Reisebericht: Rundreise Jersey und Guernsey – Kanalinseln entdecken

27.05. – 03.06.2023, 8 Tage Flugreise zu den Kanalinseln: Jersey – Guernsey – Sark (fakultativ) – St. Helier in kleiner Reisegruppe


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Für 12 neugierige Gäste brach eine 8-tägige Reise zu den eher unbekannten Kanalinseln an, genauer gesagt zu den beiden größten Inseln Jersey und Guernsey.
Ein Reisebericht von
Sten Bernhardt
Sten Bernhardt

Flug nach Jersey

Bereits um 9 Uhr morgens traf ich mich mit meinen Gästen am Flughafen München, von wo aus wir einen Direktflug nach Jersey antraten. Ein anderer Teil unserer Gruppe flog von Berlin über London nach Jersey, begleitet von der Reisebegleitung einer von Eberhardt TRAVEL parallel stattfindenden Wanderreise. Der Flug hob pünktlich um 12 Uhr ab, und nach nur 2 Stunden befanden wir uns bereits auf Jersey, wo angenehme Temperaturen und strahlender Sonnenschein auf uns warteten. Wir fuhren zum Hotel in St. Helier, der Hauptstadt der Insel. Am Nachmittag konnte ich dann auch meine Gäste aus Berlin begrüßen, und um 17:30 Uhr trafen wir uns alle zum ersten Mal gemeinsam in der Bibliothek des Hotels zu einer kleinen Vorstellungsrunde. Anschließend genossen wir unser erstes köstliches 3-Gänge-Menü im Hotel.

Inselrundfahrt auf Jersey

An unserem ersten richtigen Tag auf der Insel erwartete die Gäste eine informative Rundfahrt, um einen ersten Eindruck von Jersey zu bekommen. Bereits beim ersten Stopp in "La Rocque" konnten wir die enormen Unterschiede zwischen den Gezeiten beobachten. An der Küste der gesamten Insel kann der Unterschied zwischen Ebbe und Flut bis zu 12 Meter betragen, was den drittgrößten Gezeitenunterschied weltweit darstellt. Bei Ebbe verwandelte sich die Küste in eine Mondlandschaft, und die zuvor vom Meer verborgenen Felsformationen kamen zum Vorschein. Die vorgelagerten Inseln waren fast zu Fuß erreichbar. Unsere Tour führte uns dann entlang der Westküste nach Gorey, wo das beeindruckende "Mont Orgueil Castle" über der Stadt thronte und die kleine Promenade zum Souvenirshopping einlud. Nur wenige Minuten von der Stadt entfernt befand sich der "Elisabeth Pier". Normalerweise machen wir hier einen Halt, um die wunderschöne Küste zu bewundern, aber an diesem Tag war der Pier der Ausgangspunkt für die jährliche Motorrad-Inselrundfahrt zu Ehren der Veteranen. Pünktlich zum Start sicherten wir uns einen Platz in der ersten Reihe und beobachteten, wie tausende Motorräder an uns vorbei knatterten. An der Nordküste machten wir einen Halt in der "Bouley Bucht", wo einige Gäste Muscheln und Steine am Strand sammelten, während andere die schöne Aussicht genossen. Das Mittagessen verbrachten wir in einem gemütlichen Pub-Biergarten, wo einige die berühmten "Fish & Chips" probierten und ein kühles Englisches Lager tranken. Unser letzter Halt führte uns zum Leuchtturm "La Corbière", wo wir leckeres Jersey-Eis und Karamell-Fudge probierten. Auf dem Rückweg zum Hotel fuhren wir durch die Hauptstadt St. Helier. Am Abend gab es wieder ein hervorragendes 3-Gänge Menü, mit „Yorkshire Pudding“, zarter Rinderlende und Ofenkartoffeln… Ein Gedicht!

Freizeit auf Jersey

Der Montag war unser erster von drei Freizeittagen, die Gruppe teilte sich auf und jeder bestritt sein eigenes Abenteuer. Viele besuchten die Museen und oder machten kleine eigene Wanderungen entlang des Strands, ich schloss mich an diesem Tag der Wandergruppe an und unterstützte meine Reisebegleiter Kollegin.

Freizeit auf Jersey

Am heutigen Tag war eigentlich der fakultative Ausflug zum Elizabeth Castle geplant, welcher aber aufgrund des starkem Windes vom Fährbetrieb abgesagt wurde. Wir machten alle das Beste aus der Situation, ich fuhr mit einigen der beiden Gruppen zum bereits am Sonntag gesichteten „Mont Orgueil Castle“ und danach in den bekannten „Jersey Zoo“. Das „Mont Orgueil Castle“ oder auch „Gorey Castle“ genannt liegt oberhalb der kleinen Hafenstadt Gorey und der königlichen Bucht von Orgueil, in der Burg selbst ist fast jeder Raum betretbar und mit allerhand Informationen bestückt. Auf dem Burgturm konnte man die wunderschöne Aussicht auf die Bucht genießen, musste aber aufpassen das man von diesem für die Zeit unverhältnismäßig Starken Wind nicht weggewehte wird. Weiter ging es dann mit dem Linienbus zum „Jersey Zoo“, dieser ist vor allem für die Beherbergung von vor dem Aussterben bedrohten Tierarten bekannt. Der Zoo ist sehr schön angelegt und man sieht sofort das den Tieren viel Auslauf und auch versteckte Rückzugsorte gegeben werden, von riesigen Landschildkröten, Orang-Utans bis über Vampirfledermäuse war alles dabei, nur auf die typischen Zoo Vertreter wie Löwen oder Elefanten muss man verzichten, denn die sind nicht vor dem Aussterben bedroht. Am Abend trafen wir uns alle wieder beim gemeinsamen Abendessen und die Erlebnisse des Tages wurden ausgetauscht.

Freizeit auf Jersey

Schon ist es Mittwoch und die ungefähre Mitte der Reise ist erreicht und der letzte Freizeittag ist angebrochen. Heute Vormittag konnten wir die Windstille ausnutzen und das vor der Küste der Insel-Hauptstadt St. Helier liegende „Elizabeth Castle“ besichtigen, wir Spazierten gemeinsam in die Stadt und da gerade Ebbe war liefen wir auch direkt rüber zur Burganlage, sonst fährt hier auch ein Amphibien Fahrzeug zwischen der Burg und dem Ticketschalter. Die Burganlgae selbst diente in der Zeit der Deutschen Besatzung auf der Insel Jersey als Quartier für die Soldaten und auch als Verteidigungsanlage, noch heute stehen an den Burgmauern nicht nur Kanonen aus der Mittelalterzeit sondern auch riesige Flak-Geschütze, einige Bunker sind auch noch betretbar. In der Burg hatte jeder 2 Stunden Zeit, um sich das Areal auf eigene Faust anschauen zu können. Auf dem Rückweg fuhren wir dann mit dem Amphibien Fahrzeug oder auch "Puddle Duck" genannt über die langsam kommende Flut wieder zum Festland. Den Nachmittag hat dann wieder jeder eigenständig verbracht.

Gartentour auf Jersey

Nach einem deftigen englischem Frühstück unter anderem leckeren kross gebratenem Speck, Spiegeleiern, Hash-Browns, Würstchen und Bohnen ging es heute auf unsere Gartentour. Wir starteten in einem Privaten Garten und Anwesen in St. Helier, die riesige Anlage hatte mehrere Bereiche, einen Bach der sogar als Stadteilgrenze dient und einen wunderschön angelegten Koi Teich. Der Hausbesitzer machte mit uns einen Rundgang und erzählte Geschichten über die teilweise einzigartigen Bestandteile des Anwesens, wie eine prähistorische Pflanze, welche erst vor wenigen Jahren wieder entdeckt wurde oder die Granitsteine, welche vor Jahrzenten von Brasilien über Kanada nach Jersey gebracht wurden. Danach ging es auch gleich weiter zu einem weiteren nur wenige Minuten entfernten Privatgarten, diesen zeigte uns Heidi selbstständig. Als kleine Überraschung besuchten wir die Glass Kirche St. Matthews, eine Kirche, die nicht vollständig aus Glaß ist, aber viele Gläserne Elemente beherbergt und wirklich schön anzusehen ist. Der Letzte Garten, den wir besuchten, ist die „Eric Young Orchid Foundation“, eine Orchideen Zuchtstation, mit tropischem Gewächshäusern und einer Ausstellungsraum mit Wasserelementen und allerlei anderer exotischer Pflanzen. Als letztes fuhren wir dann zu unserer zweiten Überraschung, typisch Englische Scones mit Cream Tea in einem gemütlich Luxushotel auf dem Lande, hier trafen wir dann auch auf die Wandergruppe und aßen zusammen die köstlichen Scones. Am Abend besuchten wir alle zusammen ein uriges Pub, hier gab es auch endlich leckeres kühles Ale.

Ausflug nach Guernsey

Am letzten Tag ging es schon früh los, um 7.30 Uhr holte uns Heidi ab und es ging Richtung Hafen. Wir nahmen 9.00 Uhr die erste Fähre Richtung der Insel Guernsey, mit allerhand Wind und Schaukeln, aber sicher ging es innerhalb 1,5 h auf die etwa 40 km entfernte Nachbarinsel. Los ging es mit einer kurzen Klippenwanderung mit Blick auf die wunderschöne Bucht im Süden der Insel. Nach einigen Minuten Fahrt auf den schmalen Straßen erreichten wir die „Little Chapel“, eine der kleinsten Kapellen der Welt mit kleinen und sehr engen Tunneln artigen Gängen. Einer Erzählung nach, soll der englische Bischof, der die Kapelle einweihen sollte, nicht durch den Eingang gepasst haben und die Kapelle erst daraufhin erneut vergrößert. Weiter ging es dann zu über die wunderschöne Landschaft der Insel in eine Gaststätte an der Nordküste der Insel, hier machten wir eine kleine Mittagspause, bevor es dann weiter zurück in die Hauptstadt der Insel ging, St. Peter. Die Fährzeiten erlaubten uns leider nur einen kurzen Aufenthalt auf der Insel, am Nachmittag ging es dann wieder zurück nach Jersey. Am Abend haben Ich und die Reisebegleitung der Wandereise noch einmal die schöne Reise besprochen und mit einem Glas Sekt angestoßen. Später ging es dann noch zum großen Fischbuffet im Hotel, von großen Krebs, Garnelen und Austern war alles dabei… Eine gelungener Abschluss der Reise!

Rückflug von Jersey

Nach dem Frühstück hatte jeder nochmal Zeit für einen Strandspaziergang, bevor es dann Richtung Flughafen und dann mit dem Nachmittag Flug nach München ging.

Schlusswort

8 Tage in einem doch eher unbekannten Land bzw. Insel, sind vorüber, doch die schönen Erinnerungen werden bleiben!

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