Wanderreise Irland und Nordirland – Landschaft und Kultur erleben
Reisebericht: 11.05. – 23.05.2025
Die Wetterprognose verspricht Sommerurlaub in Irland im Mai mit mediterranen Temperaturen, wunderschön blühendem Rhododendron, türkisblauem Wasser und traumhaften Stränden. Damit es für meine 13 fröhlichen Gäste wenigstens den Anschein einer typischen Irlandreise hat, sprenkeln wir ein paar Schafe und Lämmer in die Landschaft, trinken einige Pints Guinness und steuern zwei Whiskeybrennereien an. Irland bleibt auch für Reiseleiter mit langjähriger Erfahrung stets wie eine Schachtel Pralinen (um einen bekannten Filmhelden zu zitieren): Man weiß nie, was man kriegt. Eines ist jedoch gewiss: Man kann nie genug kriegen von der Grünen Insel.
Ein Reisebericht von
Dr. Andreas Wolfsteller
1. Reisetag (Sonntag, 11. Mai 2025): Flug nach Irland – Stadtrundfahrt in Dublin
Zu Beginn des Tages hatte ich schon das Gefühl, in Deutschland und Irland wäre der große Arbeits- bzw. Serviceeifer ausgebrochen: Der Schalter von Aer Lingus am BER war vorzeitig besetzt, es gab nur eine ganz kurze Warteschlange. Bei der Sicherheitskontrolle niemand (!) vor mir. Landung in Dublin 30 Minuten zu zeitig, die Koffer sind schon da, nachdem wir die Passkontrolle — wieder ohne Schlange — passiert haben. Die Koffer aus Frankfurt landen dann zwar auf dem falschen Band, aber das kann ja mal passieren. Der dritte und letzte Flug, mit fünf weiteren Gästen aus München kommend, rückt unser Weltbild aber wieder zurecht: Verspätung und langes Warten auf die Koffer. Unsere Fahrerin Heike bringt uns ins Zentrum, wo wir an der Hugh Lane Gallery unsere Stadtführerin Nicole aufsammeln, die freundlicherweise sehr spontan als Krankheitsvertretung eingesprungen ist. Zwei, drei Sätze, dann steht der Plan für die Stadtrundfahrt. Über die Guinness-Brauerei fahren wir zunächst zum Phoenix Park. Hier dürfen wir aussteigen und den ummauerten Garten besichtigen. Auf der Fahrt hinaus sehen wir außerdem den Wohnsitz des Präsidenten. Vorbei am Trinity College geht es weiter zum Merrion Square. Oscar Wilde liegt immer noch faul auf seinem Stein und blickt mürrisch auf sein Elternhaus. Auch hier dürfen wir aussteigen — diesmal, um die berühmten bunten Türen der Georgianischen Stadthäuser zu fotografieren. Auf dem Weg zum Hotel fährt uns Heike schließlich noch am großen Stadtpark St Stephen's Green vorbei. Bis zum Abendessen verbleibt noch Zeit für einen Abstecher zur St Patrick’s Cathedral, die sich nur drei, vier Minuten vom Hotel entfernt befindet. Beim ersten gemeinsamen Abendessen im Hotel bekommen wir die erste Portion Kartoffelbrei auf unserer Reise und lernen unsere Mitreisenden kennen. Freundlicherweise hat der angekündigte Regen bis jetzt gewartet. Er hält auch einige Gäste nicht davon ab, sich im Vergnügungsviertel Temple Bar ins Dubliner Nachtleben zu stürzen.
2. Reisetag (Montag, 12. Mai 2025): Fahrt in den Norden – Monasterboice – Navan Fort – Letterkenny
Es wird ein langer Kampf der Sonne gegen die Regenwolken. Am Morgen sieht es noch sehr düster aus, als wir Dublin in Richtung Norden verlassen. Auch der Regen setzt bis zum Nachmittag immer mal wieder ein, wenn auch nur leicht. Die Wolken ziehen nach Norden ab — in unsere Fahrtrichtung. Als wir Monasterboice erreichen, fahren zwei andere Gruppen gerade ab, sodass wir die Ruinen der Klosteranlage ganz für uns haben. Es herrscht eine mystische Atmosphäre, vielleicht auch gerade wegen der Wolken? Falls der Heilige Patrick um die Ecke kommen würde — uns würde es nicht wundern. Immerhin hat er ja einst auf dem nahegelegenen Hill of Slane, unserem nächsten Zwischenziel, das allererste Osterfeuer auf der Insel entzündet. An einer Raststätte machen wir eine zeitige Mittagspause und überqueren dann die (unscheinbare) Grenze nach Nordirland. Bei Armagh prallen immer noch zwei Religionen, zwei völlig unterschiedliche Kulturen aufeinander: das Christentum durch Patrick und der heidnische Glaube der Kelten. Am Navan Fort reisen wir weiter in die Vergangenheit und gelangen in einer keltischen Ansiedlung mitten in eine Auseinandersetzung zwischen Mutter und Sohn über die weitere Familienplanung, denn der Junior findet einfach keine Frau, trotz seines angesehenen Berufs als Schmied! Ob es daran liegt, dass der Gürtel schon vor der Hochzeit ziemlich weit ist? Wir haben jedenfalls unseren Spaß daran und werden mit Nesseltee und Haferkeksen auch gut bewirtet. Oder zumindest meine Gäste, denn ich werde ganz schön hart rangenommen und zum Krieger ausgebildet. Zurück in der Gegenwart unternehmen wir einen Spaziergang zum eigentlichen „Navan Fort“ bzw. keltischen Tempel. Der irische Wettergott spendiert uns einen lieblichen Nachmittag und hat in der Zwischenzeit die Wolken vertrieben. So zieht auch auf der Weiterfahrt nach Letterkenny viel freundliche Landschaft mit Schafen und Kühen sowie Weiden, Hecken und sanft geschwungenen Hügeln vorbei. In unserem Hotel in Letterkenny quartieren wir uns gleich für die nächsten drei Nächte ein. Es liegt direkt an der Hauptstraße des Ortes (die Zimmer gehen aber nach hinten raus) — mit mehreren Pubs mit Live-Musik in Laufnähe.
3. Reisetag (Dienstag, 13. Mai 2025): Wanderung im Glenveagh–Nationalpark – Rundfahrt durch Donegal mit Strandbesuch
Pünktlich zur ersten Wanderung haben wir perfektes Urlaubswetter. Wobei, eigentlich ist es schon fast zu warm. Wir glauben uns eher in Italien, als wir den Glenveagh-Nationalpark am Morgen bei fast schon 20 Grad und Sonnenschein und wolkenlosem blauen Himmel erreichen. Ein sehr schön gemachter kurzer Film stimmt uns auf unseren Besuch dieses herrlichen Kleinods inmitten der Derryveagh Mountains ein. Mit dem Shuttlebus fahren wir zum Schloss und nehmen die ersten Eindrücke in uns auf. Unsere Wanderung führt uns immer am Lough Veagh entlang durch ein kleines Wäldchen. An der ehemaligen Jagdhütte machen wir eine kurze Pause und genießen die Ruhe und die dramatische Landschaft. Auf dem Parkplatz standen zwar noch andere Busse, doch bis zum Ende des Sees verirren sich nur wenige andere Touristen. Es herrscht eine wohltuende Stille, nur unterbrochen vom Gezwitscher der Vögel. Fast alle kommen mit zum Aussichtspunkt hinauf und werden mit einer tollen Sicht auf Tal und Schloss für den steilen Aufstieg belohnt. Ein perfekter Platz für Erinnerungsfotos. Nun steigen wir hinab in die Gartenanlagen. Über die Italienische Terrasse und den Belgischen Spazierweg gelangen wir in den ummauerten Garten und damit zurück zum Schloss. Einen Tee oder Kaffee in der Teestube und einen kleinen Happen zu essen haben wir uns jetzt redlich verdient. Nach ihrer Freizeit für den Besuch der Parkanlage und des viktorianischen ummauerten Gartens stehen meine Gäste vor der Entscheidung: nochmal vier Kilometer laufen oder doch lieber den Shuttlebus zurück zum Besucherzentrum nehmen? Erfreulich viele meiner Gäste entscheiden sich für den zusätzlichen Spaziergang im Sonnenschein. Im Anschluss an unseren Aufenthalt im Nationalpark unternehmen wir noch eine kleine Rundfahrt durch den nördlichen Teil von Donegal. Bei einem Fotostopp oberhalb eines verwunschenen Tals kommen meine Gäste ins Staunen. Und auch dem Mount Errigal, dem höchsten Berg der Grafschaft, widmen wir einen eigenen Fotostopp. Schließlich präsentiert er sich heute von seiner besten Seite! Überall blüht der Stechginster, kleine Lämmer hüpfen über die Wiese und mit meinem Herzen um die Wette — hach, wie schön ist Irland! Ein Abstecher zum herrlichen Sandstrand von Dunfanaghy rundet unseren traumhaften Tag ab. Die Luft ist wunderbar sauber, das Rauschen der Wellen macht glücklich, die Sandkristalle glitzern in der Sonne. Zum Baden im Nordatlantik ist es jedoch noch etwas frisch. Nur die Füße dürfen rein. Bis Letterkenny fahren wir dann noch eine halbe Stunde und freuen uns schon auf unser zweites Abendessen im Hotel — natürlich mit einer riesengroßen Portion Kartoffelbrei!
4. Reisetag (Mittwoch, 14. Mai 2025): Tagesausflug nach Nordirland – Mussenden–Tempel – Giant’s Causeway – Spaziergang auf der Stadtmauer von Londonderry/Derry
Auch für unseren heutigen Tagesausflug nach Nordirland scheint uns das Wetter hold zu sein. Vielleicht können wir ja am Nachmittag sogar eine zusätzliche kleine Wanderung machen? Schon auf der Hinfahrt zum Mussenden-Tempel bzw. Giant's Causeway nehmen wir einige Extras mit: den Manorcunningham Viewpoint mit Blick auf die breite Mündung des River Swilly und einen weiteren Strandbesuch, diesmal in Downhill direkt unterhalb des Tempels. Das Beeindruckendste am Mussenden-Tempel ist eigentlich die Lage direkt am Rand der Klippen, was natürlich für eine spektakuläre Aussicht sorgt. Eine ähnliche Lage wurde hingegen dem Dunluce Castle zum Verhängnis: Nach dem Absturz des Küchentrakts ins Meer wurde die Burg aufgegeben und gilt nun als schönste Ruine Nordirlands. Wenige Fahrminuten später haben wir den Giant’s Causeway erreicht und gehen schon wieder hinauf auf die Klippen. Zum einen ist es hier ruhiger, zum anderen genießen wir dadurch einen tollen Blick aus der Vogelperspektive auf die Basaltsäulen und die winzigen Menschlein unter uns. Eine Treppe bringt uns hinunter ans Wasser und zum versteinerten Stiefel des Riesen Finn MacCool. Nun sind wir die winzigen Menschlein und klettern auf den Steinen herum. Nach diesem Erlebnis schließen wir wie erhofft eine kurze Zusatzwanderung zum Golfplatz an. Das tolle Wetter müssen wir einfach nutzen! Und außerdem muss ich einen kontrollierenden Blick auf mein riesiges Anwesen am Runkerry Beach werfen. Die viele Bewegung an der Sonne macht durstig, weshalb wir nun die Bushmills Distillery ansteuern und unsere trockenen Kehlen spontan mit dem feinsten Tropfen Lebenswasser benetzen, das die Brennerei zu bieten hat: dem 12-jährigen Single Malt der Marke Distillery Reserve. Auf der Rückfahrt halten wir noch in Londonderry/Derry und machen einen Spaziergang auf der historischen Stadtmauer. Dabei widmen wir uns auch dem schwierigen Thema Nordirlandkonflikt, einem dunklen und traurigen Kapitel der europäischen Geschichte. Heute ist es hingegen sehr warm, freundlich und im Schatten der Bäume auf der Grand Parade geradezu idyllisch. Doch in den Köpfen der Menschen toben die Kämpfe weiter, ist das „Wir gegen die“ immer noch präsent. Eine halbe Stunde Fahrt trennen uns nun noch vom Abendessen in unserem Hotel in Letterkenny, wo wir uns bei Kartoffelbrei und rubinrotem Guinness aufheitern und mit Vorfreude und Spannung auf unsere weiteren Abenteuer blicken.
5. Reisetag (Donnerstag, 15. Mai 2025): Wanderung auf der Halbinsel Mullaghmore – Westport – Croagh Patrick – Leenaun
Nach drei erholsamen Nächten in Letterkenny und zwei schönen Tagesausflügen müssen wir unsere Zelte leider abbrechen und weiterziehen. Damit beginnt unsere lange Fahrt in den Süden entlang der Westküste, die uns bis zum Ring of Kerry führen soll. Heute wollen wir jedoch nur bis nach Leenaun, aber auch das sind schon ein paar Stunden Fahrt für unseren Busfahrer Donal. Wir wollen sie uns jedoch durch mehrere Zwischenstopps gut aufteilen. Den ersten machen wir in der Stadt Donegal, etwa eine Stunde südlich von Letterkenny. Im wärmenden Licht dieser seltenen glänzenden Kugel am Himmel gehen wir durch das hübsche Örtchen spazieren, machen Fotos vom Hafen, vom Castle und dem Obelisken, erledigen unseren Einkauf für das spätere Picknick und haben sogar noch Zeit für Tee und Kuchen in einem der schönen kleinen Cafés. Wahrlich, so gutes Wetter und so gute Sicht hatte ich selten auf einer Irlandreise! Bei der Wanderung um die Halbinsel Mullaghmore können wir bis zu den Klippen von Slieve League blicken und sehen glasklar vor uns das wunderschöne Classiebawn Castle vor dem ikonischen Tafelberg Ben Bulben. Derweil blühen die Grasnelken am Wegesrand und die Wellen des Atlantiks schlagen gegen die Felsen. Ach, und ein paar kleine Lämmer sehen wir gegen Ende der Wanderung auch! Beim Picknick am Hafen von Mullaghmore genießen wir den Wind und das Landschaftspanorama, bevor wir über Sligo nach Westport weiterfahren. Auch hier bleibt uns die gute Fernsicht erhalten, denn wir können bereits bei der Anfahrt auf Westport nicht nur den Croagh Patrick, sondern auch die kleine Kapelle auf dessen Gipfel sehen! Eine echte Seltenheit! Im trubeligen kleinen Örtchen Westport warten wieder viele nette kleine Geschäfte, Cafés und Eisdielen auf meine Gäste. (Kleiner Tipp: Der Ort kommt auch im etwas schrägen Netflix-Liebesfilm Irish Wish vor.) Zum Hotel am Fjord nehmen wir nun die herrliche Panoramastrecke über den Croagh Patrick und das Doolough Valley, wo wir auch jeweils Fotostopps machen. Das Leenane Hotel empfängt uns am Abend einerseits mit sehr leckerem Essen, andererseits mit Live-Musik im gemütlichen Grünen Salon. Die Darbietung der drei Musiker versetzt uns in Begeisterung, denn sie haben es wirklich drauf, egal ob sie Irischen Dudelsack, Flöte, Banjo oder Gitarre spielen! Wunderbar!
6. Reisetag (Freitag, 16. Mai 2025): Tagesausflug zu den Aran Islands – Wanderung auf Inishmore – Dun Aengus
Der Tag beginnt mit einem tollen Sonnenaufgang über dem Fjord, gefolgt von einem tollen Frühstück im Leenane Hotel mit einem großen Teller Porridge für mich. Für meine Gäste gibt es wahlweise auch Rührei mit Lachs oder ein klassisches Full Irish Breakfast. Das Wetter bleibt wie die letzten Tage auch sehr schön und sonnig — meine Gäste sollen für den heutigen Ausflug auf die Aran Islands ruhig die Badesachen mitnehmen. Donal fährt uns quer durch die Berglandschaft Connemaras zum Fährhafen von Rossaveel. Die Überfahrt nach Kilronan auf der größten Aran-Insel Inishmore verläuft heute weitestgehend ruhig — von einigen kleinen Rumplern abgesehen. An der Nordküste wandern wir entlang der Trockensteinmauer gemütlich bis Cill Mhuirbhigh. Tierbegegnungen sind auf den Aran Islands immer inklusive. Diesmal begegnen wir Ponys samt einem ganz jungen Fohlen, einer süßen kleinen Katze, vielen Kühen und zwei Irischen Langhalsschafen (auch bekannt als Lamas). Während unserer Mittagspause geben uns zudem die Kegelrobben ein kleines Konzert, wobei mir die Musik gestern Abend im Hotel dann aber doch besser gefallen hat. Der Robbengesang klingt eher wie ein Klagelied. Ob es ihnen für den Mai einfach zu warm ist? Zum Glück für uns weht eine erfrischende Brise und macht die Sonne erträglich. Kurz vor dem Ziel sehen wir schon den herrlichen Sandstrand, der heute gut besucht scheint. Das gute Wetter lockt die Iren natürlich ins Wasser. Wer weiß denn schließlich, was die nächsten Wochen an Regenwetter bringen werden? Lieber vorbaden, bevor der Sommer ins Wasser fällt. Für uns empfiehlt es sich jedoch, jetzt die letzten Kraftreserven zu aktivieren und sogleich den Aufstieg zum Steinfort Dun Aengus zu wagen. Etwa 15 Minuten dauert der Aufstieg zur Steinzeitfestung am Rande der Klippen. Keine Absperrung, kein Seil schützt uns vor dem Absturz. Wer keine Höhenangst hat, kann sich auf den Bauch legen und seine Nasenspitze über den Rand schieben. Die Eisdiele und das hübsche Café in Cill Mhuirbhigh sowie der bereits erwähnte Strand buhlen nun um unsere Aufmerksamkeit, bis uns der freundliche Insulaner Owen mit seinem Kleinbus abholt und zurück nach Kilronan fährt. Dank vieler lustiger Anekdoten gestaltet sich die Fahrt sehr kurzweilig. Die Fähre bringt uns zurück nach Rossaveel, wo Donal bereits mit dem Bus auf uns wartet. Er ist extra strammen Schrittes zum Hafen zurückmarschiert, um eine Fähre eher zu nehmen, nur damit er uns gleich mit dem Bus in Empfang nehmen kann. Auf der Rückfahrt nach Leenaun machen wir spontan einen Fotostopp an einer Kirche und erfreuen uns an der Aussicht auf das Tal und die Maumturk Mountains. In unserem Hotel am Fjord erwartet uns wieder ein leckeres Abendessen, bevor wir in unsere Betten sinken und von Sonne, Sand und türkisblauem Wasser träumen.
7. Reisetag (Samstag, 17. Mai 2025): Killary Harbour – Wanderung im Connemara–Nationalpark – Kylemore Abbey
Ein weiterer wunderschöner Morgen am Killary Harbour! Kaum zu glauben, dass Leenaun der regenreichste Ort in Irland sein soll. Die Sonne lässt das Wasser glitzern und die Mweelrea Mountains in den herrlichsten Grüntönen erstrahlen. Nur ungern verlassen wir unser Hotel am Fjord. Unser erster Fotostopp am Killary Harbour lässt den Abschied nur noch schwerer fallen. Wunderschön blüht hier der Rhododendron. In dieser Hinsicht ist der Mai wirklich mein Lieblingsmonat. Beim nächsten Fotostopp am Rosroe Pier wandeln wir auf den Spuren von Ludwig Wittgenstein und genießen die Einsamkeit und Stille zwischen den Bergen, nur unterbrochen vom gelegentlichen Blöken der Schafe. Donal und ich nutzen diese Gruppe als Versuchskaninchen für eine andere Route nach Letterfrack, die entlang der Küste verläuft und sich als überaus reizvoll entpuppt. Die anschließende Wanderung im Connemara-Nationalpark auf den Diamond Hill ist durchaus eine Kraftanstrengung und die schwierigste auf der ganzen Reise, aber jede Mühe wert! Gerade mit dieser glücklichen Sonnenschein-Reisegruppe muss man das schöne Wetter nutzen. Uns erwartet eine fantastische Aussicht auf die Kylemore Abbey und ihre Gärten sowie in Richtung Küste. An schlechtem Wetter ist eine Flasche „Irish Mist“ (irischer Nebel) leider alles, was ich zum anschließenden Bergfest im Bus anbieten kann. Der edle Tropfen scheint zu schmecken, denn es gehen gleich Bestellungen ein. Die historische Kylemore Abbey wurde vor wenigen Jahren restauriert und erstrahlt in neuem Glanz. Auch die neue Abtei ist inzwischen fertig. Es scheint den Nonnen an diesem paradiesischen Fleckchen Erde ganz gut zu gehen. Mir selbst würde ja das Gärtnerhäuschen im Walled Garden völlig reichen. Ein Fotostopp im Inagh Valley bildet den Abschluss unseres Aufenthalts im wunderschönen Connemara. Durch Galway — mit einer Pause an der Sankt-Nikolaus-Kathedrale — fahren wir zu unserem nächsten Hotel in Ennis, das als Ausgangspunkt für unsere Erkundung des Burren dienen soll.
8. Reisetag (Sonntag, 18. Mai 2025): Tagesausflug zu den Cliffs of Moher und in den Burren
Mit einem Aufenthalt an der Strandpromenade von Lahinch beginnt unser heutiges Tagesprogramm. Da gerade Flut herrscht, ist vom schönen Sandstrand nicht viel zu sehen; das Wasser reicht bis an die aufgestapelten Felsbrocken heran. Besonders warm scheint das Meer auch noch nicht zu sein. Ein junges Pärchen schafft es nur mit viel Überwindung ins Wasser. Wenn aber der irische Sommer dieses Jahr schon in den Mai fällt, bleibt manchmal nur ein beherzter Sprung in die eiskalten Wellen, um den Badeurlaub abzuhaken. An den berühmten Cliffs of Moher herrscht am zeitigen Vormittag noch vergleichsweise wenig Betrieb. So gibt es wenig Gedränge an den besten Foto-/Selfie-Plätzen. Wieder ahnen meine Gäste nichts von ihrem Wetterglück, denn so eine gute Fernsicht wie heute hatte ich wahrscheinlich noch nie. Wir können bis zu den Klippen am Steinfort Dun Aengus auf den Aran Islands blicken und können sogar den Leuchtturm in der Mitte der Insel Inishmore sehen! Die tolle Aussicht bleibt uns bei unserer anschließenden Wanderung auf dem Burren Way erhalten und wird ergänzt durch Tierbegegnungen mit Pferden und Ponys — tolle Sturmfrisuren inklusive. Ziel unserer Wanderung ist O’Donohue’s Pub in Fanore. Nach dem kürzlichen Betreiberwechsel bin ich gespannt auf die Fish & Chips und den Irish Coffee. Ob es weiterhin schmeckt? Das neue Farbkonzept im Innenraum ist in jedem Fall eine Aufwertung. Gut gestärkt setzen wir unsere Erkundung des Burren fort. Am Black Head ist die Erosion besonders extrem, sodass fast nur noch der nackte Kalkstein zu sehen ist. Einen kurzen Mittagsschlaf später wecke ich meine Gäste wieder auf, denn ich habe mir so gedacht, dass ihnen ein Besuch der Hazel Mountain Chocolate Factory samt kleiner Führung durchaus gefallen könnte. Schon beim Betreten der Räumlichkeiten liegt ein betörender Schokoladenduft in der Luft. Leider darf ich meinen großen Schokoladenblock nicht behalten und eine Übernachtung scheint auch ausgeschlossen. So bleibt nur die Rückfahrt nach Ennis, wobei wir noch einen Fotostopp am Dunguaire Castle einlegen.
9. Reisetag (Montag, 19. Mai 2025): Wanderung in Coole Park – Fotostopp am Shannon – Lartigue Monorail – Tralee
Die kurze Wanderung in Coole Park führt durch schattige Wäldchen, was eine angenehme Abwechslung zu den vergangenen Tagen darstellt. Die zehn Meter Anstieg bewältigen wir fast gleich am Anfang. Trotz der Dürreperiode, die nun schon einige Wochen anhält, ist der Turlough noch gut gefüllt. Sogar einige wilde Schwäne gleiten in der Ferne auf dem Wasser dahin. William Butler Yeats hätte wohl Tränen in den Augen. Entlang alter Mauerreste laufen wir durch einen verwunschenen Wald, bis wir an riesigen Rotzedern ankommen. Am Autograph Tree fehlt uns ein langes Messer, um unsere Unterschriften neben die von Yeats, George Bernard Shaw oder Lady Gregory zu setzen. Dabei sind wir doch ganz berühmte Wetterengel! Im Café gibt es leckere Tarte und Quiche. Nach einem Einkaufsstopp in Gort zieht es uns an den Shannon, den längsten Fluss Irlands. Den Zwischenstopp am Flying Boats Museum in Foynes und auch die anschließende Picknickpause macht unser Bus noch mit, dann bleiben wir mit Motorschaden liegen. Es folgt die Fortsetzung zu Samuel Becketts „Warten auf Godot“: Warten auf den Ersatzbus. Doch es hätte schlimmer können. Rechts der breite Fluss, links Kühe, die uns neugierig beäugen, von oben die Sonne, die uns bräunt. Glück im Unglück, dass wir es zu dieser Haltebucht geschafft haben. Nach etwa einer Stunde kommt der neue Bus und in wenigen Minuten sind wir samt allem Gepäck umgeladen. Im Lartigue Monorail Museum in Listowel hat man derweil geduldig auf uns gewartet. Wir dürfen sogar noch mit der Eisenbahn fahren, bevor wir im Kino historisches Filmmaterial bestaunen. Programm also trotz Buspanne vollständig absolviert und trotz Verspätung rechtzeitig zum Abendessen im schönen Grand Hotel in Tralee — ergibt am Ende einen sichtlich erleichterten Reiseleiter. Zudem wartet auf meine Gäste ja am Abend noch der Besuch der Show „Celtic Steps“, die stets für Begeisterung sorgt. Nur der nächtliche Wolkenbruch mit Gewitter auf dem Rückweg zum Hotel, der sorgt nicht gerade für Begeisterung. Wer hätte denn aber nach über einer Woche purem Sonnenschein auch ahnen können, dass es in Irland manchmal regnet? Eben!
10. Reisetag (Dienstag, 20. Mai 2025): Tagesausflug zum Ring of Kerry – Killarney–Nationalpark und Muckross House
Ja, einige Gäste hatten sich zur Abwechslung mal typisch irisches Wetter gewünscht. Aber muss es denn ausgerechnet heute auf dem Ring of Kerry sein? Na ja, die höchsten Berge Irlands sehen auch von Wolken umhüllt sehr dramatisch aus, also werden wir so oder so in den Genuss beeindruckender Landschaft kommen. Unser erster Stopp ist jedoch erstmal der Supermarkt in Killorglin, wo wir uns Baguettes und Sandwiches für die Mittagspause kaufen. Dann folgt schon die erste Überraschung des Tages: ein Besuch beim Schäfer Tom und seinen drei Collie-Damen. Sie brennen förmlich darauf, uns einen Einblick in ihren Arbeitsalltag zu vermitteln, und lassen sich kaum bremsen. Anschließend noch kurz den Shop durchstöbern und ein Foto von der Halbinsel Dingle machen, dann setzen wir die Panoramafahrt fort. Was macht Donal denn jetzt? Wieso biegt er hinter Cahersiveen vom Ring of Kerry auf eine kleine Nebenstraße in Richtung Küste ab? Ich bin verwirrt und neugierig zugleich. Nach wenigen Minuten scheinen wir schon am Ziel zu sein. Ist das etwa … Nein … Oder doch? Ja, es ist (noch) eine Schokoladenfabrik! Hach, nach so vielen Jahren kennt mich Donal einfach zu gut! Als ob wir verheiratet wären! Mir tropft gleich der Zahn … und wir dürfen sogar fünf (!) Sorten Schokolade verkosten! Wozu haben wir uns eigentlich Verpflegung für die Mittagspause gekauft? Trotzdem machen wir an der Skelligs Chocolate Factory gleich unsere Mittagspause und genießen dabei wie schon auf der Fahrt die Aussicht auf die Skellig Islands vor der Küste. In Waterville haben wir eine Verabredung mit Charlie Chaplin, der jetzt ganzjährig seine Ferien hier verbringt, bevor es hinaufgeht zum Coomakista Pass. Ich traue mich heute kaum auszusteigen ohne Bleigürtel, denn ich habe etwas Angst davor, weggewedelt zu werden. Aber die Aussicht ist dann doch einfach zu verlockend. Trotz dunkler Wolken, die im Anmarsch sind, wagen wir einen Abstecher zum Derrynane Beach. Am ehemaligen Landsitz von Daniel O'Connell gibt es einen sehr schönen Strand, eine sehenswerte Gartenanlage — und Kaffee, Kuchen und Eis. Gegen Ende unserer Runde um die Iveragh-Halbinsel erreichen wir den Killarney-Nationalpark. Am Aussichtspunkt Ladies' View entschlüpft uns beim Anblick der drei Seen im Tal wie einst Queen Victoria und ihren Hofdamen ein leises, staunendes „Ah!“ und „Oh!“ Der Torc Waterfall hat auch schon mehr Wasser geführt. Doch der grüne Märchenwald und der blühende Rhododendron um uns herum sind ein Traum. Wir schlendern gemütlich zum Muckross House, wo Donal den Bus geparkt hat und uns nun auf halber Strecke entgegengestürmt kommt. Da wir gut in der Zeit liegen, können wir in Killarney außerdem noch einen spontanen Abstecher zum Ross Castle machen. Mit etwas Luft zum Abendessen sind wir zurück im Hotel in Tralee und freuen uns auf die heutigen Kreationen des Küchenchefs.
11. Reisetag (Mittwoch, 21. Mai 2025): Desmond Castle in Adare – Irisches Nationalgestüt bei Kildare
Mit dem nunmehr dritten Bus (Donal hat ihn gestern Abend noch abholen müssen) verabschieden wir uns von Tralee und der irischen Westküste. Über Adare und Kildare wollen wir zurück in Richtung Dublin fahren, aber kurz vorher in die Wicklow Mountains abbiegen. Nach einem Crashkurs in Sachen Normannen und irische Geschichte sind meine Gäste für das Tagesprogramm gerüstet. Das schöne Wetter kommt nun auch gleich mit Macht zurück. Während unserer Führung durch das Desmond Castle entpuppt sich ein schattiges Plätzchen als rares Gut. Mit unserem Tour Guide Mark erkunden wir die Ruinen der Burganlage und wollen anschließend fast schon unsere eigene kleine Festung bauen — samt Weinkeller, Verlies und Garderobe. Doch auch der kleine Ort Adare hat mit seinen historischen Gebäuden, drei Klöstern und den strohgedeckten Cottages einiges zu bieten. Deshalb machen wir hier gleich eine lange Mittagspause, bevor wir nach Kildare weiterfahren. Auf dem Irischen Nationalgestüt erwartet uns ebenfalls eine Führung — und darüber hinaus die Aussicht auf die Begegnung mit vielen süßen kleinen Fohlen. Unser Guide Ross wird mir durch sein unheimliches Faktenwissen und durch seine Eigenheit, immer rückwärts zu laufen, im Gedächtnis bleiben. Nachdem wir alle Details hinsichtlich bestimmter technischer Abläufe in einem bestimmten Gebäude geklärt haben, möchten wir jetzt aber wirklich bitte die süßen kleinen Fohlen sehen! Ross zeigt uns deshalb das neueste Mitglied der Gestütsfamilie: ein kleines Fohlen, gerade einen Monat alt, und dessen Mutter. Die schon etwas älteren Neuzugänge sind bereits draußen auf den Koppeln — jeweils fünf bis sechs Fohlen mit ihren Müttern. Ein herzerwärmender Anblick. Die meisten dösen in der Sonne. So viel wachsen und lernen in so kurzer Zeit macht richtig müde. Bei den Legenden des irischen Pferderennsports beenden wir die Tour und erkunden nun den Japanischen Garten, das Café und den Gift Shop auf eigene Faust. Oder wir gehen nochmal zurück zu den süßen kleinen Fohlen … Über die Autobahn gelangen wir dann am späten Nachmittag/frühen Abend in die Wicklow Mountains. In Newtownmountkennedy befindet sich unser letztes Hotel — und das macht uns jetzt schon etwas wehmütig. Deshalb beschließen wir, den morgigen Tag in Glendalough und Enniskerry ganz besonders zu genießen!
12. Reisetag (Donnerstag, 22. Mai 2025): Tagesausflug in die Wicklow Mountains – Glendalough – Powerscourt Gardens
Der heutige Tag in den Wicklow Mountains soll unsere Reise abrunden und zu einem gelungenen Abschluss führen. Mit einer frühchristlichen Klosteranlage, einer Wanderung und einer der schönsten Parkanlagen Irlands werden die wichtigsten Aspekte unserer Tour noch einmal aufgegriffen — und durch den Besuch einer Whiskey-Brennerei geschmacklich gut abgerundet. Nachdem wir in der Klosterruine von Glendalough das Geheimnis der Rundtürme gelüftet haben, bringt uns eine Filmvorführung im Besucherzentrum an viele Orte unserer Reise zurück. Auch tauchen bekannte Namen wie St Patrick oder St Columba wieder auf, die mit unseren Besuchen auf dem Hill of Slane bzw. in Derry verknüpft sind. Das Leben von St Kevin wiederum kann uns als Vorbild für das Erreichen eines biblischen Alters dienen. Auf unserer Wanderung zum Miners’ Village — den Ruinen einer Bleimine am Ende des Tals — spazieren wir am Upper Lake und an seinem angeblichen Schlafplatz vorbei. Der sieht uns aber viel, viel, viel zu unbequem aus. Und ob ich die Geduld hätte, so lange im Wasser des Sees zu stehen, bis die Vögel anfangen, auf meinen Armen Nester zu bauen? Schon nach wenigen Minuten schlafen mir die Gliedmaßen ein. Da probiere ich doch lieber die schottische Methode für ein hohes Alter und esse täglich mein Porridge — und eine leckere Suppe in den Powerscourt Gardens, nachdem ich dort meine Fotos gemacht habe. Meine Gäste dürfen immerhin fast zwei Stunden in der großen Anlage verbringen und sich an einer abwechslungsreichen Pflanzen- und Blütenpracht erfreuen. Ein kostenloser Audioguide über das Telefon liefert Hintergrundinfos zum Japanischen Garten, zum Italienischen Garten und allen anderen Ecken. Mit Suppe und Brot im Magen bin ich dann gut gerüstet für die Verkostung in der Powerscourt Distillery, die uns wie eine Karotte vor der Nase durch die Führung leitet. Unser Guide Callum gibt sich aber große Mühe, erklärt uns detailliert die Herstellung und geht auf Rückfragen ein. Zum Schluss dürfen wir vor je drei Gläsern des kostbaren Lebenswassers der Marke Fercullen Platz nehmen und unsere Geruchs- und Geschmacksknospen auf die Probe stellen. Die Angaben des Herstellers sind außergewöhnlich spezifisch, aber die grobe Richtung, zu der unsere Sinne tendieren, scheint zu stimmen. Ob ein potenzieller Whiskey-Liebhaber in einem schlummert, muss jeder für sich selbst entscheiden. Oder tendiert die Vorliebe doch eher zu meinem Geheimtipp Irish Mist? Auf der Rückfahrt zum Hotel herrscht jedenfalls eine äußerst lustige Stimmung, sodass ich mich frage, was sonst noch im Whiskey gewesen ist?! Da lerne ich ja gegen Ende der Reise ganz neue Seiten an meinen Gästen kennen! Zum Abschiedsabendessen im Hotel beehrt uns auch Donal mit seiner Anwesenheit. Mit Hemd, aber weiterhin in kurzen Hosen. Da bleibt jemand seinem Stil und Ruf treu. Mich ruft leider aufgrund meiner Bronchitis viel zu zeitig das Bett, dabei hätte ich gern noch eine Weile mit meinen Gästen zusammengesessen.
13. Reisetag (Freitag, 23. Mai 2025): Freizeit in Dublin – Rückflug nach Deutschland
Wer ist denn dieser adrett gekleidete Herr in langen (!) Hosen, Hemd und Krawatte, der mir beim Frühstück gegenüber sitzt? Er hat die Frisur von Donal, er flucht wie Donal, aber ist es wirklich Donal? Spätestens bei der Abfahrt vom Hotel bin ich mir aber sicher: Das kann nur Donal sein! Diese unverkennbare Gesangsstimme! Und der ganze Bus singt mit! Herrlich! Schade, dass es zurück nach Dublin geht, und wir keine weitere Runde durch Irland drehen. Der geplante Abschlusstest muss leider auch aufgrund der Erkrankung des Prüfers entfallen, was Ausrufe großen Bedauerns nach sich zieht. Und ich hatte so tolle Prüfungsfragen vorbereitet! Um die Stimmung zu heben und den Abschied zu versüßen, bekommen meine Gäste vier Stunden „Auslauf“ in der Hauptstadt. Am Trinity College steigen wir aus und laufen gemeinsam zu Molly Malone und zum Powerscourt Townhouse, womit sich der Kreis unserer Rundreise endgültig schließt. (Als wir vor 11 Tagen Dublin gen Norden verlassen haben, hatte ich wenigstens noch meine Stimme … ) Wie so oft am Abreisetag beginnt es am Nachmittag zu regnen, als wir schon auf dem Flughafen sitzen und geduldig auf das Boarding warten. Tränen des Abschieds fallen vom Himmel. Auch wir sind traurig, dass die schöne gemeinsame Zeit zu Ende geht. Wir hatten viel Spaß und haben als Reise- und Schicksalsgemeinschaft gut harmoniert. Der Flug nach Berlin verläuft ruhig, wenn auch mit hohem Geräuschpegel aufgrund einer Schulklasse um uns herum, und auch unsere Koffer kommen zügig. Eine Nachfrage in der Gruppe ergibt ähnliche Meldungen aus München und Frankfurt — alle sind gut gelandet und schon auf dem Weg nach Hause. Daher kann ich meine herzallerliebste bessere Hälfte erleichtert in den Arm nehmen und sanft ins Land der Träume entschlummern.
Liebe Gäste meiner gesangsstarken Irland-Reisegruppe im Mai 2025,
wir hatten eine tolle Zeit in Irland und wirklich spektakulär gutes Wetter. Gemeinsam haben wir uns die Grüne Insel erwandert und ganz viele verschiedene Facetten kennengelernt. Mit Guinness, Whiskey, Smithwick’s sowie viel Kartoffelbrei wurde die Reise kulinarisch abgerundet. Selbst die Buspanne am neunten Tag haben wir mit Humor genommen. Bei so viel Spaß und guter Laune würde ich mich sehr freuen, wenn ich euch Wetterengel bald wieder als Gäste auf einer Eberhardt-(Wander-)Reise begrüßen darf.
Herzlichst, Euer
Andreas Wolfsteller