Apulien – ein echter Geheimtipp
Reisebericht: 08.09. – 15.09.2025
Nicht nur Weltkulturerbestätten und Trullihäuser, sondern auch apulische Lebensart in den Gassen der pittoresken Städte.
Ein Reisebericht von
Annette Profft
Anreise
Von verschiedenen deutschen Flughäfen kommend, treffen sich in München 13 reiselustige Gäste um gemeinsam die Weiterreise nach Bari anzutreten. Beim Transfer zum Hotel haben wir schon die ersten Eindrücke bei strahlend blauem Himmel gesammelt. Unser Hotel „Sierra Silvana“ in Selva di Fasano ist zum Einchecken bereit. Gemeinsam mit unserer Reiseleiterin sehen sich einige Gäste schon mal im kleinen Ort um und bestaunen die ersten Trulli-Häuser. Anschließend nehmen wir gemeinsam das erste Abendessen ein. Die beiden Reisegäste aus Frankfurt, welche mit einer späteren Maschine angekommen sind, haben sich nun auch bei der Gruppe eingefunden.
Castellana Grotten – Trulli–Stadt Alberobello
Nach dem ersten Frühstück, geht es mit unserer Reiseleitung zu den Castellana Grotten(Grotte di Castellana). Dieses unterirdische Karsthöhlensystem gilt als eines der spektakulärsten Italiens, somit eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Region. Die Tropfsteinhöhlen erstrecken sich über 3.348 Meter in ca. 70 Meter Tiefe. Alle Reisegäste sind beeindruckt von den Stalaktiten und Stalagmiten, Tropfsteingebilden und Fossilien, alle haben phantasievolle Namen. Die Durchschnittstemperatur liegt bei circa 16,5°C.
Die nächste Station ist Alberobello – UNESCO-Weltkulturerbe, bekannt durch die Trullihäuser.
Wir sind schon sehr gespannt. Sind die Trullihäuser doch für viele Gäste der Grund, eine Reise nach Apulien zu machen. Die Trullihäuser verteilen sich in der gesamten Stadt, vor allem auf den Hügeln. Die weißen Rundhäuser zeigen uns ihre Zipfelmützen(Kegeldächer),auf den Steindächern findet man in der Regel christliche Symbole. Diese Art des Häuserbaus gab den Bewohnern die Möglichkeit das Haus in viele Steinplatten zu zerlegen. Damit konnte man den Steuereintreibern entgegenwirken, weil es nicht als richtiges Haus angesehen wurde.
Wir besuchen die „Piazza del Popolo“ und flanieren durch die engen Gassen, die kleinen Läden und Restaurants in den Trullihäusern laden uns ein. Auch das bekannte Radrennen „Giro d´Italia“ hatte dieses Jahr eine Etappe in Alberobello gestartet. Die vielen Eindrücke des ersten Ausflugtages lassen wir beim gemeinsamen Abendessen im Hotel Revue passieren.
Castel des Monte – Trani
Unsere Reiseleiterin nimmt uns, vom Frühstück gestärkt, in Empfang. Der erste Stopp des Tages führt uns zum Stauferschloß „Castel del Monte“. Das Schloss ist eher eine Burg, ein einzigartiges mittelalterliches Bauwerk der Militärarchitektur steht unter UNESCO Weltkulturerbe. Bei den acht oktogonalen Türmen hat die Zahl 8 eine mystische Bedeutung. Die Innenräume sind weniger sehenswert, da nie vollendet worden. Vermutlich inspirierte das imposante Bauwerk den Autor Umberto Eco, zum Vorbild für seine Abtei im Buch „Der Name der Rose“.
Der nächste Stopp ist die luxuriöse Hafenstadt Trani, diese liegt direkt am Meer und besticht mit einem mittelalterlichen Stadtkern. Die Gebäude sind weiß gekalkt und ziehen viele Touristen an. Wir besuchen die romanische Kathedrale San Nicola Pellegrino, diese fungiert auch als Wallfahrtskirche. Als Belohnung gibt es am Hafen von Trani für alle Gäste ein leckeres Eis.
Masseria Priore – Kochkurs und Locorotondo
Nach dem Frühstück machen wir uns auf dem Weg in den Landhof „Masseria il Frantoio“, dieser ist ein apulischer Bauernhof mit Bioprodukten. Wir bestaunen die prachtvollen Olivenbäume im Garten. Aber nun sind wir an der Reihe und werden mit einer Schürze ausgestattet, dann geht es ans kneten des Teiges für die Öhrchennudeln(Orecchiette). Die Kreationen sind eigenwillig und meist viel größer als die Vorlage, aber allen macht es Spaß. Anschließend werden wir in das Geheimnis des Mozarellazupfens eingeführt und bekommen gezeigt wie man Polpette(gefüllte Teigbällchen)macht. Endlich dürfen wir einige Spezialitäten der Region probieren, vorallem Saubohnenmus ist sehr beliebt bei den Gästen.
Gut gestärkt und vom leckeren Wein leicht benebelt geht es in das Städtchen Locorotondo. Der Aufstieg auf den Hügel kostet einige Mühe, aber dafür werden wir mit großartigen Ausblicken belohnt.
Ein wunderschöner Tag geht beim Abendessen im Hotel zu Ende.
Otranto und Lecce
Heute haben wir in der Gruppe ein Geburtstagskind -deshalb gibt es ein "Happy birthday", einen festlich gedeckten Tisch und Tiramisu.
Der erste Stopp des Tages geht an den östlichen Punkt von Italien, in die Hafenstadt Otranto. Die Stadt liegt an der Adriaküste und beeindruckt mit schroffen Klippen und einen atemberaubenden Blick auf das Meer. Die mit einer mächtigen Stadtmauer umschlossenen Stadt lädt uns zum flanieren ein. Diese weiße Stadt zieht alle Gäste in ihren Bann.
Weiter geht es für unsere Gruppe in den Süden von Apulien, nach Lecce. Lecce – das Florenz des Südens ist ein barockes Highlight auf der salentinischen Halbinsel. Die Sonnenstrahlen ziehen über die ockerfarbenen Häuser und die architektonischen Schönheiten der Stadt kommen zum Vorschein. Wir bummeln durch die Gassen, bestaunen die Basilika „Santa Croce“ mit dem barocken Ambiente, den Piazza del Duomo und vieles anderes mehr. Etwas individuelle Zeit bleibt zum Kaffee Leccese trinken, etwas ungewöhnlich, wird dieser doch kalt mit Eiswürfeln getrunken.
Polignano a Mare und Ölmühle und Ostuni
Unser Reisebus führt uns heute ins bezaubernde Städtchen „Polignano a Mare“, der Ort hat eine jahrtausendalte Geschichte von der Bronzezeit bis zu den Römern. Der Blick auf „Polignano a Mare“ ist atemberaubend, auf dem löchrigen Kalkfelssporn stehen die weiß gekalkten Häuser. Beim Spaziergang durch die Gassen bekommen wir einen Eindruck vom süditalienischen Leben, einige Gäste besuchen die Cafes oder probieren Eis. Der Sohn der Stadt steht präsent in der Stadt, der Sänger Domenico Modugno, bekannt durch seinen Hit: Volare
Im Bus lassen wir uns von zahlreichen italienischen Musikern aus der Konserve besingen.
Am Nachmittag besuchen wir eine Ölmühle, wir sind positiv erstaunt über die Modernität der Anlage. Die Erntezeit beginnt im Oktober, es scheint ein gutes Jahr zu werden. Wir erfahren viel über die manuelle Ernte, die Verarbeitung und die Kriterien für ein gutes Ergebnis des Öles. Fast alle Gäste decken sich mit den verschiedensten Ölsorten für zu Hause ein, den Geschmäckern wird keine Grenze gesetzt.
Jetzt entdecken wir noch ein Highlight, die weiße Stadt am Meer - Ostuni. Die Stadt in der Region Apulien zieht mit ihren charmanten, weißen Häusern und dem atemberaubenden Blick auf die Adria unsere Gäste an. Es macht Spaß dem Flair von Apulien in den Gassen nachzuspüren.
Matera und Bari
Unser nächster Höhepunkt der Reise steht auf dem Programm, Matera.
Matera – wurde 2019 als Kulturhauptstadt den meisten Gästen erst ein Begriff.
Im Laufe der Jahrhunderte ist ein ganzes System von übereinanderliegenden, oft miteinander verbundenen Höhlenwohnungen in die Felsen gegraben worden. Zusammen mit Jericho in Israel und dem syrischen Aleppo gilt Matera als älteste Stadt der Welt.
Die Sassi sind Höhlenwohnungen, sie tragen die Namen Sasso Caveoso und Sasso Barisano. Die Stadt besticht durch die einzigartige Architektur, Geschichte und Kultur. Sie diente als Kulisse für zahlreiche Filme. Kein Gast kann sich dem Charme entziehen, es gibt Fotomotive in Hülle und Fülle. Wir steigen die vielen Stufen zu einem Sassi und einer Höhlenkirche hinab, welche wir besichtigen.
Anschließend gibt es ein reichhaltiges Menü, welches uns wieder Kraft verleiht für den nächsten Besichtigungspunkt.
Reizüberflutet geht es am Nachmittag ans Meer, nach Bari. Bari ist die Stadt mit vielen Gesichtern, sonnenbeschienen und umweht von einer sanften Meeresbrise. Nicht zu vergessen die längste Seepromenade Europas. Diese lebendige Stadt mit mediterranem Flair hat viele historische Stätten, z.B. die Basilika di San Nicola, die Burg Bari und die Nudelgasse. Wir werden in den verwinkelten Gassen der Altstadt angesteckt mit echter italienischer Lebensfreude, das Wetter spielt auch mit, was will man mehr.
Der Tag war ein würdiger Abschluss einer wunderschönen Reise mit zauberhaften Gästen und Reiseleitern.
Abschied/Heimreise
Wir nehmen das letzte Frühstück ein und verabschieden uns von dem liebgewonnenen Hotel. Leider geht die schöne Reise heute mit der Abreise zu den einzelnen Heimatorten zu Ende.
Liebe Reisegäste, es war mir eine besondere Freude diese Reise mit Euch/Ihnen gemeinsam zu erleben. Vielen Dank für die schönen Stunden, die interessanten Gespräche und das gemeinsame Lachen.
Eure Annette