Reisebericht: Rundreise Kuba – Sonneninsel in der Karibik

07.11. – 23.11.2018, 17 Tage Rundreise von Ost bis West mit Santiago de Cuba – Baracoa – Camagüey – Trinidad – Cienfuegos – Santa Clara – Cayo Santa Maria – Vinales–Tal – Havanna


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Vielfältig sind die Eindrücke, die man bei der Durchquerung Kubas erhält. Eine üppige Vegetation, Architekturzeugnisse aus Kubas kolonialer Vergangenheit treffen auf Anzeichen des Verfalls und auch des Neubeginns.
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
Dr. Elke Knappe

07.11.2018 Flug nach Holguin

Wenn auch die Leipziger Gruppe mit etwas Verspätung in Frankfurt/Main eintrifft, erreichen wir doch alle unser Flugzeug nach Holguin und treffen dort überpünktlich ein. Auch alle Koffer sind mitgekommen und so können wir beruhigt zu unserem ersten Übernachtungsort, dem Badehotel in Playa Esmeralda „Sol Rio de Luna y Mares" fahren. Wir kommen leider erst in der Dunkelheit an und sehen nicht viel von der schönen Anlage und vom Meer. Am nächsten Morgen beginnt auch schon die Inselrundfahrt.

08.11.2018 : Fahrt nach Santiago de Cuba

09:00 Uhr starten wir nach einem guten Frühstück zur Fahrt nach Santiago de Cuba, der zweitgrößten Stadt Kubas. Die Stadt mit gut einer halben Million Einwohnern ist laut und heiß, viele MZ-Motorräder kann man sehen und größte Vorsicht ist geboten, nähert sich ein lautloses Elektromotorrad.
Bevor wir uns der Geschichte der „Wiege der Revolution" widmen, fahren wir mit dem Boot zu einer kleinen Insel in der Bucht und essen im Restaurant „El Cayo" zu Mittag. Danach steht die Festung San Pedro de la Roca del Morro" auf dem Programm. Wir genießen den schönen Blick in die Bucht von Santiago, leicht beeinträchtigt durch die schwarze Qualmwolke, die dem hohen Schornstein der Stadtwerke entströmt. Die Festung schützte die Stadt vor den Piraten und wurde Mitte des 17. Jahrhunderts vom Festungsbaumeister Antonelli errichtet. Zu ihren Füßen fand die letzte Seeschlacht Ende des 19. Jahrhunderts zwischen den Spaniern und den Kubanern statt, gegen Ende griffen die Amerikaner ein und sicherten sich so den politischen Einfluss über Kuba für eine ganze Reihe von Jahren.
Sehenswert ist auch der Friedhof Santa Ifigenia mit den Gräbern vieler bekannter Persönlichkeiten wie z.B. von der Familie Bacardi, José Marti, Fidel Castro. Der Wachwechsel wurde eifrig fotografiert und danach widmeten wir uns dem Zentrum von Santiago de Cuba und sahen auf dem Platz Parque Cespedes das älteste Haus Kubas. In ihm wohnte der Gouverneur der Insel, Diego Velazquez de Cuellar, der die Stadt 1515 gegründet hat. Gegenüber befindet sich ein anderes geschichtsträchtiges Haus - von seinem Balkon aus verkündete Fidel Castro 1959 den Sieg der Revolution. Nach einem Blick in die Kathedrale Nuestra Senora de Asunción, 1815-1822 nach einem Erdbeben neu erbaut, kehren wir noch einmal in die jüngere Vergangenheit zurück und besehen die Kaserne Moncada. Fidel und seine Kampfgefährten überfielen sie am 26.7.1953 und wollten damit das Signal zum Aufstand gegen Batista geben. Aber die Aktion scheiterte, viele Teilnehmer wurden erschossen, Fidel erhielt eine Gefängnisstrafe. Nach 1959 wurde aus der Kaserne eine Schulstadt, ein schöner Wandel.
Nach diesem ereignisreichen Tag beziehen wir unser hübsches Hotel Melia Santiago und freuen uns auf die Fahrt nach Baracoa.

09.11.2018: Fahrt über die Farola nach Baracoa

Pünktlich am Morgen starten wir zu unserer Fahrt über die Sierra de Purial nach Baracoa. Unterwegs besuchen wir zunächst den Aussichtspunkt „LA Gobernadora". Von hier aus kann man den Marinestützpunkt der USA sehen. Seit 1903 besitzen die USA einen 116 m² großen Militärstützpunkt, ursprünglich für 99 Jahre gepachtet. Allerdings haben die USA den Pachtvertrag eigenmächtig verlängert und halten dort noch immer gefangene Terrorverdächtige fest. Nach Guantanamo beginnt ein sehr schöner Streckenabschnitt an der Küste und wir halten an, um das Panorama und die vielen Kakteen zu fotografieren. Am Rastplatz „La Chivera" essen wir einiges aus unserem Lunchpaket, ergänzt durch Mandarinen und Cucurucho sowie Kaffee und einem Glas Rum. Nun sind wir bereit für die Bergstraße La Farola. In zahlreichen Kurven windet sie sich durch die Berge und bietet spektakuläre Ausblicke. In Baracoa angekommen, unternehmen wir einen Spaziergang durch die Stadt. Am Malecon sehen wir eine Büste von Christoph Columbus, der sich 1492 eine Zeit lang hier aufhielt. In der kleinen Stadtkirche wird das Kreuz des Weinstocks aufbewahrt, welches Kolumbus hier errichtete. Es besteht aus dem Holz der Meertraube. Gegenüber der Kirche erinnert ein Denkmal an das Schicksal der Ureinwohner, sie wurden in kurzer Zeit von den Spaniern ausgerottet und ihr Häuptling Hatvey erlitt den Feuertod.
Im Stadtzentrum dreht eine kubanische Musikgruppe gerade einen Videoclip und so können wir das kubanische Temperament aus erster Hand kennenlernen.
Da das Museum in der Festung Matachin leider geschlossen ist, werfen wir noch einen kurzen Blich auf das legendäre Hotel La Rusa und checken dann in unserem Hotel Porto Santo ein. Das Abendessen erwartet uns im kleinen Restaurant „Buen Sabor" in der Innenstadt.

10.11.2018: Rio Toa und der Kakao

Am Morgen regnet es stark und es ist fraglich, wie unsere Exkursion von statten gehen soll. Aber es klart auf und so starten wir frohgemut zu unserer Tour. Zunächst lernen wir in der Finca Duaba den Kakaoanbau kennen, aber unser gutgelaunter Führer Juan erklärt uns auch viele andere heimische Pflanzen und zum Abschluss gibt es als Lohn eine gute Tasse Schokolade mit Kokosmilch. Unsere Bootstour auf dem Rio Toa kann auch stattfinden und wir werden zu einer Insel übergesetzt und wandern dann auf der Insel zu einer zweiten Anlegestelle, wo uns das Boot wieder abholt. Das klingt einfach, aber der morgendliche Regen hatte die Wege sehr aufgeweicht und an einigen Stellen versperrte uns das Wasser den Weg, so mussten wir an einer Stelle auf einem Baumstamm das Wasser überqueren und sind dabei sportlich über uns hinausgewachsen.
Der Lohn der Angst war ein gutes Mittagessen mit Suppe im Bambusrohr und Hühnchen mit Reis.
Jetzt war es jedoch hohe Zeit, den Rückweg anzutreten, wieder über die Farola ging es zurück nach Santiago de Kuba. Zum Abendessen fuhren wir wieder in die Innenstadt, um im Paladar bei Thomas zu essen. Er ist ein Deutscher, der vor knapp 2 Jahren nach Santiago de Cuba kam.

11.11.2018: Über El Cobre nach Camagüey

Nach einer kurzen Fahrt kamen wir im Wallfahrtsort El Cobre an. Beeindruckend ist der Blick von einer Straßenbiegung aus auf die Kirche "Basilika de Nuestra Senora del Cobre". Die Kirche wurde 1925 zu Ehren der Jungfrau der Barmherzigkeit errichtet. Sie ist die Schutzheilige Kubas und Ziel vieler Wallfahrer, die ihr zahlreiche Geschenke bringen. Auch Hemingway widmete ihr die Medaille seines Nobelpreises. Die Farbe der Jungfrau ist Gelb und so erhält sie auch viele Sträuße aus Sonnenblumen. Die Farbe Gelb ist auch die Farbe der Göttin Ochún aus dem afrokubanischen Santeria-Kult, sie ist die Göttin der Fruchtbarkeit, des Sex und der Liebe. Da die afrikanischen Sklaven nicht mehr offiziell ihre Gottheiten anbeten durften, richteten sie ihre Gebete an die katholischen Heiligen, denen sie ihre Götter zuordneten.
Von der Kirche aus sieht man die Halden der Kupferbergwerke, welche dem Ort seinen Namen gaben, sie sind allerdings wegen zu geringer Ergiebigkeit schon lange geschlossen.
Wir setzen unsere Fahrt nach Camagüey mit einem kurzen Mittagsstopp in einer Raststätte bei Las Tunas fort und erreichen gegen 16:00 Uhr Camagüey. Hier erwarten uns schon die „Bicitaxistas" und wir lassen uns gemütlich durch die Altstadt fahren. Die Stadt wurde ursprünglich an anderer Stelle im Jahre 1515 gegründet, aber die Piraten unter Henry Morgan plünderten zu oft und so verlegte man die Stadt 1528 zwischen die Flüsse Tinima und Hatibonico. Durch winklige, schmale Gassen, gesäumt von alten Kolonialbauten, kommen wir zum Platz San Juan de Dios mit der schlichten Kirche gleichen Namens und dem Kloster, heute ein Architekturmuseum. Vorbei an der Kathedrale Nuestra Senora de la Candelaria aus dem 17. Jahrhundert gelangen wir zum Platz Parque Agramonte. Hier steht das Denkmal für den berühmten Sohn der Stadt, General Ignazio Agramonte. Er starb 1873 im Kampf gegen die Spanier. Der Platz Carmen mit der Klosterkirche fordert mit seinen lustigen Figurengruppen zum Fotografieren heraus. In der Galerie der Künstlerin kann man weitere Figuren üppiger Frauen und phantasievolle Bilder bewundern. Am Platz der Arbeiter befindet sich das Geburtshaus des Generals Agramonte und wir bewundern die schön geschnitzten Gitter vor den Fenstern. Immer wieder sieht man auch die "tinajones", große Tonkrüge, früher zum Sammeln und Aufbewahren des Wassers genutzt und heute das Wahrzeichen der Stadt.
Nun wird es Zeit zum Einchecken in unserem Hotel Santa Maria und für ein Abendessen im nahegelegenen Restaurant „El Camino de Hierro" (Eisenbahngleis).

12.11.2018: Auf den Spuren des Zuckerrohrs

Das Frühstück nehmen wir auf der Dachterrasse unseres Hotels ein und schauen noch einmal über die Dächer der Stadt. Dann heißt es weiterfahren, denn heute wollen wir noch bis Trinidad kommen. Als wir kurz nach dem Ort Florida eine kleine Landschule sehen, halten wir an. Eine freundliche Lehrerin erzählt uns, dass hier zwei Lehrerinnen 6 Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse betreuen. Heute sind nur zwei Mädchen anwesend, erst sind sie über den unerwarteten Besuch erstaunt, aber dann beantworten sie bereitwillig unsere Fragen und auch die Lehrerinnen zeigen uns gern ihre kleine Schule, in der eigentlich nichts fehlt, auch ein Computer ist da. Wir übergeben einige kleine Geschenke und fahren weiter zu einer kurzen Pause in der Raststätte Los Hoyos, hier gibt es frischen Saft und auch Pina Colada.
Sancti Spiritus, die Provinzhauptstadt der Provinz gleichen Namens, ist Ziel für unsere Mittagspause. Die Stadt gehört auch zu den 7 ältesten Städten Kubas und wurde 1514 gegründet. Im Hotel Rijo, dem früheren Wohnhaus des Arzte Rijo, essen wir eine Kleinigkeit und üben dann in einem gegenüberliegenden Kunstgewerbegeschäft fleißig mit den kubanischen Musikinstrumenten. Wir überqueren den Fluss Yayabo und nach einer abwechslungsreichen Fahrt gelangen wir nach Manaca Iznaga. Im Sommerhaus der Familie Iznaga können wir uns ein Bild von den ursprünglichen Methoden der Zuckergewinnung machen und trinken natürlich auch den Zuckerrohrsaft, den Guarapo.
An zahlreichen Tischdecken- und Blusenverkäuferinnen vorüber streben wir zum Torre Iznaga, einem ehemaligen Wachturm mit 136 Stufen und 45 m Höhe. Von hier aus hat man einen schönen Blick in das Tal der Zuckermühlen. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es hier ca. 50 Zuckermühlen, um den Zucker aus dem hier angebauten Zuckerrohr zu gewinnen. Damit wurde der Reichtum der Großgrundbesitzer begründet und sie konnten sich in der nahen Stadt Trinidad prächtige Paläste errichten. Wir komplettieren unseren Eindruck vom Tal noch durch einen kurzen Halt am Aussichtspunkt.
Unser heutiger Übernachtungsort, das Hotel Ronda befindet sich inmitten der Stadt und ist im Kolonialstil um einen Innenhof gebaut. Das eigentlich hübsche Hotel erschüttert mit einigen kleinen und größeren Mängeln unsere gute Laune. Sie wird erst beim Abendessen wieder hergestellt. Wir sind im Paladar 1514, einer Mischung aus Restaurant und Museum. Der Wirt empfängt uns mit einem Glas Rum und wir sitzen an einem reich gedeckten Tisch und lassen uns den Fisch schmecken. Es wird auch musiziert und ein kubanisches Paar tanzt mit großer Eleganz, da halten wir uns mit unseren Tanzkünsten lieber etwas zurück. Nach dem Essen gehen wir zur „singenden Treppe" und hören und schauen zu, wie sich Touristen und Einheimische mit moderner kubanischer Musik vergnügen.

13.11.2018 Trinidad – das lebendige Museum

Der Tag beginnt mit einem Stadtrundgang durch die unter UNESCO-Schutz stehende Altstadt von Trinidad. Die Stadt wurde 1514 gegründet und hat viel vom alten Charme behalten. Über holpriges Kopfsteinpflaster wandern wir zu einer Kunstgalerie am Hauptplatz und schauen von dort aus sehr bequem über den ganzen Platz. Er wird gesäumt von Adelspalästen und der Kirche Iglesia de la Santisima Trinidad. In der Kirche kann man einen aus Zedernholz und Mahagoni geschnitzten Altar und die mehr als 300 Jahre alte Statue des Christus von Veracruz bewundern. Vorbei am ehemaligen Franziskanerkloster (jetzt Museum) gehen wir zum Gründungsbaum der Stadt und schauen bei einem Santeria-Priester vorbei. Seine Göttin ist die blau gekleidete Yemayá, die Göttin des Meeres.
Langsam wird es heiß in Trinidad und so wandern wir zum Bus und setzen unsere Fahrt fort. Wir gönnen uns eine kurze Mittagsrast am Strand und kommen pünktlich am Botanischen Garten in Cienfuegos an. Unter kundiger Führung fahren wir durch eine Allee von Königspalmen bis zum „laufenden Baum", einem großen Indischen Banyanbaum (Ficus bengalensis). Weiter geht es zu Fuß durch einen Teil des 97 ha großen Parks, der 1902 als Arboretum der Harvard-Universität gegründet wurde. Er enthält mehr als 2.000 verschiedene Pflanzen. Wir sehen nur einen kleinen Teil, wie z.B. Bambus, Hibiskus, Leberwurstbaum, Paranussbaum, Copernicia-Palmen und Eisenholz.
Mit vielen neuen Eindrücken kommen wir in Cienfuegos an und gönnen uns eine Auszeit auf der Dachterrasse des Palacio del Valle. Der reiche Geschäftsmann Aciscio del Valle Blanco ließ den Palast 1913-17 in einem Gemisch aus Gotik, Barock und orientalischem Mudejarstil errichten. Die drei Türme des Gebäudes symbolisieren Macht, Religion und Liebe. Nachdem wir ausgiebig die schöne Aussicht bewundert haben, checken wir im gegenüberliegenden Hotel Jagua ein und freuen uns auf ein gutes Abendessen im Hotel.

14.11.2018 Cienfuegos – eine moderne Stadt

Von unserem Nobelviertel Punta Gorda aus erkunden wir heute die Stadt Cienfuegos. Sie ist noch jung, wurde 1819 gegründet und entwickelte sich zu einer Industriestadt mit einem modernen Hafen. Die streng rechtwinklig angelegt Stadt ist der Gegenentwurf zu den verwinkelten und engen Gassen in Camagüey und Trinidad.
Wir gehen ein Stück den Prado entlang, erweisen der Statue von Benny Moré unsere Reverenz und biegen in die Fußgängerzone ein. Um den Park Marti herum befinden sich das Rathaus, das Kulturhaus, die Kathedrale de la Purisima Concepción aus dem 19. Jahrhundert sowie das Theater Terry. Dies wurde 1887-1990 mit dem Geld des reichen Industriellen Tomas Terry gebaut. Der Sänger Enrico Caruso und die Tänzerin Sarah Bernhardt traten hier auf. Zur Zeit wird das Theater renoviert und so war nicht sehr viel zu sehen. Auf dem Platz ist die Gründungsurkunde der Stadt und ein Stadtgrundriss in den Boden eingelassen. Nach diesem Rundgang gönnen wir uns eine Erfrischung im traditionsreichen Hotel Union.
Unsere Mittagspause haben wir im Yachtclub mit einem schönen Blick in die Bucht von Cienfuegos. Sie lernen wir bei einer Bootsfahrt durch die Bucht besser kennen. Sie ist rund 20 km lang und hat nur eine schmale Ausfahrt von 200 m. Auf einem Hügel steht das unvollendet gebliebene Atomkraftwerk vom Typ Tschernobyl und kündet von der früheren Zusammenarbeit Kubas mit der Sowjetunion.
Zurück von der Bootsfahrt steigen wir wieder um auf den Straßentransport und fahren nach Los Caneyes, einem idyllisch gelegenen Hotel in der Nähe von Santa Clara. Die einzelnen Häuser sind den Indianerhütten nachempfunden und tragen auch entsprechende Namen.
Am Abend entspannen wir bei einer Modenschau am Swimming Pool und bei der Tombola gewinnt ein Mitglied unserer Gruppe eine hübsche Tasche.

15.11.2018: Im Zeichen der kubanischen Revolution

Wir fahren nach Santa Clara um uns zunächst eine Zigarrenfabrik anzuschauen, leider darf man nicht fotografieren und die Besichtigung verlief relativ schnell. Dennoch konnte man sich einen Eindruck verschaffen, wieviel Handarbeit erforderlich ist, um eine echte! "Havanna" herzustellen.
Nach diesem Besuch unternehmen wir noch einen kleinen Rundgang durch das Stadtzentrum und sehen die Brunnenfigur des kleinen Jungen, der in seinem Schuh den Freiheitskämpfern Wasser bringt, jetzt ein Wahrzeichen von Santa Clara. Auf dem Hauptplatz befindet sich auch das Denkmal für Marta Abreu, die sich um die Erziehung und Ausbildung der Mädchen kümmerte und eine Schule für sie einrichtete.
Die meisten Touristen kennen Santa Clara als einen Erinnerungsort an Che Guevara. Am 29.12.1958 gelang es Che Guevara und seinen Männern, einen Panzerzug mit Waffen der Regierungstruppen zu erbeuten. Damit war die Entscheidung zugunsten der Rebellen gefallen und am 1,Januar 1959 konnte Fidel den Sieg der Revolution verkünden.
Nachdem die sterblichen Überreste Che Guevaras und seiner Kampfgefährten in Bolivien gefunden wurden, überführte man sie nach Santa Clara in ein Mausoleum. Im gleichen Komplex befindet sich ein Museum zum Leben Che Guevaras. Im Gebäudeinneren darf man nicht fotografieren, aber außen schon und so holen wir unsere Fotoapparate und nehmen noch eine Erinnerung an Santa Clara mit.
Auf der Fahrt in Richtung Cayo Santa Maria halten wir an einem netten Haus an und fragen die Besitzerin, ob wir mal reinschauen können, Sie ist einverstanden und bietet uns auch gleich Kaffee und frittierte Bananen an. Ihr Enkel unterhält uns mit seinen Geschichten und von der Tochter erfahren wir, dass sie in die Stadt ziehen möchte, um den Transportproblemen aus dem Weg zu gehen.Mit dem Versprechen, wieder einmal vorbeizuschauen, setzten wir unseren Weg fort und machen eine Mittagspause in dem hübschen Städtchen Remedios. Um den Hauptplatz stehen gepflegte Kolonialhäuser und zwei Kirchen. Vom Bahnhof Remedios aus fahren wir mit einer ehemaligen Zuckerrohrbahn nach Caibarien, einige von uns tapfer auf der Lokomotive. In Caibarien besichtigen wir das Museum in einer ehemaligen Zuckerfabrik.
Nun wird es Zeit für die Weiterreise zum Cayo Santa Maria und wir kommen 17:00 Uhr nach einer beeindruckenden Faht über den ca. 50 km langen Damm in unserem Hotel Dhawa an.

16.11.2018: Badetag auf dem Cayo

Heute ist Ausruhen angesagt und wir beginnen den Tag mit einem guten Frühstück. Danach wird gebadet oder einfach ausgeruht. Aber am Nachmittag treffen wir uns im Humedor des Hotels, um noch einiges über die kubanischen Zigarren zu lernen, eine zu rauchen und natürlich auch, um zu kaufen. Am Abend schauen wir uns die Show des Hotels an und ergänzen sie mit dem passenden Getränk.

17.11.2018: Badetag auf dem Cayo

Einige Regenschauer verleiden uns ein wenig den Strandaufenthalt, wir lassen uns trotzdem nicht die Laune verderben und unternehmen mit dem Panoramabus eine Inselrundfahrt. Die große Zahl der neuen Hotels beeindruckt uns sehr. Nach dem Abendessen schauen wir uns wieder eine Show an, sie ist anders als die am Vorabend und ganz gut gemacht.

18.11.2018: Die Karawane zieht weiter

Ein Fahrtag steht uns nun bevor. Der zentrale Teil Kubas wird durchquert und wir wollen in die westlichste Provinz, Pinar del Rio, gelangen. Mit einem Mittagshalt in der Raststätte "Fiesta Campesina" überstehen wir die lange Fahrt ganz gut und sind 17:00 Uhr an unserem Tagesziel Las Terrazas. Das Dorf entstand in den 1970er Jahren und ist genossenschaftlich organisiert. Der Wald wurde aufgeforstet und dazu wurden Terrassen angelegt, sie gaben dem Ort den Namen. Weitere Erwerbsquellen sind der Ökotourismus und das Kunsthandwerk. Wir beziehen unser interessantes Hotel "Moka", in dessen Lobby ein großer Baum steht. Das Abendessen gibt es im vegetarischen Restaurant "El Romero", es schmeckt allen gut und bildet die Basis für einen folgenden guten Drink aus der Minibar.

19.11.2018: Tabak und Mogotes

Schade, am Morgen müssen wir weiter, gern hätten wir uns noch ein wenig an der schönen Umgebung des Hotels erfreut. Aber es erwartet uns ja noch die spektakuläre Landschaft der Mogotes. Zuerst statten wir dem Orchideengarten in Soroa einen Besuch ab. Er wurde 1943 vom Rechtsanwalt Camacho angelegt und zum Andenken an seine früh vertorbene Tochter mit vielen Orchideen ausgestattet. Wir wandern durch die schöne Anlage und genießen das Panorama. Danach geht es weiter nach Vinales. Vom Ausichtspunkt am Hotel Los Jazmines schauen wir in das Tal mit den eigentümlich geformten Karsthügeln, den Mogotes. Sie sind unter anderem mit für das spezielle Mikroklima verantwortlich, welches den kubanischen Tabak so unverwechselbar macht. Ein Tabakbauer zeigt uns, wie man Zigarren rollt und wo die Blätter getrocknet werden. Die neuen Tabakpflanzen snd noch klein, sie wurden gerade erst verpflanzt. Wir unternehmen einen kurzen Spaziergang durch den Ort und sehen, dass die meisten Bewohner Fremdenzimmer anbieten, schmucke Vorgärten wirken einladend auf die Besucher. Uns erwartet kein Zimmer, aber ein gutes Essen im Paladar von Alberto Vitamina. 
Der letzte Teil der Reise verläuft planmäßig und am frühen Abend kommen wir in der Hauptstadt an. Leider gibt es vom Hotel "Raquel" keinen Kofferservice und so müssen wir etwas mühsam die Koffer über das holprige Altstadtpflaster zum Hotel ziehen. Das Jugendstilgebäude von 1908 liegt inmitten der Altstadt, dort dürfen keine Busse fahren.
Wir werden mit einem kleinen Geschenk in Form von Rum und Zigarren und einem Fächer für die Damen empfangen und beziehen unsere Zimmer.
Das Abendessen nehmen wir in einme kleinen Restaurant gleich um die Ecke ein und nutzen die vielen Möglichkeiten zum Bummeln und Einkehren in Havannas Altstadt. 

20.11.2019: Havanna – alt und neu

Die günstige Lage des Hotels ermöglicht es, den Altstadtrundgang am Morgen zu Fuß zu absolvieren. Wie beginnen mit der kolonialen Vergangenheit und besuchen den Palast des Gouverneurs, den Kathedralenplatz und den Alten Platz, viele Gebäude sind sehr schön restauriert, andere warten noch darauf. Die alte Wasserleitung, Reste der Stadtmauer und die Festung Fuerza Real erinnern an die spanischen Kolonialherren, ebenso die teilweise prächtigen Stadtpaläste der reichen Spanier. Ein Mittagessen im Restaurant "Moneda Cubana" stärkt uns für die Oldtimer-Rundfahrt. Im Cabrio geht es zunächst zur Festung El Morro hinauf, von dort hat man einen prächtigen Blick auf die Stadt. Ein weiteres Stück Geschichte begegnet uns auf dem Friedhof Christoph Kolumbus. Prächtige Marmorstatuen nehmen den Blick gefangen und wir sind von der schieren Größe des Friedhofs sehr beeindruckt.
Es folgt nun ein Stück modernes Havanna, wir fahren in den Stadtteil Miramar, direkt am Meer gelegen und mit vielen Grünanlagen und den großen Banyan-Gummibäumen. Auch in diesem Stadtteil gibt es, wie im Zentrum, viele neue Hotels un der Bauboom hält offensichtlich an. Über den Plazu der Revolution mit den Ministerien und dem Nationaltheater sowie dem Denkmal für José Martí gelangen wir zurück zum Hotel. Wir brauchen ja etwas Auszeit, denn am Abend wollen wir erst gut essen und danach ins berühmte "Tropicana" gehen.
Das Waschen fällt etwas kürzer aus-es gibt kein Wasser im Hotel. Das Essen im Paladar "El jardin de los milagros" (Der Garten der Wunder) ist sehr gut und bereitet uns schon etwas auf das Folgende vor. Im Tropicana, dem Kabarett unter den Sternen, erwartet uns eine interessante Show mit Sängern, Tänzern, prächtigen Kostümen und Live-Musik. Bei Cola mit Rum vergeht die Zeit sehr schnell und wir fahren zurück zum Hotel. Dort klingt der abend für uns auf der Dachterrasse aus, Wasser gibt es nun auch wieder.

21.11.2018: Auf Hemingways Spuren

Das erste Ziel heute ist das Rummuseum - nur indirekt mit Hemingway verbunden. Bekanntermaßen war er ein Freund starker Getränke, den Daiquiri trank er in der Floridita, den Mojito in der Bodeguita del Medio. Wir hingegen bekommen nach der Besichtigung einen kleinen Probeschluck vom Rum und lernen, wie man einen Mojito mixt. Aber danach tauchen wir ein in Hemingways Leben in Kuba und fahren zur Finca Vigia. Sein Wohnhaus wurde so gelassen, wie es zu Lebzeiten des Dichters war und man kann durch die Fenster in die Räume hineinschauen. Der große Park weist viele verschiedene Bäume auf, die Gräber seiner Hunde sind da und auch die Yacht Pilar, mit der er mit dem Bootsführer Gregorio auf  Hochseeangeltour ging. Nun fehlt noch das Fischerdorf Cojimar, hier war de Liegeplatz seiner Yacht und Hemingway hatte ein gutes Verhältnis zu den Fischern, trank und erzählte mit ihnen. Nach seinem Tod setzten ihm die Fischer ein kleines Denkmal. Wir besehen es und stellen sofort fest, dass sein Geburtsdatum nicht stimmt, die Fischer haben ihn ein Jahr älter gemacht. Nach einem Mittagsimbiss fahren wir zurück nach Havanna. Vier Gruppenmitglieder verlassen uns heute zu einem Badeurlaub und wir verabschieden uns ausführlich mit einem kleinen Scheidetrunk. Danach wandern wir noch ein wenig durch Havanna bis zum Hotel Parque Central. Von der Dachterrasse haben wir einen schönen Blick über Havanna.

22.11.2018: Abschied von Kuba


Da unser Flug erst am Abend geht,  nutzen wir den Tag noch für den Besuch bei einer kubanischen Familie im Stadtteil Vedado, schlendern am Malecon entlang mach eine Pause im Hotel Presidente und fahren per Taxi nach Alt-Havanna zurück. Dort laufen wir zum Platz Franziskus von Asisi und machen einen Fotostopp beim Grafen von Paris. Nun ist es Zeit für eine Stärkung und wir kehren im Haus der Schokolade ein. Die kalte Schokolade erfrischt uns und können wir den weiteren Ereignisen gelassen ins Auge sehen. In einem restaurant in der Nähe ordern wir Tische für uns und essen etwas. Dazu gehört auch ein leckerer Geburtstagskuchen, spendiert vom Lokal für eines unserer Gruppenmitglieder. Nun wird es Zeit, die Koffer abzuholen und zum Flugplatz zu fahren. Das Einchecken verläuft problemlos und dann heißt es warten. Mit kleiner Verspätung hebt der Flieger ab, den Rückstand holt er unterwegs ein und wir landen sehr pünktlich in Frankfurt.
23.11.2018: Heimfahrt
In Frankfurt heißt es Abschied nehmen, sechs Gruppenmitglieder fahren mit dem Zug weiter. Dank Rail & Fly und Platzkarte ging alles problemlos, die Bahn brachte alle pünktlich nach Hause.
Damit ging eine erlebnisreiche Reise zu Ende, die Gruppe erwies sich als harmonisch und war allen Situationen souverän gewachsen. So hätte man noch eine Weile weiterreisen können, war die einhellige Meinung am Ende der Rundfahrt. 3.200 km sind wir gemeinsam durch Kuba gefahren und haben so einiges von Land und Leuten gesehen. 
Ich wünsche allen meinen Gästen weiterhin eine große Reiselust und viel Gesundheit!
Hasta pronto!
Ihre
Elke Knappe

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