Marienglashöhle. In dem früheren Stollen wurden Gipslagerstätten und später auch die Kristalgrotte erschlossen. Durch den Eingangsstollen erreichten wir eine Halle wo sich ein künstlicher Wasserfall befindet. Dieser wird durch ein Pumpsystem aus dem Höhlensee gespeist. Wir erhielten interessante Informationen über die schwere Arbeit der Bergleute. Nun ging es eine Stufen nach unten in die Gipskristallgrotte. Dort bestaunten wir die entstandenen Stalagmiten und Stalaktiten. Besonders beindruckt hat uns die Akustik als es dunkel wurde und verschieden Kristalle angeleuchtet wurden begleitet von klassischer Musik. Bevor wir das Tageslicht wieder erreichten schauten wir noch in einer Halle vorbei wo man sogar heiraten konnte. Zurück im Hotel luden wir unsere Gäste zum Kaffeetrinken in der Thüringer Stube ein. Dabei wurden lustige Geschichten vorgetragen und es schaute noch einmal der Weihnachtsmann vorbei.

26.12.19 Vipa Nougat Welt – Meura

Bereits seit 1893 wurde in Schmalkalden das erste Cafe mit Süßwarenproduktion gegründet. Dort wurden unter dem Namen Vibahn die ersten Nougatstangen hergestellt. Im Jahre wurde der Betrieb verstaatlicht und nach 1989 musste man sich neu orientieren. Mit der Übernahme durch eine neue Geschäftsführung begann unter dem Namen VIBA der neue Aufschwung. Die Produktion stieg und 2012 wurde die Produktion erweitert und die Viba Nougat Welt entstand. Wir besuchten diese und nahmen an einem Mitmachkurs teil. Nachdem wir uns alle mit Mantel und Haube eingekleidet hatten konnten wir uns eine Schablone aussuchen und diese mit Schokolade ausfüllen und verzieren. Nach der Abkühlung wurden Sie in einer Folientüte verpackt und mit einer Schleife versehen. Ein schönes gemeinsames Erlebnis. Nach unserem Besuch fuhren wir nach Meura in das Haflinger Gestüt. Es ist mit 350 Pferden das größte Haflingern Gestüt Europas und verweist über viele Zuchterfolge. Schon seit 25 Jahren findet jedes Jahr eine Weihnachtsgala statt. Dabei wurden im ersten Teil Reitkünste und einige Spiele vorgeführt und einige Stuten und Hengste vorgestellt. Nach der Pause wurde das Märchen Hans im Glück von Laiendarstellern und natürlich mit vielen Pferden dargestellt.

27.12.19 Lohmühle

Am letzten Tag unserer Reise besuchten wir die Lohmühle. Bereits in der 4. Generation wird sie von Familie Strobel geführt. Von außen sah es nicht spektakulär aus. Aber was uns innen geboten wurde war sehr sehenswert. Der erste Teil der Ausstellung widmete sich dem Wald und der Gewinnung und Verarbeitung der Lohe (gerbstoffhaltige Baumrinde). In dem früheren Mühlengebäude wurden verschiedene Handwerker Werkstätten eingerichtet. So zum Beispiel eine Puppen- und Maskenmacherei. Auch konnten wir in den verschiedenen Wohnräumen in das Leben und Wohnen der früheren Bewohner eintauchen. Bevor wir unsere Heimreise antraten kehrten wir noch im Gasthaus ein. Damit ging unsere Weihnachtsreise in den Thüringer Wald zu Ende.

28.12.19 Schloss Friedenstein

Bereits während der Anreise wartete schon ein Programmpunkt auf uns. Wir besuchten das Schloss Friedenstein in Gotha, das größte frühbarocke Schloss Deutschlands. Es vereint verschiedene Museen. Wir besuchten das Schlossmuseum. Während einer Führung entdeckten wir die herzoglichen Wohnräume mit historischen Möbeln, Uhren, Porzellan und Gemälden. Der Besuch eines besonderen Juwels durfte auch nicht fehlen das das Ekhof-Theater. Es ist das einzige noch existierende und funktionierende Theater mit Bühnenmaschinerie wo noch Blitz und Donner von Hand ausgeführt werden. Nach dieser Zeitreise spazierten wir hinunter in die Stadt um den Weihnachtsmarkt zu besuchen und die Thüringer Bratwurst zu genießen. Am Abend ließen wir uns von einem umfangreichen und leckeren Buffet verwöhnen.

29.12.19 Schloss Berlepsch – Klausenhof

Heute unternahmen wir eine Reise in das Mittelalter. Unsere Reise führte uns in das Werratal nach Witzenhausen zum Schloss Berlepsch. Nach einer etwas beschwerlichen Anfahrt erreichten wir das Schloss und wurden schon freudig von einem Gästeführer in Kostüm erwartet. Während der Führung tauchten wir in die 650 Jahre alte Familiengeschichte ein. Der Schlossherr Sittich Graf von Berlepsch wohnt mit seiner Familie noch in der oberen Etage im Schloss. Dabei hat er 85 Stufen zu bewältigen. Sein Sohn hat jedoch die Geschäfte übernommen und das Schloss den Besuchern wieder zugänglich gemacht. Wir besuchten die kleine Kapelle, die sich unterhalb des Schlosses befindet. Wieder zurück auf der Terrasse erwartete uns ein schöner Blick in das Werratal. Auch im inneren war einiges zu sehen. So bestaunten wir den Rittersaal, das Kaminzimmer, den Festsaal und den Sommersalon. Im letzteren finden auch Trauungen statt. Nach einem Blick in das Museum wo allerlei Dinge aus der Vergangenheit aufbewahrt werden bestand die Möglichkeit den Turm zu besteigen. Ein kleines Abenteuer den die letzten Treppen befinden sich außerhalb des Turms. Aber die Anstrengung hatte sich gelohnt einer weiter Blick in die Umgebung war der Lohn. Nach der Besichtigung fuhren wir nach Bornhagen zum Klausenhof. Das mittelalterliche Wirtshaus befindet sich unterhalb der Burg Hanstein. Seit dem 15. Jh. führte eine wichtige Handelsstraße am Haus vorbei. So diente es als Herberge und Wirtshaus. Zu DDR Zeiten wurde es als Näherei genutzt. Erst nach der Wende nahm Familie Röhrig viel Geld in die Hand und führte das Wirtshaus zu seiner alten Bestimmung zurück. Mit viel Liebe zum Detail wurden die Räumlichkeiten wiederhergerichtet. So entstand eine mittelalterliche Herberge zum Übernachten und verschiedene Räumlichkeiten zum Essen und Feiern. Auch ein Wurstmuseum und ein Hofladen wurden eingerichtet. Wir ließen uns eine umfangreiche Wurstplatte schmecken.

30.12.19 Schmalkalden – Großer Inselberg

Der schönste Tag der Woche mit blauem Himmel und Sonnenschein erwartete uns. Unser Ausflug führte uns in die Fachwerkstadt Schmalkalden. Wir unternahmen einen Stadtrundgang und erfuhren interessantes und Wissenswertes über die Fachwerkhäuser und den berühmtesten Bürger der Stadt Martin Luther. Die Fachwerkhäuser wurden nach historischen Vorbildern liebevoll restauriert. In der Stadtkirche St. Georg schauten wir noch in die Lutherstube hinein. Da diese Stube beheizt war verfasste er dort einige Schriften. Einige originale Bücher von ihm waren dort zu sehen. Wir nutzten das Wetter aus und fuhren auf den Großen Inselberg (916,5 m). Im Gasthof Stöhr wärmten wir uns auf und probierten die Thüringer Spezialitäten. Anschließend genossen wir die Aussicht über den Thüringer Wald bis hin zum Brocken. Wer Lust hatte nutzte die Möglichkeit auf den 24 Meter hohen Turm zu steigen. Wir fuhren zurück zum Hotel wo einige Gäste die Sauna und das Schwimmbad nutzten. Mit den anderen fuhren wir in das Trusetal zum Bergwerk Hühn. Jedes Jahr findet dort über Tage eine Mettenschicht statt. Wer wollte konnte in das Bergwerk einfahren oder sich am Lagerfeuer bei Musik den Glühwein genießen. Am Ende der Veranstaltung konnten wir ein schönes Feuerwerk mit Musik bewundern.

31.12.19 Oberhof – Silvester

Am Morgen fuhren wir in den Wintersportort Oberhof. Mit einem Gästeführer unternahmen wir eine Rundfahrt durch die Sportstätten. Vom bekannten Panorama Hotel fuhren wir durch den Ort zum Kanzlergrund wo wir die Schanzen betrachteten. Anschließend besuchten wir die größte Skihalle Mitteleuropas. Mit einer Länge von 1754 Meter und konstanten Temperaturen steht die LOTTO Thüringen Skisport Halle sowohl der Öffentlichkeit sowie den Spitzensportlern aus Europa das ganze Jahr zur Verfügung. Vor einigen Jahren wurde noch eine Schießhalle angebaut wo auch die Biathlon Sportler trainieren können. Da an der Bobbahn noch einige Bauarbeiten anstehen konnten wir nur von oben darauf schauen. Mit dem Bus fuhren wir noch durch das Biathlon Stadion wo gerade die Vorbereitungen für den Weltcup stattfinden. Auf Grund des Schneemangels wird der Schnee aus verschiedenen Regionen angefahren. Mit dem Bus fuhren wir noch einmal zum Rennsteig und besuchten am Berghof Heuberghaus die Apres Ski Party. Nach einer Stärkung tanzten wir zu den Klängen der Musik. Ein Warmup für die Silvesterfeier. Am Abend fand in der Aula des Hotels die Silvesterfeier statt. Das Silvesterbuffet wurde eröffnet und die ersten musikalischen Töne erklangen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten stellte sich der DJ auf die Gäste ein und sorgte für gute Stimmung und Unterhaltung. Um Mitternacht stießen wir mit einem Glas Sekt an und bestaunten anschließend das Feuerwerk des Hotels und über den Dächern von Tabarz. Wieder zurück im Saal wurde noch lange bis in die Morgenstunden weiter gefeiert und getanzt.

01.01.20 Schwarzatal – Rennsteigbaude

Nach einem guten Katerfrühstück trafen wir uns zum Neujahrsempfang bei einem Glas Sekt und verteilten Glücksbringer. Anschließend fuhren wir in das Schwarzatal. In Rotenberg bestiegen wir die Schwarzatalbahn und fuhren vorbei an Schwarzburg und dem gleichnamigen Schloss nach Oberfeldschmiede. Dort fuhren wir mit der Oberweißbachbahn mit einem schönen Blick in das Schwarzatal nach Lichtenhain. Während der kurzweiligen Fahrt erhielten wir interessante Informationen über den Bau der Bahn und ihre touristische Nutzung. In Lichtenhain angelangt ging es auf der Flachstrecke weiter bis nach Cursdorf. Der Bus wartete schon auf uns und wir fuhren nach Neuhaus am Rennweg in die Rennsteigbaude. Dort wurden wir schon zum Kaffeetrinken erwartet. Danach traten die Rennsteig Kusteln auf. Es erklangen Thüringer Heimatlieder und bekannte Lieder zum mitsingen und zum mitschunkeln. Zwischendurch wurden wir mit einer originalen Feuerzangenbowle überrascht. Es kündigte sich ein weiterer Besuch an die Herda von der Oberweißbacher Bergbahn schaute vorbei und erheiterte uns mit lustigen Geschichten und Liedern. Nach dem Abendessen fuhren wir zurück ins Hotel wo viele Gäste die Reise bei einem Glas Wein oder Cocktail ausklingen ließen.

02.01.20 Mühlhausen

Auf zur Stadtführung nach Mühlhausen. Die Gästeführer erwarteten uns bereits am Inneren Frauentor. Die schöne mittelalterliche Stadt ist noch fast komplett von einer Stadtmauer umgeben. Hinter den Mauern erwartete uns eine sehr schöne Fachwerkstadt und etliche Kirchen. In der Marienkirche hat schon Johann Sebastian Bach auf der Orgel gespielt. Wir spazierten durch die Gassen und Straßen zum mittelalterlichen Rathaus. Im Inneren bestaunten wir den Ratssaal und die schönen Deckengemälde. Im Brauhaus zum Löwen kehrten wir noch einmal ein und ließen unsere Reise Revue passieren.

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