Reisebericht: Exklusivreise rund um den Gardasee – Italien

03.09. – 10.09.2022, 8 Tage entspannte Rundreise mit Busanreise im 4–Sterne–Hotel am Südufer des Gardasees – Desenzano del Garda – Isola del Garda – Cremona mit Geigenmuseum – Verona – Iseosee mit dem Zug der Genüsse (Treno di Sapori) – Mantua mit Schifffahrt – maximal 16 Re


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Als dem Reiseleiter vor wenigen Wochen die Betreuung der Exklusivreise rund um den Gardasee angetragen wurde, konnte er, der privat mehr als zwanzig Mal in dieser schönen Gegend weilte, feststellen, dass man mit der Auswahl des Programms wirklich alle Highlights dieser herrlichen Urlaubsregion vereint hat.
Ein Reisebericht von
Ekkehard Villing
Ekkehard Villing

Samstag, 3.9.:

Bereits um 3.30 Uhr stehen die ersten Gäste am weißen EBERHARDT-Bus in Dresden, der sie nach Italien bringen wird. Dass dies ein etwas schwierigeres Unterfangen ist, merken sie, als an mehreren Haltepunkten immer mehr Urlauber einsteigen und mit in den Süden fahren wollen. Denn sie sitzen zusammen mit den Pendelgästen, die auf die verschiedenen Hotels in Südtirol und am Gardasee verteilt werden. Dazwischen herrscht an diesem Ferienwochenende oftmals Stau, sodass sich die avisierte Ankunftszeit nicht einhalten lässt und die Reisegruppe erst gegen 20.30 Uhr im Hotel eintrifft. Doch das schmackhafte Abendessen lässt die anstrengende Anreise fast vergessen und alle freuen sich auf den morgigen ersten Ferientag.

Sonntag,4.9.:

Nach einem entspannten Frühstück und bei bestem Wetter schlendert die Gruppe zum nahegelegenen Hafen in Portese, um sich von einem schnittigen Motorboot zur Halbinsel Sirmione bringen zu lassen. Das Einsteigen gestaltet sich ob der großen Differenz zwischen der letzten Trittstufe und dem schaukelnden Motorboot (dem Gardasee fehlt fast ein Meter) zwar etwas schwierig, doch mit vereinten Kräften werden alle ins mahagoniverkleidete Boot gehievt, um danach mit voller Kraft und großer Heckwelle über den See zu flitzen. Und schon bald taucht die berühmte Halbinsel vor uns auf, sodass wir bei gemächlicher Fahrt vom Boot aus die weißen Kalkterrassen an der Inselspitze und die antiken Ruinen der Catull-Thermen bestaunen können, ehe wir im quirligen Hafen des Städtchens an Land gehen.
Zunächst gilt unser Interesse der trutzigen Scaliger- Burg, die als die am besten erhaltene am Gardasee gilt. Dort hat sich, weil heute am Sonntag kein Eintritt verlangt wird, schon eine größere Warteschlange gebildet, die der Reiseleiter nutzt, um den Gästen die Geschichte der Herren della Scala nahe zu bringen. Doch dann wird die Burg wegen Überfüllung geschlossen, sodass wir uns den übrigen Sehenswürdigkeiten Sirmiones zuwenden. Erst wird die Stadtkirche Santa Maria Maggiore mit ihrem luftigen gotischen Backsteinfries und den eindrucksvollen Fresken im Kircheninnern besichtigt, ehe es vorbei am ehemaligen Wohnhaus der berühmten Opernsängerin Maria Callas zu dem uralten Kirchlein San Pietro inmitten eines lauschigen Olivenhaines geht. Ein paar Unentwegte besuchen noch die antiken Ausgrabungen an der Inselspitze, um sich dann mit den anderen Gruppenmitgliedern am Kiss-Point zu treffen, allerdings nicht um sich zu küssen, sondern gemeinsam zum wartenden Bus zu gelangen.
Nach der Rückkehr ins Hotel lädt der Reiseleiter zum erfrischenden Bad im See ein, was sich allerdings ob der großen Kieselsteine am Strand als recht schmerzhaft erweist.

Montag, 5.9.:

Heute starten wir recht früh zum 60 km entfernten Renaissance-Städtchen Mantua, um uns mit dem örtlichen Reiseleiter Stefano Mutti zu treffen. Dieser profunde Kenner seiner Heimatstadt führt uns in sehr amüsanter Weise über die famosen Plätze und in die monumentalen Kirchen, lässt sich in kritischem Tone über die Machenschaften und das monströse Aussehen der Herrscherfamilie Gonzaga aus und scheut sich nicht, die berühmte Arie des lasterhaften Prinzen aus „Rigoletto“ zum Besten zu geben.
Dann geleitet er uns auf ein Ausflugsschiff, um mit anderen Touristen über die Mantua umgebenden Seen zu tuckern, was bei dem doch recht schwülen Wetter eine sehr willkommene Abwechslung ist. Zunächst haben wir noch die Silhouette der Stadt vor Augen, ehe wir an Seerosenteppichen, Lotusfeldern und vielen Wasservögeln vorbeigleiten.
Nach dem Ausstieg hat dann jeder Gast Zeit, sich im verträumten Städtchen zu stärken, um sich dann mit dieser Grundlage für das nächste Highlight zu wappnen. Wir, die wir permanent an einem Meer von Weinreben vorbeigefahren sind, statten endlich einem hochgelobten Winzer einen Besuch ab. Dieser lässt, da es in der Umgebung von Mantua hauptsächlich Frizzante-Weine gibt, bei mehreren verschiedenen Flaschen die Korken knallen, schenkt uns weiße, fein perlende und eiskalte, tiefrote Weine ein und sorgt mit köstlichen Wurst- und Käsehäppchen für die Neutralisierung unser Geschmacksnerven.
Klar, dass dann alle nach regem Einkauf in beschwingter Stimmung ins Hotel zurückfahren, um sich nach der Ankunft, wenigstens vereinzelt, nicht in den See, sondern in den Hotelpool zu stürzen.

Dienstag, 6.9.:

Ausgerechnet am heißesten Tag der Woche machen wir uns auf, dem absoluten touristischen Hotspot der Gegend, der Provinzhauptstadt Verona, unsere Aufwartung zu machen. Die Hitze schreckt allerdings zwei Teilnehmerinnen von einem Besuch in der aufgeheizten Stadt ab, sodass wir in kleinerer Gruppengröße auf unseren gestrigen Stadtführer Stefano treffen, der uns wieder fachkundig durch die an Sehenswürdigkeiten überreiche Stadt geleitet. Neben den eindrucksvollen Scaliger-Gräbern stellt er vor allem die römischen Baudenkmäler heraus, allen voran die berühmte Arena, die im Sommer ständiger Schauplatz der besten Opern ist. Doch auch die ergreifendste Liebesgeschichte in der Weltliteratur, Shakespeares „Romeo und Julia“, wird ausreichend gewürdigt, wenn wir auch den gefälschten Balkon Julias der vielen Menschen wegen nur aus der Ferne betrachten können.
Da derartige Besichtigungstouren hungrig machen, hat EBERHARDT TRAVEL ein dreigängiges Mittagessen in einem Restaurant organisiert, das auch von den Opernsängern nach ihren Auftritten frequentiert wird. Bei Risotto, Steinpilznudeln und Rinderbäckchen sind die Anstrengungen des Vormittags schnell vergessen, sodass sich die Gäste erneut ins Getümmel der pulsierenden Stadt stürzen können. Und auch dem Reiseleiter reicht es, die etwas abgelegene Kirche San Zeno, die schönste romanische Kirche Italiens, zu besuchen und die berühmten Skulpturenplatten zu bewundern.
Um nach dem opulenten Mittagsmahl am Abend noch das überaus reichliche Büffet im Hotel zu schaffen, muss vorher, egal, ob im See oder im Pool, geschwommen werden.

Mittwoch, 7.9.:

Nach einem späten Frühstück bringt uns Mike, unser souveräner Busfahrer, in den nahe gelegenen Hafen von Salo, da die betagte, aber wunderschöne Segeljacht, die wir heute entern, ob des geringen Wasserstandes nur dort ankern und uns aufnehmen kann. Auf weichen Kissen schippern wir in gemächlichem Tempo über den See vorbei an Salo und Gardone Riviera hin zu unserem heutigen Ziel, der größten Gardasee-Insel, der Isola Garda. Die Sonne versteckt sich hinter ein paar Wolken, doch die Temperatur ist überaus angenehm, sodass wir sehr entspannt zu der von den Franziskanern erstmals bebaute Insel gelangen, auf der uns sogleich eine charmante Dame in Empfang nimmt, um uns ihr Reich zu zeigen. Inmitten eines herrlichen Gartens , der von zahlreichen Schnitzkunstwerken durchzogen ist, werden wir in ein neugotisches Schloss geführt, das mit seinen verspielten Erkern, Türmchen und Ballustraden den Vergleich mit Neuschwanstein nicht zu scheuen braucht. Auf einer ausladenden Terrasse werden uns Olivenölhäppchen, Säfte und der heimische Chiaretto, der exzellente Gardasee-Rosewein, gereicht und bei einem Rundgang durch die antiquitätenbeladenen Innenräume werden wir ausgiebig mit der Familiengeschichte der Besitzer vertraut gemacht. Nach der Möglichkeit, den Rest der Insel auf eigene Faust zu durchstreifen, besteigen wir wieder unsere majestätische Jacht und tuckern gemütlich Wein (Dank an die Spenderin) und Bier trinkend zu unserem Ausgangspunkt Salo zurück.
Dies nutzen manche Gäste, um dem eleganten, anziehenden Städtchen ihre Aufwartung zu machen, während sich die anderen von Mike ins Hotel zurückfahren lassen, um diesmal in den Erwachsenenpool zu springen.

Donnerstag, 8.9.:

Das heutige Programm verlangt ein zeitiges Frühstück, weil wir eine größere Fahrstrecke zurücklegen müssen, um nach Cremona, der Stadt der berühmtesten Geigenbauer aller Zeiten , zu gelangen. Durch kleine Unpässlichkeiten können leider nicht alle Gäste mitkommen, was natürlich sehr schade ist, zumal das Wetter in der Poebene im Gegensatz zum See zwischen den Bergen strahlend schön ist.
Wir treffen auf unsere Stadtführerin Patricia, die uns auf dem Weg zum Hauptplatz an stattlichen Patrizierhäusern und kleinen , beschaulichen Plätzen vorbei führt. Auf der zentralen Piazza Communale, die für ein Konzert der Altrockerin Gianna Nannini vorbereitet wird, erklärt sie uns die umstehenden Renaissance-Bauten, ehe sie uns im Dom die unterschiedlichen Malstile der spätmittelalterlichen Meister eindrucksvoll nahe bringt.
Nach einer stärkenden Mittagspause begeben wir uns, der absoluten Notwendigkeit in dieser Stadt gehorchend, ins sehr ansprechend gestaltete Violine-Museum. Dort empfängt uns die temperamentvolle, charmante Führerin Alessia, die uns mit ihrem lustigen Akzent die Geschichte um die Herren Amati, Stradivari und Guarneri veranschaulicht. Und dann stehen wir ehrfurchtsvoll vor den millionenschweren Exponaten dieser Herren, die alle einen Namen haben, und können in einem futuristischen Tonstudio deren Klänge lauschen.
Berauscht von so vielen musikalischen Eindrücken gönnen wir uns auf der beschwingten Heimfahrt ein Fläschchen Sekt (Dank an die Spenderin), was allerdings dazu führt, dass sich heute im Hotel niemand ins Wasser begibt.

Freitag, 9.9.:

Bei regnerischem Wetter begeben wir uns zum Fährschiff am nahe gelegenen Hafen und fahren in langsamem Tempo die Westküste des Sees entlang, was dem Reiseleiter erlaubt, die Gäste in jedem Städtchen mit den entsprechenden Informationen und Tipps zu versorgen. Zum Schluss überqueren wir den immer schmaler werdenden See und landen in der ehemaligen Scaligerhochburg Malcesine an. Das Wetter hat sich inzwischen beruhigt und so ist es nicht verwunderlich, dass das pittoreske Örtchen von einer riesigen Touristenschwemme heimgesucht ist. Auf unserem Weg zur Talstation der Seilbahn zwängen wir uns an vollbesetzten Restaurant-Tischen und überquellenden Souvenir-Shops vorbei , um den alles beherrschenden Berg der Gardasee-Region, den Monte Baldo, zu erkunden. Zwar starten wir pünktlich in unserem vorgegebenen Zeitfenster, müssen aber an der Mittelstation 20 Minuten auf die nächste Gondel warten und stellen oben fest, dass wir, nachdem wir die Abfahrtszeiten zu Tale erfragt haben, nur 22 Minuten Zeit haben, dieses schöne Terrain mit seiner sagenhaften Aussicht über den See zu genießen. Der Reiseleiter bleibt an der Bergstation, um das Zählwerk der abfahrenden Gondel zu beobachten, um bei gefährlicher Füllung durch andere Seilbahngäste Alarm zu schlagen. Natürlich sind alle Gäste ob der knappen Zeit etwas enttäuscht, aber doch auch wieder froh, die avisierte Gondel nach unten zu besteigen, da ansonsten die einzige Fähre zurück ins Hotel nicht hätte erreicht werden können.
So haben sie noch ein wenig Zeit, das quirlige, sehr anmutige Städtchen auf sich wirken zu lassen und können bei der zweistündigen Rückfahrt die milden Strahlen der Nachmittagssonne auf dem Oberdeck genießen.
Da der morgige Abreisetag bevorsteht und alle mit dem Packen und dem Begleichen der Getränkerechnung zu tun haben, schwimmt auch am heutigen Tag niemand in See oder Pool.

Samstag, 10.9.:

Nach einem vorverlegten Frühstück beginnen wir zeitig mit der Heimreise, setzen ein Gästepaar am Ostufer des Sees ab, die noch nicht genug von der Schönheit dieser Gegend haben, und treffen in der Nähe von Sterzing unsere bereits bekannten Pendelgäste wieder, laden aber auch eine Gruppe von Alpenüberquerern mitsamt ihrem bergerfahrenen EBERHARDT-Reiseleiter ein. Trotz zahlreicher Staus, vor allem auf der Brennerautobahn, können wir den vorgegebenen Zeitplan halten und verabschieden uns dann nach und nach voneinander, alle mit der Empfindung, dass eine sehr schöne Urlaubsreise zu Ende gegangen ist.

Schlusswort

Liebe Gäste, liebe EBERHARDT-Reisefreunde - ich möchte mich bei Ihnen allen für die schöne, interessante und unterhaltsame Woche herzlich bedanken. Es hat mir wirklich Spaß bereitet, Ihnen diese herrliche Gegend um den See näher zu bringen und Ihnen eine heitere Ferienstimmung zu vermitteln. Bedanken will ich mich auch für die vielen angenehmen Gespräche mit Ihnen.
Bleiben Sie gesund und freuen Sie sich auf die nächste Reise, vielleicht wieder mit EBERHARDT Travel und vielleicht auch mal wieder mit mir. Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Ihr Ekkehard Villing

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