Reisebericht: Rundreise Frankreich – Schlösser & Gärten der Loire

04.08. – 12.08.2012, 9 Tage im Tal der Loire: Reims – Paris – Chartres – Blois – Tours – Azay–le–Rideau – Villandry – Amboise – Chenonceau – Cheverny – Chambord – Fontainebleau – Metz


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Keine Region Frankreichs ist so reich mit prunkvollen Schlössern geschmückt wie das Loiregebiet. 200 Jahre Herrschaft der französischen Könige an der Loire haben viele Spuren in dieser reizvollen Landschaft hinterlassen.
Schlösser und Gärten der Loire
Ein Reisebericht von
Peter Großer

Sonnabend, 04.08.2012


Seit Jahren beginnt endet die Reise zu den Schlössern der Loire am ersten Tag nicht mehr im Raum Paris, sondern vorher. Das hat neben der Verkürzung der Fahrzeit, einer „Entschleunigung" am ersten Tag, auch den Vorteil, dass eine Stadt wie Reims in die Reise einbezogen werden kann. Reims hat viele Höhepunkte in seiner Geschichte erlebt, glückliche und traurige. Genannt seien nur die Taufe Chlodwigs 498, mit der Frankreich die älteste Tochter der katholischen Kirche wurde, die Krönung Charles VII auf Betreiben der Jeanne d'Arc 1429, die sinnlose Zerstörung der Kathedrale 1914, die Kapitulation der deutschen Armee im 2. Weltkrieg 1945 und das Treffen de Gaulle-Adenauer 1962 als wichtiger Schritt zur Aussöhnung nach jahrhundertelangen Zeiten der Feindschaft und der Kriege.
Wir haben noch Zeit, uns die Kathedrale anzusehen, von den mit Figuren reich geschmückten Portalen mit dem berühmten lächelnden Engel bis zu den Chagallfenstern im Chor. Dabei wird uns bewusst, dass wir neben dem Hauptziel - den Schlössern und Gärten der Loire - auch 5 der bedeutendsten gotischen Kathedralen Frankreichs sehen werden, von denen etwa 80 innerhalb von 100 Jahren nach der Geburt des neuen Baustils in St.-Denis begonnen wurden. Ein sehr gut ausgestattetes Hotel in ruhige Lage vor den Toren von Reims bietet alle Voraussetzungen für den Ausklang des Abends und einen erholsamen Schlaf.

Sonntag, 05.08.2012

Wir fahren nach Paris. Die Stadt ist von den Einheimischen weitgehend verlassen, aber von den Touristen wieder bevölkert worden. Fast 80 Millionen Menschen reisen jährlich nach Frankreich, kein anderes Land der Welt weist höhere Zahlen auf und die Welt kommt vor allem auch nach Paris. Viel zu schnell vergehen die Stunden: Der Bus führt uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und wir lernen Michael Papst, den sehr sachkundigen und humorvollen örtlichen Reiseleiter kennen. Er wird uns die nächsten Tage begleiten.  Kurze Spaziergänge zu den für den Bus unerreichbaren Straßen und Plätzen hinter den großen Straßenzügen, am Hotel Sully, an der Place des Vosges und im Jardin du Luxembourg machen deutlich, dass Paris viele Schätze zu bieten hat, die nur zu Fuß erreichbar sind. Das gilt auch für die Ile de la Citè, der Wiege der Stadt mit der Kathedrale Notre-Dame-de-Paris. Hier wurde im Wettbewerb mit Chartres die Gotik weiterentwickelt, hier entstand aber auch vor allem durch Victor Hugos bekannten Roman in breiten Kreisen der Bevölkerung das neue Bewusstsein, dass man die Zeugnisse der Vergangenheit nicht dem Verfall preisgeben darf. Mit dem Heranwachen von Paris zur Hauptstadt Europas im 19.Jhathundert wurde
die Stadt „modernisiert", die mittelalterlichen Häuser und Gassen verschwanden auf der Insel fast völlig, aber nur wenige Schritte weiter, jenseits des Seinearmes, ist noch etwas von diesem Charakter erhalten. Die engen Gassen des Quartier Latin bevölkern vor allem Studenten und Touristen auf dem Weg zu einer der unzähligen kleinen Gaststätten und Restaurants. Auch Reste einer römischen Thermenanlage und das prächtige Stadtpalais der Äbte von Cluny zeugen von der über 2000 Jahre währenden Geschichte von Paris. Den Abschluss des Tages bildet das Abendessen in einem Restaurant an den Champs-Elysées,
eingerichtet in einer ehemaligen überdachten Passage, von denen Paris im 19.Jahrhundert über 1000 hatte. Das moderne Hotel in einer Vorstadt von Paris ist nach nur kurzer Fahrt erreicht.

Montag, 06.08.2012

Chartres - die dritte Kathedrale, ein bedeutender Marienwallfahrtort. Die beiden Türme überragen die Stadt und sind schon von weitem zu sehen. Auch hier wieder ein reicher Figurenschmuck an den Portalen, die gotische Bildhauerei hat aber ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Sehr weit entwickelt ist jedoch die Technik, aus bunten, in Blei gefassten Glasstückchen, in Fensterbildern von einmaliger Leuchtkraft Szenen aus der Bibel zu illustrieren, aber auch die handwerklichen Tätigkeiten ihrer Stifter. Ein Vergleich der Westrosette der Vorgängerkirche mit den prächtigen Rosen der Querschiffarme zeigt, wie sich in wenigen Jahrzehnten die Kunstfertigkeit der Baumeister der Gotik weiterentwickelte.
Wir fahren nach diesem Besuch durch die Kornkammer Frankreichs, die Beauce, rasten an einer rekonstruierten Windmühle (noch 1850 gab es davon 800) und erreichen Blois. Das Schloss, das erste auf der Fahrt muss noch etwas warten. Auf zwei Pferdekutschen verteilt, lernen wir die alten Straßen auf beiden Seiten der Loire kennen. Auf einem Hügel entstand in mehreren Etappen eines der Königsschlösser an der Loire. Die Furcht vor dem aufrührerischen Geist in Paris und die Schönheit der Landschaft haben das französische Königtum für über 200 Jahre an die Loire gebracht. Die 3 Flügel des Schlosses Blois dokumentieren den Stil Louis XII mit dem Wechsel von Haustein und Backstein, den französischen Renaissancestil des Francois I mit dem berühmten Treppenturm und den Klassizismus Gastons von Orleans, der gern König geworden wäre, der aber nach der späten Geburt eines Thronfolgers den klassizistischen Bau noch vor seiner endgültigen Vollendung verließ. Michael erläutert uns Geschichte und die Einrichtungen des Schlosses, am Schluss  ist jeder erst einmal verwirrt von den vielen Königen, Königinnen, Favoritinnen und Günstlingen. Aber das wird sich in den nächsten Tagen sortieren. Aus Gemälden und Anekdoten formt sich ein Bild von den damals Herrschenden und mancher erinnert sich wieder der Akteuren aus den Romanen von Dumas, Hugo oder Merle. Manche Werte verschieben sich dabei vielleicht auch. Aus der Giftmischerin Katherina wird auch eine sehr kluge und kulturvolle Lenkerin des Reiches.
Auf der Fahrt nach Tours sehen wir noch mehrere Schlösser, darunter das von Amboise.
Die Straße führt auf der Krone eines Dammes, der das größte Bauwerk des 16.Jahrhunderts darstellt und Städte und Felder vor Hochwasser schützt, jedoch auch so weit von der Loire entfernt ist, dass sie sich frei entfalten kann. In diesem Sinne ist es der letzte unverbaute Fluss Europas. Das Tal ist Kulturerbe der UNESCO, die 3 Atomkraftwerke sind vorsichtshalber aus dem geschützten Bereich ausgegliedert.

Dienstag, 07.08.2012

Es ging nicht nur den Königen gut im Tal der Loire sondern auch ihren Finanzministern und Schatzmeistern. Offenbar gab es damals noch keinen wirksamen Aufsichtsrat und so konnten Leute wie Gilles Bertholet etwas Geld abzweigen und sich ein Schloss wie Azay-le-Rideau erbauen lassen. Das war nicht nur hier so, sondern zum Beispiel auch bei Thomas Bohier in Chenonceau. In beiden Fällen übernahmen die Frauen die Bauleitung und setzten ihr Schönheitsempfinden und ihre kluge praktische Veranlagung perfekt um. Vielleicht den Männern zuliebe wurde die trutzige Wehrarchitektur des Mittelalters mit einbezogen, benötigt wurde sie im Kanonenzeitalter nicht mehr. Wie in nahezu allen Schlösser der Frankreichs hat die Revolution zum Verlust wertvoller Inneneinrichtungen geführt. Einiges konnte wieder beschafft werden, besonders auch wertvolle Wandteppiche aus renommierten Manufakturen Frankreichs und Flanderns.
Glanzvoll auch die Inneneinrichtungen der späteren Besitzer im 19.Jhdt., bevor das Schloss dem 1905 Staat vermacht wurde.
Genau ein Jahr später kaufte ein spanischer Arzt ein Schloss vom Staat, Villandry und erfüllte sich einen Traum. Er ließ den schönsten Renaissancegarten Frankreichs wiederentstehen, eine Komposition aus Ziergarten, Wassergarten und Nutzgarten. Entstanden aus der Zweckmäßigkeit der mittelalterlichen Klostergärten atmen die Gärten den neuen Geist der Renaissance, der Wiedergeburt antiker Formen in Italien und ihre Übertragung auf den „Garten Frankreichs", der Touraine. Die Barockgärten haben diese Gärten noch an Größe überboten, aber auch an Schönheit ? Der Gemüsegarten dient dazu auch wissenschaftlichen Zwecken, der Ermittlung von optimalen Fruchtwechseln oder der biologischen Schädlingsbekämpfung.
Wir kehren nach Tours zurück. Die Römer haben in der Stadt ihre Spuren hinterlassen. Um die Begräbnisstätte des heiligen Martins, des ersten Heiligen, der nicht den Märtyrertod erleiden musste, entwickelte sich ein kirchliches Zentrum. 37.000 Kirchen in aller Welt tragen den Namen Martins, selbst 500 Städte und Dörfer in Frankreich. Auch heute noch ist Tours ein Ausgangspunkt der französischen Jakobspilgerwege. Leider hat die im 2.Weltkrieg die Zerstörung aller Loirebrücken vor der Invasion in der Normandie zu erheblichen Schäden an der Altbausubstanz geführt, aber es blieben ansehnliche Reste von Bürgerhäusern mit ihren typischen angesetzten Treppentürmen. Von der großen St.-Martins-Basilika blieben nur 2 große Türme übrig, der Rest fiel der Modernisierungswut am Anfang des 19.Jhdt. zu Opfer. Ein Neubau umfasst wieder das Grab des Heiligen. Erhalten blieb aber die Kathedrale St. Gatien, benannt nach dem 1. Bischofs von Tours, Vorgänger Martins, in der „römischen" Stadt. Hier kämpft man gegen wachsende Bauschäden, der Bischof als Bauherr hatte damals zur Eile getrieben. Der wunderbar durchlichtete Bau hat kostbare Fenster aufzuweisen, die im Chor die Geschichte des Martin erzählen.

Mittwoch, 08.08.2012

Endlich auch einmal etwas Freizeit, einmal um die Geschäfte anzuschauen oder weiter in den Gassen von Tours herumzustöbern. Es gibt noch vieles zu entdecken. Dann erwartet uns das nächste Königsschloss, das erste an der Loire oder genauer gesagt, dessen erhaltenen Teile: Amboise. Der hier geborene Charles VIII hatte bei seinen Kriegszügen in Italien die Renaissance mitgebracht. Francois I hielt rauschende Fest ab. 2 wuchtige Türme
erlaubten, das Schloss auf einer wendelförmigen Rampe im Inneren zu Pferd zu erreichen.
Die Räume zeigen Möbel von der Gotik bis zum Stil Louis Philippe (entspricht etwa dem Biedermeier) und kostbare Wandteppiche. In der dem heiligen Hubertus geweihten Kapelle könnten die Überreste von Leonardo da Vinci bestattet sein, genau weiß das niemand und dem Wunsch der Italiener nach einer DNA-Analyse wurde bisher nicht stattgegeben.
Leonardo lebte nur 3 Jahre in Amboise, hochverehrt von Francois I, der ihm das Schlösschen Clos-Lucé überließ (und drei Gemälde erbte, darunter die Mona Lisa).
Die wenigen Räume des Schlösschens selbst wären schnell durchschritten, gäbe es da nicht die vielen Franzosen, die, oft auch mit ihren Kindern, sich für ihre Vergangenheit interessieren und den schönen Park genießen. Der Höhepunkt sind jedoch etwa 60 Modelle des ebenso technisch wie künstlerisch ungewöhnlich begabten Renaissancemenschen Leonardo. Über die Renaissance urteilt ein heute wenig bekannter deutscher Philosoph, Friedrich Engels, (es sei mir erlaubt, ihn zu zitieren)
Es war die größte progressive Umwälzung, die die Menschheit bis dahin erlebt hatte, eine Zeit, die Riesen brauchte und Riesen zeugte, Riesen an Denkkraft, Leidenschaft und Charakter, an Vielseitigkeit und Gelehrsamkeit. Die Maschinen des Mathematikers, Techniker, Ingenieurs sollten das Leben der Menschen verbessern, Träume wie den des Fliegens erfüllen helfen, die dienten aber auch seinen Auftraggebern zur Modernisierung des Kriegsmaterials - es ist der Beginn der Technisierung des Krieges.
Nicht allzu weit davon liegt wenige Schritte von der Loire entfernt die Domaine des Thomeaux, eines von viele Schlössern und Herrensitzen an der Loire, manche nennen die Zahl 700. Das Anwesen ist jetzt Hotel, seine Zimmer sind individuell gestaltet, das Spektrum reicht von  „Trianon" (die beiden Schlösser im Park von Versailles) bis „Alpage" im Stile der französischn Alpenhäuser.
Es wartet aber noch ein Schloss für das festliche Abendessen: Chissay. Wieder einmal war es ein königlicher Schatzmeister, der im 16.Jhdt. aus einer alten Burg ein Kleinod machen ließ. Das Schloss beherbergte dann uns für einen Abend als Gäste, vorher waren es auch Könige und der letzte Premierminister der 3. Republik.
Donnerstag, 09.08.2012
Noch einmal geht es nach Chissay, um auf dem Cher in einem Nachbau der historische Loiresegelschiffe, einer Gabare, die Domaine von Chenonceau und sein prachtvolle Schloss
vom Wasser aus zu besichtigen. Auch hier blieb wieder der Wehrturm (Donjon) einer befestigten Mühle als Kern eines Neubaus stehen. 6 Damen haben den Bau dieses Juwels unter den Schlössern geleitet. Es hat seine Inneneinrichtung erhalten, weil die Bauern dem Besitzer für erwiesene Wohltaten dankbar waren, und das Schloss vor der Plünderung durch eifernde Revolutionäre bewahrten. Auch deshalb ist es das am meisten besuchte Schloss Frankreichs ! Und Versailles ? Versailles ist kein Schloss, es ist ein Palais ! sagt man.
Nicht zu überbieten ist auch der Schmuck der Zimmer mit kunstvoll zusammengestellten Blumenarrangements. Sie kommen aus dem sehenswerten Garten des benachbarten historischen Bauernhofes.
Das Schloss La Bourdaisière hat ebenfalls bewegte Zeiten seit dem Umbau der alten Burg zum Wohnschloss erlebt. Ihr Besitzer damals kam zu Geld, weil er beide Augen zudrückte, nachdem Francois I ein Auge auf seine schöne Gattin Marie geworfen hatte. Der letzte Besitzer aus einer langen Reihe entstammt dem bekannten Adelsgeschlecht der de Broglies (die auch einen bekannten Physiker hervorbrachte). Er züchtet Tomaten (es sollen über 625 Sorten sein) und Dahlien (über 400) und baut Wein an. Wir besichtigen die Gärten und wundern uns etwas über die Mengen der Tomaten- und Weinprobe. Etwas ist immer ! meinte schon Tucholsky. Auch hinter unserem Schloss in Mosnes ist ein Garten, ein Rasenstück mit Liegestühlen, Gelegenheit, einmal auszuruhen.
Freitag, 10.08.2012
Viel später, erst im 17.Jhdt. entstand ein heute klassizistischer Bau und sein Bauherr war -
natürlich Finanzminister. Das Einkommen der Nachfolger war sicher bescheidener, glücklicherweise, denn seit 1926 ist das Schloss, das 500 Jahre im Familienbesitz blieb, für Besucher geöffnet. Die Familie hat sich in den 3. Stock zurückgezogen und gewährt uns einen Einblick in ihr Leben und das ihrer Vorfahren. Adel ist heute auch nicht mehr so ein hochbezahlter Beruf.  Die Finanzierung des Schlosses und seiner Domaine erfolgt über den Eintritt (maßvoll im Vergleich zu den staatlichen Schlössern), die Vermietung der Orangerie, Hetzjagden (die Meute hat bis zu 110 Hunde), den 18-Loch-Golfplatz, Spazierfahrten mit E-Mobil oder Schifffahrten mit Elektro-Schiff, dem Holzverkauf und dem Eintritt in ein Museum für Tintin (Tim und Struppi), ein Muss für alle Kinder.
In der Nähe steht dann das größte Schloss im Loiregebiet: Chambord. Francois I ließ es erbauen, gewaltig und so prunkvoll, dass er selbst seinem Erzrivalen Karl V bei dessen Besuch das Urteil „Inbegriff dessen, was menschliche Kunst hervorzubringen vermag" abrang. Auch aus anderen Gründen mussten die Schlösser immer größer werden. Tummelten sich im Mittelalter noch 400 bis 500 Leute um den König, waren es in der Renaissancezeit schon 1200, davon 400 Diener. Und Versailles brauchte Raum für 3000, Jeder Prinz von Geblüt hatte allein 80 Bedienstete. Auch in Chambord begegnet uns Leonardo wieder: die Wendeltreppe mit der Doppelspirale soll sein Werk sein und so manche revolutionierende Neuheit im Bauwerk. Es gibt aber auch 2 geschichtsträchtige Beziehungen zu Sachsen, beide mit einem Moritz von Sachsen. Der eine verzichtete 1552 in Chambord zugunsten Henri II auf die Erzbistümer Metz, Toul und Verdun, dafür unterstützte der katholische König die Reformation in Deutschland. Der andere Moritz, Sohn August des Starken und der Aurora von Königsmarck bekam als Marschall das Schloss als Geschenk für seine Verdienste auf den Schlachtfeldern und gleich noch Möbel aus Versailles dazu.
Dann fahren wir nach Nogent an die Marne, das Hotel liegt direkt an einem Jachthafen, das Original der ersten Eisenbrücke von Paris, des berühmten Pont des Arts ist hier aufgestellt.
Sonnabend, 11.08.2012
Schluss mit Schloss ? Nein. Auch ein Chambord lässt sich noch überbieten. Es war Francois I, der sich von der Loire zurückzog, die Umgestaltung der mittelalterlichen Wohnburg Louvre zum Stadtschloss veranlasste (und damit die Renaissance in Paris einführte) und in den wildreichen Wäldern von Fontainebleau eine Festung aus dem 12.Jhdt. zu einem repräsentativen Schloss ausbauen ließ. Seine Nachfolger ließen weiter anbauen und so entstand ein Baukörper, den man auf den ersten Blick gar nicht erfassen kann. Mit dem Rundgang konnten wie die verschiedenen Gebäude und Höfe und ihr Baustile  eher zuordnen. Er endete im schönen englischen Park der Diana. Dann ging es in das Schloss. Man kann die Pracht der italienischen Renaissance gar nicht mehr vollständig erfassen, die Galerie Francois I, Vorbild der Spiegelgalerie in Versailles, den pompösen Ballsaal, die einzelnen Kabinette, die von Napoleon I umgestalteten Räume. Ein Trakt ist Napoleon gewidmet. Neben den Tuilerien und St.-Cloud hat er hier regiert, hier hat er am 20.04.1814 nach seiner Abdankung, einige Tage vorher, sich von den Graubärten der Alten Garde verabschiedet, um nach Elba zu gehen. Adieu ! Auch ein Adieu für uns. Das war noch einmal ein Paukenschlag. Von hier aus führt der Weg der Könige nach Versailles. Pikant dabei ist, dass das Konzept für Versailles und die gesamte Bauleitung und Mannschaft vom (wieder einer !) Finanzminister Fouquet stammte, der so töricht war, den König in sein von abgezweigten Geld errichtetem Schloss Vaux-le-Vicomte zu Eröffnung einzuladen.
Von den Donjons Fulco Neras des 10. Jhdt. (wie sahen einen bei der Durchfahrt durch Beaugency) bis Versailles im 18.Jhdt. - wir haben einen Teil der Entwicklung sehen können.
Wir haben deren Schönheit, ihrer Gärten und die ruhige, sonnige Landschaft der Touraine genossen.
Die Fahrt führt weiter nach Metz mit seinem von deutschen und französischen Epochen geprägten Stadtbild. Und es gibt noch einmal einen Höhepunkt, die "Laterne Gottes", die fünfte große Kathedrale auf unserem Weg, ein Höhepunkt der Gotik, mit Amiens die Kirche mit dem höchsten Gewölbe (42 m) und der größten Fensterfläche: 6.500 m², dreimal so viel wie Reims oder Chartres. Und auch hier hat Chagall 3 Fenster gestaltet.
Sonntag, 12.08.2012
Eine ganz normale Rückreise. Alle Transferfahrzeuge stehen bei Ankunft des Busses bereit. So soll es ja auch sein.

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