Reisebericht: Winterreise durch Island – Rundreise zur Polarlicht–Zeit

02.03. – 09.03.2024, 8 Tage Rundreise mit Reykjavik – Halbinsel Snaefellsnes – Borgarnes – Stykkisholmur – Grundarfjord – Goldener Kreis mit Thingvellir–Nationalpark, Geysir und Gulfoss – Vik – Gletscherlagune Jökulsarlon – Vatnajökull – Blaue Lagune


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Den Wunsch, die Vulkaninsel im Atlantik im Winter zu genießen, erfüllten sich 15 Eberhardt-Gäste.
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
Heike Heinen

02.03.24: Flug nach Reykjavik

Pünktlich 10.00 Uhr trafen sich alle Reisegäste am vereinbarten Treffpunkt im Flughafen BER ein, um frohen Erwartens die Insel aus Feuer und Eis zu bereisen.
Der Flug verlief angenehm, das Reisegepäck war schnell gefunden. Am Ausgang des Flughafengebäudes trafen wir auf unseren Chauffeur Andri (zufällige Namensgleichheit mit unserem späteren Reiseleiter), der uns in 45 Minuten in das erste Hotel in die isländische Hauptstadt brachte.
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel ging es zum gemeinsamen Abendessen in ein nahegelegenes Restaurant und damit auch zum ersten direkten Kennenlernen.
Obwohl der Tag nicht besonders lang war, waren doch alle froh sich zur Nachtruhe begeben zu können.
Am folgenden Tag würden wir Reykjavik etwas näher kennenlernen.

03.03.24: Reykjavik– Borgarnes

Mit Siggi, dem Buschauffeur und Andri, dem Reiseleiter starteten wir vom Hotel zur Stadtrundfahrt.
Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Reykjaviks gehört die "Harfe", Harpa , wo wir auch den ersten Fotostopp einlegten. Die Sonne lachte, aber es war sehr windig. Andri erklärte uns kurz die Entstehung, wobei es durchaus Parallelen zur Hamburger Elbphilharmonie gibt, was die Bauzeit des Gebäudes betrifft. Mit wechselndem Lichteinfall ändert sich auch farblich die interessante Glas-Außenfassade.
Den 75 Meter hohen Turm der Hallgrimskirche sieht man von allen Himmelsrichtungen aus. Eine Innenbesichtigung der Kirche mussten wir wegen der späteren Öffnungszeit auf kommenden Freitag verschieben, wenn wir zurückkommen und etwas Freizeit haben.
Noch einen Spaziergang vorbei am Rathaus, Stadtteich und Parlament, und schon verabschiedeten wir uns von der Stadt . Unsere Fahrt führte Richtung Norden, nach Borgarnes.
Mit dem 5,8 Kilometer langen Walfjordtunnel, welcher nach nur 2 Jahren Bauzeit 1998 eröffnet wurde, verließen wir das Großstadtgebiet, denn immerhin wohnt etwa die Hälfte der gesamten isländischen Bevölkerung dort, und fuhren durch dünn besiedeltes Gebiet.
Andri gab die ersten Informationen über Land und Leute.
Island mit seiner Fläche von 103000 qkm liegt zwischen dem 63. und 66. Breitengrad, etwa 1000 Kilometer von Norwegen entfernt, noch unterhalb des Polarkreises.
Gute 20 % bestehen aus Gletschern und Lava, was wir noch eindrucksvoll in den kommenden Tagen sehen durften.
Die Spalte zwischen dem amerikanischen und eurasischen Kontinent durchläuft Island von Südwest nach Nord.
In Borgarnes angekommen, konnten wir uns einen kurzweiligen Überblick per Audioguide über die ersten Siedler im Raum Borg erhalten.
Nach dieser Reise in die Vergangenheit gab es ein leichtes Mittagessen, bevor wir diese Kalorien mit dem Besteigen eines Vulkans wieder abbauen konnten. Besondere Vorsicht war notwendig, vor allem der unteren Teil des Grabrok-Vulkans war stark vereist. Dankend nahmen wir die Spikes von Andri zur sicheren Fortbewegung an.
Der Besuch von 2 Wasserfällen und einer heißen Quelle rundete den Tag ab. Wir waren begeistert, begleitete uns doch weitgehend die Sonne.
Die sogenannten Lavawasserfälle sind eine ganze Reihe direkt nebeneinanderliegender kleinerer Wasserfälle, und am Ende eines gut ausgebauten Wanderweges findet man den Kinderwasserfall/Barnafoss. Man erzählt sich, dass es früher einen Steinbogen über den Fluss gegeben haben soll . Die Leute eines nahegelegenen Hofes fuhren zu einer Messe, ließen aber ihre beiden Kinder zu Hause. Nach der Rückkehr der Eltern waren die Kinder nicht mehr da. Die Spur der Kinder verlor sich an dem Steinbogen über dem Fluss, sie waren hineingefallen und ertrunken. Die Mutter soll daraufhin den Steinbogen zerstört haben, damit anderen nicht ähnliches widerfuhr.
Bei Deildartunguhver handelt sich sich um eine der stärksten heißen Quellen ganz Europas. In nur einer Sekunde sprudeln 180 Liter Wasser mit einer Temperatur von 100 Grad aus der Erde. Das man diese Erdwärme nutzt, liegt auf der Hand, seit 1925 zum Heizen von 3 Städten und seit 2015 im angrenzenden Geothermalbad .
2 Nächte verbrachten wir im Hotel "Varmaland". Am Abend konnten wir schwache Polarlichter genießen. Wir wollten das natürlich steigern, hoffentlich würden die kommenden Nächte klar werden.
Das Hotel entstand um 2010 , nachdem es vorher eine Schule für Frauen war, die auf das Alltagsleben vorbereitet wurden.

04.03.24: Borgarnes–Snæfellsnes–Borgarnes

Sehr früh starteten wir am Hotel, wir sollten den längsten Ausflug der Reise machen. Die Halbinsel Snæfellsnes war unser Ziel. Namensgebend ist der gleichnamige 1446 m hohe Gletscher.
Sehr warm angezogen und zusätzlich mit einem warmen Overall der Firma Laki ausgestattet, bestiegen wir in Olafsvik ein kleines Boot, was uns in den Fjord fuhr, in der Hoffnung Wale zu sehen. Es dauerte eine Weile und dann ließen sich tatsächlich 2 Buckelwale und 3 Orcas sehen. Was für ein Erlebnis! Da dieses wunderbare Naturerlebnis mehrere Stunden in Anspruch nahm, blieb uns am Nachmittag nur noch ein Besuch des kleinen Fischerortes Arnarstapi. Schon kurz nach dem Ausstieg aus dem Bus, begrüßte uns Bardur Snæfellsås. Er soll halb Mensch, halb Riese und der erste Bewohner der Halbinsel Snæfellsnes gewesen sein. In dieser Lavafigur befindet sich ein Loch, durch welches man einen herrlichen Blick auf den tosenden Atlantik hat. Die Kraft des Wassers hat die Felsen der Südküste um Arnarstapi stark geformt und modelliert, so dass sie heute bizarre Formen angenommen haben, und zudem vielen Vögeln als Nistplätze dienen.

05.03.24: Borgarnes–Golden Circle

Vom nördlichsten Punkt unserer Reise ging es wieder in den Süden.
Pingvellir stand auf dem Programm, ein wichtiger Ort für die Geschichte und die Geologie Islands.
Zum einen wurde Anfang des 10. Jahrhunderts das, wir würden es heute als Parlament bezeichnen, gegründet, zum anderen befanden wir uns nahe der Stelle(n), welche die amerikanische von der eurasischen Kontinentalplatte trennt. Es sind die einzigen Stellen weltweit, wo sich der Mittelatlantische Rücken nicht im Meer befindet und somit direkt an Land sichtbar ist.
Ein kurzer Spaziergang durch die Allmännerschlucht mit Blick auf den Lögberg, der früher Gerichts-und Versammlungsort war, rundete unseren Besuch in Pingvellir ab. An diesem so wichtigen Ort weht heute selbstverständlich die isländische Flagge. Zudem wurde Pingvellir in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen.
Eine halbe Stunde Fahrzeit trennte uns vom nächsten Besichtigungspunkt, einem Hotel namens Fontana. Aber was ist so besonders daran? Es gibt heiße Quellen direkt am Hotel, die den Touristen in Form von Badebecken mit warmen Thermalwasser der Erholung und Entspannung dienen. Andere Besucher kommen wiederum wegen des Roggenbrotes auf einen Kurzbesuch vorbei. In der heißen Erde wird über mehrere Stunden in einem speziellen Gefäß Brot gebacken, welches man direkt an Ort und Stelle pur oder mit Butter und Saibling genießen kann. Es war richtig lecker.
Kurze Zeit später war schon die nächste Attraktion am sogenannten "Golden Circle" erreicht: Geysir. Namensgebend für alle Springquellen wird er zum ersten Mal im 13. Jahrhundert erwähnt. Heute gibt es in dem Haukadalur Tal sehr viele, der bekannteste ist "Strokkur". Heißes Magma bringt das Grundwasser zum Kochen und mit Druck wird dieses in Fontänen in die Luft geschossen.
Strokkur zeigte sich von den vielen Besuchern unbeeindruckt und tat, was er immer in regelmäßigen Abständen tut, er schoss seine Fontänen einige Meter in die Höhe. Aber nach dem 3. Ausbruch hatte dann keiner mehr von uns den Willen, dieses Naturspektakel weiterhin zu genießen, denn die Hände waren eiskalt vom permanenten Kamera- oder Smartphone halten.
Zum Aufwärmen gab es im nahegelegenen Restaurant ein warmes Getränk oder einen Imbiss.

Den letzten Stopp gab es auf einem Pferdehof der Familie Fridheimar.
Island assoziiert man mit heißen Quellen, Vulkanen und natürlich den Islandpferden. Auf unseren vorangegangenen Ausflügen haben wir überall die Tiere auf den Weiden sehen können, die Wind und Wetter trotzten. An diesem Nachmittag standen sie nun bei angenehmen Temperaturen im Stall, welchen wir betreten konnten. Es dauerte nicht lange und ein Jeder hatte sie mit Streicheleinheiten und Umarmungen verwöhnt und in sein Herz geschlossen.
Nach einer kurzen Einführung mit Informationen zum Bestand auf der Insel, zu den Farben der Tiere und den Gangarten, von denen es 5 gibt, führte diese uns auch die Besitzerin vor.
Nur wenige Meter vom Pferdehof entfernt, befinden sich die großen Gewächshäuser der Familie.
Bereits ab 1924 gab es in Reykir das erste Gewächshaus in Island, welches mit Erdwärme beheizt wurde.
Die jetzigen Betreiber besitzen nunmehr 9 Gewächshäuser mit insgesamt rund 27000 Pflanzen , welche von 24 Mitarbeitern gepflegt und versorgt werden. Permanentes Licht und Wasser spielen dabei die wichtigste Rolle. Zudem gibt es fleißige Helfer, ca. 1200 Bienen, aus Holland eingeführt, die die Pflanzen bestäuben. Eine Kostprobe der Cherrytomate durfte nicht fehlen, und diese schmeckte hervorragend.
Interessiert waren wir auch an anderen Leckereien, die bei Fridheimar angeboten wurden, z.B. Tomaten-Cheese Cake, Tomateneis und selbst Tomatenbier.
Die letzten Kilometer legten wir zum Landhotel bei Hella zurück, mit Blick auf den schneebedeckten Vulkan Hekla und einem farbintensiven Regenbogen.
Andri stimmte uns nach dem Abendessen per Video auf Polarlichter ein. Würden wir welche sehen? Bisher wurden wir diesbezüglich leider nicht verwöhnt. Das Landhotel bot sogar einen Weckservice an, wenn die Lichter am Nachthimmel tanzten und ihre Eleganz versprühten.

06.03.24: Hella–Skoga

Es gab keinen Hotel-Weckruf wegen Sichtungen von Polarlichtern. Der Himmel war Wolken verhangen. Nur 2 Personen unserer Gruppe haben gegen 3.00 Uhr ein ganz schwaches Aufleuchten beobachten können.
Nach einem stärkenden Frühstück verließen wir das Landhotel. Unsere Reise führte uns nach Osten, nach Skoga, wo das Heimatmuseum auf dem Programm stand. Starker Wind und Regen begleiteten uns.
Viele Arbeitsgeräte, Schmuck, Kleidungsstücke, Gegenstände des täglichen Bedarfs wurden gesammelt, zusammengetragen und letztlich als Museum 1949 eröffnet. Das geschah aber zunächst in einem Kellerraum, erst später wurden die heutigen Gebäude erbaut.
Das Museum besteht aus drei Teilen, dem Museum mit alten Häusern mit Grassodendächern, einer Schule und einer Kirche im Außenbereich, dem Hauptgebäude mit Ausstellungstücken zu den Themen "Fischfang und Seefahrt", "Handwerk" und "Landwirtschaft",
sowie dem Technikmuseum.
Besondere Aufmerksamkeit wird einem Ring zuteil, der mit dem benachbarten 60 Meter hohen Wasserfall in Verbindung steht. Man erzählt sich folgende Geschichte (wobei es verschiedene Interpretationen gibt) : Der erste Siedler dieser Region, der Norweger Prasi, soll einen Schatz hinter dem Wasserfall versteckt haben. Vor langer Zeit sollen abenteuerlustige Burschen aus der Region einen Versuch unternommen haben, den Schatz zu bergen. Sie fanden die Schatztruhe, doch bei dem Versuch die Truhe unter dem Wasserfall hervorzuziehen, riss der Griff und die Truhe verschwand für immer in der Tiefe. Der Griff wurde zunächst als Zierde an der Kirchentür von Skoga befestigt. Heute befindet er sich im Museum .
Vom Wetter ließen wir uns nicht entmutigen, es regnete immer wieder und es war sehr windig, und so führte uns eine Wanderung zum Kvernufoss, welcher dafür bekannt ist, dass man hinter ihn gehen kann. Nicht zu verwechseln ist er mit dem Seljalandfoss, den wir erst am Freitag besuchen würden, der aber aufgrund von Vereisung nicht umwandert werden konnte.
In Vik gab es die Möglichkeit in einem großen Einkaufzentrum die ersten Mitbringsel für zu Hause zu kaufen, bevor wir in Kirkjubæjarklaustur das Hotel "Klaustur" anfuhren. Ursprünglich siedelten in dem kleinen Ort irische Mönche. Den Mönchen folgten Benediktinerinnen. Ihr Kloster bestand bis zur Reformation. Klaustur ist der isländische Begriff für Kloster. In der näheren Umgebung zeugen heute noch Namen von Orten u.a. von der einstigen Anwesenheit der Nonnen, z.B. Systrastapi oder Systravatn.
Wieder ging nach einem schmackhaften Abendessen der Blick gen Himmel und auf das Smartphone. Der eine zeigte sich komplett bedeckt, das Smartphone zeigte einen KP-Index von 1 an, was wohl wieder keine Polarlichter bedeutete.

07.03.24: Kirkjubæjarklaustur–Jökulsarlon

Es hatte sich bewahrheitet, Polarlichter gab es keine, dafür Unmengen an Regen in der Nacht.
Der Regen sollte aber in den späten Vormittagsstunden nachlassen, und glücklicherweise schloss auch wirklich Petrus alle Schleusen.
Die Sonne zeigte sich und wir unternahmen 2 tolle Wanderungen zu den Gletscherzungen vom Svinafellsjökull und Skaftafellsjökull.
Beide gehören, wie viele weitere zum Vatnajökull, einem 8000 qkm großen Gletschergebiet.
Zur Stärkung zwischendurch gab es eine isländische Spezialität: Hakarl. Auch wenn dem fermentierten Hai gesundheitsförderndes nachgesagt wird, konnte nicht Jeder von unserer Gruppe dafür begeistert werden. Wie jeder andere Fisch wurde und wird er bis zum heutigen Tag ausgenommen und entgrätet und dann getrocknet. Die Trocknung ist notwendig, weil Harnstoffe, die sich nach dem Fang im Blut des Tieres befinden, ungenießbar sind. Erst nach der Trocknung sind diese verschwunden. In kleine Würfel geschnitten, kann er pur genossen oder in Hochprozentiges getunkt werden. Das Hochprozentige war in unserem Fall "Brennevin", der bekannte Aquavit.

Viele bezeichnen sie als "Wunder der Natur", die Gletscherlagune Jökulsarlon. Bei jedem Island-Besucher steht sie auf der "To Do List".
Nicht nur wir konnten das Zusammenspiel von Eis und Wasser, Licht und Farben genießen, auch den putzigen Seehunden, die immer wieder aus dem eiskalten Wasser heraus schauten, schien es dort sehr wohl zu gehen. Viele Hollywoodgrößen drehten auch ihre Filme in Jökulsarlon. Wenn man die vielen Werbeschilder an den Hauptstraßen genau anschaute, wusste man wer schon da war: James Bond, Lara Toft und Batman.
Nach dem Abendessen bekamen wir unseren Chauffeur Siggi zu hören. War er uns sonst als stiller, aber sehr sicherer Fahrer bekannt, zeigte er sich von einer für uns unbekannten Seite. Er präsentierte uns 6 isländische Lieder, eines davon sogar eine Eigenkomposition, und begleitete sich selbst auf der Gitarre.

08.03.24: Kirkjubæjarklaustur–Reykjavik–Blaue Lagune

Wieder, und leider ein letztes Mal begrüßte uns Andri mit seinem "Godan daginn" und wir konnten ihm alle antworten, auf isländisch !
Insgeheim schmunzelten wir etwas als er uns lobte, es richtig ausgesprochen zu haben.
Mit dem Hotel "Klaustur" hatten wir das östlichste Hotel der ganzen Reise bewohnt. Heute hieß es wieder zurück Richtung Reykjavik zu fahren.
Jedoch mit 2 Stopps, nämlich an einem Wasserfall und einem langen schwarzen Strand.
Reynisfjara an der Südküste der Insel bedeutet schwarzer Strand, herrliche von der Natur geformte meterhohe Basaltsäulen, tosende Atlantikwellen und etwas entfernt die im Atlantik liegenden Felsen, die einst Trolle waren und mit Einsetzen der Dämmerung zu Stein wurden.

Von einer Meeresklippe am Fuße des Eyjafjallajökull stürzt der Seljalandsfoss herunter. Ein Wanderpfad führt unter den hervorhängenden Felsen hinter dem Wasserfall entlang. Aber es war Winter, der Trampelpfad war vereist, Sicherheit geht vor, deshalb schauten wir uns den Wasserfall nur aus der Ferne an.
Der Eyjafjallajökull (diesen Namen kannte bis 2010 wohl außerhalb Islands niemand, geschweige denn konnte man ihn aussprechen) eruptierte 2010 dermaßen, dass er umliegende Ortschaften mit einer dicken Ascheschicht bedeckte und den gesamten Flugverkehr in Europa zum Erliegen brachte.
Anschauungstafeln über den Ausbruch gibt es an der Ringstraße, und heute spricht man immer noch sehr oft vom "E 15", weil er und auch sein Nachbar "Hekla" durchaus wieder ausbrechen könnten.

Am Nachmittag begrüßte uns die isländische Hauptstadt wieder. Die Freizeit wurde zu einem Einkaufsbummel, für einen kurzen Cafebesuch, zum Besuch der Hallgrimskirche oder einfach zum "auf sich Wirken lassen" genutzt. Und wir freuten uns auf das Kommende: den Besuch der berühmten "Blauen Lagune".
Die einstige gut ausgebaute Straße zur Blauen Lagune und nach Grindavik gibt es heute nicht mehr. Wieder hat , erst vor Kurzem, im Januar und Februar 2024 die isländische Natur ihre Macht demonstriert. Durch Vulkanausbrüche ist nicht nur die Straße zerstört worden, auch machten die gewaltigen Lavamassen vor den Wohnhäusern von Grindavik keinen Halt. Alle Menschen konnten glücklicherweise evakuiert werden. Die Bilder aus dem deutschen TV waren uns noch allzu gut in Erinnerung. Aber die Isländer gehen mit den Naturbedrohungen gut um, handeln richtig und schnell. Kurzerhand wurde über der alten Straße, die nunmehr voller Lava ist, eine neue erbaut und stellt im Moment die Verbindung zur Blauen Lagune dar. 2 Stunden "Wohlfühlprogramm" im 37 bis 42 Grad warmen Wasser inklusive Schlammpackung-es war ein herrlicher Abschluss unseres Island-Aufenthaltes.
Getoppt wurde dieser Abend noch mit wunderbaren Polarlichtern während des Abendessens im Restaurant "Northern Lights", welches seinem Namen alle Ehre machte. Ein rundum gelungener und unvergesslicher Abend!

Dieser Tag war mit 364 gefahrenen Kilometern der längste. Ein besonderes Dankeschön ergeht hiermit nochmals an Siggi, unseren Fahrer.
Insgesamt hat er uns 1814 Kilometer über die Insel chauffiert.

09.03.24: Keflavik , Heimflug

Viel zu früh klingelten die Wecker, mit müden Augen saßen wir beim Frühstück, alle sagten sich, dass wir ja im Flugzeug noch etwas schlafen konnten. So holte uns pünktlich Andri, den wir schon vom Flughafentransfer bei der Anreise kennengelernt hatten, ab .
Kurz war die Fahrt zum Flughafen. Im Bus gab es die letzten Informationen zum Boarding.
Auf Wiedersehn Island! Es konnten interessante und erlebnisreiche Tage erleben!

Schlusswort

Ihr Lieben, eine interessante Reise voller spektakulärer Eindrücke ist zu Ende.
Das Erlebte bleibt unvergessen.
Ich danke euch allen für die schöne gemeinsame Zeit! Es war mir ein Vergnügen euch begleiten zu dürfen.
Bleibt gesund, auf bald,
Herzlichst Heike

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