Reisebericht: Rundreise Frankreich – Normandie und Bretagne

24.05. – 02.06.2013, 10 Tage Rundreise mit Metz – Verdun – Rouen – Etretat – Honfleur – Caen – Landungsstrände – Mont St. Michel – St. Malo – Carnac – Vannes – Chartres


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Eine Reise durch den Norden Frankreichs - bis Finistère, dem westlichen Ende der antiken Welt. Mit Natur und Kultur im anregenden Wechsel und überraschend viel Sonne.
Ein Reisebericht von
Vicky Kern
Vicky Kern

1. Tag – Anreise bis Metz

In aller Frühe starten wir morgens am Flughafen Dresden. Nach insgesamt sieben Zustiegen ist unsere Reisegruppe dann ab Eisenach komplett. Es geht nach Westen, am Anfang haben wir die Sonne im Rücken, später dann vor uns. Unser Fernziel ist Finistère, der westlichste Teil der Bretagne, von den Römern „ das Ende der Welt" genannt.
Nachdem wir über den Rhein sind, wird die Nähe von Frankreich schon spürbar. Deutsch-französische Vergangenheiten kommen in den Sinn. Nach dem Grenzübergang nahe Saarbrücken ist Frankreich jedoch zunächst nur an den andersfarbigen Straßenschildern und den französischen Ortsnamen zu erkennen.
Für heute ist Metz unser Ziel, die geschichtsträchtige Hauptstadt der Region Lorraine, ehemals Lothringen. Als wir gegen 17 Uhr ankommen, hängt Regen in der Luft. Manche von uns gehen noch vor dem Abendessen auf Besichtigungstour, die anderen danach. Die Kathedrale St-Etienne ist wohl für alle die Hauptattraktion, und sie ist zugleich unser Einstieg in die französische Gotik. Darüber hinaus lohnt sich ein Blick hinüber auf die Mosel(le)-Insel zum neoromanischen Temple Neuf. Ebenso ein Spaziergang durch die Altstadt, über die Esplanade oder durch das wilhelminische Quartier Impérial, in dem wir unseren ersten Tag ohnehin beenden,  denn dort liegt unser Hotel.

2. Tag – Von Verdun bis Rouen

Am Morgen steht die Besichtigung von Verdun auf dem Programm. Die Stadt ist zum Symbol des deutsch-französischen Stellungskrieges im 1. Weltkrieg geworden,  und darüber hinaus zum Mahnmal gegen jeden Krieg.
Unser örtlicher Reiseleiter Herr Lewerenz verschafft uns tiefe Einblicke in das damalige Kriegsgeschehen. Im feucht-dunklen Fort Douaumont bekommen wir ein Gefühl für die Situation der eingebunkerten Soldaten und der Friedhof mit den 15.000 weißen Kreuzen auf dem ehemaligen zentralen Schlachtfeld weist auf die Unzahl der Opfer hin. Das monumentale Beinhaus mitsamt der darin befindlichen Ausstellung von Veteranenbildern macht zudem bewusst, dass in Frankreich eine ganz andere, viel stärker auf Ehrung und Anerkennung ausgerichtete Erinnerungskultur herrscht als in Deutschland.
Auf der Weiterfahrt machen wir auf vielfachen Wunsch einen Zwischenhalt in Reims. Wir wollen an der Krönungskathedrale der französischen Könige nicht einfach vorbeifahren. Beeindruckend ist schon der Blick von weitem, denn die Straße ins Zentrum läuft geradewegs auf die Westfassade der  Kathedrale zu. Wir sehen französische Hochgotik vom Feinsten, das dreiteilige Portal, die beiden Fensterrosen und darüber die Königsgalerie. Innen lässt der große Chorraum den Platzbedarf bei den Krönungen erahnen.
Ein kurzer Halt auf dem Waffenstillstandsplatz im Wald von Compiègne erinnert in beschaulicher Ruhe noch einmal an vergangene Kriege. Von dort geht die Fahrt dann weiter bis Rouen, der Hauptstadt des historischen Herzogtums Normandie

3. Tag – Von Rouen über Étretat nach Le Havre

Am Vormittag wollen wir uns Rouen genauer ansehen. Im Stadtzentrum treffen wir unsere  örtlichen Reiseleiterinnen und nach Teilung der Gruppe geht es zwei Stunden lang durch die Stadt. Die Führung beginnt mit der Kathedrale, die wie so viele französische Kirchen Notre-Dame (unsere Frau) heißt - Maria scheint in Frankreich schon fast eine „weibliche Gottheit" zu sein. Dann besuchen wir den Pestfriedhof L'aitre St-Maclou, den gotischen Justizpalast, laufen in der Altstadt unter der Gros Horloge, einer Uhr aus dem 14.Jh., hindurch, um schließlich zum Alten Markt zu gelangen. Hier wurde 1431 Jeanne d'Arc als Ketzerin verbrannt, ein Denkmal und eine moderne Kirche erinnern an sie.
Nach so viel Kulturgeschichte ruft dann die Natur, und zwar in Form der drei Felsentore von Étretat an der steil abfallenden Alabasterküste. Bei näherem Hinsehen lässt sich diesen vorzeitlichen Gebilden aus Kreide und Feuerstein aber durchaus auch etwas Künstlerisches abgewinnen. Zumindest haben dies die Impressionisten des 19.Jh. getan, allen voran war Claude Monet von den Portes begeistert. Einige von uns steigen auf die Klippen, andere genießen die Urlaubsatmosphäre auf der Strandpromenade. Wenn man ein Eis in der Hand hat, sollte man jedoch auf die perfekt an den Tourismus angepassten Möwen achten.
Auf der Weiterfahrt nach Le Havre machen wir einen Fotostopp am Aussichtspunkt Belvedere. Hier bietet sich nicht nur ein Blick auf den Erdölhafen von Le Havre, sondern auch auf die Alabasterküste in ihrer langen Ausdehnung.
Ziel des heutigen Tages ist Le Havre, die zweitgrößte Hafenstadt Frankreichs. Im 2. Weltkrieg wurde die Stadt fast komplett zerstört, und anschließend in moderner Funktionsarchitektur neu aufgebaut. Das neue Le Havre gehört seit 2005 als einziges Stadtensemble des 20.Jh. zum UNESCO-Welterbe. Nach den heimeligen Altstädten, die wir bislang gesehen haben, ist Le Havre natürlich ein Kontrastpunkt. Angenehm ist der Panoramablick, den wir schon vom Hotel aus über ein Hafenbecken hinweg  auf das Kulturzentrum Le Volcan von Niemeyer und auf die Kirche St-Joseph von Perret haben. Bei der Kirche sind Beinhaus- und Leuchtturmarchitektur verschmolzen. Ein Beinhaus kennen wir schon aus Verdun und Leuchttürme werden wir noch viele sehen.

4. Tag – Nach der Calvadosprobe über Honfleur nach  Arromanches

Die Seine bildet die Grenze zwischen Le Havre und Honfleur, und damit auch die Grenze zwischen der unteren und der oberen Normandie. Über die Seine führt die größte Schrägseilbrücke Europas, der Pont de Normandie.
Wir sind alle gespannt auf dieses Bauwerk.  Jedoch, als wir am Aussichtspunkt ankommen, herrscht dichter Morgennebel. Wir starren ins Nichts. Was nun? Erfahrungsgemäß löst sich Morgennebel ja irgendwann auf ... Wir warten unschlüssig, können uns nicht zur Weiterfahrt bewegen. So vergeht eine halbe Stunde. Plötzlich taucht die Brücke aus dem Nichts auf. Aus dem Morgennebel wird klare Morgensonne und wir haben eine fantastische Überfahrt.
Wir fahren in die Region Calvados, um dort den bekannten gleichnamigen Apfelweinbrand der Normandie kennenzulernen. Im Chateau de Breuil, einem Herrensitz aus den 16./17.Jh., besichtigen wir die Destillerie und probieren anschließend das bernsteinfarbene Getränk.
Angenehm angetan fahren wir weiter nach Honfleur, einem malerischen Hafenort mit gut erhaltenen historischen Häusern um ein altes Hafenbecken herum. Honfleur ist eine schöne Kulisse für unsere Mittagspause und für einen entspannten Spaziergang in der Sonne. Der Charme der „Blumenküste" wirkt auch im Seebad Trouville auf uns. Bei der Durchfahrt bekommen wir einen Eindruck des normannischen Villenbaus im 19.Jh., die Villa von Gérard Depardieu entdecken wir jedoch nicht.
Ein kurzer Stopp an der Pegasus-Brücke weist auf das Thema des Nachmittags hin: Die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944, dem D-Day. In Arromanches, an einem der Landungsstrände, sehen wir noch heute die Relikte des künstlichen Mulberry-Hafens im Meer liegen. Wer möchte, schaut sich den diesbezüglichen Film im 360° Kino an.
Dann geht es weiter nach Westen. Wir verlassen die Strände der Normandie, lassen die Halbinsel Cotentin rechts liegen und fahren zielstrebig in Richtung Bretagne. In Saint-Malo, der alten Seefahrerstadt, beziehen wir Quartier.

5. Tag – Vom Mont Saint Michel zur Austernstadt Cancale


An diesem Morgen ist die Besichtigung des Mont Saint Michel angesagt, dieses berühmten Klosterberges im Wattenmeer. Aber leider ist auch Regen angesagt, ausgerechnet heute. Es strömt zunehmend ... oben und unten Wasser ... wir merken kaum, dass die Bucht schon seit längerem versandet ist und umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen laufen, um den Mont wieder zur Insel zu machen. Nachdem wir den Aufstieg zur Abtei - wie viele Pilger vor uns - geschafft haben, haben wir immerhin ein Dach über dem Kopf. Mit Audioguides besichtigen wir den Klosterkomplex, ein über die Jahrhunderte hinweg gewachsenes Gebilde auf drei Ebenen. Seltsam, dieses Zusammenspiel von mönchischer Einsamkeit und klösterlicher Macht.
Weiter geht es die Bucht entlang nach Cancale, der so genannten Austernhauptstadt. Eine Austernprobe steht an. Nach theoretischer Vorbereitung im Bus, mitsamt einer Austernschale als Anschauungs- bzw. Fühlobjekt, wird es ernst. Einige haben Bedenken bei dieser lebendigen Speise, aber die meisten probieren und viele finden Geschmack daran. Noch eine, bitte!
Anschließend besuchen wir die Altstadt von Saint-Malo. Intra-Muros genannt liegt sie auf einer vorgelagerten Halbinsel, wurde leider im 2. Weltkrieg weitgehend zerstört, dann aber originalnah wieder aufgebaut. Der Gang über die Stadtmauer lässt die Geschichte der alten Seefahrerstadt wieder aufleben, die in der frühen Neuzeit mit dem aufkommenden Interkontinentalhandel ihre große Blüte erlebte. Viele Söhne der Stadt lassen sich dem seefahrerischen Oberbegriff „Entdecker-Admiral-Pirat" zuordnen und so stehen an allen Ecken der Altstadt Denkmäler für die Berühmten. Wohl nach dem Motto:  In allen vier Ecken sollen Seefahrer drin stecken.

6. Tag – Vom Cap Fréhel über Ploumanac'h nach Guimiliau

Cap Fréhel, der nördlichste Punkt der Smaragdküste, ist unser heutiges erstes Ziel. Was wäre die Bretagne ohne ihre zerklüftete Küste, die Brandung, die ins Meer hinausragenden Landzungen und Kaps, die vielen Leuchttürme und den ewigen Wind. Die Gegend zieht  vor allem diejenigen an, die es etwas rauer mögen. Den Genuss der reinsten Luft Europas haben jedoch alle Besucher.
Auf dem Riff am Cap Fréhel sehen wir zwei markante Leuchttürme, einer aus dem 17.Jh., der andere aus dem 20.Jh. Aber dazwischen liegt eine regelrechte Leuchtturmgeschichte und wer sich näher für das bretonische Typikum Leuchtturm interessiert, kann sich in einer kleinen Ausstellung vor Ort schlau machen.
Dann wartet die Küste des Rosa Granits auf uns. In Ploumanac'h folgen wir dem alten Zöllnerpfad durch eine ganz eigenartige Landschaft. Vorzeitlich erstarrte Lava zu großen Blöcken erodiert in unterschiedlichen Rosatönen. Diese Gesteinsformationen weckten schon immer Assoziationen und man hat über die Zeit vielen Gesteinsformen Namen gegeben. Wir können diese Assoziationen übernehmen, aber andererseits braucht es nicht viel Phantasie, um eigene Bilder zu kreieren. In einer kleinen Bucht steht eine Mini-Kapelle zu Ehren des Hl. Guirec, der damals im 5.Jh. von Britannien kommend dort gelandet sein soll. Der Volksglaube weiß, dass er bei Kinderwunsch hilft, wenn man ihm eine Nadel in die Nase zu sticht. Durch die permanente Stecherei ist die Nase des armen Guirec nun verschwunden. Eine besondere Form der Erosion!
Das religiöse Moment führt uns nun weiter ins Landesinnere zu den Kalvarienbergen. Kalvarienberge als Nachbildungen der Kreuzigungsszene gibt es überall in Europa, aber als Teil eines  umfriedeten Pfarrbezirks und in Kombination mit Kirche, Friedhof und evtl.  Beinhaus sieht man sie nur in der Bretagne. Zahlreiche dortige Orte besitzen Kalvarienberge. Sie entstanden ab dem 16.Jh. und wurden zum wetteifernden Statussymbol der Dörfer. Wir schauen uns die Anlagen in Thégonnec und Guimiliau an und bekommen neben dem künstlerischen Eindruck auch eine Vorstellung davon, wie wichtig die religiöse Tradition für die bretonische Identität ist.
In Quimper geht der Tag dann für uns zu Ende.

7. Tag – Pointe du Raz und Locronan

Heute findet der fakultative Ausflug zur Pointe du Raz statt, dem westlichsten Kap der Bretagne. Alle fahren mit, denn wer will schon das Ende der Welt verpassen. Während der Bus auf der immer schmaler werdenden Landzunge nach Westen fährt und von beiden Seiten das Meer näher kommt, kann sich durchaus das Gefühl einstellen, dass die Erde bald aufhört. Für die letzten Druiden auf ihrem Rückzug vor den Römern soll dieser Weg wirklich the way of no return gewesen sein. Und eigentlich ist es ja ganz logisch: Wenn hier irgendwo die Welt aufhört, dann liegt alles Weitere im Jenseits. Eine gute Basis für allerhand Mythen um die Insel der Seligen und ähnliches.
Wir wollen allerdings nicht ins Jenseits und bemühen uns um Bodenhaftung bei unserem Spaziergang auf dem Kap. Der Wind ist schon fast stürmisch zu nennen und am Ende der kultivierten Pfade ist das Gelände - im wahrsten Sinne des Wortes - unwegsam. Zwei „weibliche" Leuchttürme - die Alte und die kleine Alte - markieren die Passage zwischen dem Kap und der vorgelagerten Ile de Sein. Ein besonderer Ort, ganz ohne Zweifel, jeder hat hier wohl seine eigenen Gedanken und Gefühle. Für unsere Reiseroute ist die Pointe du Raz der Wendepunkt. Ab jetzt geht es wieder nach Osten.
Nach einem Mittagsimbiss am Bus machen wir uns auf den Weg nach Locronan, dem Ort, wo der Hl. Ronan begraben liegt. Auf der Fahrt gibt es als Vorbereitung allerlei Legendenhaftes zu Ronan, was bei einigen der Reisenden sicher die frühnachmittägliche Schläfrigkeit verstärkt. Wer es schafft, wach zu bleiben, der bekommt eine Ahnung vom Clash der Kulturen, als seinerzeit das Christentum auf die keltischen Vorstellungen von Sinn und Unsinn des Lebens stieß. Die christlichen Missionare aus Britannien, einer von ihnen war Ronan, konnten sich schwerlich mit dem ortsüblichen Einkommenserwerb durch Ausraubung von Schiffbrüchigen abfinden. Schließlich konnten sie nur mittels ihrer Wunderkraft zu Anerkennung gelangen. Immerhin scheint eine gewisse Integration der keltischen Spiritualität gegeben, denn Ronan hat sich bei seinen meditativen Spaziergängen wohl an einem Nemeton, einem heiligen Hain, orientiert. Ronans Weg wird heute noch als Prozessionsweg begangen, und der keltische Nemeton gilt als erwiesen.
Wir sind dann eher locker und ohne spirituelle Ambitionen durch Locronan geschlendert. Der Ort vermittelt ein interessantes granitgraues spätmittelalterliches Bild, zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs und eignet sich vorzüglich als Filmkulisse.
Anschließend fahren wir durch die Cornouailles - die bretonische Entsprechung des britannischen Cornwall - zurück nach Quimper. Es soll noch genügend Zeit für die Erkundung dieser angeblich bretonischsten Stadt bleiben.

8. Tag – Von Concarneau  über Carnac und den Golf von Morbihan                 nach Vannes

Heute bewegen wir uns entlang der südlichen Küste der Bretagne. Auch hier gibt es eine mittelalterliche Festungsstadt, der wir einen Besuch abstatten. Die Altstadt von Concarneau liegt als Ville Close auf einer Insel im Hafen - im Gegensatz dazu liegt Saint-Malo ja nur auf einer Halbinsel - und ist über eine Brücke zugänglich. Es ist noch sehr früh am Morgen, so gegen 8:30 Uhr, zu früh für die Stadt und vielleicht auch für manchen von uns. In morgendlicher Ruhe gehen wir durch die sich auf den Tag vorbereitenden Altstadtgassen ...
Dann streben wir den Relikten der Megalithkultur zu, ein ganz besonderes Spezifikum der Bretagne. Menhire & Co. gibt es zwar nicht nur hier, aber hier gibt es außerordentlich viele dieser bis heute rätselhaften Steinformationen aus der Jungsteinzeit. Im nicht eingezäunten Menhirfeld von Kerzerho können wir Fühlung aufnehmen und bedächtig durch die Steinreihen wandeln. In Carnac läuft die Besichtigung dann per Bus. Von West nach Ost fahren wir langsam die insgesamt ca. 8 km langen Steinreihen entlang, machen Stopps und viele Fotos. Schließlich rundet der Besuch des Megalithgeländes von Locmariaquer das Thema ab. Hier sehen wir, neben dem Dolmen „Table des Marchand" und dem Tumulus d'Er Grah, den größten Monolithen der westlichen Welt. Er ist ca. 20 m lang, aber leider umgestürzt und zerbrochen. Er war wohl zu groß für diese Welt.
Das Meer und die Schifffahrt gehören zur Bretagne einfach dazu. Um auch diesen Landesaspekt kennenzulernen, steht am Nachmittag eine Bootsfahrt über den Golf von Morbihan auf dem Programm. Wir durchkreuzen das an Inseln reiche Binnenmeer mit dem sanften, südländischen Klima und erreichen nach einem Inselaufenthalt die Stadt Vannes, unsere heutige Bleibe. Die baulich sehr interessante und zudem abendlich-lebendige Altstadt lässt uns nicht nur im Hotel verweilen.

9.Tag – Das Schloss von Angers und die Kathedrale von Chartres


An diesem vorletzten Tag werden wir ca. 500 km gen Osten zurückzulegen. Wir verlassen die Bretagne und durchfahren die Pays de la Loire. Hier ist das Schloss von Angers unser Ziel.
Vom Grafenpalast zur Residenz der Herzöge von Anjou und über diese mit dem englischen Königshaus verbunden ist das Schloss ein historisches Bauwerk höchsten Grades. Zudem beherbergt es seit den 1950er Jahren den „Teppich der Apokalypse", einen ca. 100 m langen Gobelin aus dem 14.Jh. Wenige der Gruppe begnügen sich mit einer Außenbetrachtung der imposanten 17-türmigen Festung und schauen sich dafür lieber die Stadt an. Alle anderen streifen durch die weitläufige innere Schlossanlage und verschaffen sich einen Eindruck vergangener Macht- und Repräsentationsansprüche. Ein gewisses kulturelles Flair, dem sich der Besucher kaum entziehen kann, liegt noch heute über der Anlage.
Die Kathedrale von Chartres wird am Nachmittag zum würdigen Abschluss unserer Besichtigungen. Weit ins Land hinein sichtbar ist sie zum Wahrzeichen der Region wie zum klassischen Vorbild zahlreicher gotischer Kathedralen geworden. Das berühmte Labyrinth im Fussboden verweist auf die mittelalterliche von Mystik geprägte Religiosität. Aber die spirituelle Anziehungskraft von Chartres wirkt auch noch heute, auf die christliche wie auf die esoterische Szene.
Die Wirkung von Chartres zeigt sich auf eigene Art übrigens auch in unserer Gruppe. Da gab es im Vorfeld eine lautliche Verschiebung zu Chantré. Nun ja, der Genuss dieses Branntweins kann natürlich auch zu diversen Bewusstseinsveränderungen führen ...

10. Tag – Rückreise


Frühmorgens verlassen wir unser letztes Hotel in einem Vorort von Paris und fahren Richtung Heimat. Gegen Mittag haben wir die Grenze erreicht. Wir haben sehr vieles gesehen und hatten überraschend oft die Sonne als Begleiterin. Während unserer Reise war das Wetter in weiten Teilen Deutschlands ausgesprochen regnerisch und Hochwassermeldungen beunruhigen nun manchen von uns. Eine gewisse Spannung liegt über der Heimkehr, die jedoch ganz nach Plan verläuft.

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo Cornelie, danke für Ihren Bericht. Ich habe mir erlaubt selbigen an den Drucker zu senden, . viele schöne Reisen für Sie

Große
09.06.2013