Reisebericht: Rundreise Irland und Nordirland intensiv mit Achill Island

28.05. – 09.06.2017, 13 Tage Rundreise im irischen Reisebus inkl. Flug: Dublin – Belfast – Giant's Causeway – Derry – Carrowmore – Mayo – Achill Island – Connemara – Burren – Cliffs of Moher – Dingle – Ring of Kerry – Cobh – Midleton – Kilkenny


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Irland - diese Insel wollten wir uns doch schon immer einmal sehen. Wir wollten wissen, ob das Gras dort wirklich so grün ist und ob man tatsächlich überall auf Musik, Guinness und freundliche Menschen trifft. Wir haben es herausgefunden........
Ein Reisebericht von
Walter Neuwirth
Walter Neuwirth

Samstag, 12.05.2017 – Flug von Deutschland nach Dublin Beginn der Busreise über Belfast nach Carrickfergus

Am frühen Sonntagmorgen trifft sich unsere Reisegruppe erstmals gemeinsam in Frankfurt am Flughafen. Auf verschiedenen Wegen sind wir zusammen gekommen und fliegen mit der Lufthansa nach Dublin......denken wir, jedoch dann erklärt uns unser freundlicher Pilot, dass er gerade keine Abflugerlaubnis bekommen hat und wir eine Weile warten müssen. Müde sind wir sowieso alle und ändern können wir ja eh nichts - also warten wir.
Angekommen in Dublin meldet sich der Pilot erneut mit den Worten: „Wenn es schon einmal schräg losgeht, dann kommt meist noch etwas dazu, denn wir müssen nun auch wieder auf dem Rollfeld warten bis unser Gate frei wird.
Uns bringt aber nichts aus der Ruhe - wir haben ja Urlaub!Am Flughafen wartet dann schon unser junger Busfahrer mit unserem kompakten, weißen „Family-Bus" Oisín und unsere Reise beginnt mit der Fahrt in Richtung Nordirland.
Natürlich werden wir gleich mit Regenschauern empfangen.....wir wollten ja nach Irland, also gehört auch das irische Wetter dazu.
Über die Autobahn und am Meer entlang gelangen wir schon bald nach Belfast, wo wir in der adrett wirkenden Stadt erst etwas Zeit alleine verbringen bevor wir mit unserer netten, örtlichen Reisleiterin eine Stadtrundfahrt erleben.
Irgendwie bekommt man doch ein etwas bedrückendes Gefühl, wenn man die "unsichtbaren Grenzen" in dieser Stadt eben dennoch wahrnimmt. Nach wie vor ist die Teilung bzw. die Kluft in der Gesellschaft dort sichtbar und spürbar, was wir an verschiedenen Stellen erkennen können.
Trotz ihrer teilweise auch traurigen Geschichte vermittelt uns Belfast einen spürbar fröhlichen und unbekümmerten Eindruck.Auch wenn wir alle schon ein bisschen müde sind macht es dennoch Spaß, durch die Stadt zu fahren und bei dem schönen Universitätsgebäude einen Stopp zu machen, bevor wir zum „Titanic Belfast" fahren, wo einst die „Titanic" vom Stapel gelaufen ist und nun das moderne und gewagte Ausstellungsgebäude steht, das gerne das „Guggenheim" von Belfast genannt wird.
Schließlich kommen wir nach kurzer Weiterfahrt in unserem schicken Hotel in Carrickfergus an, einige Kilometer nördlich von Belfast.
Ein anstrengender Tag geht zu Ende - uns geht uns gut und wir freuen uns schon auf den nächsten Tag.

Montag, 29.05.2017 – Giants Causeway, Derry und Letterkenny

Unweit des Hotels halten wir erst einmal an am schönen Castle von Carrickfergus; Prinz William von England wurde ja im Jahr 2011 zum Baron von Carrickfergus ernannt; glücklicherweise stehen die Tore schon offen und wir können ein paar Schritte in das Innere wagen.
Unser direkter Weg soll uns heute nun aber zur nördlichen Küste von Nordirland führen, zu dem als „Damm des Riesen" bezeichneten "Giants Causeway", das mit seinen etwa 40.000 gleichförmig gestalteten Basaltsäulen ein UNESCO-Welterbe darstellt.
Obwohl wir bereits bei der Reisebuchung „Sonnenschein" angekreuzt hatten wollte sich der Wettergott heute nicht wirklich auf unsere Seite schlagen, weshalb wir den Besuch dieses Naturwunders auf etwas später verschoben und kurzfristig die „Old Bushmills" Whiskey-Destillery" besuchten, um dort auf die Sonne zu warten.
Auch wenn so mancher sich anfangs zu sträuben schien, spätestens als die wärmende Wirkung des milden Bushmills-Whiskey einsetzte und um 11 Uhr morgens so manch zittrige Hand beruhigte -? - fühlten wir uns wieder wohl mit unserer Truppe, egal was da auch vom Himmel herunter fiel.
Dieses wärmende Wohlgefühl hielt sogar so lange an, bis wir im strömenden Regen mit dem Bus-Shuttle zum „Giants Causeway" an den Strand gefahren wurden und recht schnell mit dem nächsten Shuttle -und pudelnass- wieder hochfuhren.
Gemütlich fahren wir dann weiter in die Stadt Londonderry bzw. Derry, mit ihrer mauerumsäumten Innenstadt, der spannenden Brückenkonstruktion und inzwischen auch mit etwas besserem Wetter. Das „Memorial of Bloody Sunday" steht zwar für ein besonders trauriges Ereignis in dieser Stadt, dennoch wirkt auch Derry auf uns fröhlich und ungezwungen.
Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag in der Stadt bevor dann pünktlich zur Abfahrt der Regen wiederkommt und wir gemütlich zu unserem Hotel nach Letterkenny in der Republik Irland fahren, wo wir den Tag bei gutem Essen und einem Guinness beschließen.
Von nun an dürfen wir ja wieder unseren gewohnten Euro benutzen, in Nordirland waren ja das englische Pfund oder die Kreditkarte gefordert.

Dienstag, 30.05.2017 – Freier Tag/Glenveagh Nationalpark

Gleich morgens fährt die gesamte Gruppe mit auf den Tagesauflug zum wunderschönen Glenveagh Nationalpark und dem einsam gelegenen Schlossareal, wo schon Greta Garbo und der Dirigent Yehudi Menuhin zu Besuch waren, um neue Inspiration zu finden.
Dieser Ort wirkt romantisch verträumt und wird auch von uns als ein ganz besonderer Ort empfunden, sei es wegen seiner traumhaften Lage am See, dem schönen Schloss, der Vielfalt der teilweise nur dort wachsenden Blumen oder des üppigen und liebevoll angelegten Schlossgartens.
Wir genießen diesen nahezu magischen Ort mit all seinen besonderen Ecken und Plätzen und treffen uns dazwischen immer wieder im sonnigen Hofcafé, wo wir zwischen diesen alten Mauern und den verschiedensten Blumen und Pflanzen einfach unsere Seele baumeln lassen können.
Nun fahren wir bei sonnigem Wetter durch den wildromantischen und touristisch wenig berührten Norden des County Donegal und halten immer gerade dort an, wo es uns gefällt und landen schließlich an einem langgedehnten Traumstrand, wo wir eine ganze Weile bleiben, um den sonnigen Nachmittag zu genießen, bevor wir wieder ins Hotel nach Letterkenny zurück fahren.

Mittwoch, 31.05.2015 – Donegal – Sligo – Carrowmore – Ballina

Am Morgen fahren wir ein kleines Stück und gönnen uns dann erst einmal eine angenehme Pause in dem kleinen Städtchen Donegal, wo wir bei Sonne den Morgen genießen können.
Gegen Mittag machen wir dann einen Halt in der Stadt Sligo von wo aus wir dann direkt zum eigentlichen Tagesziel, der Megalithanlage „Carrowmore" fahren.
In unserem inzwischen selbstgefundenen, gemütlichen Urlaubsstil laufen wir dort über die Wiesen und betrachten diese besonderen Sehenswürdigkeiten. Es ist vor allem auch die Ruhe an den meisten der bisherig bereisten Orte, die uns gefällt und wir freuen uns, dass wir neben einem kleineren Bus auch den passenden, genau für uns geschaffenen Busfahrer dazu bekommen haben. Das macht es uns möglich, trotz der Gruppe auch öfter die individuellen Interessen und Begebenheiten zu beachten.
Oisín, unser Busfahrer zeigt uns unterwegs noch eine Anlage an einem Fluss, wo wir beobachten können, wie die Fliegenfischer versuchen, die aufsteigenden Lachse zu überlisten.
Nach einigen weiteren, kleinen Stopps gelangen wir am frühen Abend in Ballina an, einer kleinen Stadt; unser altehrwürdig gestaltetes Hotel liegt in einem wunderschönen Park.
Auch heute sind wir wieder müde von alledem, was wir erlebt haben und fallen nach dem Abendessen recht schnell aber zufrieden ins Bett.

Donnerstag, 01.06.2017 – Céide Fields – Achill Island

Heute unternehmen wir einen längeren Tagesausflug und fahren zunächst ganz weit hinaus auf eine Landzunge, immer die kleinen Straßen entlang, bis wir schließlich bei „Downpatrick Head" ankommen.
Der Wind pfeift etwas, aber das Wetter meint es wieder einmal gut mit uns und wir gehen an der geradezu dramatisch wirkenden Steilküste entlang über die Wiesen und genießen den Ausblick auf den riesigen, vorgelagerten Felsbrocken im Wasser.
Erstmals ist auch der Reiseleiter etwas unruhig als er manchen Reisegast zu nah am Abgrund vermutet; schließlich möchte er ja abends wieder alle zusammen am Guinness-Stand im Restaurant sehen.
Weiter geht es wieder genau dann, als es kurz regnet, und es wirkt fast schon wie geplant, dass der Regen immer nur kurz dann aufkommt, wenn wir ohnehin weiterfahren wollen - quasi als Abfahrtssignal...Wir gelangen danach zum Ausgrabungsgelände der neolithischen Feldanlage von Céide Fiedls im County Mayo.
Im Jahre 1930 hatte dort ja ein Lehrer beim Torfstechen die Mauerreste der 5-6000 Jahre alten Siedlung unterhalb des Torfes entdeckt. Das äußerst interessant gestaltete Besucherzentrum erklärt uns das Thema auf anschauliche Weise.
Auf unserer Weiterfahrt sehen wir immer wieder riesige Felder von Rhododendron, welcher sich in Irland inzwischen schon zu einer ernsthaften Plage entwickelt hat. Uns gefällt es aber dennoch immer wieder, wenn wir diese wilde Landschaft mit dem satten Grün und den violett leuchtenden Pflanzen in solch einer unvorstellbaren Dimension sehen.
Weiter führt es uns südlich auf die auf „Achill Island". Über die dortige Brücke gelangen wir auf die größte irische Insel, auf der weniger als 3000 Menschen leben.
Die Ortschaft Keel hat sich inzwischen zu einem Hotspot der Surferszene und zu einem Zentrum anderer, moderner Sportarten entwickelt, die man an einer stürmischen See ausüben kann.
Trotz der sicher niedrigen Wassertemperatur sehen wir Kitesurfer durch die Luft wirbeln und junge Männer in Neoprenanzügen im Wasser auf die richtige Welle warten.
Wir entscheiden uns, nach der Fahrt erst einmal eine Rast zu machen und legen ein Päuschen in einem netten Restaurant ein, wo mancher sich an einer irischen Spezialität wie „Fish&Chips" oder „Black-Pudding" versucht, wenn er es nicht schon vorher auf der Reise schon einmal probiert hatte.
Danach spazieren wir direkt gegenüber zu dem endlos erscheinenden Sandstrand und genießen die Luft und das Meeresrauschen auf ein Neues.
Glücklicherweise hat Oisín unser Busfahrer ein Auge auf uns und rettet uns unmittelbar aus dem plötzlich hereinbrechenden Regenschauer.
Wieder einmal hat es gepasst auf die Minute genau, da wir sowieso gerade weiter fahren wollten.
Nach diesem langen und anstrengenden Tag freuen wir uns schon auf unser ruhiges Hotel mit dem altehrwürdigen Ambiente; in den Pub geht heute wohl keiner mehr....

Freitag, 02.06.2017 – Cong – Salthill – Galway – Gort

So - nun ist es endlich soweit. Unser Gruppenbild soll ja endlich gemacht werden und da bietet sich dieser sonnige Morgen doch an. Direkt vor den großen, chilenischen Andentannen finden wir auch jemanden, der für uns auf den Auslöser drückt.Unsere Fahrt führt uns zunächst in das kleine Dorf Cong, in dem eine besondere Statue an John Wayne und die in Dublin geborene Maureen O´Hara erinnert und daran, dass sie dort den Film „The Quiet Man" gedreht haben.
Als kleine Besonderheit darf man das „Abbey Cong" bezeichnen, durch dessen Ruine und die wunderschön angelegte Parkanlage wir spazieren, bei einem Wetter, das man gerne „Kaiserwetter" nennen darf. Von der kleinen Brücke bei „Monks Fishing House" können wir ganz aus der Nähe wieder einmal einen Angler beobachten, der sich gerade im „Flyfishing" übt. Es ist geradezu ein Postkarten-Panorama, das sich uns in Cong bietet.Nicht nur die Uhr, auch der wieder nur kurz einsetzende Regen sagt uns allen, dass es weiter geht und so finden wir uns immer wieder gemeinsam beim Bus ein, selbst wenn wir die Zeit nicht so genau festgelegt haben, um eben keinen Stress aufkommen zu lassen.Inzwischen hatte sich eine Möglichkeit entwickelt, wie wir das nahegelegene „Ashford Castle" noch ein bisschen näher sehen können und diese Möglichkeit wollten wir nun nicht auslassen.
Etwas spitzbübisch aber immer streng und konsequent entlang der Hinweisschilder warteten wir darauf, wo wir hingelangen würden.
Fast wie von Geisteshand standen wir dann plötzlich genau dort, wo wir einen wunderbaren Blick auf das Schlosshotel hatten. Fast wären wir vor Ehrfurcht erstarrt, aber aus dieser aufkommenden Starre wurden wie durch die stets freundlichen und zuvorkommenden Herren in altertümlichen Uniformen zu Pferd und zu Fuß erlöst und man zeigte uns einen anderen Ort, an dem man das schöne Schloss ebenfalls bewundern könne.
Auch wenn mancher aus unserer Gruppe geglaubt hatte, nun seinen Koffer in dieses Hotel tragen zu dürfen mussten wir dann nach einer schönen Rast mit diesem tollen Ausblick weiter gen Süden fahren, nämlich in den County Galway.Am Eingang von Galway, im mondän wirkenden Stadtteil „Salthill" zwang uns die Sonne quasi zu einem weiteren Stopp und einem Spaziergang an der schicken Strandpromenade, wo man am Ende den typischen „kick the wall" auszuführen hat, bevor man wieder in Richtung Innenstadt Galway zurück läuft. Dies ist kein Touristenulk, sondern ganz gewöhnliches Procedere der Bewohner von Galway.Danach, direkt in Galway-Stadt parken wir unseren Bus nahe der imposanten Kathedrale, um anschließend diese tolle, jugendliche Stadt zu sehen.
Zu Fuß über die „Salmon Weir Bridge" - und dabei nicht vergessen, nach unten zu schauen in den River Corrib, denn da warten unzählige Lachse darauf, die Stromschnellen hinaufzusteigen. Und dazwischen im River Corrib natürlich wieder einige Angler beim „Flyfishing".Galway ist eine derart lebendige und fröhliche Stadt, aus der man (zumindest der Reiseleiter) am liebsten gar nicht mehr wegfahren möchte. An jeder Ecke Live-Musiker, die ihre irischen Balladen singen oder mit den verschiedensten, akustischen Instrumenten eine wunderbare Atmosphäre in der Stadt verbreiten.
Wir haben uns ausreichend Zeit gegeben, um uns diese Stadt auch in Ruhe ansehen zu können.
Am frühen Abend dann fahren wir etwas außerhalb in die Stadt Gort, wo unser Hotel gelegen ist. Dort trifft man sich entweder bei einer Pint an der Bar oder spätestens beim gemeinsamen Abendessen.

Samstag, 03.06.2017 – Connemara – Kylemore Abbey– Spiddal

Gleich morgens fahren wir wieder zurück nach Galway und darüber hinaus in Richtung Westen bis zum Ort Oughterard, wo wir unseren ersten Stopp machen. Vorbei am River und Lough Corrib gelangen wir in dieses schicke Dörfchen und man merkt gleich, dass sich dort u.a. auch der Geldadel niedergelassen hat.
Gepflegte Rasenfläche, Parks, Golfplätze, schicke Häuser am See - allesamt Zeichen einer zumindest ehemals gut florierenden Wirtschaft. Die Galway-Region und Connemara gelten nicht zu Unrecht als Sahnestück Irlands
Wir erleben wieder ein nettes Dörfchen, in dem wir einen schönen Stopp machen können bevor wir weiter ziehen zum Touristenmagneten „Kylwemoree Abbey, mitten in der einsam Landschaft von Connemara gelegen.
Auch wenn sich hier die Reisebusse häufen und das Klostergebäude teilweise mit Gerüst versehen ist erkennen wir unschwer und bei Sonne, um welch reizvollen Ort es sich hier handelt.
Wir nutzen das sonnige Wetter für einen Spaziergang bevor wir weiter hinein fahren in das wildromantische und weitgehend menschenleere Connemara.
Zusammen mit Oisín, etwas Glück aber auch mit Mut und Offenheit für Unbekanntes finden wir immer wieder Plätzchen und Stellen, wo es uns gefällt und wir die Natur in ihrer Verschiedenheit in Ruhe genießen zu können.
Besonders in Erinnerung bleibt uns mit Sicherheit ein Strandabschnitt aus zerriebenen Korallen; Bilder wie in der Karibik oder der Südsee, man würde es nicht glauben, hätte man es nicht selbst gesehen.
Gerade hier lassen wir uns nicht treiben von der Uhr und fühlen uns wohl dabei, alleine an einem solche schönen Fleckchen Erde sein zu dürfen.
Über Clifden oder kleine Gemeinden wie Roundstone fahren wir immer wieder am „Wild Atlantic Way" entlang und kommen auf unserer Rundfahrt durch Connemara am späten Nachmittag nach Spiddal, einem schicken Vorort von Galway.
Hier gönnen wir uns wieder ein ausgedehntes Päuschen in der abendlichen Sonne am Meer und zwischen den alten, irischen Cottages bevor wir wieder nach Gort ins Hotel zurück fahren.

Sonntag, 04.06.2017 – The Burren, Cliffs of Moher – Bunratty – Tralee

Gleich morgens stoppen wir kurz bei dem gut erhaltenen, schiefen Rundturm von Kilmacduagh, bevor wir weiter fahren, um „The Burren" zu erleben, eine großflächige Karstlandschaft in der wir bei unseren Stopps die verschiedensten Blumen, sogar wilde Orchideen und andere, besondere Pflanzen entdecken können.
Bei unserer Suche nach dem ultimativen Haltepunkt müssen wir wohl einem der ansonsten gemütlichen und fröhlichen Iren unbewusst auf die Füße getreten sein, da er uns sogar verfolgte, um uns seine Sicht der Welt näher zu bringen.
Es muss der strenge Dialekt gewesen sein oder unsere durchweg fröhliche Stimmung, dass diese unüberhörbaren Laute, gepaart mit einem roten Kopf inhaltlich nicht zu uns durchgedrungen sind.
Weder Oisín noch wir ließen uns aus der Ruhe bringen und freuten uns an dieser unaufgeregten, jedoch so besonderen Landschaft dort.Nicht allzu weit entfernt gelegen erreichten wir dann auch schon bald eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Irlands, die „Cliffs of Moher".
Glücklicherweise handelt es sich um eine weitläufig angelegte Anlage mit schönen Wegen und Aussichtspunkten und wir hatten ja schon wieder diese Sonne im Rücken. Es ist ein wirklich imposanter Ort, den man auf einer Irlandreise unbedingt gesehen haben sollte.
Wieder einmal fanden wir uns fast schon automatisch am Bus ein und so konnten wir noch einen kleinen Abstecher in den nahegelegenen Ort Lahinch machen, wo die Brandung regelrecht gegen die Küste knallt. Im Jahr 2014 hatten dort einige Orkane die gesamte Promenade weggerissen und einige Strände unter einem Steinmeer begraben.
Wir haben zwar gutes Wetter aber wir können uns trotzdem vorstellen, dass es an diesem Ort manchmal sehr stürmisch sein kann.Am frühen Nachmittag geht unsere Reise weiter in Richtung Süden, zum sagenumwobenen „Bunratty Castle". Dort zeigt man uns, wie die Ritter aber auch das gewöhnliche Volk damals gelebt haben.
Am frühen Abend erreichen wir dann Tralee, die Hauptstadt des County Kerry, wo wir unser Hotel beziehen.

Montag, 05.06.2017 (Bankholiay) – Dingle Halbinsel

Aha......wir sehen schon wieder Wolken am Himmel, inzwischen kennen wir diesen Trick aber schon und wissen, dass wir tagsüber sicher wieder gutes Wetter haben werden.
Also fahren wieder guten Mutes auf die Dingle-Halbinsel, wo wir immer wieder an besonderen Punkten anhalten und die wunderbare Aussicht genießen.
Direkt an einem Surfer-Strand beweist Oisín erneut sein fahrerisches Können, als er den Bus auf fast schon künstlerische Weise abstellt. In der Zwischenzeit können wir die Surfer beobachten und die einsame Landschaft genießen und wieder einmal besondere Fotos schießen.
Weiter geht es dann hinaus über die Panoramastraße „Slea Head Drive " zum „Slea Head" mit der vorgelagerten „Blasket Island".
Einen technischen Stopp machen wir abseits der gewöhnlichen Strecke im „Blasket Center", einem modernen und schicken Besucherzentrum mit einer Kunstausstellung; bei diesem tollen Ausblick auf das Meer gönnen wir uns einfach ein Tässchen Kaffee.Gegen Mittag erreichen wir dann das farbendfrohe Städtchen Dingle und wir begeben uns allesamt und schnurstracks an den vom Reiseleiter befohlenen Ort, wo er schon vor gefühlten 100 Jahren verrückte Dinge erleben konnte.
„Dick Mack" oder auch „Shoemakers-Pub" heißt der Ort, wo wir uns dann einen „Hot-Whiskey" gönnen. Je länger wir dort sind umso mehr erkennen wir, wie besonders und fast schon ein bisschen verrückt dieser Ort ist.
Hunderte Sorten Whiskey, auf der einen Seite ein Schuhmacher, der gerade Ledergürtel bearbeitet und auf der anderen Seite der Barkeeper beschäftigt mit Whiskey und Guinness. Früher einmal war das ein und dieselbe Person, der Schuhmacher und der Barkeeper und Bilder an der Wand zeigen ihn in seiner Aktion damals.
Irgendwie fällt uns dann auf, dass der eine Besucher, der in einem der beichtstuhlartigen Kammern mit einem weißen Hut sitzt, wohl der eigentliche Besitzer dieses Pubs ist. Ob er inzwischen zu seinem besten Kunden geworden ist oder ob er eben am liebsten zuhause ist wissen wir nicht aber es ist doch ein besonderes Ereignis, das wir da miterleben.....schlecht in Worte zu fassen.
Es gibt sicherlich nicht viele Pubs oder Kneipen auf dieser Welt, wo man nach bald 40 Jahren den gleichen Besitzer fröhlich in seiner Bar sitzen sieht.
So schien der Shoemaker sichtlich erfreut darüber, dass wir ihn auf den Bildern erkannten und dass jemand vor so langer Zeit schon von ihm ein Guinness eingeschenkt bekommen hatte.
Danach gab es vereinzelt „Fish&Chips" oder einen anderen Snack bevor wir heute etwas früher wieder nach Tralee ins Hotel fahren.
Heute Abend wollen wir nämlich in das direkt gegenüber dem Hotel gelegene Theater „Siamsa Tire" gehen, wo wir eine wunderbare, irische Folklore-Vorstellung zu sehen bekommen.

Dienstag, 06.06.2017 Ring of Kerry

Morgens fahren wir los nach Killorglin und auf dem Weg steigt heute unser örtlicher Reiseleiter Jan in den Bus dazu.
Mit ihm fahren wir den legendären „Ring of Kerry", den man seit geraumer Zeit wegen des Aufkommens an Reisebussen nur noch entgegen dem Uhrzeigersinn befahren darf.Immer entlang an der westirischen Küste sehen wir wunderbare Küstenabschnitte, Flüsse, Seen und natürlich Rhododendron in Hülle und Fülle.
Jan bringt uns zu einem keltischen Ringfort abseits der Straße, in dem wir ein bisschen herumklettern können.
Natürlich sind am Ring of Kerry nicht nur wir alleine unterwegs, aber wir sind doch auch froh, dass wir diesen Abschnitt zu sehen bekommen. Der Süden Irlands ist zwar erheblich touristischer aber dennoch eine unbedingt sehenswerte Region.
Im Örtchen Sneem nehmen wir uns dann etwas länger Zeit; Sneem wurde einmal zum schönsten Dorf Irlands gewählt, was man nach wie vor erkennen kann.
Weiter führt unser Weg in die Berglandschaft hinein zu einem Schafzuchtbetrieb. Es ist spannend, die Hunde bei ihrer Arbeit mit den Schafen beobachten zu können aber auch die anschließende Schafschur zu sehen.
Wieder einmal müde aber bestens gelaunt kommen wir im Hotel in Tralee an.

Mittwoch, 07.06.2017 – Cobh – Midleton – Waterford

Heute fahren wir eine längere Strecke ostwärts in Richtung der zweitgrößten Stadt Irlands, Cork.
Unser Ziel ist die Bucht bei Cork mit dem schicken und typisch irischen Städtchen Cobh an einem der weltweit größten Naturhäfen. In diesen Hafen war seinerzeit die „Titanic" letztmals vor Anker gegangen.
Wir nehmen uns wie immer ausreichend Zeit für allerlei Besichtigungen und Kaffee bevor wir danach in das nahegelene Midleton fahren, um die dort ansässige Whiskey-Destillerie „Jameson" zu besichtigen.
Ein wirklich schon gestalteter Ort ist das und eine interessante Führung zum Thema „Irischer Whiskey Jameson" mit anschließender Verkostung machen es zu einem interessanten Stopp. Inzwischen mögen wir den irischen Whiskey ja schon besonders und der ein oder andere Whiskey-Spezialist hat sich inzwischen schon entwickelt.
Wir reißen uns los...... und fahren weiter in Richtung Osten, nach Waterford in unser Hotel, wo man schon einen besonders schönen Tisch für uns eingedeckt hat.

Donnerstag, 08.06.2017 Kilkenny – Dublin


Nicht allzu früh morgens fahren wir heute zunächst in die alte Stadt Kilkenny mit dem mächtigen Kilkenny Castle und der urwüchsigen Altstadt. Kilkenny kannte man in Deutschland meist als irische Biersorte; in Irland ist die Stadt jedoch eher als Zentrum der Sportart Hurling aber auch für das wirklich sehenswerte Kilkenny Castle bekannt.
Zufälligerweise ist gerade Markt als wir eintreffen und wir schlendern durch die Gassen dieser schönen Kleinstadt.
Wieder einmal vor dem Regen landen wir alle im Bus und fahren weiter in Richtung Dublin.
Wir nähern uns dieser Metropole auf der Autobahn und spüren, dass dies mit unserem bisherigen Irland nicht mehr viel zu tun hat. Wir sehen Industriegebäude, Großbaustellen, Menschenschlangen.....Dublin ist eben eine europäische Metropole, die sich in solchen Dingen wenig unterscheidet von anderen europäischen Großstädten.
Langsam spüren wir immer mehr die Anstrengungen unserer ereignisreichen Reise aber dennoch gönnen wir uns noch eine Stadtrundfahrt durch Dublin.Am Abend bereiten wir uns langsam auf unsre morgige Heimreise vor und wir müssen uns nun von unserem Family-Bus mit Whiskey-Blinklicht verabschieden wie auch von unserem lieben, jungen Busfahrer Oisín, da für ihn die Reise mit uns hier endet.
Unserer Gruppe ist es ein Bedürfnis, Oisín auf besondere und herzliche Weise für seine Tätigkeit und die sichere Fahrt zu danken. Es ist nicht zu übersehen, dass Oisín davon sehr gerührt ist und sich über die gezeigte Herzlichkeit aufrichtig freut.
Auch für den Reiseleiter schwingt Wehmut mit bei diesem Abschied, denn man war ein wirklich angenehmes, völlig problemloses Team miteinander und beiden hatte diese Reise daher auch selbst Spaß bereitet.Nach dem Abendessen trifft man sich noch auf ein (vorerst) Final-Guinness in der Bar, bevor sich alle auf ihr Zimmer begeben und die Koffer langsam packen.Freitag, 09.06.2017 Heimreise nach Deutschland
Mit dem abschließenden, gemeinsamen Frühstück beginnt dieser Tag und bald schon erscheint auch unser Shuttle-Service, der uns zum Dublin-Airport bringt. Sofern es korrekt zu erkennen war gönnt sich nun der ein oder andere sein wirklich Final-Guinness mit dem Wissen und dem Gefühl, dass das Trinken von Guinness oder Whiskey auf einer Irlandreise dazu gehört wie der Wind, der Regen, die Musik oder das Kleeblatt.
Jeder von uns weiß nun, was ein Pint ist oder ein Hot Whiskey. Keiner von den Zuhausegebliebenen soll behaupten, wir hätten uns auf unserer Reise nicht weitergebildet.Bald danach hebt die Lufthansa aber auch schon ab und bringt uns zunächst nach Frankfurt.
Dort trennen sich unsere Wege mit Anschlussflügen nach Düsseldorf, Leipzig oder Berlin, weshalb wir uns hier bereits von einigen Mitreisenden verabschieden müssen. Der Großteil der Gruppe fliegt weiter nach Dresden; dieser Anschlussflug hat wegen Unwetters etwas Verspätung aber das stört wirklich niemanden mehr.
In dem sicheren Bewusstsein und auch der Freude, einen besonderen Urlaub auf einer wunderbaren Insel erlebt zu haben in einer Gruppe zunächst fremder Menschen und einem „Wessi" als Reiseleiter bringt uns nun aber gar nichts mehr aus der Ruhe und wir landen schließlich alle an unserem jeweiligen Heimatflughafen.Als Ihr Reiseleiter möchte ich mich hiermit bei jedem einzelnen herzlich bedanken für das stets angenehme Miteinander und Ihre stetige Bereitschaft, sich auch manchmal auf das etwas andere Reiseerlebnis in Irland einzulassen, so wie ich es selbst kenne und Ihnen daher gerne auch auf diese Weise näher gebracht habe.
Nur weil wirklich jeder von Ihnen auf seine Weise immer auch etwas eingebracht hat in die Gruppe konnte sich das Ganze auch so frei entwickeln.
Ich würde mir wünschen, dass die Insel Irland nach dieser Reise nun etwas näher an Ihr Herz gerückt ist, so wie es bei mir schon lange der Fall ist.
Sie als meine Mitreisenden wissen von mir, dass ich damit das Irland der friedlichen und offenherzigen Menschen, der Einfachheit und auch Einsamkeit sowie der Musik, insbesondere aber der irischen Geselligkeit bei manchem Pint of Guinness an der Bar meine.Wer weiß, vielleicht stehen wir beim nächsten Pint zufällig einmal irgendwo nebeneinander......ich würde mich darüber freuen !
Ihr
Walter Neuwirth

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Lieber Walter,
vielen Dank für den Reisebericht zu unserer Irland-Rundreise 2017 mit der Zusammenfassung unserer Erlebnisse in Wort und Bild. Damit lassen sich unsere eigenen Aufzeichnungen und Bilder sehr gut ergänzen und wir werden die tolle und abwechslungsreiche Reise noch lange in angenehmer Erinnerung behalten.
Nochmals Dir, unserem Reiseleiter und der gesamten Reisegruppe herzlichen Dank für die stets freundliche Reiseatmosphäre!
Irene & Lutz Lohse

L. Lohse
20.06.2017

Hallo Walter,
wir möchten uns auch für den wunderbaren Reisebericht bedanken. Er ist so perfekt geschrieben , wie auch die Reise für uns war. Bei unserer ersten Busreise gleich so einen guten und lockeren Reiseleiter zu haben war wirklich Glück und macht Lust auf eine weitere Reise mit Ebernhardt.
Christian und Renate Krause

Ch.+R. Krause
06.07.2017

Hallo Walter,
auch wir wollen uns endlich bei dir für den tollen Irlandurlaub und den schönen Reisebericht mit Bildern bedanken.Du hast es wirklich verstanden,uns die wunderbare Insel mit deinen Erklärungen und Hinweisen sehr nahe zu bringen.Deine Reiseleitung,aber auch die Reisegruppe und der Busfahrer waren einfach Spitze.
Gabi u.Peter Halm

Peter Halm
10.07.2017