Reisebericht: Rundreise Indien, Bhutan & Nepal – geheimnisvolles Himalaya

30.03. – 15.04.2017, 16 Tage Rundreise in Asien: Delhi – Taj Mahal – Bagdogra – Darjeeling – Gangtok – Thimpu – Punakha – Paro – Tigernest – Patan – Kathmandu


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Eine tolle Kombination aus Abenteuer, Kultur pur und den höchsten Bergen der Welt. Wir lassen uns von Delhis quirligem Leben treiben, kosten Darjeelings besten Tee, bereisen Sikkim und erleben die beeindruckende Kultur Bhutans sowie Nepals.
Ein Reisebericht von
Ngoc Anh Nguyen

30./31.03.2017: Anreise nach Delhi

Drei, zwei, eins... endlich ist es soweit! Sehnsüchtig haben wir unserer Reise des Lebens entgegengefiebert und nun kann sie beginnen. Wir treffen unsere kleine Reisegruppe von zwölf Personen am Flughafen Berlin-Tegel. Nach einem netten Plausch mit den Qatar-Mitarbeitern am Checkin-Schalter und ausgiebigen Prüfung der Indienvisa starten wir die erste Flugetappe nach Doha. Es sollte nahtlos weitergehen, doch aus technischen Gründen wird unsere vorgesehene Flugmaschine ausgetauscht und der Flug verzögert sich „etwas". Um die Zeit zu vertreiben, werden wir von Qatar Airways freundlicherweise auf ein Abendessen eingeladen. Kurz vor Abflug verspätet sich der Start schon wieder, denn ein Reisegast ist krank und muss erst ärztlich auf Reisetauglichkeit untersucht werden. Endlich losgeflogen nähern wir uns dem Tagesziel Delhi. Alle guten Dinge sind bekanntlich drei: Tja, weil wir mit erheblicher Verzögerung aus Doha abgeflogen sind, müssen wir entsprechend lange auf eine Landeerlaubnis warten. So gibt der Pilot mehrere Runden über das Weite von Indien aus, damit wir einen ersten Eindruck von den riesigen Ausdehnungen erhalten. Aber wir bleiben hartnäckig oder besser gesagt geduldig, denn wir wollen nach Incredible India! Die Einreisebeamten führen mit uns einen netten Small-Talk und geben uns den langersehnten Einreisetempel. Unser indischer Reiseleiter Bhawani begrüßt uns mit einem herzlichen Namaste und nimmt uns auf das Nordindien-Abenteuer. Im kleinen Boutique-Hotel unserer Partneragentur beziehen wir unsere Zimmer für die nächsten zwei Nächte. Um der Müdigkeit nicht nachzugeben, spazieren wir zu zwei Hindu-Tempeln. In dieser Woche findet für neuen Tage das Fest der Bhawani-Göttin „der Zerstörung" statt. Mit Blumenketten und verzierten Seidentüchern beschmücken sie die Tempel. Wir lassen uns ebenfalls vom Priester mit einer Feuerflamme segnen, auf dass wir eine tolle gemeinsame Reise verleben.

01.04.2017: Namaste verrücktes Delhi!

Die erste Nacht im unbekannten Bett war nicht für alle gleichermaßen erholsam. Doch wir sind neugierig auf dieses Land und stecken die Müdigkeit weg. Es tolles Abenteuer steht uns bevor. Dei der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Alt- und Neu-Delhis wollen wir entdecken. Heute ist Samstag und unser Bus bringt uns durch den „nicht ganz so wilden" Verkehr nach Alt-Delhi. - In unserem europäischen Verkehrshorizont von „nicht ganz so wild" keine Spur. Erster Stopp erfolgt am Roten Fort. Hier wechseln wir das Verkehrsmittel. Es sind Rikschas für uns organisiert, die für einen unvergesslichen, persönlichen und hautnahen Kontakt mit dem indischen Verkehr sorgen. Durch durch die engen Gassen schieben wir uns vorbei an hunderten von Menschen, heiligen Kühen, links und rechts hupte es von Rikschas, Tuk Tuks, Autos ...  wow  ..  welch eine andere Welt, aber wir geniessen sie in vollen Zügen. Wir überleben die Fahrt durch dieses berühmte Bollywoodviertel bis hin zur Freitagsmoschee mit breitem Grinsen. Mit besonders farbenfrohen Kleidern ausgestattet, besichtigen wir das riesige Areal. Weiter vorbei an den verrückt gezogenen Elektrokabeln erreichen wir die Mahatma Gandhi Gedenkstätte. Ein privater Bänker kommt zu uns in den Bus und versorgt uns mit etwas Kapital in der Landeswährung Rupie. Das erspart uns langes Anstehen an den Banken und außerdem dürften wir offiziell nach der Währungsreform täglich nur einen kleinen Betrag von 80 Euro umtauschen. Doch in Indien ist alles möglich, so auch der private Geldtausch... Psst...
Die Höhepunkte sind noch nicht vorbei, denn Bhawani zeigt uns nun den Gurdwara Bangla Sahib, dem größten Sikh-Tempel in Delhi. Doch er ist nicht nur irgendein Tempel. Mit gesonderter Kopfbedeckung und barfuß dürfen wir hinter die Kulissen blicken. Die Großküche beköstigt täglich tausende von Menschen. Jeder der es wollte, kann kommen. Natürlich gibt es aus religiösen Gründen kein Fleisch, sondern nur vegetarische Angebote, aber diese werden von zahlreichen Freiwilligen sowie den den Besuchern des Tempels selbst gekocht und zubereitet. Vorbei an Teigknetflächen, großen Suppenschalen, Essenden und Kochenden, sind wir bald mitten drin im Geschehen und können selbst den Teig für das bekannte Naanbrot kneten und ausrollen. Später besuchen wir den eigentlichen Tempel und lauschen einer dortigen Zeremonie. Die Spiritualität erfüllt alle Räume und erfüllt auch unsere Sinne mit Begeisterung.
Die Stadt Delhi ist sehr alt und hatte verschiedene Bauphasen, aber eines ihrer Viertel ist noch sehr jung - eine direkte Hinterlassenschaft der britischen Kolonialzeit. Genau dieses ist unser Besuchsziel - jenes NEU-Delhi, das seit 1911 als britischer Verwaltungssitz der Kronkolonie Indien erbaut wurde. Zwanzig Jahre nach Baubeginn wurde dann die britische Verwaltungshauptstadt von Kalkutta hierher verlegt. Nach der Unabhängigkeit 1947 übernahm der damals junge Staat Indien und machte das einstige britische Zentrum zum „Nationalen Hauptstadt-Territorium Neu-Delhi". Damit wurde das weitläufige Areal Regierungssitz von „Bharat Ganarajya". So heißt die größte Demokratie der Welt mit mehr als 1,2 Milliarden Einwohnern in der Landessprache.
Symmetrisch liegen sie hier im Regierungsviertel. Der Reisebus gibt drei Runden aus, um die die Paläste des Präsidenten und des Vizepräsidenten sowie dem gewaltigen Rundbau des Parlamentsgebäudes von Indien zu sehen. Genau eine englische Meile lang ist die von hier ausgehende Paradestraße, die am berühmten India-Gate endet. An diesem 42 m hohen Triumphbogen ist immer etwas los, es drängen sich Schaulustige, schlendern Familien mit ihren Kindern, bieten Händler Snacks, Spielzeug und allerlei Kleinigkeiten feil. Schnell erhaschen wir aus dem Bus heraus ein Erinnerungsfoto, falls nicht ein anderer Bus genau in dieser Sekunde vor unserer Kamera fährt. Unter dem Bogen befindet sich Neu Delhis vielleicht bekanntestes und umdrängtestes Monument. Es wurde 1921 vom damals berühmten englischen Architekten Sir Edwin L. Lutyens entworfen - zum Gedenken an die Inder, die im ersten Weltkrieg gefallen waren. Daher sind im Inneren des torähnlichen Bauwerkes 90.000 Namen eingraviert und es befindet sich das „Grab des unbekannten" Soldaten mit ewiger Flamme - gemeinsam bewacht von Soldaten aller Waffengattungen der indischen Berufsarmee.
Einen besonderen Tempel möchten Bhawani und Anh den Reisegästen noch zeigen. Der private Laxmi Narayan Mandir-Tempel ist mit wunderschönen Steinornamenten aus buntem Mamor verziert und erzählt mit diesen Steingemälden die Geschichte des hinduistischen Glaubens. In einem Handwerksgeschäft stöbern wir durch erste Souvenirs und machen eine kleine Sari-Anprobe, bevor es zurück ins Hotel geht. So interessant dieser erste Tag in Indien ist, sind wir von der kurzen Nacht, den vielen Erlebnissen des Tages und der Wärme in für uns eigentlich winterlicher Zeit und der Fremde, die schon zur Nähe wurde, rechtsschaffend müde und schlafen bald, um Kraft für kommende Erlebnisse zu tanken.

02.04.2017 Reise nach Darjeeling

Wir sind bereits vertraut mit Flugverspätungen und müssen auch dieses Mal 30 Minuten dafür einbüßen. Während des Fluges klappert es mal hier, mal da - wer weiß, ob der Pilot doch ein Sikh ist? Von Bagdogra fahren wir vorbei an Assamteeplantagen im Tiefland bevor es die Berge hinauf in den "Teeort" Darjeeling geht. Der Weg führt uns teilweise entlang der recht schlecht erhaltenen berühmten und inzwischen teilweise stillgelegten Himalayan-Darjeeling-Railway - immerhin zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörend. Unterwegs gibt es natürlich Fotostopps, unter anderem an einer der berühmten  Teeplantagen. Angelegt hatte man die Teeplantagen auf damals englisch beherrschtem Territorium seit Mitte des 19. Jh. um ausbleibende Teelieferungen aus China zu kompensieren. So sind die Teeplantagen von Darjeeling bereits 120 Jahre alt, während Assamteeplantagen nur ca. 60 Jahre alt sind. Bis heute wurde daraus die wohl berühmteste Teeregion der Welt, aus dem der Tee in zwölf Qualitätsstufen stammt, darunter die kostbarsten im Handel erhältlichen Tees, bsp. der Weiße Tee mit nur den ersten, jungen Teespitzen (First Blossom). Nicht um sonst sagt man auch, Darjeelingtee ist der Champagner unter den Tees.

03.04.2017 Rund um Darjeeling angesichts des Kanchengjunga

Der Wecker klingelt ungnädigerweise noch fast mitten in der Nacht. Doch das zeitige Aufstehen soll belohnt werden mit einem wundervollen Sonnenaufgang am Tiger Hill. Bequeme Jeeps bringen uns am heutigen Tag durch die zahlreichen Serpentinen bergauf und bergab. Am Fuße des Tiger Hills merken wir, dass nicht nur wir diese tolle Idee mit dem Panoramablick auf das Himalaya-Gebirge haben. Gefühlt zweitausend Inder und Tibeter zusammen mit ein paar sich hierher verlaufenden europäischen Touristen steigen wir den Tiger Hill (2.500 Meter) hinauf. Der Fleiß hat sich ausgezahlt, denn wir sehen heute schon die Spitze des Mount Everest weit hinten am Horizont. Im Vordergrund erstreckt sich die gewaltige Himalaya-Gebirgskette vor unseren Füßen. Alle Fotoapparate werden gezuckt, um die besten Portraits mit dem weltweit dritthöchsten Berg Kanchenjunga (8.586 Metern) zu schießen. Bald stehen wir fast allein auf dem Tiger Hill, die Inder haben das Feld gleich nach dem Sonnenaufgang verlassen, und ergötzen uns an diesem tollen Ausblick. Bevor es zurück zum Frühstück & zur Tiefenentspannung auf der Couch oder in der Sonne im Hotel geht, besuchen wir das alte Yiga Choling-Kloster. Bhawani erklärt uns die drei großen buddhistischen Richtungen Mahayana, Hinayana (auch Diayana) und Tibetanischer Vajrayana Buddhismus (Diamentenweg). Westbengalen wird auch gern als Minitibet gesehen. Die am weitesten verbreitete Religion ist die des Tibetanischen Buddhismus. Eines der sechs offiziellen Sprachen ist auch tibetisch und es gibt viele Läden mit den kleinen leckeren Momos, gefüllte Teigtaschen, welche tibetische Spezialität sind.
Der nächste Programmpunkt soll die Herzen von Eisenbahnfreunde höher schlagen lassen. Am Bahnhof von Darjeeling herrscht reges Treiben. Es ist üblich mit schwerer Last auf dem Kopf und Rücken die Bahngleise entlang zu laufen oder sich hier für ein kleines Pläuschchen mit Freunden zu halten. Und wie kann es anders sein, als dass unsere Dampflokomotive Verspätung hatte, das sind wir ja inzwischen gewohnt. Auf der einstündigen Fahrt durch das Städtchen bis Ghum erleben wir das bunte aber auch sehr harte Alltagsleben der Nordinder.Im Zoologischen Park begegnen wir zahlreiche unter Naturschutz stehende Tiere, die in Nordindien zu finden sind und die teilweise auch vor dem Aussterben bedroht sind wie der Schneepanter, der Himalayawolf sowie der kleine freche Rote Panter. Im Mount Everest Museum erfahren wir Interessantes zur gefährlichen Besteigerung der höchsten Berge der Welt und dessen erste Besteiger Edmund Hillary und Tenzing Norgay im Jahre 1953. Love, der örtliche Vertreter unserer Partneragentur verrät, dass damals Queen Victoria wissen wollte, wie groß ihr Reich war und beauftragte Sir Everest dessen höchsten Punkt zu finden. So benannte Sir Everest den höchsten Punkt des damaligen britischen Reiches nach sich, um Queen Victoria vom Ausmaß des Königreiches zu bekunden.

04.04.2017 Grenzübertritt nach Sikkim

Die Fahrt nach Sikkim erweist sich als sehr abwechslungsreich. Am Morgen grüßen wir geduldige Teepflückerinnen bei ihrer Arbeit, halten hier und da für einen Fotostopp mit Blick über die grünen Berge, Shininbäume, Weihnachststerne und Kardamomplantagen. Wir passieren zahlreiche hübsche Dörfer mit bunten Häusern, begegnen auf den Straßen wie üblich unzählige Jeeps und besuchen eine kleine Grundschule. Die kleinen Kinder sind alle in ihren gepflegten Uniformen gekleidet und schauen neugierig auf die heute unangemeldeten Besucher. Sehr aufgeschlossen stellen sie uns ihre Namen vor, tragen uns mit Enthusiasmus Gedichte und Lieder vor und lernen von uns Auf Wiedersehen zu sagen. Am Zusammenfluss von Teesta und Ringt biegen wir in das Bundesland Sikkim ein, welches als gesonderte Zone gilt. Während sich Bhawani und Anh um die Visa kümmern, legt die Reisegruppe eine Mittagspause ein. Kurze Zeit später erreichen wir unser Hotel in Gangtok. Am Nachmittag bietet sich an, mit kleinen Taxis zur berühmten MG Road (Mahatma Gandhi-Straße) zu fahren. Auf dieser bekanntesten Fußgängerstraße schlängeln wir uns durch, links und rechts zum bärsten voll mit Waren ausgestellte Läden, Straßenmusikanten und reges Handeln und Feilschen an den Straßenständen. Im einheimischen bunten Basar werden alle Sinne von sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken bedient. Das schönste erwartet uns auf der Dachterrasse: Ein Blick von Gangtok´s Lichtermeer über der Altstadt und die mit kleinen Häuschen geschmückte Berghänge zur Abenddämmerung.

05.04.2017 Gangtok (1.640 Metern)

Des Bundesland Sikkim ist nach Goa das zweitkleinste Indiens. Hier gibt es nur 0,1 % Arbeitslosigkeit. Wir sehen am Stadtbild Gangtoks, dass es wesentlich sauberer ist als Westbengalen und die Häuser sich in einem weitaus besseren Zustand befinden. Das größte und heiligste Kloster vom ehemaligen Königreich Sikkim ist Rumtek. Um eintreten zu können, müssen wir uns alle eine Passkontrolle unterziehen. Doch die Passkontrollen laufen hier etwas gelassener ab als bei den deutschen Behörden, denn wir müssen nur hochzeigen, dass wir einen Pass besitzen. Ob es tatsächlich unser eigener Pass ist...
Die Klosteranlage schmiegt sich elegant am Bergrücken und wirkt besonders geheimnisvoll im sich umgebenden Nebelschleier. Das Oberhaupt der Schwarzhutbuddhisten floh 1960 aus Tibet und nahm die Einrichtug des Klosters mit. Somit besteht das Rumtek-Kloster anstelle des ursprünglichen Hauptsitzes Tibet. Leider wurde das ursprüngliche tibetische Kloster bei der Annexion Tibets im Jahre 1959 von den Chinesen zerstört. Bhawani erklärt uns, dass mehrere Lamas, buddhistische Lehrmeister, Anspruch auf den Thron des 17. Karmapa (Oberhaupt der Schwarzhutbuddhisten) erheben. Aus diesem Grund müssen die Mönche und das Kloster vor gewaltsame Erstürmung geschützt werden. Aus diesem Grund gibt es an allen Zugängen militärische Bewachung und strenge Kontrollen.Nach diesen tollen Eindrücken kehren wir in die Hauptstadt Gangtok zurück und besuchen das Museum für Tibetologie, welches wertvolle Schätze wie Bronzene Buddhastaturen, Instrumente und heilige Schriften in der Bibliothek beherbergt. Es folgt ein etwas spanisches Mittagessen am Nachmittag bevor wir noch schnell die Handwerksschule besuchen wollen. Jugendliche von armen Verhältnissen können hier eine Ausbildung absolvieren in Teppichweben, Malerei, Holzschnitzerei und Stickerei.
Unser letzter Punkt für den Tag ist das älteste Kloster der Stadt, das Enchey-Kloster. Hier studieren die reicheren Mönche nur tagsüber, am Abend dürfen sie nach Hause kehren. Eine lange Allee mit Gebetsmühlen und abertausenden bunten Gebetsfahnen führen zum Hauptkloster. Allerdings wird es gerade renoviert, weshalb uns der Blick ins Innere verborgen bleibt.

06.04.2017 Kuzu Zangpo La Bhutan

Eine Tagesfahrt über das "Himmelsreich" von Sikkim bis ins "Reich des Donnerdrachens" Bhutan steht auf unserem Programm. In Bhutan leben etwa 700.000 Einwohner. Bis 2008 war es noch eine Monarchie mit einem König in der vierten Generation. Danach hat der Königssohn den Thron bestiegen (offiziell schon 2006, doch gehandelt hat er erst 2008 als König) die Demokratie ausgerufen. Das heißt, in unseren Geschichtsbüchern würde im Gegensatz zu den bhutanesischen wohl konstitutionelle Monarchie stehen, aber für die Bhutanesen war es ein großer, wichtiger Schritt, die ersten freien Wahlen einzuführen.An der einscheinbaren Grenze lassen wir uns zuerst die Ausreisestempel aus Indien geben, bevor wir in Bhutan einreisen. Eberhardt hat bereits elektronische Visa für uns beantragt. Darum dürfen wir zunächst im Hotel in Phuentsholing einchecken, einen Willkommenstee genießen und unsere Zimmer beziehen. Erst danach spazieren wir zur Grenzbehörde nebenan, um offiziell die Einreise zu vollziehen. Ein kurzer netter Plausch mit den Grenzbeamten und zack haben wir die Stempel für das Königreich Bhutan. „Kuzu Zangpo La", grüßt uns herzlich Sangay, unser bhutanesischer Reiseleiter für die kommende Woche. Er spaziert mit uns zum Tempel Zangtho Perli Lhakhang, um uns die ersten Eindrücke vom Reich des Donnerdrachens zu geben.

07.04.2017 Fahrt in die Hauptstadt Thimphu

Erst in den 60er Jahren wurden richtige Straßen im Land gebaut, und die Städte besser miteinander zu verbinden. 1941 wurde der erste Computer eingeführt, 1999 das erste Fernsehen und 1974 durften die ersten Touristen in das Land einreisen. Wir sind gespannt, was Bhutan die nächsten Tage zu bieten hat. Kurz nach dem Verlassen der Stadt Phuentsholing besuchen wir das Kloster Kharbandi Gompa. Kurz vor Thimphu halten wir an einer Universität für Wirtschaft, in der 600 Studenten drei Jahre lang zu ihrem Abschluss hinarbeiten. Schulen, staatliche Krankenhäuser und Universitäten sind in der Sozialabsicherung der Bevölkerung integriert und können von ihr kostenfrei genutzt werden. Bei Bauernhäusern legen wir einen Halt für einen kurzen Spaziergang. Reiseleiter Sangay sagt, wenn wir die frische Bergluft hier einatmen, werden wir uns um 10 Jahre jünger fühlen... wir werden sehen bzw. spüren...Genau zum Sonnenuntergang erreichen wir die Hauptstadt Thimphu. In ihr leben ca. 180.000 Einwohner. Seit 1950 ist sie zur Landeshauptstadt ernannt worden, vorher waren es Punakha und Paro. Bevor Thimphu Hauptstadt wurde, lebten nur Bauernfamilien hier um den roten Reis anzubauen. Heutzutage haben die Dörfer mit Landflucht zu kämpfen. Am Buddhapunkt bewundern wir nicht nur die mächtige Buddhastatue aus Bronze, sondern auch die romantischen Farben des umliegenden Thimphu-Tals.Wer noch nicht müde ist, spaziert mit Anh eine Runde durch die kleine Hauptstadt. Kurz vor um neuen werden schon die Ladenrollows heruntergeklappt und die Bordsteine hochgeklappt. Nicht aber in den Bars. So kehren wir in eine Karaokebar ein, um die Bhutanis näher kennenzulernen. Beeindruckt von ihren Singtalenten fassen wir auch unseren Mut und performen gemeinsam als Trio und Quartette Gröl- ähm, ich meine Gesangsacts. Egal ob wir grölen oder singen, es macht auf jeden Fall Spaß und die Bhutanesen sind so tolerant, dass sie auch uns einen großen Beifall geben.

08.04.2017 Thimphu in vollen Zügen

Eine Hauptstadt der besonderen Art. Thimphu ist die einzige Hauptstadt ohne Verkehrsampeln, weil die Einheimischen diese zu unpersönlich finden, dafür sorgen Polizisten mit weißen Handschuhen in kleinen Rondellen am Kreisverkehr für Ordnung und die einzige Tankstelle erinnert eher an einen Tempel. Im ganzen Land ist es auch verboten zu Rauchen, seltsamerweise begegnet man viele Raucher in der Stadt. Betelnussessen gehört zum Nationalsymbol genauso wie das Bruttoglücksprodukt.Wir holen den Besuch des Simtokha-Dzongs nach, der für den gestrigen Tag vorgesehen war. DAs älteste Kloster im Land ist gleichzeitig eine buddhistische Schule und Erinnerungschörte (Stupa) für den dritten König. In ihrem Tiefen Glauben wachen die Bhutanis jeden Morgen auf. So besuchen von jung bis alt alle regelmäßig die Tempel. Viele ältere Menschen werden von ihren Kindern morgens in die Tempel gebracht, sie treffen hier auf Freunde und werden nach Feierabend wieder von ihren Kindern abgeholt. Spannenderweise treffen wir im Tempel auf die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Claudia Roth, die gerade in Bhutan auf Staatsbesuch ist. Sehr freundlich begegnet sie uns und ist sogar bereit für ein kleines Gruppenfoto. Gut, dass wir den Besuch doch auf heute Morgen verlegt haben.
Nun geht es zu einer Handwerksstätte für Kinder aus armen Familien. Wie in Gangtok bekommen sie hier ebenfalls eine tolle Ausbildung in Malerei, Weberei, Schnitzerei und Wirtschaft. Die Berufschancen nach der Ausbildung sind sehr hoch, berichtete Sangay. Im Innenhof erzählt uns Sangay auch von der Geschichte der Harmonischen Vier, wie Vogel, Affe, Hase und Elefant einen Pfirsichbaum pflanzen und ernten und so nur zusammen stark sind.Neben dem recht kleinen, bescheidenen Königspalast, dem großen Parlamentsgebäude befindet sich der große Thimphu-Dzong. Ihr Inneres beherbergt unglaubliche Schätze an bunten Seidentüchern, Wandmalereien, welche den Lebenslauf Buddhas wiedergeben, und großartige Statuen sowie heilige Schriften. Die gewaltigen Ausmaße der Festung und die Ruhe hinter den Mauern geben eine besondere Aura.Wer noch nicht fußmüde ist, bummelt durch die Straßen und den lokalen Markt. Viele Produkte müssen aus Indien und Nepal importiert werden. Im oberen Stockwerk werden die biologisch angebauten Gemüse- und Kräuter wie auch eigens gezüchtete Hühner und Schweine verkauft, welche die Bauern auf ihrem Land selbst ernten. So finden wir hier Buttertee, Essfarn und Yakkäse. Seltsamerweise können wir auf dem Markt auch Rindfleisch kaufen, obwohl Rinder in dieser Welt ja heilig sind. Sangay verrät uns, dass sie selbst keine Rinder schlachten, aber doch auch Rindfleisch aus dem Ausland importieren und verspeisen. Ja, willkommen in Bhutan.

09.04.2017 Punakha

Die Sonne lacht, ein perfekter Tag für neue Entdeckungen. Wir brechen heute auf ins Landesinnere. Nach etwa einer guten Stunde halten wir am 3.088 hohen Dochula Pass. 108 Chorten und zahllose Gebetsfahnen stehen hier. Die Spitze hier oben eröffnet uns einen klaren, fantastischen Blick auf das Himalaya-Gebirge. Ein halbes Dutzend Siebentausender wie der Jejegangphugang mit 7.158 Metern wie auch der höchste Bhutans Gangkar Punsum mit 7.564 Metern halten wir mit unseren Kameras fest. Mit weiteren Fotostopps an kleinen Dörfern und Reiseterrassen und Bhawanis Erzählungen zu hiesigen Hochzeitstraditionen sowie „Night Hunting" erreichen wir Punakha. Diese Gegend gilt als das fruchtbarste Gebiet des Landes, in dem zwei Mal pro Jahr Roter Reis geerntet werden kann.
Der Besuch des Punakha Dzongs ist ein Muß - neben dem Regierungspalast gilt er als schönstes Burg- und Klosterbauwerk in Bhutan. Diese vielleicht schönst Burg Bhutans wurde am Zusammenfluß zweier Gletschergewässer errichtet und stellte im 17. Jh. die Sperre für immer wieder anrückende tibetische Armeen in einem jahrhundertealten Religionsstreit dar. Nach ausgiebiger Besichtigung kehren wir in unsere schöne Hotelanlage am Fluss zurück. Sammler unter uns gehen auf Steinsuche, die anderen entspannen im Hotelgarten.

10.04.2017 Fahrt nach Paro

Eine kurze Fahrt durch idyllisches Landleben bringt uns nach Paro. Anschließend bekommen wir etwas Bewegung beim Aufsteigen zur Burgruine des Drukyel-Dzong, einer einst gewaltigen Burganlage, die aber schon vor langer Zeit abbrannte und danach nicht wieder aufgebaut wurde.
Danach besuchen wir die Anlage des Kyichu Lhakhang. Es ist ein buddhistischer Tempel in Pagodenbauweise im westlichen Teil des Königreichs Bhutan. Die vermutlich im siebenten Jahrhundert von Songtsen Gampo gegründete Anlage ist eines der ältesten buddhistischen Klöster in Bhutan, das dafür bestimmt war die "Risiege Dämonin" zu zähmen. So zählt es zu den berühmten 108-Dämonen-Klöstern, die der Überlieferung nach auf verschiedenen Körperteilen der im Himalaya schlafenden Dämonin errichtet wurden, damit sie nicht wieder aufstehen kann. Kyichu Lhakhang ist u.a. bekannt für seine alten Boddhisatva-Statuen im Altarraum sowie die überwältigende Wandmalerei aus dem siebenten Jahrhundert.
Zum Abendessen besprechen wir das Programm für die nächsten Tage. Damit alle das bedeutende Paro-Festival erleben und keinen Nachteil haben, wenn sie zum Tiger Nest aufsteigen, werden die schönsten Höhepunkte des Paro-Pgrammes der Folgetage herausgepickt und zeitlich so effektiv wie möglich zusammengebracht. Bhawani gibt uns als Betthüpfer lustige Geschichten von Datteln und non-vegetarischen Witzen über Siks. Guts Nächtle!

11.04.2017 Paro zum Tempelfest – Chelela–Pass

Schon einige Tage zuvor machten sich Pilger auf dem Weg nach Paro zum Tempelfest. Viele wollen ein Mal in ihrem Leben das große Tangkha-Bild sehen, den König live erleben und die Segnung von den Paropriestern einholen. Am letzten Tag der Festwoche finden vormittags die wichtigsten Rituale statt. All diese tollen Erfahrungen dürfen wir auf dieser Reise mitnehmen. Gemeinsam mit tausenden von Einheimischen in ihren schönsten, bunten Trachten Kho aus Seide begeben wir uns zum Paro-Dzong. Als der König angekündigt wird, sind alle gespannt und zeigen Respekt und Sympathie für ihren Herrscher. Wir sehen den König direkt an uns vorbei laufen. Als ein kleiner Junge hingefallen ist vor Aufregung, tröstet ihn sogar der König persönlich. Nun verstehen wir die Liebe des Volkes zum König und umgekehrt. Anschließend bewegen sich alle auf das große Tangkha-Bild zu. Sie lassen sich segnen und von ihren Sünden befreien, in dem sie das Bild am Kopf berühren und mit Aufrichtigkeit um Segnung bitten. Parallel finden diverse Tanzvorführungen statt. Feierlich wird das Tangkha-Bild schließlich herabgelassen, vorsichtige zusammengelegt und mit einer Parade hinausgeführt. Wir beobachten, dass die Einheimischen Familien von zu Hause ein Picknick mitbringen und dieses genüsslich auf der Wiese bei regem Austausch, Lachen und Scherzen verspeisen. Himmelstrommler gehen durch die Menge und berührteren mit ihrem Trommelstab die Köpfe der Zuschauer, um sie zu segnen. Zum krönenden Abschluss findet der legendäre Maskentanz statt, auf das alle gespannt gewartet haben. Wir schätzen uns sehr glücklich, dieses einmalige Erlebnis genießen zu dürfen, obwohl zahlreiche Bhutanis ihr ganzes Leben nur davon träumen können.
Nach dem Mittagessen bummeln einige Reisegäste weiter in der Stadt Paro, während die anderen zum Chelela-Pass auf 3.988 Metern fahren. Auf der Route zum Pass fahren wir durch Pinienwälder, die wie verwunschene Märchenwälder wirken, und passieren die Baumkrone. Auf dem Chelela-Pass heißt es warm anziehen, denn der eisige Wind peitscht so sehr, dass nur vereinzelt Gräser und niedriges Gebüsch wächst. Wieder tausende von Gebetsfahnen sind aufgestellt und geben dem Pass ein besonderes Flair. Die fünf Farben der rot, grün, gelb, blau und weiß stehen für die fünf Elemente Feuer, Fluss/Wasser, Land bzw. auch der Buddhismus, Himmel und Luft bzw. den Geist/die Reinheit. Leider ist die Aussicht etwas diesig, sodass wir nur erahnen können, dass sich das Haa-Tal auf der linken Seite und das Paro-Tal auf der rechten Seite befindet. Auf der Rückfahrt begegnen wir eine Herde Yaks, die auf einer blühenden Wiese genüsslich grasen.

12.04.2017 Paro und Tiger Nest

Ein besonderer Höhepunkt der Reise ist das unverwechselbare Kloster Taktsang auf dem Tigerfelsen. Gut die Hälfte der Reisegruppe erklärt sich bereit zur tapferen Wanderung mit einer Höhenüberwindung von ca. 800 Metern. Zeitig am Morgen steigen wir tapfer die erste Hälfte bis zur Cafeteria hinauf. Unterwegs lassen wir ein paar Mulis vorbei und blicken über das schöne Paro-Tal, welches heute deutlicher sichtbar ist. Nach einer Kaffeepause nehmen wir uns die zweite Etappe des Aufstieges vor. Vorbei am Geburtshaus eines ehemaligen buddhistischen Lehrmeisters und Gebetsmühlen erreichen wir den ersten Aussichtspunkt über das beeindruckende Tigernest. Wer mag, steigt 150 Stufen hinab zu einer mit Gebetsfahnen übersäten Brücke. Links von uns ergießt sich ein schöner Wasserfall. Wir halten Kurs auf das Tigernest und überwinden die letzten 100 Stufen hinauf. Aus Respekt und Sicherheit müssen wir die Schuhe ausziehen sowie uns von allen elektronischen Geräte entledigen. Der Blick auf und in die verschiedenen der acht Tempeln macht alle Anstrengungen des Aufstieges wieder gut. Hier in einer Höhle soll Buddhisathva drei Monate lang meditiert haben. Nach ihm haben es viele weitere Buddhistische Meister getan und im 12. Jahrhundert ließ ein Mönch dieses Kloster errichten. Es heißt, wer den Aufstieg auf das Tigernest geschafft hat, wird mit vielem guten Karma gesegnet. Mit gutem Karma und guter Laune begeben wir uns auf den Rückweg.
Am Parkplatz angekommen tauschen wir uns mit den anderen Reisenden über die Erlebnisse am Tag aus. Die anderen haben mit Bhawani die Innenräume des Paro-Dzongs sowie das interessante Nationalmuseum besucht. Beide Sehenswürdigkeiten sind auf alle Fälle auch eine Erfahrung wert.
Für den Abend hat Sangay ein gemütliches Abschiedsabendessen außerhalb von Paro-Stadt organisiert. Gemeinsam teilen wir unsere persönlichen Reisehöhepunkte und blicken auf die zahlreichen Erlebnisse zurück. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschieden wir uns von unseren Helden Chauffeur Nima, Reiseleiter Bhawani, Reiseleiter Sangay und dem netten Kofferfahrer.

13.04.2017 Flug nach Kathmandu

Der heutige Tag steht unter einem Motto: In Europa hat man Uhren, in Indien, Bhutan und Nepal hat man Zeit.
Am kleinen Flughafen von Paro herrscht am Morgen schon reges Treiben. Nach einigen sehr vorsichtigen Gepäckskontrollen, Ausfüllen von Ausreiseformularen und Check-in mit viel Gelassenheit des Personals sind wir bereit für unseren Fug nach Nepal. Leider ist unsere Flugmaschine noch nicht bereit. Aufgrund von Nebel kann sie in Kathmandu noch nicht abheben und komme mit einer Verspätung an. Alle 45 Minuten wird die nächste Abflugszeit durchgesagt. Um die Warterei ein wenig angenehmer zu gestalten, werden unsere Snacks, die eigentlich während des Fluges ausgegeben werden, schon jetzt verteilt. Immerhin ist auch schon Mittagszeit. Endlich beginnt unser kurzer Flug von gut einer Stunde in die nepalesische Hauptstadt. Hier werden erneut Formulare ausgefüllt, Visastempel eingeholt und das Gepäck in dem Chaos am Flughafen gesucht. Ein freundlicher Mitarbeiter des Bodenpersonals macht uns auf die gesuchten Koffer aufmerksam. Zum Glück sind alle Koffer mitgekommen. Reiseleiter Abhishek, Sunil, der Chef unserer Partneragentur heißen uns in Nepal herzlich Willkommen. Schnell die Koffer auf das Autodach verladen erreichen wir in wenigen Minuten unser Hotel. Mitten ins Getümmel geworfen und staunen nicht schlecht über Kabelbäume, Tuk Tuks und die Lebensweise der Nepalsen und deren Gewohnheiten, was den Straßenverkehr betrifft. Am Abend geht es mit Kultur weiter, denn Anh hat Ihnen ein traditionelles Abendessen mit Tanz- und Musik organisiert. Reichlich Reisschnaps wird ebenfalls gereicht... Prost und auf eine schöne Zeit in Nepal!

14.04.2017 Mount Everest und Neujahrsfest in Kathmandu

Der heutige Tag ist zwar so etwas wie ein Wartetag, denn unser Heimflug sollte erst abends starten. Doch er ist ach mit zahlreichen Höhepunkten bespickt.
Schon morgens legt sich eine graue Smokwolke über die Stadt. Werden wir Glück haben beim Panoramaflug? Zeitig geht es für uns zum Flughafen Kathmandus für einen Panoramaflug über das Himalaya-Gebirge. Mit Buddha Air und einer kleinen Flugverspätung, wie kann es anders sein, fliegen wir gen Mount Everest. Anfangs ist nicht viel zu sehen, doch als wir die Wolkendecke durchbrechen erstrahlt die gesamte Himalayakette in schönstem Sonnenlicht. Beeindruckt von dem atemberaubenden Blick über die höchsten Berge der Welt und den Glücksgefühlen kleben unsere Augen und Nasen an den Fenstern. Jeder Gast darf auch vor zu den Piloten, dort einen kleinen Plausch halten und den grandiosen Ausblick ausgiebig genießen. Zurück im Hotel nehmen wir ein super leckeres Frühstück unter nepalesischer Sonne ein, es gibt unter der großen Auswahl an heißen und kalten Speisen sogar dunkles Kornbrot und Karottenkuchen. Yummy!
Nun packen wir unsere sieben Sachen und begeben uns auf Erkundungstour. Reiseleiter Abhi bringt uns auf eine Stadtrundfahrt zu den schönsten Orten seiner Heimat.Erster Stopp erfolgt am den Swayambhunath-Tempel (Affen-Tempel), an dem heute zum buddhistischen Neujahr besonders viel los ist. Bis zur Spitze des Tempelkomplexes mit dem Stupa sind es 365 Stufen. Überall lugen Affen hervor. Die kleinen Kerle sind sehr flink und können sogar aggressiv werden, wenn sie nicht das bekommen, was sie (fressen) wollen. Wir setzen unsere Tour in Richtung Bhaktapur fort. Die Straßen sind voll mit Menschen, in den Bussen und LKWs sitzen sie wie Sardinen in der Dose, denn es ist nun einmal Feiertag. Tapfer schlagen wir uns durch den Wahnsinns Verkehr durch, was für die Nepalis der eher ganz normale Wahnsinn scheint. Unser Busfahrer ist nur zu bewundern. Wir fahren durch den Ort Banepa, aus dem Tenzing Norgay stammt. Von hier sind es etwa zwei Wochen zu Fuß zum Everest-Basislager. Der Highway, auf dem wir fahren wurde von China gebaut. Von hier sind es 130 km zur Grenze nach Tibet. Später sehen wir eine Fabrik mit Feldern und Gewächshäusern in der Ayurvedische Medizin hergestellt wird. Es gibt einige Ziegeleien, weil der Boden dafür geeignet ist.
Der historische Stadtkern von Bhaktapur wurde auch mit deutscher Hilfe rekonstruiert. Das Autofahren ist dort zwar verboten, trotzdem herrscht ein Gewirr von Menschen und hupenden Motorradfahrern an allen Ecken. Wir schauen uns die alte Durbar Square und kleine Gassen mit den unzähligen Läden und Verkaufsständen an. Dann besichtigen wir noch einige Tempel von außen und den Königspalast. Die Spuren des Erdbebens von 2015 sind nicht zu übersehen, doch sie nehmen dem Ganzen die ehrwürdige Anmut nicht.
Zurück im Bus sind wir eine Person zu wenig, denn Gert hat sich von der Gruppe entfernt und durch den Trubel auf den Straßen die richtigen Abzweigung verpasst. Anh begibt sich auf die Suche nach ihm, während Abhi mit der Reisegruppe weiter nach Patan fährt. Es wird die Altstadt mit ihren vorwiegend buddhistischen Tempeln und den zahlreichen großen und kleinen Stupas besichtigt. Zum Schluss wird auf Wunsch bei einem Klangschalenhersteller gehalten. Er demonstriert, wie richtige handgefertigte Klangschalen wirken. Mit Wassergefüllt bringen sie dieses zum Sprudeln. Er führt auch die Wirkung als Heilmittel zum Beispiel bei Migräne vor. Eine solche Schale kostet zwischen 50 und 500 €. Der Künstler ist auch einmal jährlich in Berlin, um seine Kunst vorzuführen und die Schalen zu verkaufen.
Alle finden sich rechtzeitig vor Abflug im Hotel wieder ein, die Gruppe ist vollzählig und wir müssen niemanden zurücklassen. Wir können sagen, wir haben Glück im Unglück. Nach Verabschiedung von Busfahrer und Reiseleiter Abhishek treten wir unsere Heimreise an. Dieses Mal verläuft alles pünktlich, zu unserem großen Erstaunen.Liebe Reisegäste, unsere gemeinsame Reise war durchaus ein anstrengend - aber wir haben unendlich viel gesehen und besondere Momente mit Mensch und Natur erlebt.
Unsere gemeinsame Reise war durchweg exotisch, vieles unerwartet und teilweise auch recht anstrengend - aber wir gaben unser Bestes, um Ihnen diese Reise immer interessant und so angenehm wie möglich zu gestalten. Manchmal sollten wir Einiges mit Humor nehmen, um keine weiteren Stirnfalten zu gewinnen. Wie heißt es doch so schön: Humor ist das Salz des Lebens. Wer gut gesalzen ist, bleibt lange frisch. In diesem Sinne bedanke ich mich für die schönen Erlebnisse mit Ihnen gemeinsam durch Indien, Bhutan und Nepal und wünsche Ihnen alles Gute, auf dass Sie lange frisch bleiben.
Ihre Anh

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