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Wanderreise Cinque Terre

Reisebericht: 25.05. – 01.06.2025

Diese fünf Dörfchen sind berühmt für ihre farbenfohen Häuser, die an steilen Klippen über dem Meer thronen.

Betina Marinov

Ein Reisebericht von
Betina Marinov


25.05.2025 Sonntag, Anreise

Mit LH starteten wir in Dresden und landeten pünktlich in München. Dort sammelte sich unsere Gruppe und gemeinsam flogen wir nach Genua. Italien begrüßt uns mit Sonnenschein und so streiften unsere Blicke die Küste von Portofino, bevor der Landeanflug auf den Airport Genua begann. Auf der Fahrt nach Sestri Levante konnten wir schon einen ersten Eindruck von der malerischen Landschaft bekommen: die Städte und Dörfer Liguriens machen Lust auf mehr... Wie sich die Dörfchen in die Landschaft einpassen und harmonisch verschmelzen, das wollten wir uns genauer ansehen. Unser Hotel „Due Mari" lag direkt an der Stillen Bucht. Den Nachmittag nutzten wir für einen Spaziergang an der Strandpromenade und ein erstes italienisches Eis wurde probiert. Die Fußgängerzone war gesäumt von prächtigen Palästen, z.B. die „Villa Balbi" und das Rathaus auf dem Platz „Matteotti".

26.05.2025 Montag, Wanderung von Sestri Levante zum Punta Manara

Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir den Stadtrundgang an der Märchenbucht. Den Namen erhielt sie durch Hans Christian Anderson (1805 -1875) der einige Monate in Sestri Levante verweilte. Jährlich wird ein Kinderliteraturpreis, der “ Premio Andersen“ verliehen. Kinder aus ganz Italien schicken ihre selbst geschriebenen Märchen nach Sestri Levante und werden dort bewertet. Weiter ging es zum Fischerstrand in die stille Bucht. Die Kirche Cappuccini befindet sich oberhalb der Bucht mit einem fantastischen Blick auf Portobello. Unser Wanderweg führte uns nach einer Stunde zum Aussichtspunkt Punta Manara. Der Ausblick auf die zerklüftete Küste und das azurblaue Mittelmeer mit der Landzunge war beeindruckend. Ein herrlicher Küstenweg ließ uns die Mittelmeer - Maccia besser kennen lernen und so manche kleine Eidechse sonnte sich auf den Kalksteinen. Der Jasmin duftete, die Baumheide, Pechsamenstrauch, Erdbeerbaum und die Pinien waren unsere ständigen Wegbegleiter.

27.05.2025 Dienstag, Wanderung Levanto – Punta Mesco – Monterosso

27.05.2025 Dienstag, Wanderung Levanto – Punta Mesco - Monterosso
In Levanto (Einwohner 5.600) unternahmen wir erst einen Rundgang und durchqueren die „Via Garibaldi". Vorbei an dem alten Marktplatz erreichten wir die schöne Kirche „S. Andrea" XIII aus dem 13.Jh. Elegant sah die Kirche von außen und innen aus, mit dem Streifenmuster von weißem Marmor und grünem Serpentin, ein gutes Beispiel der ligurischen Gotik. Eine elegante Rosette aus weißem Marmor schmückt das Eingangsportal. Dort begann unser Wanderweg stetig bergauf nach Monterosso. Über Stufen und einen gut ausgebauten Pfad bahnten wir uns den Weg nach oben. Die Vegetation ist äußerst abwechslungsreich: Baumheide, Erdbeerbäume, Feigenbäume, Lorbeer, Terpentinpistazie und vieles mehr entdecken wir. Der weitere Weg führt durch alten Steineichenwald bis wir schließlich hoch über dem Meer entlang liefen mit einem wunderbaren Blick auf die Küste! Die Tour war anstrengend bis zum höchsten Punkt: Punta Mesco 319 m. Die Belohnung war der fantastische Blick auf Monterosso und die weiteren Dörfchen der Cinque Terre. Unsere Picknick Pause an der Ruine Sant'Antonio tat allen gut. Beim Abstieg da die Stufen teilweise hoch und uneben waren, mussten wir schon sehr aufpassen. Durch die herrliche Vegetation und die Ausblicke fiel uns der Abstieg nicht so schwer. In Monterosso hatten wir Zeit für unseren Mittagsimbiss, den wir direkt am Strand genießen konnten.

28.05.2025 Mittwoch, Wanderung Monterosso – Vernazza

Von Sestri Levante fuhren wir mit dem Zug nach Monterosso (Einwohner 1.500) - hier startet unsere Tour nach Vernazza (Einwohner 1.080). Nach einem kurzen Bummel durch die Altstadt schlängelte sich der Weg stetig bergauf mit Blick auf das Meer. Es sind alte Pass Wege, die die Dörfchen miteinander verbinden. Die Aussichtspunkte entlang des Weges waren fantastisch. Wir durchquerten einen weiteren Anstieg bis ganz malerisch die farbenfrohen Häuser in der Bucht zu erkennen waren. Der Abstieg durch die Häuserfront von Vernazza, mit seinen unzählig schmalen Gässchen, bereitete uns keine Schwierigkeiten. So facettenreich wie die Piazza mit den Fischerbooten auch war, das Gewimmel von Menschen bot kaum ein Durchkommen. Das Castello thronte über dem Städtchen - ein Anblick wie aus einem Bilderbuch entsprungen. Wir bummelten ein wenig durch Vernazza, der alte Charme war deutlich zu spüren. Beim Rundgang durch das Dörfchen waren die unzähligen Weinstöcke nicht zu übersehen, die sich sanft ins Tal hinab schlängelten. In mühevoller Handarbeit wurden die Trockenmauern erhalten, die der Erosion jahraus - jahrein standhalten müssen. Im Anschluss fuhren wir nach Sestri Levante zurück, aber unsere Gedanken waren immer noch in schmalen Gassen von Vernazza.

29.05.2025 Donnerstag, Vernazza – Corniglia – Manarola – Riomaggiore

Von Sestri Levante aus fuhren wir mit dem Zug nach Vernazza - hier startete unsere Tour nach Corniglia. (Einwohner 245). Durch akkurat angelegte Weinstöcke schlängelte sich der Weg stetig bergauf mit Blick auf das azurblaue Meer. Es sind alte Pass Wege, die die Dörfchen miteinander verbinden. Die Aussichtspunkte entlang des Weges waren fantastisch. Nach ca. 1 Std. erfreuten wir uns am Anblick von den vielen ineinander geschachtelten Häuser und die Anstrengung war wie verflogen. Wir durchquerten einen weiteren Anstieg bis ganz malerisch die farbenfrohen Häuser auf dem kleinen Plateau zu erkennen waren. Auf der Aussichtsterrasse von Corniglia schweifte unser Blick bis Monterosso in westlicher und nach Manarola in östliche Richtung. Ein wenig schlenderten wir durch die Gassen von Corniglia, die wahrhaftig ihren alten Charme bewahrt haben. Die 234 Stufen abwärts zum Bahnhof meisterten wir in Windeseile, denn wir wollten den nächsten Zug nach Manarola nicht verpassen. In Manarola angekommen spazierten wir die schmale Gasse bis zum Hafen. Im Anschluss trafen wir uns wieder am Tunnel und gemeinsam konnten wir nach Riomaggiore auf der „Via dell Amore“ wandern. Dieser Weg war 10 Jahre gesperrt. Wir sahen die Sicherungsnetze, die sich über den gesamten Hang erstreckten. Dieser Weg war nur 1,8 Kilometer lang, aber idyllisch gelegen direkt über dem Meer. In Riomaggiore blieb uns noch etwas Zeit, um durch die Gassen zu schlendern. Im Anschluss fuhren wir nach Sestri Levante zurück, um den Tag in Ruhe ausklingen zu lassen.

30.05.2025 Freitag, La Spezia – Portovenere – Wanderung auf der Insel Palmaria

Mit dem Zug ging es nach La Spezia und weiter per Fähre nach Portovenere. Allein schon die Hafeneinfahrt von Portovenere war überwältigend. In römischen Zeiten „Portus veneris" - Hafen der Venus - genannt, wurde der Ort ab 1113 als genuesische Hafenfestung ausgebaut. Auf einem Felsvorsprung erhebt sich die Kirche San Pietro, die auf den Resten eines römischen Venustempels errichtet wurde (4.-5.Jh.). Mächtig thront das Castello „Doria", welches im 16.Jh. zur vollendeten Burg ausgebaut wurde. Die Ausmaße der Burg sind gewaltig und somit war man immer in der Lage, den Golf von La Spezia gut zu verteidigen. Portovenere wurde in das Verzeichnis der UNESCO Weltschätze aufgenommen. Die Insel Palmaria liegt verträumt in der nur 150 m breiten Meerenge und ist auch ein beliebtes Ausflugsziel. Mit dem Wassertaxi erreichten wir in wenigen Minuten unser Wanderziel. Die einstige militärische Funktion wurde schnell deutlich, da bis in den 90iger Jahren diese Insel militärisches Sperrgebiet war. Jetzt wird sie durch Wanderer erobert und es geht recht beschaulich zu. Unser Rundweg zum Leuchtturm war schon etwas anstrengend, da wir auf diesem Anstieg keinen Schatten hatten. Aber unsere Mühe wurde belohnt, der Picknick Platz lag im Schatten und freilaufende Ziegen gesellte sich zu uns. Die Insel Palmaria, sowie die Insel Tino sind begehrte Brutgebiete der Meeresvögel. Der Abstieg zu unserem Ausgangspunkt verlief ohne Anstrengung durch Laub- und Nadelwälder und überwiegend im Schatten. Wir fuhren mit der Fähre wieder nach Portovenere. Durch die schmalen Gassen von Portovenere führte der Weg zum Castello „Doria". Ein Eis oder eine kalte Erfrischung durfte nicht fehlen, bevor es mit der Fähre wieder zurück nach Monterosso ging. Das war der Höhepunkt vom Tag! Die komplette Cinque Terre von der Seeseite aus zu bewundern. Von Monterosso fuhren wir mit dem Zug nach Sestri Levante. Ein ereignisreicher Tag ging zu Ende und Portovenere wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.

31.05.2025 Samstag, Portofino

Unser letzter Tag führte uns mit dem Zug in Richtung Genua. In Santa Margherita angekommen bestaunten wir die herrliche Strandpromenade mit ihren herrschaftlichen Häusern aus dem 17./18. Jahrhundert. Geschichtlich ist dieser Ort von großer Bedeutung, denn hier wurde im Hotel „Imperial" der „Vertrag von Rapallo" 1922 unterzeichnet. Damals gehörte Santa Margherita noch zu Rapallo. Die Columbus Statur an der Promenade weist uns den Weg zur Fähre, die uns nach San Fruttuoso brachte. Der Klosterkomplex in San Fruttuoso entstand im frühen 10. Jahrhundert und war Stammsitz der Familie Doria. Es führt keine Straße dort entlang. Lediglich die Fähren oder der Wanderweg des Monte di Portofino ermöglichen der Benediktinerabtei einen Zugang. Nach einem Rundgang durch die Abtei nahmen wir die Fähre nach Portofino.. Die herrliche Vegetation mit ihren unzähligen Grüntönen tat Geist und Seele richtig gut. Die Häuser schmiegten sich eng an die Marina und viele Restaurants luden zum wohl teuersten Cappuccino der Reise ein. Im Hafen von Portofino liegen neben zahlreichen Booten und Yachten auch kleine Fischerboote. Allein schon der Ausblick auf die gesamte Hafenbucht von Portofino ist ein Erlebnis. Es waren einfach nur zu viele Menschen in dieser kleinen Bucht, die wir gar nicht richtig genießen konnten. Im Anschluss fuhren wir per Schiff nach Santa Margherita und von dort weiter nach Rapallo. Wir passieren die herrliche breite Strandpromenade von Rapallo und unser Weg führt wie immer zum Bahnhof. Mit Sonnenstrahlen und blauem Himmel neigt sich unser herrlicher Genießertag dem Ende entgegen. Der Arrivederci Vino auf der Dachterrasse von unserem Hotel bildete den Abschluss einer wunderschönen Wanderwoche. Die Lichter spiegelten sich sanft in der Bucht und die Boote schmiegten sich im Rausch der Wellen in der Stillen Bucht.

01.06.2025 Sonntag, Abreise

Leider hieß es Abschied nehmen von Ligurien und den 5 Dörfchen der Cinque Terre. Am Vormittag wurden wir vom Hotel abgeholt und nach Pisa gefahren. Die Cinque Terre sind nur 16 km ligurische Küste, an der schon seit der Antike Wein angebaut wurde. Jedoch werden die verwinkelten Gassen, die schmalen Wanderwege mit silbergrünen Olivenhainen und die ausgezeichneten Gaumenfreuden der ligurischen Küche uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Seit 1997 gehören die Cinque Terre zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Leider hat der geplante Rückflug von Pisa nach München nicht stattgefunden. Wir wurden nach Florenz transferiert und übernachteten dort im NH Hotel. Am nächsten Tag landeten wir in München. Dort setzte aber am späten Nachmittag ein Regenguss ein, der einen Start nicht möglich machte. So entschieden wir uns die ganze Nacht per Zug nach Dresden zu fahren.

Trotz der beschwerlichen Rückreise würde ich mich sehr freuen, den einen oder anderen Wanderfreund bei den nächsten Touren wieder zu treffen. Bewahren wir das positive im Herzen, denn in der Cinque Terre hat alles prima geklappt.
Eure Betina aus Leipzig
Wanderführerin


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