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Japan – Land der aufgehenden Sonne

Reisebericht: 19.05. – 01.06.2025

Wir reisen durch ein Land voller Gegensätze, in dem jahrtausendealte Traditionen und hochmoderne Technologie auf faszinierende Weise verschmelzen. Neben zahlreichen Tempeln und Schreinen erleben wir das Treiben in Tokios Straßen, die Weltausstellung in Osaka und einige nachdenkliche Momente in Hiroshima.

Johanna König

Ein Reisebericht von
Johanna König


Abflug nach Japan

Die ersten Gäste treffe ich bereits früh am Morgen am Flughafen Dresden, als es draußen noch dunkel ist. Weitere Gäste reisen von Wien, Frankfurt oder Hamburg nach München, wo wir gemeinsam als Gruppe mit der Lufthansa direkt nach Tokio fliegen. Nach einem 5-stündigen Aufenthalt in München verlassen wir Deutschland bei 4 °C und landen in Tokio Haneda, einem der modernsten Flughäfen der Welt, 11,5 Stunden später bei sommerlichen 23 °C.

Ankunft in Japan und Skytree Tokio

Japan heißt auf Japanisch Nihon veraltet Nippon und bedeutet den Ursprung der Sonne. Nach der Einreise erwartet uns bereits Samira, unsere örtliche Reiseleitung für die nächsten 13 Tage. Zusammen bringt uns unser Busfahrer Miya Zaki in die Hauptstadt Japans, Tokio. Da wir schnell durch die Kontrollen gekommen sind, haben wir noch viel Zeit bis zu unserem Timeslot beim Skytree, dadurch haben wir die Möglichkeit, einen Spaziergang über eine vorgelagerte Insel zu machen. Odaiba wurde auf aufgeschüttetem Land errichtet und ist ein Paradebeispiel für Japans Innovationsgeist. Die Insel wurde ursprünglich als Verteidigungsplattform im 19. Jahrhundert angelegt und später in den 1990er Jahren zu einem Erholungs-, Einkaufs- und Technologiezentrum ausgebaut. Hier machen wir einen kleinen Spaziergang und genießen unsere erste Sicht auf die Skyline Tokios mit der Rainbow Bridge im Vordergrund. Diese Brücke wird im Dezember in Regenbogenfarben beleuchtet, und die Bevölkerung hat den Namen der Brücke selbstständig gewählt. Auf dem Weg zum zweithöchsten Bauwerk der Welt, dem Tokyo Skytree, erzählt uns Samira einige interessante Fakten über das Land. Japan erstreckt sich 3000 km von Nord nach Süd und hat somit mehrere Klimazonen. Die Japaner selbst denken, dass ihr Land klein ist, das liegt vor allem daran, dass es viele Berge und Gebiete gibt, die unbewohnbar sind. So leben zum Beispiel 30 % der Gesamtbevölkerung in der Metropolregion Tokio, die in 23 Stadtbezirke aufgeteilt ist. Die Japaner leben nach der Regel, man macht nichts, was andere stören könnte, so spricht man in der Bahn nicht und isst auch nichts im Gehen.
Unsere Fahrt führt uns vorbei am Tokio Tower und am Sumida Fluss entlang. Am Skytree angekommen legen wir eine Mittagspause ein und einige probieren bereits Ramen, Matcha-Eis oder Reisbällchen. Der Skytree ist 634 m hoch und wurde am 22.05.2012 eröffnet. Mit einem Fahrstuhl geht es für uns hinauf auf die Aussichtsplattform in 315 m Höhe und wir haben einen gigantischen Blick auf die Tokio und sehen wir, wie groß diese Metropole wirklich ist, Häuser so weit das Auge reicht. Das Einzige, was wir nicht sehen, ist der Berg Fuji, aber dazu haben wir später noch genügend Möglichkeiten. Danach geht es mit dem Bus zu unserem Hotel und wir können einen kleinen Moment ankommen und uns frisch machen, bevor er zu unserem Willkommensdinner geht.

Stadtrundfahrt Tokio mit Meji– Schrein, Ginza und Asakusa

Nach einem leckeren Frühstück, wo man die Wahl zwischen vielen asiatischen und westlichen Gerichten hat, geht es für uns mit dem Bus zu unserem ersten Ziel, dem Meji-Schrein. Der Schrein liegt im Stadtteil Shibuya und wurde 1912 angefangen zu bauen zu Ehren des Kaisers Meji und seiner Frau. 1920 wurde der Schrein fertiggestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Schrein durch Bombenangriffe zerstört und 1958 originalgetreu wiederaufgebaut. Der Schrein liegt in einem großen bewaldeten Areal von 70 Hektar, die 100.000 Bäume wurden aus ganz Japan gespendet und machen den Schrein zu einer Oase mitten in der Metropole Tokio. Zum Hatsumode, dem ersten Schreinbesuch des Jahres, zieht es über 3 Millionen Besucher her, eine der höchsten Besucherzahlen Japans.
Danach geht es für uns weiter nach Ginza, einem der elegantesten und bekanntesten Einkaufs- und Unterhaltungsviertel Japans. Es steht für Luxus, Mode, Kunst und gehobene Gastronomie. Hier haben wir Zeit für eine Mittagspause. Auf dem Weg ins teamLab fahren wir an einigen Mauern des Kaiserpalastes vorbei. Die japanische Kaiserfamilie ist die älteste durchgehend bestehende Monarchie der Welt mit einer Geschichte von über 2600 Jahren. Der Kaiser, japanischer Titel Tenno, hat eine rein symbolische Rolle und hat keine politische Macht. Der jetzige Kaiser Naruhito ist der 126. Kaiser und sein Nachfolger ist Prinz Akihito. Naruhito hat auch Töchter, jedoch ist es in Japan laut Gesetz nur Männern möglich, den Thron zu besteigen.
Unser nächstes Highlight, das TeamLab steht unter dem Motto, Kunst am eigenen Körper zu erfahren. Die Kunstwerke bewegen sich und ziehen durch alle Räume. Jeder geht individuell in seinem Tempo durch die Ausstellung. Danach geht es weiter in den Stadtteil Asakusa, dort findet man den ältesten Tempel, den Sensjo-ji. Der Tempel zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Tokio und ist komplett widersprüchlich zu dem Meji-Schrein den wir am Morgen besucht haben. Bevor es jedoch hineingeht, laufen wir noch zum Sumida Fluss, wo wir einen schönen Blick auf den gestrigen besuchten Skytree erhalten. Der Tempel wurde bereits im Jahr 645 gegründet und ist damit der älteste Tempel Tokios. Zu dieser Zeit war Tokio noch ein Fischerdorf. Laut der Legende entdeckten zwei Fischerbrüder im Jahr 628 im Sumida-Fluss eine kleine Statue der Göttin Kannon. Ein wohlhabender Mann erkannte die Bedeutung der Figur, bekehrte sich zum Buddhismus und verwandelte sein Haus in einen Tempel – daraus entstand der Senso-ji. Der Tempel ist schon einmal abgebrannt, wurde bei einem Erdbeben und im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1852 wurde der Tempel neu aufgebaut, und zwar diesmal mit Stahlbeton. Am Abend geht es für uns mit der Metro von unserem Hotel zur berühmten Shibuya-Kreuzung. Schon im Bahnhof haben wir einen Blick auf die Kreuzung von oben und begutachten das Treiben. Hier gibt es gut 10 Zebrareifen, die sich sternförmig kreuzen und Fußgänger aus allen Richtungen die Kreuzung überqueren können. Es wird gesagt, dass gut 2500 Personen bei jedem Umlauf gleichzeitig über die Kreuzung laufen. Hier findet man auch die Hachiko-Statue, eine Statue des treuen Hundes Hachiko, der dort jahrelang auf sein Herrchen wartete, auch noch als dieser auf der Arbeit plötzlich verstorben war.

Ausflug nach Nikko

Heute geht es für uns über die Autobahn nach Nikko in der Präfektur Tochigi, etwa 140 km nördlich von Tokio. Auf der längeren Fahrt erzählt uns Samira wieder einiges zu dem Leben in Japan. Das Land besteht aus 47 Präfekturen, diese sind ähnlich wie bei uns in Deutschland die Bundesländer. Die meisten Japaner, die in der Region Tokio leben, haben kein Auto, da es in der Stadt bei den Wohnblocks oft keine Parkplätze gibt bzw. man einen Parkplatz für 200-300 Euro im Monat mieten müsste, außerdem ist man in der Stadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln super angebunden und teilweise schneller als mit dem Auto. Von allen neuen gekauften Autos sind 60 % Hybridfahrzeuge, und Japans Ziel ist es, bis 2035 auf E-Mobilität umzusteigen, dafür werden auch immer mehr Parkplätze für E-Autos gebaut. Der Toshogu Schrein wurde im Jahr 1617 errichtet und ist dem mächtigen Shogun Tokugawa Ieyasu gewidmet – dem Gründer des Tokugawa-Shogunats, das Japan über 250 Jahre lang regierte (Edo-Zeit, 1603–1868). Er wurde hier als Gottheit unter dem Namen Tosho Daigongen („Großer Avatar des östlichen Lichts“) verehrt. Die heutige prachtvolle Anlage wurde zwischen 1634 und 1636 unter der Leitung seines Enkels, Tokugawa Iemitsu, massiv erweitert und verschönert. Viele kennen vielleicht die Serie Shogun, da geht es ebenfalls um die Geschichte des Shogun, dessen Grab wir heute besuchen, jedoch in abgehandelter Form, deshalb hat man auch den Namen in der Serie geändert und hat ihn nicht Tokugawa Ieyasu genannt. Auf dem Gelände findet man eine 5-stöckige Pagode, diese steht für die 5 Existenzen Erde, Wasser, Feuer, Wind und Himmel. Neben der Pagode gibt es noch weitere Hauptmerkmale des Schreins wie zum Beispiel das Haupttor Yomeimon, dieses ist aufwendig geschnitzt, vergoldet und mit über 500 detailreichen Figuren dekoriert und gilt als Kulturgut nationalen Rangs. Des Weiteren zählt dazu „Drei weise Affen“, diese Schnitzerei befindet sich an einem Stallgebäude und ist eine ikonische Darstellung und wurde durch diesen Ort weltweit bekannt. Die Affen halten sich die Ohren zu, den Mund und die Augen, dies soll verdeutlichen, dass die Affen nichts Böses sehen, hören oder sagen. Viele denken jetzt, das kommt einem bekannt vor, und ich bin mir sicher, jeder hat eines der Emojis bei WhatsApp schon einmal benutzt, die auf dieser Schnitzerei beruhen. Eine kleine, aber berühmte Schnitzerei von Hidari Jingoro, einem legendären Holzschnitzer, ist die "Schlafende Katze", auch japanisch Nemuri-neko genannt. Sie gilt als Symbol für Frieden – da sogar eine Katze ruhig schläft. Hinter dem Hauptschrein führt eine Treppe mit vielen Stufen hoch zum Grabmal von Tokugawa Ieyasu.
Nachdem Schrein geht es für uns mit dem Bus über eine kurvenreiche Straße zu den Kegon Wasserfälle. Diese entspringen dem See Chuzenji, einem Kratersee am Fuß des Berges Nantai. Der See liegt auf 1120 m und hat eine Tiefe von 163 m, im Winter gefriert der See nicht komplett zu. Die Wasserfälle haben ein Gefälle von 97 m und zählen zu den drei schönsten im ganzen Land. Wir genießen den Blick von der Aussichtsplattform und entscheiden uns, mit dem Aufzug zum Fuße des Wasserfalls herabzufahren. Auf dem Weg zurück werden bereits Pläne für den Abend geschmiedet, sind einige relativ kaputt und freuen sich auf das Abendessen, geht es für mich und 7 weiteren Gästen mit der Bahn zum berühmten Tokio Tower. Entworfen wurde er von Tachu Naito, einem bekannten Architekten für erdbebensichere Bauwerke. Zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung war er das höchste Bauwerk in Japan (bis der Tokyo Skytree 2012 eröffnet wurde). Er besteht aus ca. 4.000 Tonnen Stahl – etwa ein Drittel davon stammt aus recycelten US-Panzern, die nach dem Koreakrieg verschrottet wurden. Wir besuchen sowohl die Hauptplattform auf 150 m als auch die obere Plattform auf 250 m. Hier haben wir einen fantastischen Blick auf die Stadt bei Nacht, die durch zahlreiche Lichter beleuchtet zu unseren Füßen liegt.

Kamakura & Fuji–Nationalpark

Am Morgen checken wir nach dem Frühstück aus unserem Hotel aus und begeben uns auf die 2-stündige Busfahrt nach Kamakura. In Kamakura gibt es 65 Tempel und 19 Schreine sowie zahlreiche Kunstschätze. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist der große Buddha, die Sitzfigur ist mit 13,35m Höhe die zweitgrößte Statue Japans. Kamakura war 1125 bis 1333 der Regierungssitz Japans mit dem ersten Shogunat was von Minamoto no Yoritomowas gegründet wurde. Auch schön sind die Strände, wo man baden und surfen kann, auch viele Tokioter zieht es als Tagesausflug zum Baden hierher. Wir laufen zu Fuß zum großen Buddha, eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Ortes. Ursprünglich war die Figur noch mit Blattgold bestückt und saß im Inneren einer hölzernen Anlage, das Gebäude stützte jedoch zweimal ein und wurde von Tsunami mitgerissen, und demnach hat man entschieden, dass man den Buddha draußen ohne Schutz sitzen lässt. Er wiegt 121 Tonnen und man kann über den Rücken hineingehen und die Statue von innen begutachten. Er sitze in einer Meditationshaltung, mit Händen, die im Schoß ruhen. Danach geht es zum Hasedera Tempel, ein berühmter Tempel mit einer riesigen Statue der Kannon, der Göttin des Mitgefühls. Die Statue aus Holz ist mit 9,18 m die größte hölzerne Kannon Statue in Japan, sie hat 11 Köpfe, die die 11 Wege der Erleuchtung repräsentieren sollen. In der Hasedera Tempelanlage haben wir auch die Möglichkeit, einen wunderbaren Blick auf die Bucht und den Ort zu erhaschen, dafür muss man natürlich aber wieder einige Treppen hinaufsteigen. Auf unserer 6-stündigen Fahrt in den Fuji-Nationalpark erzählt unsere Reiseleitung Samira noch wichtige Informationen zum Leben in Japan. So ist die Mülltrennung in Japan sehr streng und umfassend. Es gibt Plastikmüll und da darf auch nur sauberes Plastik rein, was vorher abgewaschen wurde, Papier ist extra und auch Karton wird extra getrennt, bei den Plastikflaschen muss man das Etikett und die Flaschendeckel abmachen, bevor man die Flasche im Müll entfernen darf. Man sammelt den Müll bis zum Tag der Abholung im Haus und bringt ihn erst am Morgen raus. Die Regeln der Mülltrennung ändern sich je nach Region. Auch wir bemerken schon seit Tokio, dass es nirgends öffentliche Mülltonnen gibt und nehmen unseren Müll immer abends mit ins Hotel. Des Weiteren erzählt sie uns, dass den Japanern eigentlich 20 Tage Urlaub zu stehen, es aber niemand seine vollen Tage nimmt, da es als unhöflich angesehen wird, da jemand ja die Aufgaben übernehmen müsste. So hat die Regierung schon einige Feiertage erfunden, um die Bevölkerung zur Erholung zu zwingen. Der erste Sohn in der Familie ist zuständig für die eigenen Eltern bzw. seine Frau übernimmt dies, sobald er verheiratet ist. Er hat die Aufgabe, das Familienregister fortzuführen, der zweite Sohn kann sein eigenes Register führen. Wenn eine Familie nur Mädchen hat, heiratet sie einen Mann, der kein 1. Sohn ist und dieser nimmt dann den Nachnamen des Mädchens an und führt somit das Familienregister weiter. Japan ist sehr überaltert und das erklärt die Rückgänge der Bevölkerungszahl. Auf jede Frau kommen gerade einmal 1,3 Kinder, der Grund dafür ist, dass Frauen arbeiten und es kostenintensiv ist, ein Kind aufzuziehen, obwohl es auch Beihilfen wie Kindergeld gibt. Die Universität kostet Geld und bis vor Kurzem hat auch die Oberschule noch Geld gekostet. Außerdem muss man erst geheiratet haben, bevor man ein Kind bekommt; ein Kind außerhalb einer Ehe steht außer Frage und ist verpönt.
Unser Weg führt uns nach Hakone, circa 100 km von Tokio entfernt, und ist Teil des Vorlandes vom Fuji-san und Teil des Fuji-Hakone-Nationalparks. Der Ort ist bekannt für seine heißen Quellen und auch jetzt sehr beliebt unter Japanern für einen Wochenendtrip zur Erholung. Wir machen eine kurze Schifffahrt auf dem Ashi See, wo wir den Hakone-Schrein, ein Tori-Tor im Wasser sehen können. Der Ashi See ist ein Kratersee, der vor rund 3000 Jahren durch vulkanische Aktivität entstand. Danach fahren wir in unsere heutige Unterkunft, einen Ryokan. Hier haben wir die Möglichkeit, vor unserem gemeinsamen japanischen Abendessen im Onsen zu entspannen und den Blick in die Natur zu genießen. Zum Abendessen erscheinen wir alle im Yukata, einer sommerlichen, leichtgewichtigen Form des Kimonos. Zum Schlafen werden uns traditionelle Futon-Betten in die Zimmer gelegt, was bequemer war, als man es sich jetzt vielleicht vorstellt.

Mount Fuji

Nach unserem gemeinsamen Frühstück checken wir aus unserem schönen Hotel aus und fahren mit dem Bus zur Seilbahnstation, die uns zum Owakudani-Tal bringen soll. Owakudani Tal liegt auf 1044 m und der letzte Ausbruch war vor 3000 Jahren, viele fahren heute hoch, um die Aussicht auf den Fuji zu genießen. Auch wir haben Glück und können bereits während der Seilbahnfahrt einige Blicke auf den noch verdeckten Fuji werfen. Oben können wir die Schwefelquellen begutachten, und für einen kurzen Moment ist der Fuji tatsächlich komplett sichtbar. Berühmt sind hier vor allem die schwarzen Eier, die in dem vulkanisch heißen Schwefelwasser gekocht werden. Ein Mythos besagt, dass wer ein schwarzes Ei isst sein Leben um 7 Jahre verlängert. Also holen natürlich auch wir uns jeder solch ein Ei.
Der Fuji ist ein Vulkan mit dem Status aktiv und ist zum letzten Mal 1707 ausgebrochen und man befürchtet, dass es bald wieder so weit ist, da es oft im Abstand von 200 Jahren passiert. Wir machen einen Halt am Fuji Visitor Center, bevor es zu einer kleinen Mittagspause am See Kawaguchi geht. Danach liegen 4 Stunden Fahrt vor uns nach Takayama, unser Endziel für den heutigen Tag. Natürlich lässt Samira aber auf der Fahrt keine Langeweile aufkommen, denn sie berichtet uns über Feste in Japan. Im April startet das Geschäfts- und Schuljahr, außerdem blühen die Kirschblüten. Von den Kirschblüten gibt es über 300 verschiedene Sorten. Die Öffnung der Kirschblüten wird vom Wetteramt ausgerufen und berechnet den genauen Zeitpunkt der vollen Blüte. Dann gibt es Ende April noch die Goldene Woche mit 4 Feiertagen, fällt ein Feiertag auf einen Samstag oder Sonntag, wird dieser am nachfolgenden Montag nachgeholt. Im Mai werden dann die Reissetzlinge angepflanzt. Im Juli, um genauer zu sein am 07.07., feiert man das Tanabate Fest, die Legende handelt von einem Liebespaar Orihime, Tochter des Himmelsgottes, und Hikoboshi, einem einfachen Himmelsbauer. Die beiden verliebten sich so sehr ineinander, dass sie ihre Arbeit vernachlässigten. Zur Strafe trennte sie der Himmelsgott und sie dürfen sich nur einmal im Jahr treffen, am 7. Tag des 7. Monats, wenn die Milchstraße überquert werden kann. Im Dezember gibt es dann Weihnachten, ein Fest, das man mit seinem Partner verbringt, und Silvester, was man mit seiner Familie verbringt. Weihnachten hat man einfach aus der westlichen Welt als Feiertag übernommen, denn das Fest selbst gibt es in den japanischen Religionen nicht. Am Silvesterabend isst man zusammen Soba, da diese Buchweizennudeln sehr lang sind, wünscht man sich und seiner Familie damit ein langes Leben. Am Neujahrstag schaut man sich zusammen den Sonnenaufgang an und geht eventuell schon zum ersten Schreinbesuch des Jahres. Takayama wird oft auch Hida Takayama genannt, da Hida die ehemalige Bezeichnung der Region war.
Bekannt ist die Stadt auch für sein Hida Fleisch. Die Stadt liegt in den japanischen Alpen.

Takayama und das Dorf Shirakwago

Huete geht es für uns bereits früh los zum Morgenmarkt Miyagawa, hier haben wir die Möglichkeit Souvenirs einzukaufen oder eine der vielen Köstlichkeiten wie gefüllte Teigtaschen, Pudding oder getrocknetes Obst zu probieren. Nachdem kleinen Bummel geht es für uns mit dem Bus zum Dorf Shirakwago, ein Dorf, das im typischen japanischen Stil erbaut wurde und die Dächer mit Stroh abgedeckt sind und wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Die Region besteht aus dichten Wäldern und es gibt wenig Platz für Landwirtschaft, wir sehen auf unseren Spaziergang aber Reisfelder und auch Felder, wo Buchweizen und Hirse angebaut werden. Das Dorf wurde um 1700 und in der Edo Zeit von der Region Takayama verwaltet und erst 1915 komplett an die Außenwelt angeschlossen. Gab es 1900 um die 94 Häuser, zogen viele mit dem Wirtschaftsaufschwung in die Städte und viele Häuser wurden abgerissen, sodass es nur noch 25 alte Häuser im Jahr 1999 gab. Wir besichtigen das Haus der Familie Kanda (größte Haus des Dorfes), das heute ein Museum ist. Wir verbringen auch im Dorf unsere Mittagspause und einige nutzen die Freizeit, um auf den Aussichtspunkt hinaufzulaufen; hier hat man einen Blick auf das komplette Dorf mit den Alpen im Hintergrund. In den kleinen Flüssen, die sich durch das ganze Dorf schlängeln, sieht man viele Koi-Fische und Monsterforellen. Danach geht es wieder nach Takayama zurück, wo wir noch das Jinya, das ehemalige Verwaltungshaus aus der Edo-Zeit besichtigen.

Burg Himeji und Hiroshima

Heute geht es für uns mit dem Zug weiter nach Hiroshima. Zuerst fahren wir mit dem normalen Zug nach Nagoya und von dort geht es für uns dann weiter mit dem Shinkansen nach Himeji, ein ganz besonderer Höhepunkt für uns alle. Der Shinkansen hat eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 200 km/h und hat bei Testfahrten sogar schon Geschwindigkeiten von bis zu 600 km/h erreicht. Früher wurden die Züge wie unsere ICE gebaut, aber durch die hohe Geschwindigkeit gab es bei Tunnelausfahrten immer einen sehr lauten Knall, daraufhin hat man sich ein Beispiel aus der Tierwelt genommen, den Eisvogel, dieses Tier taucht ohne Wasserspritzer in Wasser ein und man dachte sich so muss es auch mit dem Shinkansen in den Tunneln möglich sein, seitdem hat er seine berühmte Form. Der Shinkansen hat sein eigenes Streckennetz mit einer Gesamtlänge von 2138 km. Die erste Strecke von Tokio nach Osaka wurde 1964 gebaut und in Europa folgte 1981 die Strecke Paris - Lyon mit dem TGV. In Himeji angekommen, sehen wir bereits die Burg vom Bahnhof aus. Wir gehen zu Fuß durch eine Einkaufspassage zur Burg und jeder hat Zeit, sich die Burg in seinem eigenen Tempo anzuschauen. Eine Besonderheit der Burg ist, dass diese nur aus Holz gebaut ist und ohne Nägel wie Puzzleteile ineinander aufgebaut wurde. Die Burg ist eine der bedeutendsten und schönsten Burgen Japans und noch komplett im Original erhalten. Es ist eine weitläufige Anlage mit 83 Gebäuden, darunter Türme, Tore, Wachtürme, Vorratsräume und versteckte Verteidigungsanlagen, und auch einen Zoo findet man angrenzend an das Gelände. Danach geht es für uns mit dem Shinkansen weiter nach Hiroshima. Am Abend spazieren wir durch den beleuchtenden Friedenspark und sehen bereits den Atombombendom und die ewige Flamme. Man merkt bereits, dass morgen ein sehr andächtiger Tag werden wird.

Insel Miyajima und Besuch des Friedenparks Hiroshima

Zuerst geht es heute für uns mit dem Schnellboot zur Insel Miyajima, eine der schönsten Inseln Japans. Auf der Insel leben 2000 Einwohner
und Rehe und Hirsche laufen frei herum und haben mit den Touristen überhaupt keine Probleme. Die Insel ist berühmt für ihr „schwebendes“ rotes Tori-Tor im Meer. Sie liegt in der Präfektur Hiroshima und ist ein Muss für Reisende, die sich für Kultur, Spiritualität und Natur interessieren. Wir spazieren zur Hauptattraktion, dem Itsukushima-Schrein, dieser gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe seit 1996 und wurde ursprünglich im 6. Jahrhundert erbaut. Der Schrein wurde auf Pfählen im Meer gebaut und so sieht es bei Flut aus, als würde die Anlage über dem Meer schweben. Wir verbringen unsere Mittagspause auf der Insel und müssen mächtig aufpassen, dass kein Reh kommt und uns unser Essen wegnimmt. Mit der Fähre setzen wir dann später wieder auf das Festland über und fahren mit der Metro in die Stadt zum Friedenspark. Wir besuchen das Friedensmuseum, das den Besuchern die Auswirkungen der Atombombe zeigt. Am Ende des Zweiten Weltkriegs entschied sich die US-Regierung unter Präsident Harry S. Truman zum Einsatz von Atombomben, um das Kaiserreich Japan zur Kapitulation zu zwingen und den Krieg schnell zu beenden. Dies geschah im Kontext eines langen und verlustreichen Pazifikkriegs. Die Bombe mit dem Namen Little Boy wurde am 06.08.1945 über Hiroshima abgeworfen. Die Explosion geschah in etwa 580 m Höhe über der Stadt, sofortige Todesopfer werden auf 70.000–80.000 Menschen geschätzt, die durch die Explosion, Hitze und Druckwelle starben. Bis Ende 1945 hat sich diese Zahl auf 140.000 erhöht, da viele Menschen durch die Strahlung, Verbrennungen, Verletzungen und Folgekrankheiten starben. Viele Überlebende litten unter chronischen Krankheiten, Krebs, genetischen Schäden und psychischen Traumata. Etwa 70 % der Gebäude in Hiroshima wurden zerstört oder schwerbeschädigt. Die japanische Regierung kapitulierte offiziell am 15. August 1945, nach einem weiteren Atombombenabwurf auf Nagasaki am 9. August. Die Kapitulation wurde am 2. September 1945 unterzeichnet und beendete damit den Zweiten Weltkrieg. Der Abwurf der Atombombe auf Hiroshima war der erste militärische Einsatz einer Kernwaffe in der Geschichte der Menschheit. Die Ereignisse von Hiroshima und Nagasaki lösten eine weltweite Debatte über Ethik, Völkerrecht, Rüstungskontrolle und die Rolle von Atomwaffen aus, die bis heute anhält.

Am späten Nachmittag geht es mit dem Shinkansen weiter nach Kyoto, unser letztes Ziel der Rundreise. Während der Fahrt erhalten wir eine Bento Box, eine landestypische Lunchbox, zum Abendessen mit vielen japanischen Köstlichkeiten.

Ausflug nach Nara

Heute geht es für uns nach Nara. Auf dem Weg halten wir am Fushimi Inari-Taisha, einem der bekanntesten Shinto-Schreine Japans. Die ca. 10.000 Torii-Tore wurden von Privatpersonen und Unternehmen gespendet, um sich für Glück oder geschäftlichen Erfolg zu bedanken. Die Tore sind mit den Namen der Spender und dem Datum der Spende beschriftet, und die Tori-Tore führen hinauf bis zum Gipfel des Berges Inari. Danach geht es in den Nara Park, der bekannt für seine frei laufende Sikahirsche ist. Die Hirsche gelten als heilig und als Boten der Götter im Shinto. Im Herzen des Nara-Parks besuchen wir den Todaiji, einen der bedeutendsten buddhistischen Tempel Japans. Die Hauptattraktion ist die riesige Daibutsu (Große Buddha-Statue) im Daibutsuden (Große Buddha-Halle), die mit 15 Metern Höhe eine der größten Bronze-Buddhas der Welt ist. Das Tempelgebäude selbst ist eines der größten Holzgebäude der Welt. Am Abend gehen wir zusammen Okonomiyaki essen, ein beliebtes japanisches Gericht, das auch als japanischer Pfannkuchen bekannt ist.

EXPO–Besuch in Osaka

Heute geht es mit dem Bus nach Osaka, wo wir in die Metro umsteigen, die uns auf die Insel Yumeshima, was auf Deutsch übersetzt Trauminsel bedeutet, bringt. Die Weltausstellung findet vom 13. April bis zum 13. Oktober auf der künstlich angelegten Insel Yumeshima statt. Sie steht unter dem Motto: „Designing Future Society for Our Lives“ und fokussiert sich auf die Themen „Leben retten“, „Leben stärken“ und „Leben verbinden“. Über 160 Länder präsentieren sich in rund 80 Pavillons, und es werden bis zu 28 Millionen Gäste erwartet. Wir gehen zusammen zum japanischen Pavillon und zum deutschen Pavillon, bevor die Gäste Freizeit haben und sich ganz individuell auf dem Gelände vertun können. Der „Grand Ring“, eine 2 km lange Holzkonstruktion, ist das Herzstück des Geländes und gilt als die weltweit größte Holzkonstruktion. Neben den Ausstellungen finden auch außerhalb der Pavillons Vorführungen statt, und an der Wasserplaza kann man sich zur jeder vollen Stunde eine kleine Wassershow anschauen. Highlights sind unter anderem ein Marsmeteorit, ein aus Stammzellen gezüchtetes Mini-Herz und das längste Sushi-Förderband der Welt.

EXPO–Besuch in Osaka oder Freizeit in Kyoto

Heute haben die Gäste die Möglichkeit, einen weiteren Tag auf der Weltausstellung in Osaka zu verbringen. Wer dies nicht möchte, macht sich einen schönen Tag in Kyoto und besucht das Gion Viertel oder einige Tempel- und Schreinanlagen.

Stadtrundfahrt Kyoto

Heute geht es als Erstes zum Ryoan-ji Tempel, der berühmt für seinen Zen-Garten ist. Die Ursprünge und der Schöpfer des Steingartens sind ein Rätsel, doch der Tempel selbst wurde ursprünglich als Villa für den Herrn der aristokratischen Familie Tokudaiji erbaut. 1450 ging er dann an Hosokawa Katsumoto, einen Stellvertreter des Shoguns, über, der den Priester Giten Genso bat, ihn in einen Zen-Tempel umzuwandeln.
Dieser international berühmte Steingarten soll am Ende der Muromachi-Zeit (um 1500) von einem hoch angesehenen Zen-Mönch, Tokuho Zenketsu, angelegt worden sein.
Der komplette Tempel, mit Ausnahme eines Subtempels, wurde bei einem Brand im Jahr 1794 zerstört. Dieser Subtempel ist heute das Hauptgebäude. Mit seiner täuschend einfachen Anordnung aus fünfzehn Steinen unterschiedlicher Größe auf weißem Sand auf einer Fläche von etwa 250 Quadratmetern war die Bedeutung des Gartens seit seiner Konzeption ein Rätsel. Eine Theorie besagt, dass es Inseln im Ozean oder Berge in einem Wolkenmeer darstellt. Andere glauben, es stelle eine Tigerin mit ihren Jungen dar, die einen Fluss überqueren. Wie bei einem intuitiven Zen-Puzzle bleibt es der eigenen Interpretation und Vorstellungskraft des Betrachters überlassen.
Man sieht von keinem Punkt aus alle 15 Steine auf einmal. Danach geht es für uns weiter zum Kinkakuji, dem goldenen Pavillon, einem der berühmtesten Tempel Kyotos. Der Pavillon ist komplett mit Blattgold überzogen und spiegelt sich in einem Teich wider. Bei uns scheint zwar nicht die Sonne, aber der Anblick ist trotzdem atemberaubend. Das Gebäude wurde von einem buddhistischen Mönch niedergebrannt, da er angeblich die Schönheit nicht mehr ertragen konnte.
Weiter geht es zum Heian Schrein, ein farbenfroher Shinto-Schrein, der anlässlich der 1100-Jahr-Feier Kyotos im Jahr 1895 erbaut wurde. Auch dieser Schrein ist wieder umgeben von einer weitläufigen Gartenanlage mit Teichen und Brücken. Bei dem Spaziergang durch den Garten sehen wir sogar noch eine Hochzeitsgesellschaft, welche in schönen Kimonos gekleidet ist. Vor der Anlage gibt es passend zum Samstag einen kleinen Trödelmarkt. Mit dem Bus fahren wir zurück zum Hotel und genießen unsere Mittagspause. Viele packen schon einmal ihre Koffer oder nutzen die Zeit für einen kurzen Mittagsschlaf. Zum späten Nachmittag geht es für uns zu einer traditionellen Teezeremonie, hier wird für jeden von uns ein Matcha-Tee vorbereitet zum Probieren. Da Matcha allerdings etwas bitter schmeckt, bekommen wir zuerst eine kleine Süßigkeit zu essen. Danach entscheiden wir uns, unsere Zeit bis zum Abendessen am Bahnhof Kyoto zu verbringen, dieser ist nämlich ein architektonisches Meisterwerk. Neben beleuchtenden Treppen gibt es hier auch einen Skywalk, von dem wir einen Blick auf die Stadt und den Kyoto Tower haben.

Abflug nach Deutschland

Nach einer kurzen Nacht geht es für uns schon sehr zeitig mit dem Bus Richtung Osaka. Hier gehen wir durch alle Kontrollen und starten pünktlich nach München. Während der 14 Stunden in der Luft haben wir die Möglichkeit, das Bordentertainment zu genießen und die letzten Tage mit den vielen Eindrücken zu verarbeiten. Viele nutzen die Zeit auch, um Schlaf nachzuholen und um sich etwas von den letzten Tagen zu erholen.
Nach Landung in München geht direkt das deutsche Chaos los, denn die Lufthansa streicht den Weiterflug nach Frankfurt aufgrund des Unwetters und auch andere Gäste starten ihre Weiterflüge in die Heimatstadt mit Verspätung.


Liebe Gäste, wir hatten 14 fantastische Tage in Japan verbracht und das Land und die Kultur intensiv kennengelernt. Es war mir eine Freude, eure Reisebegleiterin sein zu dürfen.


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