Die Kölner haben's gut. Sie kommen schon am Vormittag in Korfu an und können den ganzen Tag am Pool relaxen. Die Gäste aus Leipzig und Hamburg reisen erst abends an.
Unser örtlicher Reiseleiter ist Aris, unser Busfahrer heißt Andreas.Übernachtung: Hotel Elea Beach in Dassia
Wir starten eine Viertelstunde eher, in der Hoffnung, vor den Kreuzfahrern der MEIN SCHIF 6 am Achilleon zu sein. Das gelingt uns nicht, es sind bereits drei Busse vor Ort.
Wir wollen uns zunächst den Garten anschauen, allerdings erwischt uns hier ein ordentlicher Regenschauer. So bleibt es bei einem kurzen Blick auf den stolzen Achilles und auf den sterbenden Achilles, zwei Figuren mit unheimlich starker Ausdruckskraft. Kaiserin Sissi war es, die Ende des 19. Jahrhunderts das Grundstück erwarb und hier von einem berühmten italienischen Architekten einen Sommerpalast erbauen ließ. Sie war zu der Zeit lungenkrank und auf der Suche nach einem Klima, das ihr gut bekommt. Hier wurde sie fündig. Sissi bewunderte Achilles für seinen gesunden und wohlgeformten Körper und ließ ihren Garten mit seinen Abbildern schmücken.
Später erwarb Kaiser Wilhelm das Anwesen. Er hatte schon lange einen Blick darauf geworfen und 1905, nach einem Besuch der griechischen Königsfamilie auf Mon Repos, gelang es ihm, den Palast und das Gelände den Erben abzukaufen. Nun entstand hier ein diplomatisches Zentrum und die Figur des siegreichen Achilles wurde auch jetzt erst aufgestellt, nur der sterbende Achilles stammt aus der Sissy-Zeit.
Bis 1993 befand sich im zweiten Stock ein Spielkasino. Seit dieses geschlossen wurde, dient die gesamte Anlage als Museum. Trotz Corona, aber mit Maske und genügend Abstand, dürfen wir uns das Fresko TRIUMPH DES ACHILLES, die Kapelle und die privaten Wohnräume von Sissy und dem Kaiser anschauen.Wir fahren nun Richtung Mäuseinsel. Der Grund für deren Benennung scheint manchem zu simpel, keine gruselige Geschichte rankt sich darum. Es ist einfach nur die Form, die von oben zu sehen ist. Naja, und die Größe gleicht ja ebenfalls einem Mäuschen, oder? Bevor wir jedoch mit dem Boot übersetzen, müssen wir einen unebenen Damm überqueren. Das Spektakuläre dabei ist, dass direkt über uns die Ferienflieger zur Landung ansetzen. Den sympathischen Obsthändlern können wir leider nichts abkaufen, denn bei Weintrauben, Pflaumen und Pfirsichen lässt sich der Leitsatz „Koch es oder schäl es" nur mit „oder vergiss es" realisieren. Das Wasser Richtung Mäuseinsel ist ziemlich unruhig und unser Boot schaukelt sehr in den Wellen. Die Befürchtung, dass die Gäste auf dem Oberdeck ins Wasser fallen, ist zum Glück umsonst. Alle kommen unbeschadet an. Eine halbe Stunde ist nun Zeit, einen Blick ins Kirchlein zu werfen, den Souvenirstand zu inspizieren, einen Kaffee zu trinken oder einfach die Sonne zu genießen.
Wieder zurück an Land, bringt uns Andreas mit dem Bus zum Aussichtspunkt Kanoni, benannt nach der alten Kanone, die dort steht. Von hier haben wir noch einmal einen schönen Blick auf Flughafen und Mäuseinsel, doch nach zehn Minuten geht es schon weiter.
Unser nächstes Ziel ist Mon Repos, ein Anwesen, das einst den britischen Monarchen gehörte. Prinz Philipp, der Gatte von Königin Elisabeth wurde am 10. Juni 1921 hier geboren.
Warum eigentlich? Deshalb: er war das jüngste Kind von Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark. Durch politische und familiäre Wirren verschlug es ihn schon früh nach Großbritannien, wo er seine große Liebe Lilibeth kennenlernte, für die er sein Leben als Prinzgemahl verbrachte.Wir spazieren durch den Park bis wir zum Hauptgebäude kommen. Heute befindet sich hier ein Museum, das eine interessante Ausstellung zur Geschichte von Korfu beherbergt. Auf antiken Grabplatten sind plastisch Szenen des Abschieds dargestellt. Der Eine bleibt, der Andre geht - ganz schön traurig. In der oberen Etage können wir uns in das Leben der Antike hineinversetzen. Zu jedem Ausgrabungsfund gibt es ein Bild, das dem Besucher zeigt, wie dieser Gegenstand im Alltag verwendet wurde. Auch ein kostbarer Silberschatz ist ausgestellt. In der nachgestellten Szene ist der Topf in ein Mauerstück gestellt, so dass man gut nachvollziehen kann, wie der Schatz gefunden wurde.
Wir verlassen Museum und Park und fahren nach Korfu-Stadt. Es ist schon später Mittag und uns knurrt ganz schön der Magen. Aris hat für uns das versteckt gelegene Restaurant „Die Hähne" ausgesucht und Plätze im Innenhof reserviert. Die Portionen sind riesig und es schmeckt ausgezeichnet. Der Kellner berichtet von einer Situation im Juni, wo sie abends die Kasse mit 13 € abgeschlossen haben. Es ist schon ein dramatischer Sommer.
Nach dem Essen bleibt nun noch Zeit, Korfu-Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Eindeutig einer der Höhepunkte der Reise ist der Besuch der Meteora Klöster, findet ihr nicht? Aris weiß auch wirklich, wo er anhalten muss, um uns spektakuläre Bilder zu ermöglichen. Eine der meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Griechenland fast für uns allein zu haben, ist auch fast wie ein Wunder. Wie sind die bloß da rauf gekommen? Auf steilen Felsnadeln thronen die Klöstern, fern von der Welt und nah am Himmel. Das Kloster Varlaam besuchen wir zuerst. 136 Stufen, aber gut ausgebaut, müssen zunächst bewältigt werden. Das ist deshalb nicht so einfach, weil es überall etwas zu fotografieren gibt. Naja, trotzdem sind alle irgendwann oben angekommen und Aris kann seine Führung beginnen. Neben wertvollen Ikonen gibt es hier auch ein Museum, in dem wir uns über den Alltag im Kloster informieren können. Jetzt wird auch klar, wie die Mönche auf die Felsen kamen. Unter anderem in einem grob gewebten Netz. Zack rein und hochgezogen. Außerdem gibt es eine antiquierte Seilbahn, mit der Gerätschaften oder Baumaterialien befördert wurden und werden.
Das Kloster Agios Stephanos ist für uns leichter erreichbar, trotzdem nicht weniger imposant. Vierundzwanzig Klöster waren es, jetzt gibt es nur noch sechs. Diese werden von den Mönchen, die hier leben, gehegt und gepflegt. Sie kämpfen darum, die Traditionen zu wahren und den kulturellen Reichtum der Nachwelt zu erhalten.
Passend zum Thema hat Aris für uns noch einen ergänzenden Programmpunkt vorbereitet. Wir besuchen eine ganz versteckt liegende Ikonenmalerei. Hierher verirren sich Touristen nicht so schnell. Es handelt sich um einen Familienbetrieb in x-ter Generation. Wir bekommen eine Süßigkeit zur Begrüßung, dann zeigt uns die Hausherrin das Holz und die Holzwerkstatt. Wir dürfen einer Ikonenmalerin über die Schulter schauen und wertvolle Exponate bewundern. Einige erwerben hier auch ein besonderes Erinnerungsstück.
Liebe Sabine, was für ein schöner Reisebericht über eine wundervolle Reise. Vielen Dank dafür. Wir mussten mehrfach schmunzeln und haben alle Stationen noch einmal Revue passieren lassen. Ja, was soll man noch hinzufügen? Diese Reise war für uns eine Corona-Alternative. Frau Elena Hinz vom Travel-Team hatte im Vorfeld der Reise guten Kontakt zu uns und hat uns immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Vielen Dank auch noch einmal dafür. So fiel unsere Entscheidung auf Griechenland. Wer denkt bei Griechenland an Tropfsteinhöhlen, Wasserfälle, Steinwälder und Froschschenkel?? Wir nicht unbedingt.
Durch unseren Reiseleiter Aris haben wir so viel über das Land und die Leute erfahren. Durch seinen Sachverstand, dem Wissen und seiner großer Freude an der deutschen Sprache, war es ein Erlebnis ihm zuzuhören.
Unser Busfahrer Andreas ist ein Meister seines Fachs. Wir waren oft sprachlos und haben mit großen Augen gestaunt, durch welche enge Gassen er uns mit dem großen Reisebus manövriert hat. Respekt.
Wenn wir die Hotels bewerten sollen, so müssen wir sagen, dass uns das Elea Beach Hotel auf Korfu am wenigsten gefallen hat. Es punktet lediglich durch seine tolle Lage direkt am Meer und zu Korfu Stadt. Am wohlsten haben wir uns im Ionian Blue auf Lefkada gefühlt.
Die Restaurants, die Aris uns für die Mittagspause ausgesucht hat, waren durchweg Klasse. Das Essen war immer Spitze und die Preise angemessen. Wir hatten eine tolle Zeit in Griechenland und werden noch viel über diese Erlebnisse sprechen. Liebe Grüße an dich und das ganze Team von Eberhardt Travel von Familie Wunderwald und Familie Domscheit.
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