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Auf Kolumbus Spuren nach Kuba

Reisebericht: 02.11. – 19.11.2025

Kuba, die größte Insel der Großen Antillen, ist mit seiner bunt gemischten Bevölkerung, der reichen Natur und interessanten Kolonialarchitektur immer eine Reise wert.

Dr. Elke Knappe

Ein Reisebericht von
Dr. Elke Knappe


Der lange Flug zum Ziel

Für die meisten Mitreisenden beginnt der Tag recht früh, der Flug von Berlin nach Madrid sollte 7:00 Uhr starten, aber eine Panne im Elektroniksystem verzögerte den Abflug erheblich und wir erreichten noch gerade so den Anschlussflug nach Havanna. Dort langten wir pünktlich an und freuten uns schon auf ein kühles Getränk in unserem Hotel.
Aber leider waren 4 Koffer unserer kleinen Reisegruppe der Elektronikpanne zum Opfer gefallen und so musste erst einmal der aufwendige Suchantrag ausgefüllt werden. Danach ging es endlich ins Hotel, etwas trinken und dann ausstrecken und ausruhen.

Havanna – wir kommen!

Gut ausgeruht starten wir zu einem Rundgang durch Alt-Havanna, schauen uns die schmalen Straßen mit den höhen alten Häusern an und kaufen nebenbei etwas Ersatzwäsche für unsere kofferlosen Mitreisenden. Das gute Mittagessen im Restaurant "Moneda Cubana" muss man sich sich im wahrsten Sinne des Wortes erobern - viele steile Treppen sind zu bezwingen, bevor man am Tisch Platz nehmen kann. Aber die Mühe lohnt und es kommt auch gleich ein typisch kubanisches Gericht auf den Teller: Ropa vieja (soviel wie alte Kleider) ist zerzupftes Rindfleisch. Es wird erst gekocht und dann in einer kräftigen Soße mariniert und gebraten, schmeckt recht gut.
Den Rest des Tages müssen wir nicht mehr viel laufen, wir fahren mit den Oldtimern den Malecon entlang in das moderne Havanna, halten dann auf dem Platz der Revolution mit den Ministerien und dem Denkmal für den Nationalhelden José Marti. Durch den Hafentunnel hindurch gelangen wir zur Festung Los tres Reyes del Morro und bwundern von hier aus die Skyline der Stadt.
Am Abend schauen wir erneut auf die Stadt, diesmal von der Dachterrasse unseres Hotels am Prado, womit wir den Tag ausklingen lassen.

Blauer Dunst in Vinales

Heute verlassen wir die quirlige Hauptstadt und begeben uns in die ländliche ruhe Westkubas. Die erste Station auf unserem Weg ist der Ort Puerta de Golpe, da wohnt ein sehr engagierter Künstler. Er malt nicht nur schöne Bilder, er lädt in sein großes Grundstück auch die alten Leute und die Kinder ein, sich zu betätigen. Da wird gemalt, gebastelt, getöpfert und Gemüse im Garten angebaut. Wir unterstützen das Projekt mit einer kleinen Spende und bekommen Kaffee und Kekse vorgesetzt und natürlich wird auch gesungen.
Nun fahren wir zu einem schönen Aussichtspunkt um die Karsthügel, die Mogotes, zu bewundern. Zu ihren Füßen gedeiht Tabak der Extraklasse und nun wird es Zeit, einem der Tabakbauern einmal genauer auf die Finger zu sehen. Lazaro erklärt uns in flüssigem Deutsch, wie Tabak angebaut wird und dann zeigt er uns, wie man eine Zigarre rollt. Diese Zigarren kann man bei ihm auch kaufen und einige von uns tun dies auch. Unser Wissen über den Tabakanbau kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Tag bereits fortgeschritten ist und sich nun ein Hungergefühl breit macht. Aber dem wird bei Alberto Vitamina bestens abgeholfen. Das Ehepaar ist berühmt für sein köstliche Spanferkel, serviert mit Beilagen aus der eigenen Produktion, wie z. B. Maniok, Taro, Süßkartoffeln, Avocados, Bananen und Salat. Keiner lässt sich lange bitten und wir kämpfen tapfer, sind aber bei weitem nicht in der Lage, alle Köstlichkeiten aufzuessen. Mit gut gefülltem Bauch rollen wir noch zu sogenannten Prähistorischen Wand - einem auf eine Felswand aufgemalten Bild zu Entstehung des Lebens auf der Erde. Ein schöner Nebeneffekt - es gibt dort sehr gute Pina Colada.
Damit ist der Tag gut abgerundet und wir fahren in den Ort Vinales um im Hotel Central zu übernachten.

Nun geht es wieder ostwärts – das Ziel ist Cienfuegos

Heute steht uns eine längere Fahrt bevor, wir wollen nach Cienfuegos. Aber zunächst besuchen wir den Orchideengarten in Soroa. Der Garten liegt sehr malerisch in den Hügeln des kleinen Gebirges der Sierra del Rosario. Auf kleinem Raum sind hier Orchideen, Ingwergewächse, Begonien, aber auch stattliche Bäume wie die Lagerströmie, der Johannisbrotbaum Araukarien, Palmen und zahlreiche Epiphyten zu sehen. Wir verkosten noch einen frisch gepressten Saft und nehmen Kurs auf Havanna. Dort sollen nun endlich Koffer und Besitzer wieder zusammenfinden. Es klappt und alle sind glücklich. Wir nutzen die Wartezeit für ein Mittagessen am Meeresstrand in Havannas Stadtteil Miramar, dann heißt es weiterfahren, der Weg ist noch lang. In der Tat sind wir erst 20:00 Uhr in unserem Hotel Melia San Carlos in Cienfuegos. Nach einem späten Abendessen tauchen wir ein ins Reich der Träume.

Heute stechen wir schon mal in See

Gut ausgeruht erobern wir Cienfuegos zunächst zu Fuß, wir laufen den hübschen Boulevard entlang und sehen eine absolut quadratisch gebaute Stadt. Man erkennt, dass es eine junge Gründung ist, von Franzosen ganz durchgeplant im Jahre 1819 angelegt. Mit dem Anschluss an die Eisenbahn 1860 wurde die Stadt zu einem wichtigen Exporthafen für Zucker. Es wurde eine reiche Stadt mit schönen Palästen und einem schicken Theater. Der zentrale Platz der Stadt besitzt sogar einen Triumphbogen. Wir begegnen noch dem Sänger und Musiker Benny Moré, er wurde ganz in der Nähe geboren und widmete der Stadt eines seiner schönsten Lieder.
Wir lassen uns nun mit dem Bus zum Hafen fahren, denn wir wollen die Stadt nun vom Wasser aus bewundern. Das Schiff fährt uns ein gutes Stück durch die Bucht von Cienfuegos und wir können die Festung Jagua gut fotografieren. Ein guter Cocktail namens Bahia schärt unseren Weitblick dabei erheblich.
Wieder an Land nehmen wir ganz stilgerecht im Yachtclub einen Imbiss, schauen noch ein wenig aufs Wasser und begeben uns dann zu einem Nachmittagsdrink in des Palast del Valle. Das Gebäude mit seinen drei Türmen (Kraft, Liebe, Religion) ist eine wilde Mischung verschiedenster Stilrichtungen, dominant sind die Anklänge an die Mudejar-Architektur. Auf der Dachterrasse nehmen wir einen Drink und schauen noch einmal in die Bucht, sehen auch die Ruine des geplanten, aber nie vollendeten Atomkraftwerkes.
Indem wir uns von der Bucht trennen, erwartet uns noch ein Highlight, der Botanische Garten. Er umfasst ca. 2000 Pflanzenarten der Tropen. Wir beginnen mit einem imposanten Banyan, sehen Palmen, Bambus, Nussbäume, den Kanonenkugelbaum und den Leberwurstbaum und das Eisenholz.
Die Halbinsel Punta Gorda gehört zu den bevorzugten Wohnlagen der Stadt, hier weht immer eine kühlende Meeresbrise. Wir genießen dies auch und essen im Restaurant Villa Lagarto zu Abend.

Auf den Spuren der reichen Plantagenbesitzer

Ein schöne Fahrt am Meer entlang soll uns nach Manaca Iznaga bringen. Eine Kaffeepause in der schönen Bucht von Yaguanabo verkürzt uns die Fahrt. Kurze Zeit später wartet auf uns eine weitere Überraschung - wir machen Halt an der Hacienda Buenavista im Tal der Zuckerrohrmühlen. Die Hacienda aus dem 19.Jahrhundert war dem Verfall preisgegeben, der jetzige Besitzer ha sie wieder aufgebaut und betreibt nun hier eine Pension mit Restaurant. Wir schauen das liebevoll restaurierte Gebäude an und bekommen einen erfrischenden Drink serviert.
Das folgende Mittagessen nehmen wir auch in ländlicher Umgebung ein, die Finca Barbara erfreut uns mit frischen lokalen Speisen in reizvoller Umgebung.
Nach der ausgiebigen Mittagspause fällt uns der Rest des Weges nicht mehr schwer und bald sind wir in der UNESCO-Welterbestadt Trinidad. Wir wandern durch die mit Kopfsteinen gepflasterten Straßen und bewundern die schönen Fenstergitter an den Kolonialbauten. Im historischen Museum der Stadt sind wertvolle Einrichtungsgegenstände ausgestellt, aber auch die grausame Behandlung der Sklaven ist Gegenstadt der Ausstellung. Da sich das Museum im Cantero-Palast befindet, bekommt man einen guten Eindruck davon, wie die reichen Großgrundbesitzer gelebt haben. Vom Turm des Hauses bietet sich ein sehenswertes Stadtpanorama.
Nach so viel Geschichte braucht man eine Erfrischung, wir bekommen sie in Gestalt eines Getränkes namens Canchanchara in der gleichnamigen Bar. Natürlich ist der Grundbestandteil Rum, hinzu kommen Honig, Zirone, Zuckerrohrsaft oder Wasser und Eis.
Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel Mystique Trinidad La Popa. Der Name wird sofort verständlich, das Hotel liegt malerisch auf einem Hügel oberhalb der Stadt neben den Resten einer alten Kirche. Mit einem Drink auf der Terrasse lassen wir den Tag noch einmal Revue passieren und freuen uns auf den morgigen Ausflug.

Die Berge rufen

Am Morgen werden wir mit drei Jeeps vom Hotel abgeholt. Wir fahren in das Gebiet des Nationalparks Topes de Collantes. Der Ort liegt ca. 800 m hoch und beherbergt die Verwaltung und ein Informationszentrum des Nationalparks. Die Höhenlage ist Garant für frische kühle Luft und so errichtete man 1954 unter der Batista-Herrschaft ein großes Sanatorium zur Behandlung von Lungenkrankheiten. Heute ist es ein Hotel speziell für stressgeplagte Großstädter. Wir sehen uns noch die Sonnenuhr auf dem Vorplatz an und dann fahren wir mit unseren drei Fahrzeugen auf steilen Bergstraßen erst einmal ein kurzes Stück weiter. Denn unser nächster Stopp betrifft den Kaffee. Er wird hier in den Bergen angebaut und in der "Casa del Café" können wir die einzelnen Verarbeitungsschritte des Kaffees kennenlernen und am Ende natürlich auch Kaffee trinken.
Bald sind wir auch am Beginn unserer Wanderung angelangt. Wir verlassen unsere Fahrzeuge und laufen fast immer nahe am Fluss Rio Sentinela entlang durch den Wald zum Restaurant La Gallega. Der Wanderweg ist etwa 3 km lang, erscheint aber durch das ständige auf und ab deutlich länger. Viele alte Bäume säumen den Weg, im Unterholz stöbern kleine Hausschweine vom nahen Bauernhof nach Futter.
Wir hören den Nationalvogel Tocororo, aber er lässt sich im dichten Blättergewirr nicht gut sehen.
Nach der Hälfte des Weges gelangen wir zu einem Wasserfall mit einem großen Becken, das lädt zum Baden ein. Die Möglichkeit eines erfrischenden Bades nehmen nicht alle aus unserer Gruppe wahr, sie begnügen sich mit einem kühlen Getränk, welches auf Maultierrücken zur "Poza del Venado" gebracht wurde. Mit neuem Schwung wird die letzte Wegstrecke in Angriff genommen und bald sitzen wir bei der Gallega am gedeckten Tisch. Die Spezialität des Hauses ist geschmortes Hühnchen, es schmeckt köstlich.
Unsere Jeeps warten schon auf uns und bringen uns zunächst noch zu einem Obstverkauf, auch hausgemachte Süßigkeiten und Kaffee werden angeboten und so nehmen wir das günstige Angebot an und kaufen etwas ein.
Am frühen Abend sind wir zurück im Hotel und essen der Bequemlichkeit halber etwas im Hotel, zum Stadtbummel bei Nacht sind wir nun zu müde.

Abschied vom Zuckerrohr

Der Tag beginnt mit einem Besuch in der Töpferwerkstatt von "Chichi", ein Familienbetrieb mit langer Tradition. Wir schauen beim Töpfern zu, werfen einen Blick auf einen wohlgehüteten Oldtimer und kaufen die eine oder andere Keramik. Aus dieser Werkstatt stammen auch die Repliken der Keramikverzierungen am Hauptplatz der Stadt und selbst die Trinkgefäße für das gestern erprobte Getränk Canchanchara. Wir kaufen Trinkbecher für die ganze Gruppe und leisten damit einen Beitrag zur Müllvermeidung.
Nun wird es Zeit, einmal zu sehen, wo sich die großen Zuckerrohrplantagen befanden und so fahren wir nach Manaca Iznaga. Dort steht noch das Landhaus der Familie, jetzt ein Restaurant und dahinter ist die einfache Variante einer Zuckerrohrmühle aufgebaut. Einige Männer legen sich ins Zeug und drehen die Mühle, frischer Zuckerrohrsaft ist der Lohn. Aufgepeppt mit etwas Rum und Zitrone schmeckt er vorzüglich. Den
45 m hohen Sklaventurm können wir leider nicht besteigen, die Treppe ist gesperrt. So bleibt uns noch Zeit für einen Espresso und die Begutachtung der zum Verkauf angebotenen gestickten Tischdecken, dann fahren wir weiter in die Schwesterstadt Sancti Spiritus.
Diese Stadt ist recht gut erhalten, besitzt aber nicht so viele Paläste wie Trinidad. Wir gehen ein wenig über den Hauptplatz, , sehen die Kirche und die steinerne Brücke über den Yayabo Fluss. Neben der Brücke lädt Eberhardt Travel die Gruppe zu einem Drink und einen kleinen Imbiss ein.
Nun ist es sicher, dass wir wegen der Auswirkungen des Zyklon nicht nach Santiago de Cuba fahren können, sondern stattdessen je einen Tag länger auf Cayo Cruz und in Havanna sein werden. Naturgewalten kann keiner ändern, wir machen das Beste daraus und freuen uns nun auf Camagüey. Bis dahin ist eine lange Fahrstrecke, am Abend erreichen wir das Hotel Santa Maria und checken ein. Anschließend wandern wir durch die dunkle Stadt mit ihren verwinkelten Gassen zum Restaurant Campana de Toledo, um dort ein gutes Abendessen einzunehmen.

Camagüey – die Stadt der Kirchen

Wir nehmen das Frühstück im gegenüber liegenden Restaurant Camino de Hierro ein und begeben uns danach auf eine besondere Stadtrundfahrt mit den Bicitaxis. Ein Fahrrad transportier jeweils zwei Gäste und so können wir ganz bequem die schönsten Gebäude und Plätze der Stadt aufsuchen. Früher befand sich die Stadt näher an der Küste, wurde aber öfter von Piraten überfallen und so verlegte man die Stadt weiter ins Landesinnere und legte die Straßen nicht rechtwinklig sondern krumm an, um den Piraten den Angriff zu erschweren. Wir fahren vorüber am hübschen Theater, die Stadt ist noch heute berühmt für ihr Ballett. Wir schauen in einige der 8 Kirchen hinein, wie z. B. die Kathedrale. Auf dem Carmen-Platz ist es nicht die dortige Kirche, die uns fesselt, sondern die lebensgroßen Bronzefiguren, die Szenen aus dem städtischen Leben darstellen, u.a. den Wasserverkäufer mit den typischen Krügen aus Ton, den Tinajones, wofür die Stadt bekannt ist.
Nun wird es Zeit, die Fahrt fortzusetzen, den unser heutiges Ziel ist Cayo Cruz, wo wir 4 Badetage verbringen wollen.
Cayo Cruz gehört zu der Inselgruppe Jardin del Rey im Norden der Insel und ist die letzte Insel der Gruppe, die über einen Damm erreichbar ist. Der Damm wird von Mangroven gesäumt und wir sehen rosa Flamingos, Reiher und Pelikane.
Wir bekommen noch ein spätes Mittagessen, dann beziehen wir unsere Zimmer, alle im gleichen Haus, sehr bequem für die Kommunikation.

Der Tag der Kaltfront

Es hat sich leider vom Norden eine Kaltfront eingeschlichen und so ist das Meer recht stürmisch und lädt nicht so sehr zum Baden ein. Dafür kann man gut am Strand spazieren oder es sich an einem der Pools bequem machen, was die meisten von uns denn auch tun.
Zum gemeinsamen Abendessen treffen wir uns dann wieder, werten den Tag aus und hoffen auf bessres Wetter für unsere Bootstour am Donnerstag.

Inselerkundungen

Dieser Tag sieht schon etwas freundlicher aus, man kann baden, spazieren gehen und die Umgebung erkunden. Hinter dem Hotel befindet sich ein Dickicht von salzresistenten Palmen, die auch vielen Vögeln und kleinen Reptilien Unterschlupf bieten.
Am Abend essen wir nicht im großen Büfettrestaurant, sondern haben im Spezialitätenrestaurant Plätze reserviert. Das ist eine willkommene Abwechslung.

Es geht hinaus auf See

Pünktlich 7:20 holt uns ein Bus von Gaviota ab und bringt uns zur ca. 75 km entfernten Insel Cayo Coco. Dort wartet schon unser Katamaran auf uns. Leider ist noch immer etwas Wellengang, so können wir nicht schnorcheln. Aber wir fahren dennoch zum Riff und unser Bootsführerlockt mit Ködern die Fische nach oben, da kommen selbst die Haie ganz gierig an die die Oberfläche. Dann fahren wir zu einer Sandbank, da können wir ein wenig ins Wasser gehen und man sieht die Seesterne im Sand liegen. Das Wasser ist warm und sehr klar trotz des Wellengangs.
Seeluft macht bekanntlich hungrig und somit ist jetzt Zeit für ein Mittagessen, es gibt Languste oder Hühnchen mit Reis und Gemüse, Getränke nach Wahl sind inklusive.
Nun werden die Segel gesetzt und mit Windkraft geht es zurück bis zum Delfinarium. Dort gibt es die Möglichkeit, zu den Tieren in das Becken zu gehen und auch mit ihnen zu schwimmen.
Danach treten wir die Rückfahrt ins Hotel an, wo wir uns erst etwas erholen und dann die Koffer packen, denn am Freitag geht es wieder westwärts.

Noch einmal Zuckerrohr

Wir verlassen Cayo Cruz auf dem Dammweg und fahren dann auf ziemlich schlechten Straßen nach Caibarien. Das Tagesziel ist die ehemalige Zuckerfabrik Marcelo Salado, die heute ein Museum ist. Am frühen Nachmittag kommen wir an und bekommen eine Führung durch die Fabrik mit ihren riesigen Maschinen amerikanischer Bauart. Man kann sich vorstellen, welch ein Lärm herrscht, wenn in so einer Fabrik gearbeitet wird. Neben dem Prozess der Zuckergewinnung lernen wir auch noch etwas zur Rumfabrikation, eine große Lagerhalle wird noch immer zur Lagerung von Rumfässern genutzt.
Im Freigelände entzücken viele alte Dampflokomotiven die Herzen der Eisenbahnfans und eifrig wird fotografiert.
Nach der Theorie kommt die Praxis und so trinken ir zum Abschluss des Rundgangs noch einen Zuckerrohrsaft, wahlweise mit oder ohne Vitamin R (um).
Zum späten Mittagessen fahren wir in die Landgaststätte Curujey, danach ist die Strecke bis zum Übernachtungsort kurz, wir müssen nur bis Remedios fahren, dort übernachten wir im Kolonialhotel Barcelona.
Da die hübsche Kirche Johannes der Täufer am Samstag geschlossen ist, statten wir ihr im Halbdunkel noch schnell einen Besuch ab und bewundern den großen goldglänzenden Altar sowie die seltene Darstellung der schwangeren Maria.

Che Guevara und die Revolution

Bevor wir uns Che Guevara widmen, haben wir noch zwei andere Programmpunkte auf der Agenda. Zunächst bummeln wir durch Remedios, einer hübschen kleinen Kolonialstadt mit gut erhaltenen Gebäuden aus der Kolonialzeit und kaufen etwas ein auf dem örtlichen Markt.
Anschließend fahren wir nur eine kurze Strecke bis nach Camajuani, um die dortige Tabakfabrik zu besuchen. Wir hatten ja schon gesehen, wie der Tabak angebaut wird und Bauer Lazaro hatte uns auch gezeigt, wie er eine Zigarre rollt, aber wir wollten ja noch gern die profimäßige Herstellung der berühmten "Puros" sehen. In Camajuani werden alle gängigen Marken hergestellt, wie z. B. Romeo und Julia, Montecristo, Partagas und natürlich die berühmte Cohiba, die einst Fidel rauchte. Die Zigarrendreher gehören zu den Spitzenverdienern im Land, aber sie müssen natürlich die Norm von 120 Zigarren pro Schicht in bester Qualität erfüllen. Mehr als die Hälfte der Angestellten sind Frauen. Wir bewundern die Geschwindigkeit und Konzentration, mit der sie arbeiten und die strengen Vorgaben erfüllen.
Aber nun ist es Zeit für Che und wir fahren ins nahe Santa Clara, zuerst zum Mausoleum und dem kleinen Museum. Wir lesen den Abschiedsbrief Che Guevaras an Fidel und fotografieren das Denkmal. Es folgt ein Besuch der Ausstellung mit dem Panzerzug, den Che mit seinen Truppen erfolgreich hier in Santa Clara eroberte und damit dem Krieg eine entscheidende Wende gab.
Beeindruckt vom revolutionären Elan und der bedingungslosen Hingabe an die Sache der Revolution verlassen wir die Gedenkstätte und schauen noch ein wenig die Stadt an. Über den Boulevard gelangen wir zum Hauptplatz mit dem Theater, dem Rathaus und einigen hübschen Kolonialbauten. Auf dem Platz steht das Denkmal für Marta Abreu, einer reichen Einwohnerin, welche tatkräftig kulturelle und soziale Projekte der Stadt förderte.
Im Restaurant Rosalia essen wir gut und preiswert zu Mittag, danach checken wir im Hotel Central ein und können noch etwas Freizeit genießen bevor wir uns 19:00 Uhr zum Abendessen treffen

Noch einmal zurück zur Natur

Heute brechen wir noch einmal zu einem Naturerlebnis auf und besuchen den Wasserfall El Nicho im Escambray- Gebirge. Von Santa Clara fahren wir nach Cienfuegos, dort wechseln wir den Bus und fahren damit bis in die Berge. Von Cumanayagua aus wandern wir zum Wasserfall, der uns mit seinem klaren Wasser überrascht. In mehreren Kaskaden stürzen die Bäche in eine Lagune, in der man auch schwimmen kann.
Wir wandern jedoch weiter auf dem Rundweg zurück zum Ausgangspunkt und lassen uns ein gutes Mittagessen schmecken.
Nun sind wir gestärkt für die Rückfahrt nach Havanna. Wir wollen ja nicht zu spät ankommen, am Abend steht noch der Besuch der Tropicana-Show auf dem Programm.
Alles läuft gut, kurz nach 19:00 kommen wir an, diesmal übernachten wir im Hotel Royalton Habana Malecon y Prado. Das Hotel ist sehr schick und man hat von allen Zimmern einen tollen Blick über das Meer, den Hafen und die Stadt.
21:15 Uhr werden wir abgeholt ins Tropicana und die Show ist wie immer sehr beeindruckend mit den vielen Tänzerinnen und Tänzern und den bunten Kostümen. Einen guten Platz haben wir auch und können die Show mit einem Glas Cuba libre ganz entspannt genießen.

Das Kuba Hemingways

Kuba ist nicht komplett ohne eine kleine Reminiszenz an Hemingway. Wir fahren zur Finca Vigia, dem Wohnhaus Hemingways bei seinem Aufenthalt in Kuba. Alles schaut noch so aus wie zu seinen Lebzeiten und man kann sich gut vorstellen, wie Hemingway hier mit seinem großen Freundeskreis sich getroffen hat. Wir genießen noch den schönen Ausblick auf Havanna, dann fahren wir zum Mittagessen zur Finca Il Divino. Man zeigt uns die Projekte, die hier verwirklicht werden, Alte und auch Kinder werden hier betreut und unterstützt.
Zurück in Havanna kehren wir noch in einer der Lieblingsbars Hemingways, der Floridita, ein und kosten den Daiquiri.
Nun kennen wir auch diesen Drink und fahren beruhigt zu meiner Freundin Jessitica zu Kaffee und Kuchen, sehen dabei so eine gutbürgerliche Wohnung in Vedado.
Es bleibt noch etwas Zeit zum Aufhübschen, dann haben wir unser Abschiedsessen im Restaurant Mercaderes in Alt Havanna. Es schmeckt alles sehr gut und die schönen Edelholzmöbel geben dem Ganzen einen gediegenen Rahmen.

Abschied nehmen

Dies ist unser letzter Tag in Havanna, die Zeit ist doch recht schnell vergangen. Wir packen unsere Koffer und stellen alle in einem Zimmer unter. Dann gehen wir ganz entspannt ins Hotel Parque Central und mixen uns auf der Dachterrasse einen guten Mojito. Vorsichtshalber essen wir auch noch ein Kleinigkeit und dann sind wir bereit für die Fahrt zum Flugplatz.
Diesmal ist der Flug von Havanna nach Madrid super pünktlich, leider haben wir in Madrid 8 Stunden Aufenthalt. Aber nach der im Flugzeug mehr oder wenig unruhig verbrachten Nacht verspüren wir keine Lust auf einen Stadtbummel in Madrid, sondern bleiben auf dem Flugplatz. Auch der Flug nach Berlin und der nach Frankfurt starteten pünktlich und mit allen Koffern sind wir gut angekommen.


Liebe Reisegäste, wir haben gemeinsam ein Land besucht, welches reich mit Naturschönheiten gesegnet ist. Aber die wirtschaftlichen Bedingungen sind äußerst kompliziert und für die Menschen schwierig. Trotzdem wurden wir gastfreundlich aufgenommen und dies wird uns immer in Erinnerung bleiben - ein schönes Land mit freundlichen Menschen.
Bleiben Sie gesund und reisefreudig!
Ihre
Elke Knappe


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