Reisebericht: Rundreise Frankreich – Gärten und Schlösser der Normandie

27.07. – 06.08.2017, 11 Tage Busreise durch die Normandie mit Reims – Giverny – Rouen – Atlantikküste – Etretat – Le Havre – Honfleur – Caen – Mont Saint Michel – Chartres – Schloss Fontainebleau


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Während unserer 11 tägigen Rundreise unter dem stark bewegten normannischen Himmel sahen wir Gartenparadiese, historische Städte, Kathedralen und Abteikirchen, Schlösser und Herrensitze, verträumte Dörfer sowie unverwechselbare Küstenlandschaften
Ein Reisebericht von
Beate Schroedter
Beate Schroedter

1. Tag Donnerstag, 27.07.2017 – Fahrt von Dresden nach Reims


Am frühen Donnerstag morgen sind wir mit einer kleinen Gruppe am Flughafen Dresden gestartet und erreichten nach weiteren Zustiegen bei Chemnitz, Gera, Jena, Neudietendorf, Eisenach und Grünstadt gegen Abend unser Hotel das Novotel Reims Tinqueux am Stadtrand von Reims - die historische Hauptstadt der Champagne und Hauptstadt der heutigen Region Champagne-Ardenne.

2. Tag Freitag, 28.07.2017 – Reims, Champagner und Jardin de Viel Maisons

Nach unserer ersten Nacht in Frankreich fuhren wir am frühen Morgen ins Stadtzentrum von Reims, um zuerst die berühmte Kathedrale Notre-Dame, die Jahrhunderte lang die Krönungskirche der französischen Könige war und bis heute erzbischöflicher Sitz ist, zu besuchen. Zu den bedeutendsten Krönungen, die hier stattfanden, gehört zweifellos die von Karl VII. 1429 zum französischen König, die erst durch Jeanne d'Arc möglich wurde. Der Chor der Kathedrale hat neben den berühmten Fenstern von Marc Chagall erst im vergangenen Jahr einen weiteren modernen Glasfensterzyklus erhalten, den der 1940 in Dessau geborene Künstler Imi Knoebel schuf. Diese in kräftigen Farben leuchtenden Fenster wurden im Mai 2015 in Gedenken an das Ende des II. Weltkriegs von Außenminister Frank-Walter Steinmeier und seinem französischen Amtskollegen Laurent Fabius feierlich eingeweiht.
Nach diesem faszinierenden Einstieg in die Welt der französischen Kathedralen unternahmen wir eine kurze Erkundungstour durch das Stadtzentrum von Reims, die uns zum Place Royale (Königsplatz), den Place du Forum, zum 1630 erbauten Rathaus sowie zum alten Champagnerhandelshaus der Firma Mumm aus dem 19. Jahrhundert führte. Seine Fassade schmückt bis heute ein Bildzyklus über die Champagner-Herstellung, der uns auf den anschließenden Besuch der Champagner-Kellerei Cave Mumm einstimmte. Hier erkundeten wir unter fachkundiger Führung das Labyrinth der weit verzweigten Champagnerkellerei bevor wir zum Abschluss ein Glas des edlen Champagners genossen.
Nach dieser Kostprobe des edlen Tropfes setzen wir unsere Reise an die Ufer der Marne fort. In der Region der Picardie erreichten wir Château-Thierry, Geburtsort des französischen Fabeldichters Jean de La Fontaine, wo wir die Mittagspause am sommerlichen Ufer der Marne einlegten.
Dann erwartete uns Madame de Ladoucette in ihren Jardins de Viels-Maisons mit einer spannenden Führung durch ihre beeindruckenden Anlagen, die sich hinter ihrem herrschaftliche Anwesen in einer Vielzahl von Gartenräumen entfalten.
Unser Nachtquartier nahmen wir im Hotel Novotel Château de Maffliers in der Region Ile-de France. Nach dem Abendessen liessen einige der Gäste den Tag ausklingen bei einem entspannenden Spaziergang durch den großzügig angelegten Schlosspark.

3. Tag Samstag, 29.07.2017 – Schloss und Park Chantilly und der Garten Claude Monets in Giverny


Zunächst blieben wir der Welt der Schlösser treu, denn unser erstes Ziel hiess heute: Château de Chantilly. Im Schloss beeindruckte uns besonders die hochkarätige Kunst- und Gemäldesammlung, die von dem letzten Besitzer des Schlosses, dem Herzog von Aumale dem französischen Staat übergeben wurde. Daneben beeindruckten uns die weitläufigen Parkanlagen, die das Schloss bis heute umgeben. Darüber hinaus ist Chantilly heute eine Hochburg der französischen Pferdesports, dessen regelmäßig veranstaltete Pferderennen "Prix de Jockey Club" und "Prix de Diane" weltbekannt sind.
Nach einer kleinen Mittagspause vor Ort setzen wir unsere Reise fort und erreichten am Nachmittag die Normandie. Dort erwartete uns zunächst das berühmte Anwesen des Malers Claude Monet in Giverny. Der Blumengarten am Haus stand in voller Blüte und glich einem blühenden Meer. Zum Glück war es diesmal nicht so voll, so daß wir zunächst das Wohnhaus Monets besuchten, bevor wir den Hausgarten sowie den Wassergarten fasziniert durchstreiften. Besonders in letzteren konnte man trotz der vielen Besucher immer wieder Momente der Ruhe finde, um z.B. den in farbenfrohe Pflanzenarrangements eingebettete Seerosenteich mit seiner japanischen Brücke zu genießen.
Nach einem kleinen Abstecher zum Château Gaillard, der in unglaublich kurzer Zeit erbauten und selbst als Ruine noch beeindruckenden Grenzfestung des normannischen Herzogs und englischen Königs Richard Löwenherz und einen atemberaubenden Blick über das Seinetal erreichten wir am Abend unser Hotel Novotel Rouen Sud St. Etienne-du- Rouvray am Stadtrand von Rouen. Hier blieben wir für zwei Nächte und waren froh, nach den vielen bisherigen Eindrücken nun etwas zur Ruhe zu kommen.

4. Tag Sonntag, 30.07.2017 – Klostergarten der Abtei Saint George in Boscherville und Rouen

Am Morgen brachen wir nach einem reichhaltigen Frühstück zu einem Ausflug nach Boscherville auf, um dort die ehemalige Abtei Saint George de Boscherville mit ihrem Klostergarten zu besuchen. Während unseres Besuchs erschlossen wir uns die gesamte Anlage der Abtei mit deutschsprachigen Audiogeräten, die uns wertvolle Informationen zur romanischen Abteikirche, zum Kapitelsaal und zu den weitläufigen Klostergärten boten.
Die Stadt Rouen, historische Hauptstadt der Normandie und heute Hauptstadt der Region Obere Normandie, erlebten wir an diesem Sonntag von ihrer schönsten Seite. Dafür sorgte vor allem unsere Stadtführerin Mirijam, die uns bedeutende Momente aus der spannenden Geschichte der Stadt anschaulich beschrieb und uns zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt führte.
Einige Gäste unserer Gruppe fuhren anschließend zum Botanischen Garten der Stadt. Der öffentlich zugängliche Park stand ganz im Zeichen sommerlicher Familienausflüge. Ein jeder suchte auf seine Weise Entspannung und Ausgleich zwischen blühenden Gartenanlagen und zentralen Wasserbassins.
Anschließend fuhren wir wieder ins Hotel Novotel Rouen Sud St. Etienne-du- Rouvray, wo wir zu Abend speisten und noch einmal übernachteten.

5. Tag Montag, 31.07.2017 – Côte d'Abatre mit Fécamp, Étretat und Le Havre


Unser heutiges Ziel führte uns zur Côte d'Abatre - der nach seinen hellen Kreidefelsen benannte Küstenabschnitt der Oberen Normandie. Nach dem Einladen der Koffer steuerten wir zunächst Fécamp an, die einstigen Normannenresidenz, die später viele Generationen hindurch Hochburg der Neufundlandfischerei war. Im Palais Bénédictine wurden wir fachkundig durch die Kunstsammlung des Firmengründers Alexandre le Grand sowie durch die Fabrikationsräume der Likörfabrik und ihre Keller geführt und staunten dabei über manches Stück. Dann kosteten wir genüsslich den hier gebrauten Benediktiner-Likör.
Nun lockte die Küste mit ihren steinigen Stränden und den beeindruckenden Felsen von Étretat. Unter strahlend blauem Himmel verwandelte die Sonne das Wasser in eine smaragdfarben schillernde Materie. Die hellen Felswände der "Falaise d'Aval" links und der "Falaise d'Amont" rechts der malerischen Bucht von Ètretat mit ihren eingelagerten Feuersteinbändern boten ein atemberaubendes Panorama - so unbeschreiblich schön, das es sich kaum fotografieren liess. Ob bei Verweilen auf der Strandpromenade oder bei Wanderungen auf den beiden Steilküsten - der Genuss dieser faszinierenden Küstenlandschaft war vollkommen.
Anschließend setzten wir unsere Fahrt zum "Tor zum Ozean", wie sich die große Hafenstadt Le Havre voller Stolz nennt, fort. Dort besuchten wir die erst vor wenigen Jahren in der ehemaligen Festung der Stadt angelegten "Jardins Suspendus" mit ihren Gewächshäusern. Vom Festungswall bot sich ein erhabener Blick auf die Stadt mit dem 110 Meter hohen Turm der Kirche Saint-Joseph und den Hafen.
Unser Hotel für diese Nacht war das Mercure, das zentral am alten Hafenbecken lag. Diese Lage bot sich hervorragend an, um nach dem Abendessen noch ein kleine Runde zu drehen und die Stadt, die nach ihrer fast kompletten Zerstörung im II. Weltkrieg in den 50ger Jahren von dem Architekten August Perret und seinem Team vollkommen neu erschaffen wurde, zu erkunden.

6. Tag Dienstag, 01.08.2017 – Honfleur, Deauville und Pays d'Auge

Als erstes erlebten wir heute wenige Minuten nach unserer Abreise die "Pont de Normandie". Zur Zeit ihrer Errichtung 1988-1994 war sie mit einer Länge von 2.241 Metern und einer Hauptspannweite von 854 Metern die größte Schrägseilbrücke Europas. Nach einem Fotostopp fuhren wir über die "Pont de Normandie" und waren beeindruckt von der Leichtigkeit und Eleganz dieser mächtigen Konstruktion.
Dann erwartete uns das alte Hafenstädtchen Honfleur, von dem einst Kapitäne wie Samuel de Champlain, in die Neue Welt aufbrachen. Viele Jahrhunderte lang florierte hier der Überseehandel mit Canada und Brasilien. Später kamen die frühimpressionistischen Landschaftsmaler, die Mitte des 19. Jahrhunderts um den Maler Eugène Boudin herum in der Ferme Saint-Siméon bei Honfleur eine kleine Künstlerkolonie gründeten. Ende des 19. Jahrhunderts sollte Erick Satie, der seinerzeit berühmteste Sohn der Stadt, das Pariser Musikleben kräftig aufmischen. Bei einer Führung erkundeten wir gemeinsam die Stadt um den Alten Hafen und die von Schiffszimmermeistern aus Holz errichtete Kirche Ste Catherine.
In Deauville überraschte uns später der Blick von den Planches, den Umkleidekabinen, über die weite Sandfläche des Strandes, wo einige Teilnehmer unserer Gruppe blieben. Andere hatten Lust, noch etwas mehr von Deauville zu sehen, wie die "Pompeiischen Badeanlagen", das alte Casino mit seiner grellen, doch seltsam stillen Pracht, das legendäre Hotel " Le Normandiy Barrière" und den Marktplatz mit seinen Restaurants und Geschäften.
Anschließend fuhren wir ins Pays d'Auge, dem malerische Hinterland der Cote Fleurie (Blumenküste). Im Château de Breuil erwartete uns eine fachkundige Führung, die uns die Destillerie und das Lager der Calvados-Brennerei zeigte. Danach probierten wir den Geschmack des köstlichen Calvados und des Pommeaus. Beschwingt durch diese echt normannische Kostprobe ging es nun in eine besonders schöne Gartenanlage: den "Jardins du Pays d'Auge" in Cambremer. Im Jahr 1994 von Armelle und Jaques Noppe angelegt bietet diese Anlage eine Fülle kreativer Gartenensembles, die zusammen mit alten ländlichen Fachwerkhäusern des Pays d'Auge und ihren Gerätschaften Themenräume voller Poesie bilden. Sie führt die Besucher auf eine be- und vielleicht auch verzaubernde Reise durch die normannische Gartenkunst.
Nach unserem Besuch dieses idyllischen Gartens fuhren wir nach Caen, die Hauptstadt der Unteren Normandie, wo wir im Hotel Mercure Caen Côte de Nacre übernachteten.

7. Tag Mittwoch, 02.08.2017 – Caen, Bayeux, Halbinsel Cotentin und Cherbourg

Bevor wir Caen verliessen und unsere Reise zur Halbinsel Cotentin fortsetzten, sahen wir uns am Morgen die von Wilhelm dem Eroberer gegründete Abteikirche St-Étienne der Abbaye-aux-Hommes und die von seiner Gemahlin, Mathilde von Flandern, gestiftete Kirche Sainte-Trinite der Abbaye-aux-Dames sowie den dazwischen liegenden Burgberg mit seinen Baulichkeiten an.
Anschließend ging es zum "Parc Floral de la Colline aux Oiseaux", der u.a. für seinen Rosengarten berühmt ist.
Da der starke Regen, der uns im Rosengarten des Parks überraschte, inzwischen etwas nachgelassen hatte, fuhren wir wieder zur Küste - diesmal zur Côte de Nacre nach Arromanches. Hier befand sich einer der Landungsstrände der Alliierten, wo am 6.6.1944 unter unvorstellbaren Opfern die Befreiung Frankreichs und Europas vom Faschismus begann. Später wurde hier der Mulberry Hafen angelegt, über den die ersten Transporte der Alliierten gingen. Mit Reims, dem Ort der Unterzeichnung der Kapitulationserklärung erinnert dieser Besuch an einen weiteren Hauptschauplatz des II. Weltkriegs, an dessen Ende vor 72 Jahren weltweit gedacht wird.
Dann fuhren wir auf die Halbinsel Cotentin nach Cherbourg. Unser Hotel, das topmoderne Mercure Cherbourg Centre Port, befand sich gegenüber der Altstadt sowie in der Nähe des zur "Cité de la mer" (Meeresmuseum) umgebauten Abfertigungsgebäudes des Überseehafens und der Hafenanlagen. Da es hier jedoch in Strömen regnete, fiel der Spaziergang in die Stadt regelrecht ins Wasser. So blieb für den späten Nachmittag nur die Möglichkeit zum Besuch des Meeresmuseums in der "Cité de la mer", zu einer Shopping-Tour durch das gegenüber dem Hotel befindliche Einkaufszentrum oder zu einigen Stunden der Entspannung im Hotel.
Am Abend überraschte uns Herr Schmidt, ein Mitglied aus unserer Gruppe, mit einer spannenden Zaubervorstellung - eine ideale Alternative für den verregneten Abend in Cherbourg.

8. Tag Donnerstag, 03.08.2017 Gärten von Vauville, Coutances und Champrepus

Nach einer Fahrt, die uns zunächst entlang der Küste der Halbinsel Cotentin und dann durch malerische Dörfer mit Häusern aus Granitgesteinen und liebevoll gestaltete Vorgärten führte, staunten wir über den Garten des "Château de Vauville" mit seinem exotischen Fluidum. Fast wie auf den Kanarischen Inseln war es hier. Dieses von Eric und Nicole Pellerin ab 1947 angelegte exotische Gartenreich verdankt seine Existenz dem milden Klima des nahen Golfstroms und dem Wasserreichtum der Region. Palmen, Aloe, Eukalyptus-Bäume, Bambusstauden .... schaffen eine subtropische Atmosphäre in Nordfrankreich 300 m entfernt vom Atlantik.
Wie selbstverständlich die Gartenkunst hier in der Normandie zu Hause ist, erfuhren wir auch beim Besuch des städtischen Parks "Jardin des Plantes" von Coutances. Auch die Altstadt von Coutances kann sich sehen lassen mit ihrer beeindruckenden Kathedrale, ihren Plätzen, Restaurants und Geschäften.
Am späten Nachmittag erreichten wir den Zoologische Park von Champrepus, der wie der Garten von Vauville in den 50ger Jahren durch eine private Initiative entstanden ist. Er bietet neben einheimischen auch eine Reihe exotischer Tiere, deren Plätze aber so harmonisch in die Anlage des Parks integriert sind, dass der Rundgang durch die vier Themenbereiche Savanne, Madagaskar, Tropen, Mini-Bauernhof eine wahre Freude war.
Doch nicht genug damit. Ein Highlight der Reise erwartete uns noch - der Mont St. Michel. Unser Hotel, das Hotel Mercure Mont St. Michel, lag ganz in der Nähe des als "Wunder des Abendlandes" verehrten legendären Abteiberges. So boten sich nach dem Abendessen im Hotel idyllisch-romantische Spaziergänge zur Brücke über den Couesnon, dem Grenzfluss zwischen der Normandie und der Bretagne, oder zum Abteiberg an. Einige aus unserer Gruppe warteten bis zum Sonnenuntergang, um die nächtlich beleuchtete Abtei in faszinierenden Fotos festzuhalten.

9. Tag Freitag, 04.08.2017 Mont St. Michel, Jardin François, Chartres

Nachdem Frühstück fuhren wir mit einem der Shuttelbusse über die neue Stelzenbrücke zum Mont St. Michel. Wir gehörten an diesem Morgen zu den Ersten, die den Abteiberg "erklommen" und waren daher noch nicht von den Besuchermassen umgeben, die sich wenige Stunden später einstellten - was den Aufstieg sehr erleichterte. In der Abtei gingen wir durch die ehrwürdigen Räumlichkeiten und lauschten dabei den interessanten Informationen des Audiogerätes. Anschließen war noch etwas Zeit für einen Spaziergang entlang der Stadtmauer, ein gemütlichen Kaffee oder einen Crêpe mit bester Aussicht während sich die Hauptgasse schon mit Besucherströmen füllte.
Wir hingegen stiegen wieder in unseren Reisebus, der uns nun in den Osten der Normandie, ins Perche, brachte. In Préaux-au-Perche hat Monsieur François um den Hof seines Bauernhauses herum ab 1995 ein sehr schönes Gartenreich erschaffen. Zu den besonderen Höhepunkt dieses Garten zählte bisher der Blaue Garten und der Rosengarten. Inzwischen jedoch hat der Garten unter einer mangelnden Pflege, die mit der Streichung von Gärtnerstellen durch den Eigentümer der Anlage, verbunden ist, sehr gelitten. Nach einem Glas Cidre, den wir an diesem angenehme Spätnachmittagsstimmung in der normannischen Landschaft des Perche genossen, ging es weiter nach Chartres, wo wir im modern eingerichteten Hotel Mercure Chartres Cathédrale übernachteten. Das Abendessen nahmen wir wieder außerhalb des Hotels in einem Restaurant ein. Später genossen einige von uns einen Abendspaziergang durch die Altstadt. Nach Sonnenuntergang beeindruckten nicht nur die unter dem Namen "Chartres en lumières" firmierenden farbenfrohen Lichtinstallationen an historischen Gebäuden. Ausnahmsweise hatte an diesem Tag auch die Kathedrale bis spät in den Abend geöffnet und bot unter ihren nur mit Kerzenlicht beleuchteten hohen Gewölben ein Bildpräsentation über Details einzelner Glasfenster der Kathedrale und ihre Aussage.

10. Tag Sonnabend, 05.08.2017 Kathedrale von Chartres, Château de Fontainebleau, Château Vaux–le–Vicomte


Früh am Morgen brachen wir heute auf, um vor unserer Abfahrt noch die Kathedrale von Chartres, den Schlüsselbau der Kathedralbaukunst Europas, zu besichtigen. Der westliche Teil des Mittelschiffs, der in den vergangenen Jahren restauriert wurde, war mit seinen ältesten noch von dem romanischen Vorgängerbau stammenden Fenstern schon zu besichtigen. Die Glasfensterzyklen in den Seitenschiffen und im Chor hingegen gehören zu den qualitätvollsten Zeugnissen der französischen Glasmalerei des 13. Jahrhunderts. Mit ihreren architektonischen Neuerungen erreichten die Baumeister der Kathedrale von Chartres eine in der Frühgotik bisher unbekannt Klarheit und Geschlossenheit. Sie wirkte europaweit vorbildhaft auf den Bau von Kathedralen und Domen in den folgenden Jahrhunderten.
Anschließend ging es zum Château de Fontainebleau. Ausgerüstet mit Visioguides erkundeten wir das Schloss, dass eng verknüpft ist mit einigen Hauptkapiteln der französischen Geschichte: der letzte Loire-König François I., König Henri II., das Edikt von Fontainebleau von Louis XIV, Napoleon und seine Abdankung. Hier beeindruckte besonders die von italienischen Künstlern geschaffene Renaissance-Ausstattung der Innenräume mit ihren prunkvollen Bildzyklen. Dann blieb noch etwas Zeit für die Mittagspause oder um durch den 115 Hektar großen Schlosspark zu flanieren.
Kleiner im Format und überschaubarer in seiner Geschichte war das Château Vaux-le-Vicomte, dass wir am Nachmittag besuchten. Die Legende möchte, dass das Schloss des Finanzministers Nicolas Fouquet den Neid des jungen Königs erregte. Historisch dokumentiert ist hingegen, dass Fouquets Entlassung bereits vor dem opulenten Fest zu Ehren des Königs am 17. August 1661 beschlossene Sache war. Festzuhalten bleibt ferner, dass an diesem Bau und seinen Gartenanlagen die junge Crème de la Crème des künftigen Stils von König Louis XIV. mitwirkte: Louis le Veau, Charles Lebrun, Pierre Mignard und Pierre Puget sowie André Le Nôtre. Sie sollte wenig später im Auftrag König Louis XIV das kleine Jagdschloss in Versailles in die prachtvollste Residenz Europas verwandeln. Nach der Schlossbesichtigung genossen wir unter strahlend blauem Himmel den Garten von Le Nôtre, der als erster Barockgarten in Frankreich gilt - ein wahrhaft königlicher Abschluss einer Gartenreise.
Zu unserer letzten Übernachtung in Frankreich kehrten wir im Hotel Novotel von Evry, einer der jüngsten Städte des Landes, ein.

11. Tag Sonntag, 06.08.2017 Heimreise

Nach dem Frühstück hieß es nun zum letzten Mal: die Koffer in den Bus laden und abfahren. Während der Fahrt gab es noch einiges zur hören über die "ville nouvelle" (die neuen Städte um Paris herum), über Paris und über die aktuelle Entdeckung des Landlebens in Frankreich. Dann überwogen die Gespräche über das, was zu Haus kommen wird.
Trotz der vielen Baustellen auf den deutschen Autobahnen erreichten wir nach langer Fahrt zur geplanten Zeit den Dresdner Flughafen und damit den Ausgangspunkt unserer 11tägigen Rundreise durch die "Faszinierende Normandie".

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Kommentare zum Reisebericht

Danke für Ihren guten Reisebericht. Ich habe ihn erst jetzt gelesen und konnte alles nachvollziehen und mich bestens erinnern. Die Fotos sind auch gut gelungen und ich habe sie mir heruntergeladen.
Ich wünsche Ihnen noch viele Reisen mit netten Gästen.

Pfister,Ulrike
11.09.2017

Zunächst bedanke ich mich bei Frau Schroedter für das Übersenden des Gruppenfotos. Ich habe mich sehr gefreut, dass es doch noch geklappt hat.
Die Reise bleibt mir in guter Erinnerung. Sie bleibt lebendig durch das Kennenlernen hervorragender Baukunst vergangener Jahre, wunderbarer Natur in der Vielfalt von Blumen und Gärten. Aber auch durch die sachkundige Führung und Begleitung durch Frau Schrödter und die angenehme Reisegesellschaft. Ein Dank gilt auch dem Busfahrer für Geduld und Fahrkunst.

Ludwig Knoll
03.10.2017