Reisebericht: Rundreise Sizilien und die Liparischen Inseln

15.07. – 22.07.2018, 8 oder 10 Tage Rundreise Taormina – Ätna – Syrakus – Villa Romana – Agrigent – Selinunte – Palermo – Madonie–Gebirge – Cefalù – Liparische Inseln – Nebrodi–Gebirge – Alcantara–Tal – Giardini Naxos


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Faszination Sizilien Menschen, Landschaften,Städte, Inseln 8 Tage Flugreise vom 15.07.- 22.07.2018
Ein Reisebericht von
Dr. Jutta Petzold-Herrmann
Dr. Jutta Petzold-Herrmann

1. Reisetag, Sonntag, 15.07. Ankunft


Ein Teil der Reisegäste traf sich pünktlich am Flughafen Dresden, um zunächst nach München zu fliegen und sich dort mit weiteren Fluggästen zu treffen, um die gemeinsamen Reise nach Sizilien anzutreten.
Pünktlich landete die Maschine auf dem Flughafen von Catania. Die Sonne überstrahlte unsere Erwartungen und die hohen Temperaturen zeigten erste Auswirkungen, denn ein Teil der Gäste suchte schon an unserem Bus, mit dem unsere örtliche Reiseleiterin Christiane angekommen war, nach einem Fleckchen Schatten.Unser erstes Ziel, nun schon am späteren Nachmittag, war das Hotel Naxos Beach in Gardini Naxos.
Dort gab es die ersten Möglichkeiten, direkt im Meer zu baden, eine echte sizilianische Pizza zu essen und auch einen Wein zu genießen. Die sehr gepflegten Parkanlagen am Hotel luden gleich zu einem Bummel ein sowie zu einem Gläschen Wein oder Bier im Grünen ein.
Mit einem Begrüßungscocktail wurde dann vor der Abendbrotzeit der Beginn unserer Reise „eingeläutet".

2. Reisetag, Montag, 16.07., Ätna und Siracusa/ Ortigia


Schon kurz vor 10 Uhr gelangten wir mit dem Bus auf dem Parkplatz Rifugio Sapienza des Ätna an. Von hier aus gelangte die Gruppe mit Jeeps zur Kopfstation der Seibahn, von dort aus, wegen leichteren Windes, mit Bus-Jeeps weiter bis zu den oberen Kratern. Versierte Bergführer übernahmen sofort die Gruppen und führten sie zu der Kraterlandschaft unterhalb des Gipfels. Nach mehr als 2,5 Stunden trafen wir uns alle wieder, nach einer ausgiebigen Mittags - und Ruhepause. Die Temperaturen waren enorm hoch und es gab kaum Schatten, so daß uns die Weiterfahrt nach Siracusa nicht unwillkommen war. Nach einer Stunde Fahrtzeit gelangten wir mit dem Bus am Archäologischen Park an. Unsere Reise durch die Antike führte uns zunächst zum Teatro Greco (Griechisches Theater), dessen gewaltige Ausmaße stets einen Eindruck vermitteln, wie zu Zeiten Aischylos Theater stattfand. Sein Stück „ Die Perser" erfuhr hier seine Erstaufführung.
Danach gegaben wir uns gemeinsam zu den Latomien, um zu den bizarren, bewachsenen antiken Steinbrüchen hinabzusteigen und, vorbei am Altar des Hierons, auch in das „Ohr des Dionysos" „hineinzukriechen".
Nach diesen Erlebnissen führte uns unsere örtliche Reiseleiterin Christiane durch die historische Stadt, vorbei am Apollo-Tempel und an der Piazza Archimedes, direkt zum Dom Santa Maria delle Colonne, dem Mittelpunkt von Siracusa/Ortigia.
Außen und im Inneren der nunmehr barocken Kathedrale sind die Säulen des ehemaligen Athena-Tempels genau zu erkennen. Bemerkenswert ist, dass den Ostgiebel des Tempels ein großes, goldenes Rundschild schmückte, dass über das Meer weithin von der Macht der Erbauer kündete.
Anschließend fuhren wir zurück zum Hotel in Guardini Naxos.

3. Reisetag, Dienstag, 17.07.,Villa Romana, Agrigent,

Nach einer Fahrt quer über die Insel erreichten wir die Villa Romana bei Piazza Amerina und schauten uns die architektonische Gesamtkomposition des antiken Landgutes an sowie seinen besonderen Schatz, die antiken Fußbodenmosaike, die infolge ihrere herausragenden Qualität zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Das vielgliedrige Gebäude liefert noch heute genaue Vorstellungen, wie sich in der nachaugustäischen Zeit das Leben in dem Gutshof strukturierte. Nach diesem ausführlichen Rundgang durch die Villa, bei dem wir auch viel über sizilianische Lebensweise erfuhren, setzten wir unsere Reise mit der Besichtigung des Tempelareals von Agrigent fort. Vor unseren Augen erstand der Hera-Tempel, der Juno-, Concordia- und Jupiter-Tempel neu, denn Christiane erläuterte uns genau, wie sie entstanden und welche Funktionen sie seinerzeit erfüllten. Seit längerer Zeit gehört diese Tempel- und Weihestätte zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Schließlich erreichten wir, etwas müde durch die Hitze und die Wanderung durch das Tempeltal, das Landhotel Casa di Latomie, um Auszuruhen und ein schmackhaftes Abendessen einzunehmen.

4.Tag, Mittwoch, 18.07., Selinunte, Salinen von Marsala und die Stadt Erice


Frisch gestärkt nach einem ausgiebigen Frühstück erreichten wir die einzigartige Tempelstätte Selinunte, eine der größten Ausgrabungsstätten Europas. Wenig ist von den kampfeslustigen Selinuntern der Antike erhalten geblieben, unendliche Mühe und Kraft beim Errichten der Bauwerke wurde schon bald vergeudet durch Kriege, andere Scharmützel, Brände und Erdbeben. Trotz der vielen Trümmer bleiben dem Besucher die Eindrücke einer gigantischen Stadt mit hoch aufragenden Tempeln für Götter, die die Bewohner nicht vor ihrem Unheil zu schützen vermochten.
Vorbei an der ebenfalls aus der Antike bekannten Insel Mozia erreichten wir die Salzfelder von Trapani. Im Salinenmuseum erwartete man uns schon und servierte Käse, Oliven, Brot, Wein und andere Spezialitäten. Das kleine Museum zeigte uns eindrucksvoll, wie die Salzgewinnung vonstatten geht und welche Bedeutung sie für die Region hat. Das kleine Mittagessen wurde in seiner Bekömmlichkeit schon bald auf die Probe gestellt, denn um die Kleinstadt Erice zu erreichten, mussten etliche Haarnadelkurven gefahren und ein beträchtlicher Höhenunterschied überwunden werden. Bei fast jeder Kurve war nur das immer tiefer liegende Tal zu sehen, aber nichts von einer Straßenbegrenzung. Dafür entschädigte uns der schöne, historische Stadtkern mit vielen Geschäften, Kirchen und einem weiten Ausblick in die Tiefebene um Trapani. Die Verkostung mit Gebäck aus der Bäckerei von Maria Grammatico war geradzu ein Pflichttermin, den alle gern auf sich nahmen.
Wir fuhren zurück in unser Landhotel und träumten alle wahrscheinlich noch von der Stadt, die „ in den Lüften" schwebt.

5.Tag, Donnerstag, 19.07., Palermo und Cefalu


Gegen 10.30 Uhr erreichten wir Palermo und zunächst kämpften wir uns durch Besuchermassen, um im Palazzo Reale (Normanni) die Cappella Palatina, die Palastkapelle von Roger II., anzusehen. Dieses Schmuckstück normannischer Architektur und Innengestaltung vermittelt dem Betrachter eine Harmonie und Herrlichkeit der Gestaltung, wie sie selten anzutreffen ist. Die Cappella ist ein internationaler Besuchermagnet.
Auf unserem weiteren Rundgang durch die Stadt gelangten wir zur Kathedrale von Palermo, einem typischen Normannen-Dom mit drei Apsiden und verbindenden Rundbögen. Im Inneren stehen die Sarkophage von Roger II, Friedrich II., seinem Vater Heinrich VI. und seiner Mutter Konstanze, leider nur über die Zahlung eines Eintrittsgeldes zu sehen.
Am Opernhaus von Palermo legten wir eine längere Mittagspause ein, damit jeder selbst etwas im turbulenten Bereich der Altstadt entdecken kann.
Am Nachmittag erreichten wir nach einer Küstenfahrt die Stadt Cefalu, eine normannische Gründung unterhalb des Felsens Rocca di Cefalu. Nach einem Stadtbummel und der Besichtigung des Domes mit seiner beeindruckenden Mosaik-Innengestaltung blieb noch genügend Zeit, um die sehenswerte Stadt selbst zu erkunden.
Anschließend fuhren wir die Küstenstraße weiter und gelangten zur Stadt Milazzo, auf der Halbinsel nördlich der Monti Peloritani gelegen. Sie reicht  tief in die Gewässer des Golfo di Milazzo hinein und bildet den Ausgangspunkt für Fahrten zu den Äolischen Inseln.
Im Hotel Eolian Milazzo fanden wir Ruhe und erlebten eine herrliche Abenddämmerung, wie sie nur unmittelbar am Meer entsteht.

6.Tag, Freitag, 20.07., Äiolische Inseln Lipari und Vulcano


Nach einem zeitigen Frühstück gelangten wir mit unserem Bus schnell zu Hafen von Milazzo, wo unsere Fähre gegen 09.00 Uhr nach Lipari ablegte. Nach etwa einer Stunde am Ziel angelangt, der kleinen Fischerei- und Hafenstadt, stiegen wir sofort in einen einheimischen Bus ein, um eine Inselrundfahrt zu unternehmen. Lipari, das antike Lipara, ist die größte und am stärksten besiedelte Insel. Sie ist vulkanischen Ursprungs wie alle Inseln des Archipels, wir fuhren an mindestens drei ehemaligen Vulkanen vorbei zur Westküste, die sehr steil abfällt. Die Vegetation ist reichhaltig, sie wird bestimmt von Kapernsträuchern, Oleander und Olivenbäumen. Von einigen guten Aussichtspunkten vor allem auf der West- und Nordseite kann man die anderen Inseln wie Vulcano, Filicudi, Alicudi, Salina, Panarea und Stromboli in der Ferne entdecken. Wir sahen Obsidianfelder und Bimsstein, Strände und Dörfer wie Pinacorte.
Zurück nach Lipari und nach einer Mittagspause fuhren wir erneut mit einem Tragflächenboot, diesmal nach Vulcano, der Insel des schwarzen Strandes und der Schwefelbäder. Trotz der großen Hitze stiegen einige Reisegäste in ein Schwefelbad, das in der prallen Sonne lag. Alle behaupteten danach, es hätte ihnen gut getan, etwas Gegenteiliges ließ sich nicht behaupten. Aber Schwefelgeruch lag in der Luft, das war unstrittig, sogar zum Abendessen im Hotel roch es noch gelegentlich nach „Vulkan".

7.Tag, Sonnabend, 21.07., Fahrt durchs Gebirge, Besuch von Taormina, Giardini Naxos


Unser letzter Ausflug führte uns durch das Nebrodi-Gebirge und die Monti Peloritani, vor allem durch die Gebirgskette um den Pizzo Burello und den Paß Portella Zilla.
Bald waren wir in Montalbano d'Elicona angelangt und besichtigten dieses mittelalterliche Städtchen, sahen die Burg, die Friedrich von Aragon erbauen ließ und
die Kirche Chiesa Madre. Weiter ging es über die Hochebene von Argimusco und durchs Alcantara-Tal. Auf diesem Weg machten wir Rast und spazierten zu der Felsformation der Zyklopen. Von dort aus fuhren wir nach Randazzo, einem Ort, der nordwestlich hinter dem Ätna liegt. Dessen Rußasche fanden wir überall.
In Randazzo, dem Agritourismo Borgo San Nicolao, war unser Mittagessen schon vorbereitet. Nach einer Führung des Besitzers durch den Milchbetrieb schmeckte uns das Essen nochmal so gut.
Die Weiterfahrt nach Taormina führte uns nochmals um den nördlichen Teil des Ätna,
der uns auf dieser unserer letzten Fahrt noch einmal zu einem großen Teil begleitete.
Danach fuhren wir nach Taormina, um die Stadt und vor allem das berühmte Theater zu sehen. Vom Parkplatz aus spazierte die Gruppe bis zur Porta Messina. Vor dort aus begann unter sachkundiger Begleitung durch Christiane die Besichtigung der Altstadt, die über die Piazza Vittorio Emanuele zum Corso Umberto führte, von dort zum Park Villa Communale und dann zum Teatro Greco. Vor der individuellen Besichtigung dieses historischen Bauwerkes erläuterte Christiane seine Entstehungsgeschichte und bauhistorischen Besonderheiten. Nach einer Stunde Freizeit, die unsere Reisegäste dafür nutzten, den Corso Umberto
entlang zu schlendern und den Dom San Nicola zu besuchen, trafen alle pünktlich an der Haltestelle ein. Der Kleinbus brachte uns wieder zurück und nach kurzer Zeit konnten wir im bekannten Hotel Naxos Beach Resort unsere Zimmer beziehen und mit dem Abendessen beginnen.

8.Tag, Sonntag, 22.07., Rückreise


An unserem Rückreisetag teilte sich die Gruppe in die Rückkehrer und die Verlängerer.
Die Rückkehrer flogen vom Flughafen Catania ab, von dort weiter nach München und Dresden. Jeder Flug erfolgte mit großer Pünktlichkeit.
An dieser Stelle sei allen Dank für gute Organisation und ideenreiche Planung gesagt, ebenso wie für die reibungslose Durchführung und Unterstützung.
Unseren Reisegästen wünsche ich Gesundheit und viele neue Erlebnisse.
Dr. Jutta Petzold-Herrmann
Juli 2018

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Kommentare zum Reisebericht

Danke für die super Organisation und die kompetente Reiseleitung.

M.Zink
01.08.2018