Reisebericht: Wanderreise Italien – Ligurien und Cinque Terre

06.09. – 13.09.2010, 8 Tage Wandern in der Cinque Terre in Ligurien mit Sestri Levante – Punta Manara – Levanto – Monterosso – Vernazza – Corniglia – Manarola – Riomaggiore – Insel Palmaria – San Fruttuoso – Portofino (35/43 Wanderkilometer)


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Zwei wunderschöne Buchten sind die Trümpfe von Sestri Levante: In der Märchenbucht liegt unser Hotel Celeste direkt an der Uferpromenade. Die "Stille Bucht" Baia del Silenzio schmiegt sich sanft an die ansteigende Landzunge Punta Manara.
Ligurien für Genießer und Wanderfreunde 06.09. - 13.09.2010 Reisebericht von: Betina Marinow 1. Tag: Anreise


Pünktlich treffen die Transferbusse am Flughafen in Berlin-Schönefeld ein und schnell sind erste Bekanntschaften geknüpft. Unser Flug startet pünktlich und bei easyJet sucht sich jeder seinen Sitzplatz aus. Wir sehen das ganz entspannt, denn unser Ziel Pisa liegt ja nur knapp 1,5 Flugstunden entfernt. Italien begrüßt uns mit Sonnenschein und auf der Fahrt zum Hotel in Sestri Levante können wir schon einen ersten Eindruck von der malerischen Landschaft bekommen: in der Ferne ragt der Schiefe Turm von Pisa empor, wir passieren die Marmor-Hauptstadt Carrara und die Städte und Dörfer Liguriens machen Lust auf mehr...
Unser Hotel Celeste liegt direkt an der Strandpromenade von Sestri Levante an der Märchenbucht-  benannt nach Hans Christian Andersen, der hier einige Zeit verbrachte. Zur Begrüßung genießen wir einen leckeren Cocktail und Snacks auf der Terrasse. Dann geht es zum Abendessen.

2. Tag: Wanderung von Bonassola nach Levanto
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir zum Bahnhof von Sestri Levante. Nach etwa 20 Minuten Fahrt erreichen wir Bonassola (Einwohner 974). Die Wanderung führt zunächst durch den kleinen Ort Bonassola, der verträumt in einer lang gezogenen Bucht liegt. Vorbei an der Pfarrkirche S. Caterina gelangen wir auf einer beruhigten Nebenstraße zur kleinen Kirche, der Madonna della Punta. Von hier hat man einen fantastischen Blick auf Bonassola, die zerklüftete Küste und das azurblaue Mittelmeer. Ein herrlicher Küstenweg lässt uns die Mittelmeer Maccia besser kennenlernen und so manch kleine Eidechse sonnt sich auf den Kalksteinen.



Jetzt beginnt der Aufstieg durch die schmalen Gassen von Bonassola auf den Hausberg -Scernio- den wir aber nur am Rand streifen. Von ca. 180 m Höhe genießen wir den Blick auf das Meer und die weite Bucht von Levanto. Wir spazieren die Uferpromenade entlang und erahnen durch die Ausblicke, das Levanto mit Recht als -Tor der Cinque Terre- bezeichnet wird.

Mit dem Zug geht es schließlich zurück nach Sestri Levante, wo wir einen Stadtrundgang unternehmen. Die Fußgängerzone ist gesäumt von prächtigen Fassaden. Am Strand rauschen die Wellen in der Stillen Bucht und in der Märchenbucht sehen wir ein altes Segelschiff am Fischerstrand, mit dem Anfang des 19. Jh. der abgebaute Schiefer per Schiff weiter transportiert wurde. Damals war der Schiefer ein wichtiges Exportgut. Heute ist es der Tourismus, der die Region belebt. Die prunkvolle Villa Balbi und das Castello machen uns neugierig auf einen zweiten Blick. Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung.

3. Tag: Wanderung von Monterosso nach Vernazza
Von Sestri Levante fahren wir mit dem Zug nach Monterosso (Einwohner 1.500). Hier startet unsere Tour nach Vernazza (Einwohner 1.080). Das Ziel ist in der Ferne schon zu erkennen, aber der Weg windet sich durch die Berge und nimmt doch einige Zeit in Anspruch. Wir wollen ja schließlich wandern! Zu Beginn laufen wir entlang der Uferpromenade und winken unterwegs Franz von Assisi mit seinem Hund zu, dem am Benedektiner-Kloster ein Denkmal gesetzt ist.




Das Meer rauscht unter uns und die Wellen brechen sich an der zerklüfteten Küste. Hinter der nächsten Kurve eröffnet sich uns der Blick auf die Weinberge, die terrassenförmig angelegt sind. Am Wegesrand sehen wir gelb leuchtenden Ginster und volle Büsche Wolfsmilch. Wilder Spargel, Spornblumen und andere einheimische Pflanzen umrahmen die vielen Olivenbäume ! Die Aussichtspunkte entlang des Weges sind fantastisch. Endlich Vernazza, ganz malerisch liegen die farbenfrohen Häuser in der Bucht und am Hang, die Fischerboote liegen auf der Piazza im Trockenen. Das Castell thront über dem Städtchen. Ein Anblick wie aus einem Bilderbuch entsprungen...
Wir bummeln ein wenig durch Vernazza und kehren in einer urigen Pizzeria ein. Bei einem leckeren Cappuccino und einem leichten Mittagessen ist die Anstrengung wie verflogen.
Mit dem Zug geht es schließlich wieder zurück nach Sestri Levante, aber unsere Gedanken sind immer noch in den Gassen von Vernazza.
Ein Reisebericht von
Betina Marinov
Betina Marinov

Ligurien für Genießer und Wanderfreunde 06.09. – 13.09.2010

Unsere Endstation mit dem Zug heißt erstmal Vernazza. Nachdem wir den wohl schönsten Ort der Cinque Terre am gestrigen Tag bei Sonne erleben durften, heißt es jetzt: Die Weinberge stetig hinauf. Der gut ausgebaute Wanderweg ist gesäumt von meterhohen Opuntien, Agaven und alten Olivenbäumen. Das schwarz-graue Schiefergestein gibt einen schönen Kontrast zu den farbenfrohen Blüten und dem satten Grün der Pflanzen. Wir passieren die typischen Trockenmauern, insgesamt sollen sie etwa 12.000 km Länge haben! Das erste Ziel dieser Wanderung ist das schöne Dörfchen




Corniglia (466 Einwohner), es ist der kleinste der fünf Orte und liegt als einziger 193 m hoch über dem Meer. Schnell findet sich eine urige Trattoria für die Mittagspause und wir schlemmen leckere Pasta. Ab Corniglia gehen wir 293 Stufen hinunter zum Bahnhof des kleinen Dörfchens. Von dort aus führt der Wanderweg über dem Meer entlang bis nach Manarola (660 Einwohner). Diese Ortschaft zieht sich von einem Felsvorsprung bis zur Küste hin. Schmale, steingepflasterte Gassen mit steilen Treppenaufgängen prägen das Gesicht Manarolas. Dort beginnt auch die -Via dell Amore-, der wohl populärste Weg in Italien. Der Liebesweg ist eine Etappe für Jedermann. Verliebte sollen einmal im Jahr mit zwei Schlössern hierher kommen, um die Schlüssel dann ins Meer zu werfen - dann soll die Liebe ewig halten. Wir verlieben uns jedenfalls in die tolle Landschaft und staunen über die unzähligen Schlösser.Wieviele Liebende waren es wohl schon? Nach einer halben Stunde sind wir schon in Riomaggiore (1.800 Einwohner)angekommen. Die Häuser schmiegen sich rechts und links im Tal des Rio Maior entlang bis zum alten Fischerhafen. Diese drei Dörfchen sind bei gutem Wetter mit der Fähre erreichbar. Am späten Nachmittag geht es mit dem Zug zurück.

Reisebericht von: Betina Marinow

In Levanto (Einwohner 5.600) unternehmen wir erst einen Rundgang und durchqueren die Via Garibaldi. Vorbei an der Markthalle erreichen wir die schöne Kirche S. Andrea. Elegant sieht die Kirche von außen und innen aus, mit dem Streifenmuster von weißem Marmor und schwarzem Granit. Hier beginnt schließlich der Wanderweg nach Monterosso. Über Stufen und einen gut ausgebauten Weg bahnen wir uns den Weg nach oben. Die Vegetation ist äußerst abwechslungsreich: Glöckchenlauch, Baumheide, Erdbeerbäume, Feigenbäume und vieles mehr entdecken wir. Der weitere Weg führt durch alten Steineichenwald bis wir schließlich hoch über dem Meer entlang laufen mit einem wunderbaren Blick auf die Küste!
Zum Mittag kehren wir auf einem urigen Öko-Landgut ein und der Hausherr Vittorio serviert uns einen köstlichen Vino della Casa, wahlweise in rot oder weiß. Wir genießen die ersehnten, wärmenden Sonnenstrahlen und wandern weiter zur Ruine Sant'Antonio. Damit ist der höchste Punkt unserer Tour erreicht - Punta Mesco 319 m.
Der Abstieg ist beschwerlich, da die Stufen teilweise hoch und uneben sind. Durch die herrliche Vegetation und die Ausblicke wird unsere Mühe belohnt. In Monterosso haben wir genügend Freizeit für die obligatorische Tasse Cappuccino und leckeres Eis.
6. Tag: Wanderung von Riomaggiore nach Porto Venere
Der wohl schönste Wanderweg in Ligurien: Von Riomaggiore bis Porto Venere wandern wir auf einem Teilstück des Ligurischen Höhenweges, der Genua mit Porto Venere verbindet. Nach einer Stunde Anstieg haben wir Madonna di Monte Nero ( 354m) erreicht. Eine Rast mit herrlicher Aussicht auf Riomaggiore lässt die Anstrengung schnell vergessen. Unseren weiteren Wanderweg säumen Kieferwälder, weiß blühende Baumheide und unzählige Sträucher von Terpentinpistazie. Nach ca.1,5 Stunden erreichen wir Coll del Telegrafo (513m), wo wir ein ausgiebiges Picknick auf der Terrasse genießen. Weiter führt uns der Waldweg bis Campiglia. An einem Aussichtspunkt ist deutlich der
große Hafen von La Spezia zu erkennen und in der Ferne die Marmorhäge von Carrara. Das letzte Drittel der Wanderung nach Porto Venere hat es in sich. Der Weg führt an der Küste entlang, stetig bergab, loses Gestein und Stufen mit unterschiedlichen Höhen sind zu überwinden. Die Belohnung der Mühe ist der Blick auf die Festung und Burg von Porto Venere. Nach einem Stadtbummel geht es per Schiff nach Monterosso. Von dort per Zug nach Sestri Levante. Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und der Vino della Casa schmeckt noch besser auf der Terrasse unseres Hotels.
7. Tag: Genießertag in Portofino
Heute steigen wir in den Zug in Richtung Genua und beginnen unseren Genießertag in Santa Margherita. Geschichtlich ist dieser Ort von großer Bedeutung, denn hier wurde im Hotel Imperial der -Vertrag von Rapallo- unterzeichnet. Die Columbusstatue an der Promenade weist uns den Weg und wir spazieren durch einen liebevoll angelegten Park zum Palazzo Durazzo, ein Ensemble von stilvollen Villen mit einem zauberhaften Blick auf den Ort und die weite Bucht. Der prunkvollen Barock - Kirche statten wir einen Besuch ab. Etwas aktiv wollen wir schließlich auch am Genießertag sein und wandern am Meer entlang nach Paraggi. In den Hügeln mit den gepflegten Gärten strahlt eine Villa schöner als die andere. Zum Mittagessen kehren wir in einem hübschen Strandrestaurant in Paraggi ein und sind somit gestärkt für den weiteren Weg nach Portofino. Weit auf dem Meer erblicken wir zahlreiche Seegelboote.



Der mondäne Ort liegt uns zu Füßen, die Häuser schmiegen sich eng an die Marina und viele Restaurants laden zum wohl teuersten Kaffee der Reise ein. Im Hafen liegen neben zahlreichen kleinen Booten und Yachten auch kleine Fischerboote. Wir wollen hoch hinaus und spazieren durch die engen Gassen der Stadt zur kleinen Kirche und schließlich zum Castello Brown. Allein schon der Ausblick auf die gesamte Hafenbucht von Portofino ist ein Erlebnis. Die Ausstellung im Castello Braun zeigt berühmte Persönlichkeiten von Film, TV und Politik, die Anfang des 20.Jh. zu Gast in Portofino waren.
Unser Weg führt uns weiter zum Leuchtturm, von wo wir bis nach Sestri Levante blicken können. Zurück im Ort steht unser Boot nach Rapallo bereit. Die halbe Stunde Schifffahrt an der Küste entlang vergeht viel zu schnell. Anschließend bleibt etwas Zeit für den Besuch der schönen Kathedrale und einen kleinen Bummel durch Rapallo. Mit ein paar Sonnenstrahlen und blauem Himmel neigt sich ein herrlicher Genießertag dem Ende entgegen.


Unser Arrivederci-Cocktail wurde uns auf der Terrasse serviert, ein Quiz sorgte für gute Unterhaltung und stolz wurden die Wanderdiplome in Empfang genommen.

4. Tag: Wanderung von Vernazza nach Riomaggiore

Mit einem italienischen Reisebus geht die Fahrt nach Pisa ca. 1,5 Stunden und weiter mit Easyjet in ca. 1,5 Stunden Flug nach Berlin Schönefeld. Dort warten auch schon die Transfers für die Heimreise.
Autorin des Reiseberichts:
Betina Marinow

5. Tag: Wanderung von Levanto nach Monterosso

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