Kuba – eine Sonneninsel zwischen Licht und Schatten
Reisebericht: 03.11. – 19.11.2024
So mancher riet von einer Kubareise ab-zu groß die Unwägbarkeiten, die Presse berichtet von Stromausfällen und Wirbelstürmen. Aber die Rundriese hat gezeigt, dass es noch immer lohnend ist, dieses sch
Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe
03.11.2024: Reise nach Holguin
Der Flieger von Frankfurt nach Holguin startet erstaunlich pünktlich und nach einer Flugzeit von 11 Stunden sind wir am frühen Abend (Ortszeit ) in Holguin, im Osten Kubas. Die meisten Mitreisenden aus Deutschland fahren dann noch ein Stück weiter an die Strände von Guardalavaca. Aber wir bleiben in der Stadt und beziehen unser Hotel Caballeriza in Holguins Stadtzentrum. Einige Gäste sind noch etwas hungrig und durstig und so laufen wir zum zentralen Platz der Stadt, dort befinden sich mehrere kleinere Restaurants, wo wir etwas essen und trinken können. Wir machen nun auch schon die Bekanntschaft mit den allgegenwärtigen Stromabschaltungen, die Straßen sind dunkel, nur die Restaurants bringen mit ihren Notstromaggregaten etwas Licht ins Dunkel.
04.11.2024: Santiago de Cuba – Kubas heimliche Hauptstadt
Mehr oder weniger gut ausgeschlafen machen wir uns auf die Reise nach Santiago de Cuba. Unser Busfahrer Franzisco muss sich konzentrieren, um all den vielen Löchern auszuweichen und gleichzeitig muss er den Spritverbrauch im Auge behalten, denn nicht überall gibt es Benzin und ein möglicher Stromausfall muss ja auch noch Berücksichtigung finden.
Mittags kommen wir gut in Santiago an und fahren sogleich zur Festung San Pedro de la Roca, kurz Morro genannt. Wir besehen die Festung, die sehr gut erhalten und gepflegt ist und erfahren etwas über die Piraten, welche die Festung trotz aller Wehrhaftigkeit im 17.Jahrhundert einnahmen und die Stadt plünderten. Seit 1978 ist die Festung Museum, neben der Geschichte der Piraterie ist auch die Seeschlacht von 1898 dargestellt, in der die Spanier vernichtend geschlagen wurden.
Wir gehen erst einmal im Lokal neben der Festung essen und danach kommt mit dem Friedhof Santa Ifigenia der nächste Programmpunkt. Da es etwas geregnet hatte, fand keine Wachablösung statt, so schauten wir uns nur die Gräber von Fidel Castro und seinen Mitkämpfern, das Monument für José Marti sowie die Gräber von Bacardi und Compay Segundo an. Danach gehen wir noch am Grab des ersten Präsidenten Kubas, Estrada Palma, des Vaters des Vaterlandes, Carlos Manuel de Cespedes und der mutigen Ehefrau des Generals Antonio Maceo vorbei..
Noch haben wir genügend Elan für eine weitere Besichtigung - wir fahren zur Kaserne Moncada, wo 1953 alles begann, heute ist da eine große Schule untergebracht, ein sehr verheißungsvoller Wechsel. Nun zieht es uns in das Stadtzentrum, am Parque Cespedes befinden sich die wichtigsten Gebäude der Stadt: das Rathaus, das Wohnhaus des Stadtgründers Diego Velazques und die Kathedrale Nuestra Senora de la Asunción. Ihr gegenüber steht ein altehrwürdiges Hotel namens Casa Granda. Auf seiner Dachterrasse genießen wir den ersten Mojito der Reise und schauen über die Dächer der Stadt zu den Bergen bzw. zum Meer.
Die Aufnahmefähigkeit ist nun fast erschöpft, wir fahren zum Hotel Melia Santiago und checken ein, nach kurzer Pause fahren wir zum Abendessen an die berühmte Treppe Padre Pico, welche den Eingang zum Stadtteil Tivoli markiert. Im dortigen Lokal "Padre Pico" essen wir zu Abend.
05.11.2024 Der Plan geht nicht auf –die Natur zeigt sich unnachgiebig
Eigentlich sollten wir heute übr die Bergstraße Farola nach Baracoa fahren, aber der Zyklon hat die Straße zerstört und auch in der Stadt viel Schaden angerichtet. Die folgende Überschwemmung hat die Dörfer entlang der Küstenstraße ebenfalls sehr hart getroffen und so ändern wir die Reiseroute und fahren zunächst nach Guantanamo. Ein Stadtrundgang bringt uns den Charme der Stadt näher, wir können auch noch spontan einen Verantwortlichen der Vereinigung "Tumba francesa" ausfindig machen. Er und zwei Trommler geben uns einen Eindruck diese Gesangs- und Tanzweisen, mit denen die afrikanischen Sklaven ihre französischen Herren nachahmten und vielleicht auch etwas verspotteten.
Vom Hotel haben wir Lunch boxes mitbekommen, wir fahren hinauf zum Aussichtspunkt La Gobernadora und machen da unsere Mittagspause, Bier und Rum fehlen auch nicht.
Danach geht es auf der Küstenstraße mit zweimal Fotostopp in Richtung Sierra Purial, mit großer Betroffenheit sehen wir die Zerstörungen in den Dörfern an der Straße, kurz vor Imias kehren wir um und fahren zurück nach Santiago, wo wir in unserem Hotel das Abendessen einnehmen.
06.11.2024: Der Berg ruft – Aufstieg auf den Gran Piedra
Wir haben nun einen tag mehr für Santiago de Cuba, darüber sind wir nicht böse, haben wir doch nun Zeit, uns endlich einmal in Ruhe die Wachablösung auf dem Friedhof anzusehen. Nachdem wir bei gutem Wetter der Zeremonie zugesehen haben, fahren wir zunächst mit dem Bus bis zum Botanischen Garten des Gran Piedra, wir bummeln durch den Gaten und freuen uns an den zahlreichen blühenden Stauden wie die Alpinie, die Helikonie und die Anthurie. Nach dieser leichten Übung folgt der Aufstieg bis hinauf auf den großen Stein, die Gruppe schafft dies gut und stolz stehen wir alle oben. Die Sicht ist nicht sehr gut, wir sind etwas eingesponnen in den Wolken, aber interessant war es auf alle Fälle. Nach dem Abstieg winkt uns ein gutes Mittagessen und so gestärkt wandern wir zur Finca Isabelica, heute ein Museum des Kaffeeanbaus in den Bergen. Die Straße ist recht schlammig und ab und zu regnet es, aber wir erreichen die Finca, heute Weltkulturerbe der UNESCO. Mit den Sklavenaufständen in Haiti Ende des 18. Jahrhunderts entstand eine Fluchtbewegung der französischen Kaffeepflanzer in Richtung Kuba. Sie brachten die Kultur des Kaffeeanbaus und auch ihre Sklaven mit nach Kuba. Die Plantage ist sehr gut erhalten, man sieht das Wohnhaus, Reste der Sklavenbehausungen, Bewässerungsanlagen, Aquädukte, Zisternen, Trockenplätze, Mühlen und Röstereien.
Heute Abend essen wir im Hotel und anschließen sitzen wir noch etwas auf der Dachterrasse und genießen den Ausblick.
07.11.2024: Es geht westwärts – Camagüey ist das Ziel
Nun hieß es wieder die Koffer packen, wir starten 8:30 zur Fahrt in Richtung Westen. Der erste Stopp der Reise gilt der Wallfahrtskirche El Cobre.
In ihr beten die Kubaner zu ihrer Nationalheiligen, der barmherzigen Jungfrau von El Cobre. Der Name trifft zu, man hat hier früher Kupfer abgebaut, die Halde ist noch immer zu sehen. Eine Mittagspause haben wir in einer Raststätte am Ortsausgang von Las Tunas, es gibt Sandwiches mit Schinken und Käse, auch Bier und Kaffee. Auf der zentralen Straße, welche Kuba der Länge nach durchzieht, ist diesmal Stau und wir kommen nicht so schnell voran. Camagüey erreichen wir gegen 18:00 Uhr und dann geht es zum Abendessen in ein schönes Lokal in der Altstadt, es heißt Campana de Toledo.
Unser Hotel liegt zentral, es erinnert an die Eisenbahntradition in der Stadt und heißt Camino der hierro, also Eisenbahngleis.
08.11.2024: Energiesparende Stadtbesichtigung und Weiterfahrt nach Trinidad
Wir bleiben noch etwas in Camagüey und starten 8:30 mit den Bicitaxis zur ökologischen Stadtrundfahrt. Mit den Fahrrädern können wir gut durch die engen verwinkelten Gassen fahren und so schauen wir uns ganz bequem drei schöne Plätze an - den Platz der Arbeiter mit dem Gesellschaftshaus und der Kirche Nuestra Senora de la Merced, den Platz Carmen auch mit einer gleichnamigen Kirche und hübschen Bronzefiguren, welche Typen aus dem täglichen Leben der Stadt darstellen. Die Figuren wurden von der Bildhauerin Martha Jimenez geschaffen, ihr Atelier befindet sich auch auf diesem Platz.
Der dritte Platz heißt San Juan de Dios mit einem früheren Hospital aus der Kolonialzeit. Zum Schluss bewundern wir noch die Kirche Nuestra Senora de Soledad, unweit vom Hotel, mit ihren Glocken hatten wir schon am frühen Morgen Bekanntschaft gemacht.
Nun heißt es, die Fahrräder mit dem Sitz im Bus zu tauschen, wir müssen noch ein gutes Stück fahren. Die erste Pause haben wir an einer hübschen Raststätte "El Vaquero", bekannt für die gute Pina Colada, danach erreichen wir bald die Stadt Sancti Spiritus, immer ein wenig im Schatten der reicheren Nachbarstadt Trinidad. Ein kleiner Stadtspaziergang und ein guter Imbiss mit dem Getränk Yayabo machen uns die Stadt sympathisch. Yayabo besteht aus Zuckerrohrsaft, Zitrone, Honig, Rum und Eis. So mit neuer Energie versehen, fahren wir noch bis Manaca Iznaga, das Landgut einer der reichsten Zuckerbarone der Region. Wir sehen sein Landhaus und besteigen den Turm, von wo aus er seine Besitzungen überwachen ließ. Danach sind wir reif für die Halbinsel Ancon bei Trinidad. Wir checken im recht neuen Hotel Melia Trinidad Peninsula ein und haben hier für 2 Tage all inclusive.
09.11.2024: Schon wieder ruft ein Berg – der Nationalpark in der Sierra del Escambray
Nahezu die gesamte Gruppe macht sich auf den Weg in die Sierra del Escambray um dort eine Wanderung zu unternehmen. Mit unserem Bus fahren wir bis Topes de Collantes, auf 800 m Höhe befindet sich hier ein Kurhotel aus den 30er Jahren. Dies ist der Ausgangspunkt für unsere "russische Massage", denn wir fahren mit russischen Lastwagen auf den wenig befestigten Straßen bis zum Startpunkt unserer Wanderung. Gut durchgerüttelt verlassen wir den Lastwagen und weiter geht es auf Schusters Rappen. Wir sehen Kaffeepflanzen, einen alten Mamey-Baum und viele Hibiskus-Arten. Den Tocororo, den Nationalvogel Kubas, hören wir, aber sehen können wir ihn nicht, dafür bekommen wir mehrere Male die Kolibris zu Gesicht. Am Fluss Yaguanaboa entlang (wir müssen ihn auch ab und zu auf schmalen Holzbrücken überqueren) führt uns der Weg schließlich zum Restaurant La Gallega, berühmt für köstliche gebratene Hühnchen. Dies frischt unsere Lebensgeister wieder auf und so vertrauen wir uns noch einmal der "russischen Massage" an und fahren zurück zu unserem Bus. Der kommt uns jetzt recht luxuriös vor, verglichen mit dem LKW. Das Abendessen gibt es heute a la carte und so sucht sich jeder das Passende aus.
10.11.2024 Eine Reise in die Vergangenheit: Trinidad
Am Morgen schauen wir uns Trinidad an, einst eine der reichsten Städte Kubas, dank seines Zuckers. Auf holprigem Kopfsteinpflaster wandern wir vorüber an den imposanten Palästen bis zum Hauptplatz mit der Kirche Santisima Trinidad. Wir stellen uns vor, wie die Damen früher hinter den kunstvollen Fenstergittern aus Holz oder Metall saßen, stickten und die Vorübergehenden beobachteten .Der Glockenturm des früheren Franziskanerklosters überragt die Stadt und ist weithin sichtbar.
In der Bar Canchanchara trinken wir das gleichnamige Getränk aus Rum, Zitrone, Wasser und Eis und finden es recht bekömmlich. Nun entfliehen wir ein wenig der Hitze und fahren am Meer entlang in Richtung Cienfuegos. Dort sind wir pünktlich am Botanischen Garten und werden von der Führerin Hilda schon erwartet. Der Garten gehörte einem reichen Zuckerfabrikanten aus den USA, F. Atkins, der wollte zunächst Zuckerrohrsorten züchten, sammelte aber dann doch lieber Bäume. Im Garten wachsen mehr als 2.000 verschiedene Pflanzenarten aus den unterschiedlichsten Regionen der Erde. Bis Anfang der 60er Jahre nutzte die Harvard-Universität den Garten zu Forschungszwecken. Wir sehen verschiedene Palmen, Bambus und Gummibäume, den Kanonenkugelbaum und den Leberwurstbaum. Viele Hibiskusarten wachen da, auch Eisenholz und Ebenholz. Beeindruckt ob der großen Vielfalt setzen wir uns in der Cafeteria des Gartens zu einem kleinen Mittagsimbiss nieder. Danach führt uns der Weg in den Stadtteil Punta Gorda, wo es am Wasser angenehm frisch ist. Das wussten auch viele reiche Stadtbewohner, die hier ihre Paläste bauen ließen. Wie z.B. der reiche Acisclo del Valle, der das imposante Gebäude des Palacio del Valle in Auftrag gegeben hat. Es beherbergt jetzt ein exklusives Restaurant und wir nehmen auf der Dachterrasse einen guten Drink und bedanken uns höflich bei Eberhardt Travel.
Wir checken ein im Hotel La Perla und essen auch hier zu Abend.
11.11.2024: Ein entspannter Tag, auf dem Wasser und auf dem Lande
Wir starten um 9:00 Uhr zum Stadtrundgang in Cienfuegos, da ist es noch nicht ganz so heiß. Die Stadt wurde sehr planmäßig angelegt und hat, im Gegensatz zu Camagüey breite Straßen und einen schönen Boulevard. Kurz grüßen wir Benny Moré, dann geht es weiter durch die Fußgängerzone zum Hauptplatz mit dem Theater Thomas Terry, der Kathedrale Purisima Concepcion und der Provinzverwaltung. In der Mitte des Platzes findet man in den Boden eingelassen die Gründungsurkunde der Stadt. 1819 hatten französische Siedler die Stadt gegründet, sie wurde durch den Export von Zucker und Häuten reich, was man noch immer an schönen Palästen sehen kann.
Einer der Reichen war Herr Tomas Terry, der das Stadttheater finanzierte und prächtig ausstattete, besonders eindrucksvoll ist das Deckenfresko des spanischen Malers Camilo Salaya.
Nach dem Laufen tut uns etwas Ruhe gut und wir unternehmen eine Bootsfahrt in der Bucht von Cienfuegos, betrachten die Stadt vom Wasser aus und schlürfen dazu einen guten Cocktail. Nach der Rückkehr nehmen wir ganz stilgerecht einen Imbiss ein im Yachtclub. Danach führt uns der Weg nach Santa Clara, in das einem Indianerdorf nachempfundene Hotel Los Caneyes.
Wir checken ein, haben etwas Zeit zum Entspannen und essen im Hotel zu Abend, danach lassen wir den Tag am Pool gemütlich ausklingen.
12.11.2024: Der Held der kubanischen Revolution – Che Guevara
Vom Hotel ist es nur ein kurzer Weg bis zum Mausoleum und der Gedenkstätte für Che Guevara. Überlebensgroß steht er auf seinem Steinsockel, daneben ist der Text des Abschiedsbriefes zu lesen, den er an Fidel schrieb, bevor er nach Bolivien aufbrach.
Sein Name ist mit Santa Clara eng verbunden, da er hier einen Panzerzug von Batistas Armee zum Entgleisen brachte und damit den Verlauf der Revolution entscheidend zu Gunsten der Revolutionäre beeinflusste.
Im Mausoleum befinden sich die sterblichen Überreste von Che Guevara und seiner getreuen Mitkämpfer, darunter auch Tamara Bunke.
Im angrenzenden Museum gibt es Informationen zu Che Guevaras Leben und zu seiner Beziehung zu Kuba und der kubanischen Revolution.
Bei leichtem Regen verlassen wir Santa Clara und fahren nach Camajuani. Die kleine Stadt liegt auf unserem Weg nach Cayo Santa Maria und beherbergt eine relativ große Tabakfabrik. Wir schauen sie in Ruhe an und lernen die vielen Arbeitsschritte kennen, die für die Herstellung einer Zigarre erforderlich sind. Versehen mit einem Ansichtsexemplar (die Zigarren wurden von den Lehrlingen gefertigt), besuchen wir nun noch die Familie meiner Schwiegertochter im gleichen Ort. Wir sehen ein typisches kubanisches Kleinstadthaus von innen, trinken Kaffee, essen Chicharitas und Galletas und spülen mit etwas Rum nach.
Nun heißt es weiterziehen, der nächste Halt ist wieder eine Kleinstadt: Remedios. Hier statten wir der Kirche San Juan Bautista einen Besuch ab. Der Altar ist aus Zedernholz und mit Gold überzogen. 1692 wurde die Kirche geweiht. Neben dem Altar ist die Figur der schwangeren Gottesmutter besonders erwähnenswert, ebenso das Deckengewölbe im Mudejar-Stil.
Wir verlassen Remedios und haben den nächsten Stopp im Museum der Zuckerfabrik in Caibarien. Hier sind die verschiedenen Methoden der Zuckergewinnung aus Zuckerrohr dargestellt, eine komplette Ausrüstung einer Zuckerfabrik um 1900ist ebenfalls ausgestellt.
Nach der Verkostung frisch gepressten Zuckerrohrsaftes sind wir nun endgültig auf der Fahrt zum Cayo Santa Maria.
Über einen mehr als 40 m langen Damm fahren wir vorbei an Mangroven bis zu unserem Hotel, wo wir 17:00 Uhr einchecken, etwas ausruhen und dann 19:00 zum Abendessen gehen.
13.11.2024: Erholung am Meer
Heute beginnt der erste komplette Strandtag. Wir haben für heute für die Gruppe exklusiv ein Boot gechartert und fahren mit dem Katamaran "Bariay" aufs Meer, zunächst zum Delphinarium. Einige von uns gehen zu den Tieren ins Wasser und schwimmen mit ihnen. Dann geht es weiter, leider ist es etwas windig und so fällt das Schnorcheln aus. Vorbei am Schiffswrack der "San Pascual", die schon seit mehr als 90 Jahren auf einem Riff festsitzt, fahren wir zur einsamen Insel Cayo Frances, baden etwas und sammeln Muscheln. Ein gutes Mittagessen, bestehend aus Langusten und Reis, weckt unsere Lebensgeister und hoch zufrieden treten wir die Fahrt zurück zum Bootshafen an. Der Bus bringt uns zurück zum Hotel, da haben wir für heute Abend eine Einladung in das Restaurant Criollo, es gibt Rindfleisch oder Languste zum Abendessen.
14.11.2024: Chillen am Strand
Dieser Tag gehört dem Nichtstun - am Strand liegen, Laufen am Strand, Baden, Lesen, Essen und Trinken. Und wir stellen fest, selbst ohne größere Unternehmungen geht der Tag recht schnell vorüber. Am Abend treffen wir uns alle zum gemeinsamen Abendessen im großen Restaurant, dann heißt es Koffer packen, denn am kommenden Tag steht uns ein langer Fahrtag bevor.
15.11.2024: Die lange Fahrt nach Westen
Um 9:00 Uhr starten wir und verlassen Cayo Santa Maria mit leisem Bedauern. Die Mittagspause haben wir in der Raststätte "Fiesta Campesina" bei km 142. Wir essen köstliche Sandwiches mit Hühnchen oder Spanferkel und trinken Zuckerrohsaft, bummeln ein wenig durch die hübsche Anlage und kaufen auch noch einige Souvenirs., in Havanna wird noch einmal getankt und dann geht es weiter bis zum Hotel "Los Jazmines" in Vinales. Wegen des Wirbelsturms Oskar können wir nicht wie geplant in Las Terrazas übernachten. Aber die zauberhafte Lage unseres Hotels entschädigt uns dafür - am Morgen erwachen wir inmitten der Landschaft der Mogotes.
16.11.2024: Wir erkunden den Westen Kubas
Nachdem wir uns noch einmal in aller Ruhe die Karstformation der Mogotes angeschaut haben, fahren wir zu einem Tabakbauern, der uns den Anbau und die Behandlung des Tabaks erklärt und natürlich auch eine Zigarre rollt und uns zum Proberauchen anbietet.
Bei einem weiteren Bauern, Alberto Vitamina, essen wir köstliches Spanferkel zu Mittag und statten gut gesättigt dem Ort noch einen kurzen Besuch ab.
In Puerta de Golpe schauen wir kurz das soziale Projekt von Pelegrin an, er gibt auf seinem Grundstück alt und jung die Möglichkeit einer sinnvollen Betätigung. Dies kann Arbeit im Garten sein, aber auch Töpfern, Malen, Basteln und ähnliches. Wir sehen die Kinder, die mit großem Eifer Samenkapseln bemalen und geben eine kleine Spende sowie einige Hefte und Malutensilien für die Kinder. Natürlich müssen wir noch einen Kaffee trinken und Kokosplätzchen essen, dann geht es weiter zum Orchideengarten in Soroa. Der Garten ist eigentlich ein Park, den der Rechtsanwalt Camacho anlegt und im Andenken an seine früh verstorbene Tochter Pinilla mit vielen Orchideen schmückte. Der kürzlich hindurchgezogene Wirbelsturm hat allerhand Bäume geknickt und die Stauden durcheinandergewirbelt, aber die Schönheit des Gartens war dennoch sichtbar und es entstanden viele schöne Fotos.
Erst in der Dunkelheit kommen wir in Havanna an und beziehen unser Hotel Parque Central im Herzen der Altstadt.
17.11.2024: Hauptstadtfeeling
Der Tag beginnt mal wieder mit einem Friedhofsbesuch - auf 48 ha befinden sich auf dem dem Kolumbus-Friedhof unzählige Meisterwerke aus Marmor, ein wahres Freilichtmuseum. Wir sehen das Denkmal der Feuerwehrleute, das Grab der beim Dominospielen gesorbenen Frau und das vom Sänger Ibrahim Ferrer. Auch die Ruhestätte der Milagrosa, die angeblich Wunder vollbringen kann, besuchen wir und vielleicht hat sich ja der eine oder andere heimlich etwas gewünscht.
Vom Friedhof aus wandern wir durch die Altstadt in Richtung Restaurant Mercaderes, wo wir uns in interessanter Umgebung mit einem guten Essen für weitere Unternehmungen wappnen. Diese lassen nicht lange auf sich warten: 6 Oldtimer stehen bereit, uns auf eine Fahrt durch Havanna mitzunehmen. Fröhlich fahren wir den Malecon entlang, durch den Stadtpark und durch den Hafentunnel hinauf zur Festung. Pünktlich 17:00 Uhr sind wir wieder im Hotel, können uns etwas erfrischen und gehen zum Abendessen in das Gartenlokal "Jardin de los Milagros". Damit ist der Abend aber noch nicht zu Ende, denn wir haben Karten für die Show im "Tropicana". Das Ensemble besteht seit 1937 und hat eine außergewöhnliche Spielstätte unter freiem Himmel, gesäumt von Palmen. Mit viel Licht und bunten Kostümen beeindruckt die Show die Besucher und Mitternacht gehen wir zufrieden zurück in unser Hotel.
18.11.2024: Abschiedsrunde
Wir checken am Morgen aus und packen alle Koffer in mein Zimmer, danach sind wir frei für einige letzte Unternehmungen. Wir chartern noch einmal unseren Bus mit unserem netten Fahrer Fran und fahren nach San Francisco de Paula, um das Wohnhaus Finca Vigia von Ernest Hemingway anzuschauen. Das Haus liegt sehr schön in einem großen Park und seine Einrichtung wurde so belassen, wie sie zu Hemingways Lebzeiten war. Der Dichter lebte hier von 1939 - 1960, also bis kurz vor seinem Tode. Wir bummeln durch den Park, sehen das Schiff "Pilar" die Hundegräber und den Turm und schauen durch die Fenster in die Räume des Hauses.
Ganz stilgerecht statten wir danach der Bodeguita del Medio einen Besuch ab und trinken wie einst Hemingway einen guten Mojito, kaufen Zigarren und bringen altmodische Postkarten zur Post. Anschließend gibt es Freizeit für eine Mittagspause und danach treffen wir uns wieder im Hotel zum Waschen und Umziehen, denn 17:30 kommt der Bus und fährt uns zum Flughafen.
Schade, nun heißt es Abschied nehmen von Kuba.
Auf dem Flugplatz beginnt nach der problemlos verlaufenen Kontrolle und Abfertigung das Warten, aber das Flugzeug startet nahezu pünktlich in Richtung Frankfurt.
19.11.2024 Ankunft im Schlecht–Wetter–Land
Pünktlich landen wir in Frankfurt und sind in Gedanken schon so gut wie zu Hause. Aber da ereilt uns die Hiobsbotschaft: Die Anschlussflüge nach Dresden, Leipzig und Berlin sind gestrichen. Am Serviceschalter der Lufthansa werden die Flüge nach Berlin und Leipzig auf die folgenden Anschlüsse umgebucht, die Dresdener müssen per Zug die Weiterreise antreten.
Etwas später als geplant, aber wohlbehalten mit unseren Koffern kommen wir zu Hause an und können nun beginnen, uns mit dem Novemberwetter zu arrangieren.
Liebe Gäste, eine schöne und interessante Reise hat uns durch nahezu ganz Kuba geführt und so konnten wir viel sehen und erleben. Ich hoffe, sie können noch lange davon zehren und vielleicht werden Sie inspiriert zu weiteren Reisen in ferne Länder.
Ich danke Ihnen für Ihre offene und zugewandte Art, mein Kuba mit mir zu erkunden und wünsche weiterhin beste Gesundheit und alles Gute!
Ihre
Elke Knappe