Reisebericht: Große Rundreise durch ganz Frankreich

14.07. – 29.07.2018, 16 Tage Rundreise in Frankreich mit Reims – Champagne – Tal der Loire – Tours – Villandry – Amboise – Cognac – Bordeaux – Medoc – Düne von Pilat – Bayonne – Atlantikküste – Pau – Pyrenäen – Lourdes – Toulouse – Carcassonne – Camargue – Arles – Pont du G


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Für den Frankreich-Korrespondenten Ulrich Wickert ist die Grande Nation vor allem „geistige Nahrung“ und wahrscheinlich gibt es keine andere Reise aus dem Programm von Eberhardt Travel, die diese Tatsache in all seinen Facetten beleuchtet.
Ein Reisebericht von
Patrick Schneider

1. Tag – Samstag, 13.07.19: Anreise nach Reims und erste Eindrücke

Nach einem reibungslosen Start um 6 Uhr steigen alle Teilnehmer im Laufe der Reise rechtzeitig zu und freuen sich darauf, unser Nachbarland Frankreich in all seinen Facetten kennenzulernen. Schon auf der Reise können viele Gemeinsamkeiten zwischen Frankreich und Deutschland entdeckt werden, was vor allem für die Klöster und Höhlen der Reisestrecke gilt. Lothringen mit seiner wechselvollen Entstehungsgeschichte sollte noch viele Jahrhunderte Zankapfel der beiden Großmächte Frankreich und Deutschland sein und häufig den Besitzer wechseln. Die Champagne als die Kornkammer Frankreichs beeindruckt mit der fruchtbaren Bördenlandschaft, wo der Weizen für das französische Baguette sehr gut gedeiht. Hier erfahren wir auch die erste Anekdote der Frankreich-Rundreise und erfahren den Grund, warum das Baguette so lang geraten ist. Die Geschichte, wie die Perlen in den Champagner kommen kommt dabei ebenfalls nicht zu kurz und wir stimmen uns schon mal auf den Besuch der Sektkellerei Mumm ein. Wichtig war für den Entdecker der Perlen übrigens auch, wie die Perlen auf unkonventionelle Weise wieder rauskommen. Schließlich hat der Champagner den Menschen des Mittelalters Kopfzerbrechen bereitet, weil im Keller ständig Sektflaschen explodierten Die Champagne ist aber auch Schicksalsland, worauf die zahlreichen Schilder am Fahrbahnrand der Autobahn hinweisen. Die traurigen Etappen der deutsch-französischen Geschichte werden ebenfalls erwähnt, wie zum Beispiel die „Knochenmühle von Verdun", die unter Einsatz modernster Waffen wie Giftgas und Flammenwerfer 700.000 Todesopfer forderte. Oder der „voie sacrée", der die einzige Nabelschnur zur Front darstellte. Lebendige Soldaten marschierten zur Front während auf der anderen Seite Leichensäcke und Särge zurück kamen. Wir sind froh, dass diese Zeiten der Vergangeheit angehören. Als wir ankommen sind erst mal alle glücklich, bald das Abendessen einnehmen zu können. Als Krönung des Abends bekommen wir eine Kostprobe des wohl besten französischen Digestivs. Der Chartreuse ist ein Kräuterlikör, dessen Mischung von den Mönchen im Karthäuserkloster Grenoble hergestellt und bis zum heutigen Tag geheim gehalten wird. Bei einer kurzen Vorstellungsrunde haben die Gäste die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und es ergeben sich erste interessante Gespräche.

2. Tag – Sonntatg, 14.07.19: Stadtrundgang in Reims, Sektkellerei Mumm, Schloss Chambord und Feuerwerk am Nationalfeiertag

Es ist der 14 Juli und alle feiern den Sturm auf die Bastille - das Fanal für die französische Revolution. Schon als wir morgens nach Reims fahren, können wir den Nationalfeiertag auf der Straße spüren. Geschmückte Straßen und das beflaggte Rathaus laden zu einem kurzen Fotostopp ein. Reims ist eine galloromanische Stadt mit vielen Facetten. Hier hat sich der Merowingerkönig Chlodwig zum Christentum bekannt und den Weg bereitet, damit sich das Frankenreich zur europäischen Großmacht entwickeln konnte. In der Folgezeit wurden fast alle französischen Könige in der Kathedrale zu Reims zum König gekrönt. Reims ist auch die Stadt in der die Nationalheldin Jeanne d'Arc das französische Königtum in größter Not wiederaufrichtete, zu der die Könige zur Salbung und Krönung kamen. Im 20. Jahrhundert nahmen Adenauer und de Gaulles an einer gemeinsamen Messe teil und ebneten den Weg für Aussöhnung, Verständigung und Frieden der beiden Länder. Bei einem Rundgang sehen wir Reste des Forums, mittelalterliche Gebäude und den Place Royal mit einer Statue von Ludwig XV. Reims, das ist aber auch das Zentrum der Champagnerherstellung. Bei einer Führung durch die Felsenkeller von Mumm erfahren wir viel über die Geschichte und die Herstellung. Mit einem Glas Champagner und einem Glas Rosé kommen wir sogar in den Genuss einer doppelten Verkostung. Weiter geht es über Paris an die Loire. Hier finden wir eine liebliche Landschaft, mildes Klima und die Residenz des französischen Königtums. Fernab vom rebellischen Pariser Stadtvolk fühlte man sich hier sehr wohl. Königsschlösser entstanden, aber auch Schlösser von Reichen am Hof, oft waren sie Finanzminister. Das größte und prunkvollste Schloss ließ Francois I in Chambord errichten, jener König, der die Renaissance mit ihren neuen Ideen, ihrer Architektur und ihrer bildenden Kunst aus Italien nach Frankreich brachte. Inmitten eines großen ummauerten Jagdreviers erhebt sich der strahlend weiße Bau mit seinem Wald von Türmen und Kaminen, überragt von der Königslilie. Unser französischer Reiseführer Francois führt durch die Renaissance- und Barockräume und erzählt viel von der Geschichte seiner Bewohner. Der Höhepunkt ist sicher die berühmte Wendeltreppe, in der 2 Läufe ineinander geschachtelt spiralförmig eine Spindel umlaufen. Nach dem Abendessen nehmen einige Teilnehmer das Angebot des Reiseleiters und örtlichen Reiseleiters an und machen sich auf, um das Feuerwerk des Nationalfeiertags zu genießen. Der lange Spaziergang bis zum Loire-Ufer hat sich gelohnt. Das Feuerwerk war beeindruckend! Mit schönen Eindrücken spazieren wir bei angenehmen Temperaturen zurück ins Hotel. Dieser erste Tag war ein sehr gelungener Einstieg in die große Frankreich-Rundreise.

3. Tag – Montag, 15.07.19: Gärten von Villandry, Stadtführung in Tours, Schloss Clos Lucé und Abendspaziergang in Amboise

Morgens besuchen wir einen der schönsten Grünanlagen an der Loire. Die Gärten von Villlandry sind Teil eines Schlosses, die den späteren Besitzer Dr.Cavallo in den Zustand der Renaissance zurückversetzen und antike sowie arabische Einflüsse aufgenommen haben. So entstanden die wohl schönsten Gärten an der Loire. Sie beinhalten einen großen Gemüsegarten, akkurat in Teilstücke (Bosquets) aufgeteilt, die durch Buchsbaumhecken getrennt sind. Außerdem einen Ziergarten, einen Wassergarten, einen Kräutergarten aus der Klostertradition sowie ein Labyrinth mit einer Aussichtsplattform. Eine gelungene Synthese von Natur und Kunst. Am interessantesten sind die Abschnitte welche die vier verschiedenen Formen der Liebe repräsentieren. „Die zarte Liebe" in Form von Herzchen wird ergänzt durch „Die leidenschaftliche Liebe" die auch schon mal Herzen brechen kann. „Die unbeständige Liebe, die schon mal „flatterhaft" wie Schmetterlinge daherkommt und schließlich „Die tragische Liebe", die unter Umständen in einem blutigen Duell mit Messern und Dolchen enden kann. Anschließend ging es nach Tours wo uns die Kathedrale St.- Gatien und deren Glasmosaikfenster mit Szenen aus dem Leben des heiligen Martin erwartet. Die neue Basilika beherbergt das Grab Martins und 2 Türme markieren noch den Standort der alten Basilika. Der Eremit und spätere Bischof Martin hat mit viel Eifer zur Verbreitung des Christentums beigetragen. Das mittelalterliche Plumereauviertel konnte nach den Kriegsschäden vor dem weiteren Abriss gerettet werden und ist durch die nahe Universität und ihre viele jungen Menschen ein sehr belebtes Stadtzentrum. Mit Francois I kam die Renaissance aus Italien nach Frankreich und sein Leben stand in enger Verbindung mit dem von Leonardo da Vinci. Auf dem Besuchsprogramm steht das Schlösschen Clos Lucé in Amboise, das der König ihm zur Verfügung stellte. Da Vinci war nicht nur ein Künstler, sondern vielmehr ein brillantes Universalgenie. Das zeigt eine Ausstellung von unzähligen Modellen, die nach seinen technischen Visionen geschaffen wurden: mechanische und hydraulische Maschinen. Flugmaschinen, Brücken, Vorläufer des Autos aber auch Kriegsmaschinen wie Panzer und schweres Gerät. Nach der beeindruckenden Ausstellung blieb sogar noch etwas Zeit für einen Spaziergang im Städtchen Amboise mit seinem mittelalterlichem Stadttor aus dem 15 Jahrhundert. Mick Jagger, der hier ein Anwesen gekauft hat ist uns leider nicht begegnet aber dafür gab es zum Abschluss eines erlebnisreichen Tages noch ein leckeres Eis. Nach der Verabschiedung unseres lokalen Reiseleiters Francois haben wir den Abend in einem traditionellen Höhlenrestaurant ausklingen lassen.

4. Tag – Dienstag, 16.07.19: Cognac–Brennerei Martell, englischer Garten, Zitadelle von Blaye, U–Boot Bunker

Weiter geht es Richtung Süden nach Cognac. Auf dem Weg dorthin hören wir die Geschichte der Schlacht von Poitiers und seine Auswirkungen auf das Rittertum. Der Weg nach Süden führt durch die Region Poitiers-Charentes. Seit einigen Jahren ist die Region Teil der Großregion Nouvelle-Aquitaine. Und wieder ist es ein Weinanbaugebiet, diesmal ist es die Grundlage für Cognac, benannt nach dem Städtchen, in dessen Schloss Francois I geboren wurde. Als wir in das Städtchen einfahren sehen wir schon die grauen Häuser mit der charakteristischen schwarzen Färbung durch den Cognac - Pilz. Schließlich verdunstet hier statistisch gesehen alle drei Sekunden eine Flasche des Weinbrands. Wir haben vor der Führung bei Martell noch etwas Zeit um den englischen Garten zu besuchen und flanieren durch das Stadttor Richtung Grünanlage. Hier wird der Natur mehr Freiraum eingeräumt wie bei den Gärten von Villandry. Symmetrie und geometrische Regeln werden ersetzt durch gelenktes aber doch freizügiges Wachstum der Pflanzen. Große Marken haben hier ihren Sitz. Eine der ältesten ist Martell, gegründet im Jahre 1715. Die Cognac - Brennerei hat ein völlig neues Konzept aufgelegt und jetzt liegt der Schwerpunkt nicht mehr auf der Produktion, sondern auf dem Erleben mit Kopf, Herz und Hand, ähnlich wie bei der Cité du Vin in Bordeaux. Unser absolutes Highlight war ein „Rundflug" über die Anbaugebiete in Form einer 3D-Animation. Mumm und Martell gehören nun beide zum Konglomerat Pernod Ricard. Zum Abschluss der Führung verkosten wir einige der edlen Tropfen mit Canapés. Bordeaux als das Tor zum Atlantik musste vor feindlichen Schiffen geschützt werden. Die Kanonen mit einer Reichweite zwischen 500 und 800 Meter konnten aber nicht das andere Ende des Ästuars erreichen und so hat der geniale Festungsmeister Sébastien Le Prestre de Vauban gleich drei Zitadellen gebaut: eine am linken Ufer, die andere am rechten Ufer sowie eine in der Mitte auf einer Sandbank. So konnten die angreifenden Schiffe ins Kreuzfeuer genommen werden, egal welchen Weg sie genommen haben. Wir besuchen die Zitadelle von Blaye, die zusammen mit dem Fort Paté in der Flussmitte und dem gegenüberliegenden Fort Medoc zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Die imposanten Mauern der Festungen des 17. Jahrhunderts mussten stärker sein als die der Ritterburgen denn jetzt ging es darum, „heißen Waffen" wie Kanonen standzuhalten. Am Abend erreichen wir Bordeaux und legen noch einen Fotostopp vor dem deutschen U-Boot Bunker ein und sind von der massiven Anlage beeindruckt. Schaurig und faszinierend zugleich. Die Wassergaragen sollten eigentlich weggesprengt werden aber man hätte dafür zu viel Sprengstoff benötigt und hat sich entschieden, das Gebäude zu belassen und es für Kunstausstellungen zu nutzen. Insgesamt ein sehr gelungener Tag mit vielen spannenden Eindrücken.

5. Tag – Mittwoch, 17.07.19: Stadtführung Bordeaux, Weinprobe Chateau Aney und Dune du Pilat

Am Morgen geht es ins Zentrum von Bordeaux um das Tor zum Atlantik etwas näher kennenzulernen. Unsere lokale Reiseleiterin Dagmar erzählt uns spannende Geschichten der Stadt, die viele hundert Jahre in der Hand der Engländer war. Vor allem die Anekdote über die Spezialität von Bordeaux interessierte die Gruppe. Der Cannelé, ein kleiner karamellisierter Kuchen, ist tatsächlich eng mit dem Ausbau von Wein verbunden. Bei einer Etappe der Weinbereitung, der Schönung, wird Eiweiß in die Fässer gegeben, um die edlen Tropfen zu stabilisieren. Bei soviel Eiweiß - Verbrauch bleibt immer viel Eigelb über und das wurde nun für die Cannelés verwendet. Nachdem wir die engen Gassen, malerischen Kneipen, edlen Bürgerhäuser, Maskaronen und Repräsentationsbauten bestaunt haben, geht es zur hellen Kathedrale, die ebenfalls ein schönes Motiv für Fotos bietet. In Bordeaux könnte man eine ganze Woche verbringen. Aber es geht weiter zur Medoc-Halbinsel, dem großen Dreieck zwischen Atlantik und der Gironde. Viele Weingüter heißen hier Chateau aber nur einige wenige sind auch wirklich ein Schloss wie zum Beispiel das Chateau Margaux. Im Chateau Aney schließlich verkosten wir drei Weine und dazu werden Häppchen mit Wurst aus Südfrankreich und Käse gereicht. Der Führer erzählt uns noch wie die Weingüter langsam zu Spekulationsobjekten werden. Banken, Versicherungen und Baufirmen investieren nun in Wein um sich mit einem kulturellen „Label" zu schmücken und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Besonders einleuchtend wird uns die Umwandlung von Apfelsäure in Milchsäure erklärt. Man stellt sich einfach vor, dass der bissige Geschmack der Zitrone durch den sanften Geschmack eines Zitronen-Joghurts ersetzt wird. Die höchste Wanderdüne Europas ist ein Ergebnis von Erosion durch Wind und von viel Sand. Wenn diese Erosion nicht durch Pflanzen oder Wasser gestoppt wird, verschiebt der Wind den Sand jedes Jahr um drei Meter Richtung Landesinnere. Trotz der Tatsache, dass das Gebiet touristisch erschlossen ist, kann von Massentourismus keine Rede sein. Es kommen auch viele französische Familien mit ihren Kindern, die dort zusammen Zeit verbringen möchten. Außerdem kann man wandern, Gleitschirm - Flüge buchen und die Düne sogar mit dem Helikopter aus der Vogelperspektive betrachten. Wenn man allerdings auf dem Boden der Tatsachen bleiben möchte, kann man auch dort kreativ sein. Es wurden hier auch schon Maler mit Ihren Staffeleien gesichtet, die sich von den gewaltigen Sandmassen inspirieren lassen. Durch die, vor allem in der Zeit Napoleon III kultivierte Landschaft der Gascogne, früher ein Meer von Wanderdünen und Sümpfen, geht es weiter nach Biarritz, dem ehemaligen adligen Seebad, das auch Bismarck aufsuchte und ihm fast zum Verhängnis wurde...

6. Tag – Donnerstag, 18.07.19: Stadtrundgang Biarritz, fakultativer Stadtrundgang Bayonne, baskisches Restaurant

Heute genießt unser Busfahrer seinen wohlverdienten Ruhetag und die Teilnehmer können Ihren Tag selbstständig gestalten. Trotzdem beginnt der Tag gemeinsam. Wir starten mit einem ausgiebigen Rundgang an der Uferpromenade mit seiner bizarren Felsenküste, von der aus wir das Casino Barrière und den „Strand der Verrückten" zu sehen bekommen. Hier wurde Bismarck von einem Fischer vor dem Ertrinken gerettet als er sich - weit weg vom strengen Kaiserreich - mit einer Liebschaft in dem adligen Seebad traf. Als er baden ging musste er von einem einheimischen Fischer gerettet werden, sonst wäre die (Welt-) Geschichte vielleicht etwas anders verlaufen. Hier in Biarritz residierten Könige, der russische Zar, polnische und rumänische Prinzen, spanische Granden und englische Lords, später dann auch Politiker, Künstler, Sportler und ihre Gespielinnen. Danach geht es weiter vorbei an der Kathedrale Notre Dame de la Vierge und dem Museum Bellevue, indem interessante Kunstausstellungen geboten werden. Schließlich erreichen wir den Rocher de la Vierge, die auf Anraten Napoleons III mittels einer Eisenbrücke mit dem Festland verbunden wurde. Kein Geringerer als Gustave Eiffel erbaute den Eisensteg, der Millionen Menschen mit einer wunderbaren Aussicht erfreut. Von hier aus können wir die waghalsigen Schwimmer beobachten, die sich trotz starken Wasserströmungen nah an die Felsen heranwagen. Weiter geht es zum Aquarium und alten Hafen, wo nun einige der Teilnehmer eigene Wege gehen und ihren Interessen freien Lauf lassen können. Einige Teilnehmer haben sich entschlossen, die Strände zu nutzen und baden zu gehen. Der geschützte Strand am alten Hafen ist aber etwas zu klein also gehen sie an den weitläufigen Strand mit den wilden Wellen, den Strand der Verrückten! 12 Teilnehmer entscheiden sich das Angebot des Reiseleiters anzunehmen und machen sich mit ihm auf dem Weg nach Bayonne. Für zwei Euro bekommt man ein Tagesticket für den Bus, das man 24 Stunden nutzen kann. Die Haltestelle befindet sich direkt neben dem Hotel, was für ein Luxus! Die baskische Stadt, die schon Kurt Tucholsky fasziniert hat bietet hohe, schmale Fachwerkbauten aneinandergereiht an einer langen Uferpromenade sowie in verwinkelten Gassen. Bayonne ist aber auch für die Erfindung des Bayonetts und des Schinkens „Pata Negra" bekannt. Außerdem haben sich von Portugal vertriebene Juden hier angesiedelt und die Produktion von Schokolade zur Kunstform erhoben. Es ist auch gar nicht einfach an den entsprechenden Läden einfach vorbeizugehen. Am Abend sitzen wir alle zusammen und genießen ein leckeres Abendessen im typisch baskischen Restaurant „Chistera". Jetzt ist es natürlich Zeit zu erfahren, was die anderen Gäste gemacht haben und alle hören sich gespannt gegenseitig zu. Mit einem gemütlichen Gläschen Wein endet der Abend heute etwas eher, weil morgen haben wir natürlich wieder viel vor.

7. Tag – Freitag, 19.07.19: Auffahrt auf La Rhune, Grotten von Sare, Espelette, Stadtrundgang St. Jean–de–Luz, Schloss Antoine D'Abadie

Ein spanischer Kulturphilosoph hatte einst geäußert, dass die Basken die letzten „Indígenas" also Ureinwohner Europas sind und damit liegt er gar nicht so falsch.
Wir hören einen Bericht vom Magazin Spektrum Wissenschaft, in dem Genetiker und Linguisten diese Theorie bestätigen. Die Farben des Baskenlandes finden sich immer wieder an den Fassaden der Häuser: das Rot des Fachwerkes, das Weiß des Putzes und das Grün der Fensterläden. Sind die Fensterläden ebenfalls rot, gibt es immer noch die umliegenden Bäume, die mit natürlichem grün zur Vollständigkeit der „Flagge" beitragen. Am neuen Ziel angekommen geht es dann auch gleich in die Bergbahn um auf den mythischen Berg der Basken, die Rhune aufzufahren. Hier herrscht oft Nebel und die Undurchsichtigkeit und Verborgenheit des Nebelschleiers ließ viele Legenden und Sagen entstehen. Die Mechanik der Zahnradbahn funktioniert technisch gesehen wie ein Reißverschluss, und das schon seit 1924. Aber keine Angst, es finden regelmäßige Wartungen und Sicherheitskontrollen statt. Auf der Rhune erwischen wir tolles Wetter und die Sonne scheint. Einige Teilnehmer sind trotz der 900 Meter Höhe im T-Shirt unterwegs und genießen die gute Aussicht in leichter Bekleidung. Die Grotten von Sare sind unweit des mythischen Berges entfernt und so dauert die Fahrt auch nicht lange bis wir ankommen. Zunächst schauen wir einen Film und erfahren etwas über die Geschichte der Höhle. Hier haben seit der Jungsteinzeit nicht nur Menschen gelebt, sondern auch Tiere Unterschlupf gefunden. Im Mittelalter fanden hier Hexenprozesse und auch Hexenverbrennungen statt. Als es durch die Höhle geht, erfahren wir viel über die geologische Entstehung der Grotte. Hier gibt es keine Stalagtiten und Stalagniten wie in anderen Höhlen, sondern ganz andere Felsformationen. Der Kalzit, der mit dem Wasser durch die Höhle geschwommen wurde hat sich auf dem Gestein abgelagert und ein Muster in die Wände geformt, welches tatsächlich nach einem Wasserfall aussieht. Zudem haben die vom Wasser mit - getragenen Sedimente bizarre Formen ausgeschliffen, die an Röhren und sogenannten „Schleifen" erinnern. Uns bleibt noch Zeit für einen Überraschungsausflug nach Espelette, wo wir einen kurzen Aufenthalt für Fotos und Andenken einlegen. Die Heimat des Piment, des baskischen Gourmet-Chillis lockt mit vielen Verköstigungen und Spezialitäten rund um Piment. Hier macht man alles mögliche aus Piment. Sogar Piment-Marmelade gibt es. Wer scharfes Essen nicht verträgt muss aber keine Angst haben. Auf einer Skala von eins bis zehn liegt die baskische Version auf Nummer vier. Hier geht es nicht um Schärfe, sondern eher um den Geschmack, der von rauchig bis fruchtig-süß reicht. St. Jean-de-Luz ist ein Juwel an der baskischen Küste, früher ein beliebter Hafen für Piraten und Freibeuter, ist das Seebad jetzt ein familienfreundlicher Urlaubsort. Vor allem die zum Teil mit Mauern eingesäumte Bucht sorgt dafür, dass der Strand nicht „verrückt" ist wie in Biarritz, sondern für Familien geeignet. Seine Besonderheit ist aber die von außen eher unscheinbare Kirche St.-Jean-Baptiste mit seiner riesigen, vergoldeten Altarwand. Auf den Holzemporen saßen die Männer und unten fanden die Frauen mit Ihren weiten Röcken Platz. Das Kirchenschiff ist diesmal nicht das Kirchengebäude, sondern tatsächlich ein echtes Schiff, das hoffentlich in Richtung des Altars zeigt. Bei uns zeigt es Richtung Ausgang, was als Zeichen für Regen gedeutet werden kann. Glücklicherweise sind wir davon verschont geblieben. In dieser Kirche hat Louis XIV Maria Theresia von Spanien geheiratet und damit den Pyrenäenfrieden von 1659, der bis heute gehalten hat, besiegelt. Man fragt sich warum so eine wichtige Hochzeit ausgerechnet dort stattfinden sollte. Der Grund war, dass der Ort genau zwischen Madrid und Paris liegt und somit jeder auf gleicher Entfernung dem Partner entgegenkommt. Nach dem Besuch der Kirche bleibt noch Zeit um die vielen Läden mit Espadrilles zu entdecken und das eine oder andere Pärchen mit nach Deutschland mitzunehmen. Die Strandschuhe aus Leinen und Flachs sind auch bei den Eberhardt-Reisenden beliebt und bereiten uns perfekt für die heißen Tage vor. Zum Abschluss besuchen wir das Märchenschloss des Antoine d'Abadie. Als Astronom, Vermesser und Völkerkundler kartographierte er das heutige Äthopien und hat viele ethnologische Elemente in die Architektur und Gestaltung der Räume mit einfließen lassen. Nachdem wir die Ehrentreppe betrachtet haben, durchstreifen wir die Räume des 19. Jahrhunderts, das Observatorium, die Schlafkammern und natürlich auch die Kapelle. Hier vermischt sich der Prunk der damaligen Zeit mit den Einflüssen aus fernen Ländern und gehen eine komplett neue Symbiose ein, die an den Eklektizismus (elect = auswählen) anderer Paläste erinnert.

8. Tag – Samstag, 20.07.19: Stadtrundgang Pau, Film & Führung Lourdes, Lichterprozession

Le „Bon Roi" war ein Brückenbauer. Schon bei der Anfahrt hören wir, wie Henry IV im Jahre 1598 dem Edikt von Nantes zustimmte und somit den protestantischen Glauben auch auf juristischer Ebene toleriert hat. Er selbst war schließlich ebenfalls Protestant und musste vor seiner Krönung selbstverständlich zum Katholizismus übertreten. Die Situation der Hugenotten konnte er nach der blutigen Bartholomäusnacht verbessern aber seine Nachfolger setzten wieder auf Spaltung und nicht auf ein friedliches Zusammenleben. Wir spazieren zum Schloss und betrachten die Renaissance - Architektur sowie die großen Initialen von ihm und seiner Frau. Hier wurde Henry IV in einem Schilkrötenpanzer geboren und diese Extravaganz sollte sich in seinem späteren Leben fortsetzen als er sich als Lebemann und Charmeur einen Namen machte. Danach spazieren wir auf der Promenade des Pyrenäen und genießen den Ausblick auf die berühmte Bergkette. Zum Abschluss fahren wir mit einem kleinen Furnicular wieder zurück und weiter geht es nach Lourdes. Der Wallfahrtsort ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Welt für sich. Hier hatte das ungebildete Mädchen Bernadette Soubirou in der Höhle Masabielle 18 Marienerscheinungen. Emile Zola, Kurt Tucholsky und viele andere haben sich mit dem Phänomen Lourdes beschäftigt. Ein Ort, der wie kaum ein anderer die unterschiedlichsten Emotionen auslöst. Die Besonderheit in Lourdes liegt wohl darin, dass Kranke und Schwache nicht an den Rand gedrängt werden, sondern im Mittelpunkt stehen. Sie hoffen auf ihr ganz persönliches Wunder und mit ihnen viele Tausende Besucher jährlich. Im Jubiläumsjahr 2008 sollen sogar 9 Millionen Menschen den Ort besucht haben. Nur wenige der verkündeten Heilungen durch das klare Gebirgswasser aus der Quelle hat die Kirche als Wunder anerkannt. Wichtig dabei ist der Glauben, in welcher Form auch immer, und wenn es auch nur der Glauben an die eigenen Selbstheilungskräfte ist, der eine Gesundung befördern kann. Der 30-minütige Film vermittelt einen ersten Eindruck von der Geschichte von Bernadette und Lourdes. Darauf erleben wir eine sehr ausführliche Führung durch den heiligen Bezirk. Wir besuchen die verschiedenen Basiliken, bestaunen den Heiligenschrein der Bernadette, gehen bedächtig an der (Heil-) Quelle von Lourdes vorbei und besuchen auch die Bäder, in denen sich grundsätzlich jeder waschen kann. Zum Abschluss spazieren wir noch in die sogenannte Untergrundkirche, die bis zu 30.000 Menschen fassen kann. Nach dem Abendessen brechen wir gemeinsamen zur Lichterprozession auf und die meisten Teilnehmer können sich einen der begehrten Plätzen auf dem Balkon sichern. Die Prozession hinterlässt einen starken Eindruck - auch für Nichtgläubige. Es nehmen Tausende Menschen teil.

9. Tag – Sonntag, 21.07.19: Stadtrundgang Toulouse, Doppelschleusenanlage, Carcassonne

Wir fahren nach Toulouse, „la ville rose". Na ja, vielleicht nicht gerade pink aber dafür Terra Cotta. Nach dem hellgelben Bordeaux und dem grauen Cognac stellt sich Toulouse als rote Stadt vor, deren Ziegel aus dem Schwemmsand der Garonne hergestellt wurden.
Ein Spaziergang führt uns vorbei am Brunnen mit einer Statue des provenzalischen Dichters Pierre Godolin. Weiter geht es zum Capitol mit dem mächtigen Rathaus, wo wir das Tolosanerkreuz in Großformat zu sehen bekommen. Anschließend spazieren wir zur größten romanischen Kirche der Welt, St. Sernin. Sie ist übrigens auch die an Reliquien reichste Kathedrale Frankreichs. Vor dem Eingang erfahren wir, was die romanischen Kirchen mit dem alten Rom zu tun haben und welche Funktion ein Deambulatorium für Pilger hat hat. Wir haben Glück und können noch den Orgelklängen des Gottesdienstes lauschen. Eine feierliche Atmosphäre. Ganz andere Vorzüge bietet die außen fast schmucklose Dominikanerkirche Le Jacobins mit seinem markanten Kirchenschiff aus Backstein. Im Inneren befindet sich architektonische Schätze, nämlich ein prächtiges Netzgewölbe, das aussieht wie Palmen und als „Le Palmier" Berühmtheit erlangte. Die Kirche ist der erste Bau des spanischen Paters Dominikus, des großen Eiferers und Gründer des Ordens, dem dann später die Inquisition anvertraut wurde.Die Gebeine von Thomas von Aquin, der berühmte Scholastiker welcher versucht hat Glaube und Vernunft zu vereinen haben hier eine letzte Ruhestätte gefunden. Im Anschluss bleibt noch etwas Freizeit für die Gäste und jeder kann noch etwas auf eigene Faust unternehmen, in ein gemütliches Café sitzen oder einfach durch die engen Gassen bummeln und die vielseitigen Läden entdecken. Wir haben noch nichts gegessen, also machen wir Mittagspause an einer ganz besonderen Raststätte. Nachdem wir uns von der Bordküche mit Chilli con Carne gestärkt haben, spazieren wir zu einer Doppelschleusenanlage und sehen, wie man früher dort gearbeitet und gelebt hat. Im Schatten der Platanen werden heute die alten Treidelwege als Radwege genutzt. Dann ging es weiter in die Cité de Carcassonne. Über 4 Millionen besuchen im Jahr die kleine mittelalterliche Stadt, in der nicht einmal 200 Einwohner leben. Sie gilt als größte und am besten erhaltene mittelalterliche Festung und fungierte im Mittelalter als Zufluchtsort für die Katharer. Sie entstand in gallo-romanischer Zeit und hat sich bis heute in ihrer ganzen Pracht erhalten. Das war aber nicht immer so. Die Festung war vor 350 Jahren nach dem Frieden mit Spanien militärisch bedeutungslos geworden und verfiel. Aber Männer der Romantik wie Proper Merimée oder Victor Hugo lösten eine Epoche der Rückbesinnung auf die Werte der Vergangenheit aus, die die Festungsstadt vor dem endgültigen Verfall rettete. Wenn man durch die Gassen spaziert merkt man ganz deutlich: hier ist das Mittelalter stehengeblieben. Wir hören die Geschichte von Madame Carcass und wie sie mit einer List die Belagerung der Angreifer aufgelöst hat. Anschließend geht es weiter zur Basilika und die Gruppe spaltet sich auf. Ein Teil besucht das Schloss Comtal und der andere Teil unternimmt eine Zugfahrt um die Stadtmauer. Die Erklärungen zur Militärarchitektur sind umfangreich und spannend. Ein spannender Tag geht langsam zu Ende und wir haben wieder einmal viel gelernt.

10. Tag – Montag, 22.07.19: Steinbruch, Weinverkostung, Aigues–Mortes, Bootsfahrt mit Tri de Taureaux, Zigeunerwallfahrtsort Saintes–Maries–de–la–Mer

Wir fahren überpünktlich los und nutzen die Zeit um bei einem Steinbruch einen Fotostopp einzulegen. Hier werden auf mehreren Steinterrassen in spektakulärer Tiefe Steinsedimente abgebaut. Einige Gäste steigen aus und nutzen die Gelegenheit um imposante Fotos der Anlage zu machen. Im Anschluss absolvieren wir die insgesamt zweite Weinprobe und verkosten gleich drei der besten Weine des Zisterzienserklosters in der Nähe von Narbonne. Nach dem Abbiegen von der Autobahn kommen wir an das Mittelmeer. Wir fahren durch La Grande Morre, eine Retortenstadt, die nach dem Krieg erst entstand und mit seinen weißen Pyramidenhäusern moderne Architektur zeigt. Ganz anders die Stadt Aigues-Mortes, eine schnell errichtete Stadt als Ausgangsbasis für den 6. und 7. Kreuzzug des Heiligen Ludwig. Außerdem konnte so der Zugang zum (Mittelmeer-) Hafen gesichert werden. Die Stadt wurde vollständig mit einer mächtigen Mauer umgeben, denn damals war die Mittelmeerküste in den Händen Aragons und des Deutschen Reiches. So ist sie fast unberührt geblieben und hat sich zu einem ein erstklassigen Touristenziel entwickelt. Die Naturlandschaft Camargue ist duch abgelagerte Sand - und Steinsedimente entstanden, die sich zunächst als Sandrücken vor dem Meer abgelagert haben um dann später zu abgeschlossenen Nehrungen zusammenzuwachsen. Die so entstandenen Lagunen bieten mit viel Salzwasser einen einzigartigen Lebensraum für Flamingos, Reiher, Schwalben und andere Vögel, die auf die Tierchen, die im Salzwasser leben angewiesen sind. Nun beginnt unsere Fahrt auf dem Boot, die uns nicht nur zusätzliche Blicke auf die Tierwelt gönnt, sondern auch an einer Manade halt macht, die französische Version einer Ranch. Nach dem sogenannten Tri de Taureau auf einer (Auslese eines Stieres) wissen wir auch, wie kunstvoll die Gardiens ein Pferd reiten müssen, um die Stiere von der Herde zu trennen. Danach gehen wir auf „Flamingo-Jagd" und entdecken tatsächlich eine Stelle, an der man gute Fotos der wunderbaren Feuervögel machen kann. Wie meistens stehen sie gerade auf einem Bein und schnäbeln sich durch das Gefieder. Sowohl während der Fahrt auf dem Boot als auch bei der Busfahrt haben wir schwarze Stiere und weiße Camargue-Pferde sehen können. Doch man darf sich nicht täuschen lassen. Die Mücken hier sind mindestens genauso legendär wie die Tiere, die jeder sehen möchte. Aber wir haben Glück und können sie vermeiden. Die nächste Destination ist Saintes-Maries-de-la-Mer, wo die Heilige Sara Schiffbrüchige gerettet haben soll. Die berühmte Wehrkirche beherbergt 2 Marien aus der heiligen Sippe die der Legende nach im Schiff ohne Ruder und Segel hier ankamen. Sie wurden geleitet von der Himmelskönigin Maria und missionierten in der Provence. Ihre Dienerin Sara ist die Schutzpatronin der Sinti und Roma, ihre Statue, festlich geschmückt, steht in der Krypta der Wehrkirche des Ortes. Sie wurde von den Roma und Sinti auserkoren und wird einmal im Jahr in einer feierlichen Prozession ans Wasser getragen.

11. Tag – Dienstag, 23.07.19: Stadtrundgang Arles, Van Gogh Brücke, Pont du Gard, Obstmarkt, Fahrt nach Lyon

Die Römer waren wahre Meister des Wölbungsbau, Bögen und Kuppeln waren ihre Spezialität. Einen ersten Eindruck bekommen wir in Arles, wo wir mit dem Theater und dem Zirkus gleich zwei Prachtexemplare römischer Baukunst zu sehen bekommen. Wie Narbonne und Nimes war Arles ebenfalls römische Kolonie und eine Art Miniversion der Hauptstadt. Die Römer haben im südlichen Gallien große Arenen, Theater und Wasserversorgungssysteme in der Provinz hinterlassen, die sich mit ihren Schwestern in der Hauptstadt durchaus messen können. In den Kolonien angesiedelt wurden meistens ehemalige Veteranen, was zum einen natürlich eine Belohnung für ehemalige Soldaten bedeutet und zum anderen eine Verheißung für potentielle Rekruten darstellt. Eine bessere Werbung für die römischen Legionen könnte es gar nicht geben. Wir begegnen aber nicht nur der Antike, sondern auch dem Mittelalter mit der Bischofskirche St.-Trophime und ihrer prächtigen Pforte, durch die Barbarossa bei seiner Hochzeit schritt. Aber auch eine Erinnerung an das Wirken Vincent Van Goghs ist dabei. Wir besichtigen ein Originalmotiv, das er in der freien Natur auf seiner Staffelei gemalt hat. Eine Hebebrücke am Kanal, die Brücke Langlois, die nach seinem Schleusenwärter benannt ist. Das Gemälde ist ein gutes Beispiel für den unkonventionellen Malstil von Van Gogh mit kurzen Pinselstrichen und Tupftechnik. Als Impressionist wollte er den Eindruck und die Stimmung des Augenblicks festhalten und dafür kann man sich natürlich nicht jahrelang Zeit lassen wie für die sixtinische Kapelle. SO hat man auch gleich einen anderen Blick auf das Gemälde, das nicht „schlampig" gemalt ist, sondern einfach nur schneller als die anderen. Über den Fluss Gard thront das mächtigste Aquädukt der alten Welt, deren technische Leistung der Antike man nur bewundern kann. Man denke nur an die 6 Tonnen schweren Steinblöcke, die bis zum oberen Ende mit Flaschenzügen und Hamsterrädern gehoben wurden. Oder das 34 cm Gefälle auf 1 km in der Wasserleitung, die genau eingehalten werden mussten damit der Wasserfluss weder ins Stocken kommt, noch zu schnell fließt und die Leitung überschwemmt. Die Römer können mit Fug und Recht als einer der geschicktesten Baumeister der Menschheitsgeschichte bezeichnet werden. Der Pont du Gard versorgte die römische Stadt Nimes mit einem Übermaß an Wasser, genügend für die Bewohner, Thermen, Wasserbecken und Fontänen. Als es weiter geht müssen wir leider feststellen, dass die Tour de France uns den Weg nach Avignon versperrt. Weder die großen Straßen noch die Schleichwege über die Dörfer bieten uns einen Weg zur Stadt mit dem Papstpalast. Wir sind gezwungen zu warten, bis die Straßen wieder frei werden und wir verpflegen uns erst einmal großzügig von der Bordküche. Danach nutzen wir die Zeit und decken uns auf Märkten mit frischem Obst und Gemüse aus der Region ein. Eine Haribo - Boutique am Museé du Bonbon erfreut viele Gäste zusätzlich und einige können sich dem breiten Angebot an Fruchtgummi nicht entziehen. Im Rhonetal geht es dann nach Norden ins Zentrum der drittgrößten Stadt Frankreichs, die Seidenweberstadt Lyon. Als wir nach Lyon einfahren fallen uns zuerst die beiden höchsten Gebäude auf: ein Bleistift und der dazugehörige Radiergummi sind in Wirklichkeit der Tour Incity und der Tour Part-Dieu mit 200 bzw. 165 Metern. In Ihnen sind unzählige Büros, Wohnungen und auch Restaurants untergebracht.

12. Tag – Mittwoch, 24.07.19: Stadtführung Lyon, Pastis–Verkostung, Fahrt durch das Beaujolais, Weinprobe in Clochemerle, Pérouge

Am Morgen geht es zunächst zum Place Bellecour, wo nicht nur eine Statue Ludwigs XIV steht, sondern auch eine von Antoine de Sainte-Exupéry. Der Schriftsteller und Pilot, der während des zweiten Weltkrieges abgestürzt ist, schrieb eines der erfolgreichsten Bücher der Literaturgeschichte. Der kleine Prinz wurde weltweit über 140 Millionen mal verkauft und ist ein Plädoyer für Freundschaft, Menschlichkeit und die Suche nach dem Sinn des Lebens. Das Zitat, dass gerade die unsichtbaren Dinge am wertvollsten sind, erinnert uns daran, wie bereichernd Erinnerungen an eine Reise sein können wie wir sie gerade sammeln. Unsere Stadtrundfahrt beginnt vom Berg Fourvrière aus, der Ausgangspunkt keltischer und römischer Besiedlung war, überblickt man weite Teile der Halbinsel zwischen beiden Flüssen und des linken Rhoneufers. Über die Schönheit der nach dem Krieg 1870/71 als Wallfahrtskirche gebauten Basilika kann man geteilter Meinung sein, aber die Anteile der byzantinischern Wandmosaike ist von hohem Wert. Eine besondere Augenweide ist Vieux Lyon, die Häuser der Gotik und Renaissance, die sich an den Abhang des Fourvrière-Hügels schmiegen. Lyon war als Handelsplatz beutend, aber auch das Handwerk hatte eine große Bedeutung. Die Seidenmanufakturen haben es zur sehr reichen Stadt gemacht. Die Besonderheiten dieser Altstadt sind die Traboulen, Durchgänge durch die Häuser über einen oder mehrere Innenhöfe von der Straße zu nächsten Querstraße. Sie wurden genutzt um die wertvolle Seide nicht der Witterung wie Wind oder Regen auszusetzen. Einst gab es in Lyon 30.000 Seidenweber, hier und auf dem Nachbarhügel Croix-Rousse. Jetzt sind es noch 10. Einen davon besuchen wir in seinem Atelier mit über 200 Jahren alten Maschinen. Der Inhaber verwendet immer noch die Farbpalette des 19 Jahrhunderts, welche alle tierischen, pflanzlichen und mineralischen Ursprungs sind. Weiter geht es ins Beaujolais. Idyllische Dörfer mit goldgelben Kalksteinhäusern erwarten uns. Der Anteil des Eisenoxids der Gesteine ist hier gerade so hoch, dass die Farbe an das wertvolle Edelmetall erinnert. Zusätzlich reflektieren die Steine das Sonnenlicht und schaffen somit eine wahrlich goldene Atmosphäre. Es geht durch hüglige Landschaft mit kleinen Wäldchen und eine Unzahl von Weinbergen. Herden mit weißen Charolaisrindern und Ausblicke auf die schöne, ruhige Landschaft schaffen das perfekte Panorama für unsere Busfahrt. Das Ziel ist Vaux-en-Beaujolais. Eigentlich würde niemand davon Notiz nehmen, wenn nicht Gabriel Chevalier dafür gesorgt hätte, dass das Dorf noch ein zweites Ortseingangsschild kam: Clochemerle oder zu deutsch „Amselglock". Manch einer hat den Film gesehen oder das Buch gelesen und geschmunzelt, als sich der Bau einer Bedürfnisanstalt zu einem Skandal entwickelt, schließlich zu weiteren Verstrickungen führt und beinahe eine internationale Krise auslöst. Im Bus bekommen wir ein paar Kostproben zu hören. Als wir ankommen, warten wir noch einige Zeit und entspannen uns derweil im Schatten mit einem Gläschen Pastis - das ideale Erfrischungsgetränk für einen heißen Tag mit über 40 Grad! Für authentische Unterhaltung sorgen französische Pétanque-Spieler, die eifrig und mit hoher Präzision versuchen mit den Kugeln möglichst nahe an die kleine rote Kugel zu kommen. Ein absolutes Highlight folgt am Nachmittag mit dem mittelalterlichen Dorf Pérouges. Es hat gerade mal über tausend Einwohner, kaum Autos und überhaupt keine elektrischen Leitungen an den Außenwänden und das Kopfsteinpflaster ist wie aus einer anderen Zeit. Mit viele Liebe wurde der Verfall im kleinen ummauerten Dorf aufgehalten und als wir durch die verschlungenen Gassen spaziert können wir das Mittelalter förmlich spüren. Daher wurde dieses Dorf, das zu den zehn schönsten Dörfern Frankreichs zählt, Filmkulisse für verschiedene Filme wie die drei Musketiere und Husaren. An manchem Haus sind Verkaufstafeln herabgeklappt und es gibt Zuckerkuchen oder die „Galette de Pérouges".

13. Tag – Donnerstag, 25.07.19: Abtei von Cluny, Menhire des Burgund, Hospiz Beaune

Die Abtei Cluny war mehr als nur eine Kloster. Es war ein Klosterimperium der Superlative. Die 181 meter lange Maior Ecclesia konnte 10.000 Pilger fassen. Bis zum Bau des Petersdoms die größte Kirche der Christenheit. Die 33 m hohen Gewölbe und beiden Türme des einzigen verbliebenen Querschiffarmes lassen die gewaltige Größe des gesamten Gebäudes erahnen. Das Deambulatorium ist weitaus größer als jedes von St. Sernin und statt zwei Seitenschiffe weist Cluny gleich vier Seitenschiffe aus. Dem Kloster Cluny unterstanden in seiner Blütezeit 1200 Klöster und 20.000 Mönche. In einem computeranimierten Film sehen wir das gesamte Ausmaß mit eigenen Augen. Das Ende der Abteikirche begann mit dem Aufstieg der Zisterzienser, die - anders als die Benediktiner von Cluny - zu Beginn keinen Zehnten von den Bauern verlangten und dezentral organisiert waren. So blieb bei den Zisterziensern mehr Freiraum für Eigeninitiative und wirtschaftliche Tätigkeit, was sich schließlich auch bezahlbar machte. Während der Religionskriege mit den Hugenotten wurden Teile der Abtei verwüstet und Napoleon fing an das Blei aus den Fenstern und der Dächer zu entnehmen. Er brauchte außerdem gut ausgebildete Pferde für seine Feldzüge und verwendete die Abtei als Steinbruch für den angrenzenden Haras National - das Nationalgestüt. Im ummauerten Gelände des Klosters befindet sich heute noch die Kornhalle aus dem 13.Jahrhundert. Neben Modellen werden hier die aufgefundenen Kapitelle aus dem Chorbereich aufbewahrt, die den Absturz aus 11 m Höhe relativ gut überstanden hatten. Dann folgt eine erholsame Fahrt durch das Hügelland Burgunds mit Wiesen, Viehherden, Wäldchen, Schlössern, kleinen Dörfern und wir legen schließlich noch einen Stopp an einer Megalith-Kultur Stätte der Jungsteinzeit ein. Kaum zu glauben, aber es gibt die Hinkelsteine von Obelix (Menhire) nicht nur in der Bretagne, sondern auch im Burgund. Einige der Menhire weisen Einkerbungen auf und erinnern an die sogenannte Ogham-Schrift, eine Art Runenschrift, die auch an Menhiren in Irland gefunden wurde. Archäologie ist wie ein Puzzlespiel und es ist die Aufgabe unseres geistigen Auges, die fehlenden Teile zusammenzufügen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Menhire als Grenzsteine, Ruhesteine oder sogar als Werbung für Steinbrüche fungierten. Weiter geht es zum schönsten Krankenhaus der Welt. Der Reichtum Burgunds in der Zeit der vier großen Herzöge war so groß, dass sich ein Kanzler und seine Frau leisten konnte, ein prächtiges Krankenhaus für Arme und für das eigene Seelenheil zu stiften. Die zweite theologische Tugend der insgesamt drei Tugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung) - die Caritas - wurde hier grandios umgesetzt und der Erbauer Nicolas Rolin und seine Frau ließen hier unzählige Menschen pflegen, versorgen und heilen. Das Hospiz lockt mit einem prächtigen Innenhof. Hier kann man steile Satteldächer, in Blei gegossene Dachgiebel, Ziererker, Galerien mit Arkadenreihen, Dauchgauben und natürlich die glasierten Dachziegel bewundern, die zu jener Zeit ein wichtiges Statussymbol waren. Eine Mischung aus Ton, Sand, Blei und Metalloxide reagieren beim Brennen der Ziegel und sorgen dafür, dass die Oberfläche versiegelt wird. So werden die Ziegel wasserabweisend, reflektieren das Licht der Sonne und verstrahlen ihre ganze Pracht bis in weite Ferne. Der Salle des Pauvres sieht eher wie ein Schlafgemach von Königen als wie ein Krankenhaus aus. Die Liegenden konnten sogar vom Bett aus am Gottesdienst an einer Kapelle teilnehmen, die ebenfalls im Raum stand. Einer der bedeutendsten Alltargemälde des Abendlandes von Rogier van der Weyden mahnt die Kranken an das Weltgericht. Auf dem Weg nach Dijon hören wir die Geschichte von Fallot Senf und wie die Firma dem Druck der Vereinheitlichung und Monopolisierung der großen Konzerne standhält. Von lokalen Zulieferern versorgt, stellt das Familienunternehmen Senf nach traditioneller Art und Weise her und das bedeutet - mit Steinmühlen!

14. Tag – Freitag, 26.07.19: Stadtführung Dijon, Hochkönigsburg, Abendessen in Straßburg

Ein Stadtrundgang durch Burgunds Hauptstadt Dijon vermittelt einen Eindruck, wie reich und mächtig die burgundischen Herzöge gewesen sein müssen. Hier reihen sich Adelspaläste und Häuser reicher Bürger. Während des Hundertjährigen Krieges gegen die Engländer hat sich das Herzogtum Burgund nicht gerade beliebt gemacht, als sie sich auf die Seite der Engländer schlugen und die Nationalheldin Jeanne d'Arc an die Engländer auslieferten. Geholfen hat es nichts. Die Jungfrau von Orléans trug entscheidend zur Kriegswende bei und 1453 mussten die Engländers schließlich Bordeaux verlassen. Dijon ist natürlich auch Zentrum der berühmten Gastronomie der Region, nicht nur wegen des berühmten Senf oder des Kir, einem Gemisch aus einheimischen Weißwein und Johannisbeerenlikör. Viele kunstvolle Details sind an den Fassaden und in den Innenhöfen zu entdecken von denen wir einige Kostproben zu sehen bekommen. Wir folgen dem Weg der Eule und kommen auch an einer großen Markthalle aus Eisen vor bei, die natürlich von keinem geringerem erbaut worden ist als von Gustave Eiffel. Hier bieten die Marktleute praktisch alles an, was das Herz begehrt. Gemüse, Fleisch, Fisch, Obst und natürlich die Spezialitäten wie Epoisse, Cidre und Honigkuchen. Die Eule selbst wollen wir natürlich auch streicheln damit uns ein Wunsch in Erfüllung geht. Unsere Stadtführerin rät uns mit einem Augenzwinkern bei unserem Anliegen bescheiden zu bleiben. Vielen Studenten hat die Eule der Weisheit schon geholfen das ein oder andere Examen zu bestehen. Warten wir ab, ob unsere Wünsche in Erfüllung gehen. Danach geht es auf die Hochkönigsburg und wir bekommen eine ganz besondere Burg zu Gesicht, die mit einem Brunnen und einer Windmühle vollkommen autark war und somit nur schwer belagert und ausgehungert werden konnte. Die Burg, die einmal den Staufern gehörte und bis heute den typischen Löwen im Relief trägt, wurde im 19. Jahrhundert Wilhelm II geschenkt, der die Kammburg besonders gern mochte. Seit der Romantik im 19 Jahrhundert sind Burgen wieder interessant geworden. Genauso wie die Kathedralen fanden sie im aufkommenden Nationalismus wieder Beachtung, wurden restauriert und in kulturelle Veranstaltungen mit einbezogen. Nachdem wir unser 4-Sterne Hotel beziehen, legen wir eine kleine Pause ein. Dann geht es weiter zur Alten Zollstelle Richtung Innenstadt und wir können schon einmal die Atmosphäre der elsässischen Hauptstadt in uns aufnehmen. Auch das Straßburger Münster lukt zwischen den Bäumen hervor. Dort angekommen servieren uns die einheimischen Elsässer eine herzhafte Schlachtplatte mit Sauerkraut, Würstchen, Schinkenspeck und Kassler. Dieses Gericht lässt schon erahnen, dass es nicht mehr weit nach Deutschland ist, sozusagen der Geschmack der Heimat. Einige trinken dazu Bier aus der Region wie zum Beispiel „Fischer" oder das Biobier „Perle".

15. Tag – Samstag, 27.07.19: Stadtführung & Bootsfahrt in Straßburg, Humanistische Bibliothek, Stadtrundgang Colmar, Flammkuchenessen in Kintzheim

Der berühmte Architekturtheoretiker Le Corbusier sagte einmal über Straßburg, dass es dort den Augen nie langweilig wird. Und das merkt man dann auch schnell sobald man in die Stadt einfährt. Moderne Außenbezirke wie werden mit ambitionierten Plänen erweitert. Es ist geplant bis 2020 die Stadt mit stattlichen 50.000 Quadratmeter Wohnfläche zu ergänzen und mit einem modernen Straßenbahnnetz an die Stadt anbinden. Als Zweit-Sitz des europäischen Parlaments pendeln die Abgeordneten jeden Monat zwischen Straßburg, Brüssel und ihrem Wahlkreis hin und her. Tonnen von Papieren werden in großen Containern hin- und hergefahren und mit Ihnen natürlich Tausende von Lobbyisten. Nach der Niederlage Frankreichs 1870/71 wurde Elsass-Lothringen dem Kaiserreich einverleibt und die Neustadt - das „deutsche Viertel" mit seinen Prunkbauten aus der Kaiserzeit wurde einer der wichtigsten Stadtviertel der Stadt. Bis ins 19. Jahrhundert war das Straßburger Münster der höchste Kirchturm der Christenheit. Danach folgte die Kathedrale von Köln, die nur noch vom berühmten Münster der Donaustadt Ulm übertroffen wurde. Auch im Gerberviertel kann man das Mittelalter noch förmlich spüren, wenn man durch die Gassen spaziert. Früher noch Schauplatz eines verruchten Geschäfts, haben sie doch mit Tierhäuten von toten Tieren, deren Körperfetten und Aluminiumsalzen hantiert. Heute ist es das wohl schönste und romantischste Viertel in der elsässischen Hauptstadt. In den Gassen wimmelt es vor Menschen, die Braderie hat einen Riesenmarktplatz aus der Altstadt gemacht, deren Zugänge für den Verkehr durch Müllwagen abgeriegelt wurden. Danach geht es weiter nach Sélestat. Hier besuchen wir die humanistische Bibliothek. Johannes von Gutenberg ist es zu verdanken, dass das Informationsmonopol der Kirche gebrochen wurde und die Menschen frei(er)en Zugang
zu Büchern hatten. Der Buchdruck mit beweglichen Lettern machte das Abschreiben überflüssig und die Medienrevolution konnte beginnen. Die vielen Bibliotheken, die anschließend in der Renaissance gegründet wurden, stellten den Menschen in den Vordergrund und konservierten das kollektive, kulturelle Erbe der Menschheit. Die wertvollsten Manuskripte, die hier ausgestellt werden sind eine Abschrift von Vitruvs Werk über die römische Architektur und eine Handschrift aus der Merowingerzeit. Im malerischen Colmar geht es schon beschaulicher zu. Die Fachwerkstadt war nicht nur die Heimat von Färbern, Fischern und Gerbern. Auch reiche Bürger gestalteten das Stadtbild und bereichern das architektonischen Reichtum der Stadt, wie zum Beispiel das Maison Pfister. Einige Teilnehmer besuchen das Museum Bartholdi und betrachten die verschiedenen Statuen, die von Champollion über Lafayette bis Vercingetorix reichen. Danach steuern wir unsere letzte offiziellen Destination der großen Frankreich-Rundreise an. So schnell vergeht die Zeit. In Kintzheim kehren wir in einer typischen Gaststätte ein und genießen das berühmteste Gericht der Region: Flammkuchen mit verschiedenen Käsesorten und in verschiedenen Varianten. Bei einem Glas Elsässer Wein gehen der Tag aber leider auch die Reise zu Ende. Als wir langsam ins Hotel zurückfahren lassen wir die Höhepunkte der Reise noch einmal Revue passieren und blicken auf einen wunderschönen Frankreich-Urlaub zurück.
Merci à tous!

16. Tag – Sonntag, 28.07.19: Rückreise nach Deutschland


Wo sprudeln dir frischer
die Quellen des Lebens
als auf Reisen,
wenn im Bilderstrom der Welt du
selig dahintreibst.
Carl Peter Fröhlich

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Mein Vater und ich waren restlos von der Großen Rundreise durch Frankreich begeistert. Erstes positives Erlebnis war der telefonische Kontakt am Vortag der Reise durch unseren Reiseleiter Patrick Schneider. Er und unser Busfahrer Dominik bildeten ein engagiertes, sehr gut vorbereitetes und entgegenkommendes Team.
Die Organisation der einzelnen Programmpunkte, der Service im Bus, das Ein- und Ausschecken in die bzw. aus den Hotels haben reibungslos geklappt. Längere Fahrtzeiten wurden immer wieder mit äußerst interessanten Informationen über das Land, dessen Menschen und Kultur aufgelockert. Selbst auf das Wohlergehen der Reisegäste wurde viel Obacht gegeben, schließlich verlangten die sehr hohen Temperaturen bis an die 40°C Einiges ab. Der eingestellte Reisebericht ist auch nochmal eine tolle Nachlese über die vielen beeindruckenden Orte unserer Reise. Herzlichen Dank dafür an Patrick, diese Reise ist wirklich empfehlenswert.
K. Olbrich

Katrin Olbrich
31.07.2019

Hallo Frau Olbrich,

vielen Dank für diese positive Rückmeldung. Es freut mich wirklich sehr, dass Ihnen und Ihrem Vater die Reise gefallen hat. Der Fahrer Dominik und ich haben immer versucht, abgesehen von dem tollen Programm noch einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten. Ich denke da war einiges geboten ohne dass es zu stressig geworden ist.
Danke auch an Sie beide für die tollen Gespräche und vor allem für Ihre Ausdauer und Durchhaltevermögen bei der Hitze. Alles Gute und vielleicht bis bald! Patrick Schneider

Patrick Schneider
04.08.2019